Jugendsexualität 2015
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Studie <strong>Jugendsexualität</strong> <strong>2015</strong><br />
Mädchen haben von der besten Freundin (oder auch: dem besten Freund) mehr über sexuelle<br />
Dinge erfahren (52%) als Jungen vom besten Freund/der besten Freundin (36%). Eine so vertraute<br />
Zweierbeziehung mit jemandem gleichen Geschlechts besteht bei Jungen offenbar seltener, dafür<br />
beziehen sie sich verstärkt allgemein auf "andere Jungen", teilweise auch "andere Mädchen". Die<br />
Partnerin ist ihnen eine wichtigere Quelle der Aufklärung als umgekehrt der Partner den Mädchen<br />
(18% ggü. 12%). Bei den Jungen gibt es insgesamt keine Person oder Personengruppe, die von<br />
mehr als der Hälfte und damit mit großem Abstand zu anderen als Hauptansprechperson genannt<br />
wird.<br />
Mädchen haben den Vorteil, mit dem Gynäkologen/der Gynäkologin (16%) auch noch eine andere<br />
Ansprechperson außer ihren Eltern aus dem Kreis der Erwachsenen zu haben – die Möglichkeit, von<br />
ärztlicher Seite etwas zu erfahren, fehlt bei Jungen fast gänzlich (3%).<br />
Personen der Sexualaufklärung<br />
Jugendliche nach Geschlecht<br />
Mädchen<br />
Jungen<br />
Vater<br />
9<br />
34<br />
Mutter<br />
34<br />
59<br />
Lehrer/-in<br />
37<br />
43<br />
Arzt/Ärztin<br />
3<br />
16<br />
Geschwister<br />
13<br />
15<br />
Partner/-in<br />
beste(r) Freund/in<br />
andere Jungen<br />
andere Mädchen<br />
sonstige<br />
3<br />
4<br />
7<br />
4<br />
12<br />
18<br />
22<br />
29<br />
36<br />
52<br />
Mehrfachnennungen möglich; in %<br />
JUGENDSEXUALITÄT 2014/<strong>2015</strong><br />
TNS Emnid<br />
Frage: Welches waren für Sie die wichtigsten Personen bei der Aufklärung über sexuelle Dinge?<br />
Basis:<br />
14- bis 17-Jährige<br />
Tab. 4.3-2014<br />
Abb. 1<br />
Unterschiede bestehen aber nicht nur nach Geschlecht, sondern auch je nach Herkunft. Für zwei<br />
Drittel der Mädchen deutscher Herkunft ist die Mutter die wichtigste Person der Aufklärung (64%)<br />
und hat damit im Jahr 2014 einen nahezu gleich hohen Stellenwert wie auch in den Jahren zuvor.<br />
Bei den Mädchen mit Migrationshintergrund verdrängt die beste Freundin (bzw. der beste Freund)<br />
mit 53 Prozent die Mutter auf Rang zwei (46%), wobei ihr außerdem noch schulische Ansprechpartner<br />
Konkurrenz machen (43%), denn sie werden von den Mädchen mit Migrationshintergrund<br />
noch etwas häufiger als von Mädchen mit deutscher Herkunft (35%) als wichtige Personen der<br />
Aufklärung benannt. Schule bietet für Mädchen mit Migrationshintergrund damit ein Stück weit<br />
Kompensation für die geringere Bedeutung der Eltern im Aufklärungsprozess. Auch andere Mäd-<br />
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