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13.07.2016 Aufrufe

Eine junge Frau wird Olympiasiegerin und Weltmeisterin, doch: ZUHAUSE IST CARINA VOGT WEIT MEHR Die 24-Jährige hat sich an die Öffentlichkeit gewöhnt – und will noch häufig Titel nach Waldstetten holen.

Da sitzt eine junge Frau und muss nicht lange überlegen, was sie auf Fragen antwortet. Denn oft sind es die gleichen, die ihr gestellt werden. Gefragt wird sie überall und immer. Sie ist gefragt. Denn Carina Vogt ist Olympiasiegerin. Und Weltmeisterin. Und hat so manchen Weltcup-Wettbewerb gewonnen. Doch eines wird oft verkannt – von den Medien und von ihren vielen Fans. Sie ist auch eine zarte Pflanze. Ein Mädchen, das durch ihre Titel in die Öffentlichkeit gespült wurde. Von einer Sekunde auf die andere. Die Chance, sich langsam an ein Leben als Star zu gewöhnen, bekam Carina Vogt nicht. Skispringen war und ist ihre Leidenschaft. Sie ist die Beste darin. Landesweit, bundesweit, weltweit. Ihre Titelsammlung kann keine andere vorweisen. Sie wird auch für immer im Guinnessbuch der Rekorde erscheinen. Als erste Olympiasiegerin im Skispringen. Zuvor gab es diesen begehrten Titel noch nicht. Blenden wir zurück: Carina Vogt steht im Zielraum von Sotschi, der russischen Olympia-Trabantenstadt. Sie wartet. Und mit ihr warten die Fans im Stadion. Und die Reporter, die Fernsehmoderatoren. Und Millionen, vor allem Deutsche, an den Bildschirmen. Ihre Konkurrentin Iraschko aus Österreich ist so eben über den Bakken der Schanze gegangen. Ausharren, warten, zittern. Vielleicht sogar beten. Dann der erlösende Moment. Carina Vogt aus Waldstetten ist Olympiasiegerin. Sie sackt zusammen, lässt sich in den Schnee fallen. Als sie wieder aufsteht, ist alles anders. Sie ist Olympiasiegerin. Doch was sie in dieser Sekunde noch nicht weiß, ist, was es bedeutet, von einer Sekunde auf die andere im Rampenlicht zu stehen. Ab dieser Sekunde war Carina Vogt öffentlich. Heute blickt sie lächelnd auf diesen Sieg und auf die Zeit danach zurück: „Ich wurde herumgereicht. Von einem Termin zum anderen. Von einem Interview zum nächsten.“ Empfänge überall. Doch der Genuss daran konnte freilich nicht aufkommen. Ihr Körper und ihr Geist fordern eine Pause. Verarbeiten? Sich dem Titel Olympiasieg bewusst werden? Sie bekommt die Chance nicht. Eine schwierige Zeit. Eine schöne Zeit. Eine schön schwierige Zeit. Denkt sie zurück, sagt sie: „Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn ich zuerst Weltmeisterin geworden wäre. Aber das kann man sich ja nicht raussuchen.“ In Falun holt sie zwei Titel. Im Mixed. Olympiasiegerin Carina Vogt privat . 47

Eine junge Frau wird Olympiasiegerin und Weltmeisterin, doch:<br />

ZUHAUSE IST<br />

CARINA VOGT<br />

WEIT MEHR<br />

Die 24-Jährige hat sich an die Öffentlichkeit gewöhnt – und will noch häufig Titel nach Waldstetten holen.

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