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Starnberger Bote 3 Editorial Liebe Starnberger Bürgerinnen und Bürger, jetzt geht’s mal wieder ans Eingemachte. In wessen Hände legen wir die Geschicke unserer Stadt? Wer bringt Starnberg auf einen zukunftsorientierten und richtigen Weg und welcher Weg ist überhaupt der Richtige? Haben Sie schon eine Antwort hierauf? Am 16.3.2014 wählen wir einen neuen ersten Bürgermeister sowie einen neuen Stadtrat und stellen damit eine grundlegende Richtungsentscheidung, wohin die Reise gehen wird. Glaubt man der öffentlichen Berichterstattung und den Themen des Wahlkampfes, so sieht sich die neue Führung der Stadt vom ersten Tag an mit schwierigen Aufgaben konfrontiert: • Umsetzung der Energiewende, • Umsetzung bereits beschlossener und Gestaltung neuer Verkehrskonzepte, • Planung und Umsetzung einer „mehr heitlich gewollten“ Seeanbindung, • Planung der Siedlungsentwicklung, • Sicherung und Ausbau des Wirtschaftsstandorts sowie • Konzepte zur Wahrung der sozialen Aufgaben. Die genannten Aufgaben werden im Wahlkampf von jedem Bewerber um die Ämter öffentlich wirksam beackert, es werden Lösungsansätze diskutiert und Probleme offengelegt. Aber reicht es, wenn man sich den einzelnen Themen mit einzelnen Lösungsvorschlägen nähert und ein Thema nach dem anderen abarbeitet? Kommt da nicht zwangsläufig Stückwerk heraus? Wir verschönern die Bahnunterführung, gestalten den Kirchplatz neu und sanieren den Tutzinger Hofplatz, ohne die Frage beantworten zu können, was für ein Starnberg herauskommen soll, wenn wir mit allen Maßnahmen fertig sind. Aus diesem Dilemma formuliert sich die wichtigste Aufgabe der neuen Stadtregierung. Starnberg braucht eine eindeutige Identität praktisch von selbst. Eine Identität, in der sich die meisten Starnberger Bürger und Unternehmer wiederfinden. Erst wenn eine solche Identität feststeht, wissen wir auch, welche Ziele erreicht werden müssen und welche Maßnahmen Sinn machen und welche nicht. Starnberg tanzt bisher auf allen Hochzeiten. Wir versuchen bisher eine tourismusgeprägte, wirtschaftsfreundliche, industriell ausgerichtete (Großgewerbegebiet Schorn) ständig wachsende Wohn- und Einkaufsstadt zu sein, die gleichermaßen familien- und unternehmerfreundlich, umweltbewusst, traditionell aber auch weltoffen, sozial aber werterhaltend und hochpreisig ist. Zu guter Letzt verfolgt Starnberg nur ein Ziel nicht, nämlich das Dasein einer preisgünstigen liberalen „Studentenstadt“. Diese Zerrissenheit und fehlende Orientierung führt letztendlich dazu, dass alle oben genannten Aufgabenstellungen zwar irgendwann im Hauruckverfahren politisch durchentschieden werden. Einem konkreten Ziel kommt man aber nicht näher, da die Einzelmaßnahmen nicht stimmig zueinander sind und daher im Raum schwebend nebeneinander herwirken. Natürlich hat sich hieraus in großen Teilen der Bevölkerung eine Mentalität entwickelt, erstmal gegen alles zu sein. Wer will es den Leuten verdenken. Die Diskussionen über das Für und Wider einer Maßnahme haben ohne klare Identität keinen gesamtheitlichen Kontext. Ohne diesen Kontext ist das Kontra - Lager naturgemäß größer als es sein müsste. Das Pro - Lager befindet sich hingegen latent im Argumentationsnotstand, da die Frage „wozu braucht's des“ nur oberflächlich -wenn überhaupt- beantwortet werden kann. Sicher wurde es in der Vergangenheit versäumt, ein großes Konzept für die Stadt Starnberg zu entwickeln! Das erkannten auch der nun scheidende erste Bürgermeister Ferdinand Pfaffinger und der amtierende Stadtrat. Man brachte mehrere Maßnahmen auf den Weg, um die „Identitätsfindung“ zu fördern. Eine Maßnahme war die Schaffung der Stelle des Stadtförderers, die nach der medialen Berichtserstattung ausschließlich der Rettung des Vereins Stadtmarketings dienen sollte. Meine kritischen Worte im letzten Stadtboten über das Vorgehen der Stadt in dieser Sache führten zu einem inzwischen sehr guten Dialog mit Herrn Werkmeister (Stadtförderer) und dem Vorstand des BDS Starnberg. Er sieht seine vordergründige Aufgabe entgegen der medial verbreiteten Darstellung darin, Starnberg nach außen hin vermarktbar zu machen. Nur wenn Starnberg als Stadt ein klares Profil habe, wäre ein Stadtmarketing bzw. Imagepflege überhaupt möglich. Er begreift den Begriff „Stadtmarketing“ inzwischen deutlich weiter, als die bloße Förderung des lokalen und regionalen Handels. Stadtmarketingfragen seien vielmehr Fragen der Kernkompetenz der Stadt, der Stadtplanung und nicht zu Letzt der Wohnqualität. Dass Starnberg zu einem solchen klaren Profil (=Identität) kommt, sei Kern seiner Aufgabe. Hierzu wolle und werde er alle maßgeblichen Interessensvertretungen an einen Tisch holen bzw. zu einer offenen Diskussion einladen. Wenn Herr Werkmeister seine vom Verein Stadtmarketing (inzwischen Cityinitiative Starnberg e.V.) überwiegend losgelöste Aufgabe tatsächlich so sieht –und ich habe nach unseren Gesprächen keine großen Zweifel hieran – dann muss man ihm schon im Interesse der Stadt Starnberg viel Glück und gutes Gelingen wünschen. Ferner sind nun alle kritischen privaten, gewerblichen und politischen Interessensvertreter und Bedenkenträger aufgerufen, sich an dieser Diskussion zu beteiligen, damit Starnberg ein Gesicht bekommt, dass im Rahmen der Imagearbeit in die Welt getragen werden kann. Wenn wir dann eine konkrete Vorstellung unseres Profils haben, dann werden wir die Fragen der Energiepolitik, Infrastruktur, Stadtentwicklung (incl. Seeanbindung), der Siedlungsentwicklung, des Wirtschaftsstandorts sowie des sozialen Angebotes erheblich leichter, qualifizierter und vor allem im Kontext stimmig lösen können. Diese Aussicht verpflichtet die politische Führung der Stadt dazu, den begonnen Findungsprozess auch künftig zuzulassen, zu unterstützen bzw. anzufeuern. Wenn alles glatt läuft, stehen wir also am Beginn einer breiten gesellschaftlichen Diskussion, die am Ende im Idealfall zu Ergebnissen kommt, was die Stadt, die Marke und die Region Starnberg künftig ausmacht. Der BDS wird sich hieran hörbar beteiligen. Sie auch? Ihr Michael Forster 1. Vorsitzender Bund der Selbstständigen / Gewerbeverband Starnberg Ortsgruppe des BDS Bayern e.V. .. Tel.: 08151 - 89741 www.spedition-summer.de Ihr Starnberger Umzugsunternehmen mit Familientradition ... immer in guten Händen
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