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NOTIZEN MOTOCROSS-WM: MANTOVA/I<br />
Episches Duell: Cairoli vs Gajser<br />
Gajser haut den zweiten<br />
Doppelerfolg raus<br />
Im italienischen Mantova fand die zwölfte Runde der MX-Weltmeisterschaft statt. Rund 27.000<br />
Zuschauer wollten sich diese Hitzeschlacht bei Temperaturen über 30 Grad nicht entgehen<br />
lassen. Die Strecke ist allen Teilnehmern bestens bekannt und sorgte auch heuer für ordentlich<br />
Rennaktion. Ein erster Anhaltspunkt in Sachen beste Performance auf dem Track gab das<br />
Qualifying. In Mantova hieß der schnellste Mann der Qualifikation Evgeny Bobryshev. Der<br />
Russe war 3,1 Sekunden schneller unterwegs als WM-Leader Tim Gajser und satte 17 Sekunden<br />
schneller als der drittplatzierte Max Nagl. Fans des amtierenden Weltmeisters Romain<br />
Febvre mussten auf ihren Star leider verzichten, denn der Franzose konnte aufgrund seines<br />
Unfalls beim vorangegangenen Grand Prix von England nicht starten.<br />
Bei glühender Hitze folgten am Sonntag die beiden<br />
Wertungsläufe der Big Boys. Hier rückte Tim Gajser<br />
die Hackordnung wieder zurecht und ließ der Konkurrenz<br />
mit einem lupenreinen Start-Ziel-Sieg keinerlei<br />
Chancen. Trotzdem mangelte es im ersten<br />
Durchgang keinesfalls an spannenden Szenen. Max<br />
Nagl konnte sich nach dem Start bis vier Runden vor<br />
Schluss auf der 2. Position halten und hatte diese<br />
eigentlich schon so gut wie ins Ziel gebracht. Clément<br />
Desalle war allerdings bestens aufgelegt und<br />
hatte Nagl kurz vor Schluss in Schlagdistanz. Der<br />
Deutsche musste der Hitze aber Tribut zollen und<br />
konnte den Speed von Desalle und eine Runde später<br />
auch von Gautier Paulin nicht mitgehen. „Die Hitze<br />
hat mich am Ende gefordert und ich musste etwas<br />
abreißen lassen. Ich habe mein Bestes<br />
gegeben – Rang 4 war kein schlechtes Ergebnis“, so<br />
Max nach dem ersten Lauf. Der interessantere Wertungslauf<br />
war jedoch der zweite, denn hier kam es<br />
zum Showdown der Generationen. Den Start gewann<br />
diesmal Tony Cairoli, der im ersten Lauf nicht<br />
so recht in Schwung kam und es diesmal wohl besser<br />
machen wollte. Direkt dahinter sortierte sich mit<br />
Tim Gajser ein Rookie ein, der es den alten Hasen in<br />
dieser Saison zeigen will und auch kann. Damit<br />
nahm das epische Duell seinen Lauf, keiner wollte<br />
dem anderen auch nur einen Zentimeter Strecke<br />
freiwillig überlassen. Cairoli versuchte alles, um<br />
den Jungspund mit seiner gesamten Erfahrung irgendwie<br />
hinter sich zu halten, Gajser wurde durch<br />
die teils wilden Manöver und harten Blockpass-Aktionen<br />
des Italieners jedoch nur noch mehr angespornt.<br />
Nebeneinander fahrend bestritten die beiden<br />
Runde für Runde, überholten sich dabei<br />
mehrfach und stets sah es so aus, als könne Cairoli<br />
tatsächlich die Oberhand behalten. Komplett am Limit<br />
fahrend, scrubbte Gajser, was seine Honda hergab<br />
und fuhr so die entscheidenden Meter heraus.<br />
In der zwölften Runde gelang ihm dann das entscheidende<br />
Manöver, um Cairoli auf Platz 2 zu verweisen.<br />
Cairoli, sichtlich gefrustet von den Reserven<br />
seines jungen Konkurrenten, fand in den<br />
letzten Runden kein probates Mittel mehr, um dessen<br />
Sieg doch noch zu verhindern. Im Gegenteil,<br />
diese Hatz war so anstrengend, dass Cairoli seinen<br />
2. Platz sogar noch an Gautier Paulin verlor. Damit