im.Puls_Juli_2016_online

Der Mojito
ist ein Glücksfall für den Cocktail
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In den Siebziger und Achtziger Jahren
waren Cocktails klinisch tot – keiner
hatte das Know How, noch die
Motivation der richtigen Zubereitung.
Es wurde übersüßt, oft auch gepfuscht.
Dadurch geriet der Cocktail
zusehends in Verruf und wurde verschmäht.
Das hat sich Gott sei Dank geändert
und einen nicht unerheblichen Anteil
an dieser Renaissance der Cocktails
hat der Mojito, der mittlerweile von
Vielen nicht nur getrunken sondern
auch wieder geliebt wird. Die Wiege
dieses einzigartigen Klassikers liegt
in Kuba, genau gesagt im La Bodegita
del Medio wo er während der amerikanischen
Prohibition kreiert worden
sein soll. Beschäftigen wir uns
nun mit den Zutaten: Minze, weisser
Rum, frisch gepresster Limettensaft,
Zuckersirup und crushed Ice. So einfach?
Nicht ganz… Minze ist nicht
gleich Minze. Für das Original empfiehlt
sich Mentha Nemerosa auch
Hemingway Minze genannt. Klar geht
auch andere aber nimm niemals Minze
welche ein Anteil an ätherischen
Ölen hat sonst wird dein Mojito ungenießbar.
Als zweites muss genügend
weisser Rum, und zwar der aus
Havanna mit eben diesem Namen,
zugeführt werden. Damit du das
optimale Ergebnis erzielst, müssen
Limetten ausgepresst werden, Limettenstückchen
haben in einem Mojito
nichts zu suchen. Ist ja schließlich
kein Caipirinha. Genauso wenig wie
brauner Zucker was in einem originalen
Mojito verloren hat! Es muss der
Zuckersirup sein. Zu guter Letzt noch
zum Glas: Es soll ein „Highball Glas“
sein welches gerne auch Retro angehaucht
sein darf, da wir uns mit diesem
Cocktail in den 20er Jahre befinden,
wo er seine erste große Blütezeit
hatte. Optimale Füllmenge um die
350cl, bei größeren Gläsern ist sonst
ein Verwässern möglich und das Ding
soll ja noch nach Rum schmecken.
Es darf an dieser Stelle noch diskutiert
werden, ob der Spritzer Soda notwendig
ist oder ob nur der Barmann
hier mit seinem wunderschönen
Soda Siphon Eindruck schinden will?