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Jugendsexualität 2015

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Studie <strong>Jugendsexualität</strong> <strong>2015</strong><br />

Insgesamt 13% der 14- bis 17-jährigen<br />

Mädchen mit mehrmaligem Geschlechtsverkehr<br />

sind schon einmal in die Situation geraten,<br />

mit der Pille danach eine Notfallverhütung<br />

vornehmen zu müssen, ein kleiner<br />

Teil (3%) sogar bereits mehrfach. In der<br />

Altersgruppe 18 bis 25 Jahre sind die Anteile<br />

doppelt so hoch (insgesamt 25%, darunter<br />

7% mehrfach). Im Trend von 2001 bis 2014<br />

sind die Zahlen unter Mädchen deutscher<br />

Herkunft recht stabil geblieben.<br />

Wenn die Pille danach zum Einsatz gekommen<br />

ist, dann in der Regel, weil es eine<br />

Panne mit dem eigentlich eingesetzten Verhütungsmittel<br />

gab: In knapp der Hälfte der<br />

Fälle ist das Kondom beim Geschlechtsverkehr<br />

abgerutscht oder gerissen (44%). Insgesamt<br />

noch mehr Angaben entfallen auf die<br />

beiden Antwortkategorien, die sich auf die<br />

Pille beziehen: Mehr als jede Dritte hatte<br />

vergessen, die normale Pille einzunehmen,<br />

und etwa halb so viele haben Beeinträchtigungen<br />

ihrer Wirksamkeit gefürchtet, da es<br />

zu Durchfall oder Erbrechen kam. Für fast<br />

jede Zweite war die Situation schwierig, weil<br />

die Verschreibung am Wochenende erfolgen<br />

musste. Ebenso viele hatten Angst, trotzdem<br />

schwanger zu werden, und rund vier von<br />

zehn hegten Bedenken wegen der Nebenwirkungen<br />

(39%). Das generelle Prozedere, wie<br />

die Pille zu bekommen ist, war längst nicht<br />

allen klar, vor allem unter den betroffenen<br />

14- bis 17-Jährigen: Sie wussten deutlich<br />

häufiger als die Altersgruppe der 18- bis 25-<br />

Jährigen nicht, dass es die Möglichkeit der<br />

Notfallverhütung gibt (10%) und was man<br />

tun muss, um die 'Pille danach' zu bekommen<br />

(19%). Die Wochenend-Problematik ist eher<br />

ein Problem der Älteren ab 18 Jahren und der<br />

höher Gebildeten.<br />

Selbst einmal Kinder haben? Ja, sicher –<br />

aber später<br />

Zur Lebensperspektive der heutigen Jugend<br />

zwischen 14 und 25 gehören Kinder dazu:<br />

Nur eine kleine Minderheit von 10% spricht<br />

sich explizit gegen Kinder aus. Der Anteil<br />

derer, bei denen Kinder in der Lebensplanung<br />

nicht vorkommen, erweist sich von jungen<br />

Jahren an als sehr stabil, wobei Mädchen sich<br />

bereits früh auf eine Haltung gegenüber<br />

Kindern festlegen, während Jungen länger<br />

brauchen, bis sie zu einer Position finden.<br />

Ideal wäre es, zwei Kinder zu haben; darin<br />

stimmt mehr als Hälfte der 18- bis 25-<br />

Jährigen überein. Aber erst nach Ausbildung<br />

und Berufserfahrung – das ist Konsens bei<br />

mehr als zwei Dritteln der jungen Frauen und<br />

Männer.<br />

Eine Schwangerschaft zum aktuellen Zeitpunkt<br />

käme für drei Viertel der 14-jährigen<br />

Mädchen einer Katastrophe gleich, für Mädchen<br />

aus nichtdeutschen Elternhäusern gilt<br />

dies noch etwas mehr. Mit 18 oder 19 Jahren<br />

bezeichnet im Schnitt immer noch mehr als<br />

die Hälfte der jungen Frauen eine potenzielle<br />

Schwangerschaft als Katastrophe. Erst ab<br />

dem Alter von 20 Jahren nimmt diese Haltung<br />

sukzessive weiter ab.<br />

Erst in der Altersgruppe 21 bis 25 Jahre gibt<br />

es einen nennenswerten Anteil von jungen<br />

Frauen und Männern, die ein Kind bekommen<br />

haben oder kurz davor stehen (9%). Eine<br />

frühe Mutterschaft ist für junge Frauen aus<br />

dem Osten Deutschlands auch heute noch, 25<br />

Jahre nach der Wiedervereinigung, selbstverständlicher<br />

(bereits ein Kind bekommen/derzeit<br />

schwanger: 19%; West: 4%).<br />

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