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HANSEstyle 2 | 2016

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Nr. 2 | <strong>2016</strong><br />

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SYLT<br />

News, Tipps und<br />

Persönlichkeiten<br />

4<br />

1 9 2 3 4 5 6 0 4 9 0 9


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Widerrufsrecht nach § 495 BGB für Verbraucher.<br />

2


EDItorial<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

Foto: Christoph Loeb<br />

starke Frauen und Männer werden Ihnen in dieser Ausgabe (wieder) begegnen.<br />

Brigitte Engler zum Beispiel: Für eine neue <strong>HANSEstyle</strong>-Serie trifft die City Managerin<br />

regelmäßig Menschen, die – neben ihr – die Hamburger Innenstadt bewegen.<br />

Stark, im wahrsten Sinne des Wortes, ist auch Ina Menzer. Exklusiv für<br />

uns hat die ehemalige Box-Weltmeisterin ein Workout zusammengestellt. Ich<br />

sage nur: Mehr als eine Parkbank an der Alster braucht es nicht. Während Polit-<br />

Kolumnist Klaus May und ich für ein intensives Gespräch über Integration und<br />

Bildungserfolg Staatsrat Dr. Michael Voges besuchten, erkundeten die Autoren<br />

Heinz H. Behrens und Jennifer Drummond Wilhelmsburg. Dort trafen Sie unter<br />

anderem den ehemaligen Basketball-Profi Marvin Willoughby, der mit seinem<br />

Einsatz die Jugendlichen südlich der Elbe für das Leben stark macht. Außergewöhnlich<br />

ist ebenfalls Moderator Steven Gätjen, der uns im Verlag besuchte und –<br />

RUNDUM, 360 Grad – Rede und Antwort (und Foto) stand. Inspirieren soll Sie das<br />

Sylt Spezial. Einfach hinfahren auf diese herrliche Insel – ankommen, genießen<br />

und: Kraft tanken.<br />

Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre<br />

Ihr<br />

Christian Bauer<br />

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3


Inhaltsverzeichnis<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>HANSEstyle</strong> #2 Sommer <strong>2016</strong><br />

52<br />

60<br />

Über die Magie im Pop<br />

Kolumnist Frehn Hawel trifft Boy<br />

Hamburger Theater Festival<br />

Aller guten Dinge sind …?<br />

Cover:<br />

Steven Gätjen<br />

360 Grad<br />

28<br />

12<br />

Ina Menzer<br />

Das exklusive<br />

Training<br />

62<br />

Sylt Spezial<br />

Besonderes<br />

von der Insel<br />

56<br />

58<br />

62<br />

64<br />

Gesundheit, Hamburg!<br />

Prof. Dr. Hartwig Huland<br />

Der Spezialist und die soliden Fakten<br />

Maria Bührle<br />

Schilddrüse: kleines Organ, große Wirkung<br />

SYLT SPEZIAL<br />

Frei sein<br />

Nordfriesische Atmosphäre<br />

Kampen Bay<br />

Open Air mitten im Dorf<br />

66<br />

Stefanie Böhm<br />

Im Gespräch mit Kampens Bürgermeisterin<br />

70<br />

10 Fragen an Dirk Erdmann<br />

Hotelier, Politiker, Sportler. Sylter!<br />

72<br />

Fallschirm & Yoga<br />

Erst abheben, dann relaxen<br />

73<br />

111 Gründe für Sylt<br />

Lieblinge von Claudia Welkisch<br />

74<br />

Filmreif<br />

Axel Link und sein Sylt1<br />

76<br />

Auf einen Blick<br />

Einige der Insel-Highlights<br />

Mode & Beauty<br />

6<br />

Inspiration<br />

Hamburger Beachclubs<br />

Urlaubsfeeling in der Großstadt<br />

28<br />

Face<br />

360 Grad: Steven Gätjen<br />

Der Moderator exklusiv und RUNDUM<br />

86<br />

88<br />

Ungehorsam als Tugend<br />

Jungdesigner Julian Weth<br />

Mit eigener Handschrift<br />

Designerin Kathrin Musswessels<br />

8<br />

12<br />

18<br />

24<br />

Wine & Dine<br />

Der Sternekoch Heiko Stock<br />

Serie: Lecker Hamburg! / Mit Rezept<br />

Sport<br />

Ina Menzer<br />

Fit mit der Parkbank<br />

Wirtschaft & Politik<br />

Staatsrat Dr. Michael Voges<br />

Über Integration und Bildungserfolge<br />

Das Innenstadtgespräch<br />

Menschen, die die City bewegen<br />

36<br />

41<br />

42<br />

44<br />

48<br />

Stadtgeschichte(n)<br />

Wilhelmsburg im Wandel<br />

Serie: Heinz H. Behrens erkundet<br />

Essen gehen<br />

Wilhelmsburg-Tipps<br />

Kultur in Wilhelmsburg<br />

Ausgewählte Empfehlungen<br />

Marvin Willoughby<br />

Er macht die Jugend stark<br />

Kunst & Unterhaltung<br />

Die Bestsellerautorin<br />

Ildikó von Kürthy auf der Suche<br />

92<br />

93<br />

94<br />

3<br />

4<br />

76<br />

90<br />

96<br />

98<br />

Von Locken bis Shortcut<br />

Tipps von Hamburger Top-Friseuren<br />

Der etwas andere Tipp<br />

Neue Schönheit für alte Möbel<br />

Beauty to go<br />

Schnelle Frischekicks an heißen Tagen<br />

Standards<br />

Editorial<br />

Inhalt<br />

Herstellerverzeichnis<br />

Impressum<br />

Horoskop<br />

Ausblick: „Moin Hamburg!“,<br />

sagt Susan Sideropoulos<br />

Foto: Tim Wendrich, Simone Rudloff (2)


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Urlaubsfeeling<br />

Auszeit nehmen in Hamburger Beachclubs<br />

Hamburg del mar<br />

Kaum betritt man den Beachclub Hamburg del mar scheint<br />

die Zeit langsamer zu laufen. Entspannte Klänge, leise raschelnde<br />

Palmen und farbenfrohe Blumen entführen den<br />

Besucher in einen (Kurz-)Urlaub für alle Sinne. „Wir haben<br />

uns von unterschiedlichsten Inselwelten inspirieren lassen.<br />

Ich war selbst viel in der Karibik unterwegs“, erzählt Harry<br />

Woltmann lächelnd, der zusammen mit Andreas Breuer den<br />

Club betreibt. Der Beachclub ist einige Male umgezogen,<br />

bevor er 2009 auf dem Parkdeck der Landungsbrücken seine<br />

eigentliche Bestimmung fand. Woltmann ist überzeugt:<br />

„Es gibt viel zu wenige Outdoor-Locations in Hamburg. Wir<br />

wollen einen wichtigen Teil dazu beitragen, sie zu vermehren.“<br />

Und das ist ihnen gelungen: Auf 2.500 Quadratmetern<br />

erstreckt sich ein Meer aus feinstem Quarzsand, der<br />

von den Sandbänken vor Helgoland stammt. Zahlreiche<br />

Liegeinseln und -stühle sowie zwei tropische Bars laden<br />

zum Verweilen und Genießen ein – ob in der Mittagspause,<br />

am Feierabend oder bis tief in die Nacht hinein. Neu in der<br />

Sommersaison <strong>2016</strong> ist der Barbecue-Smoker, der täglich<br />

wechselnde Grillgerichte zaubert. Die Öffnungszeiten richten<br />

sich nach einer einfachen Regel: Bei Sonnenschein hat<br />

Hamburg del mar geöffnet, bei Regen geschlossen.<br />

Unbedingt (aus-)probieren: „High Fly“ – Mit Gin, Ginger Ale<br />

und Grenadine leuchtet dieser Cocktail mit der Sonne um<br />

die Wette und ist erfrischend herb.<br />

Hamburg del mar<br />

St. Pauli-Landungsbrücken, 20359 Hamburg<br />

www.hamburg-del-mar.de<br />

„Bei uns im Club gibt es immer etwas zu gucken“, sagt<br />

Harry Woltmann, Hamburg del mar Mitinhaber<br />

Strandpauli<br />

Auch für<br />

Nachtschwärmer<br />

StrandPauli<br />

Hafenstraße 89<br />

20359 Hamburg<br />

www.strandpauli.de<br />

Sky & Sand beachclub<br />

Im Herzen von Barmbek befindet sich der höchste Beachclub<br />

Hamburgs. Auf dem obersten Parkdeck der Mundsburg<br />

Tower lockt ein 20 Quadratmeter großer Pool und<br />

eine edle Strandlandschaft. Ab 21 Uhr lassen sich atemberaubende<br />

Sonnenuntergänge erleben.<br />

Sky & Sand Beachclub<br />

Humboldtstraße 6, 20083 Hamburg<br />

www.skyandsand-beachclub.com<br />

Foto: Ulrich Lindenthal-Lazhar (1), PR (2)<br />

Als einziger Beachclub Hamburgs hat StrandPauli ganzjährig<br />

geöffnet. Von der Hafenstraße eröffnet sich ein<br />

legendärer Blick auf das erleuchtete Dock von Blohm &<br />

Voss. Besonders lecker dazu: die hausgemachten Pizzen<br />

und Burger.<br />

Entspannte Abendstimmung<br />

6


Opening 01. August <strong>2016</strong>


Heiko Stock – Hamburger Jung<br />

… vom Fischkopf zum Alm-Öhi<br />

unterm Reetdach


WIne & dine<br />

HEIKO STOCK<br />

COOKAHOLIC – PROFESSIONAL SUSHI CHEF – ALM-ÖHI – FOODIST<br />

In der <strong>HANSEstyle</strong> Serie „Lecker<br />

Hamburg“ lernen Sie Hamburgs Top-<br />

Gastronomen kennen. Diesmal: Heiko<br />

Stock, 47, der sich über die Grenzen<br />

Hamburgs als jüngster selbständiger<br />

Sternekoch Deutschlands bekannt<br />

machte und im Herbst das 20-jährige<br />

Jubiläum in seinem idyllisch gelegenen<br />

reetgedeckten Restaurant Stock’s<br />

feiert.<br />

Heiko Stock – sein Nachname erzeugt<br />

Wortbilder – doch „verstockt“ ist anders.<br />

Hellwach, spritzig und fast ein wenig aufgeregt<br />

wirkt er. Wie ein großer Junge, der<br />

mit leuchtenden Augen erzählt, dass er<br />

schon als Achtjähriger den Wunsch verspürte,<br />

Koch zu werden. Kein Wunder,<br />

dass den Sohn einer Friseurin und eines<br />

Schlossers auch Umwege über Praktika<br />

in technischen Berufen nicht abhalten<br />

konnten, seinen Traumberuf zu leben.<br />

Und den hat er bislang auch sehr erfolgreich<br />

gelebt: von Lehrjahren, die keine<br />

Herrenjahre waren über Stationen in<br />

exklusiven Restaurants bis hin zu den<br />

eigenen Läden. Mit Lehrmeistern wie<br />

einem Eckart Witzigmann, der ihn geprägt,<br />

aber ihm auch gezeigt hat, anders<br />

zu sein im eigenen Restaurant; „Einem<br />

Sternekoch kann man es fast nie recht<br />

machen, fast zwei Jahre war ich noch auf<br />

Drill programmiert.“<br />

DIE RICHTIGE COOK-LIFE-BALANCE<br />

HAT ER ENTDECKT<br />

Heute ist er entspannt, kann loslassen,<br />

was mit Sicherheit auch damit zusammenhängt,<br />

dass er sich intensiv von seinem<br />

Chefkoch Lukas Schröder unterstützen<br />

lässt, dem acht Köche zur Seite<br />

stehen. Der lernte einst bei ihm und hat<br />

nun, nach diversen Stationen im Ausland,<br />

wieder seinen Platz in der Küche.<br />

Jetzt kann Stock auch mal gelassen in<br />

den Urlaub reisen: „In den vergangenen<br />

27 Jahren hatte ich maximal eine Woche<br />

Entspannung am Stück. Seit letztem<br />

Jahr kann ich auch einmal mit der Familie<br />

ausspannen.“ Kein Wunder, dass<br />

darunter auch sein Privatleben litt – mit<br />

der Mutter seiner mittlerweile erwachsenen<br />

Kinder ist er schon lange nicht<br />

mehr zusammen. Neben dem Restaurantleiter<br />

Thomas Pfeiffer unterstützt<br />

ihn heute seine Lebensgefährtin Katrin<br />

Pagelsdorf als Gastgeberin im Stock’s:<br />

„Seit 12 Jahren ist sie an meiner Seite, darauf<br />

bin ich besonders stolz, wenn ich auf<br />

die vergangenen Jahre zurückblicke.“<br />

Innovativ ist er, Ideen hat er! Er geht mit<br />

der Zeit und richtet sich nach den Wünschen<br />

der Gäste. So konzentrierte er sich<br />

„Einem Sternekoch kann man es fast nie recht machen,<br />

fast zwei Jahre war ich noch auf Drill programmiert.“<br />

jahrelang in seinem ersten Restaurant<br />

in Ellerbek nur auf Fisch (damals Stock’s<br />

Fischrestaurant), dann „frischte“ er die<br />

Speisekarte des neuen Restaurants peu<br />

à peu mit Fleisch und Extras auf, machte<br />

wie ein Steffen Henssler seinen Professional<br />

Sushi Chef in Los Angeles und ist<br />

seitdem auch für exquisites Sushi bekannt.<br />

VOM FISCHKOPF ZUM ALM-ÖHI<br />

Hemmungen vor seinem „feinen“ Lokal<br />

sollte übrigens keiner haben, denn<br />

Stock lebt seine Bodenständigkeit in den<br />

Speisen aus: „Mir sind alle Gäste herzlich<br />

willkommen. Wir haben für jeden<br />

Geschmack und für jeden Geldbeutel<br />

etwas.“ Das war ihm in Ellerbek schon<br />

wichtig und als er 2001 das Restaurant<br />

an der Alsterschleife in Lemsahl kaufte,<br />

ahnte wohl keiner, dass der Fischkopf<br />

Stock’s spezielles Zander-<br />

Rezept auf Seite 16<br />

auch noch zum Alm-Öhi werden würde.<br />

Die Wohnung über dem Stock’s, in der er<br />

anfangs noch wohnte, baute der passionierte<br />

Skifahrer 2012 zu einer Kaminstube<br />

im Almhüttenstil par excellence aus.<br />

Beliebt nicht nur zur ungemütlichen Jahreszeit<br />

– die Gäste können sich ganzjährig<br />

mit herzhaften Schmankerln von drei<br />

Extra-Köchen verwöhnen lassen. Wer die<br />

Frische von Heiko Stocks Produkten lieber<br />

zu Hause genießen will, vermag sich<br />

in ausgewählten Supermärkten Hamburgs<br />

mit Dressings, Suppen und dem<br />

beliebten Quark aus der Stock’s Genusswelt<br />

eindecken. Oder Stocks neuester<br />

Idee folgen: dem Selbstabholer-Service<br />

Stock’s Finest To Go – mit Sushi, Sashimi,<br />

Burger, Wiener Schnitzel und mehr.<br />

Die eigene Küche dafür soll dann irgendwann<br />

in das reetgedeckte Garagenhäuschen<br />

ausgelagert werden, in dem bis vor<br />

Kurzem die Fertigung der Frischeprodukte<br />

stattfand.<br />

Wahrscheinlich werden diese Räumlichkeiten<br />

aber im September erst einmal für<br />

die 20-Jahr-Feier genutzt. Über 1.000 geladene<br />

Gäste aus Politik, Wirtschaft, Medien<br />

und Sport feiern dann die Erfolgsstory<br />

des Hamburger Jung, der schon so<br />

früh die Leidenschaft für seinen Beruf<br />

entdeckte .<br />

Text: Nathalie E. Reinschmidt<br />

Fotos: Ulrich Lindenthal-Lazhar<br />

9


Rezept<br />

aus dem<br />

Exklusiv für <strong>HANSEstyle</strong>:<br />

Stock‘s<br />

zum<br />

Nachkochen<br />

WINE & DINE<br />

Tipp der Küche<br />

von Chefkoch Lukas Schröder<br />

STOCK’S ZANDER<br />

mit SüSSkartoffelpüree, Minigemüse und<br />

Noilly Prat-Schaum<br />

Süßkartoffelpüree<br />

1 Süßkartoffel<br />

80 ml Kokosmilch<br />

1 Teelöffel Salz<br />

1 Prise Zucker<br />

1 g frischen Mühlenpfeffer<br />

10 g frischen Ingwer (gerieben)<br />

10 g Butter<br />

Süßkartoffel in 10 g Butter anschwitzen, Ingwer und Kokosmilch<br />

dazugeben. Nun ca. 20 Min. weich kochen. Anschließend<br />

pürieren. Mit Zucker und Salz abschmecken.<br />

Minigemüse<br />

4 Mini-Rote-Beete<br />

2 Mini-Gelbe-Beete<br />

6 Mini-Möhren<br />

3 Mini-Zucchini<br />

Das Gemüse im Wasserdampf garen.<br />

Noilly Prat-Schaum<br />

½ Karotte<br />

½ Fenchel<br />

1 Stange Staudensellerie<br />

3 Knoblauchzehen<br />

1 Teelöffel gestoßene Pefferkörner<br />

Alles mit 20 g Butter anschwitzen und mit 15 cl Weißwein<br />

und 50 cl Noilly Prat ablöschen und ein bis zwei Minuten<br />

sieden lassen, so dass das Gemüse etwas ausgekocht<br />

wird. 70 ml Sahne und 80 ml Milch hinzufügen. Mit<br />

etwas Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken, 2 Esslöffel<br />

Speisestärke zum Andicken einrühren. Das Ganze<br />

nun durch ein Sieb passieren und mit dem Pürierstab<br />

aufschäumen.<br />

Fisch<br />

2 Zanderfilets à 150 g<br />

Frisée-Salat<br />

Den Fisch mit Salz und Pfeffer würzen, dann mehlieren. Mit<br />

der Hautseite in die Pfanne einlegen und braten. Mit etwas<br />

kalter Butter arosieren, Thymian und Rosmarin dazugeben.<br />

Alles auf einem Teller anordnen, mit 3 g Frisée-Salat<br />

dekorieren und genießen!<br />

10<br />

STOCK‘S Restaurant und Kaminstube<br />

der Hotspot für Genießer in Hamburg<br />

An der Alsterschleife 3<br />

22399 Hamburg<br />

040 611 36 20<br />

www.stocks.de<br />

Autorin Nathalie E. Reinschmidt und Heiko Stock


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INA MENZER<br />

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Ina Menzer – attraktive Hamburgerin, mit einer Körperspannung, die erahnen lässt,<br />

dass Sport auch heute noch eine wichtige Rolle in ihrem Leben spielt. Die 35-Jährige<br />

machte sich bis 2013 international einen Namen als eine der bekanntesten deutschen<br />

Boxerinnen. Zehn Jahre war sie Profi, 17 Mal hat sie den Ring als Weltmeisterin im<br />

Federgewicht verlassen und die Gürtel in insgesamt vier Weltverbänden errungen.<br />

12


sport<br />

Ina Menzer – früher Federgewicht<br />

... heute Sportmanagerin<br />

Sie hat sich durchgekämpft – im<br />

wahrsten Sinne des Wortes. Als<br />

1990 der Eiserne Vorhang fiel,<br />

wanderte die damals Zehnjährige mit<br />

ihren deutschstämmigen Eltern und<br />

den beiden jüngeren Brüdern von Kasachstan<br />

nach Mönchengladbach aus.<br />

KEINE ANDERE SPORTART SPIEGELT<br />

DAS LEBEN SO WIDER WIE DAS BOXEN<br />

Andere Mädchen interessierten sich für<br />

Ballett und anderen „Mädchenkram“.<br />

Die kleine Ina schwärmte aber nicht<br />

für Barbie und Hello Kitty, sondern für<br />

Jackie Chan (Schauspieler, Stuntman,<br />

Produzent und Regisseur, der durch seine<br />

martialische Kampfart berühmt wurde/<br />

Anm. der Red.) und Jean Claude van<br />

Damme (Schauspieler, populär durch<br />

seine Actionfilme mit Kampfsporthandlung).<br />

Sie wollte sportlich so gut werden<br />

wie diese Männer. Mit 13 sammelte<br />

sie erste Kampfsporterfahrungen beim<br />

Kung-Fu. Boxen war noch kein Thema,<br />

das begann erst, als sie ihre erste Boxeinheit<br />

mit 16 Jahren absolvierte. Der<br />

Boxsport gab ihr das Gefühl, zu einem<br />

Team zu gehören, in dem man sich gegenseitig<br />

hilft und unterstützt. Ihre Herkunft<br />

und ihr Status waren unwichtig<br />

– im Vordergrund standen hier die Leistung<br />

und die Person. Boxen wurde ihre<br />

Leidenschaft, nicht nur aufgrund der<br />

Fitness und des sportlichen Aspekts,<br />

sondern weil die Teenagerin entdeckte:<br />

„Keine andere Sportart spiegelt für<br />

mich das Leben so wider wie das Boxen.“<br />

Sie lernte durch den Sport Disziplin<br />

und Respekt vor dem Gegenüber,<br />

musste Regeln einhalten und ihre Taten<br />

verantworten, denn für jeden Fehler<br />

wurde sie im Kampf hart bestraft.<br />

PFLICHTBEWUSST UND<br />

ZUVERLÄSSIG – SCHON FRÜH UND<br />

AUCH HEUTE NOCH<br />

Die Eltern unterstützten sie, waren<br />

froh, dass sie jede freie Minute dem<br />

Sport widmete. So mussten sie sich<br />

keine Gedanken machen, dass ihre<br />

Tochter Blödsinn im Kopf hatte. Für ein<br />

„normales“ Teenie-Leben blieb allerdings<br />

keine Zeit. Während die Freunde<br />

ausgingen, machte Ina ihre Trainingseinheiten<br />

in der Sporthalle. Je nach<br />

Stundenplan ging sie nach der Schule<br />

und später dem Studium direkt zum<br />

Training. Mit 23 Jahren wurde sie bei<br />

einem Turnier gesichtet und bekam daraufhin<br />

einen Vertrag bei dem großen<br />

Boxstall Universum Box-Promotion.<br />

Eigentlich wollte sie nach ihrer Ausbildung<br />

zur Fremdsprachenkorrespondentin<br />

an ihre berufliche Zukunft<br />

denken und sich komplett auf ihr BWL-<br />

Studium konzentrieren; aber ihre Familie<br />

und engste Freunde überzeugten<br />

sie, sich als Box-Profi zu versuchen. So<br />

lag das Studium erst einmal brach ...<br />

und ihre Karriere begann. 2006 zog sie<br />

von Mönchengladbach nach Hamburg,<br />

konzentrierte sich in der Stadt ihres<br />

Boxstalls komplett auf den Sport, wurde<br />

in ihrer Gewichtsklasse (bis 57 Kilo)<br />

vielfache Weltmeisterin und Hauptkämpferin<br />

im ZDF. Ihre Karriere endete<br />

mit 32 Jahren als Universum pleite ging.<br />

Mit einem kleinen Team organisierte sie<br />

in eigener Regie ihren Abschiedskampf<br />

in ihrer Heimatstadt Mönchengladbach<br />

und trat als Weltmeisterin zurück. „Als<br />

Frau ohne Boxstall und ohne einen TV-<br />

Sender hat man keine Chance, zu überleben“,<br />

so das Fazit der ehemaligen<br />

Boxweltmeisterin. Sie nahm ein Studium<br />

des Sportmanagements auf und<br />

schloss es 2014 erfolgreich ab.<br />

Heute ist sie Geschäftsführerin der<br />

Beratungs- und Vermarktungsagentur<br />

SportsReputation für Leistungssportler.<br />

Gemeinsam mit ihrem Geschäftspartner<br />

gibt sie ihr Wissen und Knowhow<br />

an junge Sportler weiter: „Aus<br />

Erfahrung weiß ich, dass es auf dem<br />

Gebiet Sportmanagement und -vermarktung<br />

großen Bedarf gibt, denn<br />

viele Sportler haben kein professionelles<br />

Management, da geht erhebliches<br />

Potenzial verloren.“ Sie entwickelt<br />

aber auch mit ihrem Team Konzepte für<br />

Unternehmen, die Sport als Kommunikationsform<br />

nutzen, hält Vorträge in<br />

Unternehmen zum Thema Motivation,<br />

Zielstrebigkeit und Disziplin und erzählt<br />

über ihren Werdegang. Und an<br />

ihren Fäusten kommt dann doch wieder<br />

keiner vorbei, denn danach folgt immer<br />

eine einstündige Boxeinheit ...<br />

Text: Nathalie E. Reinschmidt<br />

Fotos: Simone Rudloff<br />

das<br />

Exklusiv für <strong>HANSEstyle</strong>:<br />

Ina Menzer<br />

Parkbank-<br />

Training<br />

Ab Seite 14<br />

13


sport<br />

Das Ina Menzer<br />

Parkbank-Training<br />

Auch heute macht Ina Menzer noch täglich Übungen,<br />

die ihren Körper in Form halten: „Es ist so einfach und<br />

man braucht nur eine halbe Stunde im Freien mit einer<br />

Parkbank, um sich fit zu halten.“<br />

Ina Menzer ist Geschäftsführerin der Beratungs- und<br />

Vermarktungsagentur SportsReputation für Leistungssportler<br />

SportsReputation<br />

Augsburger Straße 4, 10789 Berlin<br />

www.sportsreputation.de<br />

ina.menzer@sportsreputation.de<br />

14<br />

So fühlt man sich nach absolviertem Training.<br />

Ina Menzer und Autorin Nathalie E. Reinschmidt<br />

Fotos: Simone Rudloff


sport<br />

1<br />

Liegestütz<br />

Region: Brust und Schultern<br />

Liegestützposition einnehmen, dabei die Arme<br />

an der Banklehne breit abstützen, die Füße eng<br />

zusammenstellen. Oberkörper auf einer geraden<br />

Linie halten.<br />

Mit der Brust bis zur Banklehne runtergehen und<br />

wieder hochkommen in die Ausgangsposition.<br />

3 x 20 Wiederholungen<br />

ARMBEUGE<br />

Region: Arme, Bereich Trizeps<br />

Mit dem Rücken zur Bank stehen. Hände auf der<br />

Bank abstützen. Die Beine sind durchgestreckt,<br />

die Ferse ist auf dem Boden abgesetzt.<br />

2<br />

Mit dem Po runter- und wieder hochgehen in die<br />

Ausgangsposition (die Belastung ist dabei in den<br />

Armen – auf dem Trizeps).<br />

3 x 20 Wiederholungen<br />

15


sport<br />

SQUADS<br />

Region: Po und Oberschenkel<br />

3<br />

Squads für Anfänger<br />

Beine sind etwas breiter als schulterbreit<br />

aufgestellt. In die Hocke gehen,<br />

als würde man sich auf einen Stuhl<br />

setzen und wieder hochkommen. Die<br />

Hände sind vor der Brust über Kreuz<br />

gelegt.<br />

3 x 15 Wiederholungen<br />

Jumpsquads für Fortgeschrittene<br />

Beine sind etwas breiter als schulterbreit<br />

aufgestellt. Aus der tiefen Hocke in die<br />

Höhe springen (man drückt sich dabei mit den Füßen vom Boden<br />

ab.) In der Ausgangsposition landen.<br />

3 x 15 Wiederholungen<br />

4<br />

STATISCHE ÜBUNG<br />

Region: Rumpf<br />

Statische Übung für Anfänger<br />

Die Unterarme sind auf der Bank abgestützt. Die<br />

Füße sind hüftbreit aufgestellt, die Unterarme<br />

befinden sich direkt unter den Schultern.<br />

3 x 20 Sekunden halten<br />

Dynamische ÜBUNG<br />

Region: Rumpf und Oberschenkel<br />

dynamische Übung für Fortgeschrittene<br />

Die Unterarme sind auf der Bank abgestützt. Die Füße<br />

sind hüftbreit aufgestellt, die Unterarme befinden<br />

sich direkt unter den Schultern.<br />

Die Knie werden abwechselnd zur Brust gezogen.<br />

3 x 10 Wiederholungen pro Seite<br />

16


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Wieder mobil und sportlich aktiv<br />

– mit Gelenkersatz<br />

Andauernde Schmerzen im Hüft- oder<br />

Kniegelenk – fortgeschrittene Arthrose<br />

schränkt die Alltagsmobilität und die<br />

Lebensqualität erheblich ein. Wenn medikamentöse<br />

und konservative Therapien<br />

nicht mehr anschlagen, kann ein<br />

künstliches Gelenk helfen. Viele Betroffene<br />

fragen sich, ob sie auch nach einer Gelenksersatz-Operation<br />

ihren sportlichen<br />

Aktivitäten wieder oder weiter nachgehen<br />

können. Die beiden Endoprothetik-<br />

Experten Prof. Dr. Frank Lampe (Chefarzt<br />

des Fachzentrums Orthopädie und<br />

Endoprothetik im Gelenkzentrum der<br />

Schön Klinik Hamburg Eilbek) und Dr.<br />

Karl Christian Westphal (Chefarzt der<br />

Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie<br />

der Schön Klinik Neustadt) beantworten<br />

die häufigsten Fragen.<br />

Es werden immer mehr künstliche Hüftund<br />

Kniegelenke implantiert – woran liegt<br />

das?<br />

Prof. Lampe: Mit jährlich etwa 360.000<br />

künstlichen Hüft- und Kniegelenk-Implantationen<br />

hat die Zahl der endoprothetischen<br />

Operationen in Deutschland in den vergangenen<br />

Jahren zugenommen, das ist richtig.<br />

Das liegt zum einen daran, dass die Bevölkerung<br />

im Durchschnitt älter wird und damit<br />

durch Gelenkverschleiß verursachte Erkrankungen<br />

zunehmen, die früher oder später mit<br />

einer Totalendoprothese, kurz TEP, versorgt<br />

werden müssen.<br />

Dr. Westphal: Zum anderen sind die Ansprüche<br />

an die eigene Mobilität und körperliche<br />

Aktivität gestiegen, so dass vergleichsweise<br />

jüngere Patienten als früher über eine Kunstgelenk-Operation<br />

nachdenken. Und auch Menschen<br />

im fortgeschrittenen Lebensalter wollen<br />

heutzutage lange mobil und im Rahmen ihrer<br />

Möglichkeiten auch sportlich aktiv sein.<br />

Ab wann können nach einer Gelenkersatz-<br />

Operation sportliche Aktivitäten wieder<br />

aufgenommen werden?<br />

Prof. Lampe: Mindestens drei bis sechs<br />

Monate nach einer Hüft- oder Knie-TEP-OP<br />

sollten Patienten keinen Sport treiben. Normale<br />

Alltagsbewegungen und bestimmte<br />

sportliche Übungen sind aber bereits nach<br />

wenigen Wochen wieder möglich. Welche<br />

Bewegungsabläufe günstig sind, erlernen<br />

die Patienten im Rahmen ihrer individuellen<br />

Rehabilitationsmaßnahme, die sowohl ambulant<br />

als auch stationär durchgeführt werden<br />

kann. In erster Linie dient eine Kunstgelenk-Implantation<br />

dem Ziel eine bessere<br />

Alltagsmobilität zu erlangen. Erst in zweiter<br />

Linie kommt das Ziel, sportliche Aktivitäten<br />

wieder aufzunehmen – das sollten Patienten,<br />

die über eine endoprothetische Operation<br />

nachdenken, in ihrer Entscheidung natürlich<br />

beachten.<br />

Wird durch sportliche Aktivität nicht die<br />

Lebensdauer einer Prothese verkürzt?<br />

Dr. Westphal: Nein, im Gegenteil: Nach<br />

der sportlichen Pause tut Sport in Maßen<br />

gut, denn dadurch wird der Knochenstoffwechsel<br />

angeregt. Hinzu kommt, dass das<br />

gekräftigte Muskelkorsett und die verbesserten<br />

koordinativen Fähigkeiten das Sturzrisiko<br />

verringern. Sportliche Aktivität kann<br />

also aktiv zum Gelenkschutz beitragen.<br />

Welche Sportarten sind nach einer endoprothetischen<br />

Operation empfehlenswert<br />

und welche sollten eher vermieden werden?<br />

Prof. Lampe: Grundsätzlich sollten Sportarten,<br />

die mit abrupten Dreh-, Spreiz- oder<br />

Bremsbewegungen und Belastungsspitzen<br />

wie Sprüngen einhergehen, vermieden werden.<br />

Auch Kampf- und Kontaktsportarten<br />

sind nicht zu empfehlen. Konkret sind beispielsweise<br />

Squash, Tennis, alpiner Skilauf,<br />

Inlineskating, Mountainbiking, Eislaufen und<br />

Mannschaftssportarten wie Fuß- oder Handball<br />

für TEP-Patienten weniger geeignet. Die<br />

Entscheidung für oder gegen eine Sportart<br />

wird im Einzelfall gemeinsam mit dem Patienten<br />

getroffen.<br />

Dr. Westphal: Besonders geeignete Sportarten<br />

für Hüft- und Knie-TEP-Patienten sind<br />

beispielsweise Schwimmen mit Kraulbeinschlag,<br />

Radfahren, Gymnastik, Wandern<br />

und Walking. Auch Sportarten wie leichtes<br />

Joggen, Reiten, Kegeln, Tischtennis oder<br />

Golfen können mit einem künstlichen Gelenk<br />

durchaus wieder aufgenommen werden.<br />

Wichtig ist hierbei jedoch, dass die Sportart<br />

nicht neu erlernt wird, sondern bereits vor<br />

der Operation ausgeübt wurde. In der Neustädter<br />

Klinik bietet eine zertifizierte Golfphysiotherapeutin<br />

zum Beispiel interessierten<br />

Golfspielern an, ihre Spieltechnik umzustellen<br />

und den so genannten biodynamischen<br />

Golfschwung zu erlernen, um Verletzungsrisiken<br />

zu minimieren.<br />

Ihre Experten für Endoprothesen-Implantationen<br />

und Wechsel-Operationen: Prof. Dr. Frank<br />

Lampe (oben) und Dr. Karl Christian Westphal.<br />

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Stets ein Blick auf die Hamburger<br />

Schulen: Dr. Michael Voges


Wirtschaft & Politik<br />

„Bildung ist der größte<br />

Aufstiegsturbo!“<br />

Dr. Michael Voges (63) ist Staatsrat der Behörde für Schule und Berufsbildung.<br />

Im Gespräch mit <strong>HANSEstyle</strong> unterstreicht er, welche Bedeutung das<br />

Erlernen der deutschen Sprache für die Integration hat, er beantwortet die Frage,<br />

ob das Abitur an Gymnasium und Stadtteilschule gleichwertig ist und er erzählt,<br />

wovon der Bildungserfolg bei Kindern wirklich abhängt.<br />

<strong>HANSEstyle</strong>: Unter den von Hamburg aufgenommenen Flüchtlingen sind über<br />

6.000 schulpflichtige Kinder. Wie gehen Sie mit dieser Herausforderung um?<br />

Staatsrat Dr. Voges: Es gibt wohl kein Thema, das uns in den letzten Monaten so beschäftigt<br />

hat wie die Beschulung von Flüchtlingen. Wir alle wurden von der großen<br />

Anzahl an Menschen, die seit letztem Sommer zu uns gekommen sind, überrascht.<br />

Und es ist tatsächlich eine große Herausforderung. Im Vergleich zu anderen Ländern<br />

hat Deutschland jedoch früh reagiert und mit der Beschulung begonnen. Die Systeme<br />

mussten zwar sehr schnell wachsen – doch schon vor dem letztem Sommer hatten<br />

wir verschiedene Formen von Vorbereitungsklassen. Zum Beispiel gab es bereits sogenannte<br />

Basisklassen für diejenigen, die noch gar nicht alphabetisiert waren. Für<br />

die anderen Schülerinnen und Schüler haben wir im allgemein bildenden Bereich internationale<br />

Vorbereitungsklassen mit unterschiedlichen Jahrgangsstufen sowohl in<br />

der Grundschule als auch in der Sekundarstufe I angeboten (Anm.: Die Sekundarstufe<br />

1 umfasst die Schulstufen der mittleren Bildung, in Deutschland zum Beispiel die<br />

Hauptschule oder das Gymnasium bis zur neunten Klasse). Dort werden die Kinder<br />

auf den Regelunterricht vorbereitet.<br />

Wie wichtig ist Beschulung in den Erstaufnahmeeinrichtungen für die Integration?<br />

Es gibt keinen wirksameren Weg zur Integration als Bildung und Ausbildung. Wo,<br />

wenn nicht dort, können junge Menschen besser auf das Leben in einer neuen Umgebung<br />

vorbereitet werden. Die Sprache ist das Wichtigste. Sie ist der Schlüssel zur weiteren<br />

Bildung; aber sie ist zum Beispiel auch wichtig, um Alltagssituationen kennenzulernen<br />

und um Orientierungswissen zu bekommen, sodass man sich in einer Stadt<br />

wie Hamburg, in einem Land wie Deutschland aufhalten und zurechtfinden kann.<br />

Plötzlich sind viel mehr Kinder schulpflichtig und müssen alphabetisiert werden.<br />

Wie ist das zu schaffen – auch im Hinblick auf Klassengrößen?<br />

Da Flüchtlinge sich zum Teil drei bis sechs Monate in den Erstaufnahmeeinrichtungen<br />

aufhalten, können wir mit dem Unterricht nicht bis zur Unterbringung in einer<br />

Folgeeinrichtung warten. In Hamburg haben wir konsequent versucht, so früh wie<br />

möglich in den zentralen Erstaufnahmeeinrichtungen zu unterrichten. Das hat zwar<br />

nicht immer vom ersten Tag an geklappt, aber dieses Ziel hatten wir stets vor Augen.<br />

Wir haben zum Beispiel von Lehrern und Sozialpädagogen betreute Lerngruppen mit<br />

ca. 15 Schülerinnen und Schülern eingerichtet – zunächst jahrgangsübergreifend.<br />

Dafür haben wir Unterrichtsmaterial entwickelt, sodass von Beginn an möglichst viel<br />

Spracherwerb passiert. Wenn die Flüchtlingsfamilien im Anschluss an die Erstaufnahme<br />

in öffentlich-rechtliche Unterkünfte kommen, versuchen wir, die Beschulung<br />

in internationalen Vorbereitungsklassen oder, für diejenigen, die 16 oder älter sind,<br />

im berufsschulischen Bereich zu schaffen. Dies sind Klassen, die wir bei Bedarf einrichten,<br />

meist in einem gewissen Umkreis um die großen Unterkünfte herum. Denn<br />

sie müssen erreichbar sein, der Schulweg<br />

muss bewältigt werden können.<br />

In diesen Lerngruppen halten sich die<br />

Schülerinnen und Schüler im Durchschnitt<br />

ein Jahr lang auf. Erst dann erfolgt<br />

der Übergang in das Regelsystem.<br />

Wer zum Beispiel in der zweiten Jahreshälfte<br />

des letzten Jahres nach Hamburg<br />

gekommen ist, sollte in der zweiten Hälfte<br />

dieses Jahres in Regelklassen übergehen<br />

können.<br />

Sie sind in der Kultusministerkonferenz<br />

aktiv. Gibt es eine für alle Bundesländer<br />

geltende Definition, was schulisches<br />

Bildungsziel ist? Oder definiert<br />

das jedes Bundesland immer noch für<br />

sich selbst?<br />

Es gibt längst Standards. Nach der ersten<br />

deutschen Teilnahme an der PISA-Studie<br />

gab es bekanntlich einen Aufschrei.<br />

Im Nachgang hat die Kultusministerkonferenz<br />

etliches auf den Weg gebracht. So<br />

wurden für Grundschulen, den Mittleren<br />

Bildungsabschluss sowie die Allgemeine<br />

Hochschulreife Bildungsstandards<br />

definiert und verabschiedet. Diese bestimmen,<br />

was Schülerinnen und Schüler<br />

„Die Sprache ist das<br />

Wichtigste. Sie ist der<br />

Schlüssel zur weiteren<br />

Bildung.“<br />

Dr. Michael Voges<br />

19


Wirtschaft & Politik<br />

„Es gibt keinen<br />

wirksameren Weg zur<br />

Integration<br />

als Bildung und<br />

Ausbildung.“<br />

Dr. Michael Voges<br />

können müssen. Zudem ist festgelegt,<br />

dass Standards regelmäßig im Ländervergleich<br />

– in den Grundfächern – überprüft<br />

werden. Diskutiert wird auch die<br />

Überprüfung der Allgemeinen Hochschulreife.<br />

Weil das schwierig ist, hat die<br />

Kultusministerkonferenz entschieden,<br />

dass sich bei der Abiturprüfung alle Länder<br />

aus einem Aufgabenpool bedienen.<br />

Ab 2017 wird das zum ersten Mal praktiziert<br />

und alle Länder werden sich daran<br />

beteiligen – ein sehr bedeutender Schritt<br />

nach vorn.<br />

Halten Sie das Abitur an einer Stadtteilschule<br />

für genauso gut wie das am<br />

Gymnasium?<br />

Ja, es wird unter den gleichen Bedingungen<br />

geschrieben, die Vereinbarungen<br />

zur Durchführung der Prüfung sind die<br />

gleichen. Wir haben zentrale Aufgaben<br />

für das Abitur – an der Stadtteilschule<br />

wie auch am Gymnasium. Die Durchschnittsnote<br />

fällt mitunter an einer<br />

Stadtteilschule ein wenig schwächer aus<br />

als am Gymnasium. Es gibt Notenunterschiede,<br />

doch das heißt doch gerade<br />

nicht, dass die Maßstäbe fragwürdig<br />

seien. Die Schülerschaft an einer Stadtteilschule<br />

ist eine andere als an einem<br />

20<br />

Gymnasium. In der Stadtteilschule gibt<br />

es weniger „gymnasial empfohlene“<br />

Kinder. An manchen Stadtteilschulen<br />

sogar sehr wenige. Dennoch gelingt es<br />

den Stadtteilschulen mit etwas längerer<br />

Lernzeit und entsprechender pädagogischer<br />

Arbeit, viele Schülerinnen und<br />

Schüler in die Oberstufe zu führen und<br />

zum Abitur. Das ist eine erhebliche Leistung.<br />

Wie stehen Sie zu dem Vorwurf, dass<br />

Eltern zu viel Mitbestimmungsrechte<br />

bei der Schulwahl ihrer Kinder haben?<br />

Kinder zum Beispiel oft ohne<br />

schulische Empfehlung auf das Gymnasium<br />

gehen?<br />

Ihre Frage hat zwei Dimensionen. Zum<br />

einen die der Bildungsbeteiligung – noch<br />

in den 70er-Jahren haben etwa 10 Prozent<br />

eines Jahrgangs Abitur gemacht.<br />

Mittlerweile haben wir in allen Bundesländern<br />

deutlich höhere Zahlen. Das ist<br />

ein Erfolg. Bildungserfolg bedeutet immer<br />

auch die Chance, besser teilzuhaben<br />

an Berufskarrieren, bessere Chancen<br />

darauf, ein sinnerfülltes Leben zu<br />

führen. Die zweite Dimension ist die der<br />

Bildungsqualität: Hamburg kümmert<br />

sich seit langem um Bildungsergebnisse,<br />

die wir über die Jahre verfolgt und verglichen<br />

haben. Obwohl wir mit G8 noch<br />

eine Verkürzung der Schulzeit haben,<br />

können wir nicht feststellen, dass die Ergebnisse<br />

schlechter geworden sind. Insofern<br />

habe ich keine Sorge, dass höhere<br />

Bildungsbeteiligung a priori zu schwächeren<br />

Abschlüssen führt.<br />

Universitäten murren oftmals über<br />

Abiturienten und deren Wissensstand,<br />

während Handwerksbetriebe<br />

mangelnde Grundkenntnisse für zunehmend<br />

komplizierter werdende Berufsbilder<br />

kritisieren. Wie begegnen<br />

Sie solchen Beschwerden?<br />

Kritisches Abwägen von Bildungsprozessen<br />

ist ganz wesentlich. Wir fragen<br />

uns oft, ob wir auf dem richtigen Weg<br />

sind. Für gelungene Bildung gibt es viele<br />

Faktoren. In Hamburg steht das Qualitätsthema<br />

massiv im Mittelpunkt der<br />

bildungspolitischen Arbeit. Der Schulfrieden<br />

hat uns nun Luft zum Durchatmen<br />

beschert – da wir keine ernsthafte<br />

Diskussion mehr über die Strukturen<br />

im Hamburger Bildungswesen haben,<br />

können wir uns endlich Zeit nehmen und<br />

uns intensiv mit Themen zur Verbesserung<br />

der Bildungsqualität befassen. Wir<br />

erstreben Unterricht, der möglichst viele<br />

Schülerinnen und Schüler zu besten<br />

Lernergebnissen führt. Die Klagen von<br />

Hochschulen und Handwerksmeistern<br />

sind mir vertraut, sie werden von uns bedacht<br />

und ernst genommen.<br />

Wie wichtig sind Lehrer für den Bildungserfolg?<br />

Tatsächlich kommt es darauf an, Lehrer<br />

fachlich rundum qualifiziert auszubilden.<br />

Lehrer müssen imstande sein, für<br />

die mit unterschiedlichen Vorausset-


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Wirtschaft & Politik<br />

„Auf die Lehrer<br />

kommt es an!“<br />

Dr. Michael Voges<br />

zungen in die Bildungslaufbahn eintretenden<br />

Schülerinnen und Schüler eine<br />

angemessene pädagogische Antwort zu<br />

finden. Lehrer sind die entscheidende<br />

Variable für die Qualität des Schulunterrichts.<br />

Auf die Lehrer kommt es an! Das<br />

ist unbestrittene und banale Erkenntnislage<br />

aufgrund der empirischen Bildungsforschung.<br />

Auch Bildungspläne oder<br />

Klassengrößen sind mögliche Erfolgskriterien<br />

für den Unterricht. Aber letztlich<br />

entscheidend für den Lernerfolg sind die<br />

Lehrer. Natürlich müssen Lehrer Unterricht<br />

organisieren, der fachlich in Ordnung<br />

ist. Doch besonders wichtig ist, dass<br />

der Unterricht die Kinder nicht langweilt,<br />

sondern sie fordert und geistig aktiviert.<br />

Lehrer müssen verstehen, was bei den<br />

Schülern passiert, die Rückmeldung und<br />

kluge Beschäftigung brauchen.<br />

22<br />

Im Hinblick auf den Bildungserfolg:<br />

Halten Sie das Elternhaus oder die<br />

Lehrer für entscheidender? Können<br />

Lehrer schwierige Elternhäuser ausgleichen?<br />

Da sprechen Sie etwas sehr Schwieriges<br />

an. Wir haben in Deutschland tatsächlich<br />

noch eine enge Kopplung zwischen<br />

sozialer Herkunft und Bildungserfolg.<br />

Wir haben überproportional viele Schüler,<br />

die aus sozial gehobenen Schichten<br />

kommen, weiterführende Schulen besuchen<br />

und höherwertige Bildungsabschlüsse<br />

erzielen. Die soziale Herkunft<br />

ist noch immer zu sehr für den Bildungserfolg<br />

verantwortlich. Allerdings haben<br />

wir es in Deutschland in den letzten 10<br />

bis 15 Jahren geschafft, diese Kopplung<br />

abzuschwächen. Insbesondere, weil<br />

wir die schwächeren Schülerinnen und<br />

Schüler fördern. Allerdings haben wir<br />

diese Relationen noch nicht ganz überwinden<br />

können. Das ist eine bleibende<br />

Aufgabe, nicht zuletzt auch angesichts<br />

der Migration, wie wir sie zurzeit erleben.<br />

Durch die Ganztagsschulen wird<br />

mehr Zeit in der Schule verbracht – und<br />

diese Zeit werden wir nutzen. Wir versuchen,<br />

so weit zu kommen, dass soziale<br />

Herkunft nicht mehr den entscheidenden<br />

Einfluss hat.<br />

Kinder aus reicheren Elternhäusern<br />

haben die Chancen, die aus ärmeren<br />

das Nachsehen?<br />

Obwohl damit viel verbunden wird,<br />

hängt der Erfolg jedoch nicht immer nur<br />

vom häuslichen Geld ab. Tatsächlich sehen<br />

Bildungsforscher im Besitz und Lesen<br />

von Büchern ein ganz wesentliches<br />

Kriterium. In Haushalten ohne Bücher<br />

fällt der Bildungserfolg oft magerer aus.<br />

Wohlhabende Familien, die häufig über<br />

höhere Bildungsabschlüsse verfügen,<br />

halten höhere Bildungsabschlüsse bei<br />

ihren Kindern öfter für selbstverständlich.<br />

Bei Zuwanderern, wo eventuell<br />

noch gar kein richtiges Bildungssystem<br />

erfahren wurde, müssen die Ansprüche<br />

der Eltern, muss deren Motivation erst<br />

einmal geweckt werden. Zum Beispiel<br />

ist unser Mentorenprojekt ein ständiger<br />

Versuch, Eltern an sozialen Brennpunkten<br />

zu qualifizieren, damit sie Einfluss<br />

nehmen und Bildungsambitionen ihrer<br />

Kinder besser fördern können. Dieses<br />

mit guten Ergebnissen: Gerade Zugewanderte<br />

haben einen hohen Bildungsehrgeiz.<br />

Wir wollen Teilhabechancen<br />

ermöglichen. Das zeichnet unsere Bildungspolitik<br />

aus. Bildung ist der größte<br />

Aufstiegsturbo, den wir in dieser Gesellschaft<br />

haben.<br />

Fotos: Simone Rudloff<br />

Das Gesprächstrio: (v. l.) Polit-Kolumnist<br />

Klaus May, Staatsrat Dr. Michael<br />

Voges und Verleger Christian Bauer


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Das Innenstadtgespräch<br />

Im Levantehaus:<br />

Brigitte Engler mit<br />

Dietmar Hamm<br />

Foto: Marius Engels


Wirtschaft & Politik<br />

Für jede <strong>HANSEstyle</strong> trifft Hamburgs City Managerin,<br />

Brigitte Engler, Menschen, die die Hamburger Innenstadt<br />

bewegen. Diesmal: Dietmar Hamm, den Centermanager vom<br />

LEVANTEHAUS<br />

Brigitte Engler: Was macht das Levantehaus<br />

für Sie einzigartig?<br />

Dietmar Hamm: Bewegung und Ruhe,<br />

Kommen und Gehen prägen das Levantehaus<br />

schon seit 1912. Damals war es<br />

noch Hauptsitz der Deutschen Levante<br />

Reederei. Mehr als 40 inhabergeführte<br />

Fachgeschäfte und Manufakturen,<br />

internationale Brands, eine gehobene<br />

Gastronomie – und das wohl einzigartig<br />

in ein historisches Kontorhaus eingebundene<br />

Park Hyatt Hotel – machen<br />

heute das Levantehaus zum Hafen<br />

für Menschen, die Lebensfreude und<br />

gleichzeitig Hamburger Tradition genießen<br />

wollen.<br />

Welcher ist Ihr Lieblingsplatz im Levantehaus?<br />

Das Levantehaus als Ganzes ist mein<br />

Lieblingsplatz. Wenn man den Blick<br />

oberhalb der Treppen durch das Haus<br />

streifen lässt zum Beispiel, die Flaneure<br />

beobachtend – dann fühlt man die Eleganz<br />

der Architektur und die Betriebsamkeit<br />

in den schicken Läden. Doch<br />

ich liebe das Levantehaus auch nachts,<br />

wenn die Lichter gedimmt sind und die<br />

Baukunst und die Opulenz der Skulpturen<br />

den Raum ganz besonders wirken<br />

lassen.<br />

Über welche Neuigkeiten aus Ihrem<br />

Haus freuen Sie sich besonders?<br />

Wir sind stets offen für neue Konzepte<br />

und Manufakturen. In der Innenstadt<br />

ist es notwendig, Internationalität mit<br />

Hamburger Fertigkeiten – sei es die<br />

Perfektion in der Anfertigung, die Veredelung<br />

von Waren oder der kulinarische<br />

Genuss – zu verbinden. Das gelingt<br />

uns über die Zeit recht gut, wie<br />

auch die Eröffnungen eines neuen<br />

Chanel-Konzeptes, einer neuen Gastronomie<br />

für Süßspeisen und besonderen<br />

Kuchen – „Flower's Whisper“ – und eines<br />

Hamburger Traditionsbetriebs für<br />

Maßschuhe, der im Spätsommer <strong>2016</strong><br />

eröffnet, zeigen.<br />

Das Levantehaus wurde 1912 fertiggestellt.<br />

Fühlen Sie sich auch im Hinblick<br />

auf Ihre Managemententscheidungen<br />

dieser Tradition verpflichtet?<br />

Das Levantehaus ist ein Schmuckstück<br />

der Mönckebergstraße und es bedarf eines<br />

qualitätsorientierten und wertebewahrenden<br />

Managements. Unsere Entscheidungen<br />

sind von Nachhaltigkeit<br />

geprägt. Wir erkennen die Leistungen<br />

des Architekten des Levantehauses an<br />

und versuchen, in diesem Geiste zeitgerechte<br />

und zukunftsweisende Maßnahmen<br />

zu ergreifen.<br />

Aus welchem Grund engagieren Sie<br />

sich mit dem Levantehaus immer wieder<br />

kulturell?<br />

Das Levantehaus ist ein Raum der Begegnung.<br />

Menschen treffen sich, tauschen<br />

sich aus und bereiten sich eine<br />

Freude – in dem sie zum Beispiel gut<br />

essen oder sich mit etwas anderem Besonderen<br />

verwöhnen. Kultur und Verantwortung<br />

für unsere Gesellschaft zu<br />

übernehmen prägen unser soziales Miteinander<br />

und das Levantehaus möchte<br />

hier inspirieren und sinnstiftend sein.<br />

Wir arbeiten mit den Kulturträgern der<br />

Stadt zusammen und entwickeln oft<br />

auch eigene Formate. Sei es der Poetry<br />

Slam oder das Schreiben eigener Theaterstücke<br />

und Konzerte. Am Herzen<br />

liegt mir besonders die Initiative „Hilf<br />

Mahl!, die initialzündend im Levantehaus<br />

gestartet wurde und durch all<br />

die mittlerweile teilnehmenden Restaurants<br />

ergiebige Spenden einspielt.<br />

Levantehaus Hamburg<br />

Das 1912 von Franz Bach errichtete<br />

Levantehaus Hamburg gilt als eines<br />

der fortschrittlichsten Kontorhäuser<br />

seiner Zeit. Als erster Mieter residierte<br />

die Deutsche Levante-Linie, eine<br />

hanseatische Linienreederei, die dem<br />

Bauwerk seinen Namen – und die aufgehende<br />

Sonne als Markenzeichen<br />

– verlieh. Das Levantehaus ist eine<br />

Destination, in der sich Menschen begegnen,<br />

austauschen und sich gegenseitig<br />

bereichern sollen. So wurde hier<br />

zum Beispiel auch die Initiative „Hilf<br />

Mahl!“ begründet, die in den Wintermonaten<br />

gemeinsam mit der Hamburger<br />

Gastronomie gegen die Obdachlosigkeit<br />

eintritt (www.hilfmahl.de).<br />

Über Dietmar Hamm<br />

Der gebürtige Hamburger Dietmar<br />

Hamm ist gelernter Immobilienfachwirt.<br />

Bis 1999 war er bei Jones Lang<br />

LaSalle, einer englischen Immobilienberatung,<br />

als Prokurist tätig. Im<br />

gleichen Jahr übernahm der heute<br />

51-Jährige das Centermanagement<br />

des Levantehauses.<br />

Über brIGITTe eNGLer<br />

Umfangreiche berufliche Erfahrungen<br />

erwarb die studierte Betriebswirtin<br />

Brigitte Engler in verschiedenen Tätigkeitsfeldern<br />

bei der Peek&Cloppenburg<br />

KG in Hamburg. Parallel engagierte<br />

sich die gebürtige Münsteranerin im<br />

Vorstand der Interessengemeinschaft<br />

Mönckebergstraße sowie der Werbegemeinschaft<br />

Spitalerstraße. Brigitte<br />

Engler ist seit dem Jahr 2006 Geschäftsführerin<br />

des City Management Hamburg.<br />

Seit dem Jahr 2013 ist sie zudem als<br />

Vorstandsmitglied im Tourismusverband<br />

Hamburg tätig.<br />

Das City Management wurde vor 17<br />

Jahren ins Leben gerufen und ist der<br />

Zusammenschluss der Anlieger in der<br />

Hamburger Innenstadt und der Hafen-<br />

City. Über 850 Partner engagieren sich<br />

in diesem Netzwerk, um Hamburgs Innenstadt<br />

im nationalen und internationalen<br />

Wettbewerb zu stärken.<br />

25


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Penthouse mit 360°-Blick<br />

GroSSer Burstah – GroSSe Freiheit<br />

Urban Living am Puls der Stadt<br />

Blick auf das Hamburger Rathaus<br />

„Bur stah!“ – Bauer, bleib stehen! – So riefen die Knechte der<br />

Brauereien auf Plattdeutsch in mittelalterlicher Zeit bei Auseinandersetzungen<br />

mit den Bauern. Heute erinnert am Großen Burstah nichts mehr an<br />

die mittelalterlichen Verhältnisse. Nur seinen Namen hat die Verbindungsstraße<br />

zwischen Rödingsmarkt und Rathausmarkt behalten. Und: Wie damals<br />

liegt sie im Herzen der Stadt. Schon Ende des 20. Jahrhunderts war<br />

der Große Burstah eine der besten Einkaufsstraßen der Hansestadt, in der<br />

das pure Leben sprudelte. Auch <strong>2016</strong> überzeugt er durch eine Vielfalt an<br />

Geschäften, Restaurants und modernen Bürogebäuden. Inmitten dieser<br />

Umgebung ermöglicht Frankonia Eurobau das innerstädtische Wohnen.<br />

Urbanes Leben von internationalem Flair – und das im Hamburger Nikolaiviertel.<br />

Die architektonische Qualität des Großen Burstah 34 lässt sich<br />

an den verglasten Fassaden, den luftigen Außenfluren und dem ruhigen<br />

Innenhof erkennen. New York-Feeling, das nun auch in Hamburg Einzug<br />

hält. Wohneinheiten mit Loft-Charakter, bekannt aus Industriegebäuden,


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Mitten in<br />

der Stadt<br />

jedoch neu interpretiert. Die Ausstattung ist edel und top-modern,<br />

dabei überzeugend liebevoll und gemütlich. Eine offene Küche,<br />

Echtholzparkett und die Rippendecken, die nicht nur ein wichtiger<br />

Bestandteil der Gebäudestatik, sondern ein Merkmal der architektonischen<br />

Konzeption sind, machen das neue Zuhause besonders.<br />

Hinzu kommt die Offenheit und Weitläufigkeit aller Räume – ein<br />

Gefühl von Freiheit mitten in der City. Die Wohnräume bieten Logenplätze<br />

für die Hamburger Wahrzeichen. Das absolute Highlight<br />

der Penthouses: Die Dachterrasse mit 360 Grad Panoramablick.<br />

Hamburg liegt Ihnen zu Füßen – das Rathaus, die Handelskammer,<br />

die Michaeliskirche, und die Elbphilharmonie – alles scheint zum<br />

Greifen nah. Diese Wohnobjekte bieten eine herausragende Symbiose<br />

aus modernem Innenstadtleben und Hamburger Tradition. Es<br />

sind kaum noch Wohnflächen zu erwerben, die beiden Penthouses<br />

gehen ganz frisch an den Markt. Großer Burstah 34. Die Lage ist in<br />

vier Buchstaben zu beschreiben: Oben.<br />

Loft-Stil mit Rippendecken<br />

Penthouse-Möblierung (ein Beispiel)<br />

Frankonia Eurobau<br />

Großer Burstah GmbH<br />

www.burstahlofts.de<br />

Tel. (0) 40 / 226 32 890<br />

Urban Living Einrichtungsbeispiel


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Möhring<br />

Armin<br />

Rohde<br />

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tomaschewsky<br />

Steven Gätjen<br />

28<br />

Bevor er zum ZDF wechselte, war er gut vier<br />

Jahre an der Seite von Stefan Raab zu sehen.<br />

Bereits als Gastgeber der ProSieben Formate<br />

Schlag den Raab, Schlag den Star, der Wok-<br />

WM und zum Beispiel der Stock Car Crash<br />

Challenge erreichte Steven Gätjen regelmäßig ein<br />

Millionenpublikum. Doch von Starallüren keine Spur.<br />

Im Gegenteil: Ein schlagfertiger, sympathischer Gesprächspartner<br />

besucht den Verlag. Authentisch –<br />

hier wie im TV. Blonde Haare und blaue Augen bei<br />

durchtrainierten 1,86 Metern Körpergröße.<br />

Schon zu seinem Karrierebeginn 1996, als er im Alter<br />

von 24 Jahren beim Musiksender MTV vor der Kamera<br />

stand, galt er als eines der größten Talente<br />

seines Metiers. Heute gehört Steven Gätjen<br />

zu den bekanntesten Fernsehgesichtern des<br />

Landes. Geboren wurde er im Südwesten der<br />

USA in Phoenix, Arizona. Im Alter von drei Jahren<br />

kam er mit den Eltern und seinen Geschwistern<br />

in die Hansestadt an die Elbe und wurde zum echten<br />

Hamburger Jung. Doch auch heute fühlt er sich mit<br />

den USA noch eng verbunden. Besonders mag er San<br />

Francisco und von dort aus den Weg auf dem Highway<br />

No. 1 gen Süden, der vorbeiführt an Monterey und<br />

Carmel, wo Clint Eastwood einst Bürgermeister war.<br />

Steven Gätjen 360 Grad – lernen Sie den Moderator<br />

RUNDUM kennen.<br />

Fotos: Tim Wendrich (12), Ulrich Lindenthal-Lazhar (5)


Leslie<br />

Clio<br />

alexander<br />

bommes<br />

Kai<br />

Wiesinger<br />

Esther<br />

Schweins<br />

Til<br />

Schweiger<br />

MORITZ<br />

Fürste<br />

Linda<br />

Zervakis<br />

besonders dann schwierig,<br />

wenn sie von Menschen<br />

kommt, mit denen ich<br />

privat und beruflich eng<br />

verbunden bin.<br />

Ich versuche, im Job nicht<br />

anders zu sein als privat.<br />

Wenn man nach 17 Jahren<br />

wechselt, überlegt man<br />

natürlich, wie man den<br />

Zuschauern des neuen<br />

Senders nahekommt.<br />

Meine Karriere ist nie<br />

linear verlaufen.<br />

Wir haben eine ganz einfache<br />

Währung: die Quote.<br />

Das Feedback von<br />

Zuschauern und<br />

Menschen auf der Straße<br />

interessiert mich<br />

mehr als die Quote.<br />

Ich weiß, was ich kann.<br />

Ich weiß, wer ich bin.<br />

Ein paar Mal auf die<br />

Schnauze zu fallen ist<br />

besser, als nie etwas<br />

auszuprobieren. Ich will<br />

mir später nicht selbst<br />

sagen müssen, dass ich es<br />

nicht versucht habe.<br />

RUNDUM: Moderator Steven Gätjen beim <strong>HANSEstyle</strong> Fotoshooting<br />

Im Leben ist es wie beim<br />

Boxen. Einfach aufstehen<br />

und weitermachen.<br />

Manchmal sind Feedbacks<br />

gut. Manchmal sind<br />

Feedbacks schlecht.<br />

Die viereinhalb Jahre mit<br />

Schlag den Raab, der<br />

Wok-WM, der Stock Car<br />

Crash Challenge oder zum<br />

Beispiel mit Turmspringen<br />

waren eine gute Schule.<br />

Heute kann ich sagen:<br />

Ich will nicht Opdenhövel<br />

sein, ich will nicht<br />

Gottschalk sein. Ich will<br />

Steven Gätjen bleiben.<br />

Mir ist privat wie beruflich<br />

wichtig, dass ich mich mit<br />

Menschen umgebe, die mit<br />

mir klar und deutlich auch<br />

über Defizite sprechen.<br />

Kritik mag keiner. Der<br />

Umgang mit Kritik ist<br />

Entweder gefällt jemandem<br />

mein Gesicht, meine Größe,<br />

wie dick oder wie dünn ich<br />

bin. Oder eben nicht.<br />

Im Laufe meiner Karriere<br />

wurde mir oft gesagt:<br />

`Du kannst es nicht`!<br />

„Alle sagten: Es geht nicht.<br />

Dann kam einer, der wusste<br />

das nicht und hat`s einfach<br />

gemacht!" Ich liebe diesen<br />

Spruch und versuche, ihn<br />

mir in vielen Situationen als<br />

Leitbild zu nehmen.<br />

Ich bin mutiger geworden.<br />

Denn ich habe realisiert,<br />

dass das Leben endlich ist.<br />

Über den Verlauf der ersten<br />

Monate beim ZDF bin ich<br />

happy. Auch wenn sie nicht<br />

ganz so erfolgreich waren,<br />

wie wir alle gehofft haben.


Es werden gute Dinge über<br />

meine Arbeit gesagt, es<br />

werden schlechte Dinge über<br />

meine Arbeit gesagt.<br />

Gestern, heute, morgen. Das<br />

gehört einfach dazu.<br />

Ich liebe meinen Job.<br />

Vor Livesendungen<br />

bin ich aufgeregt.<br />

Zu wissen, dass die Dinge<br />

nicht perfekt laufen können,<br />

hilft mir beim Umgang<br />

mit der Aufregung.<br />

Livesendungen sind wie das<br />

Leben: Egal wie gut du<br />

vorbereitet bist – du weißt<br />

nie, was passiert. Das Leben<br />

schlägt ja auch immer seine<br />

ganz eigenen Kapriolen.<br />

Ich habe keine Angst mehr<br />

davor, zu scheitern.<br />

Manchmal geht etwas schief.<br />

So ist das Menschsein.<br />

Fehler gehören dazu. Wir<br />

wollen doch auch gar nichts<br />

Perfektes. Die Zuschauer<br />

möchten das nicht und ich<br />

selbst will das auch nicht.<br />

Ich bin gern ein Mensch<br />

mit Ecken und Kanten.<br />

Ob ich mich für meinen<br />

Übergang vom<br />

Privatfernsehen ins<br />

Öffentlich-Rechtliche<br />

verändern musste? Nein.<br />

Das Alter, die Erfahrungen,<br />

die Lebensumstände.<br />

Im Laufe der Jahre habe ich<br />

mich verändert.<br />

Authentizität und Leidenschaft<br />

zum Beispiel machen<br />

einen guten Moderator aus.<br />

Es ist immer wichtig,<br />

dass man liebt und lebt,<br />

was man macht.<br />

Auch ich bin ein Verkäufer.<br />

Der eines Formats – einer<br />

zeitlich begrenzten Show.<br />

Ich habe mich leider schon<br />

mehrfach selbst gegoogelt.<br />

Nach der Bekanntgabe, dass<br />

ich zum ZDF wechseln<br />

würde und nach der ersten<br />

Show zum Beispiel.


10


Das Internet ist ein Segen für das<br />

Fernsehgeschäft. Es zwingt einen<br />

dazu, sich neu zu erfinden.<br />

Steven Gätjen<br />

Für jeden<br />

Spaß zu haben<br />

Sich selbst zu googeln<br />

scheint ein Masochismus zu<br />

sein, dem man manchmal<br />

unterliegt, wenn man in der<br />

Öffentlichkeit steht. Gesund<br />

ist das nicht unbedingt.<br />

Ob auf meiner eigenen<br />

Facebook-Seite oder auf der<br />

Facebook-Seite vom ZDF:<br />

Wenn in bösartigster Form<br />

auf mich eingeknüppelt<br />

wird, reagiere ich darauf.<br />

Das habe ich mir angewöhnt.<br />

Persönliches, direktes<br />

Feedback ist meist charmant,<br />

offen und ehrlich. Im Netz<br />

geht es anders zu, dort heißt<br />

es: `Erst einmal draufhauen<br />

ohne Sinn und Zweck´.<br />

In einem gesunden Körper<br />

steckt ein gesunder Geist.<br />

Ich bin unwahrscheinlich viel<br />

unterwegs. Ob mit Flieger,<br />

Bus oder Bahn. Das Pensum<br />

hält man nicht durch,<br />

wenn man nicht fit ist.<br />

Sport ist für mich der<br />

beste Ausgleich. Dabei<br />

kann ich abschalten.<br />

Ich boxe für mein Leben<br />

gern. Bringe mich so an<br />

meine körperlichen Grenzen.<br />

Nach fünf Minuten Training<br />

denke ich nicht mehr nach.<br />

Dann frage ich mich nur<br />

noch, wie ich die nächste<br />

Übung überstehen soll.<br />

Fußball und Basketball<br />

spiele ich auch nach wie<br />

vor sehr gern.


KARSTEN JAHNKE<br />

KONZERTDIREKTION<br />

GMBH<br />

07 – 12/<strong>2016</strong><br />

In Hamburg lebe ich, weil ich diese<br />

Stadt liebe. Weil meine Familie und<br />

meine Freunde hier sind.<br />

Ich gucke mir gern an, was die<br />

anderen machen. Ob nun ein Kerner,<br />

ein Pilawa oder ein Pflaume.<br />

Natürlich verfolge ich auch, was<br />

Herr Gottschalk macht.<br />

Joko und Klaas: Die beiden mag ich<br />

sehr, beide sind ganz feine Kerle – mit<br />

einem leicht verrückten Tatendrang.<br />

Elton mag ich auch.<br />

Das Internet ist ein Segen für das<br />

Fernsehgeschäft. Es zwingt einen<br />

dazu, sich neu zu erfinden.<br />

15.07.16 – Mojo Club<br />

JOSÉ<br />

JAMES<br />

›Love in a Time of<br />

Madness‹ Album Preview<br />

16.08.16 – Docks<br />

TRAVIS SCOTT<br />

16.08.16 – Mojo Club<br />

ANDERSON<br />

.PAAK &<br />

THE FREE<br />

NATIONALS<br />

23.08.16 –<br />

Uebel & Gefährlich<br />

CAGE THE<br />

ELEPHANT<br />

09.09.16 – Logo<br />

INTRONAUT /<br />

SHINING (NO)<br />

support:<br />

OBSIDIAN KINGDOM<br />

24.09.16 –<br />

Mehr! Theater<br />

BEN HARPER<br />

& THE INNOCENT<br />

CRIMINALS<br />

›Call It What It Is‹ Tour<br />

27.09.16 – Gruenspan<br />

ALIN<br />

COEN<br />

BAND<br />

›Alles was ich habe‹ Tour<br />

29.09.16 – Knust<br />

TOM KLOSE<br />

& BAND<br />

›Simple‹ Tour <strong>2016</strong><br />

02.10.16 –<br />

Große Freiheit 36<br />

STEEL<br />

PANTHER<br />

11.10.16 –Gruenspan<br />

STANFOUR<br />

›IIII‹ Tour <strong>2016</strong><br />

12.10.16 – Gruenspan<br />

US THE<br />

DUO<br />

13.10.16 –<br />

Indra Club 64<br />

MARIANAS<br />

TRENCH<br />

20.10.16 –<br />

Mehr! Theater<br />

3 DOORS<br />

DOWN<br />

›Us And The Night‹<br />

Tour <strong>2016</strong><br />

20.10.16 – Mojo Club<br />

DUA<br />

LIPA<br />

›Hotter Than Hell‹ Tour<br />

23.10.16 – Docks<br />

BEAR‘S<br />

DEN<br />

25.10.16 –<br />

Barclaycard Arena<br />

ZUCCHERO<br />

World Tour <strong>2016</strong><br />

25.10.16 – Docks<br />

THE<br />

BASEBALLS<br />

›Hit Me Baby...‹<br />

Tour <strong>2016</strong><br />

28.10.16 – Mojo Club<br />

MARIA<br />

MENA<br />

›In Concert <strong>2016</strong>‹<br />

31.10.16 – Sporthalle<br />

TWENTY<br />

ONE PILOTS<br />

›Emøtiønal Røadshøw‹<br />

04.11.16 – Sporthalle<br />

BIFFY<br />

CLYRO<br />

›Ellipsis‹ Tour <strong>2016</strong><br />

04.11.16 –<br />

Indra Club 64<br />

DOUG<br />

SEEGERS<br />

›Walking On The Edge Of<br />

The World‹ Tour <strong>2016</strong><br />

06.11.16 – Fabrik<br />

LUKA BLOOM<br />

›The Frúgalisto Tour‹<br />

09.11.16 –<br />

Mehr! Theater<br />

RUNRIG<br />

›The Story‹ Tour<br />

10.11.16 –<br />

Barclaycard Arena<br />

STATUS QUO<br />

very special guest:<br />

URIAH HEEP / opener:<br />

DRDW DA ROCKA<br />

& DA WAITLER<br />

›The Last Night Of The<br />

Electrics‹ Tour <strong>2016</strong><br />

10.11.16 – Molotow<br />

PALACE<br />

16.11.16 – Knust<br />

NAO<br />

19.11.16 –<br />

Barclaycard Arena<br />

XAVIER<br />

NAIDOO<br />

›Nicht von dieser Welt‹<br />

Tour<br />

19.11.16 – Laeiszhalle<br />

JULIA<br />

ENGELMANN<br />

›Eines Tages, Baby‹<br />

UPGRADE<br />

16.12.16 – Sporthalle<br />

TORFROCK<br />

Die 27. Bagalutenwiehnacht<br />

Jeder möchte unterhalten werden.<br />

Es muss doch nicht immer die<br />

Moralpredigt mit erhobenem<br />

Zeigefinger sein.<br />

Wichtig ist, dass man Träume hat.<br />

Jeder Mensch auf dieser Welt muss<br />

einen Traum oder mehrere Träume<br />

haben. Träume sind ja nicht<br />

Schäume, sondern sie sind Ziele, die<br />

man sich unterbewusst setzt.<br />

26.09.16 Mike & The Mechanics, Gruenspan<br />

28.09.16 Hubert von Goisern, Große Freiheit 36<br />

16.10.16 Max Giesinger, Mojo Club<br />

29.10.16 Goran Bregovic and his Wedding<br />

& Funeral Band, Fabrik<br />

31.10.16 Al Jarreau & NDR Bigband, Laeiszhalle<br />

11.11.16 The Irish Folk Festival, Fabrik<br />

11. & 12.11.16 Überjazz Festival, Kampnagel<br />

21.11.16 The High Kings, Knust<br />

21.11.16 Alcest / Mono, Uebel & Gefährlich<br />

27.11.16 Kari Bremnes & Band, Fabrik<br />

19.12.16 Klaus Hoffmann & Band, Laeiszhalle<br />

TICKETS: → (0 40) 4 13 22 60 → KJ.DE


Weiß, was er will: Steven Gätjen<br />

Wenn du an etwas glaubst, ist<br />

das wie ein `Mind Boomerang´.<br />

Wirf ihn, schmeiß ihn raus!<br />

Auch wenn er zu weit, zu schief<br />

oder etwas zu kurz fliegt.<br />

Irgendwie kommt er zurück.<br />

Der Glaube daran, alles<br />

erreichen zu können.<br />

Das mag ich am<br />

Amerikanischen Traum.<br />

Man darf sich nicht von dem<br />

beeinflussen lassen, was<br />

andere einem sagen – wenn<br />

sie dir vorschreiben wollen,<br />

was du darfst und was nicht.<br />

Das Kinderbuch, das mein<br />

Bruder und ich geschrieben<br />

haben, hat 15 Jahre von der<br />

Idee bis zur Fertigstellung in<br />

Anspruch genommen.<br />

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DEr waHrE orT für EnTSpannUnG - DaS STEHT fEST - LiEGT im aLSTErTaL - TrEUDELbErG DaySpa<br />

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Nach Ihrer Behandlung nutzen Sie kostenfrei unser Tepidarium, die Salina Vita und den Ruheraum - Bademantel & Slipper inklusive.<br />

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Ich bin großer Fan der Jack<br />

Reacher-Bücher.<br />

YouTube ist wie MTV und<br />

VIVA früher. Es ist eine<br />

Plattform, auf der man<br />

sich austoben kann.<br />

Es ist großartig, wie viele<br />

Talente per YouTube die<br />

Möglichkeit haben, sich zu<br />

zeigen. Dagi Bee und die<br />

Lochis zum Beispiel.<br />

Außerdem braucht das<br />

deutsche Fernsehen<br />

Nachwuchs.<br />

Schon historisch gesehen<br />

bin ich HSV-Fan. Jahrelang<br />

hatte ich eine Dauerkarte.<br />

Ich habe schon Kevin Keegan,<br />

Horst Hrubesch und Manni<br />

Kaltz trainieren sehen.<br />

Eine so geile Stadt wie<br />

Hamburg braucht zwei<br />

Vereine. Ich bin mit<br />

Freunden oft am Millerntor.<br />

HSV und St. Pauli – beide<br />

Vereine sind so konträr, dass<br />

man beide mögen kann,<br />

ohne sich selbst zu verkaufen.<br />

Das Gespräch führte: Christian Bauer<br />

Fotos: Tim Wendrich<br />

Schätzen sich: Steven Gätjen und<br />

Christian Bauer – Backstage im Verlag<br />

„Die unglaublichen Abenteuer<br />

von Wilbur McCloud“ handelt von<br />

einem kleinen Flugzeug auf großer<br />

Reise. Die wilde Vater-Sohn-<br />

Geschichte stammt aus der Feder<br />

von Steven Gätjen und seinem<br />

Bruder, dem Schauspieler Andreas<br />

Karlström.<br />

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Moderne Stadthäuser in Wilhelmsburgs<br />

neuer Mitte, direkt am Inselpark<br />

Heinz H. Behrens erkundet<br />

Wilhelmsburg<br />

Wo Hamburg im Aufbruch ist<br />

Wilhelmsburg, das waren früher zahlreiche kleine Inseln im Strom, die<br />

über Jahrhunderte zur größten Elbinsel zusammengedeicht wurden.<br />

Heute ist Wilhelmsburg Hamburgs größter Stadtteil – eine Insel der<br />

Vielfalt, so seine Bewohner. Voller Menschen aus vielen Kulturen, die in unterschiedlichsten<br />

Wohnquartieren leben. Hier findet man noch bäuerliche Idylle<br />

neben modernen Industrieanlagen. Im Norden der Hafen, im Süden das Naturschutzgebiet<br />

Heuckenlock. Dazwischen ländliches oder urbanes Wohnen wie in<br />

Kirchdorf: schmucke Einzelhäuser in blühenden Gärten rund um die Kreuzkirche,<br />

aber auch riesige Wohnmaschinen in Kirchdorf-Süd.<br />

Während der IBA (Internationale Bauausstellung) Hamburg entstand ein modernes<br />

Stadtzentrum in Wilhelmsburg Mitte. Klimafreundliche Wohn- und<br />

Verwaltungsgebäude, Schul- und<br />

Sportzentren, ein Ärztehaus und Senioren-Treffs.<br />

Fußläufig daneben der<br />

Wilhelmsburger Inselpark, wo 2013<br />

die igs (Internationale Gartenschau)<br />

stattfand. So gelang der 2004 angekündigte<br />

„Sprung über die Elbe“ als<br />

strategischer Schritt zur Umsetzung<br />

des seit 2002 verfolgten Leitbilds „Metropole<br />

Hamburg – Wachsende Stadt“.<br />

Wilhelmsburg hat seither wie kein anderer<br />

Stadtteil sein Gesicht verändert.<br />

36


Stadtgeschichte(N)<br />

Die Kreuzkirche, 1388 gegründet,<br />

war bis 1895 die einzige Kirche<br />

auf der Elbinsel Wilhelmsburg.<br />

Die BallinStadt erreichen Sie natürlich auch mit der S-Bahn S 3 oder S 31 bis zur Station<br />

Veddel. Nur denken Sie daran, die Insel misst rund sieben Kilometer von Nord<br />

nach Süd und etwa 13 Kilometer Luftlinie von der Bunthäuser Spitze im Südosten bis<br />

zum Köhlbrandhöft im Nordwesten – da müsste man schon sehr gut zu Fuß sein, um<br />

sich alle Sehenswürdigkeiten zu erlaufen. Aber man kann sich an den Fahrradstationen<br />

ja Räder leihen.<br />

Wenn Sie unsere Elbinseln erkunden<br />

wollen – zum Stadtteil Wilhelmsburg<br />

gehören ja auch die Veddel, Steinwerder<br />

und der Kleine Grasbrook – dann<br />

empfiehlt sich eine Fahrradtour. Durch<br />

den Alten Elbtunnel zum Beispiel erreichen<br />

Sie auf nostalgische Weise das Wilhelmsburger<br />

Hafengebiet – vor Ihnen<br />

der Kuhwerder- und der Kaiser-Wilhelm-Hafen,<br />

dazwischen die Nehlstraße.<br />

Die Argentinien-Brücke bringt Sie<br />

über den Reiherstieg und weiter geht’s<br />

gen Osten auf dem Veddeler Damm bis<br />

zum Hansahafen und dahinter zur<br />

tschechischen Enklave am Saale- und<br />

Moldauhafen. Und vom Wilhelmsburger<br />

Platz vielleicht noch über den Müggenburger<br />

Zollhafen hinüber zur BallinStadt,<br />

zum gerade wiedereröffneten<br />

Auswanderermuseum.<br />

Die wechselvolle Geschichte der Elbinseln<br />

Es ist Sonntag, da hat das Museum Elbinsel Wilhelmsburg ab 14 Uhr geöffnet. Im<br />

denkmalgeschützten ehemaligen Hannoverschen Amtshaus, erbaut auf den Grundmauern<br />

des einstigen Stillhorner Schlosses, kann man eintauchen in die wechselvolle<br />

Geschichte der Inseln im Stromspaltungsgebiet der Elbe. Die Besiedlung der<br />

früheren Elbinseln dürfte hier im Osten begonnen haben, auf der gegen Sturm und<br />

Flut relativ geschützten Marschinsel Stillhorn. Hier siedelten sich erste Landwirte<br />

an, auf der Kirchdorfer Düne, dort wo man später auch die erste Inselkirche erbaute.<br />

Kirchdorf wurde in den folgenden Jahrhunderten zum historischen Zentrum von<br />

Wilhelmsburg.<br />

1672 erwarb Herzog Georg Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg – der letzte männliche<br />

Spross der Celler Welfenlinie – die Elbinseln Stillhorn, Georgswerder und<br />

Reiherstieg-Rotehaus, ließ sie zusammendeichen und machte sie zur Herrschaft<br />

Wilhelmsburg.<br />

Kurzer historischer Einschub: seine Tochter, Sophie Dorothea, bekannt geworden<br />

als die „Mutter der Könige“ – ihr Sohn bestieg als Georg II. den Thron von England,<br />

ihre Tochter gleichen Namens wurde Gemahlin von Preußens Soldatenkönig Friedrich<br />

Wilhelm I. und Mutter von Friedrich dem Großen – diese Sophie Dorothea wurde<br />

auf Bitten ihres Vaters von Kaiser Leopold V. 1674 in den Rang einer Gräfin von<br />

Wilhelmsburg erhoben. Bekannt wurde die ältere Sophie Dorothea später als Prinzessin<br />

von Ahlden, weil sie nach einem höfischen Skandal im Schloss Ahlden in Verbannung<br />

leben musste. Während ihrer Zweckehe mit dem ungeliebten Vetter Georg<br />

Ludwig von Hannover hatte sie, nach der Geburt ihrer beiden Kinder, ein Liebesverhältnis<br />

mit Philipp Christoph Graf Königsmarck. Königsmarck wurde kurzerhand<br />

ermordet und sie lebenslang nach Ahlden verbannt.<br />

Wilhelmsburg gehörte genau wie Harburg bis 1866 zum Königreich Hannover und<br />

fiel nach dem deutsch-deutschen Krieg an Preußen. Zwischen 1925 und 1927 besaß<br />

Wilhelmsburg Stadtrecht, wurde 1927 dann mit Harburg zum Stadtkreis Harburg-<br />

Wilhelmsburg vereinigt. So entstand mit 110.000 Einwohnern eine weitere Großstadt<br />

in der Provinz Hannover. Diese Zwillingsstadt kam 1937 durch das Groß-Hamburg-Gesetz<br />

zu Hamburg.<br />

37


Stadtgeschichte(N)<br />

Vom Museum sind es nur wenige Schritte<br />

bis zur rot geklinkerten Kreuzkirche,<br />

die 1388 Otto von Grote V. aus dem<br />

Rittergeschlecht der Groten gegründet<br />

hatte. Irgendwann zwischen 1527 und<br />

1529 nahmen die Stillhorner den lutherischen<br />

Glauben an. Nach 1614 musste<br />

die baufällig gewordene Kreuzkirche<br />

neu erbaut und gegen Ende des 19. Jahrhunderts<br />

wiederum um- und ausgebaut<br />

werden. Im Innenraum können Sie<br />

die malerischen Brüstungsbilder mit<br />

Aposteln und Propheten an der Empore<br />

bewundern sowie den Fürstenstuhl<br />

der Gräfin. Der Taufstein wurde schon<br />

1655 von Thomas Grote gestiftet – die<br />

Furtwängler-Orgel mit ihren 999 Pfeifen<br />

gehört zu den wenigen erhalten gebliebenen<br />

romantischen Orgeln hier in<br />

Hamburg.<br />

Eine weitere Kirchdorfer Sehenswürdigkeit<br />

ist die wunderbar erhaltene<br />

Windmühle Johanna in der Schönenfelder<br />

Straße. Die betriebsfähige sogenannte<br />

Galerie-Holländermühle, in der<br />

noch immer Back- oder Futterschrot<br />

gemahlen wird, steht auf einer Warft,<br />

einem aufgeschütteten Siedlungshügel<br />

in der früheren Gemarkung Schönen<br />

Felde. Leider ist die von einem Mühlenverein<br />

liebevoll betreute Mühle nur<br />

an wenigen Tagen zu besichtigen. Aber<br />

man kann Gruppenführungen telefonisch<br />

vereinbaren.<br />

Auf dem Moorwerder Hauptdeich geht es bis zur Freiluftschule Moorwerder. Von dort<br />

weiter bis zur Bunthäuser Spitze, wo sich die Elbe in Norder- und Süderelbe teilt<br />

Naturschutzgebiete<br />

mit seltenen<br />

Pflanzen und Tierarten<br />

Szenenwechsel: Wilhelmsburg hat zwei<br />

Naturschutzgebiete, das Heuckenlock<br />

und die Rhee. Das Heuckenlock, eine<br />

120 Hektar große tidebeeinflusste Auenlandschaft<br />

an der Süderelbe, ein Auenwald<br />

voller Weiden und Hybridpappeln,<br />

mit einigen Ulmen und vielen Straucharten.<br />

700 Pflanzenarten will man<br />

dort erfasst haben, darunter Seltenheiten<br />

wie die Wibels Schmiele oder der<br />

Schierlings-Wasserfenchel. Früher war<br />

es Weideland und Lieferant von Reet,<br />

heute ist es ein von Prielen durchzogenes<br />

artenreiches Biotop. Wer dort spazieren<br />

gehen will sollte vorher den Elbwasserstand<br />

erfragen, denn es handelt<br />

sich um ein Überschwemmungsgebiet.<br />

Genau wie gegenüber der Harburger<br />

Schweenssand, auch der eine gezeitenbeeinflusste<br />

Elbaue.<br />

Auf dem Moorwerder Deich weiter Richtung<br />

Bunthäuser Spitze, dorthin wo sich die Elbe in Norder- und Süderelbe teilt. Vom<br />

hölzernen Leuchttürmchen kann man diese Teilung des Flusses nach Nord und Süd<br />

beobachten.<br />

Das andere Naturschutzgebiet, die Rhee, liegt ein paar Kilometer weiter nördlich<br />

in Ober-Georgswerder. Auch dies war einmal eine für die Elbniederung typische<br />

Tideauenlandschaft; inzwischen wurde sie allerdings von den Schwankungen der<br />

Gezeiten durch Eindeichung abgeschnitten. Um einen Altarm der Dove Elbe, heute<br />

der Georgswerder Schleusengraben, entstanden mehrere Kleingewässer und Teiche,<br />

teilweise in früheren Bombentrichtern. Die Rhee ist ein beliebtes Refugium für<br />

viele Tierarten wie Löffelenten, Eisvögel, Libellen und Falter.<br />

Aus Fehlern gelernt:<br />

Umweltschutz und Energiewende<br />

Nicht allzu weit von der Rhee entfernt liegt die skandalumwitterte Georgswerder<br />

Deponie, jahrzehntelang Müllkippe für den Hamburger Trümmerschutt, für Hausmüll<br />

und Industrieabfälle. Auch Dioxinabfälle und das hochgiftige Pflanzenschutzmittel<br />

E 605 wurden dort abgeladen und kontaminierten demzufolge das Grundwasser.<br />

Dieser Sondermüll wurde später wohl zum Teil in der damals noch zur<br />

38


DURCH UND DURCH<br />

EIN JAGUAR.<br />

SCHON AB 43.500,– €<br />

Inspiriert von der Konzeptstudie C-X17, verkörpert der neue<br />

F-PACE die Jaguar DNA in Reinkultur: legendäre Performance,<br />

atemberaubendes Handling und einzigartigen Komfort.<br />

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Abbildung zeigt Sonderausstattung.


Stadtgeschichte(N)<br />

DDR gehörenden Deponie Schönberg<br />

in Mecklenburg-Vorpommern entsorgt.<br />

Das noch immer entstehende Sickerwasser<br />

wird heute durch eine Aufbereitungsanlage<br />

gereinigt und entgiftet.<br />

Während der IBA machte man aus der<br />

inzwischen versiegelten und danach begrünten<br />

Mülldeponie den Energieberg<br />

Georgswerder: Ein Windpark mit vier<br />

Windenergieanlagen und eine Solaranlage<br />

erzeugen Strom für rund 4.000<br />

Haushalte. An der Nordseite des Energieberges,<br />

in der Fiskalischen Straße 2,<br />

befindet sich ein Informationszentrum<br />

mit einer Multimedia-Show über Entstehung<br />

und Sanierung dieser einstigen<br />

Deponie. Und von oben auf dem 40 Meter<br />

hohen Berg, vom Horizontweg aus,<br />

haben Sie einen herrlichen Rundblick<br />

auf das Hamburger Umland.<br />

Bleiben wir noch einen Moment bei den<br />

Themen Energie und Ausblick. Weiter<br />

im Westen, in der Neuhöfer Straße<br />

7 – zwischen Rotenhäuser Damm und<br />

Weimarer Straße – steht der sogenannte<br />

Energiebunker. Ein Betonkoloss, ein<br />

ehemaliger Flakbunker und Schutzraum<br />

für die Wilhelmsburger Bevölkerung,<br />

den man nach Kriegsende vergeblich<br />

zu sprengen versuchte. Auch dieser<br />

Bunker wurde im Rahmen der IBA saniert<br />

und als Mahnmal hergerichtet.<br />

Auf dem Dach und an die Südseite<br />

Die Windmühle Johanna – eine betriebsbereite<br />

Galerie-Holländermühle. Heute<br />

beliebte Hochzeitsmühle, in der man den<br />

Bund fürs Leben schließen kann<br />

In den säuberlich angelegten und sorgfältig gepflegten Schrebergärten im Inselpark<br />

finden deren Besitzer Entspannung vom Stadtleben<br />

montierte man Solarhüllen. Zusammen mit der Abwärme aus einem benachbarten<br />

Industriebetrieb soll der Energiebunker nun einen Teil des umliegenden Reiherstiegviertels<br />

mit Elektrizität und Wärme versorgen. Und vom 8. Stock hat man auf<br />

der Terrasse rund um das Café vju einen fantastischen Ausblick auf die Hamburger<br />

Stadtsilhouette bis hinüber zum Hafen und in Richtung Harburg.<br />

MultiKulti im Weltquartier<br />

Im Westen am Fuße des Bunkers befindet sich zwischen Weimarer- und Veringstraße<br />

das benachbarte Weltquartier. Eine in Teilen modernisierte ehemalige Arbeitersiedlung<br />

mit heute knapp 800 Wohneinheiten und einem Gewerbehof. Dort lebten<br />

1.700 Menschen aus 30 Herkunftsländern lange Zeit in sanierungsbedürftigen<br />

Wohnungen, die nun wieder hergerichtet oder neu erbaut wurden. Niemand wurde<br />

wegen dieser Umbauarbeiten vertrieben, alle konnten zurück in die ihnen vertraut<br />

gewordene Umgebung. Dort war, ist und bleibt ein für das Reiherstiegviertel typisches<br />

multi-kulturelles Leben und Treiben. Und im neuen Welt-Gewerbehof an der<br />

Rotenhäuser Straße entstanden auf rund 6.000 Quadratmeter flexible Geschäftseinheiten<br />

für Klein- und Kleinstbetriebe, auch für migrantische Existenzgründer,<br />

unter ihnen Handwerker, Einzelhändler, Kreative und Dienstleister.<br />

Machen wir jetzt einen großen Sprung ins neu entstandene Zentrum Wilhelmsburg<br />

Mitte. Über die Fußgängerbrücke vom Wilhelmsburger S-Bahnhof erreicht<br />

man nach gut 100 Metern dieses neue Stadtquartier. Der Neubau der Behörde für<br />

Stadtentwicklung und Umwelt fällt durch seinen turmartigen Mittelbau und die<br />

bunt-markanten Fassaden sofort ins Auge. Gegenüber, rund um den Eingang zum<br />

Wilhelmsburger Inselpark, zahlreiche architektonische Vorzeigeprojekte: Wohnhäuser<br />

und Veranstaltungsgebäude, ein Ärztehaus und ein Seniorenzentrum, ein<br />

Hotel sowie verschiedene Informations- und Sportstätten, darunter ein Hallenbad<br />

und die Basketball-Halle der Hamburg Towers. Das schon Ende der 70er Jahre großzügig<br />

gestaltete Berufsschulzentrum auf der anderen Straßenseite komplettiert<br />

den Ortskern. Ganz neu, jenseits der Bahnlinie an der Krieterstraße, entstand das<br />

Bildungszentrum Tor zur Welt – mit einer Grundschule, einem Gymnasium, Kita,<br />

Elternschule, Volkshochschule, einem Integrations- und Beratungszentrum sowie<br />

einem Theaterdomizil. Der nun markanter gewordene Ortskern wird ergänzt durch<br />

das alte, im Jahr 1903 erbaute, neogotische Rathaus an der Mengestraße und durch<br />

das Bürgerhaus schräg gegenüber.<br />

40


Stadtgeschichte(N)<br />

Der Inselpark –<br />

ein Naherholungsgebiet ohnegleichen<br />

Hinein in den großen Wilhelmsburger Inselpark, in das fantastische Naherholungsgebiet<br />

mit seinen vielfältigen Freizeitangeboten. Der sogenannte Sansibar-Felsen<br />

wurde zu einer Art Wahrzeichen für den Park: ein massiver Felsbrocken, gekrönt<br />

von einer Schwarzkiefer, die in Form eines Bonsai gestutzt wurde. Überall Sportstätten<br />

– eine Schwimmhalle, die Kletterwand in der Nordwandhalle, ein Hochseil-<br />

Garten, die kurvenreiche Berg- und Talbahn für Skater und genügend Wasserflächen<br />

für Kanuten. Die Kleineren dürfen auf fünf Spielplätzen spielen und toben,<br />

darunter die Spielstätten Geheimnisvolle Insel und Atlantis. Sie finden gastronomische<br />

Angebote, aber auch Grill- und Picknickplätze. Hier im Park feiert man mehrmals<br />

im Jahr die Wilhelmsburger Bürgerfeste. Der Inselpark ist an jedem Tag rund<br />

um die Uhr geöffnet und kostet keinen Eintritt.<br />

Für die einheimischen Insulaner – viele von ihnen mit migrantischen Wurzeln –<br />

und für die vielen neu Zugewanderten ist das Wilhelmsburger Bürgerhaus ein Ort<br />

der Begegnung. Im besten Sinne Begegnungsstätte und zugleich Kulturforum, welches<br />

eine Teilhabe ermöglicht und die interkulturelle Weiterbildung fördert: Verständnis<br />

und Toleranz für die verschiedenen Lebensrealitäten auf der Insel. Von<br />

hier startete zudem so manche Bürgerinitiative.<br />

Wilhelmsburgs Deiche sind heute<br />

so sicher wie nie zuvor<br />

Zurück Richtung Hamburg, zum Nordufer der Insel. Und noch einmal ein kurzer<br />

Blick zurück in die Geschichte. In der Nacht vom 16. auf den 17. Februar 1962 brachen<br />

zunächst die Deiche am Spreehafen und bald darauf weitere Deiche am Reiherstieg<br />

und am Friedhof Finkenriek. Vielerorts lebten damals noch Ausgebombte<br />

und Flüchtlinge in Behelfsheimen und in den Lauben von Schrebergartenkolonien.<br />

Die sehr alten und wenig gepflegten Deiche wurden schnell unter- oder überspült,<br />

das dahinter tief liegende Gartenland mit seinen Notbehausungen war, genau wie<br />

ganze Stadtteile, im Nu von meterhohen Wellen überflutet. Viele Bewohner wurden<br />

im Schlaf überrascht, einige versuchten sich auf den Dächern ihrer Häuser und Hütten<br />

in Sicherheit zu bringen, aber mehr als 200 Menschen mussten allein in Wilhelmsburg<br />

ihr Leben lassen. Hamburgs größte Katastrophe nach Ende des Zweiten<br />

Weltkriegs – eine Naturkatastrophe, die nur durch das beherzte Zupacken des damaligen<br />

Innensenators Helmut Schmidt einigermaßen unter Kontrolle gebracht<br />

werden konnte.<br />

Wasserspiele im Wilhelmsburger Inselpark<br />

Inzwischen sind die Deiche rundum<br />

Wilhelmsburg erhöht und befestigt; so<br />

können sie den ständig steigenden Wassermassen<br />

und Wasserständen trotzen.<br />

Man hat aus früheren Fehlern gelernt<br />

und schafft mittlerweile sogar wieder<br />

neue Überflutungsflächen für den<br />

begradigten und stark eingedeichten<br />

Flusslauf. Wilhelmsburg scheint heute<br />

sicher zu sein, so sicher wie nie zuvor.<br />

Text: Heinz H. Behrens<br />

Fotos: Ulrich Lindenthal-Lazhar<br />

Wilhelmsburger Gastrotipps<br />

Foto: Annika Haberecht (1)<br />

Inhaber Volker Witzleben-Wurmb<br />

Kaffeeklappe<br />

Früher der Name für eine typische Hafenkantine<br />

– hier ein Café und Bistro in dieser<br />

Tradition. Frühstück, kleine Snacks<br />

für Zwischendurch, täglich wechselnder<br />

Mittagstisch, Stullen. Kaffee, Tee, Waffeln<br />

und Kuchen – alles gesund für Körper<br />

sowie Portemonnaie.<br />

www.kaffeeklappe.hamburg<br />

Mr. Kebab Südland<br />

Ein türkisches Grillrestaurant, modern<br />

und alles andere als eine Dönerbude. Aus<br />

der offenen Küche kommen neben klassischen<br />

türkischen Gerichten auch vegetarische,<br />

vegane oder glutenfreie<br />

Speisen. Kein Wunder, Mr. Kebab ist das<br />

Stammlokal der Hamburg Towers Teams<br />

– und die wissen was gut schmeckt, aber<br />

auch was gesund ist.<br />

Öffnungszeiten: Mo bis Fr 11.30 bis 21<br />

Uhr / So geschlossen<br />

Neuenfelder Str. 31, direkt am Inselpark<br />

SuChi – Taste of Asia<br />

Beliebtes asiatisches Restaurant im Reiherstiegviertel.<br />

Es gibt nicht nur Sushi,<br />

sondern ebenso eine kleine kulinarische<br />

Reise durch die Küchen Asiens. Dieser<br />

Tipp stammt von dem ehemaligen Basketballspieler<br />

Marvin Willoughby, der<br />

das Restaurant besonders schätzt.<br />

www.su-chi.de<br />

Flutlicht<br />

Ein Restaurant des in Hamburg aufgewachsenen<br />

Gastronomen Haschmat<br />

Abdul mit internationaler Küche. Unverkennbar<br />

aber sind hier einige Küchenzitate<br />

aus der afghanischen Heimat seiner<br />

Familie. Alles wird frisch zubereitet mit<br />

möglichst regionalen Zutaten von den<br />

Elbinseln und den Marschlanden.<br />

www.restaurant-flutlicht.de<br />

41


Stadtgeschichte(N)<br />

Kulturtipps in Wilhelmsburg<br />

(oben) Das Museum Elbinsel Wilhelmsburg<br />

e.V., untergebracht in den Räumen des<br />

Amtshauses in Kirchdorf<br />

(links) Das Wälderhaus mit seinem Science<br />

Center im Inselpark Wilhelmsburg<br />

BallinStadt – das Hamburger Auswanderermuseum<br />

Aus den früheren Auswandererhallen, die der HAPAG-Reeder Albert Ballin 1901 auf<br />

der Veddel errichten ließ, wurde 2007 das Hamburger Auswanderermuseum Ballin-<br />

Stadt. In drei neugebauten Hallen wird die Geschichte jener Menschen erzählt, die<br />

über Hamburg nach Übersee, zumeist in die Vereinigten Staaten auswanderten. Aber<br />

auch die Zuwanderung nach Deutschland wird jetzt in der unlängst wieder eröffneten<br />

Ausstellung thematisiert. Bis Oktober täglich von 10 bis 18 Uhr<br />

Veddeler Bogen 2 | www.ballinstadt.de<br />

Energieberg Georgswerder<br />

Am Fuße des Energiebergs befindet sich ein Informationszentrum mit einer Multimedia-Show<br />

zur Geschichte des Berges: „Der gebändigte Drache“ – wie Deutschlands<br />

gefährlichste Müll-Deponie, ein hochgiftiger Drache, saniert wurde. Hier lagern 14<br />

Millionen Kubikmeter Trümmerschutt und 200.000 Tonnen Industrieabfälle, darunter<br />

Flüssigabfälle wie Dioxin oder hochgiftige Pflanzenschutzmittel. Mittlerweile vorbildlich<br />

saniert, versiegelt und danach begrünt. Vom 900 Meter langen Horizontweg<br />

rund um die Hügelkuppe hat man einen atemberaubenden Ausblick auf das gesamte<br />

Wilhelmsburger Umland. Eintritt frei.<br />

Bis Oktober / Di bis So von 10 bis 18 Uhr / Mo. geschlossen. Fiskalische Straße 2<br />

www.iba-hamburg.de/projekte/energieberg-georgswerder<br />

Museum Elbinsel Wilhelmsburg e.V.<br />

Wenn Sie sich informieren möchten über die Geschichte Wilhelmsburgs und die Entwicklung<br />

dieser Elbinsel zum größten Hamburger Stadtteil sind Sie hier richtig. Im<br />

alten hannoverschen Amtshaus bekommen Sie Informationen über die Besiedlung,<br />

die Eindeichungen und die Industrialisierung Wilhelmsburgs. Außerdem über Sammlungen<br />

zum einstigen bäuerlichen Leben – die Milchwirtschaft und den Gemüseanbau,<br />

die Entwicklung des Schiffsbaus am Reiherstieg, die Tier- und Pflanzenwelt sowie<br />

zu Flutkatastrophen und den heutigen Sicherungsstandards. Im Café Eléonore<br />

können Sie bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen verschnaufen.<br />

Bis Oktober / So. von 14 bis 17 Uhr geöffnet – Sonderführungen nach Vereinbarung.<br />

Kirchdorfer Straße 163<br />

www.museum-wilhelmsburg.de<br />

42<br />

Science Center Wald im Wälderhaus<br />

Eine Erlebnisausstellung zum Thema<br />

Wald, in der Sie an zehn Stationen mittels<br />

Audio- und Videoeinspielungen<br />

viele Details über Funktion und Bedeutung<br />

unserer Wälder erfahren. Alles über<br />

Bäume, vieles über Pflanzen, Waldtiere<br />

oder Schädlinge. Tipps gibt es auch für<br />

Pilzsammler und eine Bibliothek über<br />

Nutzhölzer. Sie lauschen dem Waldesrauschen,<br />

hören Vogelstimmen oder das<br />

laute Röhren brünstiger Hirsche. Ab sofort<br />

bekommen Ihre Waldwanderungen<br />

ein etwas anderes Gesicht und Gewicht.<br />

Geöffnet Di bis So von 10 bis 17 Uhr<br />

Am Inselpark 19 | www.waelderhaus.de/<br />

science-center-wald<br />

Ob Stadtgeschichten oder Kulinarik – das<br />

Spannendste kennt Heinz H. Behrens<br />

Fotos: Johannes Arlt (1), Ulrich Lindenthal-Lazhar (2)


HEIMSPIELE<br />

27./28.08.<strong>2016</strong> HSV vs. FC Ingolstadt 04<br />

16.–18.09.<strong>2016</strong> HSV vs. RB Leipzig<br />

23.–25.09.<strong>2016</strong> HSV vs. FC Bayern München<br />

21.–23.10.<strong>2016</strong> HSV vs. Eintracht Frankfurt<br />

04.–06.11.<strong>2016</strong> HSV vs. Borussia Dortmund<br />

25.–27.11.<strong>2016</strong> HSV vs. SV Werder Bremen<br />

09.–11.12.<strong>2016</strong> HSV vs. FC Augsburg<br />

20./21.12.<strong>2016</strong> HSV vs. FC Schalke 04<br />

Tickets bekommst Du in allen HSV-Fanshops,<br />

im HSV Service-Center im Volksparkstadion,<br />

auf www.hsv.de und unter 040/4155-1887


Marvin Willoughby<br />

verbindet Basketball mit<br />

sozialem Engagement


stadtgeschichte(N)<br />

Die Starken schaffen Lösungen<br />

Der ehemalige Basketball-Profi Marvin Willoughby (38) schafft<br />

Gemeinschaft durch Sport – ungeachtet der Herkunft<br />

In seinen kulturellen Wurzeln selbstbewusst leben und dabei andere<br />

Lebenswelten respektieren – das muss vermittelt und gelernt werden.<br />

Noch immer gibt es in Hamburger Köpfen Vorbehalte gegen Mitbürger<br />

aus zugewanderten Familien. Kulturelle Vielfalt mag manchmal<br />

irritieren; die Hansestadt hat allerdings seit Jahrhunderten von<br />

Zuwanderung und Impulsen profitiert: Englische und niederländische<br />

Kaufleute, Hugenotten, Seeleute aus aller Welt, polnische Malocher<br />

und türkische Gastarbeiter haben die Hamburger Wirtschaft<br />

stets vorangebracht.<br />

Integration fördern, mentale Vorbehalte<br />

überwinden, den selbstbewussten<br />

„Sprung über die Elbe“ auch von<br />

Süd nach Nord ermöglichen, das ist<br />

das Ziel zweier engagierter Wilhelmsburger.<br />

Marvin Willoughby und Jan<br />

Fischer haben dafür die Sportförderung<br />

als Mittel zum Zweck gewählt.<br />

Marvin Willoughby wurde 1978 in Wilhelmsburg<br />

geboren, als Sohn einer<br />

deutschen Mutter und eines nigerianischen<br />

Vaters. Hier wuchs er auch<br />

auf, nicht im tiefsten Kiez des Reiherstiegviertels,<br />

sondern ein paar Straßen<br />

davon entfernt. „In Wilhelmsburg<br />

machten schon zwei, drei Straßen einen<br />

gewaltigen Unterschied“, wirft er lächelnd<br />

ein. Aber in seiner Schulklasse<br />

gab es gerade mal vier Kinder aus alteingesessenen<br />

Familien: „Der Rest waren<br />

Türken und ich. Die wurden meine<br />

Freunde, von ihnen habe ich türkisch<br />

gelernt. Darum hatte ich eine ziemlich<br />

problemlose Jugend, zumindest so lange<br />

ich in Wilhelmsburg blieb. Probleme<br />

gab es nur bei Ausflügen nach Norden<br />

über die Elbe hinweg; dort galten wir<br />

für viele als Underdogs.“<br />

Solche Erfahrungen konnte man schon<br />

früher machen. So erzählte mir ein Maschinenbauingenieur<br />

aus einer alten<br />

Kirchdorfer Familie, er sei während<br />

des Wehrdienstes zusammen mit einem<br />

Freund Anfang der 60er Jahre zu einer<br />

Bottle-Party nach Othmarschen eingeladen<br />

worden. „An der Tür wurden<br />

wir noch freundlich begrüßt, stellten<br />

unsere mitgebrachte Flasche Whisky<br />

zu den anderen Mitbringseln, wurden<br />

dann kurz darauf von ein paar Älteren<br />

gefragt, woher wir denn kämen. Und<br />

danach sofort aufgefordert, doch lieber<br />

wieder zu gehen.“<br />

Gemeinsame Erfahrungen von zwei<br />

Generationen. Vorurteile, die man sogar<br />

noch weiter zurückverfolgen kann.<br />

Noch immer sitzen diese fest in nicht<br />

wenigen Köpfen.<br />

Wilhelmsburgs sportlicher<br />

Sprung über die Elbe<br />

Das zu ändern – also den Sprung über<br />

die Elbe für die heutigen Wilhelmsburger<br />

Jugendlichen zu entkrampfen – das<br />

haben sich Marvin Willoughby und sein<br />

Partner Jan Fischer vorgenommen.<br />

Wilhelmsburg gilt seit langem als Problemviertel;<br />

dabei verläuft das Zusammenleben<br />

mit und zwischen Migranten<br />

aus inzwischen wohl mehr als 45 Nationen<br />

recht friedlich im gemeinsamen<br />

Kiez Willytown. Willoughby: „Ich habe<br />

mich in Wilhelmsburg immer sicher<br />

und wohlgefühlt. Es war ein Gewinn,<br />

hier zu leben.“ „Streit und Auseinandersetzungen<br />

unter Jugendlichen habe ich<br />

auch in Blankenese erlebt. Und den Bedarf,<br />

mit Kindern auf zwischenmenschlicher<br />

Ebene zu arbeiten, den gibt es<br />

auch in Blankenese“, merkt Sportsoziologe<br />

Jan Fischer an. Er ist unlängst von<br />

Altona nach Wilhelmsburg gezogen und<br />

fühlt sich hier pudelwohl. Genau wie<br />

Willoughby, den es mit seiner Familie<br />

aus Eimsbüttel zurück auf die Elbinsel<br />

getrieben hat.<br />

Der ehemalige Basketball-Nationalspieler<br />

Marvin Willoughby hatte es<br />

durch Ehrgeiz und Zielstrebigkeit nach<br />

ganz oben geschafft. Als er seine Profi-<br />

Karriere wegen einer Sprunggelenkverletzung<br />

beenden musste, wollte er seine<br />

Erfahrungen an andere Kids weitergeben<br />

und so helfen, ihnen eine bessere<br />

Zukunft zu ermöglichen. Bessere Aufstiegsmöglichkeiten<br />

durch mehr Selbstbewusstsein,<br />

Teamgeist, Disziplin und<br />

Beständigkeit: „Wenn die Kids relativ<br />

früh strukturiertes und diszipliniertes<br />

Arbeiten wie beim Sport lernen, dann<br />

schaffen sie auch den Transfer all dessen<br />

in der Schule. Schauen Sie, Sport<br />

hat hier in den Familien einen ganz<br />

anderen Stellenwert als etwa in Poppenbüttel<br />

oder Othmarschen. Dort sind die<br />

Familien oft seit Generationen ins Vereinsleben<br />

eingebunden. Darum spielen<br />

dann ihre Kinder Tennis, Hockey, sie<br />

rudern, segeln oder golfen. Und genau<br />

dahin wollten wir unsere Kids bringen.“<br />

Willoughby und Fischer hatten sich in<br />

Wedel kennengelernt, dort spielten sie<br />

gemeinsam Basketball. Der eine wurde<br />

Nationalspieler und ein guter Freund<br />

45


sport<br />

„Wenn man junge<br />

Wilhelmsburger in<br />

Zukunft fragt, wo sie<br />

herkommen, dann soll die<br />

Reaktion darauf lauten:<br />

‚Ah, aus Wilhelmsburg<br />

– das ist doch da, wo die<br />

Towers spielen’.“<br />

Marvin Willoughby<br />

Die Inselparkhalle in Wilhelmsburg ist die Heimat der Hamburg Towers (weiße Trikots)<br />

von Dirk Nowitzki – der andere studierte<br />

Soziologie. „Ich habe nicht gerade<br />

das Idealmaß für einen Basketballer“,<br />

wirft Fischer grinsend ein. 2005 führte<br />

sie die Idee von mehr Jugendförderung<br />

wieder zusammen.<br />

den Sprung über die Elbe gen Süden,<br />

als Zuschauer“, lacht Jan Fischer. „Und<br />

die Nachwuchsarbeit für die Towers findet<br />

in zwei sogenannten Piraten-Teams<br />

statt, in denen begabte Youngsters hart<br />

trainieren.“<br />

hinaus über gesunde Ernährung reden.<br />

Fairness, Disziplin und Respekt fördern<br />

und fordern. Willoughby: „Wer vereinbarte<br />

Trainingseinheiten schwänzt<br />

oder in der Schule in mehrere Fünfen<br />

abrutscht, der muss gehen.“<br />

Sport ohne Grenzen<br />

Das begann mit Basketball-Camps für<br />

Kinder. Daraus entstand – viele der Kids<br />

wollten weiter zusammenbleiben – der<br />

Verein Sport ohne Grenzen. Das Ziel:<br />

Schüler aus verschiedenen Schulen und<br />

Kulturen zusammenzubringen. „Das<br />

hätten Sie erleben müssen“, erinnert<br />

sich Willoughby, „da war ein Mädchen<br />

mit Kopftuch, das von den Jungen gehänselt<br />

und nicht ernst genommen wurde.<br />

Die und Basketball?! Sie aber entwickelte<br />

Biss, zeigte es denen und warf die<br />

meisten Körbe. Da wurde es ruhig in der<br />

Turnhalle und man verabschiedete sich<br />

von ihr mit Handschlag.“<br />

Der nächste Schritt war die Gründung<br />

einer Profi-Mannschaft, der Hamburg<br />

Towers, mithilfe von Sponsoren wie<br />

Vattenfall. Diese spielt inzwischen in<br />

der 2. Bundesliga und füllt bei Heimspielen<br />

problemlos die Basketball-Halle<br />

am Inselpark – mit Besuchern aus ganz<br />

Hamburg und Umgebung. „Stellen Sie<br />

sich vor, Hamburger wagen inzwischen<br />

Headcoach Willoughby: „Aber noch immer<br />

sind unsere Kids befangen, wenn es<br />

zu Spielen nördlich der Elbe geht. Das<br />

ist für sie immer noch irgendwie unbekanntes<br />

Territorium, da bleibt man lieber<br />

zusammen in der Gruppe.“<br />

Beide Betreuer handelen stets pragmatisch<br />

nach dem Motto: nur die<br />

Schwachen haben Probleme, die Starken<br />

schaffen Lösungen. Also Problem<br />

erkannt – die Lösung: solche Abgrenzungen<br />

müssen raus aus den Köpfen.<br />

So entstand ein Crossover-Konzept:<br />

Gemeinsame Trainingsgruppen aus<br />

verschiedenen Schulen und Stadtteilen,<br />

etwa aus dem Christianeum, aus den<br />

Hauptschulen Altonas und/oder St.<br />

Paulis und aus den Schulen hier in Wilhelmsburg.<br />

Und jetzt ganz neu: „Wir wollen Fußballund<br />

Basketballtraining kombinieren.“<br />

Organisiert von den Hamburg Towers<br />

und dem FC St. Pauli. Den Kids neue Alternativen<br />

eröffnen: Breitensport treiben<br />

statt nur herumzuhängen. Darüber<br />

Man betreut mittlerweile rund 1.000<br />

Kids aus ganz Hamburg. Und ist durch<br />

das gelebte Miteinander seinem Ziel<br />

näher gekommen: „Wenn man junge<br />

Wilhelmsburger in Zukunft fragt, wo<br />

sie herkommen, dann soll die Reaktion<br />

darauf lauten: ‚Ah, aus Wilhelmsburg –<br />

das ist doch da, wo die Towers spielen’.“<br />

Das Gespräch führten: Jennifer Drummond<br />

und Heinz H. Behrens<br />

Fotos: Ulrich Lindenthal-Lazhar<br />

Ehemaliger Basketball-Profi Marvin Willoughby<br />

und Sportsoziologe Jan Fischer<br />

im Gespräch mit Autor Heinz H. Behrens<br />

und Redakteurin Jennifer Drummond<br />

Foto: Dennis Fischer (1)<br />

46


Energie für den<br />

Hamburger BasketbalL<br />

Vattenfall ist stolzer Partner der Hamburg Towers<br />

und Förderer der Basketball Akademie.<br />

www.vattenfall.de/hamburgtowers


Schriftstellerin und Autorin Ildikó von Kürthy:<br />

bodenständig und grundsympathisch


Kunst & unterhaltung<br />

„Multitasking<br />

ist Unfug!“<br />

Die Hamburger Bestsellerautorin und Journalistin Ildikó<br />

von Kürthy über die Suche nach sich selbst – zwischen<br />

Schweigekloster und Botox<br />

Buchtipp<br />

Mit 48 Jahren stellt<br />

sich Ildikó von<br />

Kürthy die Frage:<br />

Kommt da noch<br />

was oder war es<br />

das jetzt? 365 Tage<br />

setzt sie 27 Vorsätze<br />

in die Tat um – vom Schweigekloster<br />

über Botox-Kur bis hin zu blonden<br />

Extensions. Ein kurzweiliges Langzeit-<br />

Experiment in eigener Sache.<br />

Foto: PR (1)<br />

Ildikó von Kürthy lebt seit beinahe 30<br />

Jahren in ihrer Wahlheimat Hamburg.<br />

Ihre Bücher wurden bereits über fünf<br />

Millionen Mal verkauft und in 21 Sprachen<br />

übersetzt. Mit erfrischendem<br />

Wortwitz und feinem Humor berichtet<br />

sie meist aus dem Alltag junger Frauen,<br />

die sich auf einer rasanten Achterbahnfahrt<br />

zwischen den Höhen und Tiefen<br />

des Lebens befinden. Ihr aktuelles Werk<br />

„Neuland“ erzählt von ihrer eigenen<br />

Selbstverwirklichung und Glückssuche<br />

– Themen, die heute aktueller denn je<br />

sind. In <strong>HANSEstyle</strong> verrät die 48-Jährige,<br />

wer ihr erster Feind und bester<br />

Freund ist, weshalb es manchmal prollig<br />

sein darf und warum Konzentration<br />

alles ist.<br />

<strong>HANSEstyle</strong>: Sie sind für Ihr Studium an<br />

der Henri-Nannen-Journalistenschule<br />

nach Hamburg gekommen – und geblieben.<br />

Warum gerade Hamburg?<br />

Ildikó von Kürthy: Einige Jahre vor<br />

meiner Ausbildung hatte ich ein sehr<br />

schönes Hamburg-Erlebnis. Als mein<br />

damaliger Freund seine Ausbildung<br />

hier anfing, habe ich ihn besucht und<br />

ging ganz früh morgens beim Erwachen<br />

der Welt an der Alster spazieren.<br />

Das war genau dieselbe Stelle, an der<br />

ich vier Jahre später auf die Ergebnisse<br />

meiner Prüfung wartete. Beide<br />

Male habe ich gedacht: Hier gehöre<br />

ich hin, egal ob die Beziehung klappt<br />

oder ob ich einen Ausbildungsplatz<br />

bekomme.<br />

In welchem Stadtteil sind Sie zu Hause?<br />

Ich wohne in Harvestehude. Hier um<br />

die Ecke, in der Löwenstraße, war meine<br />

erste kleine Wohnung – seitdem bin<br />

ich in dieser Gegend geblieben. Ich bin<br />

ein Nesthocker. Das bezieht sich nicht<br />

nur auf mein Zuhause, sondern auch<br />

auf die Gegend. Ich mag es, wenn man<br />

die Straßen in- und auswendig kennt<br />

und die Gesichter einem bekannt vorkommen,<br />

zum Beispiel vom Fleischer,<br />

Fischmann oder Briefträger. Wenn<br />

man lange genug an einem Ort bleibt,<br />

lebt es sich wie in einem Dorf.<br />

Vermissen Sie Ihre rheinländische<br />

Heimat?<br />

Ja, sehr oft sogar. Ich mag die hanseatische<br />

Zurückhaltung, sie ist gediegen<br />

und edel, aber manchmal fehlt mir das<br />

prollige, laute und lustige Wesen der<br />

Rheinländer. Deshalb versuche ich immer<br />

sehr viel Rheinland mit nach Hamburg<br />

zu bringen. Wir feiern Karneval<br />

und verkleiden uns zu jeder möglichen<br />

Gelegenheit, egal ob einfach nur so am<br />

Freitag, den 13., oder zu Halloween.<br />

Meinem Mann gehe ich damit natürlich<br />

auf den Wecker, denn er ist sozusagen<br />

ein Ureinwohner Hamburgs.<br />

Sie sind Schriftstellerin und freie Journalistin.<br />

Welche Bedeutung hat Sprache<br />

für Sie?<br />

Ich bin Tochter eines blinden Vaters.<br />

Dadurch war Sprache bei uns zu Hause<br />

das einzige Medium zur Verständigung.<br />

Das hat mich sehr geprägt, denn<br />

Mimik, Gestik oder Blicke zählten bei<br />

uns nicht. Sobald ich sprechen konnte,<br />

habe ich ihm erzählt, was ich sehe.<br />

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Kunst & unterhaltung<br />

Dieses Beschreiben und Plaudern<br />

habe ich beibehalten – auch in meinen<br />

Texten.<br />

Was ist die Quelle Ihrer Inspiration?<br />

Ich bin leicht zu inspirieren, weil ich<br />

sehr genau hinschaue. Ich habe tolle<br />

Freundinnen, ein Treffen mit ihnen<br />

und man müsste nur ein Mikro mitlaufen<br />

lassen und schon hätte man drei<br />

hochkarätige Theaterstücke über das<br />

Leben, die Liebe und das Älterwerden.<br />

An welchem Ort schreiben Sie am<br />

liebsten?<br />

Wenn ich journalistisch schreibe und<br />

nicht so sehr eintauchen muss in fremde<br />

Welten, dann schreibe ich zu Hause.<br />

Tauche ich aber in meine Bücher ab,<br />

dann muss ich mir einen ablenkungsfreien<br />

Raum schaffen. Hierfür ziehe ich<br />

mich gern in die Hamburger Universitätsbibliothek<br />

zurück. Dort sitze ich,<br />

um mich herum nur lernende, arbeitende<br />

oder schlafende Menschen. Manchmal,<br />

wenn ich es mir zeitlich leisten<br />

kann, bin ich einige Tage in einem Hotel<br />

in Travemünde.<br />

Sie sagten einmal, dass Ihr Mann Ihre<br />

Manuskripte als Erster liest. Ist er Ihr<br />

größter Kritiker?<br />

Oh ja, mein Mann ist gnadenlos – er<br />

ist mein erster Feind und mein bester<br />

Freund. Aber nachdem das Manuskript<br />

diese Hürde gemeistert hat, kann ich<br />

sicher sein, dass das, was ich geschrieben<br />

habe, wirklich gut ist.<br />

Ihr aktuelles Werk „Neuland“ handelt<br />

von Ihrem Crashkurs in Sachen Selbstverwirklichung.<br />

Was war der Auslöser<br />

hierfür?<br />

Mit 48 Jahren habe ich vieles auf der<br />

To-do-Liste des Lebens abgehakt: Ausbildung<br />

abgeschlossen, gearbeitet,<br />

einen Mann gefunden, Kinder bekommen.<br />

Nun ist der Zeitpunkt der Kür gekommen<br />

und man muss sich Sachen<br />

einfallen lassen, weil das Leben einem<br />

nichts mehr aufdrängt. Hierfür habe ich<br />

mich auf die Suche begeben und Dinge<br />

ausprobiert, die für mich bis dato „Neuland“<br />

darstellten – vom Schweigekloster<br />

über Persönlichkeitsgestaltung bis<br />

hin zu blonden Extensions. Nebenbei<br />

führte ich Tagebuch. Es war ein großartiges<br />

Jahr mit vielen Höhen und Tiefen.<br />

Sie schreiben in Ihrem Buch, dass Sie<br />

viele Weisheiten mit auf den Weg bekommen<br />

haben. Welche begleiten Sie<br />

fortan?<br />

Egal mit wem ich sprach, es ging immer<br />

um eines: die Konzentration auf das,<br />

was man gerade tut. Mein Selbstverteidigungslehrer<br />

sagte mir, wenn man<br />

über die Straße schlurft, auf das Handy<br />

guckt und seine Umwelt nicht wahrnimmt,<br />

verpasst man die Gefahr. Man<br />

verpasst aber auch – und das sagten<br />

mir die Meditationslehrer – die Wunder.<br />

Ich merke selbst, dass ich im Alltag<br />

sehr unkonzentriert bin und viele Sachen<br />

gleichzeitig tue und das schadet<br />

meiner Seele, meinem Kopf und Körper.<br />

Multitasking ist Unfug! Wenn man beim<br />

Tatortgucken eine Hose im Internet bestellt,<br />

weiß man am Ende nicht, wer der<br />

Mörder ist und die Hose ist im Zweifel<br />

zu groß.<br />

Was ist die wichtigste Erkenntnis aus<br />

Ihrer Selbstoptimierungsphase?<br />

Ich weiß jetzt mehr über mich und mein<br />

Leben. Mir ist nun bewusst, an welchen<br />

Schrauben ich noch drehen und wo ich<br />

es auch lassen kann. Meine Selbsterkenntnis<br />

daraus: Man sollte auch mal<br />

etwas wagen, das vielleicht nicht unbedingt<br />

naheliegend ist. Ich bin zwar kein<br />

abenteuerlicher Mensch, aber wenn ich<br />

mich zu neuen Dingen aufraffe, tut mir<br />

das gut. Ab und zu mal die Straßenseite<br />

wechseln – das reicht für mich völlig.<br />

Und: Es geht weiter. Ich habe neue – für<br />

Während des Gesprächs im „la caffètteria“<br />

in Eppendorf<br />

meine Verhältnisse – halsbrecherische<br />

und wagemutige Pläne und das finde<br />

ich super.<br />

Mit „Liebeslügen oder Treue ist auch<br />

keine Lösung“ feierte im März dieses<br />

Jahres Ihr erstes Theaterstück im Ernst<br />

Deutsch Theater Premiere. Wie sind Sie<br />

dazu gekommen?<br />

In meinen Büchern arbeite ich viel mit<br />

Dialogen – das ist die perfekte Grundlage<br />

für ein Bühnenprogramm. Gutes<br />

Theater ist wirklich verzaubernd, aber<br />

ich habe mich nie so richtig daran getraut.<br />

Doch Isabella Vértes-Schütter, Intendantin<br />

des Ernst Deutsch Theaters,<br />

machte mir Mut, diesen Schritt zu wagen.<br />

Es hat mich sehr ergriffen, die Personen<br />

auf der Bühne zu sehen, die ich<br />

mir ausgedacht habe und die Wörter zu<br />

hören, die bis dahin lediglich in meinem<br />

Kopf und auf dem Papier existierten.<br />

Das Interview führte: Sarah Bischoff<br />

Fotos: Ulrich Lindenthal-Lazhar<br />

Ildikó von Kürthy<br />

Die gebürtige Aachenerin, Jahrgang 1968, ist freie Journalistin und Schriftstellerin.<br />

Nach einem Zwischenstopp bei der Zeitschrift „Eltern“ in München begann<br />

sie mit Anfang 20 Journalistik an der Henri-Nannen-Schule zu studieren.<br />

Von 1996 bis 2005 arbeitete von Kürthy beim „Stern“ als Redakteurin im Ressort<br />

„Kultur und Unterhaltung“. Mit 31 Jahren veröffentlichte sie mit „Mondscheintarif“<br />

ihr erstes Buch, das 2001 verfilmt wurde. Im März <strong>2016</strong> feierte ihr erstes<br />

Theaterstück am Ernst Deutsch Theater Premiere. Ildikó von Kürthy schreibt als<br />

freie Autorin für Magazine und ist seit 2009 regelmäßige Kolumnistin der „Brigitte“.<br />

Sie lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen in Harvestehude.<br />

Autorin Sarah Bischoff traf Ildikó von Kürthy<br />

50


So richtig<br />

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KUNSt & UNTERHALTUNG<br />

Frehn Hawels Kolumne<br />

Die Magie des<br />

guten Popsongs<br />

Kolumnist Frehn Hawel trifft Boy<br />

Nachdem ich Ihnen in den letzten Ausgaben vier Männer<br />

vorgestellt habe, wurde es nun langsam Zeit auch<br />

mal ein paar Protagonistinnen aus der Musikwelt zu<br />

Wort kommen zu lassen. Obwohl der Festivalkalender<br />

prallvoll ist, hat sich – darüber freue ich mich sehr –<br />

Deutschlands charmantester Pop-Export namens Boy<br />

die Zeit für ein Gespräch im Klippkroog genommen.<br />

Deutschlands charmantester<br />

Pop-Export<br />

Ein guter Popsong kann einen zum Tanzen, einen zum<br />

Nachdenken bringen. Ein guter Popsong kann zum Beispiel<br />

auch Tröster oder Begleiter sein. Ein guter Popsong<br />

kann Augenöffner für einen völlig neuen Blickwinkel<br />

sein, für die versteckte Poesie im vermeintlich<br />

grauen Alltag, wie beispielsweise der Umstand, dass<br />

rote Autos tatsächlich in der Unterzahl sind („Little<br />

Numbers“). Boy beherrschen zweifelsohne die Magie<br />

des guten Popsongs: Die scharfsinnigen Beobachtungen<br />

in den Texten der aus Zürich stammenden Valeska<br />

Steiner im Einklang mit der Musik von Hamburgerin<br />

Sonja Glass entwickeln eine ungeheure emotionale<br />

Kraft.<br />

Im Laufe unseres Treffens wird deutlich, dass die beiden<br />

über Musik und Text hinaus ein gutes Händchen<br />

haben – sei es bei der Wahl ihrer Entourage samt Plattenfirma<br />

als auch in geschäftlichen Belangen: Boy bilden<br />

ein äußerst stimmiges Gesamtkonzept. Ein wichtiger<br />

Bestandteil des immensen Erfolges.<br />

der Soundtrack der Stunde zu sein. Das ist ein in jeder<br />

Hinsicht bemerkenswerter Erfolg.<br />

Im August 2015 schließlich erschien ihr Nachfolger<br />

„We Were Here“. Das gesamte Klangbild ist durchweg<br />

sphärischer, die nach wie vor unbedingt lesenswerten<br />

Texte sind etwas abstrakter geworden, aber letztlich<br />

klingen Boy immer nach Boy – nach gekonnter Popmusik<br />

mit Tiefgang von internationalem Format. Damit<br />

sich die Songs voll entfalten können, muss man sich<br />

auf sie einlassen und genauer hinhören. Tut man das<br />

nur bedingt, erklärt das die von der hiesigen Presse<br />

teilweise gern unnötig gezückten Attribute wie „nett“<br />

oder „harmlos“. Solche Beschreibungen greifen schon<br />

deshalb zu kurz, weil sie stets an der Oberfläche bleiben.<br />

In einigen Interviews hat man gar das Gefühl, als<br />

hätte man von den beiden als Nachfolger des erfolgreichen<br />

Debüts mindestens ein krudes Black Metal<br />

Album erwartet. Ein Phänomen, das nur hierzulande<br />

besonders stark ausgeprägt scheint, denn im Ausland<br />

findet eine viel deutlichere und tiefer gehende Auseinandersetzung<br />

mit Musik und Texten statt, erzählt Valeska<br />

Steiner.<br />

Womit die Frage, ob Bands aus dem deutschsprachigen<br />

Raum ihre Songs auf Englisch singen dürfen,<br />

hinlänglich geklärt sein dürfte. Deutsche Texte waren<br />

für Valeska ohnehin nie ein Thema. „Wir haben uns<br />

Ihr aktuelles Album<br />

„We Were Here“ /<br />

Grönland Records<br />

52<br />

Seit der Veröffentlichung ihres mittlerweile goldveredelten<br />

Debüts „Mutual Friends“ in 2011 und Hits<br />

wie „Little Numbers“, „Drive Darling“ oder „Oh Boy“<br />

eroberten Boy nicht nur hierzulande, sondern neben<br />

dem benachbarten europäischen Ausland auch in den<br />

USA, Japan und neuerdings auch Brasilien die Herzen<br />

im Sturm. Überall trifft die Band auf ein textsicheres<br />

Publikum, dem ihre Songs weit mehr bedeuten, als nur<br />

Fotos: Debora Mittelstaedt (1) / PR (1)


Valeska Steiner (l.)<br />

und Sonja Glass<br />

sind Boy<br />

„Wir haben uns zwar darauf eingestellt, dass es<br />

mit englischsprachiger Musik in Deutschland<br />

nicht leicht werden könnte, aber das hat nichts<br />

an unserer Herangehensweise geändert"<br />

Valeska Steiner


Beide Frauen wissen genau was<br />

sie wollen und haben bei jeder<br />

geschäftlichen Entscheidung<br />

das letzte Wort.<br />

KUNSt & UNTERHALTUNG<br />

Backstage:<br />

Frehn Hawel mit Boy<br />

54<br />

zwar darauf eingestellt, dass es mit englischsprachiger<br />

Musik in Deutschland nicht leicht werden könnte, aber<br />

das hat nichts an unserer Herangehensweise geändert“.<br />

Stichwort Herangehensweise: Schnell haben beide herausgefunden,<br />

dass es für sie zielführender ist, die Songs<br />

getrennt voneinander zu schreiben, statt gemeinsam in<br />

einem Raum darauf zu spekulieren, dass die Inspiration<br />

beide gleichzeitig trifft. Sonja Glass, die als Bassistin<br />

(u.a. Goldjunge, Bosse) schon lange von der Musik lebt,<br />

entwickelt Songs und Soundcollagen Zuhause in ihrem<br />

Studio – komplett mit Gesangsmelodien, die sie Valeska<br />

Steiner aber nicht mitschickt. Valeska Steiner entwickelt<br />

daraufhin eigene Linien und Texte, schickt sie zurück<br />

an Sonja Glass, die dann wiederum ihre Grundidee an<br />

den Gesang anpasst. „So fühlt es sich trotz räumlicher<br />

Trennung wie gemeinsames Schreiben an“, berichten<br />

die Musikerinnen. Im Studio bringen die beiden alles zusammen,<br />

sind dort allein mit ihrem Produzenten Philipp<br />

Steinke – so hatten sie es schon bei ihrem Debüt gehalten.<br />

Zusätzliche Musiker werden immer zu den Erfordernissen<br />

des jeweiligen Songs hinzugezogen.<br />

Zum Thema, wie es ihnen als Frauen im nach wie vor<br />

männerdominierten Musikgeschäft ergeht, ließ ihr Song<br />

„Boris“ vom ersten Album zunächst Schlimmes erahnen<br />

(der Protagonist dieses Songs hält sich in der Rolle des<br />

jovialen Geldgebers mit seiner immens plumpen Anmache<br />

für unwiderstehlich) – ihre eigenen unschönen Erfahrungen<br />

liegen jedoch in weiter Vergangenheit. Beide<br />

Frauen wissen genau was sie wollen und haben bei jeder<br />

geschäftlichen Entscheidung das letzte Wort. Klar gibt es<br />

ein Management das zurate gezogen wird, dennoch sind<br />

Valeska Steiner und Sonja Glass diejenigen, die den Takt<br />

vorgeben. So auch bei der klugen Wahl ihrer Mitstreiter.<br />

Sei es die Plattenfirma, der die Kunst der beiden wirklich<br />

am Herzen liegt und deshalb auf unnötigen Druck,<br />

das dritte Album schnell abzuliefern, verzichtet oder ihr<br />

Management. Und nicht zuletzt auch ihre Live-Band, die<br />

sich zu großen Teilen aus Mitgliedern der Band „Fotos“<br />

zusammensetzt und den Songs auf der Bühne einen<br />

zusätzlichen Energieschub verpasst. Die vielgeliebten<br />

Akustikversionen ihrer Songs sind übrigens nicht die Urversionen<br />

– es verhält sich interessanterweise exakt umgekehrt:<br />

Diese kunstvollen Soundcollagen werden extra<br />

dekonstruiert – noch etwas, was bei Boy anders ist als<br />

bei vielen anderen Bands. An Hamburg schätzen beide<br />

die Vielfältigkeit der Musikszene und das Bewusstsein<br />

der Stadt für ihre kulturellen Biotope. Doch die beiden<br />

würden sich mehr interdisziplinären Austausch unter<br />

den Hamburger Künstlern, die doch sehr gern innerhalb<br />

ihrer gewohnten Kreise bleiben, wünschen. Denn etwas<br />

mehr Offenheit würde den Hamburger Musikerinnen und<br />

Musikern sicherlich guttun!<br />

Tipp für Essen und Trinken<br />

Getroffen hat sich Autor Frehn Hawel mit Boy im<br />

„Klippkroog“, Große Bergstraße 255<br />

www.klippkroog.de<br />

Über den autor FrEHN HAWEL<br />

Wo er ist, spielt die Musik. Für die Konzertagentur<br />

Karsten Jahnke sorgt er mit dafür, dass die internationalen<br />

Stars nach Hamburg kommen und mit ihren<br />

Live-Shows die Fans begeistern. Er ist einer der Entscheider<br />

des Hamburger Reeperbahn Festivals und<br />

hat als leidenschaftlicher Garagenrocker selbst drei<br />

Platten aufgenommen.<br />

Foto: Frehn Hawel


GLORIOUS<br />

#clubroteskliff<br />

CLUBBING<br />

Club Rotes Kliff · Braderuper Weg 3 · 25999 Kampen | Sylt · www.club-rotes-kliff.de · info@club-rotes-kliff.de


GESUNDHEIT, HAMBURG!<br />

Serie: Gesundheit, Hamburg!<br />

Im Gespräch mit den Top-Medizinern aus Hamburg und der Metropolregion<br />

Solide Fakten beruhigen<br />

Die Martini-Klinik gilt als weltweit führendes Prostatakrebszentrum. <strong>HANSEstyle</strong> sprach<br />

mit Prof. Dr. Hartwig Huland, der zusammen mit Prof. Dr. Markus Graefen die Spezialklinik<br />

gründete, über High-Volume-Chirurgen und darüber, weshalb nicht jeder Tumor<br />

sofort behandelt werden muss.<br />

Fragen an Professor Huland<br />

Die Prostata, das Männerorgan:<br />

Wie funktioniert sie?<br />

Sie wird auch Vorsteherdrüse genannt<br />

und ist eine kleine, etwa kastaniengroße<br />

Drüse unter der Blase, die einen Teil<br />

des Spermas produziert. In ihr laufen<br />

Harn- und Samenwege zusammen.<br />

Wie wichtig sind Vorsorgeuntersuchungen<br />

und welche gibt es?<br />

Ab dem 45. Lebensjahr ist es sinnvoll,<br />

regelmäßig zur Vorsorge bei seinem<br />

niedergelassenen Arzt zu gehen. Eine<br />

Schlüsselrolle spielt dabei der sogenannte<br />

PSA-Test im Blut – damit lässt<br />

sich die Krankheit, im Gegensatz zu<br />

bisherigen Methoden, heute 10 Jahre<br />

früher erkennen.<br />

Die Arbeit der Prostata bleibt häufig<br />

unbemerkt, bis sie sich bösartig verändert.<br />

Welche Therapiemöglichkeiten<br />

gibt es?<br />

Prostatakrebs ist die häufigste bösartige<br />

Erkrankung des Mannes. Das<br />

Krankheitsbild tritt vor allem im höheren<br />

Alter auf und ist im Frühstadium<br />

gut therapierbar. Hat er noch nicht gestreut,<br />

sollte man die Vor- und Nachteile<br />

einer Bestrahlung oder einer Operation<br />

abwägen. Ein elementares Thema ist<br />

hierbei der Funktionserhalt von Potenz<br />

und Kontinenz. Wird die Prostata bestrahlt,<br />

so werden Nachbarorgane, wie<br />

Blase oder Darm, gezielt ausgelassen.<br />

So bleibt die Kontinenz normalerweise<br />

unberührt und die Potenzfähigkeit des<br />

Mannes zu etwa 50 Prozent erhalten.<br />

Ein operativer Eingriff hängt maßgeblich<br />

von der Erfahrung des Operateurs<br />

ab. Somit ist es sehr wahrscheinlich,<br />

dass der Patient kontinent bleibt, auch<br />

56<br />

die Potenz lässt sich zu ca. 60 bis 90 Prozent<br />

erhalten. Eine feingewebliche Untersuchung<br />

zeigt, ob eine ergänzende<br />

Bestrahlung notwendig ist. Hat der Prostatakrebs<br />

bereits gestreut, ist eine Hormon-<br />

oder Chemotherapie vonnöten.<br />

Wie sprechen Sie Ihren Patienten Mut<br />

zu?<br />

Ich lasse gern Ergebnis-Daten sprechen,<br />

denn solide Fakten beruhigen.<br />

Und es ist gut, wenn die Partnerin beim<br />

Arztbesuch dabei ist. Im Gespräch mit<br />

Patienten merke ich immer wieder: als<br />

Betroffener kann man nicht sonderlich<br />

aufmerksam sein – und Information ist<br />

alles.<br />

Muss Prostatakrebs immer behandelt<br />

werden?<br />

Nein, denn es gibt Tumore, die sehr<br />

langsam wachsen. Das macht die Beratung<br />

komplex, denn wir müssen diese<br />

identifizieren – und entscheiden, wen<br />

man nicht behandeln muss. Wird ein<br />

Tumor im Frühstadium erkannt, empfehlen<br />

wir oft eine aktive Überwachung<br />

des Krankheitsbildes nach festgelegten<br />

Kriterien. Auch die Lebenserwartung<br />

des Patienten spielt eine große Rolle.<br />

Wird beispielsweise bei einem 80-Jährigen<br />

ein Tumor im Frühstadium entdeckt,<br />

muss dieser nicht mehr behandelt<br />

werden.<br />

Wodurch zeichnet sich die Behandlung<br />

in der Martini-Klinik aus?<br />

Zum einen sind wir eine Spezialklinik<br />

und haben uns mit Prostatakrebs auf<br />

eine einzige Erkrankung spezialisiert.<br />

Zum anderen arbeiten wir nach dem<br />

Faculty-System, das bedeutet, wir sind<br />

gewissermaßen zehn Chefärzte. Ich sitze<br />

also mit internationalen Experten zusammen<br />

und muss meine Entscheidungen<br />

nicht allein, sondern im Gremium<br />

treffen. Und jeder Patient hat lediglich<br />

einen Ansprechpartner vor, während<br />

und nach der Behandlung. Weiterhin<br />

ist jeder Einzelne von uns ein High-<br />

Volume-Chirurg, denn jeder führt die<br />

Eingriffe 200 bis 300 Mal pro Jahr<br />

durch. Zur Qualitätssicherung haben<br />

wir Fragebögen eingeführt, um daraus<br />

zu lernen und mit unseren eigenen Ergebnissen<br />

neue Patienten noch gezielter<br />

behandeln zu können.<br />

Im Gespräch mit: Sarah Bischoff<br />

Foto: Ulrich Lindenthal-Lazhar<br />

Prof. Dr. Hartwig Huland<br />

Geboren 1942 in Hamburg, studierte<br />

Prof. Dr. Huland Humanmedizin<br />

in Tübingen, Innsbruck und Hamburg.<br />

Es folgten eine wissenschaftliche<br />

Ausbildung an der Universität<br />

Kiel sowie ein Forschungsaufenthalt<br />

in Stanford, Kalifornien. 1988<br />

folgte der Mediziner dem Ruf der<br />

Freien Universität Berlin, bevor er<br />

1991 zum Professor und Direktor<br />

der Klinik und Poliklinik für Urologie<br />

an das Universitätsklinikum<br />

Hamburg-Eppendorf berufen wurde.<br />

Er ist Mitglied in der Deutschen,<br />

Europäischen und Amerikanischen<br />

Gesellschaft für Urologie und gründete<br />

zusammen mit Prof. Dr. Markus<br />

Graefen die Martini-Klinik im<br />

Jahre 2005.


„Ein operativer Eingriff<br />

hängt maßgeblich von<br />

der Erfahrung des<br />

Operateurs ab.“<br />

Prof. Dr. Hartwig Huland


„Der einzig sichere Weg zur richtigen<br />

Diagnose ist die Überprüfung des<br />

TSH-Werts – die Laboruntersuchung<br />

des Bluts."<br />

Maria Bührle


GESUNDHEIT, HAMBURG!<br />

Die Schilddrüse – kleines<br />

Organ mit groSSer Wirkung<br />

Maria Bührle ist die Leitende Ärztin des Departments für Endokrine Chirurgie in der<br />

chirurgischen Klinik des Albertinen-Krankenhauses. Ihr Spezialgebiet: die Behandlung<br />

von Schilddrüsenerkrankungen. In <strong>HANSEstyle</strong> erzählt die Fachärztin für Chirurgie<br />

von der Macht der Hormone, von Fehlfunktionen und Therapiemöglichkeiten.<br />

Fragen an Maria Bührle<br />

Wie arbeitet die Schilddrüse?<br />

Sie ist wie eine Fabrik. Um Hormone zu<br />

produzieren, benötigt sie vor allem Jod<br />

als Ausgangsprodukt. Damit wir eine<br />

ausreichende Versorgung gewährleisten<br />

können, wird in der heutigen Küche<br />

jodiertes Speisesalz genutzt. Auch der<br />

Verzehr von besonders jodhaltigem Seefisch,<br />

wie Seelachs, Kabeljau oder Scholle,<br />

ist empfehlenswert.<br />

Warum wird die Schilddrüse als<br />

'kleines Organ mit großer Wirkung'<br />

bezeichnet?<br />

Hormone aktivieren uns – sowohl körperlich<br />

als auch geistig. Sie sorgen für<br />

den 'Schwung am Morgen' oder dafür,<br />

dass wir uns gut konzentrieren können.<br />

Hieraus lässt sich leicht ableiten was passiert,<br />

wenn man eine Über- oder Unterfunktion<br />

hat – sich also nicht die richtige<br />

Menge an Schilddrüsenhormonen im<br />

Blut befindet. Dieses beeinflusst zahlreiche<br />

Ebenen des Körpers, zum Beispiel<br />

die Herzfrequenz. Unser Herz schlägt<br />

schneller, wenn wir zu viele Hormone<br />

im Blut haben. Auch bei der Gewichtszunahme<br />

oder -abnahme spielt die<br />

Schilddrüse eine entscheidende Rolle.<br />

Wir benötigen ausreichend Schilddrüsenhormone,<br />

um unsere täglich zugeführten<br />

Kalorien zu verbrennen. Sind<br />

zu wenige Hormone im Blut, kann es zu<br />

einer Gewichtszunahme kommen, sind<br />

es zu viele, dann magern die Patienten<br />

schnell ab.<br />

Wie äußert sich eine Fehlfunktion?<br />

Eine veränderte Hormonproduktion<br />

der Schilddrüse und die damit einher-<br />

gehenden Symptome sind sehr diffus<br />

(zum Beispiel vermehrtes Schwitzen,<br />

Herzklopfen oder Schlafstörungen) und<br />

lassen sich schwer von diversen anderen<br />

Erkrankungen oder einer anstrengenden<br />

Lebensphase unterscheiden. Häufig<br />

nimmt der Patient eine Überfunktion<br />

nicht sofort wahr, weil er sich anfänglich<br />

fitter und effektiver als andere fühlt.<br />

Aber dann fährt man seinen Körper<br />

gewissermaßen im sechsten Gang, was<br />

ihn auf lange Sicht schädigt. Der einzig<br />

sichere Weg zur richtigen Diagnose ist<br />

die Überprüfung des TSH-Werts – die<br />

Laboruntersuchung des Bluts.<br />

Gibt es neben der Über- und Unterfunktion<br />

noch weitere Erkrankungen?<br />

Die Schilddrüse kann sich vergrößern<br />

und zu Schluckbeschwerden oder Atemnot<br />

führen. Wenn diese beginnt Knoten<br />

zu bilden, kann sich hieraus in seltenen<br />

Fällen Krebs entwickeln. Zudem<br />

können Autoimmunerkrankungen der<br />

Schilddrüse auftreten, die zu einer chronischen<br />

Entzündung führen und bei<br />

längerem Verlauf häufig eine Unterfunktion<br />

auslösen.<br />

Welche Möglichkeiten der Therapie<br />

gibt es?<br />

Grundsätzlich bieten sich die Einnahme<br />

von Medikamenten, eine Radiojodtherapie<br />

oder eine Operation<br />

an. Bei Krebs oder einer übergroßen<br />

Schilddrüse, die dem Patienten starke<br />

Beschwerden bereitet, operieren wir.<br />

Liegt eine Überfunktion vor, muss beurteilt<br />

werden, ob eine Radiojodtherapie<br />

oder eine Operation zu empfehlen<br />

ist. Bei einer Radiojodtherapie werden<br />

die Schilddrüsenzellen lokal bestrahlt;<br />

eine operative Therapie kann heutzutage<br />

unter besonderer Schonung des<br />

Stimmbandnervs durchgeführt werden.<br />

Eine Unterfunktion sollte nach<br />

aktuellen Studienergebnissen mit Jod<br />

und L-Thyroxin, einem Schilddrüsenhormon,<br />

behandelt werden.<br />

Im Gespräch mit: Sarah Bischoff<br />

Foto: Ulrich Lindenthal-Lazhar<br />

Maria Bührle<br />

Die gebürtige Baden-Württembergerin<br />

lebte bereits in den USA und<br />

in Spanien. Ihr Studium absolvierte<br />

sie an der Charité in Berlin und<br />

machte 2005 ihren Facharzt für Chirurgie.<br />

Sie war in der Mariahilf Klinik<br />

Hamburg als Oberärztin für Viszeralchirurgie<br />

tätig und spezialisierte<br />

sich in der Schön Klinik Eilbek bei<br />

Prof. Dr. Kußmann in der endokrinen<br />

Chirurgie weiter. Seit 2011 leitet<br />

die Chirurgin das Department für<br />

Endokrine Chirurgie im Albertinen-<br />

Krankenhaus. Sie liebt ausgiebige<br />

Wandertouren und ist seit einem<br />

Jahr glücklich verheiratet.<br />

Albertinen-Krankenhaus<br />

Das Albertinen Krankenhaus / Albertinen<br />

Haus in Hamburg-Schnelsen<br />

ist mit 696 Betten die größte<br />

konfessionelle Klinik in der Hansestadt.<br />

Das akademische Lehrkrankenhaus<br />

der Universität Hamburg<br />

versorgt jährlich rund 66.000 Patienten.<br />

59


kunst & unterhaltung<br />

Aller guten Dinge<br />

sind acht - nein, neun!<br />

Das Hamburger Theater Festival<br />

Beim 8. Hamburger Theater Festival sind neun außergewöhnliche<br />

Produktionen zu bewundern. Großes Theater<br />

aus unterschiedlichen Genres: Ein theatralisches Filmprojekt,<br />

ein literarisches Konzert, klassisches Sprechtheater,<br />

eine musikalische Komödie und freie Rezitation. Ausgesucht<br />

aus rund 50 auch von der Kritik gelobten Inszenierungen<br />

im deutschen Sprachraum.<br />

7. Okt. im Deutschen Schauspielhaus<br />

Jeder Engel ist schrecklich – Edgar Selge und Franziska Walser<br />

in freier Rezitation mit den Duineser Elegien von Rilke.<br />

10. Okt. in der Staatsoper Hamburg<br />

Eine Frau, die weiß was sie will – diese musikalische Komödie<br />

von Oscar Straus aus der Komischen Oper Berlin lässt die Roaring<br />

Twenties wieder lebendig werden. Durch die grandiosen<br />

Sängerdarsteller Dagmar Manzel und Max Hopp und die unglaublichen<br />

Einfälle des Regisseurs Barrie Kosky.<br />

15. und 16. Okt. auf Kampnagel<br />

Die Wiedervereinigung der beiden Koreas – Joël Pommerats<br />

20 schauerlich schöne Geschichten über die Liebe in unserer<br />

Zeit. Eine raffinierte Tragikomödie, dargeboten vom Schauspiel<br />

Frankfurt.<br />

„Eine Frau, die weiß, was sie will“ – Dagmar Manzel und Max<br />

Hopp schlüpfen in gleich 20 verschiedene Rollen<br />

2. und 3. Okt. im Deutschen Schauspielhaus<br />

Vom Landestheater Salzburg Michael Hartmanns theatralisches<br />

Filmprojekt über Schillers Räuber – auf der Bühne gespielt<br />

und parallel filmisch umgesetzt. Von einer engagierten<br />

Darstellertruppe, mit viel Musik.<br />

3. Okt. als Matinee im Deutschen Schauspielhaus:<br />

Schostakowitsch – Spuren eines Lebens. Ein Portrait des<br />

Komponisten Schostakowitsch mit dem delian::quartett und<br />

Bruno Ganz als Erzähler.<br />

4. und 5. Okt. im Thalia Theater<br />

Das Burgtheater mit Diese Geschichte von Ihnen. Ein Psycho-<br />

Drama von John Hopkins – ein Kammerspiel so spannend wie<br />

ein Krimi. Regie: Andrea Breth.<br />

„Diese Geschichte von Ihnen“ – Ein Psychothriller mit Nicholas<br />

Ofczarek in der Polizistenrolle<br />

60<br />

„Penthesilea“ – das Werk Heinrich von Kleists mit<br />

Constanze Becker als Amazonenkönigin<br />

22. und 23. Okt. auf Kampnagel<br />

Noch eine Inszenierung des Schauspiels Frankfurt, dieses Mal<br />

von Michael Thalheimer: Kleists Penthesilea mit Constanze<br />

Becker in der Titelrolle, an deren Medea aus dem Jahr 2012 wir<br />

uns noch gern erinnern.<br />

29. und 30. Okt. auf Kampnagel<br />

Aus dem Deutschen Theater Berlin kommt Väter und Söhne,<br />

nach dem Roman von Iwan Turgenjew, dramatisiert von Brian<br />

Friel. Vier Stunden großes Theater um Macht und Ohnmacht,<br />

eindrucksvoll in Szene gesetzt von einem brillanten Ensemble<br />

unter der Regie von Daniela Löffner.<br />

29. und 30. Nov. im Thalia Theater<br />

Schillers Don Carlos aus dem Deutschen Theater Berlin. Großes<br />

Theater, dargeboten von großartigen Darstellern: Ulrich<br />

Matthes, Alexander Khuon und Katrin Wichmann.<br />

Fotos: Bernd Uhlig, Birgit Hupfeld, IkoFreese/drama-berlin


FREI SEIN auf Sylt<br />

„Lewwer duad üs Slaav!“ – „Lieber tot als Sklave!“ ist seit jeher der<br />

Wahlspruch der Nordfriesen. Er steht für den unbedingten<br />

Wunsch nach persönlicher Freiheit. Barfuß oder Lackschuh? Alles<br />

ist erlaubt. Auch das macht diese Insel so besonders. Lassen Sie sich<br />

auf den folgenden Seiten von Menschen, Natur und Unternehmen<br />

für Ihren nächsten Aufenthalt auf Sylt inspirieren.<br />

Foto: Simone Rudloff


Sylt Spezial


Sylt Spezial<br />

(v. l.) Jörg Grünewald und Hinrich Wittern loungen schon einmal<br />

vor. Das architektonische Herz von Kampen Bay bildet ein großes<br />

weiß-blaues Schiff in Form einer Loungelandschaft; der Boden<br />

ähnelt rustikalen Schiffsplanken.<br />

Foto: Simone Rudloff<br />

64


Sylt Spezial<br />

CHAMPAGNER<br />

Kampen Bay und <strong>HANSEstyle</strong><br />

Wir verlosen<br />

2 x 1 Flasche Champagner<br />

mit Platz in der Loungelandschaft<br />

von Kampen Bay!<br />

*Wenn Sie gewinnen möchten, schreiben Sie bitte eine<br />

E-Mail mit dem Betreff „Kampen Bay“ an:<br />

hansestyle@ckb.hamburg<br />

Kampen Bay<br />

„Reinkommen, Füße hochlegen und bei entspannter<br />

Musik das bunte Treiben in Kampen beobachten.“ So<br />

stellen sich Hinrich Wittern (36) und Jörg Grünewald<br />

(37) einen perfekten Tag in ihrem Beachclub vor.<br />

Das Kampen Bay bietet tagsüber ein entspanntes Umfeld – übrigens sehr<br />

geeignet zur Erholung während einer Shoppingtour! Ab 17 Uhr startet das<br />

„Après Beach“ mit DJs. Wer möchte kann sich nach dem Strandtag auf einen<br />

Kaffee oder Drink treffen oder aber Kampen Bay zum Warm-up nutzen, bevor<br />

es ins Sylter Nachtleben geht. Den Gast erwarten sommerliche Cocktailkreationen,<br />

Frozen Yoghurts, frisch gepresste Detox-Säfte und hauseigene<br />

Event-Barbecues, die in Zusammenarbeit mit den naheliegenden Gastronomien<br />

veranstaltet werden. Apropos Zusammenarbeit: Kooperationspartner<br />

ist der angesagte, mallorquinische Beachclub „Purobeach“. Zur musikalischen<br />

Verstärkung haben sich die beiden Unternehmer unter anderem den<br />

Club Rotes Kliff an die Seite geholt. Der Sound ist loungig. Tagsüber hören<br />

die Gäste einen Purobeach-Livestream aus Mallorca und abends legen DJs<br />

einen Barsound à la Nikki Beach auf.<br />

Im Sommer geöffnet! Tägliche Öffnungszeiten: K-Bar, an der es auch to-go-<br />

Produkte gibt, von 11 bis 22 Uhr. Cocktailbar: 15 bis 22 Uhr.<br />

*Teilnahmebedingungen:<br />

First come – first serve: Unter den ersten 500 Zuschriften losen wir per Zufallsverfahren<br />

zweimal eine Flasche Champagner plus Sitzreservierung aus. Das Gewinnspiel endet<br />

spätestens am 3. September <strong>2016</strong>. Die Gewinner werden direkt benachrichtigt. Jeder Teilnehmer<br />

kann höchstens einmal gewinnen. Umtausch / Barauszahlung ist nicht möglich.<br />

Teilnahmeberechtigung ab 18 Jahren. Teilnahme ohne Gewähr. Ihre E-Mail-Adresse wird<br />

ausschließlich für die Benachrichtigung im Falle eines Gewinns verwendet. Es gelten die<br />

Teilnahmebedingungen der CKB mediahouse GmbH. Bei Fragen melden Sie sich bitte.<br />

65


66<br />

Bürgermeisterin Stefanie Böhm:<br />

unterwegs im Revier


Sylt Spezial<br />

Bunte Mischung benötigt!<br />

Kampens Bürgermeisterin, Stefanie „Steffi“ Böhm, spricht über den echten<br />

Sylter Nachwuchs, sie fordert Vermieter dazu auf, ihre Verantwortung<br />

zur Wiederherstellung eines gesunden Dorf-Mixes wahrzunehmen und sie betont,<br />

dass ein altes Kampener Image auch heute noch Bestand hat.<br />

<strong>HANSEstyle</strong>: Was sagen Sie dazu, dass es auf Sylt<br />

keine Geburtenstation mehr und somit kaum<br />

noch „echten“ Sylter Nachwuchs gibt?<br />

Bürgermeisterin Steffi Böhm: Das ist wirklich<br />

sehr tragisch und es ist auch nicht gut für die Insel.<br />

Wir haben keine eigene Klinik; die klinische Versorgung<br />

ist privatwirtschaftlich organisiert. Bei der<br />

Entscheidung ging es ums Geld. Eine Geburtenstation<br />

rechnet sich nicht – es gibt zu wenige Geburten<br />

auf der Insel. Auch in Niebüll wurde eine Schließung<br />

thematisiert. Die meisten Sylter entbinden in<br />

Flensburg. Die Frauen gehen zum Beispiel 14 Tage<br />

vor dem Stichtag auf das Festland, warten bis es losgeht<br />

und hoffen, dass der Vater es noch rechtzeitig<br />

schafft. Einige lassen es aber auch drauf ankommen<br />

und entscheiden sich für eine Hausgeburt. So gibt es<br />

dann doch noch ein paar „echte Sylter Kinder“.<br />

Wie sind Sie in die Politik gekommen?<br />

Erstmals wurde ich in Kampen bei einem Dorffest<br />

angesprochen und gefragt, ob ich Gemeindevertreterin<br />

werden möchte. Ich war interessiert, anfangs<br />

aber auch recht blauäugig. Dann bin ich zu einer<br />

Mitgliederversammlung gegangen und ziemlich<br />

bald für die nächste Wahl aufgestellt worden. Nach<br />

der Auszählung der Stimmen wurde ich Gemeindevertreterin,<br />

so fix kommt man zu einem Amt. Wir<br />

suchen im Übrigen immer Nachwuchs – junge Menschen,<br />

die das Dorfleben aktiv mitgestalten möchten,<br />

werden gebraucht!<br />

Auf Sylt gibt es fünf Bürgermeister. Tauschen Sie<br />

sich untereinander aus?<br />

Besonders rege ist der Austausch mit den Bürgermeistern<br />

der Gemeinden, die nicht fusioniert haben.<br />

Das sind Frau Fifeik aus der Nachbargemeinde<br />

Wenningstedt-Braderup, Herr Benck in List und<br />

Herr Speth in Hörnum. Wir kommunizieren viel<br />

und sind uns einig, dass wir auch in Zukunft nicht<br />

fusionieren wollen. Wir möchten eigenständig sein.<br />

Aber auch mit Herrn Häckel, dem Bürgermeister<br />

der Gemeinde Sylt, gibt es Austausch.<br />

Für die Gemeinde Sylt, nicht für die vier eigenständigen<br />

Gemeinden, gilt fortan eine modifizierte<br />

Regelung: Ab einer Wohnfläche von 130<br />

Quadratmetern müssen 60 Quadratmeter als<br />

Dauerwohnraum genutzt werden. Trotz Wohnraummangel<br />

waren und sind Sie gegen eine solche<br />

Quotenregelung in Kampen. Aus welchem<br />

Grund?<br />

Das einzige Instrument, um wirklich Dauerwohnraum<br />

zu sichern ist, dass diese Angelegenheit in<br />

kommunaler Hand bleibt. Danach streben wir. Das<br />

bedeutet, dass wir als Gemeinde die Vermieter sind<br />

– entweder auf Erbpacht oder dass wir selbst bauen<br />

und vermieten. Eine solche Regelung würde doch<br />

auch diejenigen bestrafen, die in Kampen noch Eigentum<br />

haben. Wir würden den Ausverkauf weiter<br />

antreiben. Es wäre wie eine kleine Enteignung. Als<br />

Hausbesitzer muss ich doch selbst darüber bestimmen<br />

dürfen, was ich auf meinem Grund und Boden<br />

mache. Wenn ich zwei oder drei Ferienwohnungen<br />

bauen möchte, dann ginge das zum Teil nicht mehr,<br />

da Dauerwohnraum gebaut werden müsste. Was<br />

nützen uns Dauerwohnungen, wenn die Miete überhaupt<br />

nicht bezahlbar ist – schließlich hat darauf<br />

natürlich keiner die Hand!<br />

Wie zufrieden sind Sie derzeit mit Kampens<br />

Infrastruktur?<br />

Früher gab es einen Fischladen, eine Fleischerei,<br />

drei Lebensmittelläden und eine kleine Tankstelle<br />

als Dorftreff. Außerdem gab es eine Post und drei<br />

Banken, einen Bücherladen und eine Massagepraxis.<br />

Es gab alles, was für ein intaktes Dorfleben nötig<br />

war. Heute haben wir sehr guten Einzelhandel<br />

mit vielen Top-Marken. Mir wäre ein Mix aus beidem<br />

am liebsten.<br />

Um einen solchen Mix zu schaffen: Sind Subventionierungen<br />

eine Überlegung?<br />

Wir subventionieren Wohnungen, die wir für die<br />

Einheimischen bauen. Leider mussten wir unseren<br />

Kindergarten schließen, dort gab es kein einziges<br />

Kampener Kind mehr. Nun entstehen auf diesem<br />

Grund zwölf neue Wohnungen. Das klingt vielleicht<br />

nicht nach viel, doch für unser kleines Dorf ist das<br />

schon toll. Und wir haben eine große Interessentenliste<br />

für diese Wohnungen. Wir können nicht<br />

67


Sylt Spezial<br />

Geboren in Westerland – seit 2009<br />

Kampens Bürgermeisterin<br />

subventionieren, wenn ein Eigentümer<br />

zum Beispiel 8.000 Euro Pacht für eine<br />

– nicht einmal besonders große – Fläche<br />

verlangt. In Kampen haben wir einen<br />

kleinen Dorfladen, der gehört der Gemeinde<br />

und die Pacht ist human – sonst<br />

würde es auch ihn nicht mehr geben.<br />

Die Vermieter müssen sich bewegen! Sie<br />

haben eine Verpflichtung – und die heißt<br />

nicht nur `Geld verdienen´. Ich würde<br />

mir zum Beispiel einen Buchladen wünschen.<br />

Doch wie viele Bücher müssten<br />

dort verkauft werden, um überleben zu<br />

können? Wir benötigen eine bunte Mischung!<br />

Sie macht unser Dorf aus.<br />

In den 60er-Jahren wurde Kampen<br />

zum Hotspot. Maßgeblich durch Gunter<br />

Sachs und seine Frau Brigitte Bardot,<br />

die hier feierten und das Jetset-<br />

Leben einführten. Damals erhielt<br />

Kampen auch das Image, Platz der<br />

Reichen und Schönen zu sein. Ist dieses<br />

Image noch aktuell oder braucht<br />

Kampen einen Imagewechsel?<br />

Dafür steht Kampen auch heute noch.<br />

Wir leben von diesem Image und unterscheiden<br />

uns dadurch auch von anderen<br />

Gemeinden. Das Image ist absolut zeitgemäß.<br />

Kampen ist mein Flirt für’s Leben.<br />

Außerdem muss schön und reich doch<br />

nicht negativ verstanden werden.<br />

Zwei Dinge, die man auf Sylt gesehen haben muss?<br />

Kampen natürlich. Aber auch die Wattseite der Insel. Sie ist wirklich ein<br />

Traum und auch in der Hochsaison besonders ruhig.<br />

Haben Sie einen Lieblingsplatz, um ein Glas Wein zu trinken?<br />

La Grande Plage und Buhne 16 – denn am Strand schmeckt der Wein am<br />

besten.<br />

Wie wichtig ist Hamburg für Sylt?<br />

Wünschen Sie sich noch mehr Hamburger<br />

auf der Insel?<br />

Hamburg ist ganz wichtig für uns. Es ist<br />

ja sozusagen ein Vorort von Sylt. Wer als<br />

Hamburger Sylt liebt, der kommt auch<br />

her. Viele fahren lieber an die Ostsee.<br />

Doch ich garantiere – wer auf Sylt ist,<br />

wird von der Insel verzaubert – von der<br />

Natur, von den traumhaften Stränden<br />

genauso wie von der herausragenden<br />

und vielfältigen Gastronomie, vom<br />

Nachtleben und den Einkaufserlebnissen.<br />

Da stimmt der Mix.<br />

Im Gespräch mit: Christian Bauer<br />

Fotos: Simone Rudloff<br />

68<br />

Die Unabhängigkeit<br />

und der Zusammenschluss<br />

der Gemeinden<br />

Die Gemeinden Kampen, Hörnum,<br />

List und Wenningstedt-Braderup<br />

sind unter „Amt Landschaft Sylt“ zusammengefasst.<br />

Sie sind zwar unabhängig,<br />

haben ihren Amtssitz jedoch<br />

in Westerland und werden von der<br />

Verwaltung der Gemeinde Sylt mitbetreut.<br />

Die Gemeinde Sylt umfasst<br />

den Zusammenschluss der Stadt<br />

Westerland mit den Gemeinden Sylt-<br />

Ost (Archsum, Keitum, Morsum, Tinnum,<br />

Munkmarsch) und Rantum. Zur<br />

Gemeinde Sylt gehören etwa 60 Prozent<br />

der Inselfläche, zum Amt Landschaft<br />

Sylt ca. 40 Prozent.<br />

Über die Bürgermeisterin<br />

Stefanie „Steffi“ Böhm ist Sylterin.<br />

Geboren wird sie in Westerland, in<br />

Keitum wächst sie auf. Seit 2009<br />

ist sie Kampens Bürgermeisterin.<br />

In ihrer Funktion ist sie Ansprechpartnerin<br />

von klappernden Gullideckeln<br />

über die Straßenbeleuchtung<br />

in Kampen bis hin zu „Inselthemen“<br />

wie Schulen und Luftverkehr. Fit<br />

hält sich die Bürgermeisterin unter<br />

anderem durch die morgendlichen<br />

Walkingrunden, die sie gemeinsam<br />

mit einer Freundin absolviert.


70<br />

Dirk Erdmann vor<br />

seinem Rungholt


Sylt Spezial<br />

10 Fragen an …<br />

… Dirk Erdmann: Hotelier, Politiker, Sportler, Sylter!<br />

Im Austausch mit einem, der Sylt ganz genau kennt.<br />

Kontakte:<br />

Hotel Rungholt<br />

Kurhausstraße 35<br />

25999 Kampen / Sylt<br />

Tel. 04651 - 4480<br />

www.hotel-rungholt.de<br />

Skiclub Kampen Flagship Store<br />

Wattweg 1<br />

25999 Kampen / Sylt<br />

www.skiclub-kampen.de<br />

1. Welche ist eine der spannendsten Sylt-Neuigkeiten <strong>2016</strong>?<br />

Dass es in Kampen im Sommer ein großes Jazzkonzert gibt –<br />

mit sehr bekannten Musikern aus der ganzen Welt.<br />

2. Welche Jahreszeit mögen Sie am meisten – als Unternehmer,<br />

als Privatperson?<br />

Fangfrage? Natürlich ist mir der Sommer aus geschäftlicher<br />

Sicht die liebste Zeit. Privat finde ich die Zeit im November und<br />

die Adventszeit sehr schön, weil dann die Sylter füreinander<br />

Zeit haben!<br />

3. Warum ist ein nass-windiges Wochenende auf Sylt genauso<br />

schön wie ein Sonnen-Wochenende auf Ibiza?<br />

Sylt hat aus meiner Sicht – sorry für alle Ibiza-Liebhaber –<br />

viel mehr Charme. Wenn man am Strand bei Windstärke 6<br />

und waagerechtem Nieselregen zwei Stunden unterwegs war,<br />

fühlt man sich einfach toll. Und der Kopf ist wieder frei.<br />

4. Welche sind Ihre fünf Lieblingsorte auf der Insel?<br />

Vogelkoje Kampen – hinter dem Deich den Blick auf das Watt<br />

genießen, Buhne 16 – einfach kultig, Bahn 7 im GC Sylt – beim<br />

Abschlag vollen Blick auf den Kampener Leuchtturm, Ellenbogen<br />

– Natur pur, Reiterbar Rungholt – der Blick über Nordsee<br />

und Wattenmeer und einen coolen Drink.<br />

5. Sie spielen sehr gut Golf. Welcher Sylter Golfplatz gefällt<br />

Ihnen am besten?<br />

Da gibt’s für mich kein Ranking. Die Plätze sind sehr unterschiedlich<br />

und haben alle ihren Reiz!<br />

6. Wie zufrieden sind Sie derzeit mit der Entwicklung<br />

Kampens?<br />

Sehr. Zurzeit machen wir Kampen mit unterschiedlichen<br />

Veranstaltungen besonders attraktiv. Außerdem sind wir im<br />

Wohnungsbau aktiv, damit wir möglichst viele Einheimische<br />

im Dorf halten können.<br />

7. Ein Wunsch ist frei: Welches neue Geschäft wünschen<br />

Sie sich in Kampen?<br />

Egal – Hauptsache die Qualität stimmt. Makler bitte nicht<br />

mehr.<br />

8. Welche Events im Jahr darf man in Kampen nicht verpassen?<br />

Kampen-Jazz, Mittsommernacht Buhne 16 und den Weihnachtsmarkt.<br />

9. Wer ist die wichtigste Person der Kampener Geschichte?<br />

Und warum?<br />

Viele – alle die Gemeindevertreter, die für den Naturschutz gekämpft<br />

haben, vor allen Dingen für die Erhaltung der Freiflächen<br />

in unserem Dorf. Ferdinand Avenarius ist hier besonders<br />

zu nennen – Kampens erster Ehrenbürger!<br />

10. Seit über 20 Jahren führen Sie erfolgreich das Hotel<br />

Rungholt. Haben Sie zwei besondere Reise- und Hoteltipps<br />

– außerhalb von Sylt – für unsere Leserinnen und Leser?<br />

Sporthotel Cresta und den Berghof in Lech am Arlberg, unserer<br />

Partnergemeinde. Ich liebe Lech!<br />

Foto: Simone Rudloff<br />

Dirk Erdmann ist Inhaber des Hotels<br />

Rungholt, das 2013 sein 80-jähriges Jubiläum<br />

gefeiert hat. 1994 haben er und<br />

seine Frau Sabine das Haus in dritter<br />

Generation übernommen. Das Rungholt<br />

ist ein Haus mit traditionellem Charme,<br />

das zugleich mit seinen Zimmern, Suiten<br />

und dem beachtlichen Wellness- und<br />

Beauty-Angebot die Ansprüche eines<br />

modernen Gastes mehr als erfüllt. Die<br />

Lage ist traumhaft – im Rücken die Uwe<br />

Düne und der Blick auf den Leuchtturm<br />

„Leuchtfeuer Rotes Kliff“. Nach vorne<br />

der Blick auf die Nordsee. Dirk Erdmann<br />

ist Familienunternehmer, er kennt seine<br />

Gäste, pflegt mit den Stammgästen einen<br />

persönlichen Umgang – denn das unterscheidet<br />

für ihn ein Haus wie das Rungholt<br />

von den Hotelketten, die es auch auf<br />

Sylt gibt.<br />

Darüber hinaus ist Dirk Erdmann am<br />

„Skiclub Kampen“ beteiligt, einem Lifestyle-Label,<br />

dessen Produktpalette sich<br />

in zwei maßgebliche Bereiche unterteilt:<br />

Spirituosen unter dem Namen North Sea<br />

(wie Vodka und Gin) sowie Mode – Hosen,<br />

Jacken, Westen oder Shirts – konsequent<br />

qualitativ hochwertig. Gegründet<br />

wurde der Skiclub Kampen ursprünglich<br />

von Pius Regli und Jörn Hinck, dem unterdessen<br />

leider verstorbenen, legendären<br />

Wirt aus dem Pony Club. Damals war es<br />

tatsächlich ein Skiclub, Regli und Hinck<br />

die einzigen Mitglieder. Nach dem Tod<br />

von Jörn Hinck kam die Überlegung, aus<br />

dem Namen „Skiclub Kampen“ mehr zu<br />

machen. Davon war auch Dirk Erdmann<br />

begeistert. Dritter Mann im Bunde wurde<br />

der befreundete Uli Graf – ein Textilexperte<br />

mit Ferienhaus in Kampen. Bekannte<br />

Träger der Marke sind der Liverpool-Trainer<br />

und Sylt-Liebhaber Jürgen Klopp und<br />

Schauspieler Wotan Wilke Möhring, der<br />

im Tatort für Norddeutschland ermittelt.<br />

Außerdem ist Dirk Erdmann Mitglied im<br />

Golfclub Sylt, mit seiner Clubmannschaft<br />

mischt er in der 2. Bundesliga mit. Sein<br />

Handicap ist 3. Und in der Politik ist der<br />

vielseitige Unternehmer seit über 20 Jahren<br />

aktiv und seit 2005 stellvertretender<br />

Bürgermeister in Kampen.<br />

71


Sylt Spezial<br />

Action pur<br />

Fallschirmspringen – endloser Blick über Sylt<br />

Freeflyer über Sylt<br />

Der Panoramablick über die Insel Sylt ist unglaublich – ein wahrer Genuss für jeden<br />

Springer und Tandemgast. Man sieht den Strand, die unendliche Weite der Nordsee und<br />

des Wattenmeers, Amrum, Föhr und natürlich Dänemark. Wer Spaß daran gefunden hat,<br />

würde es am liebsten immer wieder tun. Wer gerne einmal einen Tandemsprung wagen<br />

möchte: Auf dem Gelände des Sylter Flughafens stehen während der Zeit von April bis<br />

zum Oktober bei „Seventh Sky“ erfahrene Tandemmaster zur Verfügung. Ein Tandemsprung<br />

ist für viele Einsteiger der erste Schritt in den Fallschirmsport. „Nur Mut – dafür<br />

sind keine Vorkenntnisse, spezielle ärztliche Untersuchungen oder Lizenzen notwendig“,<br />

sagt Sprungbetriebsleiterin Heike Almeling. Und für jene, die richtige Skydiver<br />

werden wollen (das Tempo im freien Fall von ca. 190 bis 220 km/h begeistert alle<br />

Geschwindigkeitsliebhaber): die Insellage ist auch für eine Ausbildung zur<br />

Sprunglizenz hervorragend geeignet, da es kaum Hindernisse gibt und sich<br />

eine große sichere Landefläche direkt neben dem Marine Golfplatz am<br />

nördlichen Teil des Flughafens befindet. Preise: Tandemsprung ab 260<br />

Euro, Ausbildung zur Sprunglizenz ab 1.600 Euro.<br />

www.fallschirmspringen-sylt.de oder www.seventhsky.de<br />

Zur Ruhe kommen<br />

Yoga: Open Air<br />

Frischluftfreudige Yogis und alle, die es werden wollen, haben Gelegenheit,<br />

den Leib-Seele-Kosmos bei Vogelgezwitscher, Wiesengeflüster<br />

und Blätterrauschen zu erforschen. Yogalehrerin Maren Schulz lädt wieder<br />

ein, die Yogamatten und Decken draußen zu entfalten – und Körper und Geist<br />

gleich mit. Immer freitagnachmittags von 17 bis 18.30 Uhr in Kampens Dorfpark.<br />

Treffpunkt am Eingang bei der Allee am Wattweg, etwa 300 Meter vom Kaamp-Hüs<br />

aus nach Osten Richtung Watt. Eine Unterlage, warme Bekleidung, etwas zum Zudecken<br />

und der Betrag von 15 Euro sind mitzubringen. Gleiches gilt für die Strand-Yoga-<br />

Einheiten, die täglich von Montag bis Freitag bis zum 2. September <strong>2016</strong> veranstaltet.<br />

Weitere Infos unter www.yogamare.de<br />

72<br />

Außergewöhnlich.<br />

Entspannend.<br />

Yoga mit Maren Schulz<br />

Fotos: PR (2)


Sylt Spezial<br />

Meine 4 Sylt-Highlights<br />

Autorin Claudia Welkisch über ihre Lieblingsinsel<br />

Foto: Philip Welkisch<br />

1. (M)eine Leuchtturm-Hochzeit in Hörnum<br />

Meine Leuchtturm-Hochzeit im Mai 2010 war mein absolutes Sylt-Highlight: 101<br />

Stufen bis zum kleinen Trauzimmer in rund 50 Metern Höhe, in das aus Platz- und<br />

Statikgründen außer dem Brautpaar nur noch sieben weitere Personen dürfen.<br />

2. Radtouren über die Insel<br />

Auf den rund 300 Kilometer langen Insel-Radwegen hat man immer Gegenwind –<br />

egal, in welche Richtung man fährt. Trotzdem ist Radfahren auf Sylt für mich ein<br />

Muss. Meine Lieblingstour (ca. 30 Kilometer) führt von Westerland rund ums Rantumbecken,<br />

am Watt entlang nach Morsum und von dort über Keitum zurück nach<br />

Westerland.<br />

3. GroSSartige Natur<br />

Einer meiner Lieblingsplätze ist der Ellenbogen, wo man stundenlang am Strand<br />

entlanglaufen kann und auch in der Hochsaison mehr Schafe als Menschen trifft.<br />

Weitere Natur-Highlights: die Kliffs, die alle eine andere Farbe haben, die Heidelandschaften<br />

und Deutschlands einzige Wanderdüne in List.<br />

4. Tolle Inselmenschen<br />

Ein weiterer Grund für mich, nach Sylt zu fahren, sind die Sylter. Sie sind tolle Gastgeber<br />

– und erfinderisch: Sie bauen Wein in Keitum und Whisky im Watt an, sie<br />

brachten das Windsurfen nach Europa, sie machen aus Algen und Syltrosen Spezialitäten,<br />

verkaufen Inselsalz in die ganze Welt und arbeiten als Butler oder Vogelwart.<br />

Die passionierte<br />

Sylt-Kennerin<br />

Claudia Welkisch<br />

zählt 111<br />

Gründe auf, die<br />

99 Quadratkilometer<br />

große Insel zu lieben. Mit<br />

wissenswerten Fakten, witzigen<br />

Anekdoten und zahlreichen Insidertipps<br />

entführt sie den Leser auf ihre<br />

Lieblingsinsel. In ihrem Blog www.<br />

lieblingsplaetze-blog.de hält die<br />

36-Jährige weitere Sylt-Tipps bereit.<br />

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H O T E L<br />

Peter M. & Minka Stütz ·Alte Dorfstraße 7 · 25999 Kampen (Sylt) · Telefon 04651-469 70 · www.village-kampen.de


Auch ohne Kamera<br />

den nächsten Beitrag<br />

im Visier: Axel Link<br />

Sylt Spezial<br />

Filmreif,<br />

diese Insel<br />

In seiner Freizeit hält sich Axel Link, 56,<br />

durch Joggen fit. Und das am liebsten auf<br />

seiner Lieblingsinsel. So viel Zeit bleibt dafür<br />

jedoch nicht, denn wenn er auf Sylt ist,<br />

kümmert er sich meistens um den nächsten<br />

TV-Beitrag. Denn der Medienunternehmer<br />

hat 2013 den Fernsehsender Sylt1 ins<br />

Leben gerufen.<br />

Als Kölner: Woher kommt Ihre Verbindung<br />

zu Sylt?<br />

Vor über 20 Jahren habe ich bei einem<br />

Inselhopping-Segeltörn über die griechische<br />

Ägäis eine waschechte Insulanerin<br />

kennengelernt. Das war aber<br />

keine Griechin, sondern eine Sylterin.<br />

Der Klassiker also: Der Liebe wegen.<br />

Wäre meine heutige Frau und Mutter<br />

unserer drei gemeinsamen Kinder Mallorquinerin,<br />

gäbe es heute vermutlich<br />

Mallorca1.<br />

Was fasziniert Sie an der Insel?<br />

In meiner Interviewreihe ‚Sylter Gespräche‘<br />

habe ich eine Menge Menschen<br />

kennengelernt, die auf faszinierende<br />

und spannende Lebensläufe<br />

zurückblicken. Verrückte Typen gibt<br />

es natürlich überall auf der Welt. Aber<br />

ich glaube, die Dichte von „positiv Verrückten“<br />

ist auf Sylt besonders hoch.<br />

Haben Sie einen Lieblingsplatz?<br />

Die Küchenbank meiner Schwiegermutter<br />

in Wenningstedt – weil es da<br />

immer super leckeres und gesundes<br />

Essen gibt. Wonnemeyer am Strand<br />

– beim Sonnenuntergang mit einem<br />

guten Glas Wein. Und gerne auch das<br />

Café Lund in Hörnum nach einer Wanderung<br />

um Hörnum-Odde.<br />

Gibt es eine Sylt-Sendung, die Sie unbedingt<br />

noch machen möchten?<br />

Eine? Jede Menge! Was auf jeden Fall<br />

noch fehlt ist die „Sansibar-Story“.<br />

Spielt auch Hamburg – als nächstgelegene<br />

Großstadt – eine besondere<br />

Rolle für Ihren Sender?<br />

Natürlich. Unter anderem gibt es bei<br />

uns ja das Format „Hamburg meets<br />

Sylt“. In einer knappen Viertelstunde<br />

erzählen mir prominente und weniger<br />

prominente Hamburger ihre Erlebnisse<br />

von und auf der Insel. Das lässt sich<br />

auch an unseren Facebook-Freunden<br />

ablesen. Von den über 65.000 Freunden<br />

kommen sehr viele aus Hamburg.<br />

Was kann Sylt von Köln lernen und<br />

Köln von Sylt?<br />

So grundsätzlich könnten viele Menschen<br />

eine gute Portion Kölscher Gelassenheit<br />

vertragen: Wat fott es, es<br />

fott – weg ist weg. Diese Formel der<br />

rheinischen Gelassenheit würde den<br />

meisten Menschen (von Freiburg bis<br />

Flensburg) gut bekommen.<br />

Über Axel Link<br />

Geboren wird er in Oberwesel am<br />

Rhein. Seit 1989 ist Axel Link Inhaber<br />

einer eigenen TV-Produktionsgesellschaft<br />

in Köln. Seine<br />

TV-Laufbahn begann 1984 als<br />

Reporter für Hörfunk und Fernsehen<br />

beim SWR. Zudem war er<br />

am Aufbau des ersten deutschen<br />

Frühstücksfernsehens bei RTL beteiligt.<br />

SYLT1 sendet im digitalen<br />

Kabel und als Livestream unter<br />

www.sylt1.tv<br />

Foto: Simone Rudloff<br />

74


Sylt Spezial<br />

SYLT<br />

Wenningstedt / Braderup<br />

Einige Empfehlungen<br />

auf einen Blick<br />

List<br />

Mylin<br />

Wohnen. Und das ganz einzigartig<br />

Dünenstraße 1<br />

www.mylin.de<br />

Beauty Balance<br />

Für die Schönheit. Inhabergeführt<br />

Hafenstraße 14<br />

www.syltkosmetik.de<br />

Surfschule Wenningstedt<br />

Zum Beispiel mal Kiten lernen<br />

Am Multi-Sportplatz bei Gosch<br />

www.suedkap-surfing.de<br />

Körnerladen<br />

Naturkost in zweiter Generation<br />

M. T. Buchholz-Stich 8<br />

www.koernerladen.de<br />

Westerland<br />

Different Fashion<br />

I-N-D-I-V-I-D-U-E-L-L<br />

Elisabethstraße 4<br />

www.different-fashion.com<br />

Rantum<br />

Sansibar<br />

Brunchen gehen! Abends ist es<br />

natürlich auch lecker<br />

Hörnumer Straße 80<br />

www.sansibar.de<br />

Keitum<br />

Ambiente<br />

Hier sind Sie richtig, liebe Damen<br />

C. P. Hansen-Allee 2<br />

www.ambiente-sylt.de<br />

Genuss-Shop<br />

Ein King der Gourmet-Genüsse<br />

Gurtstig 2<br />

www.johannesking.de<br />

Brot & Bier<br />

Neu. Von Alexandro Pape<br />

Gurtstig 1<br />

www.brot-und-bier.de<br />

Kampen<br />

Club Rotes Kliff<br />

Beim Feiern eine sichere Bank<br />

Braderuper Weg 3<br />

www.club-rotes-kliff.de<br />

Kampen Bay<br />

Dieses Jahr. Und hoffentlich auch nächstes!<br />

Kurhausstraße 2<br />

www.kampenbay.de<br />

Buhne 16<br />

Kann man gar nicht oft genug empfehlen<br />

Listlandstraße 133b<br />

www.buhne16.de<br />

Il Ristorante<br />

So lecker wie sympathisch<br />

Süderweg 2<br />

www.il-ristorante.de<br />

Hotel Rungholt<br />

GUTE Nacht<br />

Kurhausstraße 35<br />

www.hotel-rungholt.de<br />

Herstellerverzeichnis<br />

Alcina<br />

www.dr-wolff-shop.de<br />

Ambiente<br />

www.ambiente-sylt.de<br />

Artemis<br />

www.artemis-skincare.com<br />

Dermasel<br />

www.dermasel.de<br />

DIFFERENT FASHION No. 6.<br />

www.different-fashion.com<br />

Doctor Eckstein Biokosmetik<br />

www.eckstein-kosmetik.de<br />

Friendly Hunting Store<br />

www.friendly-hunting.com<br />

Iris von Arnim<br />

www.irisvonarnim.com<br />

La mer<br />

www.la-mer.com<br />

Nicolaisen Intercoiffure Hamburg<br />

www.nicolaisen-hamburg.de<br />

Olaz<br />

www.olaz.de<br />

Oppermann Haute Coiffure<br />

www.oppermann-hamburg.de<br />

www.labiosthetique.com<br />

Phyris<br />

www.phyris.de<br />

Revlon<br />

www.orofluido.com<br />

roy: celebrates your style<br />

Strandstraße 25<br />

25980 Sylt / Westerland<br />

sebamed<br />

www.sebamed.de<br />

Segunda Vida<br />

www.segunda-vida-hamburg.de<br />

Thomas Wolff<br />

www.peter-polzer.de<br />

www.glynt.de<br />

Wella<br />

www.wella.de<br />

Wempe<br />

www.wempe.de<br />

Yvette Hafner Friseure<br />

www.yvettehafner.de<br />

www.greatlengths.de


RASEN<br />

HERZ.<br />

DAS ÜBERNIMMT<br />

IHR HERZ.<br />

Jaguar F-Type Cabrio<br />

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Ihr Fachgeschäft<br />

auf Sylt!<br />

„Jeder Mensch hat ein anderes<br />

Schlafverhalten“, berichtet Claudia<br />

Infante. Bei Sylter Bettwaren<br />

erhält jeder Kunde das, was er für<br />

seinen gesunden Schlaf braucht:<br />

von hochwertigen Kaltschaumund<br />

Federkernmatratzen über<br />

Bettdecken bis hin zur individuellen<br />

Maßanfertigung. „Zur Sommerzeit<br />

bieten wir traumhafte,<br />

extra leichte Daunen- oder Seidendecken<br />

sowie kühlende Kissen<br />

und ein reichhaltiges Bettwäschesortiment“,<br />

erzählt die Geschäftsführerin<br />

weiter.<br />

Exklusive Sylt Bettwäsche


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Dieses Mal präsentieren wir Ihnen Mode und Schmuck aus<br />

Sylter Stores und Boutiquen. Genießen Sie die Aussicht auf die neuesten<br />

Trends und sehr schöne Plätze der Insel<br />

Fotos: Simone Rudloff | Produktion: <strong>HANSEstyle</strong><br />

Ein besonderer Dank dem Tourismus-Service Kampen und dem<br />

Hotel Rungholt für die freundliche Unterstützung<br />

Hair & Make-up: Dennis Brand (Bigouidi)<br />

Models: Louisa (PMA Models) | Max Bender (Kult MA)<br />

Fotoassistentin: Viviane Grigull<br />

Sie: Bomberjacke, die als Rucksack tragbar ist. Dazu eine Seidenbluse und Hose mit Zippern, alles Dsquared2.<br />

Outfit über Different Fashion NO 6. Er: Lederjacke von Belstaff, kombiniert mit einem Strickpulli und Jeans, beides von Dsquared2.<br />

Outfit über Different Fashion Men.


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Er: Jacke von Drykorn, dazu ein Jeanshemd von Replay und eine Jeans von Tigha. Sie: Lederjacke von Tigha, Kleid von<br />

Patrizia Pepe und Pumps von Gardenia. Tasche von Lua. Beide Outfits von roy: celebrates your style.<br />

<strong>HANSEstyle</strong> Fashion. Präsentiert von<br />

Strandstraße 25 | 25980 Westerland


Alle Ringe sind aus 18k Roségold (v. links): Zeigefinger: ‘Colonna by Kim‘ mit einem großem Turmalin. Daneben am<br />

Mittelfinger: ‘Helioro by Kim‘ mit 34 Brillianten. Am Ringfinger trägt sie ‘Voyage by Kim‘ mit 21 Brillianten und ‘Krone by<br />

Kim‘ mit einem großen Brillianten plus 50 kleinen. Am Zeigefinger der anderen Hand ziert sie ‘DreamDancer by Kim‘. Ihr<br />

Mittelfinger ist geschmückt mit ‘Blu Rhythmus by Kim‘ und ‘Blu by Kim‘ mit sieben Rauchquarzen. An ihrem Ringfinger<br />

paaren sich ‘Endless by Kim‘ und ‘Voyage Helioro by Kim‘. Alles über Wempe. Top von Steffen Schraut, gesehen bei roy:.<br />

<strong>HANSEstyle</strong> Fashion. Präsentiert von<br />

Strönwai 16 | 25999 Sylt


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Sie tägt einen re ver si blen Lammfellmantel, darunter einen Turtleneck-Pullover mit Perlenapplikationen und<br />

eine weiche Lederhose, alles Fabiana Filippi. Lässig dazu: Das Cape und ein Strickschal, getragen als Kopftuch, beides:<br />

Friendly Hunting.<br />

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Im Wind weht der Schal ‘Garden Eden Blossom‘.<br />

Passend zum gebundenen Turban: Felted<br />

Scarf Stola ‘Eyes of Marakesh‘, beides Friendly<br />

Hunting. Detailverliebt gesellen sich der<br />

gemusterte Mantel und der zweifarbige Pullover<br />

dazu. Hose und Schuhe sind aus sehr weichem<br />

Leder, alles Fabiana Filippi.<br />

<strong>HANSEstyle</strong> Fashion. Präsentiert von


Sie trägt über dem Seidentop ‘Bella‘ eine weiche Lammfellweste ‘Watsonia‘.<br />

Dazu die Lederhose ‘Pacific‘ mit Bootcut, alles von Iris von Arnim.<br />

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Strönwai 16 | 25999 Sylt<br />

Der Sport Chronograph Cermet aus Edelstahl mit beidseitig entspiegeltem Saphirglas besticht durch den einseitig<br />

drehbaren Taucherring mit 60-Minuten-Skala und Null-Markierungspunkt mit SuperLuminova von Wempe Glashütte i/SA.


Julian Weth bewegt sich zwischen<br />

Streetwear und High-Fashion


MODE & BEAUTY<br />

Ungehorsam<br />

als Tugend<br />

Der 28-jährige Jungdesigner Julian Weth, der im März dieses Jahres seinen Abschluss<br />

in Modedesign an der Akademie JAK machte, hat mit seiner Kollektion<br />

‚Ungehorsam‘ den European Fashion Award <strong>2016</strong> in der Kategorie Studierende<br />

gewonnen. <strong>HANSEstyle</strong> sprach mit dem Nachwuchstalent über seinen Weg in<br />

die Mode, den FASH-Award und tugendhaften Ungehorsam.<br />

Wieso heißt Ihre Kollektion ‚Ungehorsam‘?<br />

Als ich die sechs Outfits, bestehend<br />

aus 13 Teilen, entwickelt habe, waren<br />

der Ukraine-Konflikt, der IS sowie<br />

die Finanzkrise mit ihren katastrophalen<br />

Folgen tagesaktuell. Das hat<br />

mich sehr berührt. Ich finde, dass viele<br />

Menschen zu gehorsam agieren. Mit<br />

meiner Kollektion will ich ihr Verhalten<br />

in Systemen und die Folgen blinden Gehorsams<br />

in Frage stellen. Bei der Titelfindung<br />

hat mich Oscar Wilde inspiriert,<br />

der einst sagte: „Ungehorsam ist für jeden,<br />

der die Geschichte kennt, die recht<br />

eigentliche Tugend des Menschen.“ Als<br />

Grundlage für die Kollektion diente mir<br />

ausgemusterte Militärkleidung. Indem<br />

ich sie zerschnitten, gewaschen, abgerieben<br />

und mit anderen Materialien<br />

zusammengenäht habe, ergab sich ein<br />

völlig neuer Kontext. So ist aus der Militärkleidung<br />

etwas Ziviles geworden<br />

– hiermit wollte ich die ‚Gewaltspirale‘<br />

aufbrechen.<br />

Wie beschreiben Sie Ihren Design-Stil?<br />

Ich bewege mich irgendwo in einer<br />

Grauzone zwischen Streetwear und<br />

High-Fashion. Da ich ursprünglich aus<br />

der Street-Art- bzw. Hip-Hop-Szene<br />

komme, habe ich eine starke Beziehung<br />

dazu. Anstatt jedoch mit den<br />

typischen Materialien, wie Jeans oder<br />

Jersey, zu arbeiten, experimentiere ich<br />

lieber mit Anzugstoffen oder Upcycling-<br />

Materialien.<br />

Für wen entwerfen Sie Mode?<br />

Mein Fokus liegt auf Männerkollek-<br />

tionen. Ich glaube, dass dort momentan<br />

die großen Revolutionen gemacht<br />

werden. In der Damenmode gab es in<br />

den letzten Jahrzehnten viele krasse<br />

Veränderungen, doch in der Männermode<br />

herrscht noch deutliches<br />

Entwicklungspotenzial. Zum Beispiel<br />

ändert sich gerade die Definition von<br />

'Luxus' – Streetwear und sportliche Aspekte<br />

beeinflussen die aktuelle Männermode<br />

zunehmend. So waren Hosen<br />

mit tiefem Schritt früher lediglich Hip-<br />

Hoppern vorbehalten, heute werden<br />

sie von vielen getragen.<br />

Wer oder was inspiriert Sie?<br />

Ich lasse mich vor allem vom politischen<br />

Zeitgeschehen inspirieren.<br />

Manchmal fasse ich auch einfach Materialien<br />

an und in meinem Kopf entstehen<br />

die ersten Ideen. Ich habe eine<br />

sehr künstlerische Art, an etwas heranzugehen.<br />

Damit versuche ich häufig<br />

ans Limit zu gehen – meine Freundin<br />

holt mich da zum Glück meistens auf<br />

den Boden zurück. Gerade in der Couture<br />

gibt es viele Gedankenspiele, die<br />

wirklich beeindruckend sind; aber ich<br />

bin der Meinung, dass die Kleidung<br />

tragbar sein muss.<br />

Wann wussten Sie, dass Sie Modedesigner<br />

werden wollen?<br />

Mit 15 Jahren begann ich mit Street-Art<br />

und Stencil Graffiti, das heißt mit Schablonenkunst.<br />

Ich habe die Motive dann<br />

auch auf T-Shirts gedruckt. Nach dem<br />

Abi fing ich an in Mainz BWL zu studieren,<br />

doch nach drei Semestern merkte<br />

ich, dass mir der künstlerische Aspekt<br />

Skizze des Designers<br />

FASH <strong>2016</strong><br />

Der European Fashion Award (FASH)<br />

wird jährlich weltweit von der Stiftung<br />

der Deutschen Bekleidungsindustrie<br />

ausgeschrieben und zählt<br />

international zu einem der bedeutendsten<br />

Mode-Wettbewerbe. Das<br />

diesjährige Motto lautet „Change“.<br />

Im Mittelpunkt stehen jene Veränderungen,<br />

die sich in der Gesellschaft<br />

zurzeit abspielen. Für den<br />

FASH <strong>2016</strong> haben sich insgesamt<br />

151 Designer aus 27 Ländern beworben.<br />

Julian Weth hat seine Kollektion<br />

im Rahmen der Berliner Fashion<br />

Week präsentieren dürfen.<br />

vollkommen fehlt. Ich habe mich an der<br />

JAK eingeschrieben und mich sofort<br />

wohlgefühlt. Hamburg ist eine wunderbare<br />

Inspirationsquelle. Während des<br />

Studiums wohnte ich in St. Georg – das<br />

Zusammenleben verschiedenster Kulturen<br />

hat mich fasziniert.<br />

Das Gespräch führte: Sarah Bischoff<br />

Fotos: Ulrich Lindenthal-Lazhar<br />

Backstage: Jungdesigner Julian Weth und<br />

Autorin Sarah Bischoff im Nähraum der JAK<br />

87


MODE & BEAUTY<br />

„Das ist meine Handschrift!“<br />

Die Designerin Kathrin Musswessels und ihre klaren, androgynen<br />

Schnitte mit femininen und raffinierten Details<br />

Kathrin Musswessels ist fest in Hamburg verwurzelt. Ihr Credo lautet:<br />

Weniger ist mehr. In Designfragen schlägt sie gern leise Töne an. Wir<br />

trafen die 37-jährige Modeschöpferin in ihrem Geschäft und Studio<br />

auf St. Pauli und sprachen über ihren Werdegang und ihre Inspiration.<br />

„1979 wurde ich in Stade geboren. Meine<br />

Großmutter war Schneiderin und<br />

hatte starken Einfluss auf mich. Die<br />

Ruhe und Ausgeglichenheit, mit der<br />

sie mit ihren Händen und aus eigener<br />

Vorstellungskraft heraus etwas entwickelte,<br />

das es zuvor noch nicht gab,<br />

faszinierte mich zutiefst. Bereits als<br />

Fünfjährige habe ich für meine Familie<br />

eine fast hundertteilige Sonnenbrillenkollektion<br />

aus Pappe und farbigen Folien<br />

entworfen. Zu diesem Zeitpunkt war<br />

mir innerlich bereits bewusst, dass ich<br />

in Zukunft etwas mit meinen Händen<br />

machen möchte.<br />

Als ich mich nach dem Abitur an einer<br />

Mode-Universität bewerben wollte, waren<br />

meine Eltern – beide Akademiker –<br />

sehr skeptisch. Doch meine Schwester<br />

gab mir Mut und so habe ich zuerst an<br />

der Modeschule JAK und dann an der<br />

HAW Hamburg studiert, dort erschien<br />

mir das Studium freier und weniger<br />

verschult zu sein. 2005, direkt nach<br />

dem Studium, durfte ich der Designerin<br />

Zille Homma Hamid bei ihrer Kollektion<br />

in Berlin assistieren. Im Anschluss<br />

habe ich zwei Jahre lang bei dem Modekonzern<br />

Marc Aurel, am Standort<br />

Gütersloh, als Designerin gearbeitet.<br />

Diese Zeit hat mir gezeigt, was ich eigentlich<br />

will: Anstatt in einem großen<br />

Unternehmen technische Zeichnungen<br />

für Stücke anzufertigen, die dann tausendfach<br />

produziert werden, wollte ich<br />

vielmehr mit Liebe individuelle Kleidungsstücke<br />

entwickeln, die ich mir<br />

im Stillen ausgedacht habe. Mir wurde<br />

klar, dass ich meine eigene Handschrift<br />

entwickeln und ein eigenes Label gründen<br />

muss – in Hamburg. Ich bin ein<br />

eher ruhiger und nach innen gekehrter<br />

Typ und fühle mich in unserer Hansestadt<br />

fest verwurzelt.<br />

Mein erstes eigenes Atelier befand<br />

sich in dem Concept Store Anberg in<br />

Eppendorf, in der Isestraße, später<br />

dann in der Künstlerateliergemeinschaft<br />

2025. Parallel leitete ich das<br />

Hamburger Outlet von Herr von Eden,<br />

das war eine intensive Zeit. Vor sechs<br />

Jahren eröffnete ich dann mein heutiges<br />

Geschäft auf St. Pauli und begann<br />

mit Vintage-Kleidung, die ich gekauft<br />

und umgenäht habe. Das war schon<br />

immer eine Leidenschaft von mir. Nach<br />

und nach etablierte ich meine eigenen<br />

Damen-Kollektionen. Außerdem liebe<br />

ich alte und schöne Dinge wie Kunstgegenstände<br />

oder Accessoires. Diese<br />

vereine ich mit meinen Kollektionen<br />

in meinem Geschäft. Ich versuche mit<br />

jeder Kollektion eine neue Geschichte<br />

zu erzählen. Klare, androgyne Schnitte<br />

mit femininen und raffinierten Details –<br />

das ist meine Handschrift, die sich wie<br />

ein roter Faden durch die Geschichten<br />

zieht. Wenn ich mittlerweile täglich<br />

meine Kleidungsstücke auf der Straße<br />

wiedererkenne, bin ich immer noch<br />

sehr euphorisch. Ich habe nun ein Jahr<br />

„Modedesign & Konzept“ an der HAW<br />

Hamburg unterrichtet, das bereitet mir<br />

viel Freude.<br />

Mich inspiriert vieles, ich bin eine Art<br />

Schwamm. Besonders frei fühle ich<br />

mich mit meinen Gedanken auf dem<br />

Land. Im Grünen entwickelt sich eine<br />

ganz eigene Ästhetik. Meine Stimmung<br />

ist ausschlaggebend für eine Kollektion,<br />

ich erzeuge eine Linie im Kopf und<br />

wähle Farben aus. Diese versuche ich<br />

im Zeitgeist zu verankern. So verkörpert<br />

meine aktuelle Frühjahrs- und<br />

Sommerkollektion das Gefühl, frei zu<br />

sein, keinen Zwängen zu unterliegen.<br />

'Tage am Strand. Alles ist luftig und<br />

leicht' – das habe ich versucht mit Farben,<br />

Stoffen und Schnitten auszudrücken.<br />

Von der Entwicklung bis zu dem<br />

Zeitpunkt, an dem die Kollektion in<br />

meinem Laden hängt, braucht es etwa<br />

drei Monate. Die Schnittmuster könnte<br />

ich beispielsweise auch mit dem Computer<br />

erstellen, doch die Linien, die ich<br />

per Hand zeichne, entsprechen eher<br />

meinen Vorstellungen als umgekehrt.<br />

So kommen die Muster von mir und gehen<br />

mit den von mir ausgesuchten Stoffen<br />

in Produktion. Meine Kollektion ist<br />

auch online erhältlich.<br />

Das Musswessels-Geschäft und Studio in<br />

der Clemens-Schulz-Straße vereint Neues<br />

und Altes<br />

88


Kathrin Musswessels trägt ihre<br />

eigene Kollektion: T-Shirt Gennet,<br />

Hose Fisch, Jacke vintage


MODE & BEAUTY<br />

„Meine Stimmung ist<br />

ausschlaggebend für<br />

eine Kollektion, ich erzeuge<br />

eine Linie im Kopf<br />

und wähle Farben aus.<br />

Diese versuche ich im<br />

Zeitgeist zu verankern.“<br />

Kathrin Musswessels<br />

Da ich in meinem Geschäft und Atelier<br />

hauptsächlich im Stehen arbeite, suche<br />

ich den Ausgleich in meiner Freizeit.<br />

Am liebsten powere ich mich beim Laufen<br />

oder im Fitnessstudio richtig aus.<br />

Bei meinen Ausflügen fotografiere ich<br />

leidenschaftlich gern und lasse mich<br />

so für neue Farbkombinationen inspirieren.<br />

Außerdem besuche ich häufig<br />

Konzerte – die Hamburger Musikszene<br />

überrascht mich immer wieder.“<br />

Die Modeschöpferin lässt sich bei ihrer<br />

Arbeit gern über die Schulter schauen<br />

Backstage: Designerin Kathrin Musswessels<br />

mit Autorin Sarah Bischoff<br />

Im Gespräch mit: Sarah Bischoff<br />

Fotos: Simone Rudloff<br />

Overall Baal<br />

impressum<br />

Verleger: Christian Bauer (V.i.S.d.P. / cb@ckb.hamburg)<br />

Art Direktorin: Ellen Holthaus (eh@ckb.hamburg)<br />

Verlagsbeirat: Marie Brömmel, Heinz H. Behrens, Hans-Ulrich Jörges,<br />

Klaus Liedtke, Stephan Luca, Michael Waack, Prof. Dr. Michael Zerres<br />

Redaktion / freie Mitarbeiter:<br />

Heinz H. Behrens, Sarah Bischoff, Dennis Brand, Jennifer Drummond, Marius<br />

Engels (Fotos), Brigitte Engler, Viviane Grigull, Sofia Hadi, Frehn Hawel,<br />

Ulrich Lindenthal-Lazhar (Fotos), Klaus May, Beate Reichmann (Ltg. Beauty &<br />

Wellness), Nathalie E. Reinschmidt, Simone Rudloff (Fotos), Astrid S. Voelkel,<br />

Tim Wendrich, Büsra Yilmaz<br />

Cover Fotografie: Tim Wendrich für <strong>HANSEstyle</strong><br />

Anzeigen / Vermarktung: Aline Sodjinou (as@ckb.hamburg),<br />

Louisa Wölke (Kooperationen & Events), Christian Bauer (verantwortlich für<br />

den Inhalt der Anzeigen), Tel.: 4153-7680, (anzeigen@ckb.hamburg)<br />

Vertrieb / Magazin-Distribution:<br />

Büsra Yilmaz (by@ckb.hamburg), Christian Ackermann<br />

Druck: Möller Druck und Verlag GmbH,<br />

Zeppelinstraße 6, 16356 Ahrensfelde OT Blumberg<br />

Vertrieb: Direktvertrieb. Kontrollierte Verbreitung über festgelegte<br />

Vertriebspartner. Für Direktbezug und Abonnement wenden Sie sich bitte an<br />

den Verlag. Teilauflage über Pressevertrieb Nord KG, Schnackenburgallee 11,<br />

22525 Hamburg. Teilauflage über Valora Retail Services GmbH, Danziger<br />

Straße 35a, 20099 Hamburg<br />

Healthcare & Life – das Gesundheitsportal für Hamburg<br />

und die Metropolregion! Ihr Kontakt via E-Mail: by@ckb.hamburg<br />

(Ansprechpartnerin ist Büsra Yilmaz)<br />

Abonnement: Hamburger Leidenschaft – leidenschaftliche Hamburger.<br />

<strong>HANSEstyle</strong> erscheint derzeit 4 x im Jahr. Abo-Jahrespreis: 20 € (entspricht 5 €<br />

pro Ausgabe / Porto hier bereits enthalten). Jederzeit kündbar. Schreiben Sie<br />

uns eine E-Mail mit Adresse und Namen an: abo.hansestyle@ckb.hamburg<br />

Ausgaben online kaufen:<br />

www.einzelheftbestellung.de/hansestyle<br />

Verlagsinformation: <strong>HANSEstyle</strong> ist eine Publikation der<br />

CKB mediahouse GmbH und darf nur mit Verlagsgenehmigung in Lesezirkeln<br />

geführt werden. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in Onlinedienste<br />

und Internet sowie Vervielfältigung auf Datenträgern dürfen nur nach<br />

Zustimmung des Verlages erfolgen. Der Verlag haftet nicht für unverlangte<br />

Zusendung von Fotos, Manuskripten etc.<br />

Verlag: CKB mediahouse GmbH,<br />

Alsterterrasse 7, 20354 Hamburg. Tel: 040 - 4153-7680,<br />

Geschäftsführer: Christian Bauer<br />

www.hansestyle.hamburg | www.healthcare-life.hamburg |<br />

www.metropole-kreativ.hamburg | www.ckb.hamburg


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Lässige Locken<br />

Der Schnitt konzentriert sich auf die vorhandene Locke. Das<br />

Haar wird leicht gestuft, die Kontur im Ponybereich kürzer<br />

gehalten. So springen die Locken optimal auf. Stylingtipps:<br />

in das feuchte Haar festigende „Curl Defining Cream“ von La<br />

Biosthétique einarbeiten, mit Diffuser trocknen. Zur Verstärkung<br />

der Locken einzelne Strähnen um den Finger wickeln,<br />

feststecken, trocknen lassen. „Curl Saver“ als Glanzspray<br />

ergibt das perfekte Finish. Die intensiven Blondtöne setzen<br />

hier Akzente. Helles Cremeblond vermischt<br />

sich mit sehr hellem Goldblond zu einem<br />

trendigen natürlichen<br />

Farbspiel.<br />

Lockige Fülle<br />

Auch beim Männerhaarschnitt kehren die Locken<br />

zurück. Natürlichkeit, Authentizität und vor allem<br />

Individualität sowie die natürliche Lockenpracht<br />

des Mannes stehen im Vordergrund. Das Deckhaar<br />

wird weich geschnitten, der Hinterkopf rund<br />

und etwas kürzer; nach vorne länger werdend.<br />

Styling-Tipps: Für die Ausformung und den<br />

Halt der Locken ist „Curls Concept“ von<br />

Alcina ideal, für die Pflege eignet sich<br />

„Alcina Feuchtigkeitsspray“.<br />

Frisurentrend: Paul Gehring für Alcina<br />

Star-Friseur Jörg Oppermann<br />

für La Biosthétique/Oppermann<br />

Haute Coiffure Hamburg<br />

Langhaar-Kunst<br />

Ausgangsfarbe des knapp schulterlangen Haars mit Schrägpony und tiefem Seitenscheitel<br />

ist ein kühles Blond. Es werden sehr lange Naturhaar-Extensions in dunkelblondem<br />

Naturton rundum unter das Deckhaar eingearbeitet, sodass ein aparter<br />

Hell-Dunkel-Kontrast mit hellem Ansatz und dunklen Spitzen entsteht. Die Great<br />

Lengths Echthaarverlängerung wird schonend und schnell mit dem Ultraschallsystem<br />

„MultiSonic“ mithilfe einzelner Strähnen befestigt. Mit dem weichen Farbverlauf<br />

entsteht die traumhaft füllige und verlängerte Mähne, die 3-6 Monate hält.<br />

Great Lengths Echthaarverlängerungs-Expertin Ramona/Yvette Hafner Friseure<br />

Beitrag: Beate Reichmann, Frisur: La Biosthétique Paris, Foto: Jörg Oppermann by David Guerre; Mitte Frisur: Alcina; Frisur: Angelo Seminara für Great Lengths, Foto: Yvette Hafner Friseure


MODE & BEAUTY<br />

ENTDECKT<br />

Frisur: Wella Professionals, Foto: Nicolaisen Intercoiffure; Frisur: Michel Dam Hansen for Peter Polzer-HCT, Foto: Wolff<br />

Pearl-Schimmer-Effekte<br />

Der Bob ist fedrig geschnitten<br />

mit gesofteten und gesliceten<br />

Partien und einem kompakt<br />

über dem Vorderkopf gearbeiteten<br />

glatten Pony. Der Farbton<br />

„Black Pearl Ecaille“ aus der<br />

Ecaille-Collection von Wella Professionals<br />

zeigt glänzende, wie<br />

Wasser oder Schildpatt schillernde<br />

Strähnen, die in ganz<br />

natürlich matte, teils marmoriert<br />

wirkende Farbergebnisse<br />

übergehen. Die glatte Struktur<br />

des kinnlangen Bobs entsteht<br />

auch durch Fön und Glätteisen.<br />

Styling-Tipp: Für mehr Farbbrillanz<br />

und Glätte durch wertvolle<br />

Öle sorgt „Chroma Elixir“ von<br />

System Professional.<br />

Lars Nicolaisen für<br />

Wella Professionals/<br />

Nicolaisen Intercoiffure<br />

Hamburg Stadtpalais<br />

Coiffeur Thomas Wolff<br />

Inhaber Peter Polzer Gänsemarkt<br />

Short Cut<br />

Bei dieser topmodischen Kurzhaarfrisur<br />

werden die Seiten und der Nacken<br />

über Kamm und Schere geschnitten,<br />

am Oberkopf die Spitzen ausgefedert<br />

(Pointcut-Technik) – vom Wirbel zur<br />

Stirn länger werdend. Durch Föhn, Glätteisen<br />

und Volumenpflege wird die leichte<br />

Tolle geformt. Kalte hellblonde Farben<br />

werden mit einem Goldblond am Wirbel<br />

bis zum leichten Pastellviolett an der Stirn<br />

gemischt, daher der kühle Übergang am<br />

Oberkopf (Farbtöne von Glynt). Styling-Tipps:<br />

Im feuchten oder trockenen<br />

Haar pflegt die „Phytokératine<br />

Extreme Creme“ mit Thermoschutz<br />

perfekt. Für maximalen Halt sorgt<br />

das pflanzliche Haarspray „Phyto<br />

Laque Design“ von Phyto Paris.<br />

Liebhaberstücke<br />

Antikes bei Segunda Vida<br />

Liebevoll aufgearbeitete Möbel und<br />

Lampen sowie Accessoires aus dem 19.<br />

und 20. Jahrhundert entdecken Sie bei<br />

Segunda Vida. „Ich möchte alten Dingen<br />

eine neue Funktion im modernen<br />

Alltag geben“, beschreibt Firmeninhaber<br />

Frank Bösinger seine Leistungen, zu<br />

denen auch Möbelstücke in sogenannter<br />

Fassmalerei gehören. Ursprünglich<br />

haben Fassmaler vor allem Holzplastiken<br />

„gefasst“, das heißt sie haben sie<br />

mit besonderen Techniken bemalt. Eindrückliche<br />

Beispiele sind die Heiligenfiguren<br />

in Kirchen. Später wurde diese<br />

Technik auch für Gebrauchsgegenstände<br />

angewendet. Durch die aufwendige<br />

Bearbeitung entsteht eine besondere<br />

Patina und Lebendigkeit der Oberflächen,<br />

die je nach Lichteinfall sehr unterschiedlich<br />

wirken. Die Möbel bei<br />

Segunda Vida sind alt, also nicht neu<br />

produziert, sondern ihnen wurde zu<br />

neuem Glanz verholfen und damit ein<br />

„zweites Leben“ (spanisch: segunda<br />

vida) geschenkt. Alle Artikel können<br />

Sie nach Absprache in den Räumen in<br />

der Rahlstedter Bahnhofstraße 51 ansehen<br />

und aussuchen.<br />

www.segunda-vida-hamburg.de<br />

Wohnatmosphäre<br />

schaffen mit restaurierten<br />

Möbeln und<br />

Wohnaccessoires


1<br />

MODE & BEAUTY<br />

Schnelle<br />

Schönmacher<br />

2<br />

Mit wirkungsvollen Frischekicks, die ausgezeichnete Pflege beinhalten,<br />

und leichten Feuchtigkeitsspendern, die zugleich gut<br />

vor intensiver UV-Strahlung schützen – so macht der Sommer<br />

einfach Freude. Und die Haut dankt es Ihnen auf ewig!<br />

4<br />

3<br />

7<br />

8<br />

5<br />

6<br />

1 „FireFighter“ beruhigt irritierte Männerhaut perfekt. Bewährte Stressbuster wie Allantoin und Panthenol<br />

mildern Rötungen, ein pflanzlicher Detox-Wirkstoff bietet Langzeitschutz; von Artemis/exklusiv<br />

bei Douglas // 2 Einen exotischen Frischekick mit Lotus & grünem Tee bietet die sehr sanft und<br />

schonend reinigende „Pflege-Dusche“, exakt abgestimmt auf den pH-Wert 5,5 der gesunden Haut; von<br />

sebamed/Budnikowsky // 3 Die „Regenerist 3-Zonen Tagescreme LSF 30“ ist eine hochwirksame,<br />

die Kollagenproduktion steigernde Anti-Aging-Creme mit leichter Konsistenz und hohem UV-Schutz;<br />

von Olaz/Galeria Kaufhof // 4 Mit jeder Tagespflege (auch der getönten) kombinierbar, bietet „Active<br />

Concentrate Sun Shield SPF 50“ als leichte Textur mit Rutin und Vitamin E bestmöglichen Schutz vor UVAund<br />

UVB-Strahlung; von Doctor Eckstein Biokosmetik/Douglas // 5 Die neue „Q10 Effect Bodylotion“<br />

zieht schnell ein und ist perfekt als kühlende After-Sun Lotion geeignet; von Alcina/www.dr-wolffshop.de<br />

// 6 „Totes Meer Salz Körperpeeling Lemongras“ mit 100 % natürlichen Peelingpartikeln ist eine<br />

erfrischende Pflege für samtweiche Sommerhaut; von Dermasel/Europa Apotheke // 7 Beautypower<br />

aus dem Meer mit kultivierten Hightech-Algen: „See Change Smoothing Cream“ schenkt ein bis in die<br />

Tiefe durchfeuchtetes, verjüngtes und glattes Hautbild; von Phyris/<br />

www.phyris.de // 8 Beruhigt und schützt überempfindliche Haut<br />

im Urlaub: das Reiseset mit Med Reinigungsgel, Gesichtscreme, S.O.S<br />

Repaircreme und Bodylotion; von La mer/Die Apotheke<br />

94<br />

Sommer, Sonne, Urlaub<br />

Welchen Sonnenschutz wir brauchen, hängt von unserem individuellen Eigenschutz und<br />

dem Hauttyp ab. Faustregel: je blasser die Haut (keltischer Typ) umso lichtempfindlicher<br />

ist sie und umso höher sollte der Lichtschutz (immer!) sein. Am häufigsten findet man den<br />

Mischtyp (leicht dunkelblondes/brunettes Haar, dunkle Augen) mit der Eigenschutzzeit von<br />

ca. 20 Min. Bei sonnenentwöhnter Haut ist LSF 30 oder LSF 50 am sichersten. Schutz (Hut<br />

oder Kappe) für Kopfhaut und Haar nicht vergessen. Top-Haarschutztipp: vor dem Sonnen<br />

oder Baden ein leichtes Ölspray benutzen (z. B. „Orofluido“ von Revlon).<br />

<strong>HANSEstyle</strong> Beauty- und<br />

Wellness-Redakteurin Beate<br />

Reichmann<br />

Beitrag: Beate Reichmann, Fotos: PR (8)


Astro<br />

Liebe & Beruf<br />

Horoskop<br />

Im Jahr des Planeten Mars wird es nicht langweilig. Mit Eroberungslust und Willensstärke wird der Sommer „genommen“.<br />

Unternehmergeist und Dynamik stehen im Vordergrund.<br />

KREBS<br />

(22. Juni bis 22. Juli)<br />

LÖWE<br />

(23. Juli bis 23. August)<br />

JUNGFRAU<br />

(24. August bis 23. September)<br />

Grandios, Daumen hoch ... so läuft das Jahr<br />

weiter. Ein Glücksjahr für Krebs-Geborene:<br />

Der langgehegte Aufschwung geht weiter, berufliche<br />

Höhepunkte im August durch Verträge<br />

und Geschäftsabschlüsse. Im September<br />

kommen Menschen auf Sie zu, die Sie fördern<br />

und auf die Sie sich verlassen können ... und<br />

eine Liebesreise kündigt sich auch noch an.<br />

Diszipliniertes Denken und Seriosität schützen<br />

die sich häufig und heftig verliebenden<br />

Löwen vor leichtsinniger Grenzüberschreitung<br />

und leiten eine Kurskorrektur ein – auch wenn<br />

sie schwerfällt. Folgt man den Zeichen der<br />

Zeit, kommt die Belohnung im Herbst. Gleichzeitig<br />

bieten sich durch gesteigerten Geschäftssinn<br />

echte Karriereaufstiegschancen.<br />

Es ist ein wunderbares Jahr für diese schaffensfreudigen<br />

Sternzeichen. Der Sommer wird<br />

für die oft zaudernden Jungfrau-Geborenen<br />

von Liebesglück und Karriere gekrönt. Doch<br />

sollte man weiterhin auf die Gabe der guten<br />

Strategie für das Beobachten vertrauen; der<br />

richtige Weg, um dann ohne Zweifel selbstbewusst<br />

die Gewinne einstreichen zu können.<br />

WAAGE<br />

(24. September bis 23. Oktober)<br />

Skorpion<br />

(24. Oktober bis 22. November)<br />

Schütze<br />

(23. November bis 21. Dezember)<br />

Entscheidungen sollten jetzt getroffen werden,<br />

damit die großen Chancen nicht verloren<br />

gehen. Scheuen Sie keine Auseinandersetzung,<br />

auch wenn der Wunsch nach Harmonie<br />

und Frieden groß ist. Mit Ihrem Taktgefühl<br />

wird das gut gelingen! Sie sind doch genial im<br />

Verteilen von Komplimenten und Schmeicheleien<br />

– ruhig mal für das Geschäft einsetzen.<br />

Rein ins Leben – das ist jetzt angesagt.<br />

Skorpion-Geborene rudern auf die Seite des<br />

Glücks. Mit innerer Stabilität streben sie<br />

neue Ziele an, lernen inspirierende Menschen<br />

kennen und ernten Anerkennung sowie mehr<br />

Geld. Tolle Aussichten, auch hinsichtlich des<br />

richtigen Wegbegleiters, der dank Flirtlust im<br />

Sommer am Meer gefunden werden könnte.<br />

Der optimistische und begeisterungsfähige<br />

Schütze braucht jetzt Nerven, denn ein Richtungswechsel<br />

kündigt sich an. Doch diese<br />

Veränderung scheint eine gewaltige Chance<br />

für das künftige Gesamtglück zu sein und man<br />

sollte sich den Begebenheiten stellen. Langfristigen<br />

Erfolg bringen Projekte, die ab September<br />

gut und fachkundig durchdacht starten.<br />

Steinbock<br />

(22. Dezember bis 20. Januar)<br />

Wassermann<br />

(21. Januar bis 19. Februar)<br />

Fische<br />

(20. Februar bis 20. März)<br />

Locker und leidenschaftlich nimmt der disziplinierte<br />

Steinbock den Sommer. Möglichkeiten<br />

auch für private Unternehmungen werden<br />

ergriffen und aus Freundschaft könnte glühendes<br />

Feuer entstehen! Beruflich tun sich<br />

bei diesem beharrlich agierenden Sternzeichen<br />

neue Geschäfte auf, die Erfolgshöhepunkte<br />

bis zum Jahresende versprechen.<br />

Nur nicht so wie der Rest der Welt. Der Wassermann,<br />

der Freiraum braucht, doch sich<br />

auch nach Nähe sehnt, will die Zukunft mitgestalten.<br />

Mit Diplomatie und Kreativität beeindruckt<br />

er immer wieder seine Geschäftspartner,<br />

die auf seine oft rettende und kluge<br />

Taktik und seine hoch geschätzten unkonventionellen<br />

Ideen nicht verzichten möchten.<br />

Diese Waaserzeichen werden durch den<br />

Glücksplant Jupiter bestrahlt und Job-Planet<br />

Merkur eröffnet ihnen neue finanzielle Möglichkeiten.<br />

Man sollte seine Position festigen<br />

und kritisch abwägen, worauf man sich einlässt,<br />

da es um Investitionen in lang anhaltende<br />

Projekte geht. Auch die sanften Fische<br />

haben Neider, von denen sie gar nicht ahnen.<br />

WIDDER<br />

(21. März bis 20. April)<br />

Stier<br />

(21. April bis 20. Mai)<br />

ZWILLINGE<br />

(21. Mai bis 21. Juni)<br />

Weiterhin heißt die Devise: Freie Fahrt im Job,<br />

Sport und auch in der Liebe. Widder sind in<br />

diesem Jahr geduldiger, ernsthafter geworden<br />

und reagieren gelassener. Doch um sich einen<br />

langgehegten Wunsch erfüllen zu können,<br />

sollte man nicht mehr an allem festhalten. Einiges<br />

muss weg, um freier zu werden, denn ab<br />

September geht’s richtig los.<br />

Das konsequente Durchhalten der Stiere, gepaart<br />

mit Klugheit und Vernunft, zahlt sich mit<br />

tollen Erfolgen auf allen Ebenen aus. Dieses<br />

vielversprechende Jahr wird sowohl durch berufliche<br />

Highlights als auch durch beglückende<br />

Freundschaften beflügelt. Besonders ab<br />

September kann man durch super Geschäfte<br />

die Finanzen erfreulich aufpolstern.<br />

Ganz nach Zwillings-Manier gibt es immer etwas,<br />

dass sie anstachelt, für Abwechslung,<br />

Aufregung und neue Anregungen sorgt. Alltagslangeweile<br />

kommt nicht auf. Doch bitte<br />

nicht zu viel verraten – Obacht vor Ideenklau.<br />

Zwillinge, die sich in zwei oder mehrere Personen<br />

gleichzeitig verlieben können, genießen<br />

Ende des Sommers beste Romantiktrips.<br />

Fotos: © pdesign - Fotolia.com<br />

96


HAMBURGS SPORTMEDIZINISCHES ZENTRUM:<br />

LANSMEDICUM<br />

DIREKT AM STEPHANSPLATZ LIEGT HAMBURGS<br />

MODERNSTES SPORTMEDIZINISCHES ZENTRUM.<br />

Modernste Medizin und Diagnostik trifft auf traditionelle Naturheilverfahren<br />

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Ein interdisziplinäres sportmedizinisches Team beantwortet alle Fragen<br />

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• Sport- und Bewegungsmedizin • Physiotherapie<br />

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Dr. med. Philip Catalá-Lehnen<br />

ehemaliger Mannschaftsarzt des Bundesliga Vereins HSV<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter + 49 40 320 88 320 sowie<br />

info.hamburg@lanserhof.com oder www.lansmedicum.de.


„Moin Hamburg!“, sagt …<br />

… Susan Sideropoulos<br />

OUTRO<br />

Bei den Karl-May-Spielen <strong>2016</strong> in Bad Segeberg spielen Sie eine<br />

der Hauptrollen. Was fasziniert Sie daran?<br />

Hach, wer möchte nicht einmal in einem Western mitspielen? Ich<br />

liebe neue Herausforderungen! Es ist wunderbar, dass ich in meinem<br />

Beruf die Chance bekomme, immer wieder andere Dinge zu<br />

lernen.<br />

Sie sind seit 20 Jahren mit Jakob Shtizberg liiert und mit ihm seit<br />

über 10 Jahren verheiratet. Was ist Ihr ultimativer Tipp für eine<br />

glückliche Beziehung?<br />

Das "Geheimnis des Glücks" gibt es wahrscheinlich nicht. Ich weiß<br />

aber, dass Kommunikation alles ist. Wenn man nicht über seine<br />

Sorgen spricht, kann man sie auch nicht aus der Welt schaffen,<br />

denn in einer Beziehung ist man ein Team und arbeitet miteinander,<br />

nicht gegeneinander.<br />

Ihre Familie und auch die Ihres Mannes haben jüdische Wurzeln;<br />

Ihre Hochzeit fand nach jüdischem Brauch statt. Wie wichtig ist<br />

der Glaube für Sie?<br />

Mir sind Tradition und Werte wichtig, dazu zählt auch der Glaube<br />

an die Liebe und Nächstenliebe. Bei uns ist die Religion präsent<br />

und begleitet uns. Die Feiertage und das Beisammensein mit der<br />

Familie bedeuten mir sehr viel.<br />

Mittlerweile wohnen Sie in Berlin. Gibt es etwas, dass Ihr Hamburger<br />

Herz vermisst?<br />

Berlin ist mein Zuhause. Allerdings vermisse ich meine besten<br />

Freunde in Hamburg, die ich aber oft besuche. Sobald ich in der<br />

Stadt bin, kaufe ich mir als erstes ein Franzbrötchen. Außerdem<br />

haben es mir die Innenstadt, die Alster und das Schmalzgebäck<br />

vom Dom besonders angetan.<br />

Was ist Ihr Geheimtipp in Hamburg?<br />

In der Bar „Levante“ in der Mönckebergstraße sitze ich gern; sie<br />

gehört nämlich meiner besten Freundin.<br />

In Hamburg sagt man Tschüss. Was sagen Sie?<br />

Ich auch. Da bin ich wohl doch noch Hamburgerin.<br />

ausblick<br />

Die nächste Ausgabe erscheint im Herbst <strong>2016</strong>.<br />

Seien Sie wieder gespannt auf Hamburger Persönlichkeiten,<br />

Unternehmen und Trends. <strong>HANSEstyle</strong>. Journalistisch<br />

unabhängig – immer mit Blick auf das, was für Hamburg<br />

und den Norden von Bedeutung ist.<br />

98<br />

Susan Sideropoulos<br />

Die deutsche Schauspielerin und Moderatorin mit<br />

griechisch-jüdischer Abstammung wurde 1980 in Hamburg<br />

geboren. Ihr Nachname bedeutet übersetzt „Kind<br />

des Schmieds“. Nach dem Abitur verfolgte sie ihre<br />

Leidenschaft für die Schauspielerei und besuchte die<br />

Stage School Hamburg. Mit der RTL-Soap „Gute Zeiten,<br />

Schlechte Zeiten“ (GZSZ) gelang ihr 2001 der TV-Durchbruch.<br />

Danach folgten weitere TV-Formate, wie „Mila“<br />

oder „Doctor’s Diary“. Ebenso trat sie als Moderation<br />

auf, unter anderem für die Musikshow „Top of the Pops“<br />

und die Comedy-Show „Freitag Nacht News“. Susan Sideropoulos<br />

stand für über 2.200 GZSZ-Folgen vor der<br />

Kamera, bis sie 2011 aus der Produktion ausschied, um<br />

sich voll und ganz ihrer Familie zu widmen. Heute hat<br />

sie mit ihrer Jugendliebe Jakob Shtizberg zwei Söhne<br />

und wohnt in Berlin. Die 35-Jährige ist Botschafterin des<br />

christlichen Kinder- und Jugendwerks Die Arche und engagiert<br />

sich die für die Tierrechtsorganisation PETA. Bis<br />

zum 4. September <strong>2016</strong> spielt sie die Rolle der Ellen Patterson<br />

in „Der Schatz im Silbersee“ der Karl-May-Spiele<br />

in Bad Segeberg.<br />

Foto: Karl-May-Spiele Bad Segeberg


K A M PE N<br />

E i n F l i r t f ü r s L e b e n<br />

SPÜRST DU DAS?<br />

DAS IST KAMPENS<br />

FEINER SANDSTRAND?*<br />

Traumhaft schön. Echt einer der schönsten Europas.<br />

Und wirklich 5 km lang! Weshalb unser Strand auch<br />

Nacktbader anzieht, dazu viele weitere Informationen<br />

rund um Urlaub in Kampen unter<br />

www.kampen.de<br />

Tourismus-Service Kampen<br />

Telefon: 04651–46980


DIE OYSTER PERPETUAL<br />

Die moderne Weiterentwicklung der ersten,<br />

1926 präsentierten Oyster ist ein<br />

markantes Symbol für universelle Eleganz.<br />

Sie zählt nicht nur die Zeit. Sie erzählt Zeitgeschichte.<br />

OYSTER PERPETUAL 34

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