DekaBank in Schieflage - FONDSXPRESS

Tipp der Woche
+++ News-Ticker +++
+++ Weggang bei Dexia
Laurent Gorgemans, Head of Multi-Management
bei der belgischen Investmentgesellschaft
Dexia Asset Management und verantwortlich
für das Fondsmanager-Research, hat
das Unternehmen verlassen. Gorgemans, der
seit 2005 bei Dexia AM beschäftigt war, hat
sich offenbar – zumindest vorübergehend –
aus der Fondsbranche zurückgezogen. +++
+++ Wenig Rendite
Rentenguru Bill Gross glaubt nicht, dass es
in nächster Zeit an den Rentenmärkten viel zu
verdienen gibt. Er rät Anlegern allerdings
davon ab, Anleihen zu verkaufen, weil vielleicht
vier Prozent Rendite herausspringen.
Anleihen bleiben für ihn eine wichtige Komponente
im Portfolio. Er favorisiert kurz laufende
inflations geschützte Anleihen sowie Schwellenländeranleihen.
+++
Felix Schleicher,
Value-Experte bei
Value Asset Management
Contrarian Corner
Agenda 2013
„Vor wenigen Jahren war Deutschland noch der
„kranke Mann Europas“, heute ist es die vitalste
Volkswirtschaft des Kontinents. Diese Wandlung
ist eng mit der als Agenda 2010 bezeichneten
Reform des deutschen Sozialsystems und
Arbeitsmarkts unter der Regierung Schröder
verbunden, die unter anderem zu einer Senkung
der betrieblichen Nebenkosten und einer
Lockerung des Kündigungsschutzes führte.
Bei ihrer Einführung heftig umstritten, führte
die Agenda 2010 zu erhöhter Wettbewerbsfähigkeit
und geringerer Arbeitslosigkeit in
Deutschland. Ein nicht minder mutiger Schritt
ist heute in Italien zu beobachten. Die ausschließlich
aus Experten und nicht aus Berufspolitikern
bestehende Regierung Monti hat sich
dem Kampf gegen Steuerhinterziehung und
Bürokratisierung sowie der Liberalisierung des
Arbeitsmarkts und einer Rentenreform verschrieben.
Die bisherige konsequente Umsetzung
der Pläne ist vielversprechend und soll bis
2013 vollzogen sein. Italien könnte davon wirtschaftlich
ähnlich profitieren wie derzeit
Deutschland. Italienische Aktien zählen zu den
günstigsten der Welt. Im Durchschnitt weisen
sie nur ein KGV von neun auf, haben eine Dividendenrendite
von fünf Prozent und der Buchwert
beträgt lediglich 0,65. Klappen die
Reformen, stünden Italoaktien dann vor einer
fulminanten Renaissance.“
Felix Schleicher durfte im Rahmen seiner Tätigkeit André
Kostolany noch über Jahre erleben und schöpft heute aus
dem enormen Erfahrungsschatz des Altmeisters.
€uro fondsxpress 14/2012 3
Deutsche Wertarbeit
Georg Geiger folgt den klassischen Value-Regeln von Benjamin Graham.
Zudem vertraut er einem konzentrierten Portfolio aus 25 heimischen Nebenwerten
Abseits der großen Fondsgesellschaften
mit ihrer Vertriebsmaschinerie
findet sich so manch
interessanter Fonds. Auch wenn
es kleine, unabhängige Verwalter
schwer haben, können sie
doch überzeugende Produkte
anbieten. Etwa der auf deutsche
Nebenwerte fokussierte Value-
Holdings Capital Partners Fund.
Der bereits 2002 aufgelegte
Fonds gilt seit Langem als Geheimtipp.
Und inzwischen hat er
es auch schon auf gut 25 Millionen Euro
Volumen gebracht. Genug, um überlebensfähig
zu sein.
Anlagestil
Fondsberater Georg Geiger verfolgt einen
klassischen Value-Stil, der sich an Benjamin
Graham orientiert. Der Amerikaner stellte
Kennziffern wie niedriges Kurs-Gewinn-Verhältnis
oder Kurs-Buchwert-Verhältnis in
den Vordergrund seiner Aktienanalyse. Am
Anfang steht für Geiger die Frage: Zahlt ein
Unternehmen regelmäßig Dividende? Erzielt
es nachhaltig Gewinne? Dann ermittelt er anhand
verschiedener Kennziffern wie Dividendenrendite,
Kurs-Gewinn-Verhältnis,
Kurs-Buchwert-Verhältnis, Eigenkapitalquote
oder Eigenkapitalrendite den fairen Wert
des Unternehmens. Jeder Value-Investor gewichtet
dabei die Kennziffern anders. Hier
liegt das Geheimnis des Erfolgs. Denn wer
einen zu hohen fairen Wert für ein Unternehmen
errechnet, zahlt unter Umständen zu
viel für eine Aktie. Von Dingen wie Chartanalyse
hält Geiger bei den oftmals nicht
gerade sehr liquiden Nebenwerten nichts.
Ebenso schaut der Bayer weniger auf die Entwicklung
als auf die Bewertung des Unternehmens.
Nur in unruhigen Börsenzeiten
legt er Wert auf eine höhere Sicherheitsmarge
beim Kauf. Sonst muss der Discount
zum fairen Wert für Geiger mindestens 30
Prozent betragen. Neben den harten schaut
Chart: Gute Entwicklung
Value-Holdings Capital Partners Funds DAX
280
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Mai. 02 Feb. 03 Nov. 03 Aug. 04 Mai. 05 Feb. 06 Nov. 06 Aug. 07 Mai. 08 Feb. 09 Nov. 09 Aug. 10 Mai. 11 Feb. 12
Der Value-Holdings Fonds hat sich seit seiner Auflage
2002 im Vergleich zum DAX toll entwickelt. Er atmet zwar
auch wie der Markt, aber unter dem Strich zeigt sich, dass
Value-Investments sich auszahlen
Georg Geiger, erfolgreich
mit den klassischen
Value-Regeln von Benjamin
Graham
Quelle: VHCP
Geiger natürlich auch noch auf
weiche Faktoren – etwa auf das
Geschäftsmodell: Hier achtet er
darauf, ob es bewährt und einfach
zu verstehen ist. Danach
werden die Marktstellung und
die Konkurrenten des Unternehmens
geprüft. Und die Produkte:
Welche sind erfolgreich und wie
sieht die Produktpipeline aus?
Das gibt ihm Aufschluss über die
Pricing-Power eines Unternehmens.
„Mit starken Marken und
mit Produkten, die dem Käufer einen wirklichen
Nutzen bieten, lassen sich leichter höhere
Preise durchsetzen“, begründet Geiger.
Schließlich nimmt er das Management genauer
unter die Lupe: Wie groß ist die Erfahrung
und wie vertrauenswürdig ist es hinsichtlich
der eigenen Prognosen? Er achtet
auch darauf, dass die Dividendenpolitik investorenfreundlich
ist und die Ausschüttungen
kontinuierlich steigen.
Portfolio
Aktuell hält Geiger im Fonds rund 25 Werte
und hat eine Cashquote von etwa zehn Prozent.
Der Fonds ist immer eher sehr konzentriert.
Allein die Top-Ten Positionen machen
fast 70 Prozent aus. Topwerte sind Schaltbau,
SMT Scharf, GBK Beteiligungen, Bauer, Heidelberg
Zement, Daimler, Augusta Technologie,
Euromicron oder auch Einhell.
Performance
Geiger scheint den richtigen Weg gefunden
zu haben. Denn selbst seit Anfang 2011 liegt
der Fonds mit knapp 20 Prozent im Plus. Nur
der Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen
war besser. Seit Auflage 2002 legte Geigers
Fonds im Schnitt um rund zehn Prozent zu.
Fazit
TOP-Fonds für deutsche Nebenwerte und
V alue-Anhänger. Zudem ist er in seiner Gebührenstruktur
recht günstig. jk
Daten: VHCP Fund
Anlagefokus Aktien Deutschland/Nebenwerte
Fondsmanager Georg Geiger
ISIN LI 001 387 390 1
WKN A0B 63E
Auflegung 15. Mai 2002
Fondsvermögen 25,0 Mio. Euro
Ertragsverwendung thesaurierend
Ausgabeaufschlag 0,00 %
Verwaltungsgebühr (TER) 1,25 %
Erfolgsgebühr 10 % > 5 % (High-Water-Mark)
Börsenhandel ja
Internet www.value-holdings.de