W+M Exklusiv Vorpommern 2014
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<strong>W+M</strong> E X K L U S I V<br />
WIRTSCHAFT+MARKT-SONDERHEFT<br />
<strong>Vorpommern</strong><br />
Brückenschlag<br />
in die Zukunft<br />
Auf Kurs<br />
Deutschlands<br />
Sonnendeck<br />
Zwischenbilanz<br />
Wirtschaftsminister<br />
Harry Glawe<br />
Vielfalt<br />
<strong>Vorpommern</strong>s<br />
Wachstumsbranchen
2 | <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong><br />
Inhalt<br />
Report<br />
Eine Region auf Kurs 3<br />
Interview<br />
Wirtschaftsminister Harry Glawe 6<br />
Branche<br />
Schiff- und Metallbau 7<br />
Unternehmen im Porträt<br />
Schiff- und Metallbau 8<br />
Branche<br />
Gesundheitswirtschaft und Life Sciences 14<br />
Unternehmen im Porträt<br />
Gesundheitswirtschaft und Life Sciences 15<br />
Blick auf die Region<br />
<strong>Vorpommern</strong> in der Übersicht 18<br />
Branche<br />
Energiewirtschaft 20<br />
Unternehmen im Porträt<br />
Energiewirtschaft 21<br />
Leben und Arbeiten<br />
Das familienfreundliche Land am Meer 22<br />
Unternehmen im Porträt<br />
Handel und Gewerbe 23<br />
Branche<br />
Nahrungsgüterwirtschaft 27<br />
Unternehmen im Porträt<br />
Nahrungsgüterwirtschaft 28<br />
Lehren und Forschen<br />
Studium mit Meerblick 33<br />
Kommentar<br />
Rolf Kammann, Geschäftsführer Wirtschaftsfördergesellschaft<br />
<strong>Vorpommern</strong> mbH 34<br />
Impressum<br />
<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong><br />
WIRTSCHAFT+MARKT-Sonderausgabe<br />
Ausgabe <strong>Vorpommern</strong><br />
Redaktionsschluss: 14.08.<strong>2014</strong><br />
Verlag: Verlag Frank Nehring GmbH,<br />
Zimmerstraße 56, 10117 Berlin<br />
Tel.: 030 479071-0, Fax: 030 479071-20<br />
www.NehringVerlag.DE<br />
Herausgeber: Frank Nehring<br />
Chefredakteur: Karsten Hintzmann<br />
Redaktion: Matthias Salm, Janine Pirk-Schenker,<br />
JP@NehringVerlag.DE<br />
Fotos: Torsten George, Susann Welscher<br />
Layout: Drechsel Kommunikations-Design<br />
Druck: möller druck und verlag gmbH<br />
Liebe Leser,<br />
nach der Lektüre dieser Ausgabe von <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong><br />
könnten Sie ein neues Bild von der Region <strong>Vorpommern</strong><br />
haben. Denn Sie werden feststellen, dass dieser Landstrich<br />
im Nordosten unseres Landes weit mehr zu bieten<br />
hat als tolle Strände und Wellnessoasen.<br />
<strong>Vorpommern</strong> hat sich auf wirtschaftlichem Gebiet in<br />
den letzten Jahren dynamisch und ausgesprochen facettenreich<br />
entwickelt. Hier sind mittelständische Unternehmen<br />
gewachsen, die Erfolg am Markt haben und<br />
für stabile Beschäftigung und damit für wachsenden<br />
Wohlstand in vielen Städten und Gemeinden auch jenseits<br />
des touristisch besonders begehrten Küstengürtels<br />
sorgen.<br />
Die folgenden Seiten bilden diverse unternehmerische<br />
Erfolgsgeschichten ab – schwerpunktmäßig aus den<br />
Bereichen Schiff- und Metallbau, der maritimen Wirtschaft,<br />
der Nahrungsgüter-, Energie- und Gesundheitswirtschaft.<br />
Eine beeindruckende Zwischenbilanz, die<br />
man 25 Jahre nach der Wende in der ehemaligen DDR<br />
und dem Beginn des unternehmerischen Aufbruchs<br />
auch in dieser Region ziehen kann.<br />
Die Recherchen bei den Unternehmen vor Ort haben<br />
mehrere Dinge gezeigt: <strong>Vorpommern</strong>s Mittelständler<br />
sind positiv-hartnäckig bei der Entwicklung ihrer Unternehmen,<br />
sie sind kreativ und flexibel hinsichtlich der<br />
Markterfordernisse, sie sind häufig regional und mitunter<br />
international gut vernetzt und vor allem noch lange<br />
nicht am Ziel ihrer Wünsche.<br />
Daher darf man gespannt sein auf die Fortsetzung der<br />
wirtschaftlichen Erfolgsgeschichten, die auf Deutschlands<br />
Sonnendeck mit Sicherheit auch in Zukunft geschrieben<br />
werden. Das Magazin WIRTSCHAFT+MARKT<br />
wird diese Entwicklung verfolgen und journalistisch begleiten.<br />
Viel Vergnügen bei der Lektüre wünscht<br />
Karsten Hintzmann<br />
Chefredakteur<br />
Foto: Torsten George, Titelfoto: spga/fotolia.com<br />
<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>
Report <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | 3<br />
Wirtschaftsstandort <strong>Vorpommern</strong><br />
Eine Region auf Kurs<br />
Deutschlands Sonnendeck ist in Bewegung: Dort, wo andere allsommerlich urlauben, hat sich<br />
eine vielfältige und dynamische Wirtschaftsstruktur entwickelt. Der heimische Mittelstand präsentiert<br />
sich als attraktiver Mix aus traditionellen Marktführern und Hidden Champions.<br />
Foto: HanseYachts AG<br />
Eine Reaktion, wie sie Martin Hurtienne<br />
im Gespräch mit seinen Kunden immer<br />
wieder erfährt, dürfte vielen seiner Unternehmerkollegen<br />
aus <strong>Vorpommern</strong> nicht<br />
fremd sein: „Wenn wir unseren Kunden erzählen,<br />
dass wir von der Insel Rügen kommen“,<br />
schildert Hurtienne seine Erfahrungen,<br />
„dann bringt uns das regelmäßig einen<br />
Sympathiebonus ein.“<br />
Hurtienne ist Geschäftsführer der FLZ Stahlund<br />
Metallbau Lauterbach GmbH, einem weit<br />
über <strong>Vorpommern</strong> hinaus begehrten Spezialisten<br />
für Glas- und Stahlbaufassaden und<br />
ein Paradebeispiel für die Innovationskraft<br />
des vorpommerschen Mittelstands.<br />
Den Sympathiebonus verdankt der Landstrich<br />
im äußersten Nordosten der Republik<br />
bundesweit allerdings in erster Linie<br />
zunächst seiner Beliebtheit als Urlaubsparadies:<br />
Breite Sandstrände, heimelige Badebuchten,<br />
historische Hafenstädte und<br />
verträumte Fischerdörfer verbreiten bei Reisenden<br />
ein maritimes Lebensgefühl, das sich<br />
einprägt und positiv in Erinnerung bleibt.<br />
Beliebtestes Urlaubsland im Osten<br />
Die hanseatische Atmosphäre der Städte<br />
und das in vielen Teilen noch ursprüngliche<br />
Naturerlebnis in <strong>Vorpommern</strong> tragen einen<br />
wesentlichen Anteil an der hohen Tourismusintensität<br />
im gesamten Mecklenburg-<br />
<strong>Vorpommern</strong>, die bei fast fünf Übernachtungen<br />
auf einen Einwohner liegt. Das alljährlich<br />
aufgelegte Tourismusbarometer des<br />
Ostdeutschen Sparkassenverbandes, ein verlässlicher<br />
Gradmesser für touristische Stärken<br />
und Schwächen der Urlaubsdestinationen,<br />
unterstreicht die Bedeutung des Fremdenverkehrs<br />
als Rückgrat der Wirtschaft in<br />
Mecklenburg-<strong>Vorpommern</strong>: Mit 28,2 Millionen<br />
entfiel im Jahr 2013 mehr als ein Drittel<br />
der 74,6 Millionen Übernachtungen in Ostdeutschland<br />
auf das Bundesland an der Küste.<br />
Mecklenburg-<strong>Vorpommern</strong> erreichte zudem<br />
die höchsten Besucherzuwächse unter<br />
den ostdeutschen Ländern (plus 0,8 Prozent<br />
bei den gewerblichen Übernachtungen).<br />
Für einen regelmäßigen Urlaub in der Sommerfrische<br />
der Ostseeküste spricht auch die<br />
Zufriedenheit der Gäste. Sie ist in Mecklenburg-<strong>Vorpommern</strong><br />
im Vergleich aller Bundesländer<br />
überdurchschnittlich hoch: Der so genannte<br />
TrustYou-Score, welcher die allgemeine<br />
Gästezufriedenheit misst, weist für den<br />
Nordosten 81,7 von 100 möglichen Punkten<br />
aus. Die besten Bewertungen erreicht dabei<br />
der Ostteil des Landes: die Inseln Rügen und<br />
Usedom, die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst<br />
sowie das vorpommersche Festland.<br />
www.wundm.info<br />
<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>
4 | <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> Report<br />
Stralsund<br />
Ribnitz-Damgarten<br />
Grimmen<br />
Bergen<br />
Rügen<br />
Greifswald<br />
Lubmin<br />
Wolgast<br />
Anklam<br />
Usedom<br />
Ueckermünde<br />
Ralf Drescher<br />
Landrat des Landkreises<br />
Vor pommern-Rügen<br />
Pasewalk<br />
„In <strong>Vorpommern</strong> laden gut<br />
erschlossene Gewerbegebie<br />
te zur Ansiedlung ein. Im<br />
Landkreis <strong>Vorpommern</strong>-Rügen<br />
in unmittelbarer Nähe zu den Hansestädten<br />
Greifswald und Rostock, wo an Universitäten<br />
und einer Vielzahl von Instituten Spitzenforschung<br />
betrieben wird, ist Wirtschaftsförderung<br />
Chefsache mit einer eigenen Stabsstelle.“<br />
Doch es sind längst nicht mehr alleine die<br />
Erholungssuchenden auf dem Sonnendeck,<br />
die das Wachstum <strong>Vorpommern</strong>s vorantreiben.<br />
Auch im Maschinenraum der Region<br />
herrscht mittlerweile Hochbetrieb. <strong>Vorpommern</strong><br />
ist kein klassisches Industrieland und<br />
es verfügt auch nicht über eine historisch<br />
gewachsene Mittelstandsstruktur wie etwa<br />
der Südwesten Deutschlands. Doch die seit<br />
Jahren betriebene Spezialisierung auf einzelne,<br />
zukunftsorientierte Wachstumsbranchen<br />
trägt zusehends Früchte.<br />
Dabei kann sich der östliche Landesteil der<br />
Unterstützung der Landesregierung sicher<br />
sein: „<strong>Vorpommern</strong> steht bei der Förderung<br />
der wirtschaftlichen Entwicklung weiter im<br />
Fokus. Viele Unternehmen der Region wachsen<br />
und wir unterstützen sie dabei“, sichert<br />
<strong>Vorpommern</strong> in Zahlen<br />
Fläche: 7.137 km²<br />
Bevölkerung: 461.699<br />
(Stand: Juni 2013)<br />
Größte Städte:<br />
• Universitäts- und Hansestadt<br />
Greifswald<br />
• Hansestadt Stralsund<br />
• Hansestadt Anklam<br />
• Grimmen<br />
• Pasewalk<br />
• Bergen auf Rügen<br />
• Ribnitz-Damgarten<br />
• Wolgast<br />
• Ueckermünde<br />
Unternehmen: 20.184<br />
(Stand: Dezember 2012)<br />
Mecklenburg-<strong>Vorpommern</strong>s Wirtschaftsminister<br />
Harry Glawe zu, die wirtschaftlichen<br />
Säulen <strong>Vorpommern</strong>s gezielt zu stärken.<br />
Führendes Gesundheitsland in<br />
Deutschland<br />
So ist <strong>Vorpommern</strong> beispielsweise unverzichtbarer<br />
Bestandteil in den Planungen des<br />
Landes, sich als Gesundheitsland Nummer<br />
eins in Deutschland zu positionieren. Dass<br />
die natürlichen Voraussetzungen gerade in<br />
<strong>Vorpommern</strong> dafür zweifellos besser als anderswo<br />
sind, mag niemand ernsthaft bestreiten:<br />
Die Luft vom Peenetal bis zum Bodden<br />
ist die sauberste in ganz Deutschland. Die<br />
Emissionswerte liegen seit Jahren weit unter<br />
den EU-Grenzwerten und auch unter dem<br />
Bundesdurchschnitt.<br />
Schon heute richten die touristischen Einrichtungen<br />
und das Beherbergungsgewerbe<br />
mit Medical-Wellness-Anwendungen ihre<br />
Angebote auf das Gesundheitsbedürfnis ihrer<br />
Gäste aus. Doch die Zukunftsbranche Gesundheitswirtschaft<br />
reicht weit über den bloßen<br />
Wohlfühlfaktor und einen saisonverlängernden<br />
Gesundheitstourismus hinaus. Die<br />
Zusammenarbeit der Forschungseinrichtungen<br />
der Region, der Hochschulen und der in<br />
<strong>Vorpommern</strong> ansässigen Pharmaunternehmen<br />
in den Life Sciences gebiert innovative<br />
Produkte und viel versprechende Ausgründungen<br />
junger Unternehmen. Mittlerweile<br />
lassen sich deshalb auch Medizinfirmen aus<br />
anderen Teilen Deutschlands rund um den<br />
Forschungsstandort Greifswald nieder, um<br />
von den Synergien eines sich entwickelnden<br />
Clusters zu profitieren.<br />
Dr.-Ing. Alexander<br />
Badrow<br />
Oberbürgermeister<br />
der Hansestadt<br />
Stralsund<br />
„Neben der geografisch<br />
günstigen Lage, einer modernen<br />
Infrastruktur, bezahlbaren Preisen für<br />
Gewerbe- und Wohnimmobilien finden die<br />
Unternehmen hier gut ausgebildete und hoch<br />
motivierte Mitarbeiter. In der Hansestadt Stralsund<br />
zudem eine entscheidungsfreudige Verwaltung<br />
mit kurzen Wegen, eine praxisorientierte<br />
Fachhochschule, ein leistungsstarkes Rechenzentrum<br />
sowie einen modernen Hafen.“<br />
Ein Standort unter Strom<br />
<strong>Vorpommern</strong> ist aber nicht nur Urlaubsziel,<br />
Agrar- und Gesundheitsland. Große Chancen<br />
versprechen sich die Wirtschaftsförderer<br />
auch von der Energiewende. Die Mindestwindgeschwindigkeit<br />
zum Betrieb von<br />
Windanlagen wird an mehr als 99 Prozent der<br />
Zeit in der Ostsee überschritten. Das Zauberwort<br />
heißt demzufolge Offshore: Windparks<br />
auf hoher See tragen nicht nur zur Versorgungssicherheit<br />
in Deutschland bei. An Land<br />
schaffen sie vor allem Arbeitsplätze. Werften<br />
bauen Plattformen und Schwerlastkomponenten<br />
für die gewaltigen Windradgiganten<br />
wie etwa die Gründungsstrukturen, aber<br />
auch ganz klassisch die notwendigen Serviceschiffe<br />
für die Betreiber. Metallbauunternehmen<br />
sind an der Hightech-Entwicklung<br />
noch effizienterer Rotorblätter beteiligt und<br />
die Häfen <strong>Vorpommern</strong>s nutzen die Energieunternehmen<br />
als Basishäfen zur Lagerung<br />
und Montage ihrer Windrad-Bauteile.<br />
Für Energieunternehmen hält <strong>Vorpommern</strong><br />
daher attraktive Standorte bereit. Insbesondere<br />
der 120 Hektar große Energie- und Tech-<br />
Fotos: Landkreis <strong>Vorpommern</strong>-Rügen (unten), Hansestadt Stralsund (oben), Graphik: WFG <strong>Vorpommern</strong><br />
<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>
Report <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | 5<br />
Foto: Landkreis <strong>Vorpommern</strong>-Greifswald (oben), Vincent Leifer (unten)<br />
nologiepark Lubmin hat sich zum größten Industrie-<br />
und Energiestandort Mecklenburg-<br />
<strong>Vorpommern</strong>s entwickelt. Als Anlandepunkt<br />
der Ostseepipeline ist Lubmin zum zentralen<br />
Energieknotenpunkt an der deutschen Ostseeküste<br />
avanciert. Eine 940 Meter lange Kaikante,<br />
eine Wassertiefe von zirka sieben Metern<br />
und der Direktanschluss ans Gleisnetz<br />
der Deutschen Bahn AG bieten optimale logistische<br />
Rahmenbedingungen für Investoren<br />
aus dem Energiesektor.<br />
Dr. Barbara Syrbe<br />
Landrätin des Landkreises<br />
<strong>Vorpommern</strong>-<br />
Greifswald<br />
„Durch die unmittelbare<br />
Nachbarschaft<br />
zur polnischen Großstadt<br />
Szczecin und dem daraus erwachsenden<br />
Spannungsfeld zur Hansestadt Greifswald<br />
sollten sich zukünftig ökonomische Synergieeffekte<br />
generieren lassen. Auch die Nähe zur<br />
Bundeshauptstadt Berlin und die direkte Autobahnanbindung<br />
an den Großraum Hamburg-<br />
Lübeck-Bremen dürften in den kommenden<br />
Jahren die wirtschaftliche Entwicklung des<br />
Landkreises <strong>Vorpommern</strong>-Greifswald positiv<br />
beeinflussen.“<br />
Daneben bleiben trotz einschneidender globaler<br />
Veränderungen in der Branche Schiffbau,<br />
Schifffahrt, die Logistikwirtschaft in<br />
den Häfen und die maritimen Technologien<br />
unverzichtbarer Kernpunkt der Wirtschaftsstruktur<br />
<strong>Vorpommern</strong>s. Und die vorpommersche<br />
Landwirtschaft, einer der leistungsfähigsten<br />
in Europa, liefert die Rohstoffe für<br />
eine Nahrungsgüterwirtschaft, die mit ihrer<br />
ganzen Bandbreite von der Fischverarbeitung<br />
über die Fleisch- und Wurstwarenherstellung,<br />
die Backwarenproduktion bis hin<br />
zur Milchverarbeitung regionale und überregionale<br />
Bedarfe abdeckt.<br />
Randlage und doch im Zentrum<br />
Dass <strong>Vorpommern</strong> nicht im Herzen Deutschlands<br />
liegt, lässt sich nicht leugnen. Ein<br />
Standortnachteil muss daraus aber nicht<br />
automatisch erwachsen. „Logistisch ist die<br />
Lage natürlich nicht immer von Vorteil“,<br />
schmunzelt Karsten Triebe, Marketing-Chef<br />
der populären Stralsunder Biermarke Störtebeker,<br />
die auch in hessischen oder westfälischen<br />
Getränkemärkten gelistet ist.<br />
Doch dies ist kein allgemeingültiger Befund.<br />
Die logistische Frage wird von jedem Unternehmen<br />
je nach Märkten und Transportwegen<br />
anders beurteilt: Die Nähe zu den Metropolregionen<br />
Berlin und Hamburg und der<br />
Anschluss an die Transportachsen nach Osteuropa<br />
gehören so beispielsweise zu den<br />
Vorzügen der geographischen Lage <strong>Vorpommern</strong>s.<br />
Auch liegt das Land am Bodden im<br />
Herzen des dynamisch wachsenden Ostseeraums,<br />
in dem fast jeder dritte EU-Bürger<br />
lebt – die Wege zu den polnischen und baltischen<br />
Nachbarn sind kurz, die skandinavischen<br />
Länder liegen auch jenseits der Ostsee<br />
immer noch vor der Haustür. Das Gesamtvolumen<br />
des Außenhandels des Bundeslands<br />
Mecklenburg-<strong>Vorpommern</strong> mit den acht Ländern<br />
im Ostseeraum (Polen, Dänemark, Russland,<br />
Finnland, Schweden, Litauen, Estland,<br />
Lettland) entspricht nicht von ungefähr einem<br />
Anteil von 33 Prozent am gesamten Außenhandel<br />
des Landes.<br />
Und dann sind da noch die Seehäfen der Region:<br />
<strong>Vorpommern</strong>s Tore zur Welt. Die vorhandenen<br />
Gewerbestandorte direkt an der<br />
Kaikante zählen zu den Pluspunkten bei<br />
der Werbung um Investoren. Und sie werden<br />
weiter entwickelt: Der Fährhafen Sassnitz-Mukran<br />
auf Rügen ist dabei in erster Linie<br />
zu nennen. Er ist der zweitgrößte Hafen<br />
in Mecklenburg-<strong>Vorpommern</strong> und nach Lübeck<br />
und Rostock drittgrößter an der deutschen<br />
Ostseeküste. An konventionellen Gütern<br />
werden hier vor allem Getreide, Fisch<br />
und Baustoffe umgeschlagen. Die unmittelbare<br />
Nähe zur Kaikante, der Gleisanschluss<br />
und eine Wassertiefe von bis zu zehneinhalb<br />
Metern sind attraktive Standortvorteile für<br />
Ansiedlungen im Hafenbereich. Die Stadt<br />
Sassnitz und die Fährhafen Sassnitz GmbH<br />
planen gegenwärtig die weitere Erschließung<br />
einer rund acht Hektar großen Fläche<br />
zur Neugewinnung von gewerblichen Unternehmen<br />
aus dem Offshore-Bereich oder von<br />
maritimen Dienstleistern.<br />
Infos für Investoren<br />
Über Standortvorteile und freie Gewerbeflächen<br />
informiert das Internetportal<br />
der Wirtschaftsförderung<br />
<strong>Vorpommern</strong> potenzielle Investoren<br />
unter:<br />
www.invest-in-vorpommern.de.<br />
Die Erweiterung des Wirtschaftshafens in<br />
Barth für ein Investitionsvolumen von 15<br />
Millionen Euro wurde im Sommer abgeschlossen.<br />
Um Platz für weitere Unternehmensansiedlungen<br />
zu schaffen, wurden unter anderem<br />
Verkehrs- und Versorgungsanlagen erweitert,<br />
das Hafenbecken ausgebaggert und<br />
eine Mole gebaut. Zusätzlich ist ein neuer<br />
Liegeplatz von 110 Metern Länge errichtet<br />
worden für Frachtschiffe oder anderweitige<br />
touristische und maritime gewerbliche Nutzung.<br />
Aber auch die weiteren Häfen wie der<br />
Seehafen Stralsund und die Gewerbeflächen<br />
in den Häfen von Greifswald-Ladebow, Vierow,<br />
Wolgast, Ueckermünde, Anklam oder<br />
Jarmen sind in den letzten Jahren auf die Bedürfnisse<br />
von Unternehmensansiedlungen<br />
hin ausgebaut worden.<br />
Hinzu kommen Groß-Gewerbestandorte an<br />
Land wie das direkt an der A 20 gelegene<br />
Industriegebiet Pommerndreieck oder das<br />
ebenfalls nur drei Kilometer von der Autobahn<br />
gelegene Gewerbe- und Industriegebiet<br />
Pasewalk.<br />
Dr. Arthur König<br />
Oberbürgermeister der<br />
Hansestadt Greifswald<br />
„Die Universitäts- und<br />
Hansestadt Greifswald<br />
als Motor und Leuchtturm<br />
des Landkreises<br />
<strong>Vorpommern</strong>-Greifswald<br />
hat sich in den letzten Jahren zu einem national<br />
und international beachteten Wissenschafts-,<br />
Technologie- und Forschungsstandort<br />
entwickelt.“<br />
<strong>W+M</strong><br />
www.wundm.info<br />
<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>
6 | <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> Interview<br />
„Die Industrie ist für uns unverzichtbar“<br />
Interview mit Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU)<br />
Der gebürtige Greifswalder Harry Glawe (60) ist seit drei Jahren Wirtschaftsminister in Mecklenburg-<strong>Vorpommern</strong>.<br />
WIRTSCHAFT+MARKT sprach mit dem CDU-Politiker über die Situation der<br />
Unternehmen im Nordosten des Landes.<br />
<strong>W+M</strong>: Herr Minister, wie hat sich die Region<br />
<strong>Vorpommern</strong> in den vergangenen Jahren<br />
entwickelt?<br />
Harry Glawe: Das ganze Land hat sich wirtschaftlich<br />
gut entwickelt. Das trifft auch<br />
auf <strong>Vorpommern</strong> zu. Vor zehn Jahren hatte<br />
Mecklenburg-<strong>Vorpommern</strong> ein Bruttoinlandsprodukt<br />
von knapp 30 Milliarden Euro,<br />
heute liegen wir bei 37 Milliarden Euro. In<br />
<strong>Vorpommern</strong> haben wir große Schritte in Sachen<br />
Infrastrukturausbau gemacht. Allerdings<br />
sind noch nicht alle Probleme gelöst,<br />
so brauchen wir etwa für den weiteren Ausbau<br />
der B 96 nach Bergen noch einige Millionen<br />
Euro vom Bund.<br />
<strong>W+M</strong>: Wo steht die Region aus wirtschaftlicher<br />
Sicht heute im Landesvergleich?<br />
Harry Glawe: Wir haben in <strong>Vorpommern</strong> den<br />
Dienstleistungssektor – in den Bereichen<br />
Tourismus und Gesundheitswirtschaft. Aber<br />
auch andere wichtige Branchen wie etwa die<br />
maritime Industrie. Speziell auf den Werften<br />
gab es einen erfreulichen Umschwung: Etwa<br />
zu einem Drittel wird noch Schiffbau betrieben<br />
und zwei Drittel nehmen die Produktion<br />
von Anlagen für die Erzeugung erneuerbarer<br />
Energien ein. Unser Handwerk leistet einen<br />
wichtigen Beitrag für die wirtschaftliche<br />
Entwicklung in der Region. Für die Fachkräfteentwicklung<br />
sowie den Bereich Forschung<br />
und Entwicklung ist unsere hervorragende<br />
Hochschullandschaft – etwa die Universität<br />
in Greifswald oder die Fachhochschule Stralsund<br />
– ein bedeutendes Standbein.<br />
<strong>W+M</strong>: Auf welche Entwicklungen in <strong>Vorpommern</strong><br />
sind Sie besonders stolz?<br />
Harry Glawe: Die Entwicklung in Mukran<br />
mit dem Bau des Offshorewindparks Baltic<br />
II vor Rügen ist wirklich positiv. Unternehmerisch<br />
hat die Region viele Erfolgsgeschichten<br />
zu bieten. Stellvertretend<br />
nenne ich hier nur Eberspächer in Torgelow,<br />
ml&s in Greifswald, den Lila-Heimatbäcker<br />
aus Pasewalk oder die Gießerei<br />
MAT Fundries Europe in Ueckermünde<br />
als Fahrzeugzulieferer. Und unsere<br />
Ernährungswirtschaft betreibt konsequent<br />
die qualitative Weiterentwicklung<br />
ihrer Produkte und setzt dabei<br />
mehr und mehr auf Veredelung.<br />
<strong>W+M</strong>: Hat der Schiffbau in der Region<br />
angesichts der immer stärker<br />
Minister Harry Glawe im Gespräch mit Verleger<br />
Frank Nehring (l.) und Chefredakteur<br />
Karsten Hintzmann.<br />
werdenden Konkurrenz in Asien eine Zukunft?<br />
Harry Glawe: Wir haben Chancen im Spezialschiffbau<br />
und im maritimen Anlagenbau –<br />
zum Beispiel mit Serviceschiffen für Windparks<br />
und Konverterplattformen. Darüber hinaus<br />
gibt es Nischen beim Neu- und Umbau<br />
von Marine- und Behördenschiffen.<br />
<strong>W+M</strong>: Ihr Land hat einen großen Standortvorteil<br />
– die Ostseeküste mit herrlichen<br />
Stränden. Wie wollen Sie mit diesem Pfund<br />
künftig noch stärker wuchern?<br />
Harry Glawe: Unser Ziel steht: Wir wollen<br />
Urlaubsziel Nummer eins für Familien in<br />
Deutschland bleiben. Dafür werden die qualitativen<br />
Standards in den Hotels, Ferienwohnungen<br />
und auf den Campingplätzen weiter<br />
ausgebaut. Zudem arbeiten wir daran, den<br />
Urlaubern kulturelle Angebote zu machen,<br />
die das Erlebnisspektrum erweitern und auch<br />
attraktive Alternativen sind, wenn die Sonne<br />
mal nicht scheint.<br />
Interview:<br />
Karsten Hintzmann und Frank Nehring<br />
Fotos: Wirtschaftsministerium MVP (unten), Hintzmann (oben)<br />
<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>
Schiff- und Metallbau <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | 7<br />
Foto: WFG <strong>Vorpommern</strong><br />
Schiff- und Metallbau<br />
Schiffbauer seit Jahrhunderten<br />
Mehr als 200 Betriebe im Schiff- und Metallbau setzen heute<br />
in <strong>Vorpommern</strong> eine Tradition fort, die das Land an der Küste<br />
schon seit Jahrhunderten wirtschaftlich prägt und deren Zukunft<br />
vom Land Mecklenburg-<strong>Vorpommern</strong> unterstützt wird.<br />
Die maritime Industrie – Hafenwirtschaft,<br />
Seeschifffahrt und Schiffbau<br />
– hat sich trotz aller Veränderungen<br />
auf den globalen Märkten ihre Rolle als bedeutender<br />
Stützpfeiler der Wirtschaft in<br />
<strong>Vorpommern</strong> bewahren können. Die großen<br />
Werftenstandorte in Stralsund und Wolgast<br />
sind wichtige Kristallisationspunkte für eine<br />
spezialisierte Zuliefererindustrie von der<br />
Metallverarbeitung bis zur Elektronikbranche.<br />
Für das Land Mecklenburg-<strong>Vorpommern</strong><br />
bleibt die Schiffbauindustrie auch künftig<br />
von wirtschaftspolitisch strategischer Bedeutung.<br />
Die Volkswerft Stralsund, eine der vielseitigsten<br />
Werften im Ostseeraum, steht nach<br />
der Übernahme durch die russische Nordic<br />
Yards-Gruppe vor einem Neuanfang, der vor<br />
allem im Offshore-Bereich liegen soll. Die<br />
Peene-Werft in Wolgast, seit 2013 im Besitz<br />
der Bremer Lürssen-Gruppe, ist sowohl im Zivil-<br />
und Marineschiffbau als auch im Reparaturgeschäft<br />
tätig. Die Schiffswerft Barth<br />
GmbH ist ein Unternehmen mit langjähriger<br />
Erfahrung im Bereich der Schiffsreparaturen.<br />
Auch im Bau von Segel- und Motor yachten<br />
genießt der Standort <strong>Vorpommern</strong> internationale<br />
Wertschätzung. Sowohl die modernen<br />
Yachten der Bootsbau Rügen GmbH in<br />
Lauterbach als auch die der Greifswalder<br />
HanseYachts AG sind auf den Weltmeeren zu<br />
Hause.<br />
Von besonderer Vielfalt gekennzeichnet ist<br />
der Metallbau in der Region, der auf Innovation<br />
und technologieintensive Erzeugnisse<br />
setzt. Zum Teil finden die Unternehmen<br />
in der expandierenden Energiebranche oder<br />
im Schiffbau zuverlässige Auftraggeber und<br />
Geschäftsfelder. Zum Teil sind sie aber auch<br />
vertriebsseitig der Region längst entwachsen<br />
wie beispielsweise die Ferrum Technik<br />
GmbH in Wendorf, die ihre Leichtbauhallen<br />
weltweit exportiert.<br />
Viele Unternehmen im Schiff- und Metallbau<br />
<strong>Vorpommern</strong>s haben deshalb weiter Bedarf<br />
an gut ausgebildeten Fachkräften. Diese<br />
Ausbildung findet in den Betrieben selbst<br />
ebenso wie an der Fachhochschule Stralsund<br />
statt, zu deren Studienangebot der duale Bachelor-Studiengang<br />
Maschinenbau mit den<br />
Ausrichtungen Produktionsmanagement und<br />
Schiffbautechnik gehört. An der nahen Universität<br />
Rostock steht zudem der Bachelorund<br />
Master-Studiengang Maschinenbau auf<br />
dem Lehrplan sowie der Master-Studiengang<br />
Schiffs- und Meerestechnik.<br />
<strong>W+M</strong><br />
www.wundm.info<br />
<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>
8 | <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> Schiff- und Metallbau<br />
HanseYachts AG<br />
Segelträume vom Ryck<br />
Die HanseYachts AG ist weltweit der zweitgrößte Hersteller von hochseetüchtigen<br />
Segelyachten. Rund 600 Boote verlassen jährlich die Bootsbauhallen in der Hansestadt.<br />
Immer auf Kurs: Dr. Jens Gerhardt,<br />
CEO der HanseYachts AG.<br />
Seine härtesten Wettbewerber kann<br />
Dr. Jens Gerhardt, CEO der HanseYachts<br />
AG, ohne Umschweife sofort benennen:<br />
„Unsere Konkurrenz sind der Sportwagen, der<br />
Pool oder das Ferienhaus“, beschreibt Gerhardt<br />
die Gemütslage seiner Kunden, die<br />
in der zweiten Hälfte ihres Lebens das, was<br />
sie erarbeitet haben, auch genießen wollen.<br />
Keine Frage, dass Gerhardt seine Segelyachten<br />
in diesem Vergleich klar im Vorteil sieht.<br />
„Was man in dieser Preisklasse als Ferienhaus<br />
angeboten bekommt, ist doch oft enttäuschend“,<br />
winkt der gebürtige Hamburger ab.<br />
Enttäuschungen, die man als Käufer einer<br />
Segelyacht aus der innovativen Greifswalder<br />
Bootsbauschmiede wohl kaum erlebt.<br />
Anderenfalls wäre den Norddeutschen nicht<br />
der Aufstieg aus kleinen Anfängen – Michael<br />
Schmidt gründete 1993 das Unternehmen<br />
auf dem Gelände der ehemaligen Boots- und<br />
Reparaturwerft Greifswald am Fluß Ryck mit<br />
gerade mal neun Mitarbeitern – zum zweitgrößten<br />
Hersteller der Welt in ihrem Yachtensegment<br />
(Rumpflänge von 10 bis 20 Metern)<br />
gelungen.<br />
2007 gingen die Greifswalder Yachtenbauer<br />
an die Börse. Mit dem akquirierten Kapital<br />
entstand eine der modernsten Produktionsstätten<br />
für den Serienbau von Segelyachten.<br />
Rund 1.050 Mitarbeiter arbeiten an den zwei<br />
Standorten in Greifswald und einem Werk im<br />
polnischen Goleniow, in dem stundenintensive<br />
Vorarbeiten geleistet werden.<br />
Erst jüngst erfolgten rund 200 Neueinstellungen,<br />
weil die HanseYachts AG sich nach<br />
der Übernahme der Marke „Sealine“ nun auch<br />
im Motorboot-Massenmarkt etablieren möchte.<br />
Nicht ohne Grund: Das Marktvolumen ist<br />
rund zweieinhalb Mal so groß wie das für<br />
Segelyachten. „Gerade die Schwellenländer<br />
sind eher über Motoryachten zu erschließen“,<br />
nennt Gerhardt einen der Gründe für die Erweiterung<br />
des Produkt-Portfolios.<br />
Die Greifswalder Bootsbauer fahren ohnehin<br />
eine Mehrmarken-Strategie mit klaren<br />
Abgrenzungen und Identitäten. Die klassische<br />
Marke „Hanse“ steht für komfortable Familienyachten,<br />
„Moody“ für luxuriöse Classic-Yachten,<br />
bei denen besonders hochwertige<br />
Materialien verarbeitet werden. „Dehler“<br />
spricht eher den dynamischen Segler an<br />
und „Varianta“ ist das Angebot für Einsteiger.<br />
„Segeln steht heute für Entspannung<br />
und Entschleunigung, nicht mehr für harten<br />
und schweißtreibenden Wettbewerbssport“,<br />
beschreibt Gerhardt den Imagewandel, der<br />
seinem Geschäft zu Gute kommt.<br />
Mit dieser Strategie überdauert die Werft<br />
auch die schwere Flaute, die seit der Finanzkrise<br />
das Geschäft mit den exklusiven Seglern<br />
verhagelt. Gerade in den heftig gebeutelten<br />
Ländern rund ums Mittelmeer brach<br />
die Nachfrage spürbar ein. Der Konsolidierungsprozess<br />
in der Branche ist deshalb noch<br />
längst nicht abgeschlossen. „Der Weltmarkt<br />
ist nach 2007 deutlich kleiner geworden“,<br />
räumt HanseYachts-Chef Gerhardt ein.<br />
Gegenwärtig exportieren die Greifswalder<br />
ihre Yachten in rund 90 Länder, gerade in<br />
Neuseeland und Australien sind die Boote<br />
von der Ostsee populär. Auch die USA,<br />
West- und Nordeuropa, Asien und Teile<br />
Südamerikas versprechen noch Zuwachsraten.<br />
Dafür setzt HanseYachts im Wettbewerb<br />
auf die Weiterentwicklung ihrer Modelle<br />
mit innovativem Designideen, variabel<br />
kombinierbaren Modulen für den<br />
Innenausbau, den Einsatz verschiedener<br />
Hölzer und eine breite Vielfalt bei der Zusatzausrüstung,<br />
um trotz der Serienfertigung<br />
möglichst viele individuelle Kundenwünsche<br />
befriedigen zu können. Genug<br />
Argumente, da ist sich Dr. Jens Gerhardt sicher,<br />
um sich gegen Sportwagen, Pool und<br />
Ferienhaus zu entscheiden.<br />
www.hanseyachts.com<br />
Foto: Susann Welscher<br />
<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>
Schiff- und Metallbau <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | 9<br />
Ferrum Technik GmbH<br />
Die Allzweck-Halle<br />
aus Wendorf<br />
Ihre Einsatzmöglichkeiten sind schier unerschöpflich:<br />
Rundbogenhallen eignen sich als Viehställe ebenso<br />
wie zum Einsatz auf Baustellen beim Reinigen verseuchter<br />
Böden. Produziert werden sie für den Weltmarkt<br />
von der Ferrum Technik GmbH in Wendorf<br />
nahe Stralsund.<br />
Foto: Torsten George<br />
Ferrum-Gründer<br />
Sebastian Hünnekens<br />
baut Rundbogenhallen<br />
nach Maß.<br />
Weiter entfernt könnte die Welt der<br />
superreichen Scheichs und Oligarchen<br />
nicht erscheinen als im beschaulichen<br />
Groß-Lüdershagen, einem Ortsteil<br />
der Gemeinde Wendorf im Landkreis <strong>Vorpommern</strong>-Rügen.<br />
Und dennoch bedeutet sie<br />
für Sebastian Hünnekens, Geschäftsführer<br />
der Ferrum Technik GmbH, im Augenblick<br />
nichts weniger als einen Meilenstein in der<br />
Unternehmenshistorie. Denn wenn auf einer<br />
Kieler Werft gegenwärtig eine der größten<br />
privaten Segelyachten der Welt aus der Taufe<br />
gehoben wird, ist Hünnekens im wahrsten<br />
Sinne des Wortes mit an Bord.<br />
Für das Mega-Schiffbauprojekt entwirft der<br />
gebürtige Münsterländer mit den Spezialisten<br />
der Ferrum Technik gerade seine bisher<br />
anspruchsvollste Hallenkonstruktion. Die<br />
Werfthalle wird mit einem verschiebbaren<br />
Dach ausgestattet, damit Teile durch das geöffnete<br />
Dach verladen werden können. Schon<br />
die Maße verdeutlichen die Dimension der<br />
Herausforderung, die mit diesem Projekt mit<br />
einem Auftragsvolumen von<br />
3,5 bis vier Millionen Euro für<br />
die 105 Mitarbeiter der Ferrum<br />
Technik einhergeht: 42<br />
Meter Breite, 48 Meter Höhe<br />
und 156 Meter Länge, dazu<br />
fahrbar auf einem Schienensystem.<br />
„Das fordert die ganze<br />
Leistungsfähigkeit unserer<br />
Schweißroboter“, weiß<br />
Hünnekens.<br />
Doch Herausforderungen hat der gelernte Jurist<br />
noch nie gescheut. Anderenfalls wäre es<br />
vor vier Jahren gar nicht zur Gründung seines<br />
Unternehmens gekommen. Auf einer Messe<br />
für Reitsport waren Hünnekens die Leichtbauhallen<br />
als idealer Unterstand für Pferde<br />
aufgefallen. Das einfache Prinzip und die<br />
vielfältigen Einsatzbereiche faszinierten ihn<br />
auf Anhieb, so dass er für den kanadischen<br />
Hersteller den europaweiten Vertrieb übernahm.<br />
„Allerdings scherten sich die Kanadier<br />
kaum um die Bedürfnisse ihrer europäischen<br />
Kunden“, erinnert sich Hünnekens.<br />
Mit der Überzeugung, die Rundbogenhallen<br />
kundenorientierter und in besserer Qualität<br />
herstellen zu können, wagte er 2010 deshalb<br />
den Schritt in die Selbstständigkeit.<br />
In Groß-Lüdershagen produziert Hünnekens<br />
seither – gemessen an der Größe einer<br />
Durchschnittshalle – mehr als 570 Rundbogenhallen<br />
im Jahr. Hinzu kommen die Fertigung<br />
von Einrohrrahmen und Binderrahmen.<br />
Eine firmeneigene Folienkonfektion für<br />
die Dachhaut rundet das Produktionsportfolio<br />
des Unternehmens ab. Ob als Milchkuhstall,<br />
Reithalle oder im Baustellenbetrieb: Die<br />
Leichtbauhallen aus <strong>Vorpommern</strong> kommen<br />
in Kasachstan ebenso wie in Australien, Rumänien<br />
oder Schweden zum Einsatz. Hünnekens<br />
konzentriert sich dabei keineswegs auf<br />
außergewöhnliche Großprojekte wie die Kieler<br />
Werfthalle. Gerade die Standardhallen –<br />
die kleinste misst drei mal drei Meter – machen<br />
das Massengeschäft der Ferrum Technik<br />
aus. „Manchmal“, sagt Hünnekens mit einem<br />
Lachen, „bin ich bei Fahrten übers Land<br />
selbst überrascht, zu sehen, wo überall unsere<br />
Hallen im Einsatz sind.“ Dabei müssen<br />
sich Wendorfer auch einem harten Wettbewerb<br />
erwehren. „Viele glauben, dies sei ein<br />
einfaches Geschäft, in dem man schnell erfolgreich<br />
sein kann“, klagt der agile Unternehmer<br />
über zahlreiche Trittbrettfahrer in<br />
der Branche, denen sie durch eine stärkere<br />
Automatisierung und höheren Qualitätsansprüchen<br />
in der Verarbeitung begegnen.<br />
Bleibt noch die Frage, warum Hünnekens<br />
heute den Weltmarkt aus <strong>Vorpommern</strong> und<br />
nicht aus dem heimischen Münsterland beliefert.<br />
„Meine Familie hatte bereits ein Ferienhaus<br />
in der Region und wir wussten daher,<br />
dass man hier gut leben kann“, gibt der<br />
erfolgreiche Unternehmer eine ganz persönliche<br />
Begründung. Getreu dem vorpommerschen<br />
Motto: „Warum nicht da arbeiten, wo<br />
andere urlauben?“<br />
www.ferrum-technik.com<br />
www.wundm.info<br />
<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>
10 | <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> Schiff- und Metallbau<br />
HAB Hallen- und Anlagenbau GmbH<br />
Stahlbau-Kompetenz aus Wusterhusen<br />
Qualität, Sicherheit und Hochleistung – auf diesen drei Säulen beruht der Erfolg der<br />
HAB Hallen- und Anlagenbau GmbH.<br />
Geschäftsführer Andreas Pörsch und Ehefrau<br />
und Geschäftsführerin Kathrin Pörsch.<br />
Wer an der Autobahn A 20 das Gewerbegebiet<br />
Pommerndreieck passiert,<br />
dem fällt die wuchtige Produktionshalle<br />
der biosanica Manufaktur GmbH unweigerlich<br />
ins Auge. Ein Gebäudekomplex mit<br />
einer Rahmen-Riegel-Stahltragkonstruktion<br />
mit Fassadenthermoelementen und einem<br />
Warmdachaufbau mit einer hochwertigen<br />
Folienabdichtung. Konzipiert und bis<br />
zur schlüsselfertigen Übergabe erstellt hat<br />
die Lebensmittelfabrik die HAB Hallen- und<br />
Anlagenbau GmbH, die es ermöglichte, dass<br />
biosanica innerhalb von sechs Monaten bereits<br />
den Betrieb aufnehmen konnte.<br />
„Wir richten uns nach den individuellen<br />
Wünschen der Bauherren und Architekten“,<br />
sagt HAB-Geschäftsführer Andreas Pörsch,<br />
dessen Unternehmen ein komplettes Leistungspaket<br />
vom Entwurf über Baurechtbeantragung,<br />
Statikberechnung und Ausführungsplanung<br />
bis zur Installation der Gebäudetechnik<br />
übernimmt.<br />
Mittlerweile errichtet es deutschland- und<br />
europaweit Gewerbe- und Industriebauten<br />
aus Stahl. „Viele unserer Auftraggeber haben<br />
uns bei Projekten im Ausland mitgenommen“,<br />
nennt Pörsch einen der Gründe für den<br />
Exporterfolg.<br />
Zum klassischen Gewerbe- und Industriebau<br />
haben sich inzwischen als neues Geschäftsfeld<br />
Spezialanlagen aus Stahl für die touristische<br />
Infrastruktur gesellt: Der Panoramaturm<br />
in der Promenadenhalle des Ostseebads<br />
Zinnowitz trägt beispielsweise die<br />
Handschrift der Wusterhusener Stahlbauer.<br />
Einen Teil seines Umsatzes investiert das<br />
Unternehmen dabei regelmäßig in die Entwicklung<br />
innovativer Projektideen und Produkte.<br />
So entstand in der Forschungs- und<br />
Entwicklungsabteilung der HAB 2011 das<br />
Konzept für den ersten deutschen Meereswellenschwimmergenerator<br />
zur Energiegewinnung,<br />
der auf der Ostsee vor Peenemünde<br />
erfolgreich zum Einsatz kam.<br />
„Wir sind ein visionsgeführtes Unternehmen“,<br />
betont HAB-Geschäftsführer Pörsch,<br />
dem nicht nur die Kundenzufriedenheit,<br />
sondern auch eine starke Einbindung der<br />
eigenen Mitarbeiter am Herzen liegt: „Unser<br />
Ziel ist es, dass unsere Mitarbeiter ihre<br />
eigene Erfüllung in der Arbeit finden.“<br />
www.hab-wusterhusen.de<br />
Hadrian GmbH & Co. KG<br />
Mit hoher Fertigungstiefe<br />
Frank Dannenberg,<br />
Metallbau-Spezialist<br />
aus Wolgast.<br />
„Wir sind mit unseren Kunden gewachsen.“<br />
Auf diese Formel bringt Frank Dannenberg,<br />
Firmengründer und Geschäftsführer der Hadrian<br />
GmbH & Co. Metall- und Kunststofftechnik<br />
KG, die Entwicklung des Metallbau-Spezialisten<br />
aus Wolgast. Dabei war die Firmengründung<br />
1997 durchaus ein Wagnis. Mit vier<br />
Mitarbeitern und ersten Auftragsfertigungen<br />
für den Schienenfahrzeugbau startete der gelernte<br />
Jurist in die Selbständigkeit.<br />
Heute reicht das Spektrum der Hadrian GmbH<br />
& Co. KG, die schon mehrfach für die Integration<br />
von Menschen mit Handicap und als<br />
familienfreundliches Unternehmen ausgezeichnet<br />
wurde, aber viel weiter. Mit ihrem<br />
modernen Maschinenpark fertigen die<br />
94 Mitarbeiter Teile für die Innenausstattung<br />
großer Kreuzfahrtschiffe, sind an der<br />
Herstellung von Schwingungsdämpfern für<br />
Windkraftanlagen beteiligt und liefern Baugruppen<br />
für Schaltschränke. Zu verdanken<br />
ist dieser Erfolg auch der Tatsache, dass bei<br />
Hadrian mit hoher Fertigungstiefe und einem<br />
Maschinenpark, in den das Unternehmen<br />
jährlich etwa eine Million Euro investiert,<br />
produziert wird.<br />
www.hadrian-wolgast.de<br />
Fotos: Torsten George<br />
<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>
Schiff- und Metallbau <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | 11<br />
Eisengießerei Torgelow GmbH<br />
Tradition auf neuem Kurs<br />
Wechselvolle Zeiten hat die Eisengießerei<br />
Torgelow GmbH schon mehrfach erlebt<br />
– bei einem Unternehmen, das auf eine<br />
250-jährige Geschichte zurückblicken kann,<br />
mag das kaum verwundern. Erst jüngst haben<br />
sich die Torgelower, die zu den größten<br />
europäischen Handformgießereien gehören,<br />
wieder neu aufgestellt.<br />
„Wir haben das Unternehmen neu strukturiert,<br />
Prozesse verschlankt und die Durchlaufzeiten<br />
verkürzt, um so die Produktivität<br />
zu steigern“, erläutert Geschäftsführer Peter<br />
Krumhoff. Der Turnaround kam nicht von ungefähr.<br />
Mitte des letzten Jahrzehnts war die<br />
Torgelower Eisengießerei mit dem Boom der<br />
Windenergie rasant gewachsen, hatte zeitweilig<br />
bis zu 760 Mitarbeiter und litt in der<br />
Folge während der Flaute der Windmühlenbauer<br />
unter Überkapazitäten. Heute fertigen<br />
noch 420 Beschäftigte<br />
mit ausgeprägter Fachkompetenz<br />
im Bereich<br />
des handgeformten Grauund<br />
Sphäroguss hauptsächlich<br />
Serienbauteile<br />
wie Lagergehäuse, Wellen,<br />
Statorglocken oder<br />
Turbinengehäuse für die<br />
Windkraftindustrie und<br />
die Energiebranche. Dabei<br />
werden in Torgelow die größten tonnenschweren<br />
Maschinenträger und Naben für<br />
Windkraftanlagen weltweit produziert.<br />
„Mittlerweile wächst unser Umsatz wieder“,<br />
freut sich Gießerei-Chef Krumhoff, dass die<br />
Torgelower in einem vor allem im Windkraftanlagenbau<br />
preissensiblen Markt wieder Fuß<br />
gefasst haben. „Unsere Wettbewerber sitzen<br />
Geschäftsführer der Gießerei:<br />
Peter Krumhoff (l.) und Axel Jagow.<br />
vor allem in Asien. Um diesen etwas entgegensetzen<br />
zu können, müssen wir den Vertrieb<br />
und die technologische Betreuung der<br />
Kunden ausbauen“, beschreibt Krumhoff die<br />
Strategie, die vor allem auf Kundenzufriedenheit<br />
mit bestehenden Kunden sowie auf<br />
das Neukunden- und Neuproduktgeschäft gerichtet<br />
ist. www.eisengiesserei-torgelow.de<br />
Fotos: Torsten George (oben), GICON GmbH (unten)<br />
GICON GmbH<br />
Schwimmende Windräder<br />
Offshore-Windkraft ist ein wichtiges<br />
Puzzleteil zum Gelingen der Energiewende.<br />
Doch die Errichtung der Anlagen, bei<br />
Produktion bei der ESG Stralsund GmbH.<br />
denen Fundamentpfähle in den Meeresboden<br />
gerammt werden müssen, stellt die Betreiber<br />
immer wieder vor Probleme. Der Baulärm<br />
beeinträchtigt die Tierwelt,<br />
der Materialeinsatz<br />
produziert hohe Kosten.<br />
Zudem: Etwa 75 Prozent<br />
des weltweiten Offshore-<br />
Potenzials befinden sich<br />
bei Wassertiefen größer<br />
als 30 Meter – für die<br />
herkömmliche Technologie<br />
der Tripods oder<br />
Monopiles damit außer<br />
Reichweite.<br />
Die Lösung könnte bald<br />
aus Stralsund kommen:<br />
Schwimmende Fundamente,<br />
bestehend aus<br />
vier riesigen Schwimmtanks,<br />
die später mittels<br />
Stahlseilen unter Wasser gezogen und<br />
am Meeresboden verankert werden. Die 80<br />
Mitarbeiter der ESG Edelstahl und Umwelttechnik<br />
Stralsund GmbH (ESG), ein Tochterunternehmen<br />
der GICON-Gruppe, arbeiten<br />
derzeit mit Hochdruck an Deutschlands erster<br />
schwimmender Windkraftanlage, die nach<br />
diesem Prinzip funktioniert. In den Hallen<br />
auf dem Gelände der ehemaligen Volkswerft<br />
Stralsund wird gegenwärtig das Fundament<br />
gebaut, das Anfang 2015 zu Wasser gelassen<br />
werden soll.<br />
Burkhard Schuldt, Leiter des Projekts bei<br />
der ESG: „Das Windrad wird dann aus Transportgründen<br />
im Hafen Mukran oder in Rostock<br />
auf das Fundament montiert. Die fertige<br />
Windkraftanlage kommt anschließend nahe<br />
dem Windpark Baltic I zum Einsatz.“ Läuft<br />
der Betrieb erfolgreich, haben die Entwickler<br />
der GICON-Gruppe vor allem die internationalen<br />
Märkte im Visier. www.gicon.de<br />
www.wundm.info<br />
<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>
12 | <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> Schiff- und Metallbau<br />
Ostseestaal GmbH & Co. KG<br />
Vom Schiffszulieferer zur Allzweckwaffe<br />
Komplexe dreidimensional geformte Bauteile aus Stahl, Edelstahl, Aluminium und Speziallegierungen<br />
stellt die Ostseestaal GmbH & Co. KG her. Mit ihrem Know-how haben sich die Stral sunder<br />
längst über den Schiffbau hinaus neue Märkte erobert.<br />
Wenn Sebastian Vettel & Co. mit<br />
ihren Formel-1-Boliden auf dem<br />
Rennkurs in Abu-Dhabi Runde<br />
um Runde um Sieg und Punkte kämpfen,<br />
dann kann Dr. Thomas Kühmstedt, Prokurist<br />
der Ostseestaal GmbH & Co. KG,<br />
mit etwas Glück immer wieder auch einen<br />
Blick auf die Ergebnisse seiner Arbeit<br />
erhaschen. Jedenfalls dann, wenn<br />
die Brücke der Marina Hotels über der<br />
Formel-1-Strecke ins Visier der TV-Kameras<br />
gerät. Denn an deren Fertigung war<br />
das Unternehmen am Strelasund entscheidend<br />
beteiligt. Nicht der erste kühne<br />
Architektenentwurf, für den die Ostseestädter<br />
komplex gebogene Stahlbauteile<br />
geschnitten und verformt haben.<br />
Auch für den Porsche Pavillon in Wolfsburg,<br />
das National Convention Centre in<br />
Doha oder den Bahnhofsneubau im niederländischen<br />
Arnheim setzte Ostseestaal die<br />
Visionen der Architekten und Planer in handfesten<br />
Stahl um.<br />
Wenn es darum geht, sich ändernden Märkten<br />
anzupassen und damit auch in schwierigen<br />
Zeiten wettbewerbsfähig zu bleiben, dann<br />
ist das ursprünglich aus den Niederlanden<br />
stammende Unternehmen zweifellos ein Vorzeigebetrieb<br />
in <strong>Vorpommern</strong>. Denn eigentlich<br />
ist Ostseestaal im klassischen Schiffbau<br />
beheimatet. Die Wurzeln des Unternehmens<br />
liegen in der holländischen Werftenindustrie.<br />
„Dort hatten sich kleinere Werften zusammengetan<br />
und ein gemeinsames Unternehmen<br />
gegründet, um die für den Schiffbau<br />
benötigten Aluminium- und Stahlteile<br />
kostengünstiger schneiden und formen zu<br />
können“, schildert Kühmstedt die Historie<br />
des Unternehmens.<br />
Daraus entstand mit der Central Industry<br />
Group ein industrieller Mischkonzern mit<br />
Erfolgreicher Stahlbauer aus Stralsund:<br />
Dr. Thomas Kühmstedt (r.).<br />
zahlreichen Tochtergesellschaften, darunter<br />
die Stralsunder Ostseestaal. Die Idee<br />
der Gründung 1999: Im Werftenland Mecklenburg-<strong>Vorpommern</strong><br />
und mit Sitz direkt<br />
im Schatten der Stralsunder Volkswerft<br />
das Know-how als Schiffbauzulieferer nach<br />
Deutschland zu exportieren. „Das hat anfangs<br />
auch gut geklappt“, erinnert sich<br />
Kühmstedt, „aber die Märkte haben sich gewandelt.“<br />
Die Abwanderung des Fracht- und Containerschiffbaus<br />
nach Asien, die Konzentration<br />
der hiesigen Werften auf Spezialschiffe<br />
mit weniger Stahlbedarf, schließlich das zwischenzeitliche<br />
Aus der benachbarten Volkswerft.<br />
„Wir haben uns überlegt, in welchen<br />
Bereichen die 3-D-Verformung von Blechen<br />
noch benötigt wird“, beschreibt Kühmstedt<br />
die Notwendigkeit, sich neue Betätigungsfelder<br />
zu suchen. Und die Ostseestaal-Manager<br />
wurden fündig: Bauteile mit bestmöglichen<br />
Fließeigenschaften für Wasserkraftwerke,<br />
um eine optimale Effizienz zu erreichen,<br />
aerodynamisch geformte Rotorblätter für<br />
Windkraftanlagen, Stahlkonstruktionen in<br />
der Architektur oder den Formenbau für kohlefaserbasierte<br />
Flugzeugkomponenten. Und<br />
auch eigene kreative Entwicklungen haben<br />
die große Werkhalle der Ostseestaal schon<br />
verlassen: Die Idee eines komplett emissionsfreien<br />
Solarschiffes konnte erfolgreich realisiert<br />
werden – als Fähren sind sie heute unter<br />
anderem auf Berliner Gewässern im Einsatz.<br />
„Mittlerweile macht der Schiffbau noch 50<br />
Prozent unseres Auftragsvolumens aus“,<br />
so Kühmstedt über den Wandel des Unternehmens<br />
vom reinen Schiffszulieferer zur<br />
Allzweckwaffe für anspruchsvoll geformte<br />
Stahlbausegmente. Die Leidenschaft für<br />
den Schiffbau ist den Stralsundern dennoch<br />
erhalten geblieben und so hofft Kühmstedt<br />
mit Blick auf das große Werftareal vor seinem<br />
Fenster, dass auch dort bald wieder Hochbetrieb<br />
herrscht.<br />
www.ostseestaal.de<br />
Foto: Susann Welscher<br />
<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>
Schiff- und Metallbau <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | 13<br />
FLZ Stahl- und Metallbau Lauterbach GmbH<br />
Mehr als nur schöne Fassaden<br />
Berlin, Unter den Linden: Die historische<br />
Staatsbibliothek erhält einen zentralen<br />
Lesesaal. Ein Neubau inmitten der bestehenden<br />
Altbauten. Lesesaaldecke und<br />
Wände werden mit einem PTFE-Glasfasergewebe<br />
bespannt, das von Stahlkonstruktionen<br />
im Wand- und Deckenbereich getragen<br />
wird. Verantwortlich für die Ausführung: die<br />
FLZ Stahl- und Metallbau Lauterbach GmbH.<br />
Auch an der metallisch glänzenden Fassade<br />
des neuen Hörsaalgebäudes auf dem Osnabrücker<br />
Uni-Campus haben die Rüganer ihre<br />
Handschrift hinterlassen. Ein wahres Prestigeprojekt:<br />
die 331 Stahlplatten, die der<br />
Außenhaut des Ozeaneums in Stralsund ein<br />
unverwechselbares Gesicht verleihen. Die<br />
Installation gilt als ingenieurtechnische<br />
Meisterleistung der Lauterbacher.<br />
Architektonisch anspruchsvolle Sonderkonstruktionen<br />
sind das Metier des von Martin<br />
Hurtienne geführten Stahl- und Metallbauunternehmens.<br />
„Wenn gestalterisch stark<br />
auffallende und prägende Bauteile zum Einsatz<br />
kommen, sind wir gefragt. Manchmal<br />
auch dort, wo andere aufgeben“, erläutert<br />
Hurtienne, dessen 60 Mitarbeiter längst darin<br />
geschult sind, den innovativen Entwürfen<br />
Martin Hurtienne setzt<br />
Architekten-Visionen um.<br />
hochkarätiger Star-Architekten wie etwa Daniel<br />
Libeskind Gestalt zu verleihen. Deshalb<br />
ist gut ausgebildeter Nachwuchs bei der FLZ<br />
stets gefragt. „Wir sind immer wieder auf der<br />
Suche nach geeigneten Spezialisten – bis hin<br />
nach Berlin“, so Hurtienne, der bei der Mitarbeitersuche<br />
immer wieder gern auch mit der<br />
Lebensqualität der Insel Rügen wirbt.<br />
www.flz-lauterbach.de<br />
Fotos: Susann Welscher (oben), Torsten George (unten)<br />
AKB Anlagen- und Kraftwerksrohrleitungsbau Greifswald GmbH<br />
Know-how aus Greifswald<br />
Manchmal müssen die Mitarbeiter der<br />
AKB Greifswald GmbH auch in den Untergrund.<br />
So wie gegenwärtig unter dem<br />
Schott-Gelände in der Universitätsstadt Jena.<br />
Europaweit<br />
erfolgreich:<br />
AKB-Chef<br />
Michael Lüdeke.<br />
Dort sollen in 30 Metern Tiefe die Fernwärmeleitungen<br />
in einem Tunnel erneuert werden.<br />
Auch in dieser eher ungewohnten Umgebung<br />
bewährt sich das Know-how der AKB<br />
Greifswald GmbH, das sich<br />
das Unternehmen seit der<br />
Gründung 1996 in der Fertigung<br />
und Montage von<br />
Rohrleitungen erworben<br />
hat. In der Planung, Herstellung<br />
und Revision von<br />
Komponenten und Systemen<br />
im Industrierohrleitungsbau,<br />
in der Kraftwerks-<br />
und Versorgungstechnik<br />
sowie im Behälter-<br />
und Stahlbau haben<br />
sich die Greifswalder einen<br />
deutschland- und europaweiten<br />
Ruf erworben.<br />
Dies zeigt auch ein Blick<br />
auf die Referenzliste des Unternehmens: So<br />
fertigte die AKB beispielsweise für das Steinkohlekraftwerk<br />
Maasvlakte in den Niederlanden<br />
ein Kessel- und Hochdruckrohrleitungssystem,<br />
für das Braunkohlekraftwerk<br />
RWE Power Neurath wurden rund 1.100 Tonnen<br />
Rohrleitungen und Komponenten produziert.<br />
„Mittlerweile gehen 30 bis 40 Prozent<br />
unserer Leistungen in den Export“, sagt AKB-<br />
Geschäftsführer Michael Lüdeke.<br />
Die AKB Greifswald GmbH gehört darüber hinaus<br />
auch zu einem kleinen Kreis spezialisierter<br />
Fachunternehmen in Deutschland, die<br />
über besonderes Expertenwissen im Rückbau<br />
kerntechnischer Anlagen verfügen. Bei verschiedenen<br />
Rückbauprojekten in Deutschland<br />
und Russland kamen die Hansestädter<br />
deshalb schon zum Einsatz: So wurde für den<br />
Rückbau von Atom-U-Booten in Murmansk<br />
eine Nassdekontaminierungsanlage gefertigt.<br />
www.akb-group.de<br />
www.wundm.info<br />
<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>
14 | <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> Gesundheitswirtschaft<br />
Gesundheitswirtschaft und Life Sciences<br />
Forschung von Weltrang<br />
Mecklenburg-<strong>Vorpommern</strong> hat frühzeitig die Gesundheitswirtschaft als dynamische Wachstumsbranche<br />
identifiziert und gezielt in deren Entwicklung investiert. Seit 1990 flossen an der<br />
Ostseeküste mehr als zwei Milliarden Euro in den Wirtschaftszweig.<br />
Das Ziel: Mecklenburg-<strong>Vorpommern</strong> soll<br />
zum Gesundheitsland Nummer eins in<br />
Deutschland avancieren. Derzeit sind<br />
bereits etwa 100.000 Arbeitnehmer in der gesamten<br />
Gesundheitswirtschaft Mecklenburg-<br />
<strong>Vorpommern</strong>s beschäftigt. Einen großen Anteil<br />
an der positiven Entwicklung kann die<br />
Region <strong>Vorpommern</strong> mit etwa 30.000 Beschäftigten<br />
für sich verbuchen. Mit ihren<br />
universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen,<br />
den renommierten<br />
Kliniken und Unternehmen der Pharmaindustrie<br />
wie die Riemser Pharma GmbH oder<br />
die CHEPLAPHARM Arzneimittel GmbH repräsentiert<br />
<strong>Vorpommern</strong> die ganze Bandbreite<br />
der Branche. Allen Unternehmen und Forschungseinrichtungen<br />
gemein ist die vielfältige<br />
und enge Vernetzung, mit denen die<br />
Gesundheitswirtschaft in <strong>Vorpommern</strong> echte<br />
Clusterstrukturen herausgebildet hat. Professionell<br />
organisierte Netzwerke wie die<br />
BioCon Valley GmbH fördern zusätzlich die<br />
interdisziplinäre Kooperation.<br />
Die Verzahnung von Forschung und angewandter<br />
Medizin initiiert auch vermehrt<br />
die Gründung innovativer Start-ups in den<br />
Bereichen Medizin oder Biotechnologie. Sie<br />
finden beispielsweise im BioTechnikum in<br />
Greifswald optimale Arbeitsbedingungen<br />
in modern ausgestatteten Labor- und Büroräumen.<br />
Die Schwerpunkte der Forschung in<br />
der Region liegen in den Bereichen Biowissenschaften,<br />
Medizin und Medizintechnik,<br />
Molekularbiologie, Plasmaphysik, Neurowissenschaften<br />
und Onkologie. Zu den außergewöhnlichen<br />
Forschungseinrichtungen in<br />
<strong>Vorpommern</strong> zählt beispielsweise das Friedrich-Löffler-Institut<br />
auf der Insel Riems, das<br />
die wissenschaftliche Kompetenz in der Erforschung<br />
der Infektionskrankheiten bei<br />
landwirtschaftlichen Nutztieren und der<br />
zwischen Tier und Mensch übertragbaren<br />
Infektionen bündelt. Das Leibniz-Institut<br />
für Plasmaforschung und Technologie e. V.<br />
in Greifswald ist europaweit die größte<br />
außeruniversitäre Forschungseinrichtung zu<br />
Niedertemperaturplasmen.<br />
Doch nicht nur Forscher und Hightech-Unternehmen<br />
prägen die Gesundheitswirtschaft<br />
in <strong>Vorpommern</strong>. Schließlich steht die Region<br />
auch für gesundes Klima, intakte Natur<br />
und Erholung. Der Wellness-Sektor zählt zu<br />
den leistungsfähigsten in Europa. Der Gesundheitstourismus<br />
insbesondere der älteren<br />
Generation und Ausbildungsleistungen<br />
in Gesundheitsberufen versprechen Perspektiven<br />
für künftige Beschäftigungsfelder. Es<br />
ist deshalb gerade der Mix aus Hochleistungsmedizin,<br />
innovativer Forschung und<br />
medizinischen Dienstleistungen, der das Gesundheitsland<br />
<strong>Vorpommern</strong> als attraktiven<br />
Standort für Investoren auszeichnet.<br />
<strong>W+M</strong><br />
Foto: INP<br />
<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>
Gesundheitswirtschaft <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | 15<br />
Universitätsmedizin Greifswald<br />
Greifswalder Modell auf Erfolgskurs<br />
Die Verzahnung von Forschung, Lehre und Krankenversorgung ist nirgends so eng wie in der<br />
Universitätsmedizin in der Hansestadt.<br />
Nur wenige Medizinfakultäten in<br />
Deutschland erfreuen sich einer solch<br />
ungebrochen hohen Nachfrage durch<br />
die Studierenden wie die Universitätsmedizin<br />
Greifswald. Auf einen der Studienplätze<br />
in der Humanmedizin bewarben sich im<br />
Wintersemester 2013/<strong>2014</strong> 2.531 Studenten.<br />
Seit Jahren liegt die Greifswalder Universität<br />
mit solchen Bewerberzahlen bundesweit<br />
an zweiter Stelle. Doch die Beliebtheit zeigt<br />
sich nicht nur beim Bewerberandrang – auch<br />
bei einer Umfrage des Hartmannbundes unter<br />
Studierenden zur Qualität der Lehre an<br />
den Hochschulen erhielt die Universitätsmedizin<br />
an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität<br />
Bestnoten.<br />
„Die Studienbedingungen am Life-Science-<br />
Campus in Greifswald zeichnen sich vor allem<br />
durch kurze Wege aus“, nennt der Kaufmännische<br />
Vorstand des Universitätsklinikums<br />
Gunter Gotal einen der wesentlichen Vorzüge<br />
der Greifswalder Uni. Im Kompaktneubau der<br />
Universitätsmedizin sind Klinikstationen<br />
und Ambulanzen sowie die wissenschaftlichen<br />
Labore eng miteinander verbunden –<br />
ein Pluspunkt des Greifswalder Modells. Patienten,<br />
Mitarbeiter und Studierende finden<br />
alles unter einem Dach. Davon profitieren<br />
auch die Patienten. 2013 wurden an den 21<br />
Fachkliniken der Universitätsstadt 167.000<br />
Patienten behandelt, davon 36.052 vollstationär.<br />
Als größter Arbeitgeber und Ausbilder<br />
in <strong>Vorpommern</strong> verfügt die Universitätsmedizin<br />
über 901 Betten und 33 Plätze an<br />
Tageskliniken. Und trotz der angespannten<br />
Situation im Gesundheitswesen stimmt auch<br />
das wirtschaftliche Ergebnis: Insgesamt betrug<br />
der Umsatz des Uniklinikums mit dem<br />
Kreiskrankenhaus Wolgast und seinen 13<br />
Gunter Gotal, Kaufmännischer<br />
Vorstand der Uniklinik.<br />
Verbundunternehmen 298 Millionen Euro im<br />
Jahr 2013. „Es gibt nicht viele Unikliniken<br />
in Deutschland, die trotz der erschwerten<br />
Bedingungen ein ausgeglichenes Ergebnis<br />
vorweisen können“, verweist Gotal auf eine<br />
positive Bilanz.<br />
Herausragende Ergebnisse präsentieren die<br />
Mediziner auch in der Forschung, so etwa auf<br />
dem Gebiet der Community Medicine und der<br />
Individualisierten Medizin. Hier nehmen die<br />
Greifswalder eine Vorreiterrolle ein.<br />
www2.medizin.uni-greifswald.de<br />
Fotos: Torsten George (oben), IDT Biologika (unten)<br />
IDT Biologika GmbH<br />
Medizin für Mensch und Tier<br />
Dr. Ralf Pfirmann<br />
setzt auf den<br />
Standort<br />
Riems.<br />
Seit mehr als 90 Jahren widmet sich die in Dessau<br />
ansässige IDT Biologika GmbH, ein Unternehmen<br />
der konzernunabhängigen Klocke-Gruppe, der Entwicklung<br />
von Pharmazeutika, Impfstoffen und der Bekämpfung<br />
von Tierkrankheiten – seit 2013 nun auch<br />
auf der Insel Riems. Hier stehen die Produktion von<br />
Impfstoffen und die Forschung im Bereich der Tiergesundheit<br />
im Fokus.<br />
„Der Standort Riems ist vollständig in unser Geschäftsfeld<br />
Impfstoffe integriert und spielt bei der<br />
Fertigung von Impfstoffen im Veterinärbereich eine<br />
wichtige Rolle“, erklärt Dr. Ralf Pfirmann, Geschäftsführer<br />
der IDT Biologika, die Bedeutung des Standorts.<br />
Dabei profitiert das Unternehmen bei den Forschungs-<br />
und Entwicklungsaktivitäten im Bereich der<br />
Tiergesundheit auch von der Nähe zum Riemser Friedrich-Loeffler-Institut,<br />
mit dem gemeinsame Projekte<br />
realisiert werden sollen. Mit dem Bundesforschungsinstitut<br />
pflegt die IDT Biologika bereits eine langjährige<br />
Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Tierkrankheiten,<br />
die auch auf den Menschen übertragen<br />
werden können.<br />
www.idt-biologika.de<br />
www.wundm.info<br />
<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>
16 | <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> Gesundheitswirtschaft<br />
Klinikum Karlsburg<br />
Spitzenmedizin im hohen Norden<br />
Als bundesweit renommiertes Herz- und Diabeteszentrum versorgt das Klinikum Karlsburg<br />
jährlich stationär rund 10.000 Patienten.<br />
Allein in Deutschland leiden etwa sieben<br />
Millionen Menschen an Diabetes.<br />
Für nur wenige Erkrankungen hierzulande<br />
mag daher die Bezeichnung Volkskrankheit<br />
treffender erscheinen, zumal die Zahl<br />
der Erkrankten beständig wächst. Für den<br />
Ärztlichen Direktor des Klinikums Karlsburg<br />
Prof. Dr. Wolfgang Motz ist es gar „die Epidemie<br />
des 21. Jahrhunderts“.<br />
Prof. Dr. Wolfgang Motz (l.)<br />
leitet das Klinikum Karlsburg.<br />
Der erfahrene Herzspezialist weiß, wovon<br />
er spricht. Seit 1998 leitet er das Klinikum<br />
Karlsburg, eine Einrichtung, die auf dem<br />
Gebiet der Therapie von Herz- und Diabeteserkrankungen<br />
bereits heute über ein Alleinstellungsmerkmal<br />
im Osten und Norden<br />
Deutschlands verfügt und die auf eine<br />
über 80-jährige Tradition in der Behandlung<br />
von Diabetes-Patienten zurückblicken kann.<br />
Das Klinikum mit seinen<br />
rund 450 Ärzten,<br />
Schwestern, Pflegern<br />
und Betreuern<br />
hat sich auf die Diagnostik<br />
und Therapie<br />
aller vaskulären<br />
Erkrankungen, der<br />
Erkrankungen des<br />
Herzmuskels und der<br />
Herzklappen sowie<br />
sämtlicher Formen<br />
des Diabetes mellitus<br />
spezialisiert. Gerade<br />
in der Kombination<br />
von Diabetologie,<br />
Kardiologie und<br />
Herzchirurgie liegt die einzigartige Stärke<br />
des Klinikums.<br />
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit wurde<br />
möglich durch das Engagement der Hamburger<br />
Klinikgruppe Dr. Guth, die seit Klinikgründung<br />
1994 in den Aufbau eines hochmodernen<br />
Herz- und Diabeteszentrums am<br />
Standort Karlsburg investierte. Mittlerweile<br />
verfügt das Klinikum über drei Herzoperationssäle,<br />
vier Katheterlabore und einen so<br />
genannten Hybrid-Operationssaal.<br />
Damit ist die Spezialisierung des Klinikums<br />
Karlsburg aber noch nicht abgeschlossen.<br />
In einem neuen Diabetes-Innovationszentrum<br />
sollen künftig Grundlagenforschung,<br />
angewandte medizinische Forschung und<br />
die Behandlung von Patienten zusammengeführt<br />
werden. Dafür entsteht für rund<br />
neun Millionen Euro Investitionskosten ein<br />
in Deutschland bisher einmaliges Kompetenzzentrum<br />
für Diabetes, in dem ab 2015<br />
im Klinikbereich Patienten mit komplizierten<br />
Wunden und Infektionen, wie sie bei<br />
Diabetes-Erkrankungen häufig auftreten,<br />
betreut werden können.<br />
www.klinikumkarlsburg.de<br />
GILUPI GmbH<br />
Im Kampf gegen den Krebs<br />
GILUPI CellCollector TM – Zellensammler: So lautet der<br />
Name eines neuen Diagnostik-Produktes zum Nachweis<br />
seltener Zellen, insbesondere von Tumorzellen,<br />
direkt aus dem Blut der Patienten. Entwickelt hat<br />
es die GILUPI GmbH aus Potsdam. Der GILUPI Cell-<br />
Collector TM wird in die Armvene des Patienten eingeführt.<br />
An der Spitze ist er mit Antikörpern beschichtet,<br />
an denen die im Blut zirkulierenden Tumorzellen<br />
gebunden werden. Revolutionär an der Entwicklung<br />
ist die Isolierung der Krebszellen in vivo – also<br />
direkt im Körper des Patienten. Die Zahl der Zellen<br />
kann Hinweise auf den Erfolg einer Krebstherapie<br />
geben. Auch Veränderungen des Tumors lassen sich<br />
so nachweisen.<br />
2012 eröffnete die GILUPI GmbH im BioTechnikum<br />
Greifswald eine Produktionsstätte. „Die Wahl<br />
fiel auf Greifswald“, so Geschäftsführer Dr. Klaus<br />
Lücke, „aufgrund der hervorragenden Bedingungen<br />
vor Ort, der Nähe zur Universität, zum Netzwerk<br />
BioCon Valley und der umfangreichen Unterstützung<br />
durch die Landesregierung und Wirtschaftsförderung.“<br />
www.gilupi.com<br />
Isoliert Krebszellen:<br />
Dr. Klaus Lücke.<br />
Fotos: Klinikum Karlsburg (oben), GILUPI GmbH (unten)<br />
<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>
Gesundheitswirtschaft <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | 17<br />
CHEPLAPHARM Arzneimittel GmbH<br />
Wachstum in der Nische<br />
Für die CHEPLAPHARM Arzneimittel GmbH war 2013 ein Erfolgsjahr:<br />
Die Tochterunternehmen eingeschlossen erzielte das Pharmaunternehmen<br />
mit Sitz in Greifswald und Mesekenhagen einen Umsatz in<br />
Höhe von knapp 60 Millionen Euro, ein Umsatzwachstum gegenüber<br />
dem Vorjahr von über 50 Prozent. Mit der Übernahme der US-Firma<br />
Glenwood LLC wurde zugleich ein Schritt zur Expansion auf dem amerikanischen<br />
Markt vollzogen.<br />
„Wir besetzen Nischenmärkte, die sich für die großen Pharmakonzerne<br />
nicht rentieren“, erklärt Geschäftsführer Sebastian F. Braun das<br />
Erfolgsgeheimnis. Die Greifswalder haben sich auf seltene Wirkstoffe<br />
und Krankheitsbilder spezialisiert. So vertreibt CHEPLAPHARM etwa<br />
mit Vesanoid ein Medikament, das bei einer sehr seltenen Form der<br />
Sebastian F. Braun<br />
erobert Nischenmärkte.<br />
Leukämie zum Einsatz kommt. „Wir erwerben solche seltenen Arzneiprodukte,<br />
entwickeln sie weiter oder ändern die Darreichungsformen“,<br />
erläutert Braun, wie CHEPLAPHARM sich ein Alleinstellungsmerkmal<br />
am Markt erwerben konnte. Die Folge: Aus <strong>Vorpommern</strong> exportiert<br />
CHEPLAPHARM in mittlerweile über 100 Länder.<br />
www.cheplapharm.com<br />
Fotos: Torsten George (oben), INP/Manuela Glawe (unten)<br />
INP Greifswald<br />
Weltspitze in der Plasmaforschung<br />
Das INP Greifswald betreibt anwendungsorientierte Grundlagenforschung und fördert die<br />
Entwicklung plasmagestützter Verfahren und Produkte von der Idee bis zum Prototyp.<br />
Für Prof. Dr. Klaus-Dieter Weltmann, Direktor des Leibniz-Instituts<br />
für Plasmaforschung und Technologie e. V. (INP Greifswald),<br />
steht es außer Frage: „Greifswald, mit der Universität Greifswald,<br />
dem Max-Planck-Institut für Plasmaphysik und dem INP Greifswald<br />
ist ein deutsches Zentrum der Plasmaforschung.“<br />
Forschung von Weltrang:<br />
Prof. Dr. Klaus-Dieter Weltmann.<br />
Dies wird auch durch die Universitäts- und Hansestadt Greifswald<br />
mit der Planung eines Bio- und Plasmatechnikums nachhaltig unterstützt.<br />
Die internationale Sichtbarkeit von Greifswald als Plasmastandort<br />
hat sich kontinuierlich erhöht, hauptsächlich dank der<br />
außeruniversitären Forschung zu Hochtemperaturplasmen am IPP<br />
Greifswald und zu Niedertemperaturplasmen am INP Greifswald. Derzeit<br />
stehen Plasmen für Materialien und Energie sowie für Umwelt<br />
und Gesundheit im Mittelpunkt der Arbeiten des INP.<br />
Die Bedeutung der Plasma-Forschung für die Wirtschaft wie für die<br />
Medizin hat in den letzten Jahren rasant zugenommen. Plasmafernseher,<br />
Solarzellen, plasmabehandelte Verpackungen oder Textilien<br />
gehören längst zum Alltag. In der Medizin gelang den Wissenschaftlern<br />
des INP Greifswald der Beweis, dass kalte Plasmen sowohl<br />
Krankheitserreger abtöten als auch die Wundheilung, insbesondere<br />
bei chronischen Wunden und infektiösen Hauterkrankungen, fördern.<br />
„Die Plasmamedizin ist in deutschen Kliniken angekommen“,<br />
freute sich INP-Direktor Weltmann 2013 angesichts der Zulassung<br />
des ersten deutschen Plasma-Pens zur Behandlung von infektiösen<br />
Hauterkrankungen und zur Verbesserung der Wundheilung, einer<br />
gemeinsamen Entwicklung des INP, der Universität Greifswald und<br />
der Berliner Charité sowie der in Greifswald ansässigen Firmen neoplas<br />
GmbH und neoplas tools GmbH. Solche Erfolge sind ein wichtiger<br />
Schritt auf dem Weg, „Greifswald als Kompetenzregion für Plasmatechnologie<br />
und deren Transfer in die Wirtschaft weiter auszubauen“,<br />
wie es Weltmann formuliert. www.inp-greifswald.de<br />
www.wundm.info<br />
<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>
18 | <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> Region <strong>Vorpommern</strong><br />
DÄNEMARK<br />
Gedser<br />
Trelleborg (Schweden)<br />
Ventspils (Lettland)<br />
Helsinki (Finnland<br />
Dänemark<br />
FISCHL<br />
A7<br />
Kiel<br />
Oldenburg<br />
A1<br />
Hansestadt<br />
Rostock<br />
A7<br />
A20<br />
Rostoc<br />
Lübeck<br />
Wirtschaftsregion <strong>Vorpommern</strong><br />
Hansestadt<br />
Wismar<br />
A1<br />
1. HanseYachts AG, Greifswald (Seite 8)<br />
2. Ferrum Technik GmbH, Wendorf<br />
(Seite 9)<br />
3. HAB GmbH, Wusterhusen (Seite 10)<br />
A1<br />
4. Hadrian GmbH & Co. KG, Wolgast<br />
(Seite 10)<br />
5. Eisengießerei Torgelow GmbH,<br />
Torgelow (Seite 11)<br />
6. GICON GmbH, Stralsund (Seite 11)<br />
7. Ostseestaal GmbH & Co. KG, Stralsund<br />
A24<br />
Hamburg<br />
(Seite 12)<br />
8. FLZ GmbH, Lauterbach (Seite 13)<br />
9. AKB GmbH, Greifswald (Seite 13)<br />
10. Universitätsmedizin Greifswald,<br />
Greifswald (Seite 15)<br />
11. IDT Biologika GmbH, Greifswald-Insel<br />
Riems (Seite 15)<br />
12. Klinikum Karlsburg (Seite 16)<br />
13. A7 GILUPI GmbH, Greifswald (Seite 16)<br />
14. INP Greifswald, Greifswald (Seite 17)<br />
15. CHEPLAPHARM Arzneimittel GmbH,<br />
Mesekenhagen (Seite 17)<br />
16. MPI für Plasmaphysik, Greifswald<br />
(Seite 21)<br />
17. Energiewerke Nord GmbH, Lubmin<br />
(Seite 21)<br />
Landeshauptstadt<br />
dt<br />
18. Iberdrola Renovables Schwerin<br />
Offshore<br />
Deutschland GmbH, Sassnitz<br />
(Seite 21)<br />
19. ScanHaus Marlow GmbH, Marlow<br />
(Seite 23)<br />
20. Leuchten GmbH Pasewalk, Pasewalk<br />
(Seite 23)<br />
21. Bogensportwelt Handels GmbH,<br />
Anklam (Seite 24)<br />
22. HAFF-Dichtungen GmbH,<br />
Ueckermünde (Seite 24)<br />
23. ml&s GmbH und Co. KG, Greifswald<br />
(Seite 25)<br />
24. Litec-LLL GmbH, Greifswald (Seite 25)<br />
25. wild-east®-marketing GmbH, Bergen<br />
auf Rügen (Seite 25)<br />
26. Deutsche Ölwerke Lubmin GmbH,<br />
Lubmin (Seite 26)<br />
27. ME-LE Energietechnik GmbH,<br />
Torgelow (Seite 26)<br />
28. Greifen-Fleisch GmbH, Greifswald<br />
(Seite 28)<br />
29. Anklam Extrakt GmbH, Anklam<br />
(Seite 29)<br />
30. Molkerei Naturprodukt GmbH,<br />
Poseritz (Seite 29)<br />
31. biosanica Manufaktur GmbH,<br />
Süderholz (Seite 30)<br />
32. Suiker Unie GmbH, Anklam (Seite 31)<br />
33. Eisbär Eis Produktions GmbH,<br />
Plummendorf (Seite 31)<br />
34. Störtebeker Braumanufaktur GmbH,<br />
Stralsund (Seite 32)<br />
Hafen<br />
A24<br />
Flughafen/Flugplatz<br />
A19<br />
Graphik: WFG <strong>Vorpommern</strong><br />
<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>
)<br />
Region <strong>Vorpommern</strong> <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | 19<br />
S T S E E<br />
København<br />
Malmö<br />
Seebad<br />
Insel Hiddensee<br />
Sassnitz<br />
snit<br />
Schweden<br />
Dänemark<br />
Litauen<br />
Russland<br />
ANDDARSSZINGST<br />
Bergen<br />
en<br />
B96<br />
Prorer Wiek<br />
Insel Rügen<br />
Barth<br />
Hansestadt<br />
Stralsund<br />
B105<br />
Ribnitz-Damgarten<br />
itz-D<br />
Grimmen<br />
B194<br />
B96<br />
B105<br />
Greifswalder<br />
Bodden<br />
Lubmin<br />
Pommersche<br />
Bucht<br />
k-Laage<br />
A20<br />
Universitätsund<br />
Hansestadt<br />
Greifswald<br />
Wolgast<br />
Insel Usedom<br />
Demmin<br />
B109<br />
Hansestadt<br />
Anklam<br />
Heringsdorf<br />
Stettiner Haff<br />
Ueckermünde<br />
Hamburg<br />
Waren (Müritz)<br />
Neubrandenburg<br />
Pasewalk<br />
POLEN<br />
A20<br />
Stettin<br />
A19<br />
Berlin<br />
Mirow<br />
Neustrelitz<br />
Berlin<br />
A11<br />
www.wundm.info<br />
<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>
20 | <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> Energiewirtschaft<br />
Energiewirtschaft<br />
Energiestandort der Zukunft<br />
Wer auf der A20, der Verkehrsader der Region, unterwegs ist, dem ist der Anblick schnell vertraut:<br />
Windräder säumen die Ost-West-Achse. Aber nicht nur weil nahe der Küste beständig der Wind<br />
weht, hat sich <strong>Vorpommern</strong> auch zum Energieland entwickelt.<br />
Wenn die ehrgeizigen Pläne der<br />
Energiewende in Deutschland hin<br />
zu den erneuerbaren und umweltschonenden<br />
Energien und zu einer Modernisierung<br />
der Energieversorgung Realität werden,<br />
kommt <strong>Vorpommern</strong> in diesem Prozess<br />
ohne Zweifel eine Vorreiterrolle zu. Bei der<br />
Nutzung der Windkraft hat die Region diese<br />
ohnehin schon übernommen. Mecklenburg-<br />
<strong>Vorpommern</strong> zählt bereits jetzt zu den führenden<br />
Windenergie-Produzenten der Republik.<br />
Rund 1.300 Windmühlen drehen sich<br />
hier auf dem flachen Land.<br />
Perspektivisch noch bedeutsamer ist aber der<br />
Ausbau der Offshore-Technologie. Sie gilt unter<br />
Experten als Garant für Versorgungssicherheit,<br />
Systemqualität und günstige Gesamtkosten<br />
im Energiemix der Zukunft. <strong>Vorpommern</strong><br />
ist dabei mit den besten Voraussetzungen<br />
ausgestattet, um von Investitionen<br />
in die Windkraft auf hoher See zu profitieren.<br />
Schließlich liefern bereits jetzt die topmodernen<br />
Windräder von Baltic I, der ersten<br />
kommerziellen Offshore-Anlage Deutschlands,<br />
seit 2011 vor der Küste der Halbinsel<br />
Fischland-Darß-Zingst verlässlich Strom.<br />
Mit Baltic II steuert der Betreiber EnBW noch<br />
deutlich größere Dimensionen an. Der Windpark<br />
Baltic II vor Rügen soll mit knapp einem<br />
Drittel größeren Windrädern und der vierfachen<br />
Fläche gegenüber seinem Vorgänger<br />
sechsmal so viel Strom erzeugen. Mit einem<br />
jährlichen Ertrag von rund 1,2 Milliarden<br />
Kilowattstunden kann der EnBW-Windpark<br />
dann rund 340.000 Haushalte versorgen.<br />
Auch der spanische Energiekonzern Iberdrola<br />
steht mit seinen Plänen für den Offshore-Windpark<br />
Wikinger vor <strong>Vorpommern</strong>s<br />
Küsten bereits in den Startlöchern.<br />
Im Rahmen des Ausbaus der erneuerbaren<br />
Energien nicht zu vergessen: Mit einer jährlichen<br />
Sonnenscheindauer von über 2.000<br />
Stunden und großen Anbauflächen für Raps<br />
und Wintergetreide bietet <strong>Vorpommern</strong> auch<br />
optimale Bedingungen für die Solarenergie<br />
und den Energieträger Biomasse.<br />
Jenseits der Wachstumsbrache der erneuerbaren<br />
Energien ist <strong>Vorpommern</strong> unverzichtbarer<br />
Standort für die Gasversorgung in<br />
Deutschland. Im Energie- und Technologiepark<br />
Lubmin endet die Ostseepipeline NORD<br />
STREAM, über die Millionen von Kubikmetern<br />
Erdgas nach Deutschland geliefert und<br />
von dort über Pipelines in den Rest der Republik<br />
weiter transportiert werden. Der Energiestandort<br />
Lubmin wird auch durch den weiteren<br />
Ausbau der regenerativen Stromerzeugung<br />
noch zusätzlich an Bedeutung gewinnen.<br />
Netzbetreiber wie die E.DIS AG haben<br />
umfangreich in den Ausbau der Netze in <strong>Vorpommern</strong><br />
investiert.<br />
Für die Energieversorgung vor Ort sorgen<br />
überregionale Energiedienstleister wie die<br />
EWE AG, die lokalen SWS Stadtwerke Stralsund<br />
GmbH, die Stadtwerke Greifswald GmbH<br />
sowie die Gasversorgung <strong>Vorpommern</strong>. <strong>W+M</strong><br />
Foto: WFG <strong>Vorpommern</strong><br />
<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>
Energiewirtschaft <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | 21<br />
Max-Planck-Institut für Plasmaphysik Greifswald<br />
Die Kraft der Sonne<br />
Nach Jahren der Planung, Fertigung und Montage ist das<br />
Projekt Wendelstein 7-X im Max-Planck-Institut für Plasmaphysik<br />
(IPP) in Greifswald in eine neue Phase getreten.<br />
Die Vorbereitungen für den Betrieb dieser weltweit<br />
größten Fusionsanlage vom Typ Stellarator haben begonnen.<br />
Wendelstein 7-X ist ein Schlüsselexperiment der Fusionsforschung<br />
und ein Leuchtturm in der deutschen Forschungslandschaft.<br />
Wie das Stamminstitut in Garching verfolgt auch das IPP<br />
in Greifswald das Ziel, die Energieproduktion der Sonne<br />
auf der Erde nachzuahmen. Ein Fusionskraftwerk soll mittels<br />
der Verschmelzung von Atomkernen Strom erzeugen.<br />
Bei der dafür notwendigen Technologie kommt ein magnetischer<br />
Käfig zum Einsatz. Der Stellarator Wendelstein<br />
7-X ist eine der zwei möglichen Bauarten für diesen Käfig,<br />
dessen Vorteil vor allem im möglichen Dauerbetrieb liegt.<br />
„Unser Experiment soll zeigen, dass auch Stellaratoren<br />
kraftwerkstauglich sind“, erklärt Projektleiter Prof. Dr.<br />
Thomas Klinger. Im nächsten Schritt nun werden alle technischen<br />
Systeme getestet. „Wenn alles gut funktioniert,<br />
können wir hier in Greifswald in ungefähr einem Jahr das<br />
erste künstliche Plasma erzeugen.“ www.ipp.mpg.de<br />
Projektleiter Prof.<br />
Dr. Thomas Klinger.<br />
Energiewerke Nord GmbH<br />
Experten für den Rückbau<br />
Henry Cordes, Vorsitzender<br />
der EWN-<br />
Geschäftsführung.<br />
Die Energiewerke Nord GmbH (EWN) sind verantwortlich<br />
für den Rückbau der Kernkraftwerke Greifswald und<br />
Rheinsberg sowie die Zwischenlagerung und Entsorgung<br />
der radioaktiven Materialien und haben sich so zum Kompetenzzentrum<br />
für den Rückbau nuklearer Anlagen entwickelt.<br />
Darüber hinaus organisieren die EWN im Auftrag<br />
des Bundes das Endlager- und das dazugehörige Einlieferungsmanagement<br />
für alle radioaktiven Abfälle der öffentlichen<br />
Hand in das Endlager Konrad. Im EWN Konzern<br />
sind bundeseigene Unternehmen zusammengefasst, die<br />
sich mit nuklearer Entsorgung beschäftigen.<br />
Das Know-how der rund 800 EWN-Mitarbeiter ist auch international<br />
gefragt. So wurde das Unternehmen vom Bundeswirtschaftsministerium<br />
bereits 2003 mit der Durchführung<br />
eines Projekts zur Entsorgung von russischen<br />
Atom-U-Booten beauftragt. Jüngst haben die Greifswalder<br />
Experten als Teil eines Konsortiums mit der Arbeit<br />
an einem neuen Stilllegungs- und Rückbauprojekt in Armenien<br />
begonnen. „Es ist eine gute Gelegenheit, einmal<br />
mehr unter Beweis zu stellen, was wir leisten können“,<br />
freut sich Henry Cordes, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der EWN.<br />
www.ewn-gmbh.de<br />
Fotos: IPP/Anja Ullmann (oben), EWN GmbH (Mitte), Iberdrola (unten)<br />
Iberdrola Renovables Offshore Deutschland GmbH<br />
Wikinger in der Ostsee<br />
Ab 2015 wird gebaut, ab 2017 soll er ersten Strom produzieren:<br />
Für rund 1,3 bis 1,4 Milliarden Euro baut die<br />
Iberdrola Renovables Offshore Deutschland GmbH,<br />
Tochtergesellschaft des spanischen Energiekonzerns<br />
Iberdrola, den Offshore-Windpark „Wikinger“ rund<br />
30 Kilometer östlich von Rügen. Im Herbst <strong>2014</strong> sollen<br />
dazu bereits mehrere 38 Meter lange Stahlpfähle<br />
im Meeresboden verankert und auf Zug und Druck getestet<br />
werden. „Offshore-Windenergie ist für das Gelingen<br />
der Energiewende und der Versorgungssicherheit<br />
unverzichtbar“, ist Jürgen Blume, Geschäftsführer<br />
der Iberdrola Renovables Offshore Deutschland GmbH,<br />
überzeugt.<br />
Das Großprojekt mit 70 geplanten Windkraftanlagen<br />
auf 34 Quadratkilometern vor der Küste <strong>Vorpommern</strong>s<br />
schafft auch Arbeit an Land – so zum Beispiel im Fährhafen<br />
Sassnitz, der als Basishafen für das Projekt und<br />
zur Vormontage der Anlagen ausgewählt wurde. Hier<br />
soll „Wikinger“ für rund 100 neue Arbeitsplätze sorgen.<br />
www.iberdrola.es<br />
Geschäftsführer<br />
Jürgen Blume.<br />
www.wundm.info<br />
<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>
22 | <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> Leben und Arbeiten<br />
Leben und Arbeiten in <strong>Vorpommern</strong><br />
Das familienfreundliche Land am Meer<br />
Viel Sonne und immer eine frische Brise: Das maritime Lebensgefühl bietet Einheimischen,<br />
Rückkehrern und Zuzüglern in <strong>Vorpommern</strong> ein großes Maß an Lebensqualität.<br />
Einst inspirierte <strong>Vorpommern</strong><br />
die Künstler: Durch die Früh-<br />
Romantiker gingen die Landschaften<br />
an der Ostsee Anfang des<br />
19. Jahrhunderts in die Kunstgeschichte<br />
ein. Die Maler Caspar David<br />
Friedrich aus Greifswald oder<br />
Philipp Otto Runge aus Wolgast<br />
waren nicht nur gebürtig in <strong>Vorpommern</strong>,<br />
sondern wurden von der<br />
einzigartigen Natur des Ostseeraums<br />
auch immer wieder künstlerisch<br />
beeinflusst. Mit Ausstellungen,<br />
Konzerten und Vortragsreihen<br />
im Jahr der Romantik erinnert<br />
<strong>Vorpommern</strong> <strong>2014</strong> unter anderem<br />
an den 240. Geburtstag Caspar David<br />
Friedrichs.<br />
Die vorpommersche Boddenlandschaft,<br />
der Naturpark Insel Usedom,<br />
die Flusslandschaft Peenetal<br />
und zahlreiche weitere Naturschutzgebiete<br />
geben den Menschen<br />
aber auch heute noch<br />
ausreichend Gelegenheit, Kraft<br />
zu tanken und vom Alltag abzuschalten.<br />
Dass dazu an mehr als<br />
2.000 Stunden jährlich die Sonne<br />
über den Küstenbädern, den Hansestädten<br />
und dem Festland scheint, wissen ebenfalls<br />
nicht nur die Touristen, sondern auch all<br />
jene, die in <strong>Vorpommern</strong> leben und arbeiten,<br />
zu schätzen. Ideale Voraussetzungen für eine<br />
gesunde Work-Life-Balance, nach der sich immer<br />
mehr Menschen sehnen.<br />
<strong>Vorpommern</strong> ist zudem ein echtes Familienland.<br />
Als solches qualifizieren es die günstigen<br />
Lebenshaltungskosten, finanzierbare<br />
Mieten und das bundesweit einmalige Betreuungsangebot<br />
für Kinder. In der für die<br />
Gewinnung von Fachkräften immer bedeutsameren<br />
Frage der Vereinbarkeit von Familie<br />
und Beruf liegt <strong>Vorpommern</strong> bundesweit an<br />
vorderster Stelle. Im gesamten Bundesland<br />
Mecklenburg-<strong>Vorpommern</strong> werden rund 97<br />
Prozent aller Kinder im Alter zwischen drei<br />
und sechs Jahren in einer Kindereinrichtung<br />
betreut. Zudem ist die umfangreiche Zahl an<br />
Kinderkrippen vorbildlich.<br />
Auch ohne große Metropolen ist die Auswahl<br />
an Kultur- und Freizeitaktivitäten in<br />
<strong>Vorpommern</strong> beeindruckend. Vor allem der<br />
Sport kommt nicht zu kurz: Das Land ist<br />
wie geschaffen für Segler, Surfer, Schwimmer<br />
und Wanderer. Das Kulturangebot von<br />
der Kleinkunst bis zu klassischen Konzerten<br />
ist überraschend vielfältig. Stralsunds Altstadt<br />
wurde in die UNESCO-Liste des Welterbes<br />
aufgenommen – in ihr lebt die Geschichte<br />
der Hanse fort. Und auch die Museumslandschaft<br />
<strong>Vorpommern</strong>s wartet mit echten<br />
Highlights auf, allen voran das Ozeaneum auf<br />
der Hafeninsel Stralsund, das 2010 als Europäisches<br />
Museum des Jahres ausgezeichnet<br />
wurde. Die Aquarien, die die Wasserwelten<br />
der Ostsee, Nordsee und des Nordatlantiks<br />
präsentieren, sind ein echter Besuchermagnet.<br />
Auch das Historisch-Technische Museum<br />
Peenemünde, das an die verhängnisvolle<br />
Geschichte der Raketenentwicklung im Peenemünde<br />
der Kriegsjahre erinnert, hat seit<br />
seiner Eröffnung schon mehr als fünf Millionen<br />
Besucher in seinen Bann gezogen. <strong>W+M</strong><br />
Foto: WFG <strong>Vorpommern</strong><br />
<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>
Handel und Gewerbe <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | 23<br />
ScanHaus Marlow GmbH<br />
Auf Erfolgskurs<br />
Inhaber Friedemann Kunz baut seinen Umsatz mit der<br />
Herstellung und Montage von Fertighäusern weiter aus.<br />
„Erst verdienen – dann ausgeben“ lautet die<br />
Devise von Friedemann Kunz. Und dass der<br />
Inhaber mit diesem Motto gut fährt, zeigen<br />
die Unternehmenszahlen seiner Scan-<br />
Haus Marlow GmbH, einem der größten Fertighaushersteller<br />
der Bundesrepublik mit<br />
mehr als 600 gebauten Häusern jährlich.<br />
Der Nettojahresumsatz wurde in den letzten<br />
vier Jahren auf 67 Millionen Euro mehr als<br />
verdoppelt, aus 38 Standorten in Deutschland<br />
im Jahr 2010 sind heute bereits über<br />
50 geworden und die Mitarbeiterzahl konnte<br />
im gleichen Zeitraum von 250 auf über<br />
400 gesteigert werden. Damit gehört Scan-<br />
Haus Marlow zu den größten Arbeitgebern<br />
der Region.<br />
Ihren Ursprung hat diese Erfolgsgeschichte<br />
bereits Ende des 19. Jahrhunderts, als<br />
Kunz‘ Ururgroßvater eine Fassfabrik in Marlow<br />
gründete. Seine Eltern wanderten aufgrund<br />
der politischen Lage in der damaligen<br />
DDR zu Beginn der 50er Jahre nach Schweden<br />
aus, wo Friedemann Kunz 1955 zur Welt<br />
kam. Erst nach der Wende erwarb er von der<br />
deutschen Treuhandgesellschaft das Holzwerk<br />
in Marlow, das sein Ururgroßvater gegründet<br />
hatte und welches nach der Enteignung<br />
während der DDR als Zulieferer für die<br />
Möbelindustrie genutzt wurde, zurück. Damals<br />
wies das Unternehmen einen Verlust<br />
von knapp 1,5 Millionen D-Mark aus.<br />
Bereits Ende der 70er Jahre hatte Friedemann<br />
Kunz mit 22 Jahren die väterliche<br />
Firma – ein Importunternehmen für deutsche<br />
Bürobedarfsartikel – übernommen und<br />
auch hier innerhalb weniger Jahre den Umsatz<br />
mehr als vervierfacht. 1996 gab er den<br />
Posten als Geschäftsführer des schwedischen<br />
Unternehmens auf und widmete sich<br />
ganz der ScanHaus Marlow GmbH. Mit Erfolg.<br />
„Wir haben es geschafft, in den vergangenen<br />
13 Jahren ohne Fremdmittel auszukommen.<br />
Sämtliche Investitionen sind aus<br />
Eigenmitteln erfolgt“, so der Inhaber nicht<br />
ohne Stolz.<br />
Aber Kunz gibt sich damit nicht zufrieden.<br />
Er hat es sich zum Ziel gemacht, sein Unternehmen<br />
so zu führen und zu entwickeln,<br />
dass es über die nächsten Generationen hinweg,<br />
für die Region und deren Menschen im<br />
Sinne der Familientradition erhalten bleibt.<br />
www.scanhaus.de<br />
Erfolgreich mit Fertighäusern: Friedemann Kunz.<br />
Leuchten GmbH Pasewalk<br />
Licht für <strong>Vorpommern</strong><br />
Fotos: Torsten George<br />
Ilona Burmeister,<br />
Geschäftsführerin der<br />
Leuchten GmbH Pasewalk.<br />
Viele Kommunen haben ein großes Problem: Die städtische<br />
Beleuchtung ist veraltet und verursacht hohe<br />
Kosten. Folglich stehen Austausch und Umbau vieler<br />
Leuchten an, die Wahl fällt dabei oft auf LED-Systeme.<br />
Sie sind echte Stromsparer, allerdings benötigen<br />
die Städte verschiedene LED-Module für die unterschiedlichen<br />
Einsatzorte. Da aber fast alle Leuchtenhersteller<br />
nur je ein LED-Modul in einer Leuchte verbauen,<br />
sind die Kommunen gezwungen, unterschiedliche<br />
Leuchtenkörper aufzustellen. Das einheitliche<br />
Stadtbild bleibt dabei auf der Strecke.<br />
Die Pasewalker Leuchten GmbH wusste diese Marktlücke<br />
zu nutzen und hat sich als einziger Anbieter<br />
darauf spezialisiert, in ihre Außenleuchten und<br />
Straßenlaternen unterschiedliche LED-Systeme zu<br />
integrieren. Ilona Burmeister und Jürgen Ose gründeten<br />
die Leuchten GmbH Pasewalk im November<br />
1991. Aus den anfänglich drei Außenleuchtenmodellen<br />
ist heute ein umfangreiches Sortiment für<br />
Außen- und Innenleuchten geworden, welche das<br />
Pasewalker Unternehmen mit 25 festen Mitarbeitern<br />
produziert.<br />
www.leuchten-pasewalk.de<br />
www.wundm.info<br />
<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>
24 | <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> Handel und Gewerbe<br />
BogenSportWelt BSW Handels GmbH<br />
Pfeil und Bogen von der Peene<br />
Der größte Onlineversand für Bogensportartikel in Deutschland beliefert aus der Hansestadt<br />
Anklam Kunden im In- und Ausland.<br />
Bogensport ist Faszination pur und das<br />
spürt man im gesamten Unternehmen der<br />
BSW Handels GmbH in Anklam. Dynamisch<br />
wie die Entwicklung des 2006 gegründeten<br />
Unternehmens ist auch das Mitarbeiter-Team<br />
um die beiden Geschäftsführer René Kliewe<br />
und Sven Stiemer. Im Jahr 2006 starteten<br />
die beiden die Firma im Alleingang. Ende<br />
des Jahres zählte die BSW bereits sechs Angestellte.<br />
Heute beschäftigt der größte Bogensporthändler<br />
Deutschlands 50 Mitarbeiter<br />
aus der Region <strong>Vorpommern</strong>. „Und wir<br />
wollen noch weiter wachsen“, so das Ziel der<br />
beiden Geschäftsführer.<br />
„International aktiv – regional verankert“<br />
ist eine ihrer Geschäftsphilosophien. Als der<br />
Firmensitz in Karnin auf der Insel Usedom<br />
an seine Kapazitätsgrenzen stieß, zog das<br />
Unternehmen 2009 nach Anklam und agiert<br />
seitdem aus der Peenestadt mit über 100 Herstellern<br />
und Großhändlern von Bogensportartikeln<br />
weltweit. Täglich verlassen rund 500<br />
Sendungen die BogenSportWelt, vorrangig<br />
mit dem Ziel Deutschland. Aber rund 15 Prozent<br />
der Bestellungen werden auch ins Ausland<br />
verschickt.<br />
Geschäftsführer<br />
Sven Stiemer (l.)<br />
und René Kliewe.<br />
Mehr als 30.000 Artikel umfasst das Sortiment<br />
von hochmodernen und traditionellen<br />
Bögen und Armbrüsten samt umfangreichem<br />
Zubehör, über Zielscheiben bis hin zu einer<br />
riesigen Auswahl an Pfeilen, die in der hauseigenen<br />
Pfeilmanufaktur nach individuellen<br />
Kundenwünschen gefertigt werden. Jeden<br />
Monat kommen etwa 200 neue Produkte<br />
dazu. Profisportler, aber auch Einsteiger<br />
finden bei der BSW das passende Equipment.<br />
Bogensport ist beratungsintensiv und wer<br />
eine persönliche Beratung wünscht, erhält<br />
diese kompetent und umfassend an der BSW-<br />
Servicehotline und natürlich im Ladengeschäft<br />
vor Ort. Nach umfangreichen Baumaßnahmen<br />
eröffnete die BSW Handels<br />
GmbH im Sommer 2013 auf rund 800 Quadratmetern<br />
Deutschlands größten Bogensport-Shop<br />
mit Show-Room, einer 25 Meter<br />
langen Schießbahn und einem Schulungsraum.<br />
Wer sich für den Bogensport interessiert,<br />
findet hier die Welt des Bogensports<br />
zum Anfassen und Ausprobieren.<br />
www.bogensportwelt.de<br />
Haff-Dichtungen GmbH<br />
Auf Expansionskurs<br />
Seit mehr als 20 Jahren erfolgreich am<br />
Markt: Peter (l.) und Steffen Ruhnau.<br />
Dichtungen werden in Ueckermünde schon<br />
seit den 80er Jahren produziert. Peter Ruhnau<br />
übernahm 1990 die Produktion und wandelte<br />
das Unternehmen, das auf die Herstellung<br />
und den Vertrieb von Dichtungen und<br />
Dichtungsmaterialien spezialisiert ist, 1994<br />
in die Haff-Dichtungen GmbH um. Seitdem<br />
können die Geschäftsführer Peter und Steffen<br />
Ruhnau, Vater und Sohn, auf erfolgreiche<br />
20 Jahre Unternehmensgeschichte zurückblicken.<br />
So wird für <strong>2014</strong> ein Umsatz von mehr<br />
als fünf Millionen Euro erwartet. Damit hat<br />
sich dieser allein seit 2005 fast vervierfacht.<br />
Im Herbst 2013 hat man auf 3.500 Quadratmetern<br />
ein neues Werk mit Produktions- und<br />
Lagerhallen sowie einem Verwaltungsgebäude<br />
errichtet und bezogen. Dadurch konnten sich<br />
die Ruhnaus noch breiter am Markt aufstellen<br />
und ihre Exportrate auf 50 Prozent steigern.<br />
Mit der Erweiterung ist es aber vor allem möglich,<br />
noch stärker auf Kundenbedarfe einzugehen<br />
und vom Einzelstück bis zur Großserie<br />
mit zehn Millionen Stück alle Wünsche zu<br />
realisieren. www.haff-dichtungen.de<br />
Fotos: D. Kröber/DIDAVideo.de (oben), Torsten George (unten)<br />
<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>
Handel und Gewerbe <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | 25<br />
ml&s GmbH & Co. KG<br />
Elektronik in höchster Qualität<br />
Der Komplett-Dienstleister für die Elektronikbranche<br />
ml&s aus Greifswald fertigt hochwertige<br />
Produkte für weltweite Kunden aus<br />
verschiedenen Branchen, wie beispielsweise<br />
Automotive, Telekommunikation und Maschinenbau.<br />
1969 wurde das Unternehmen<br />
als „Nachrichtenelektronik Greifswald“ in der<br />
DDR gegründet, 1991 von Siemens übernommen<br />
und 2002 als eigenständiges Unternehmen<br />
ausgegliedert. Mit mehr als 500 Mitarbeitern<br />
ist es heute eines der größten der Region.<br />
Unter anderem werden 17 renommierte<br />
Automarken direkt und indirekt von dem<br />
Greifswalder Unternehmen beliefert.<br />
Den Geschäftsführern von ml&s Udo Possin<br />
und Bernd Odoj ist bewusst, dass die Basis<br />
jeglichen Erfolges hochqualifizierte Mitarbeiter<br />
darstellen. Daher werden seit der Gründung<br />
des Unternehmens jedes Jahr Elektroniker<br />
für Geräte und Systeme ausgebildet und<br />
im Anschluss übernommen. Das Unternehmen<br />
legt vor allem Wert auf eine praxisnahe<br />
Fördert den<br />
Nachwuchs:<br />
Geschäftsführer<br />
Udo Possin.<br />
und hochqualifizierte Ausbildung und wurde<br />
von der IHK zu Neubrandenburg als Top-Ausbildungsbetrieb<br />
2012 ausgezeichnet.<br />
www.mlands.com<br />
Litec-LLL GmbH<br />
Leuchtstoffe für den Weltmarkt<br />
Dr. Stefan Tews ist<br />
Geschäftsführer der<br />
Litec-LLL GmbH.<br />
Als Start-up von Forschern der Universität<br />
Greifswald, welche bereits seit den 40er Jahren<br />
für ihre Lumineszenzforschung bekannt<br />
ist, wurde die Litec-LLL GmbH 2002 gegründet.<br />
Unter der Geschäftsführung von Dr. Stefan<br />
Tews entwickeln und produzieren heute<br />
19 Mitarbeiter LED-Leuchtstoffe für Display-<br />
Hintergrundbeleuchtungen von Fernsehern,<br />
Notebooks, Monitoren und Smartphones, aber<br />
auch für besonders effiziente Beleuchtungslösungen<br />
im Innen- und Außenbereich. Um<br />
die Produkte besser vermarkten zu können,<br />
schloss man 2007 einen Marketing- und Kooperationsvertrag<br />
mit Merck, dem ältesten<br />
pharmazeutisch-chemischen Unternehmen<br />
der Welt mit Hauptsitz in Darmstadt. Bereits<br />
2008 wurde die Litec-LLL, das „LLL“ steht für<br />
„Leuchtstoffe, Lampen und Lichttechnik“,<br />
zu 100 Prozent von Merck übernommen. Die<br />
Leuchtstoffe werden auf den Exportmärkten<br />
von Nordamerika über Europa bis Asien vertrieben.<br />
www.litec-lll.de<br />
Fotos: Torsten George (oben und Mitte), Torsten Konopka (unten)<br />
wild-east®-marketing GmbH<br />
Erfolg ist programmierbar<br />
Als Torsten Konopka das Unternehmen 1996<br />
gründete, war es fast revolutionär, ein Online-<br />
Buchungssystem für Unterkünfte von privaten<br />
und gewerblichen Anbietern zu entwickeln.<br />
Heute bietet die Buchungstechnologie<br />
„im-web“ von wild-east®-marketing mehr<br />
als 100.000 Unterkunftsangebote – vom Privatzimmer<br />
bis zur Hotelsuite, in Deutschland<br />
und Europa. Seit 1999 wurden so mehr als zwei<br />
Millionen Buchungen im Wert von über 750<br />
Millionen Euro realisiert. Anwender der Technologie<br />
sind Tourismusverbände, Kurverwaltungen,<br />
aber auch privatwirtschaftliche Unternehmen,<br />
die die Technologie nutzen, um<br />
ihren potenziellen Gästen im Internet zu zeigen,<br />
welche Unterkünfte frei sind und was<br />
diese kosten. „Unsere Statistiken belegen,<br />
dass bereits rund jeder achte Gast in Mecklenburg-<strong>Vorpommern</strong><br />
seinen Urlaub über unser<br />
System bucht“, so Torsten Konopka stolz.<br />
Sein Ziel ist es, die Führungsrolle von „imweb“<br />
weiter auszubauen und die norddeutsche<br />
Erfolgsstory in ganz Deutschland und Europa<br />
fortzuschreiben.<br />
www.im-web.de<br />
Mehr als zwei Millionen Buchungen seit<br />
1999: Geschäftsführer Torsten Konopka.<br />
www.wundm.info<br />
<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>
26 | <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> Handel und Gewerbe<br />
Deutsche Ölwerke Lubmin GmbH<br />
Von <strong>Vorpommern</strong> in die Welt<br />
Jüngst wurde eines der modernsten Schmierstoffwerke Deutschlands in der Hafenstadt<br />
Lubmin fertig gestellt.<br />
Im Energie- und Technologiepark Lubmin auf<br />
dem 3,3 Hektar großen Gelände des ehemaligen<br />
Atomkraftwerks wurde im September<br />
2013 nach einjähriger Bauphase das Werk<br />
zur Produktion von Schmierstoffen der Deutschen<br />
Ölwerke Lubmin in Betrieb genommen.<br />
Das Unternehmen hat sich auf das Mischen,<br />
Lagern, Konfektionieren und Versenden von<br />
Schmierstoffen, Motor- und Spezial-Ölen ausgerichtet.<br />
„Nach individuellen Wünschen,<br />
André Westphal, geschäftsführender<br />
Prokurist der Deutschen Ölwerke Lubmin.<br />
Ansprüchen und Bedürfnissen erstellen wir<br />
ein passgenaues Produkt oder auch eine ganze<br />
Produktpalette“, beschreibt der geschäftsführende<br />
Prokurist André Westphal die angebotenen<br />
Leistungen. Bis zu 50.000 Tonnen<br />
Schmierstoffe können durch die neue, hochmoderne<br />
Technik produziert werden. Das firmeneigene<br />
Labor überprüft regelmäßig die<br />
Qualität der Produkte und arbeitet zudem<br />
an der Entwicklung von neuen Erzeugnissen.<br />
Das Unternehmen liefert weltweit, vor<br />
allem aber nach Deutschland, Russland und<br />
in Länder der Europäischen Union.<br />
Der Standort in Lubmin direkt an der Ostsee<br />
bietet mit der Bahn- und Autobahnanbindung<br />
sowie der Möglichkeit des Baus eines<br />
Schiffsanlegers optimale Bedingungen<br />
für den Vertrieb der Schmierstoffe. 17 Millionen<br />
Euro wurden in das neu errichtete Werk<br />
investiert, mit 3,5 Millionen beteiligte sich<br />
das mecklenburgische Wirtschaftsministerium,<br />
unter anderem mit Mitteln aus dem Europäischen<br />
Fonds für regionale Entwicklung<br />
(EFRE).<br />
Mittlerweile zählt das Unternehmen 36 Mitarbeiter,<br />
eine Auszubildende ist eingestellt<br />
worden. Seit Sommer <strong>2014</strong> wurde aufgrund<br />
hoher Nachfrage von einem Ein- auf ein Zweischichtsystem<br />
umgestellt sowie vorfristig bereits<br />
mit dem zweiten Bauabschnitt des Werkes<br />
begonnen. Durch die drei neu entstehenden<br />
Abfüllanlagen kann die Produktion um<br />
weitere Gebinde-Einheiten erweitert werden.<br />
www.dol-oil.de<br />
ME-LE Energietechnik GmbH<br />
Mehr als nur Anlagenbau<br />
Das Unternehmen ME-LE Energietechnik mit<br />
Hauptsitz in Torgelow besitzt heute fünf weitere<br />
Niederlassungen in Rostock, Hamburg,<br />
Anklam, Greifswald und Dessau. 1990 übernahmen<br />
Jörg Medenwald und Dietrich Lehmann<br />
den ehemals volkseigenen Betrieb und<br />
gründeten die ME-LE Energietechnik GmbH,<br />
welche auf den Anlagenbau, im Speziellen<br />
Heizungs-, Lüftungs-, Klima- und Sanitäranlagenbau<br />
sowie den Anlagenbau für alternative<br />
und erneuerbare Energien, spezialisiert<br />
ist. Aus ehemals 70 Mitarbeitern<br />
sind 400 geworden und aus dem anfänglichen<br />
Einzelunternehmen eine Gruppe mit<br />
Beteiligungen an neun Unternehmen. 2013<br />
machte die ME-LE Gruppe einen Umsatz von<br />
61 Millionen Euro. Doch der Fokus des Unternehmens<br />
liegt nicht nur auf dem Bau von<br />
Anlagen, sondern auch in der Forschung und<br />
Entwicklung. So wurde beispielsweise in Zusammenarbeit<br />
mit der Hochschule Neubrandenburg<br />
für das Partnerland Brasilien ein<br />
Hochleistungsreaktor für die Monovergärung<br />
von Schweinegülle zu deren ökologischer<br />
Entsorgung entwickelt.<br />
www.me-le.de<br />
Unternehmensgruppe mit 400 Mitarbeitern:<br />
Geschäftsführer Dietrich Lehmann.<br />
Fotos: Torsten George<br />
<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>
Nahrungsgüter <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | 27<br />
Nahrungsgüterwirtschaft<br />
Qualität und Frische seit Generationen<br />
<strong>Vorpommern</strong> ist ein klassisches Agrarland. Die Nahrungsgüterwirtschaft ist deshalb mit einem<br />
Umsatzanteil von 30 Prozent der wichtigste Wirtschaftszweig des verarbeitenden Gewerbes.<br />
Foto: Werk 3<br />
Wenn im Mai der Raps blüht, verwandeln<br />
sich weite Flächen <strong>Vorpommern</strong>s<br />
in ein wogendes gelbes<br />
Meer. Mecklenburg-<strong>Vorpommern</strong> ist Deutschlands<br />
Rapsanbauland Nummer eins, das ist<br />
auch im östlichen Landesteil kaum zu übersehen.<br />
Doch die Standortvorteile <strong>Vorpommern</strong>s<br />
in der Landwirtschaft – sauberes<br />
Wasser, fruchtbare Böden und seit Generationen<br />
ein großes Potenzial an erfahrenen<br />
Fachkräften – lassen beispielsweise auch Ölfrüchte,<br />
Getreide, Mais, Kartoffeln, Zuckerrüben<br />
und Futterpflanzen gut gedeihen.<br />
In <strong>Vorpommern</strong> bewirtschaften rund 1.400<br />
landwirtschaftliche Betriebe mit über 5.500<br />
Beschäftigten eine Fläche von mehr als<br />
400.000 Hektar. Die gesamte Nahrungsgüterwirtschaft<br />
umfasst eine breite Palette<br />
– von der konventionellen Landwirtschaft<br />
über den Öko-Landbau bis zur Herstellung<br />
von Food Ingredients. Und sie lockt Investoren:<br />
die biosanica Manufaktur GmbH etwa,<br />
einen Hersteller von Bio-Trockenobst, oder<br />
die Anklam Extrakt GmbH, die Pflanzenextrakte<br />
für die Lebensmittel- und Medikamenten-Produktion<br />
herstellt. Beide haben<br />
in den letzten Jahren umfangreich in den<br />
Standort <strong>Vorpommern</strong> investiert.<br />
Der anhaltende Trend zu qualitätsorientierten<br />
Lebensmitteln ebenso wie zu regionalen<br />
Produkten dürfte die wirtschaftliche Dynamik<br />
der Nahrungsgüterwirtschaft in <strong>Vorpommern</strong><br />
in den kommenden Jahren weiter<br />
beflügeln. Wichtige Absatzmärkte sind<br />
die Metropolregionen Hamburg, Berlin und<br />
Stettin. Aber auch die Touristenströme im<br />
Land tragen zum Wachstum bei. Wer in <strong>Vorpommern</strong><br />
zur Erholung weilt, greift gern zu<br />
den regionalen Produkten. Gütesiegel wie<br />
das des Rügen Produkte Verein e. V. garantieren<br />
lokale Herkunft und hohe Qualitätsstandards.<br />
Die Bedeutung der Branche symbolisieren<br />
auch die Daten für das gesamte Bundesland.<br />
Die Ernährungswirtschaft erzielte im vergangenen<br />
Jahr in Mecklenburg-<strong>Vorpommern</strong><br />
einen Gesamtumsatz von rund 4,4 Milliarden<br />
Euro. Die Branche ist innerhalb des verarbeitenden<br />
Gewerbes mit 14.320 Beschäftigten<br />
und mit 38 Prozent des Gesamtumsatzes der<br />
größte Industriezweig des Bundeslandes.<br />
Nicht zu vergessen ist der Fischfang. Trotz<br />
Strukturwandel und abnehmender Zahl der<br />
Fischereien wurde im Jahr 2013 in Mecklenburg-<strong>Vorpommern</strong><br />
von den Fischereien und<br />
den fischverarbeitenden Unternehmen ein<br />
Umsatz von 303 Millionen Euro erwirtschaftet,<br />
ein großer Teil davon auch in <strong>Vorpommern</strong>,<br />
das dank der Euro-Baltic-Fischverarbeitung,<br />
der Rügen Fisch AG und weiterer<br />
Verarbeiter in Sassnitz den drittgrößten<br />
Standort der Fischverarbeitung in Deutschland<br />
beheimatet.<br />
<strong>W+M</strong><br />
www.wundm.info<br />
<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>
28 | <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> Nahrungsgüter<br />
Greifen-Fleisch GmbH<br />
Kulinarische<br />
Tradition<br />
Die Greifen-Fleisch GmbH produziert Wurstund<br />
Fleischwaren. Obwohl noch eine handwerklich<br />
arbeitende Fleischerei, sind Produkt ideen<br />
und Produktionstechnologie höchst modern.<br />
Feierte 125-jähriges Firmenjubiläum:<br />
Walter Kienast.<br />
Greifswalder Knacker und Schlackwurst<br />
– die Greifen-Fleisch GmbH steht für<br />
regionale und landestypische Produkte<br />
aus <strong>Vorpommern</strong>. Dafür produzieren<br />
die mehr als 70 Mitarbeiter rund 40 Tonnen<br />
Wurst- und Fleischwaren in der Woche, die in<br />
den Kühlregalen der Discounter und Handelsketten<br />
zu finden sind. Dem Trend zu regionaler<br />
Qualität bei den Verbrauchern kommt das<br />
Unternehmen damit sehr entgegen.<br />
Doch bei aller Tradition: Im Jahr des 125-jährigen<br />
Bestehens, das im Sommer <strong>2014</strong> mit einem<br />
großen Fest begangen wurde, geht der<br />
Fleisch- und Wurstwarenproduzent vor allem<br />
auch neue Wege, um sich immer wieder<br />
dem veränderten Konsumentenverhalten<br />
anzupassen. So gehörte die Greifen-Fleisch<br />
GmbH zu den Pionieren bei Produkten ohne<br />
Geschmacksverstärker, Laktose und Gluten.<br />
In gemeinsamer Forschung mit Experten des<br />
Fraunhofer-Instituts gelang es den Greifswaldern<br />
zudem, tierisches Fett durch pflanzliches<br />
Eiweiß zu ersetzen, um so den Fettanteil<br />
einiger Wurstwaren um die Hälfte zu reduzieren.<br />
Die Greifen-Fleisch-Qualität wird deshalb<br />
nicht nur in Ostdeutschland geschätzt,<br />
sondern auch in Niedersachsen, Schleswig-<br />
Holstein und Skandinavien.<br />
Begonnen hat alles im Januar 1889 als<br />
Schlachthof in der Hansestadt. Seit 1988 leitet<br />
der gebürtige Rostocker Walter Kienast,<br />
gelernter Fleischermeister, den Betrieb. 1992<br />
konnten er und ein Mitarbeiter das Unternehmen<br />
von der Treuhand übernehmen. Aus<br />
dem Schlachthof wurde eine reine Fleischund<br />
Wurstfabrik – eine gewaltige Herausforderung<br />
in den wirtschaftlich<br />
unsicheren<br />
Rahmenbedingungen<br />
der Nachwendezeit. Die<br />
Arbeitsplätze zu erhalten,<br />
war kein leichter<br />
Weg, doch Kienast und<br />
sein Team führten das<br />
Unternehmen nach einer<br />
Umstrukturierung<br />
in den Jahren 2004 bis 2006 und jährlichen<br />
Investitionen in Modernisierung und Erweiterung<br />
der Produktion wieder in sicheres<br />
Fahrwasser.<br />
Und für seine Mitarbeiter setzt sich der Greifen-Fleisch-Geschäftsführer<br />
auch heute noch<br />
ein. Dafür gab es im Land auch schon eine<br />
Auszeichnung als familienfreundliches Unternehmen:<br />
Rücksichtnahme auf Kita-Öffnungszeiten,<br />
Förderung von Elternzeit auch<br />
für Väter, Hilfestellung bei Umzügen, Talentförderung<br />
und Unterstützung von Kindern<br />
der Mitarbeiter bei der Suche nach Ausbildungsplätzen<br />
sind nur einige der Punkte,<br />
mit denen Kienast auch eine langfristige<br />
Bindung der Belegschaft an das Unternehmen<br />
erreichen konnte.<br />
Das Image pommerscher Wurstwaren liegt<br />
Kienast besonders am Herzen. Pommersche<br />
Wurstwaren, das steht für eine handwerklich<br />
sorgfältig, traditionell hergestellte und<br />
auf Buchenholz geräucherte Wurst mit kräftiger<br />
Würzung. Die genaue Rezeptur ist bei der<br />
Greifen-Fleisch GmbH natürlich Betriebsgeheimnis.<br />
Zur Vermarktung der Pommerschen<br />
Wurst- und Fleischtradition hat sich Kienast<br />
deshalb auch in der Region vernetzt. Als Mitglied<br />
des Vorstandes des Agrarmarketing-Vereins<br />
ist sein Unternehmen ebenso aktiv wie<br />
in der Schutzgemeinschaft „Pommerscher<br />
Fleisch- und Wurstwaren“, die traditionelle<br />
pommersche Rezepte, allen voran die Pommersche<br />
Leberwurst, Pommersche Schlackwurst<br />
und Pommersche Blutwurst, unter europäischen<br />
und deutschen Schutz im Sinne<br />
einer geschützten geographischen Angabe<br />
gestellt wissen möchte.<br />
Die Kombination aus traditionellem Handwerk,<br />
modernster Technik und die Weiterentwicklung<br />
eigener Produkte sowie engagierte<br />
Mitarbeiter sind die Bausteine der Erfolgsgeschichte<br />
des Unternehmens. Rund 55 Produkte<br />
an Fleisch- und Wurstwaren zählen zum<br />
Sortiment des traditionsreichen Herstellers,<br />
der immer noch im historischen Backsteingebäude<br />
beheimatet ist. Die Lieblinge der Kunden<br />
sind die Greifswalder Knacker, die Pommersche<br />
Schlackwurst, Fileträucherlinge sowie<br />
Streichmettwürste. Greifen-Fleisch-Chef<br />
Kienast hat dagegen einen eigenen Favoriten:<br />
Die Bockwurst aus eigenem Haus.<br />
www.greifen-fleisch.eu<br />
Foto: Archiv/Sven George<br />
<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>
Nahrungsgüter <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | 29<br />
Anklam Extrakt GmbH<br />
Vorreiter der Bio-Ökonomie<br />
Die nachhaltige Nutzung von biologischen Ressourcen wie Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen<br />
eröffnet gerade dem Wirtschaftsstandort <strong>Vorpommern</strong> vielversprechende wirtschaftliche<br />
Perspektiven.<br />
Eine der Vorzeigefirmen der Bio-Ökonomie<br />
ist die Anklam Extrakt GmbH. Seit<br />
2009 gewinnt sie mit einem Team gut ausgebildeter<br />
Fachkräfte am Rande der Hansestadt<br />
hochwertige Pflanzenextrakte für die<br />
Pharma-, Nahrungsergänzungsmittel- und<br />
Getränkeindustrie. Zu dem kontrollierten<br />
Pflanzenmaterial, das als Grundlage für die<br />
Finanzdirektor<br />
Vahe Pekmez<br />
mit einem Extrakt.<br />
Extrakte dient, gehören beispielsweise Holunderblüten,<br />
Efeublätter, Fenchelsamen,<br />
Pfefferminz- oder Salbeiblätter.<br />
Zum Angebot der Anklam Extrakt GmbH zählen<br />
aber nicht nur Standardextrakte. „Unsere<br />
besondere Stärke liegt in der Umsetzung<br />
spezieller Vorgaben und Neuentwicklungen,<br />
die in enger Zusammenarbeit mit den Abnehmern<br />
verwirklicht werden“, erläutert Claudia<br />
Pühn, Marketing-Direktorin des Unternehmens.<br />
Mit einer leistungsfähigen Pilotanlage<br />
ist das junge Unternehmen beispielsweise<br />
in der Lage, Musterproduktionen in kleineren<br />
Mengen herzustellen, zu dokumentieren<br />
und zu optimieren.<br />
Die Pflanzenextrakte aus <strong>Vorpommern</strong> werden<br />
mittlerweile auch erfolgreich im Ausland<br />
vermarktet. Und die Zeichen stehen auf weiteres<br />
Wachstum: Ende 2013 hat die Anklam<br />
Extrakt deshalb in den Ausbau ihres Standortes<br />
investiert, um das Produktportfolio<br />
ausweiten zu können, wie Vahe Pekmez, Director<br />
Finance & Administration, erklärt. So<br />
sollen künftig beispielsweise hochgereinigte<br />
Spezialextrakte für die Pharmaindustrie<br />
hergestellt werden. „Anklam Extrakt ist ein<br />
Beispiel dafür, wie Bio-Rohstoffe vielfältig<br />
weiterverarbeitet werden können und welche<br />
Chancen dieser Wirtschaftszweig für die<br />
Region birgt“, beschreibt Marketing-Chefin<br />
Pühn die Bedeutung des Unternehmens.<br />
www.anklam-extrakt.com<br />
Molkerei Naturprodukt GmbH Rügen<br />
Inselfrische für Genießer<br />
Fotos: Torsten George<br />
Dr. Sylva<br />
Rahm-Präger<br />
gründete die Molkerei.<br />
Mitte der 90er Jahre packte Dr. Sylva Rahm-<br />
Präger das Heimweh. „Mich zog es zurück<br />
auf die Insel Rügen“, erinnert sich die promovierte<br />
Agrarwissenschaftlerin. Mit im Gepäck<br />
trug sie den festen Vorsatz, sich mit einem<br />
regionalen Produkt selbständig zu machen<br />
– die Geburtsstunde der Molkerei „Rügener<br />
Inselfrische“. „Der Start war durchaus<br />
schwierig“, räumt die Chefin von mittlerweile<br />
zwölf Mitarbeitern – vornehmlich Frauen<br />
– ein. Doch ihre Beharrlichkeit zahlte sich<br />
aus. Heute sind die Milcherzeugnisse aus Poseritz,<br />
die ohne Stabilisatoren, Emulgatoren<br />
oder Bindemittel auskommen, aus der Hotellerie<br />
und den Regalen des regionalen Lebensmittelhandels<br />
nicht mehr wegzudenken. Um<br />
die Produktion ganzjährig auszulasten, runden<br />
zudem Konfitüren aus heimischen Früchten<br />
das Angebot ab.<br />
„Wir setzen bewusst auf Regionalität“, nennt<br />
Rahm-Präger eines der Erfolgsgeheimnisse.<br />
Die Milch wird aus Poseritz bezogen, insgesamt<br />
werden 400.000 Liter im Jahr verarbeitet.<br />
28 Milchprodukte erfreuen sich inzwischen<br />
einer Käuferschaft, die nicht nur<br />
aus <strong>Vorpommern</strong> stammt. „Gerade Touristen<br />
möchten im Urlaub regionale Lebensmittel<br />
genießen“, weiß Rahm-Präger. Zu erwerben<br />
sind diese seit 2008 übrigens auch direkt vor<br />
Ort – der molkereieigene Hofladen macht es<br />
möglich. www.ruegener-inselfrische.de<br />
www.wundm.info<br />
<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>
30 | <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> Nahrungsgüter<br />
biosanica Manufaktur GmbH<br />
Apfelchips vom Pommerndreieck<br />
Die biosanica Manufaktur GmbH produziert seit 2013 in Süderholz Bio-Trockenobst für die<br />
Hersteller von Müslis und Backmischungen. Schon nach einem Jahr am neuen Standort setzt<br />
Firmenchef Martin Nätscher auf Expansion.<br />
Es sind ungleiche Nachbarn: Wenn Martin<br />
Nätscher, Firmenchef der biosanica<br />
Manufaktur GmbH, aus seinem Büro im<br />
Süderholzer Gewerbegebiet Pommerndreick<br />
an der Autobahn A 20 schaut, sieht er auf das<br />
rege Treiben der örtlichen McDonalds-Filiale.<br />
Während der globale Fleischbrater trotz<br />
gelegentlicher Werbung für gesunde Salate<br />
immer noch als Inbegriff des Fast Foods<br />
gilt, steht Nätschers biosanica hingegen für<br />
geprüfte Qualität aus kontrolliert biologischem<br />
Anbau.<br />
Das Unternehmen verarbeitet Äpfel zu Bio-<br />
Trockenobst. Die Produkte reichen von Bio-<br />
Apfelchips, einem alternativ-gesunden Knabberspaß,<br />
über Bio-Apfelmehl für Bäckereien,<br />
die Gewürzindustrie und die Produzenten<br />
von Bio-Tees bis hin zu Bio-Apfelwürfeln<br />
für die führenden Müslihersteller. Allesamt<br />
ohne Süßungsmittel, Geschmacks- oder Konservierungsstoffe.<br />
Im Jahr 2013 zog es biosanica aus Franken<br />
nach <strong>Vorpommern</strong>. „Am alten Standort waren<br />
die Kapazitäten begrenzt und der Maschinenpark<br />
veraltet“, erklärt Martin Nätscher<br />
den Umzug in den hohen Norden und lobt:<br />
„Dank der Unterstützung aller Beteiligten vor<br />
Ort konnten wir die Produktion in Rekordzeit<br />
starten.“<br />
Zudem fand Nätscher in <strong>Vorpommern</strong> Mitarbeiter<br />
mit Erfahrung im Landbau und der<br />
Nahrungsmittelindustrie. Rund 3,8 Millionen<br />
Euro investierte die biosanica, unterstützt<br />
auch durch Fördermittel des Landes<br />
Mecklenburg-<strong>Vorpommern</strong>, in den Bau einer<br />
großräumigen Produktionshalle mit Kühlhaus,<br />
Entkernungsmaschine und Trockenanlage.<br />
Auch der Einstieg zweier Kapitalpartner<br />
ermöglichte das Investment an der A 20.<br />
Die Äpfel, die in Süderholz zu Trockenfrüchten<br />
verarbeitet werden, stammen aus Südtirol,<br />
vom Bodensee, aber auch aus dem Alten<br />
Land in der Elbmarsch und von der Insel Rügen.<br />
Nätscher will den Standortvorteil im Agrarland<br />
<strong>Vorpommern</strong> in Zukunft noch stärker<br />
nutzen: „Wir hoffen, künftig unsere Rohstoffe<br />
vermehrt aus der Region beziehen zu können.“<br />
Als Trockenobsthersteller konkurriert<br />
biosanica-Leiter Martin Nätscher<br />
setzt auf gesunde Kost.<br />
er beim Bezug der Bio-Äpfel in <strong>Vorpommern</strong><br />
vor allem mit den Apfelsaftproduzenten.<br />
In der Produktionshalle, einer der modernsten<br />
der Branche in Europa, werden die Äpfel<br />
zunächst maschinell gewaschen, dann<br />
entkernt und in unterschiedliche Formen<br />
geschnitten. Bei zirka 60 bis 70 Grad Celsius<br />
wird das Obst anschließend schonend<br />
getrocknet. „Auch wenn das Wasser entzogen<br />
ist, der Geschmack, die wichtigen Mineralstoffe<br />
und die Vitamine bleiben erhalten“,<br />
betont Nätscher, der die Firma gemeinsam<br />
mit seiner Frau Monika aufgebaut hat.<br />
Am Ende des Trocknungsprozesses steht die<br />
Qualitätskontrolle: Restfeuchte, Farbe, Geschmack.<br />
Aus einem Kilo Äpfel können auf<br />
diese Weise rund 120 Gramm Trockenobst gewonnen<br />
werden.<br />
Bei den verarbeiteten Äpfeln handelt es sich<br />
um so genannte B-Qualität: Sie sind geschmacklich<br />
einwandfrei, aber für den Handel<br />
zu klein, zu groß oder ganz allgemein zu<br />
unförmig. Gerade für Bio-Bauern sind Verwerter<br />
wie die biosanica deshalb von besonderer<br />
Bedeutung, garantieren diese doch,<br />
dass sie ihre gesamte Ernte vermarkten<br />
können.<br />
Den Umzug nach <strong>Vorpommern</strong> hat Nätscher<br />
bisher nicht bereut: „Die Nachfrage<br />
ist immens.“ Besonders ausländische<br />
Kunden füllen gegenwärtig die Auftragsbücher<br />
der Süderholzer. Deshalb wird der<br />
Trockenfrüchte-Hersteller weiter expandieren.<br />
Neben zusätzlichen Lagerkapazitäten<br />
für Bio-Äpfel will biosanica in die<br />
Anschaffung einer Apfelsaftpresse, einer<br />
Sortieranlage sowie zusätzlicher Entkerner<br />
und Trockner investieren. Wer weiß,<br />
ob Nätscher so eines Tages nicht auch noch<br />
mit dem Fast-Food-Nachbarn am Pommerndreieck<br />
ins Geschäft kommt.<br />
www.biosanica.de<br />
Foto: Torsten George<br />
<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>
Nahrungsgüter <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | 31<br />
Suiker Unie GmbH & Co. KG<br />
Bester Zucker aus Anklam<br />
Jedes Jahr im September ist es soweit: Mit dem Start der Zuckerrübenkampagne herrscht in der<br />
Zuckerfabrik Anklam Hochbetrieb. Seit 1883 ist Anklam ein Standort für die Zuckerproduktion<br />
und heute der einzige Rübenverarbeiter in Mecklenburg-<strong>Vorpommern</strong>.<br />
Matthias Sauer<br />
leitet die<br />
Anklamer<br />
Zuckerfabrik.<br />
Seit dem 2. März 2009 gehören die Suiker<br />
Unie GmbH & Co. KG – Zucker fabrik Anklam<br />
und deren Tochter Anklam Bioethanol<br />
GmbH (ABE) zum niederländischen Konzern<br />
Royal Cosun UA, der unter anderem noch<br />
zwei niederländische Zuckerfabriken unter<br />
dem Namen Suiker Unie sein eigen nennt.<br />
Das Anbaugebiet, aus dem die Anklamer<br />
Rüben beziehen, deckt weite Teile Mecklenburg-<strong>Vorpommern</strong>s<br />
ab – von der polnischen<br />
Grenze im Osten bis zur Linie Rostock-Teterow<br />
im Westen. Im Norden reicht das Einzugsgebiet<br />
bis zur Insel Rügen, im Süden<br />
bis in die Uckermark. „Insgesamt“, so der<br />
Geschäftsführer der Anklamer Zuckerfabrik<br />
Matthias Sauer, „umfasst der Vertragsanbau<br />
eine Liefermenge von zirka 1,3 bis 1,4 Millionen<br />
Tonnen Rüben.“ Diese dient zur einen<br />
Hälfte der Erzeugung von Nahrungszucker,<br />
zur anderen Hälfte wird sie für die Produktion<br />
von Biokraftstoff genutzt.<br />
Mit dem Einstieg in die Erzeugung erneuerbarer<br />
Energien im Jahr 2008 durch das firmeneigene<br />
Bioethanolwerk verfügt der Zuckerhersteller<br />
mittlerweile über ein zweites<br />
geschäftliches Standbein. Dieses wurde im<br />
letzten Jahr durch die Investition in eine<br />
Biogasanlage, in der aus Reststoffen hochwertiges<br />
Biomethan gewonnen wird, noch<br />
zusätzlich erweitert.<br />
Mecklenburg-<strong>Vorpommern</strong> wurde durch seine<br />
Agrar-Großbetriebe schon früh ein klassisches<br />
Rübenanbaugebiet. Heute werden im<br />
Einzugsgebiet der Anklamer Zuckerfabrik<br />
immerhin sechs Prozent der landwirtschaftlichen<br />
Nutzfläche für den Zucker-Rohstoff<br />
genutzt. Seit 2006 hat sich die Rübenanbaufläche<br />
um mehr als 50 Prozent erhöht.<br />
Auf das Ergebnis der diesjährigen Rübenkampagne<br />
darf man gespannt sein, schließlich<br />
erzielten die Hansestädter im Vorjahr<br />
ein Rekordergebnis. Der Zuckerertrag in Anklam<br />
hat sich seit 1991 nahezu verdoppelt.<br />
Profiteure sind auch die Kunden der Suiker<br />
Unie GmbH & Co. KG: Der Verkauf erfolgt vorrangig<br />
auf dem deutschen Markt an Hersteller<br />
von Süßwaren, Getränken, Nährmitteln,<br />
Backwaren, Milcherzeugnissen und Konserven.<br />
Bioethanol und Bioerdgas werden als<br />
erneuerbarer Kraftstoff eingesetzt. Daneben<br />
werden auch Futter- und Düngemittel an die<br />
heimische Landwirtschaft geliefert.<br />
www.suikerunie.de<br />
Fotos: Suiker Unie GmbH & Co. KG (oben), Archiv/Sven George (unten)<br />
Eisbär Eis Produktions GmbH<br />
Alle Welt isst Eisbär-Eis<br />
Jedes Jahr hoffen die Touristiker an <strong>Vorpommern</strong>s<br />
Küsten auf einen heißen Sommer.<br />
Wenn die Sonne lacht, klingeln die Kassen.<br />
Das gilt auch für Horst Dieter Schröder – doch<br />
sein Geschäft sind nicht die Urlauber. Schröder<br />
ist Geschäftsführer der Eisbär Eis Produktions<br />
GmbH in Plummendorf und ein trockener<br />
Sommer wie der diesjährige schlägt sich<br />
direkt in seinen Bilanzen nieder. „Wir haben<br />
in den ersten sechs Monaten bereits vier Millionen<br />
Euro Umsatzzuwachs zu verzeichnen“,<br />
freut sich der gelernte Eiskonditor, der nach<br />
der Wende mit Erfolg auf die Produktion von<br />
Industrieeis gesetzt hat. Die Eisbär Eis Produktions<br />
GmbH produziert Stieleis für die<br />
großen Handelsketten, die die Eisbär-Kreationen<br />
als Handelsmarken vertreiben. 2,5<br />
Millionen Stück Eis verlassen so täglich die<br />
Hallen am Rand von Ribnitz-Damgarten und<br />
werden in mittlerweile 23 Länder exportiert.<br />
Dass Eisbär-Chef Schröder nun 7,5 Millionen<br />
Euro in eine neue Produktions- und Lagerhalle<br />
sowie in neue Maschinen investiert<br />
und mehr als 33 zusätzliche Arbeitsplätze<br />
schafft, ist aber nicht dem gutem Wetter,<br />
sondern vor allem dem Boom im Auslandsgeschäft<br />
geschuldet. „Gegenwärtig kommen<br />
wir der Nachfrage kaum hinterher“, berichtet<br />
Schröder. Kein Wunder, selbst Neuseeländer<br />
und Australier schlecken mittlerweile das<br />
Eisbär-Eis von der Ostseeküste.<br />
www.eisbaereis-rdg.de<br />
Firmenchef<br />
Horst Dieter<br />
Schröder mit<br />
Eisbär-Eis.<br />
www.wundm.info<br />
<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>
32 | <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> Nahrungsgüter<br />
Störtebeker Braumanufaktur GmbH<br />
Kreative Brauer mit Weitblick<br />
Die Stralsunder Störtebeker Braumanufaktur GmbH wächst in einem schwierigen Markt. Für<br />
Marketing-Chef Karsten Triebe ein Erfolg der Strategie, gezielt auf Spezialitäten-Biere zu setzen.<br />
Die Märkte im Blick: Karsten Triebe, Marketing-Chef bei Störtebeker.<br />
Atlantik Ale – das klingt nach weiter<br />
Welt, nach großer Fahrt und natürlich<br />
nach englischem Biergenuss. Gebraut<br />
wird das Atlantik Ale aber ganz bodenständig<br />
hanseatisch in der Störtebeker Braumanufaktur<br />
GmbH. „Wir haben als eine der ersten<br />
Brauereien hierzulande im größeren Stil ein<br />
Ale in den Markt eingeführt“, erzählt Karsten<br />
Triebe.<br />
Ein Ale aus deutschen Landen? Das scheint<br />
nur auf dem ersten Blick ungewöhnlich, denn<br />
was für das Atlantik Ale gilt, trifft nicht minder<br />
auf das Hanse Porter, das Roggen-Weizen<br />
oder das Keller-Bier 1402 aus den Braukesseln<br />
der Stralsunder Traditionsbrauerei zu:<br />
Allesamt grenzen sie sich bewusst von den<br />
oft gleichförmigen Massenbieren der großen<br />
Braukonzerne ab. „Mit einem klaren Kurs abseits<br />
des Industriebier-Marktes können wir<br />
uns behaupten“, beschreibt Triebe das Konzept<br />
der Hansestädter, konsequent auf Bierspezialitäten<br />
zu setzen.<br />
Mit Erfolg: Im vergangenen Jahr betrug der<br />
Bierausstoß 110.000 Hektoliter, ein Plus von<br />
zehn Prozent in einem ansonsten schwächelnden<br />
Markt. Vor allem junge Käufer wissen<br />
ausgefallene und innovative Biere mehr<br />
und mehr zu schätzen. Gleiches gilt für die<br />
Experten: Jüngst erst gewann die Störtebeker<br />
Braumanufaktur mit dem Störtebeker Roggen-Weizen<br />
beim World Beer Cup in Denver<br />
den Weltmeistertitel in der Kategorie German<br />
Style Dark Wheat Beer – die bayerische und<br />
internationale Konkurrenz musste sich geschlagen<br />
geben.<br />
„Die Menschen sollen Bier mit uns ganz neu<br />
entdecken können“, lautet denn auch das<br />
Credo des Brauerei-Chefs Jürgen Nordmann,<br />
der das Erfolgsrezept auf eine einfache Formel<br />
bringt: „Besondere Kreationen und handwerkliche<br />
Arbeit, gepaart mit einer originellen<br />
Marken-Strategie.“ Die Nordmann-Unternehmensgruppe<br />
hatte 1991 den Niedergang<br />
der Stralsunder Brauerei gestoppt. 2010 löste<br />
Jürgen Nordmann dann die Brauerei aus der<br />
Unternehmensgruppe heraus und läutete die<br />
Phase der Neuausrichtung ein. „Seither kann<br />
die Brauerei eigenständig und ohne Konzernvorgaben<br />
ihren Kurs verfolgen.“<br />
Längst haben die Störtebeker-Biere ihre Liebhaber<br />
weit über <strong>Vorpommern</strong>s Grenzen hinaus<br />
gefunden. „Der Name Störtebeker gibt<br />
uns die Identität eines norddeutschen Bieres<br />
von der Küste und von Freiheit und Unabhängigkeit“,<br />
weiß Triebe um das positive<br />
Image des Markennamens in ganz Deutschland.<br />
In Nord- und Mitteldeutschland sind<br />
die Brauspezialitäten von der Ostsee im Getränkefachhandel<br />
und bei den Vollsortimentern<br />
des Lebensmitteleinzelhandels gelistet.<br />
Wer das Störtebeker-Bier als Tourist in <strong>Vorpommern</strong><br />
lieben gelernt hat, es aber bei sich<br />
zu Hause vor Ort nicht kaufen kann, dem bietet<br />
der Online-Shop der Braumanufaktur eine<br />
günstige Alternative.<br />
Während die Störtebeker-Biere weltweit Anerkennung<br />
einheimsen, sorgt die Marke<br />
„Stralsunder“ für den Lokalkolorit in den<br />
Kneipen und Restaurants am Strelasund. Die<br />
Verwurzelung in der Hansestadt gehört trotz<br />
der überregionalen Verbreitung ohnehin zum<br />
Selbstverständnis der Freibeuter-Marke. Mit<br />
täglichen Brauereiführungen und Bier-Sommelierabenden<br />
wirbt die Braumanufaktur mit<br />
ihren 100 Mitarbeitern an ihrem alteingessenen<br />
Standort an der Greifswalder Chaussee<br />
regelmäßig für die neue Bierkultur made in<br />
Stralsund.<br />
www.stoertebeker.com<br />
Foto: Störtebeker<br />
<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>
Lehren und Forschen <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | 33<br />
Lehren und Forschen in <strong>Vorpommern</strong><br />
Studium mit Meerblick<br />
Das Hauptgebäude der Ernst-Moritz-<br />
Arndt-Universität in Greifswald.<br />
Die Atmosphäre ist familiär, die Ausrichtung international – auch Studenten aus den alten<br />
Bundesländern zieht es deshalb zum Studium an die Hochschulen in Greifswald und Stralsund.<br />
Foto: WFG <strong>Vorpommern</strong><br />
Die viertälteste durchgängig bestehende<br />
deutsche Universität, die zweitälteste<br />
im Ostseeraum und gar für mehr<br />
als 60 Jahre lang, im 17. Jahrhundert, auch<br />
die älteste Hochschule Schwedens – die rund<br />
12.000 Studenten, die zurzeit an der Ernst-<br />
Moritz-Arndt-Universität in Greifswald immatrikuliert<br />
sind, können sich als Teil einer<br />
langen universitären Tradition verstehen. Im<br />
Hier und Jetzt aber lernen und forschen sie<br />
an einer Hochschule mit modernster Ausstattung<br />
und idealen Arbeitsbedingungen. Fern<br />
eines universitären Massenbetriebs überzeugt<br />
die Greifswalder Hochschule vor allem<br />
mit ihrer individuellen Betreuung der Studierenden<br />
und einem lebendigen Austausch.<br />
In Forschung und Lehre setzt die Ernst-Moritz-Arndt-Universität<br />
auf Exzellenz und<br />
Internationalität. Bei verschiedenen Hochschul-Rankings<br />
wurde dies bereits mit vorderen<br />
Plätzen in den Bereichen Medizin, Geographie,<br />
Betriebswirtschaft oder Biologie<br />
belohnt. Insgesamt können Studienanfänger<br />
in Greifswald aus etwa 50 verschiedenen<br />
Lehrfächern wählen. Hervorstechend sind<br />
die Medizin-, Lebens- und Gesundheitswissenschaften<br />
mit ihren Forschungsaktivitäten<br />
auf dem Gebiet der Funktionellen Genomforschung<br />
oder der Community Medicine. Aber<br />
auch die intensive Beschäftigung mit den<br />
Kulturen, den Sprachen und der Wirtschaft<br />
im Ostseeraum sind ein Markenzeichen des<br />
Studiums am Ryck.<br />
Praxisorientierung und einen starken beruflichen<br />
Anwendungsbezug verkörpert das<br />
Lehrangebot der 1991 gegründeten Fachhochschule<br />
Stralsund mit ihren Fachbereichen<br />
Wirtschaft, Maschinenbau, Elektrotechnik<br />
und Informatik. Auch die kleine, auf<br />
ein Campus-Gelände nahe dem Strelasund<br />
konzentrierte Fachhochschule erringt in<br />
bundesweiten Vergleichen regelmäßig Spitzenpositionen.<br />
Neben der Lehre nimmt die<br />
angewandte Forschung einen breiten Raum<br />
ein, etwa am noch jungen und fachübergreifenden<br />
Institut für Regenerative Energiesysteme.<br />
Die Hochschulen in <strong>Vorpommern</strong> haben sich<br />
schon vielfach als Keimzellen für die Gründung<br />
innovativer Start-ups bewährt. In erster<br />
Linie bilden sie aber jenen Pool an gut<br />
ausgebildeten Akademikern, aus dem die<br />
Unternehmen der Region ihre Fachkräfte<br />
rekrutieren können. Viele Betriebe in <strong>Vorpommern</strong><br />
pflegen deshalb enge Kontakte zu<br />
den Hochschulen und sichern sich den Fachkräftenachwuchs<br />
frühzeitig, beispielsweise<br />
durch die Vergabe von Bachelor- und Masterthemen<br />
oder durch Unternehmenspraktika.<br />
<strong>W+M</strong><br />
www.wundm.info<br />
<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>
34 | <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> Kommentar<br />
Richtung Norden –<br />
Willkommen auf Deutschlands<br />
Sonnendeck<br />
Dass man sich in <strong>Vorpommern</strong>, auf Deutschlands<br />
Sonnendeck, beispielsweise auf<br />
Rügen oder Usedom sehr gut erholen kann,<br />
wussten Sie sicherlich schon vorher, doch<br />
dass es bei uns im Norden so viele interessante<br />
und erfolgreiche Industrie- und Gewerbebetriebe<br />
mit tollen Produkten gibt, hat Sie<br />
dann doch verwundert, oder?<br />
Hoffentlich sind Sie auch ein wenig neugierig<br />
geworden, denn es lohnt sich durchaus, der<br />
inneren Inspiration zu folgen und den Dingen<br />
auf den Grund zu gehen. Auch aus unternehmerischer<br />
Sicht, wenn es darum geht,<br />
Standortvorteile, wirtschaftliche Perspektiven<br />
und Lebensqualität miteinander in Einklang<br />
zu bringen. Wenn es darum geht, für<br />
sich als Geschäftsmann, aber auch für die<br />
Mitarbeiter und die eigene Familie, den idealen<br />
Firmensitz und Wohnstandort zu finden.<br />
Wenn dieser dann noch viel Freiraum<br />
für kreative Ideen und wirtschaftlichen Erfolg<br />
sowie gleichzeitig eine hohe Lebensqualität<br />
bietet, sind beste Voraussetzungen gegeben<br />
für ein erfolgreiches Anlegemanöver<br />
an der Ostseeküste.<br />
<strong>Vorpommern</strong> entwickelt sich als Standort<br />
für Erfolgsgeschichten von Unternehmen,<br />
schwerpunktmäßig des Schiff- und Metallbaus<br />
genauso wie für die maritime Wirtschaft,<br />
die Energie-, Gesundheits- und die<br />
Nahrungsgüterwirtschaft oder den Informations-<br />
und Kommunikationssektor. Die besonders<br />
dynamische Entwicklung des Tourismus<br />
steht ohnehin für sich. Angesehene Unternehmer<br />
sind der beste Beweis dafür, dass<br />
es auch in der so genannten Provinz reichlich<br />
Ideen, Innovation und Investitionen gibt.<br />
Unser Autor Rolf Kammann ist Geschäftsführer<br />
der Wirtschaftsfördergesellschaft<br />
<strong>Vorpommern</strong> mbH.<br />
Wirtschaftsstandorte werden viele beworben<br />
– ein Sonnendeck aber nur einmal und das<br />
mit einzigartigen Voraussetzungen:<br />
• Ausreichend Industrie- und Gewerbeflächen<br />
– in <strong>Vorpommern</strong> gibt es sie reichlich<br />
und preisgünstig, egal, ob an der Autobahn<br />
oder mit Kaikante,<br />
• Gute Verkehrsinfrastrukturen – in <strong>Vorpommern</strong><br />
heißt dies zum Beispiel stauund<br />
schlaglochfreie Autobahnen, Seeverbindungen<br />
in den Ostseeraum und top erschlossene<br />
Hafenflächen,<br />
• Hohe Förderung – in <strong>Vorpommern</strong> bis zu<br />
40 Prozent der Investitionskosten und bis<br />
zu 100 Prozent bei Forschungs- und Entwicklungsvorhaben,<br />
• Investorenfreundlichkeit – das bedeutet<br />
bei uns volle Unterstützung aller Entscheidungsträger<br />
und rasche unbürokratische<br />
Genehmigungen und Bewilligungen sowie<br />
eine ausgeprägte Willkommenskultur und<br />
Dienstleistungsbereitschaft,<br />
• Hohe Lebensqualität – auf Deutschlands<br />
Sonnendeck ist sie besonders ausgeprägt,<br />
insbesondere was die Umwelt- und Erholungsqualität,<br />
die Versorgung im Schulund<br />
Bildungsbereich und Kinderfreundlichkeit<br />
angeht.<br />
Was uns zusätzlich auszeichnet, ist ein weites<br />
Land, das Platz hat, aber zugleich kurze<br />
Wege garantiert. Wir als Wirtschaftsfördergesellschaft<br />
<strong>Vorpommern</strong> stehen mit einem<br />
dichten Netzwerk und starken Partnern in<br />
ganz <strong>Vorpommern</strong> neuen Investoren und Unternehmen<br />
zur Seite.<br />
In <strong>Vorpommern</strong> ist man schnell bei seinen<br />
Kunden, Geschäftsfreunden und Entscheidern.<br />
Hier ist der Bürgermeister, der Landrat<br />
oder der Minister kein schwer erreichbarer<br />
Gesprächspartner, sondern ein interessierter<br />
und zugänglicher Unterstützer eines<br />
jeden Unternehmers und Investors.<br />
Gehen Sie also auf Erkundungstour im Norden,<br />
nutzen Sie die Brücken und finden Sie<br />
Ihren Platz auf Deutschlands Sonnendeck.<br />
Wir laden Sie herzlich ein nach <strong>Vorpommern</strong>.<br />
Wirtschaftsfördergesellschaft<br />
<strong>Vorpommern</strong> mbH<br />
Brandteichstraße 20<br />
17489 Greifswald<br />
Tel.: 03834 550605<br />
info@invest-in-vorpommern.de<br />
www.invest-in-vorpommern.de<br />
Foto/Graphik: WFG <strong>Vorpommern</strong><br />
<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>
Report <strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | 35<br />
Investieren<br />
auf Deutschlands Sonnendeck<br />
Ihre Standortvorteile<br />
Industrie- und Gewerbeflächen zu günstigen Konditionen<br />
Attraktive Förderungen von bis zu 40 % der Investitionskosten<br />
Gut ausgebaute Infrastruktur, insbesondere Häfen mit<br />
direkter Anbindung an Nord- und Osteuropa<br />
Qualifizierter Nachwuchs an den Hochschulen des Landes<br />
Ausgezeichnetes Forschungs- und Entwicklungsklima<br />
Hervorragende Lebensqualität<br />
www.wundm.info<br />
www.invest-in-vorpommern.de<br />
<strong>W+M</strong> <strong>Exklusiv</strong> | <strong>Vorpommern</strong>
HIER LOHNT ES SICH, DEN DINGEN<br />
AUF DEN GRUND ZU GEHEN.<br />
Henning May,<br />
Taucheinsatzleiter,<br />
OZEANEUM Stralsund<br />
Mecklenburg-<strong>Vorpommern</strong> ist spannend und<br />
bietet sprudelnde Vielfalt. „Tauchen ist meine<br />
Leidenschaft. Und hier mein Beruf“, sagt Henning<br />
May, Taucheinsatzleiter im OZEANEUM Stralsund.<br />
Entdecken Sie traditionsreiche und moderne<br />
Museen und viele andere Orte zum Ankommen<br />
und Bleiben. Willkommen in Mecklenburg-<br />
<strong>Vorpommern</strong>. Land zum Leben.<br />
Europäischer Fonds für<br />
regionale Entwicklung<br />
mv-tut-gut.de<br />
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