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Waldverband aktuell - Ausgabe 2014-03

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<strong>Waldverband</strong> Steiermark Steirischer Waldbauerntag <strong>2014</strong><br />

<strong>Waldverband</strong> Steiermark<br />

Programm<br />

Wettbewerbe sind wertvolle Gradmesser für eine fundierte Ausbildung.<br />

Forstwirtschaft :<br />

Bildung : Zukunft<br />

Foto: LFS Grabnerhof<br />

Wo liegt die Zukunft der Forstwirtschaft? Ist Bildung wesentlich für die Zukunft der Forstwirtschaft?<br />

Diesen Fragen stellen wir uns beim diesjährigen Waldbauerntag, der am 23.<br />

Oktober in der Land- und Forstwirtschaftlichen Fachschule Grabnerhof stattfindet.<br />

Das Thema Bildung begleitet uns alle,<br />

ob bewusst oder auch oft unbewusst,<br />

persönlich ein Leben lang. Schule, Ausbildung,<br />

das Erlernen eines Berufs, Alltagsbildung<br />

– genau genommen bilden<br />

wir uns ständig weiter. Wir lernen aus<br />

Erfahrungen, welche wir in unserem<br />

täglichen Leben machen. Aber reichen<br />

diese Erfahrungen aus oder müssen wir<br />

uns auch ständig Wissen und Kenntnisse<br />

von außen holen? Und wie sieht es<br />

mit der Verbindung zwischen Forstwirtschaft,<br />

der Bildung und der Zukunft aus?<br />

Macht uns Bildung und auch die Forstwirtschaft<br />

zukunftsfit? Die land- und<br />

forstwirtschaftliche Fachschule Grabnerhof<br />

ist der ideale Standort, um sich<br />

genau mit diesen Fragen auseinander zu<br />

setzen. Ist doch die Forstwirtschaft einer<br />

der Schwerpunkte, der hier in der Schule<br />

unterrichtet wird.<br />

Forstwirtschaft Bildung<br />

Welchen Stellenwert wird die Bildung<br />

in der Zukunft der Forstwirtschaft<br />

haben? Oder noch besser, welchen<br />

Stellenwert geben wir der Bildung? Betrachten<br />

wir die österreichische Statistik<br />

der Arbeitslosigkeit sehen wir, dass<br />

rund 50 Prozent der von Arbeitslosigkeit<br />

betroffenen Menschen keine abgeschlossene<br />

Berufsausbildung vorweisen<br />

können. Hier zeigt sich der Zusammenhang<br />

zwischen Bildung und<br />

den zukünftigen Berufschancen sehr<br />

dramatisch.<br />

Laut Aussagen von Zukunftsforschern<br />

besteht ein Megatrend des 21. Jahrhunderts<br />

darin, dass sich die Menschheit<br />

mit Ressourcenknappheit und mit<br />

dem Umwelt- und Klimaschutz auseinandersetzen<br />

wird. Die Verringerung<br />

des CO 2 Ausstoßes in die Atmosphäre<br />

wird eine zentrale Aufgabe sein, um<br />

die Auswirkungen des Klimawandels<br />

einbremsen zu können. Somit können<br />

wir überzeugt sein, dass unsere Branche<br />

absolut zukunftsträchtig sein wird.<br />

CO 2 Speicherung im bewirtschafteten<br />

Wald und im verbauten Holz sowie<br />

CO 2 neutrale Energieerzeugung durch<br />

ab 8 Uhr - Frühstücksempfang durch<br />

Bäuerinnen des <strong>Waldverband</strong>s Liezen<br />

9 Uhr - Generalversammlung <strong>Waldverband</strong><br />

Steiermark<br />

10 Uhr - Eröffnung Steirischer Waldbauerntag<br />

<strong>2014</strong> und Begrüßung durch<br />

Obmann Paul Lang<br />

- Verleihung "Steirischer Waldwirtschaftspreis"<br />

11 Uhr - Festreferat<br />

Forstwirtschaft : Bildung : Zukunft<br />

Daniell Porsche, Urenkel von Ferdinand<br />

Porsche, dem Gründer der Porsche AG<br />

ab 14 Uhr - Exkursionen<br />

- Stift Admont<br />

- STIA Holzindustrie GmbH<br />

- Nationalpark Gesäuse<br />

- Fachschule Grabnerhof Admont<br />

nachwachsende Rohstoffe – sprechen<br />

für eine positive Zukunft der Forstwirtschaft<br />

und unserer Wälder. Wir müssen<br />

nur darauf achten, dass wir uns selber<br />

mit unserem Wissen, unseren Fähigkeiten,<br />

unseren Kenntnissen und unserem<br />

Denken zukunftsfit halten.<br />

Vielseitiges Programm<br />

Schülerinnen und Schüler der Fachschule<br />

gestalten zum Einstieg in den<br />

Waldbauerntag einen Sketch zum Auflockern,<br />

der aber auch zum Nachdenken<br />

anregt. Der erste Höhepunkt ist<br />

die Verleihung des Steirischen Waldwirtschaftspreises<br />

an einen Mitgliedsbetrieb<br />

des <strong>Waldverband</strong>s Liezen. Das<br />

diesjährige Festreferat wird uns Überlegungen<br />

eines Querdenkers zu diesem<br />

Thema bringen. Die Exkursionen decken<br />

die gesamte Palette ab: Kulturelle<br />

Aspekte, Holzverarbeitung, Waldbau<br />

und Bildung. Wir freuen uns über euren<br />

Besuch beim diesjährigen Waldbauerntag<br />

am Grabnerhof in Admont.<br />

Genaue Entnahme der Probe als Grundvoraussetzung für klare Ergebnisse.<br />

FOROPA – Umsetzung<br />

der Pilotkonzepte<br />

Maximilian Handlos<br />

Seit Ende Juni laufen bereits Lagerversuche<br />

von Hackgut aus Ast- und Kronenmaterial<br />

auf den Biomassehöfen St.<br />

Lambrecht und Leoben und im BIO-<br />

MA Heizwerk in Gmünd im Waldviertel.<br />

Jeweils rund 250 SRM an Ast- und<br />

Kronenmaterial werden unterschiedlich<br />

gelagert. Als Referenzmaterial dient jeweils<br />

gehacktes und unbehandeltes Astund<br />

Kronenmaterial.<br />

Am Biomassehof Leoben vergleichen<br />

wir dieses mit Material, welches ungehackt<br />

gelagert und erst vor dem Verheizen<br />

gehackt und gesiebt wird. Ein weiteres<br />

Lager wird mit gehacktem und gesiebtem<br />

Material angelegt. In St. Lambrecht<br />

vergleichen wir das Referenzmaterial<br />

mit Material, welches wir technisch<br />

mit der dort vorhandenen Belüftungsanlage<br />

trocken werden. Und in<br />

Gmünd setzen wir Mikroorganismen<br />

bei. Die Holzforschung Austria begleitet<br />

dieses Pilotkonzept wissenschaftlich<br />

und liefert die Qualitätsanalysen zu den<br />

jeweiligen Proben.<br />

Durch diese Lagerversuche erwarten<br />

wir uns Antworten, wie Ast- und Kronenmaterial<br />

längerfristig optimal gelagert<br />

werden kann und mit welcher Form<br />

der Lagerung der Heizwertverlust in<br />

Foto: M. Handlos<br />

diesem Zeitraum am besten in Grenzen<br />

gehalten werden kann.<br />

Angebot an Mitglieder<br />

Wie bereits angekündigt installieren wir<br />

als weiteres Pilotkonzept eine Informationsplattform<br />

für Brennholz und Hackschnitzel.<br />

Diese kundenorientierte Plattform<br />

wird einen Überblick der Lieferanten<br />

in der Steiermark bieten. Mittels einer<br />

interaktiven GIS Karte wird es Kunden/<br />

innen im Internet möglich sein, die in der<br />

Nähe liegenden Lieferanten zu finden. Informationen<br />

über Angebote werden ebenfalls<br />

veröffentlicht wie die Möglichkeit<br />

über das Internet eine Anfrage abzusenden<br />

und sich zu informieren, wie weit der<br />

jeweilige Lieferant entfernt ist. Neben den<br />

Biomassehöfen bieten wir allen Mitgliedern,<br />

welche Brennholz und Hackschnitzel<br />

verkaufen, die Möglichkeit, sich auf dieser<br />

Plattform registrieren zu lassen, sofern<br />

sie sich zur Einhaltung vorgegebener Qualitätskriterien<br />

für die Produkte verpflichten.<br />

Die Überwachung der Qualitätskriterien<br />

wird durch den Verein Biomassehof<br />

Steiermark und dem Referat für Energie<br />

und Biomasse der Landwirtschaftskammer<br />

Steiermark regelmäßig überprüft.<br />

Bei Interesse bitte Email an maximilian.<br />

handlos@waldverband-stmk.at.<br />

Michael Wallner<br />

GF Biomassehof<br />

Naturwärme St. Lambrecht<br />

Aus Erfahrungen<br />

lernen<br />

Grundsätzlich gehört Schlagabraum (Hackgut aus<br />

Ast- und Kronenmaterial) in den Wald und soll daher<br />

nicht entfernt werden. Allerdings werden durch die<br />

moderne Holzernte mit Seilkran die ganzen Bäume<br />

auf die Forststraße gebracht und bearbeitet. Das<br />

Astmaterial könnte dann nur mit hohem Aufwand<br />

in den Wald zurückgebracht werden und klarerweise<br />

entsteht somit für viele Forstwirte die Überlegung,<br />

dieses Material für Heizwerke als Brennstoff<br />

zur Verfügung zu stellen. Wir vom Biomassehof Naturwärme<br />

St. Lambrecht beschäftigen uns schon<br />

einige Zeit mit diesem Astmaterial. Wir wissen über<br />

die Vor- und Nachteile. Das Material hat sehr hohe<br />

Anteile an Harzen, die eine hohe Energiedichte aufweisen.<br />

Beim sofortigen Verbrennen wird hier unglaublich<br />

viel Energie frei. Die Praxis hat uns aber<br />

gezeigt, dass wir als Heizwerke auch Lager anlegen<br />

müssen, da dieses Material nicht immer verfügbar<br />

ist. Genau dies stellt uns vor große Herausforderungen.<br />

Dieses Astmaterial beginnt nach dem Hacken<br />

sehr schnell mit dem Abbauprozess und erzeugt<br />

daher sehr viel Wärme, die das Lager sehr schnell<br />

extrem heiß werden lässt. Diese Energie, die hier<br />

freigesetzt wird, geht verloren. Außerdem kann es<br />

hier zu gefährlichem Überhitzen des Lagers kommen.<br />

Um dieses zu verstehen und zu optimieren braucht<br />

es Versuche. Hackgut ist nicht gleich Hackgut, viele<br />

Faktoren spielen hier mit. Daher ist es ein großer<br />

Vorteil gemeinsam mit vielen Experten dieses Projekt<br />

umzusetzen.<br />

Ob die Trocknung das Material lagerfähiger macht,<br />

Siebung oder Mikroorganismen, diese Antworten<br />

erwarten wir uns am Ende der Versuche. Genau beobachten,<br />

aus Erfahrungen lernen, offen für Neues –<br />

das sind und waren immer unsere Zugänge. Wir als<br />

Biomassehöfe wollen gemeinsam mit diesem Projekt<br />

die richtigen Schlüsse für die Zukunft herausfiltern.<br />

6 <strong>Waldverband</strong><strong>aktuell</strong> Juli <strong>2014</strong><br />

<strong>Waldverband</strong><strong>aktuell</strong> Juli <strong>2014</strong> 7

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