Magazin Mensch II 2016 Wohin geht die Reise_web
Lesestoff für freie Tage: Porträts, Reportagen. Urlaubs- und Reise-Tipps aus Schleswig-Holstein
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<strong>Mensch</strong><br />
Zum<br />
Mitnehmen &<br />
Schmökern<br />
<strong>II</strong>/<strong>2016</strong> Themenmagazin<br />
<strong>Wohin</strong> <strong>geht</strong><br />
<strong>die</strong> <strong>Reise</strong>?<br />
Porträts| Reportagen|Urlaubs- und Ausflugs-Tipps |„Nellys Hundewelt“
<strong>Mensch</strong> — <strong>Wohin</strong> <strong>geht</strong> <strong>die</strong> <strong>Reise</strong>?<br />
Liebe Leserin,<br />
lieber Leser,<br />
Foto: Breden<strong>die</strong>k<br />
gehen Sie gern auf <strong>Reise</strong>n? Wenn ja –<br />
was brauchen Sie dafür? Packen Sie<br />
„nur“ Ihren eigenen Koffer oder sind<br />
sie sogar für <strong>die</strong> Klamotten ihrer gesamte<br />
Familie zuständig: Vater, Mutter,<br />
Kinder, Haustier? Da kommt dann<br />
ganz schön was zusammen. Und bei<br />
allen Standards, <strong>die</strong> dazu gehören –<br />
Badeklamotten, Nachtwäsche und so<br />
weiter – braucht jede und jeder noch<br />
seine individuellen Wohlfühlstücke: <strong>die</strong><br />
Lieblingshose oder das Kuscheltier, ein<br />
Surfbrett oder ein gutes Buch, was auch<br />
immer.<br />
Unser <strong>Reise</strong>gepäck verrät viel darüber,<br />
wer wir sind und was wir brauchen.<br />
Selbst, wenn Sie nicht auf <strong>Reise</strong>n gehen,<br />
macht es deshalb Sinn, von Zeit zu Zeit<br />
darüber nachzudenken, was wohl aktuell<br />
in Ihren Koffer gehören würde.<br />
<strong>Wohin</strong> <strong>geht</strong> <strong>die</strong> <strong>Reise</strong>?<br />
Wit stellen einander <strong>die</strong>se Frage häufig.<br />
Nicht immer <strong>geht</strong> es dabei um konkrete<br />
Urlaubsfahrten. „<strong>Wohin</strong> <strong>geht</strong> <strong>die</strong><br />
<strong>Reise</strong>?“ fragen wir oft auch am Anfang<br />
eines Projektes: Was wird einmal daraus<br />
werden?<br />
Dieses Heft ist so ein Projekt. Ich<br />
schreibe es, weil mir in meinem Berufsleben<br />
als Journalsitin und Coach Themen<br />
begegnen, <strong>die</strong> ich gern mit Ihnen<br />
teilen möchte. Gleichzeitig ist jeder Leser<br />
herzlich eingeladen, sich am Projekt<br />
„<strong>Mensch</strong>“ zu beteiligen: als Autor, als<br />
Themen-Sponsor (mehr dazu finden Sie<br />
auf meiner Internetseite www.machtwort.de)<br />
oder Werbender. Wenn alles<br />
zusammen kommt, wird <strong>die</strong> Sache<br />
rund. <strong>Wohin</strong> <strong>die</strong> <strong>Reise</strong> wohl <strong>geht</strong>? In<br />
<strong>die</strong>sem Zusammenhang meinen sehr<br />
herzlichen Dank an Adelby 1. Die Kinder-<br />
und Jugend<strong>die</strong>nste haben <strong>die</strong> Berichterstattung<br />
zum Thema Inklusion<br />
finanziell möglich gemacht haben. Ein<br />
Thema, das ihnen am Herzen liegt und<br />
für das sie kämpfen.<br />
Und sonst so: Dieses Heft nähert sich<br />
<strong>Reise</strong>-Frage von verschiedenen Seiten.<br />
Da sind <strong>die</strong> deutschen Auswanderer,<br />
<strong>die</strong> versuchen, in Frankreich Fuß zu<br />
fassen, da ist der schwerkranke Globetrotter,<br />
der in der ganzen Welt für ein<br />
inklusives Miteinander aller <strong>Mensch</strong>en<br />
wirbt. Zugleich setzen sich in Schleswig-Holstein<br />
Regierung, Kommunen<br />
und Träger von Bildungs- und Betreuungseinrichtungen<br />
für dasselbe Ziel ein.<br />
Ob sie es erreichen werden, ist noch<br />
ungewiss. Eines dagegen ist sicher: Der<br />
„echte Norden“ hat schöne Ausflugs-<br />
Ziele. Zum Beispiel berühmte Bäume<br />
und Plätze, an denen „Hund noch Hund<br />
sein kann“. Viel Spaß beim Entdecken!<br />
Ihre<br />
<strong>Mensch</strong> <strong>II</strong> / <strong>2016</strong> wurde verwirklicht mit Unterstützung von<br />
Die Kinder- und Jugend<strong>die</strong>nste für Flensburg und<br />
Umgebung unterstützen <strong>die</strong> Berichterstattung zum<br />
Thema inklusive Bildung und Betreuung als Sponsor.<br />
INHALT<br />
Bretonische Verhältnisse Seiten 3-6<br />
Sven Marx, schwerbehindert, Globetrotter Seite 6-9<br />
Inklusiv – wollen wir das wirklich? Seiten 10,11<br />
Träume – unsere besten Entwicklungshelfer Seite 12<br />
SoLaWi – Solidarische Landwirtschaft Seite 13<br />
Berühmte Bäume Seiten 14,15<br />
Nellys Hunde-Ausflugs-Tipps Seiten 16,17<br />
Nicht verpassen ! Termine Seite 18<br />
SCHLUSS JETZT: Ich bin raus Seite 19<br />
IMPRESSUM<br />
„<strong>Mensch</strong>“ ist ein <strong>Magazin</strong> aus dem Büro<br />
MachtWort Kommunikation<br />
Moorweg 1, 24977 Langballig<br />
erscheint vierteljährlich, klimaneutral gedruckt,<br />
Vertrieb kostenfrei über den Lesezirkel<br />
sowie mehr als 30 Auslagestellen.<br />
Sie können <strong>die</strong> Arbeit mit einer Anzeige<br />
oder einem Sponsoring unterstützen. Mehr<br />
Informationen dazu finden Sie im Internet:<br />
www.machtwort.de/magazin-mensch.html<br />
V.i.S.d.P./Redaktion/Satz/Layout:<br />
Anette Schnoor, freie Journalistin,<br />
systemische Coach (DGfC, DGfS)<br />
E-Mail: schnoor@macht-wort.de<br />
Tel. 04636 - 9796866<br />
www.macht-wort.de<br />
Inhaltsübersicht<br />
2
<strong>Mensch</strong> — Eine <strong>Reise</strong> ans Ende der Welt<br />
Bretonische<br />
Verhältnisse<br />
Wellen, Wein und eine neue Sicht aufs Leben | Auf<br />
den Spuren bretonischer Kriminalromane reisen viele<br />
Schleswig-Holsteiner an <strong>die</strong> französische Atlantikküste<br />
– und manche finden hier sogar ihre neue Heimat.<br />
Le Loch| Der Strand von Primelin im äußersten Westen des Finistère.<br />
<strong>Mensch</strong><br />
Kennen Sie Kommissar Georges<br />
Dupin? Vermutlich, denn seitdem<br />
2012 der erste Kriminal-<br />
Roman um den fiktiven bretonischen<br />
Ermittler erschien, führt Dupin diverse<br />
Bestsellerlisten an, schmückt <strong>die</strong> Auslagen<br />
von Buchhandlungen und ist sogar<br />
im öffentlich-rechtlichen Fernsehen<br />
präsent. „Bretonische Verhältnisse“,<br />
„Bretonische Brandung“, „Bretonisches<br />
Gold“, „Bretonischer Stolz“<br />
und jüngst „Bretoniche Flut“ heißen <strong>die</strong><br />
unter dem Pseudonym Jean-Luc Bannalec<br />
veröffentlichten Bücher, in denen<br />
der Kommissar Verbrechen aufklärt<br />
und dabei derart in bretonischer Lebensart<br />
schwelgt, dass es dem Fernsehen<br />
sogar eine Serie wert ist. Und trotz<br />
der im Genre zwangsläufig notwendigen<br />
Leichen, weckt <strong>die</strong> beschriebene<br />
Abgeschiedenheit einer heilen Fischer-<br />
„ Die Bretagne ist wie<br />
Schleswig-Holstein –<br />
Es gibt nur mehr<br />
von allem.“<br />
Inga Scholz<br />
Auswanderin<br />
Welt inmitten schönster Natur offenbar<br />
derartige Sehnsüchte, dass Tausende<br />
deutsche Touristen jährlich ins abgelegene,<br />
nur schwer erreichbare Département<br />
Finistère an <strong>die</strong> französischen<br />
Atlantikküste reisen.<br />
Im kleinen Örtchen Primelin – romantisch<br />
zwischen Dupins Polizeistation in<br />
Concarneau und der berühmten Pointe<br />
du Raz kurz vor der Ile de Sein gelegen<br />
– lachen <strong>die</strong> Leute, wenn sie auf <strong>die</strong>sen<br />
„Commisaire Dupin“ angesprochen<br />
werden. Seine Geschichten kennen <strong>die</strong><br />
wenigsten, sein Leibgericht schon eher:<br />
„Entrecôte“, sagt <strong>die</strong> junge Frau an der<br />
Kasse im Supermarkt lächelnd. Das<br />
werde von den Krimi-Fans immer gern<br />
gekauft. Und Meeresfrüchte natürlich<br />
und schließlich der Wein aus dem Languedoc,<br />
den der erfundene Ermittler so<br />
gerne trinke. Die blonde Frau spricht<br />
akzentfrei Deutsch. Grund genug für<br />
viele Touristen, sich täglich in der<br />
Schlange vor ihrer Kasse anzustellen.><br />
Inhaltsübersicht
<strong>Mensch</strong> — Eine <strong>Reise</strong> ans Ende der Welt<br />
> Die Dame kennt sich aus. Nach<br />
Concarneau und Port-Aven würde sie<br />
nicht unbedingt fahren. Die Orte seien<br />
im Buch zwar malerisch beschrieben,<br />
tatsächlich aber ziemliche Touristenhochburgen.<br />
„Da hängen <strong>die</strong> Poster<br />
von Kommissar Dupin gleich neben denen<br />
von Gauguin.“ Denn der berühmte<br />
französische Maler habe durch sein<br />
Wirken <strong>die</strong> bretonische Küste als erster<br />
bekannt gemacht und für viel unterhaltsamere<br />
Geschichten gesorgt.<br />
Wellenreiten und Feste feiern<br />
Nein, wer <strong>die</strong> Bretagne – oder besser<br />
noch <strong>die</strong> Bretonen – wirklich kennen<br />
lernen wolle, dem empfehle sie abends<br />
<strong>die</strong> Teilnahme an den vielen traditionellen<br />
Dorffesten – Fest-Noz genannt –<br />
und tagsüber <strong>die</strong> einmalige Natur: Für<br />
Romantiker <strong>die</strong> verwunschenen Wälder<br />
des Zauberers Merlin und für Sportler<br />
<strong>die</strong> wellengewaltigen Surfspots der Gegend,<br />
<strong>die</strong> „baie des tréspassés“ zum<br />
Beispiel<br />
.<br />
Vor dem so empfohlenen Strand stehen<br />
massenhaft parkende Autos, Vans,<br />
kleine Busse. Viele kommen aus Neumünster,<br />
Kiel, Nordfriesland, manche<br />
auch aus Frankreich. Männer, Frauen<br />
und Kinder laufen in Neoprenanzügen<br />
mit Brettern in verschiedenen Größen,<br />
Formen und Farben über Dünen und<br />
Sand. Hunde wuseln hinter ihnen her.<br />
Die in grelles Orange gekleideten<br />
Schwimmer der Badeaufsicht haben alle<br />
Hände voll zu tun, <strong>die</strong> Übersicht über<br />
den gut gelaunten, bunten Haufen zu<br />
behalten. Etwa 1,20 Meter hohe Wellen<br />
liefert der Atlantik heute am Strand<br />
von Tréspassés neben der Pointe du<br />
Raz ab. Schön geordnet, eine nach der<br />
anderen laufen <strong>die</strong> Wogen in <strong>die</strong> Bucht,<br />
türmen ihre Wassermassen auf und ziehen<br />
dabei <strong>die</strong> bereits wild in Richtung<br />
Finistère| Das malerische Ende der Welt liegt in der Bretagne.<br />
(6)<br />
Erholung| Die Küste ist von Wanderwegen<br />
durchzogen, <strong>die</strong> zum Teil atemberaubende<br />
Ausblicke gewähren.<br />
Strand paddelnden und kraulenden<br />
<strong>Mensch</strong>en auf ihren Brettern den Wellenhang<br />
hinauf – wenn <strong>die</strong> Wogen brechen,<br />
<strong>geht</strong> es los: Wer schnell genug ist<br />
und <strong>die</strong> Welle gut erwischt, saust abwärts,<br />
kommt ins Gleiten und „surft“.<br />
Anfänger wie Könner haben dabei trotz<br />
der Wassertemperatur von nur 17<br />
Grad Celsius augenscheinlich gleichermaßen<br />
Spaß, schlucken jede Menge<br />
Salzwasser und drehen sich mehr oder<br />
weniger freiwillig in der „Waschmaschine“,<br />
im Weißwasser, irgendwo zwischen<br />
Gischt und Sommerluft.<br />
„Ist schon abenteuerlich, was <strong>die</strong> Leute<br />
so an Brettern mit reinnehmen“, sagt<br />
ein braun gebrannter Mann, der in den<br />
Dünen hockt und auf <strong>die</strong> Brandung<br />
starrt, mit breitem norddeutschen Akzent.<br />
Er suche den „besten Surf“, also<br />
„<strong>die</strong> Stelle, an der <strong>die</strong> Wellen am besten<br />
und trotzdem ungefährlich brechen“.<br />
Neben den stehenden Wellenreitern<br />
sind viele Stand-Up-Paddler und noch<br />
mehr Surfer mit verschiedenen kurzen<br />
und sehr kurzen Brettern – „für den<br />
schnellen Spaß“ – zu sehen. Sie haben<br />
<strong>Mensch</strong><br />
Surfen in der Ostsee| Ein bisschen<br />
Wellenrutschen ist auch am heimischen<br />
Strand möglich.<br />
Flossen an den Füßen, mit denen sie<br />
Geschwindigkeit aufnehmen, bevor <strong>die</strong><br />
Welle kommt. Haben sie es geschafft,<br />
gleiten manche kniend über das Wasser,<br />
andere liegen mit nach oben gebogenem<br />
Oberkörpern auf den kurzen<br />
Brettern und scheinen mit weit ausgebreiteten<br />
Armen und sensationeller<br />
Körperspannung fast schon auf der<br />
Gischt zu sch<strong>web</strong>en.<br />
Toll sieht das aus. „Ist nicht schwer“,<br />
sagt der Norddeutsche, und er hat<br />
recht. Beinahe stabil liegt das geliehene<br />
etwa 90 Zentimeter große Stück Kunststoff<br />
– das Bodyboard – unter den<br />
Rippenbögen und <strong>die</strong> Schwimmflossen<br />
sorgen für genug schnelle Wendigkeit,<br />
um schon nach den ersten paar Wellen<br />
Inhaltsübersicht<br />
4
<strong>Mensch</strong> —<br />
Eine <strong>Reise</strong> ans Ende der Welt<br />
Baie des Trépassés| ein Para<strong>die</strong>s für Wellenreiter<br />
Und zwar auch an <strong>die</strong> norddeutsche<br />
Nord- und Ostseeküste. Weht der<br />
Wind ab Stärke Drei oder Vier müssen<br />
sich <strong>die</strong> Platzhirsche der Szene – Kiter<br />
und Windsurfer – das Wasser zunehmend<br />
mit <strong>Mensch</strong>en teilen, <strong>die</strong> auf mitgebrachten<br />
Brettern aus Holz und<br />
Kunststoff, sogar auf aufgeblasenen<br />
Stand-Up-Paddle-Boards über <strong>die</strong> kabbeligen<br />
Wellen rutschen. Surfen sei das<br />
ja nicht unbedingt, meint der Fachmann<br />
im heimatlichen Surfshop mit<br />
leichtem Lächeln. Aber den Trend zum<br />
kraftraubenden Rutsch-Spaß in der<br />
Brandung und auf Sandbänken hat auch<br />
er ausgemacht. Und richtiges Wellenreiten<br />
sei hier anspruchsvoll, denn „<strong>die</strong><br />
Waves kommen bei uns ja nicht wohl<br />
geordnet nacheinander im Set an den<br />
Strand gerollt, sondern brechen wie<br />
Kraut und Rüben“. Um in einem solchen<br />
Revier in Norddeutschland oder<br />
Dänemark, in Nord- oder Ostsee, bestehen<br />
zu können, brauche es Kraft,<br />
Geschicklichkeit und Übung.<br />
Fest-Noz| Beim sommerlichen Dorffest<br />
treffen sich Jung und Alt zum Essen, Singen<br />
und Feiern bis spät in den Abend.<br />
eine kleine Strecke ins Gleiten zu kommen<br />
– um dann irgendwann zwangsläufig<br />
durchs Weißwasser gedreht zu<br />
werden. Wer so paddelnd und kraulend<br />
durch <strong>die</strong> Brandung pflügt, muss<br />
sich um seine sportliche Fitness keine<br />
Sorgen machen: Abends auf dem Dorfplatz<br />
beim Fest-Noz zwischen gut gelaunten<br />
bretonischen Familien, bei<br />
traditioneller Musik, Tänzen, Gesängen,<br />
jeder Menge Meeresfrüchten, literweise<br />
Wein und schließlich zum<br />
Nachtisch noch Crêpes mit extra viel<br />
gesalzener bretonischer Butter, kündigt<br />
sich der kommende Muskelkater<br />
schon an. Und doch <strong>geht</strong> es am nächsten<br />
Tag wieder an den Strand und wieder<br />
rauf aufs Body-Board und rein in<br />
<strong>die</strong> Welle.<br />
Hunde sind gern gesehen| Selbst<br />
<strong>die</strong> Rettungsschwimmer haben ihre<br />
vierbeinigen Freunde dabei.<br />
Lässt sich so viel Ferienspaß nicht auch<br />
mit nach Hause nehmen? Diese Frage<br />
scheint viele Urlauber zu bewegen: Da<br />
stehen sie wieder, <strong>die</strong> Autos mit den<br />
deutschen Kennzeichen aus Kiel, Neumünster,<br />
Schleswig und Nordfriesland.<br />
Dieses Mal auf dem Parkplatz vorm<br />
größten Sportgeschäft der Gegend in<br />
Quimper – voll beladen mit Neoprenanzügen,<br />
Schwimmflossen und eben<br />
den Wellenreitern in allen möglichen<br />
Größen, Formen und Farben.<br />
Die Welle schwappt zurück<br />
So schwappt <strong>die</strong> Bretagne-Welle sozusagen<br />
zurück: Kommissar Dupin mag<br />
deutsche Urlauber in <strong>die</strong> Bretagne locken<br />
– aber <strong>die</strong> bretonischen Wellenreiter,<br />
<strong>die</strong> reisen nach Deutschland.<br />
Da ist es nur gut, dass schon ein einfaches<br />
Paddeltraining bei wenig Wind<br />
und viel Sonne in Nord- und Ostsee<br />
Spaß macht: Immer direkt an der Küstenlinie<br />
entlang mit Blick auf das Strandleben<br />
zum Beispiel. Und wer sich dann<br />
ein bisschen mehr zutraut und kaltes<br />
Wasser nicht scheut, kann sich besonders<br />
im Spätsommer und im Herbst in<br />
Nord- und Ostsee an einem der inzwischen<br />
über 40 bekannten und beschriebenen<br />
Surfspots beim Wellenreiten<br />
oder Bodysurfen ausprobieren. Übrigens:<br />
Abgeschiedenheit, raue Natur,<br />
idyllische Wäldchen und genussreiche<br />
Abende – all das gibt es auch hier. Nur<br />
eine entspanntere Lebensweise, <strong>die</strong><br />
könnten wir von Georges Dupin noch<br />
lernen.<br />
Surfspots für Wellenreiter gibt<br />
es auch in Deutschland:<br />
Sylt, Borkum, Noderney sind beliebt.<br />
St. Peter-Ording hat dagegen<br />
meist nur Kabbelwellen. Tipp für<br />
Experimentierfreudige: Fährenwellensurfen<br />
in Warnemünde.<br />
www.educatium.de/wellenreiten<br />
Inhaltsübersicht
<strong>Mensch</strong>enskind!<br />
Anzeige<br />
Ferien im Finistère: Urlaub am Ende der Welt<br />
Ferien im Finistère<br />
Inga & Gerhard<br />
29770 Primelin<br />
Tel. 0033 (0) 784 1554 92<br />
www.ferien-in-finistere.de<br />
Es gibt <strong>Mensch</strong>en, <strong>die</strong> lässt <strong>die</strong><br />
Bretagen nicht los. Die bleiben<br />
einfach da. Inga Scholz und Gerhard<br />
Schnoor gehören zu <strong>die</strong>sen <strong>Mensch</strong>en.<br />
Frankreich – das war für <strong>die</strong><br />
beiden lange Zeit ein Urlaubsland, <strong>die</strong><br />
Bretagne der ideale Ort, dem Alltag zu<br />
entfliehen. „Hier ist es fast wie zuhause<br />
in Schleswig-Holstein“, sagt Inga Scholz.<br />
„Nur dass es von allem noch mehr gibt:<br />
mehr Meer, höhere Wellen, zerklüftetere<br />
Klippen, naja,…<br />
Irgendwann war sie dann da, <strong>die</strong>se verrückte<br />
Idee: „Komm, wir wandern aus.<br />
Wir haben ja nur <strong>die</strong>ses eine Leben.“<br />
Das Paar machte sich einen Plan –<br />
„denn von irgendeiner Arbeit musst Du<br />
ja leben.“ Schlecht ver<strong>die</strong>nt hatten sie in<br />
Deutschland nicht, sie Verlagsmanagerin<br />
er als Mitarbeiter im Vertrieb. In<br />
Primelin kauften sie ihr erstes Haus.<br />
Das „Ty Perrick“, ein altes, gemütliches<br />
Fischerhaus. Später kam der Bauernhof<br />
„Ty Boz“ mit der anliegenden kleineren<br />
Wohnung „Ty Kiwi“ – benannt nach<br />
dem Kiwi-Strauch vor der Tür – dazu.<br />
Und dann wurde gearbeitet. Sanierung,<br />
Renovierung, wo nicht unbedingt ein<br />
Fachmann ran musste, erledigten <strong>die</strong><br />
beiden Modernisierungsarbeiten selbst.<br />
Zugegeben: „Das war nicht immer <strong>die</strong><br />
reine Freude.“ Auswandern, das hört<br />
sich so entspannt an, aber es bedeutet,<br />
alles neu aufzubauen: den Beruf, den<br />
Freundeskreis und den Umgang mit<br />
Behörden – und all das in einer fremden<br />
Sprache. Wie gut, dass es in der Bretagne<br />
fast das ganze Jahr über möglich ist,<br />
mit dem Wellenreiter im Meer zu entspannen,<br />
sich den Dreck abzuspülen<br />
und frische Energien zu tanken.<br />
Die Strapazen der Anfangszeit sind<br />
vorbei. Seit Juni <strong>2016</strong> vermieten <strong>die</strong><br />
Eheleute ihre Wohnungen. „Es läuft<br />
gut an“, freuen sich <strong>die</strong> beiden Ferienhausvermieter.<br />
Was <strong>die</strong> Herausforderungen<br />
betrifft, <strong>geht</strong> es nun in <strong>die</strong><br />
nächste Runde: Die Häuser müssen<br />
gepflegt, <strong>die</strong> Feriengäste gut versorgt<br />
sein. „Da gibt es auch viel zu tun.“ Und<br />
dann ist da auch schon ein nächstes<br />
Projekt in Sicht, <strong>die</strong> Suppenküche, mit<br />
denen <strong>die</strong> beiden im Land der Gourmets<br />
überzeugen wollen. Es bleibt<br />
also spannend, am Ende der Welt im<br />
Finistère in der Bretagne.<br />
Inhaltsübersicht<br />
6
<strong>Mensch</strong>enskind!<br />
Weltreisenender I Für<br />
Sven Marx ist das <strong>Reise</strong>n<br />
zur Lebensaufgabe geworden.<br />
Im Internet und<br />
auf Facebook schreibt er<br />
viel von unterwegs und<br />
gibt auf Anfrage auch<br />
schon mal Tipps für <strong>die</strong><br />
Urlaubsplanung.<br />
Sven Marx –<br />
schwerbehindert,<br />
Globetrotter<br />
Ginge es nach medizinischen Vorhersagen, käme er kaum aus dem Bett. Statt<br />
dessen plant Radsportler Sven Marx seine Weltreise.<br />
Der Mann steht im Vortragsraum,<br />
mit dem Fahrrad steht<br />
er da. Das ist ungewöhnlich<br />
und auch seine einleitenden Worte sind<br />
es: „Hallo“, sagt er. „Ich bin der Sven<br />
und mein großer Wunsch ist es, einmal<br />
mit dem Rad um <strong>die</strong> Welt zu fahren.<br />
Warum will ich das? Ich will mir beweisen,<br />
dass ich es kann – weil ich nämlich<br />
eigentlich ganz schön krank bin.“<br />
Plötzlich schwer krank – das erleben in<br />
jedem Jahr tausende <strong>Mensch</strong>en. Der<br />
Körper versagt seinen Dienst. Was<br />
eben noch selbstverständlich war, wird<br />
plötzlich zum Geschenk: sehen, stehen,<br />
laufen, das alles funktioniert nicht mehr.<br />
„Behindert“ sind dann nicht mehr nur<br />
„<strong>die</strong> anderen“, <strong>die</strong> anderen zehn Millionen<br />
<strong>Mensch</strong>en in Deutschland, <strong>die</strong> mit<br />
geistigen und körperlichen Einschränkungen<br />
leben – „<strong>die</strong> anderen“, zu denen<br />
beinahe jeder achte Deutsche<br />
gehört.<br />
Das Schicksal kündigt sich selten an.<br />
Meistens bricht es einfach so herein in<br />
<strong>die</strong> völlige Normalität. Bei Sven Marx<br />
war es so. Tauchen und Motorradfahren,<br />
das trieb ihn im Leben an. Und <strong>die</strong><br />
Liebe zu seiner Frau Annett. Nach der<br />
Wende machte sich der gelernte Dachdecker<br />
aus Berlin Weißensee auf den<br />
Weg in <strong>die</strong> Welt. Tauchlehrer wurde<br />
er, Instruction-Trainer, ein Mann, der<br />
physische Anstrengungen liebte und<br />
dem sein gesunder Sportler-Körper<br />
vieles möglich machte – überall auf der<br />
Welt. In Kroatien arbeitete er, in der<br />
Dominikanischen Republik, in Ägypten.<br />
Bis zum Januar 2009. Da bekam der<br />
damals 42-Jährige <strong>die</strong> Diagnose „Hirntumor“.<br />
Schwindelig „war mir gewesen“,<br />
sagt Sven Marx lässig berlinerisch.<br />
„Lieber mal untersuchen lassen, wa?“.<br />
Dann der Schock: Neun lange Stunden<br />
lang wurde der Athlet operiert, zweimal<br />
schrammte er in <strong>die</strong>ser Zeit hart ><br />
Inhaltsübersicht
<strong>Mensch</strong>enskind!<br />
Grand Canion, Route 66| Als Botschafter in Sachen Inklusion reist Sven Marx rund um <strong>die</strong> Welt. Marx (2)<br />
Investieren Sie in <strong>die</strong> Zukunft –<br />
als Fördermitglied bei Adelby 1<br />
Freuen Sie sich auf <strong>die</strong> Zukunft?<br />
Sie können etwas dafür tun, dass<br />
<strong>die</strong> Welt in den kommenden<br />
Jahren eine gute ist – eine Welt, in der<br />
unsere Kinder leben und <strong>die</strong> sie nach<br />
Werten gestalten, <strong>die</strong> wir ihnen heute<br />
mitgeben. Deshalb ist es uns wichtig,<br />
dass sie fröhlich und in dem Bewusstsein<br />
aufwachsen, dass jeder <strong>Mensch</strong><br />
besonders ist – und dass alles, was sie<br />
tun, Auswirkungen auch auf andere<br />
<strong>Mensch</strong>en und auf unsere Umwelt hat.<br />
Wir von den Kinder- und Jugend<strong>die</strong>nsten<br />
Adelby 1 in Flensburg und Umgebung<br />
wünschen uns eine Welt, in der<br />
sich jeder nach seinen Möglichkeiten<br />
entfalten darf, in der Fehler erlaubt<br />
sind und Respekt voreinander selbstverständlich<br />
dazu gehört. Wir versuchen,<br />
unseren Teil dazu beizutragen,<br />
<strong>die</strong> uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen<br />
nach <strong>die</strong>ser Maßgabe mit<br />
einem liebevollen Bildungs- und Betreuungsangebot<br />
in <strong>die</strong> Zukunft zu<br />
begleiten. Mehr als 450 Mitarbeiter<br />
sind dafür in unseren Kitas, als Schulbegleiter<br />
oder in unseren Familienzentren<br />
im Einsatz.<br />
Jedes Kind soll hier <strong>die</strong> individuelle<br />
Förderung bekommen, <strong>die</strong> es braucht<br />
– sei es zur Entwicklung seiner Talente,<br />
sei es zur Integration bei bestehenden<br />
Einschränkungen oder um<br />
kulturelle Hindernisse abzubauen.<br />
Zugegeben – das ist ein anspruchsvolles<br />
Ziel. Erreichbar wird es, wenn<br />
<strong>die</strong> Rahmenbedingungen stimmen,<br />
wenn es eine angemessene personelle<br />
und sächliche Ausstattung gibt, wenn<br />
auch finanzielle Freiräume da sind für<br />
besondere Ausflüge, Feste oder Anschaffungen<br />
im Einzelfall. Das alles getragen<br />
von dem Bewusstsein: Unsere<br />
Kinder sind es uns wert!<br />
Mit der üblichen Kita-Finanzierung aus<br />
Zuschüssen der Kommunen und des<br />
Landes sowie Elternbeiträgen, schaffen<br />
wir <strong>die</strong>se Bedingungen nicht. Deshalb<br />
brauchen wir Sie als Mitglieder<br />
und Unterstützer. Sind Sie dabei?<br />
Informationen finden Sie im<br />
Internet unter www.adelby1.de<br />
Inhaltsübersicht<br />
8
<strong>Mensch</strong>enskind!<br />
> am Tod vorbei, wurde wiederbelebt<br />
– und wachte als Krüppel auf: der Körper<br />
halbseitig gelähmt. Weder essen,<br />
noch trinken, noch atmen konnte der<br />
einstige Sportler aus eigener Kraft. Ein<br />
Pflegefall, der nie mehr würde reisen<br />
können, wie <strong>die</strong> Ärzte seiner fassungslosen<br />
Frau offenbarten. „Man hatte<br />
mich eigentlich abgeschrieben, hat gesagt,<br />
der wird nicht mehr.“ Es folgten<br />
Monate auf der Intensivstation, das<br />
ständige Piepsen der lebenserhaltenden<br />
Maschinen in den Ohren und irgendwann<br />
– endlich – <strong>die</strong> Reha. In Sven Marx<br />
erwachen <strong>die</strong> alten Lebensgeister. Er<br />
schafft es in den Rollstuhl, dann an den<br />
Rollator. Stück für Stück kommt er ins<br />
Leben zurück: „Da war ein kleiner See<br />
mit einem Wald und da bin ich dann<br />
durch den Wald getobt und ständig<br />
hingeflogen.“ Aber am Ende steht der<br />
Kämpfer wieder senkrecht.<br />
Er tut es bis heute. Die Ärzte staunten:<br />
„Das hätten wir nicht gedacht, dass das<br />
wieder so wird.“ Dass Sven Marx mit<br />
seinem Fahrrad irgendwann sogar lange<br />
Strecken würde bewältigen können,<br />
schien außerhalb jeglicher Lebensrealität<br />
zu sein. Doch der Mann braucht<br />
Freiheit und Bewegung, ist neugierig,<br />
will <strong>die</strong> Welt erkunden und nicht an<br />
Krücken gehen. Und doch <strong>geht</strong> er zögerlich,<br />
sieht immer noch doppelt, hat<br />
Gleichgewichtsprobleme und braucht<br />
eine Gehhilfe. Im Vortragsraum berichtet<br />
er von seiner Fahrt durch <strong>die</strong> Staaten<br />
über <strong>die</strong> berühmte Route 66. „Es ist<br />
ja verrückt und für viele <strong>Mensch</strong>en nicht<br />
gleich zu begreifen: Da fährt einer Tausende<br />
von Kilometer durch <strong>die</strong> Weltgeschichte.<br />
Aber allein ins Kino gehen<br />
kann er nicht.“ Denn das ist mit den<br />
Gleichgewichts- und Sehstörungen ohne<br />
Fahrrad nicht möglich. Sven Marx<br />
hat das Rad zu seiner mobilen Stütze<br />
gemacht. Es ist zu einem guten Teil zu<br />
seinem Lebensinhalt geworden und<br />
„kommt überall mit“.<br />
Als er mit dem Radfahren anfängt, ist<br />
der Patient noch ziemlich wackelig auf<br />
den Beinen. „Fahr nicht auf der Straße“,<br />
rät ihm der Physiotherapeut. „Soweit<br />
bist Du noch nicht“. Also fährt Sven<br />
Marx immer wieder ums Häuser-Carré.<br />
Ein großes Ziel will er erreichen:<br />
„Von Weißensee zum Brandenburger<br />
Tor zu fahren. Irgendwann hat’s geklappt<br />
und das war für mich wie eine<br />
Weltreise“. Also, warum nicht wirklich<br />
einmal um <strong>die</strong> Welt fahren? Was hält<br />
das Leben für den schwer kranken<br />
Mann noch bereit, der immerhin gern<br />
„80, aber auf jeden Fall noch 60 Jahre<br />
alt“ werden will? Zunächst einmal<br />
schlechte Nachrichten. 2011 bekommt<br />
der Unbeugsame <strong>die</strong> nächste erschütternde<br />
Diagnose: Schwarzer Hautkrebs.<br />
Wieder wird er operiert, ein<br />
bösartiges Melanom entfernt.<br />
„Ich habe einen guten<br />
Schutzengel. Der Typ hat<br />
ständig zu tun und ich kann<br />
mich nur bedanken.“<br />
Das Melanom ist er danach los, lässt nur<br />
noch alle halbe Jahr kontrollieren, ob<br />
der Hautkrebs zurückkommt, aber ein<br />
Teil des Tumors am Hirnstamm ist ihm<br />
geblieben. Der wächst nicht, aber er ist<br />
da und das bleibt bedrohlich – bei allen<br />
Erfolgen und den vielen schönen Erlebnissen.<br />
Sven Marx ist auf den Tod<br />
krank. Und: „Es ist nicht leicht, mit zwei<br />
lebensgefährlichen Diagnosen zu leben.<br />
Ich kann allen, <strong>die</strong> eine lebensverändernde<br />
Krankheit haben, nur raten:<br />
Gebt auf! Gebt Euer altes Leben so<br />
schnell wie möglich auf. Es hilft niemanden,<br />
dem nachzutrauern, was nicht<br />
mehr ist. Ich kann nicht mehr Motorrad<br />
fahren, nicht tauchen und vieles mehr.<br />
Aber Zeit, mich selbst zu bemitleiden,<br />
habe ich keine.“ Zeit nachzudenken, zu<br />
fühlen und das Leben zu genießen, <strong>die</strong><br />
nimmt er sich – immer, wenn „ich mit<br />
meinem Krebs gegen <strong>die</strong> Kilometer ankämpfe“,<br />
zum Beispiel. Und der Radsportler<br />
ist viel allein unterwegs, wenn<br />
er durch fremde Länder strampelt oder<br />
in seinem Zelt am Rande der Piste<br />
übernachtet. „Mir gefällt das.“ Seiner<br />
Frau weniger. Annett macht sich Sorgen:<br />
„Was ist, wenn Du mal was hast?“<br />
fragt sie. „Dann liegst Du da und keiner<br />
kann Dir helfen.“ „Aber ich kann auch<br />
rausgehen und mir fliegt ein Dachziegel<br />
auf den Kopf. Wo es Dich erwischt,<br />
weiß niemand“, findet der Globetrotter.<br />
„Man muss doch auch mal ein bisschen<br />
Glück haben im Leben.“ Und so<br />
seltsam es klingt. Sven Marx findet, dass<br />
er viel Glück im Leben hat. „Ich hab nen<br />
guten Schutzengel“, sagt er. „Der Typ<br />
hat ständig zu tun und ich kann mich nur<br />
bei ihm bedanken.“ Da sind <strong>die</strong> ganzen<br />
<strong>Reise</strong>n, <strong>die</strong> Erlebnisse, der phantastische<br />
Moment, Papst Franziskus auf<br />
dem Petersplatz in Rom persönlich zu<br />
begegnen…. – „das machen doch andere<br />
Leute in ihrem ganzen Leben nicht“.<br />
Und da ist <strong>die</strong> Weltreise – vielleicht<br />
anfangs nur so ein verrückter Gedanke.<br />
Jetzt steht sie vor der Tür, ist für 2017<br />
geplant.<br />
Große und lange Fahrten hat der Globetrotter<br />
dafür zum Training absolviert,<br />
war unterwegs in Deutschland, Europa,<br />
Asien, Afrika, den USA. In London, Paris,<br />
Wien, Kopenhagen ist er gewesen,<br />
in Helsinki, Amsterdam, Riga, Tallinn,<br />
Vilnius, auch in Warschau, Rom, Athen,<br />
Bukarest, Tokio, Kairo, Budapest, Bratislava!<br />
Viel eigenes Geld steckt er in<br />
<strong>die</strong>se Touren, viele Spendengelder<br />
auch, denn inzwischen ist aus der Berufung<br />
ein Beruf geworden. Zahlreiche<br />
Sponsoren unterstützen Sven Marx. Auf<br />
seiner Internetseite sind sie zu sehen.<br />
Alle zusammen verfolgen das Ziel,<br />
<strong>Mensch</strong>en mit Behinderungen und ihren<br />
Themen mehr öffentliche Aufmerksamkeit<br />
zu verschaffen. So ist der<br />
Patient längst zum gefragten Botschafter<br />
zum Thema Inklusion geworden,<br />
ein Mann, der mit seiner Lebensgeschichte<br />
und den unglaublichen Fahrradtouren<br />
dafür kämpft, dass unsere<br />
Gesellschaft „inclusive“ wird, dass jeder<br />
dazugehören darf und <strong>die</strong> „Leute, <strong>die</strong><br />
eine Behinderung haben“, nicht mehr<br />
nur „<strong>die</strong> anderen“ sind.<br />
Sven Marx im Internet:<br />
sven-globetrotter.com<br />
Inhaltsübersicht
<strong>Mensch</strong>enskind!<br />
Inklusiv – wollen wir das:<br />
Alle miteinander?<br />
Ich werde weiterhin für Verbesserungen<br />
kämpfen“, so viel ist klar für<br />
Heiko Frost, Geschäftsführer der<br />
Flensburger Kinder- und Jugend<strong>die</strong>nste<br />
Adelby 1. Kitas, Schulbegleiter, Familienzentren<br />
haben unter dem Dach des<br />
freien Trägers ihren Platz gefunden.<br />
Aber: „Unsere Aufgabe, Kindern, Familien<br />
und ihrem sozialen Umfeld Sicherheit<br />
für Bildungschancen und Erziehung<br />
zu gewähren – unabhängig von ihren<br />
besonderen Talenten, Förderbedarf,<br />
kulturellem Hintergrund oder religiöser<br />
Zugehörigkeit – wird zunehmend<br />
schwerer.“ Während <strong>die</strong> Protagonisten<br />
aus Politik und Verwaltung angebliche<br />
Verbesserungen von Rahmenbedingungen<br />
feiern, bleibe <strong>die</strong> Transparenz<br />
auf der Strecke. „Wo haben wir, wo <strong>die</strong><br />
von uns betreuten Kinder, Jugendlichen<br />
und ihre Familien tatsächlich konkrete<br />
Vorteile oder Erleichterungen? Ich<br />
erwarte mehr von einer sozial verantwortlichen,<br />
demokratisch starken<br />
Politik, wenn sie <strong>die</strong> individuelle<br />
Förderung aller <strong>Mensch</strong>en ihrer<br />
Gesellschaft wirklich will.“<br />
Daran, dass Schleswig-Holstein eine<br />
inklusive Gesellschaft, ein Miteinander<br />
aller <strong>Mensch</strong>en im Land will, lässt<br />
Sozialministerin Kristin Ahlheit (SPD),<br />
keinen Zweifel. So fördert ihre<br />
Regierung unter anderem einen landesweiten<br />
Modellversuch „Inklusion in<br />
Kitas“, setzt neue „Schulassistenten“<br />
zusätzlich zu den bereits etablierten<br />
Schulbegleitern für einzelne Schüler ein<br />
und der Aktionsplan Inklusion, der<br />
sämtliche Vorgaben der UN-<br />
Konvention zur Wahrung der Rechte<br />
von <strong>Mensch</strong>en mit Behinderung umsetzen<br />
wird, soll 2017 vorliegen.<br />
Dennoch: Was haben Kommunen,<br />
Verwaltung, Politik und Träger von<br />
Betreuungseinrichtungen im vergangenen<br />
Jahr miteinander gerungen: Wie<br />
können wir den Bedarf an Kitaplätzen<br />
decken? Wie können wir eine gerechte<br />
und auskömmliche Finanzierung erreichen?<br />
Wie wollen wir überhaupt<br />
miteinander umgehen? Das waren <strong>die</strong><br />
Fragen.<br />
Auch angesichts der nach Schleswig-<br />
Holstein strömenden Flüchtlinge entwickelt<br />
<strong>die</strong>se Diskussion enorme Bri<br />
sanz. Neben viel gutem Willen war<br />
dabei oft auch viel Ratlosigkeit zu spüren:<br />
Wie sollen eine bessere<br />
Ausstattung, mehr<br />
Personal und<br />
eine qualitativ<br />
hochwertige<br />
Ausbildung des<br />
pädagogischen<br />
Personals finanziert<br />
werden? Welche Löhne<br />
sind angesichts der bestehenden Herausforderungen<br />
angemessen? Überhaupt:<br />
Was sind uns unsere Kinder wert<br />
und was investieren wir für eine<br />
solidarische Gesellschaft? Viele<br />
Kommunen haben erste Antworten<br />
gefunden, leicht gemacht hat es sich<br />
dabei niemand. Aber klar ist auch:<br />
Inklusion hat mit Blick auf wirtschaftliche<br />
– manchmal auch pragmatische –<br />
Entscheidungen nicht immer Vorrang.<br />
Und: Am Ende unseres Weges sind wir<br />
noch längst nicht angekommen.<br />
Es gehe um nichts weniger als um einen<br />
Paradigmenwechsel in der Gesellschaft,<br />
sagt Ministerin Kristin Alheit. Ob<br />
Inklusion in einer Gesellschaft gelingt,<br />
hänge von der Haltung ihrer Mitglieder<br />
ab. Die Einstellung und <strong>die</strong> Handlungsbereitschaft<br />
jedes Einzelnen sei wichtig.<br />
Aber selbst zurückzustecken, vielleicht<br />
sogar Nachteile hinzunehmen, nur<br />
damit andere dabei sein können – wer<br />
will das schon?<br />
„Eltern machen das“, sagt Torsten<br />
Schulz. „Stell Dir vor, Dein Kind ist<br />
krank, hat eine Behinderung oder<br />
braucht irgendwie Hilfe. Ich glaube, <strong>die</strong><br />
allermeisten Eltern würden<br />
Plötzlich hat Dein Kind Krebs<br />
und Du bist mittendrin.<br />
alles dafür tun, dass es irgendwie besser<br />
wird – auch wenn es sie selbst<br />
einschränkt.“<br />
Schulz gehört zum „Team Doppelpass“,<br />
ehemalige Fußballer, <strong>die</strong> es sich zur<br />
Aufgabe gemacht haben, an Krebs<br />
erkrankten Kindern und ihren Familien<br />
zu helfen. Sie sammeln Spenden und<br />
geben das Geld zu 100 Prozent in ihre<br />
Inhaltsübersicht<br />
10
<strong>Mensch</strong>enskind!<br />
Unterwegs mit blauen Mützen| Das Team Doppelpass hat zu den Karl-May-Festspielen nach Bad Segeberg eingeladen. Mehr<br />
Informationen zum Team und ihrem Hilfsangebot im Internet: www.team-doppelpass.de.<br />
<strong>Mensch</strong><br />
ehrenamtliche Arbeit. So erfüllen <strong>die</strong><br />
Doppelpassler Herzenswünsche oder<br />
sorgen für Erleichterungen im Alltag,<br />
wo sich <strong>die</strong> Betroffenen selbst Hilfe<br />
nicht leisten könnten. Regelmäßig laden<br />
<strong>die</strong> engagierten Kicker alle Schützlinge<br />
zu Ausflügen ein. Mal <strong>geht</strong> es in den<br />
Hanspark, mal zu den Karl-May-<br />
Festpielen nach Bad Segeberg.<br />
Seit 2007 sind sie so aktiv, mit viel<br />
Engagement und Freizeit-Einsatz. Viele<br />
Sponsoren haben sie gefunden, <strong>die</strong><br />
Geld geben, damit es anderen besser<br />
<strong>geht</strong>. So ist ein Netzwerk entstanden, in<br />
dem sich Schwache, Kranke, Starke und<br />
Gesunde regelmäßig treffen, sich<br />
gegenseitig helfen – und auch mal <strong>die</strong><br />
Meinung sagen oder sich streiten. Das<br />
gehört dazu. Alle zusammen zeigen,<br />
dass eine Gemeinschaft der Hilfsbereitschaft<br />
und der Toleranz wachsen<br />
kann, wo ein paar vorangehen, es ein<br />
gemeinsames Ziel und den Willen gibt,<br />
sich zu begegnen.<br />
„Die Frage ist, ob wir als Gesellschaft<br />
tatsächlich so ein gemeinsames Ziel<br />
haben und darüber hinaus noch das<br />
Interesse, anderen wirklich zu begenen“,<br />
sagt Heiko Frost. „An vielen<br />
Stellen sehe ich, dass es den Handelnden<br />
um ihre eigene Person, um ihren<br />
Vorteil, vielleicht auch um den Schutz<br />
vor Angriffen <strong>geht</strong>. Dabei ist es fast egal,<br />
ob ich auf Politik, in <strong>die</strong> Verwaltung, <strong>die</strong><br />
Kollegenschaft oder auf meine private<br />
Umgebung schaue.“ Der Sozialministerin<br />
gibt er recht, wenn sie sagt:<br />
„Wir brauchen mutige Kinder,<br />
<strong>die</strong> später als Erwachsene<br />
Verantwortung übernehmen<br />
und vorangehen. Deshalb ist ein<br />
gutes Bildungs- und Betreuungssystem<br />
so wichtig. Wir sollten nicht an<br />
<strong>die</strong>ser Stelle sparen.“<br />
Heiko Frost<br />
Geschäftsführer Adelby 1<br />
Wichtig sei es vor allem, <strong>die</strong> Haltung zu<br />
verändern. „Da erwarte ich dann aber<br />
auch, dass <strong>die</strong>se veränderte Haltung auf<br />
Ebene der Landesregierung vorgelebt<br />
wird und das sehe ich nicht.“ Im<br />
Gegenteil, Verwaltungsvorgaben und<br />
Strukturen seien teilweise so<br />
festgefahren, dass sie innovative Konzepte<br />
genauso ausbremsen würden,<br />
wie schnelle, flexible Anpassungen an<br />
den aktuellen Bedarf im Bildungs- und<br />
Betreuungsangebot. „In der Flüchtlingskrise<br />
ist das sichtbar geworden“, findet<br />
Frost, der sich ehrenamtlich in der<br />
Integrationsarbeit engagiert. „Tatsächlich<br />
geholfen haben mutige <strong>Mensch</strong>en,<br />
<strong>die</strong> im eigenen Umfeld als Helfer tätig<br />
geworden sind.“ Wieder waren es ein<br />
paar Engagierte, <strong>die</strong> vorangingen,<br />
wieder wuchs daraus an vielen Stellen<br />
ein tolerantes, hilfsbereites Miteinander.<br />
Vielleicht ist das das Stichwort: „Mutige<br />
<strong>Mensch</strong>en, <strong>die</strong> selbst tätig werden und<br />
vorangehen.“ Vielleicht brauchen wir<br />
Mut und eigenverantwortliche Handlungsbereitschaft<br />
für ein inklusives Miteinander:<br />
den Mut, Vorurteile fallen zu<br />
lassen und andere <strong>Mensch</strong>en offen<br />
kennen zu lernen; den Mut, <strong>die</strong> eigene<br />
Komfortzone zu verlassen und Herausforderungen<br />
anzugehen; den Mut,<br />
keinem äußeren Bild zu entsprechen,<br />
sondern das eigene Selbst zu zeigen.<br />
„Diesen Mut kannst Du entwickeln,<br />
wenn Du Dich von Klein auf in einer<br />
sicheren Umgebung ausprobieren<br />
kannst“, sagt Heiko Frost. „Deshalb ist<br />
ein gutes Bildungs- und Betreuungssystem<br />
so wichtig. Wir sollten nicht an<br />
<strong>die</strong>ser Stelle sparen.“<br />
Inhaltsübersicht
<strong>Mensch</strong> — Gesundes Leben in Sicht!<br />
Anzeige<br />
Auf der Höhe 2, 24977 Langballig<br />
www.lebenswerkstatt-ostsee.de<br />
Traumdeutung, <strong>die</strong> Kunst der Führung,<br />
tiefenpsychologische Begleitung,<br />
schamanische Heilweisen,<br />
Familienberatung & Kinderhypnose,<br />
Visionssuche & Systemaufstellung<br />
Der Traum – Spiegel der Seele<br />
Peter Lorenzen, Heilpraktiker, Tiefenpsychologe<br />
Lichtsprache – Heilige Geometrie<br />
Regine von Winterfeld, schamanische Heilerin (DGH)<br />
Visionssuche & Systemaufstellung<br />
Anette Schnoor, Systemische Coach (DGfC/DGfS)<br />
Kinderhypnose & Familienberatung<br />
Kirsten Hoffmann, Familienberatung (DGSF),<br />
systemische Hypnotherapie (MEG) für Kinder<br />
Die Kunst der Führung<br />
in Familie, Arbeit und Gesellschaft<br />
Christa Lorenzen, Heilpraktikerin, Tiefenpsychologin<br />
Träume – unsere<br />
besten Entwicklungshelfer<br />
Oh, das ist ja traumhaft“, hört<br />
man Leute sagen, wenn sie<br />
etwas in Verzückung versetzt.<br />
Wer aber den Mut hat, sich mit seinen<br />
eigenen Träumen auseinanderzusetzen,<br />
wird feststellen, dass <strong>die</strong> Botschaft<br />
der Träume nicht immer „traumhaft“<br />
ist. Die meisten Träume korrigieren<br />
unser Verhalten oder unsere Einstellungen<br />
und Meinungen zu vergangenen<br />
und gegenwärtigen Lebenssituationen.<br />
Sie werfen Licht auf unsere Schattenseiten.<br />
Aber woher haben sie ihre Autorität,<br />
woher wissen sie, was für uns<br />
gut und richtig ist, damit wir wir selbst<br />
sein können?<br />
Letztlich ist unser Wesenskern der<br />
Traumregisseur. Sein Wissen wirkt in<br />
Form von Wahrträumen- und Warnträumen<br />
sogar bis in <strong>die</strong> Zukunft hinein.<br />
Die meisten Träume benutzen allerdings<br />
symbolische Bilder für ihre Botschaft.<br />
Daher werden sie oft für „wirres<br />
Zeug“ gehalten.<br />
Ein gutes Symbolverständnis ist <strong>die</strong><br />
Voraussetzung für eine solide Traumdeutung.<br />
Selbst <strong>die</strong> im Handel erhältlichen<br />
Nachschlagewerke helfen uns da<br />
Tiefenpsychologie<br />
Die Symbolsprache<br />
unserer Träume ist ein<br />
Thema bei Christa und<br />
Peter Lorenzen in der<br />
Lebenswerkstatt<br />
In Langballig.<br />
wenig, da jeder Traum individuelle Aspekte<br />
hat.<br />
„Ich stand an einem Wickeltisch und<br />
wickelte einen 6 Monate alten Säugling.<br />
Da wollte ich sehen, was <strong>die</strong> anderen so<br />
machen und drehte mich um. Dabei fiel<br />
der Säugling vom Tisch. Er lag am Boden<br />
wie eine Puppe, bei der <strong>die</strong> inneren<br />
Fäden gerissen sind. Kopf, Arme und<br />
Beine hatten sich gelöst.“ Die 70-jährige<br />
Frau, <strong>die</strong> mir <strong>die</strong>sen Traum erzählte,<br />
war sichtlich schockiert. Ich fragte<br />
sie, was denn vor sechs Monaten neu in<br />
ihr Leben getreten war. „Da bin ich<br />
umgezogen, um mich endlich einmal<br />
um mich selber zu kümmern“, war ihre<br />
Antwort.<br />
Ein Kind im Traum ist ein Entwicklungsaspekt.<br />
Der Traum zeigt auf, wie es ihr<br />
mit <strong>die</strong>sem äußeren Ortswechsel ergangen<br />
ist. Sie kehrte der gute Absicht<br />
den Rücken zu, da fiel es vom Tisch, lag<br />
am Boden, hatte weder Hand noch Fuß<br />
und war kopflos: ein eindringlicher Aufruf,<br />
ihrem Vorsatz treu zu bleiben.<br />
Traumdeutung ist spannend, oft sehr<br />
berührend und hilft dem <strong>Mensch</strong>en auf<br />
seinem Entwicklungsweg weiter.<br />
Inhaltsübersicht<br />
12
<strong>Mensch</strong> — Gesundes Leben in Sicht!<br />
Solidarische<br />
Landwirtschaft<br />
Landwirte sind heute längst nicht<br />
mehr nur vom Wetter und der<br />
Fruchtbarkeit ihrer Böden abhängig.<br />
Dem Blick auf den Wetterbericht<br />
folgt häufig der in <strong>die</strong> Discounterregale.<br />
Angesichts der Zahlen auf den Preisschildchen<br />
vor Milch, Obst und Gemüse<br />
und der Abhängigkeit vom freien<br />
Markt, der <strong>die</strong>se Preise vorgibt, denkt<br />
mancher Bauer über einen Berufswechsel<br />
nach. Andere suchen nach<br />
neuen Strategien, um ihre Produktion<br />
zu steigern. Wieder andere suchen alternative<br />
Wege – und lassen sich damit<br />
auf eine abenteuerliche <strong>Reise</strong> ein – Mitreisende<br />
ausdrücklich willkommen.<br />
Hendrik Henk (33) und Judith Oeltze<br />
(27) haben <strong>die</strong> Koffer für eine solche<br />
<strong>Reise</strong> gepackt. 2014 lud Hendrik in<br />
Flensburg zu einem ersten Infotreffen<br />
rund um Solidarische Landwirtschaft<br />
(SoLaWi) ein. Die Idee: Landwirte oder<br />
Gärtner schließen sich mit Privatleuten<br />
zusammen, <strong>die</strong> ihnen ihre Produkte abnehmen.<br />
So sichern <strong>die</strong> Abnehmer den<br />
Betrieb und bekommen dafür Lebensmittel,<br />
von denen sie wissen, wie und<br />
wo sie produziert werden – ohne Umwege<br />
über einen Supermarkt und ohne<br />
viel Verpackung.<br />
Inzwischen bewirtschaften der biologisch-dynamische<br />
Gärtner und <strong>die</strong><br />
Landschaftsökologin ein drei Hektar<br />
großes Stück Land in Wanderup. Seit<br />
April sind <strong>die</strong> beiden täglich auf dem<br />
Feld – unterstützt von einigen „GemüseliebhaberInnen“,<br />
wie sie ihre Abnehmer<br />
nennen. Mit den ersten<br />
Spatenstichen sind sie zu ihrer <strong>Reise</strong><br />
aufgebrochen: zurück in <strong>die</strong> Zeiten, in<br />
denen „<strong>Mensch</strong>en mit dem Land verbunden<br />
waren, das sie ernährt hat“,<br />
und voran in eine solidarische,<br />
lebens(mittel)nahe – und leckere – Zukunft.<br />
Zu tun gibt es genug: Die Felder müssen<br />
von Quecken befreit, über 60 ausgesuchte<br />
Gemüsesorten und Kräuter<br />
gepflanzt, gesät und bewässert werden.<br />
Inzwischen sind auch drei große Folientunnel<br />
aufgebaut, in denen Tomaten<br />
und andere regenscheue Gewächse ein<br />
trockenes Plätzchen finden. In den<br />
kommenden Jahren sollen Obst und<br />
Pilze dazukommen.<br />
Der Startschuss für <strong>die</strong> erste Ernte fiel<br />
im Juli: Kartons mit Kohlrabi, gelben<br />
und grünen Zucchini, Brokkoli, frischgrünen<br />
Salatköpfen und Mangoldblättern,<br />
Sauerampfer zum Probieren,<br />
Schnittlauch, mit Petersilie und einem<br />
bunten Strauß Wildkräuter standen zur<br />
Abholung am Hof und in der Norderstraße<br />
108 in Flensburg bereit. Dort hat<br />
<strong>die</strong> SoLaWi einen Raum angemietet,<br />
der schnell zum Treffpunkt der „GemüseliebhaberInnen“<br />
geworden ist – Austausch<br />
mit Judith, Hendrik und<br />
weiteren Mitstreitern inklusive. Nebenbei<br />
ist <strong>die</strong> „hundertacht“ Treffpunkt für<br />
eine Lebensmittelkooperative (108<br />
Saure Gurken) und ein kleines Zentrum<br />
rund um Ernährungssouveränität und<br />
Nachhaltigkeit.<br />
Aktuelle Termine, zum Beispiel zu Tagen<br />
der offenen Hoftore, gibt es auf der<br />
Homepage:<br />
www.hundertacht.org<br />
www.sauregurken.wordpress.com<br />
Anzeige<br />
Mitmachen & genießen!<br />
Wer bei der Flensburger SoLaWi<br />
mitmachen möchte, kann für einen<br />
Solidarbeitrag von ca. 70 Euro/<br />
Monat einen Ernteanteil abnehmen.<br />
Das heißt: wöchentlich frisches,<br />
biologisch angebautes<br />
Gemüse und Kräuter, ausreichend<br />
für lecker Essen für etwa 2 Erwachsene<br />
und 2 Kinder.<br />
(1/2 Anteil: 35 Euro). Das Gemüse<br />
steht an jeweils zwei Tagen in der<br />
Woche abholbereit am Hof (Wanderup)<br />
oder in der Norderstraße<br />
108 (Flensburg).<br />
Mithilfe auf dem Feld ist willkommen,<br />
aber keine Pflicht!<br />
Informationen im Internet<br />
www.hundertacht.org<br />
oder telefonisch über Hendrik:<br />
0157/54419299.<br />
Inhaltsübersicht
<strong>Mensch</strong> — Ausflugstipps<br />
Anzeige<br />
Berühmte<br />
Bäume<br />
Burnout-Profilaxe:<br />
Wellnes für <strong>die</strong> Seele<br />
Spritz-Tour,<br />
Radwanderung,<br />
Spaziergang?<br />
Diese Bäume<br />
sind immer<br />
ein gutes<br />
Ausflugsziel.<br />
Er ist eine natürliche Fabrik –<br />
der Wald. Seine Arbeiter, <strong>die</strong><br />
Bäume, können Anerkennung<br />
gut gebrauchen. Sie tun stillschweigend<br />
viel für uns: biologisch,<br />
wirtschaftlich und natürlich als aktive<br />
Klimaschützer. Ein Blick auf <strong>die</strong><br />
Zahlen macht <strong>die</strong> Bedeutung der<br />
Wälder im Alltag deutlich: Nach Angaben<br />
der dritten Bundeswaldinventur<br />
sind mehr als elf Millionen<br />
Hektar bundesweit bewaldet – das<br />
entspricht etwa einem Drittel der<br />
Gesamtfläche der Bundesrepublik.<br />
Alle Bäume zusammen produzieren<br />
pro Sekunde so viel Holz, dass es in<br />
einen Würfel mit der Kantenlänge<br />
von etwa 1,60 Meter passen würde.<br />
Pro Hektar Waldfläche wachsen<br />
jährlich mehr als elf Kubikmeter<br />
Holz nach.<br />
Ob daraus Papier, Karton, Möbel<br />
oder Bauholz wird – <strong>die</strong> wirtschaftliche<br />
Bedeutung des fleißig nachwachsenden<br />
Rohstoffes ist enorm.<br />
Kein Wunder also, dass im Bereich<br />
Forst aktuell mehr <strong>Mensch</strong>en beschäftigt<br />
sind, als etwa in der Automobilindustrie<br />
oder im Maschinenund<br />
Anlagenbau. Mehr als eine Million<br />
<strong>Mensch</strong>en verarbeiten jährlich<br />
etwa 76 Millionen Kubikmeter Holz.<br />
In wohl kaum einer anderen Fabrik<br />
<strong>geht</strong> es dabei so ruhig und natürlich<br />
zu. Viele Tiere und Pflanzen haben<br />
im Wald ihr Zuhause. Fünf Prozent<br />
der gesamten Fläche gelten als besonders<br />
geschützte Biotope. Dazu<br />
kommt <strong>die</strong> Bedeutung der Bäume<br />
für den Klimaschutz: Sie leisten als<br />
Lieferanten des nachwachsenden<br />
Rohstoffes einen wichtigen Beitrag<br />
zur Energiewende und entlasten <strong>die</strong><br />
Atmosphäre jährlich um rund 52<br />
Millionen Tonnen Kohlendioxid.<br />
Und Abseits von allem Nutzen:<br />
Bäume sind schön. Sie schmücken<br />
Städte wie Dörfer und spielen in<br />
„Sag Du es ihm“, sagt <strong>die</strong> Seele<br />
zum Körper, „Auf mich hört<br />
er nicht, der <strong>Mensch</strong>.“<br />
Und so tut der Körper, was er<br />
kann: Der Rücken schmerzt<br />
oder manchmal der Kopf. Sie<br />
haben Sehstörungen, das<br />
Knie tut weh, der Magen<br />
auch oder Sie sind plötzlich<br />
so vergesslich.<br />
Gibt Ihnen Ihr Körper schon<br />
Signale?<br />
Dann ist es gut, wenn Sie auf<br />
ihn hören und etwas Gutes<br />
für sich tun – zum Beispiel<br />
mit einem persönlichen Coaching<br />
oder einer Burnout<br />
Profilaxe. So bringen Sie Ordnung<br />
in Ihre Systeme (z.B. Familie,<br />
Arbeit, Verein...),<br />
lernen eine klare, gewaltfreie<br />
und respektvolle Kommunikation<br />
im Umgang mit sich<br />
und anderen, bekommen<br />
Kontakt zu sich selbst und zu<br />
Ihren familiären Wurzeln.<br />
Rufen Sie an und informieren<br />
Sie sich: Tel. 04636 - 9796866<br />
Me<strong>die</strong>n & Coaching<br />
www.macht-wort.de<br />
Inhaltsübersicht<br />
14
<strong>Mensch</strong> — Ausflugstipps<br />
Schleswig-Holstein traditionell eine<br />
besondere ästhetische Rolle. Dabei<br />
ist das nördlichste Bundesland mit<br />
etwa 173 000 Hektar Waldfläche<br />
das waldärmste Flächenland der<br />
Bundesrepublik. Aber es hat viele<br />
besondere Bäume, <strong>die</strong> Geschichten<br />
erzählen und sich als Ausflusgziele<br />
anbieten.<br />
> Die Kattholzeiche ist mit einem<br />
Umfang von Knapp 12 Metern der<br />
dickste Baum des Landes. Sie ist am<br />
Wegesrand bei Plön in der Nähe von<br />
Gut Perdöl zu finden.<br />
> Die Stifteiche (Bild rechts) ist<br />
mit 14 Metern der höchste Baum<br />
des Landes. Sie wird auch „Schwedeneiche<br />
“ genannt und steht in<br />
Schwedeneck (Dänischenhagen) in<br />
der Nähe von Kiel. Sie ist zugleich<br />
als drittdickster Baum des Landes<br />
bekannt und soll in der Vergangenheit<br />
bei kriegerischen Auseinandersetzungen<br />
als Ausguck ge<strong>die</strong>nt<br />
haben.<br />
Lieblingsbaum sie gewesen sein soll.<br />
Der stolze Baum wurde vom Blitz<br />
getroffen, steht aber noch.<br />
> Bereits abgestorben ist dagegen<br />
<strong>die</strong> Blüchereiche bei Ratekau. Hier<br />
sollen sich am 7. November 1806<br />
der preußische Generalfeldmarschall<br />
Gebhard Leberecht von Blücher<br />
und der französische Marschall<br />
Jean Baptiste Bernadotte – später als<br />
Karl XIV Johann, König von Schweden<br />
bekannt – nach der Schlacht bei<br />
> Eine besondere Baumattraktion<br />
hat das idyllische, Denkmal geschützte<br />
Schleidorf Sieseby mit seinen<br />
Reet gedeckten Fachwerkhäusern<br />
zu bieten. Früher hatten<br />
hier Fischer und Tagelöhner ihr Zuhause.<br />
Heute ist der Ort Ziel vieler<br />
gläubiger <strong>Mensch</strong>en auf ihrem „Kleinen<br />
Pilgerweg“ entlang der Schlei.<br />
Krönender Abschluss der Wanderung<br />
ist <strong>die</strong> Lindenallee von Sieseby,<br />
<strong>die</strong> den Weg zum Kirchhof<br />
säumt.<br />
> Die Sommerlinde Steinbergkirche<br />
belegt mit einer Höhe von<br />
9,40 Metern den dritten Platz landesweit<br />
bei den höchsten Bäumen.<br />
Sie steht idyllisch neben der Kirche<br />
des Dorfes – ideal für einen Radausflug<br />
mit Picknick.<br />
> Den vierten Rang bei den umfangreichsten<br />
Bäumen in Schleswig-Holstein<br />
belegt mit mehr als 6,60<br />
Metern <strong>die</strong> Bordesholmer Gerichtslinde<br />
(Foto links). Sie steht<br />
auf der Klosterinsel und muss inzwischen<br />
massiv gestützt werden. Vergänglichkeit<br />
und Schönheit sind hier<br />
eng beieinander.<br />
> Im Sachsenwald steht <strong>die</strong><br />
Fürsteneiche. Sie verdankt ihren<br />
Namen dem ehemaligen Reichskanzler<br />
Otto von Bismarck, deren<br />
Alter Schwede!<br />
Die Schwedeneiche<br />
bei Kiel ist <strong>die</strong> höchste<br />
Eiche im Land.<br />
Lübeck getroffen haben. Der aufgrund<br />
von Nachschubproblemen<br />
unterlegene Blücher musste zähneknirschend<br />
<strong>die</strong> Kapitulationsurkunde<br />
unterzeichnen: Danach marschierten<br />
seine preußischen Soldaten<br />
an den französischen Truppen<br />
vorbei, legten <strong>die</strong> Waffen ab und<br />
gingen in Gefangenschaft. Bitter für<br />
den legendären „Marschall Vorwärts“!<br />
Es wird ihm eine Genugtuung<br />
gewesen sein, dass er es war,<br />
der Napoleon Bonaparte im Juni<br />
1815 gemeinsam mit General Arthur<br />
Wellesley, 1. Duke of Wellington,<br />
bei Waterloo vernichtend<br />
schlug.<br />
> Hier wird’s gruselig: Im Gespensterwald<br />
Geltinger Birk<br />
scheinen Zauberer und Hexen ihr<br />
Unwesen zu treiben. Knorrig und<br />
verdreht sind Stämme und Äste von<br />
Buchen und Eichen. Fast meint man<br />
in der Dämmerung unheimliche<br />
Schatten durchs Unterholz hüpfen<br />
zu sehen. Grund für <strong>die</strong> auffällig geformten<br />
Bäume sind allerdings keine<br />
Zauberwesen, sondern <strong>die</strong> starken<br />
Winde an der Ostseeküste. Es lohnt<br />
sich, den 14 Kilometer langen Rundweg<br />
abzuwandern – am Vogelschutzgebiet<br />
vorbei und den<br />
berühmten wilden Pferden auf der<br />
Geltinger Birk, den Koniks.<br />
Inhaltsübersicht
<strong>Mensch</strong> — Nellys Hundewelt<br />
Ausflugs-Tipps: Wo<br />
Hund noch Hund sein darf<br />
Nelly ist gern unterwegs<br />
– wenn sie frei<br />
durch <strong>die</strong> Natur laufen<br />
kann, fühlt sie sich<br />
wohl. Überall ist das<br />
aber nicht möglich.<br />
Deshalb verrät <strong>die</strong><br />
Bordercollie-Dame an<br />
<strong>die</strong>ser Stelle ihre Lieblingsausflugsplätze.<br />
Am Hundestrand von Langballigau und Westerholz<br />
Hier bin ich das ganze Jahr über richtig<br />
gern, denn hier ist Platz für jeden. Vom<br />
<strong>Mensch</strong>enstrand und dem Spielplatz<br />
halte ich mich fern, obwohl es von dort<br />
oft recht verlockend riecht, aber ich<br />
seh’ es ja ein: Manche Leute haben<br />
Amgst vor mir und fürchten meine Hinterlassenschaften.<br />
Also lasse ich sie in<br />
Ruhe. Das ist aber auch nicht schwer,<br />
denn es gibt trotzdem noch reichlich<br />
Platz für mich und <strong>die</strong> anderen Hunde.<br />
Wenn wir Richtung Westerholz am<br />
Strand entlangmarschieren, kommen<br />
wir sogar am Walstein (Bild rechts) vorbei.<br />
Das ist eine Sehenswürdigkeit. Hier<br />
ist nämlich vor vielen Jahren ein echter<br />
Wal gestrandet. Glaubst Du nicht?<br />
Dann geh doch selbst mal gucken!<br />
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Inhaltsübersicht<br />
16
<strong>Mensch</strong> — Nellys Hundewelt<br />
Zu Besuch bei Emil Nolde<br />
Also, auf <strong>die</strong>se Tage freu’ ich mich: Wenn Herrchen den<br />
Rucksack packt und wir mit dem Auto losfahren, gibt es fast<br />
immer einen langen Spaziergang mit Picknick. Hier siehst Du<br />
mich an einem ganz besonderen Picknick-Platz: Ich sitze vor<br />
dem Holzkahn von Emil Nolde. Der war ein sehr bekannter<br />
Maler und hat in Nordfriesland gewohnt. Dort hat er sich ein<br />
großes Haus mit einem wunderschönen Garten gebaut. Das<br />
darf man besichtigen, viele seiner Bilder sind zu sehen und es<br />
wird Einiges aus seinem Leben gezeigt. Das Beste aber: Rundherum<br />
gibt es einen tollen Spazierweg für mich.<br />
Unterwegs auf Halligen und Inseln<br />
Kennt Ihr den Unterschied zwischen Halligen und Inseln? Die<br />
Inseln – Föhr zum Beispiel – haben einen Geestkern. Die<br />
Halligen dagegen sind platte Marsch …und <strong>die</strong> liebe ich! Schon<br />
wenn’s auf <strong>die</strong> Fähre <strong>geht</strong>, freue ich mich auf das flache Land<br />
mit den vielen Gräben, über <strong>die</strong> ich springen kann und in <strong>die</strong><br />
ich auch gerne mal hineinfalle. Das ist so schön matschig,<br />
wunderbar! Am liebsten bin ich ja auf Langeneß. Da gibt es<br />
auch sehr freundliche <strong>Mensch</strong>en, in deren Pensionen Hunde<br />
wie ich gern gesehene Gäste sind. Aber Föhr und Amrum sind<br />
auch nicht schlecht. Auf Amrum ist es ganz besonders schön<br />
am Strand. In der Heide allerdings solltet Ihr aufpassen: Zeckenalarm!<br />
Ich spreche aus eigener, leidvoller Erfahrung. Als<br />
junger Hund bin ich mal mit 62 Zecken von der Insel wiedergekommen<br />
und saß stundenlang beim Tierarzt. Das war nicht<br />
schön!<br />
Spazierengehen am Langsee<br />
Der Langsee liegt nördlch von Schleswig und ist mein Ferienpara<strong>die</strong>s:<br />
Baden kann man hier, Bootfahren und im Wald<br />
spazieren gehen. Was hab ich nicht schon alles gefunden: Alte<br />
Knochen, sogar den skelettierten Kopf eines kleinen Rehbocks.<br />
Wäre es nach mir gegangen, hätten wir <strong>die</strong>se Trophäe mit nach<br />
Hause genommen – aber ich habe meine <strong>Mensch</strong>en nicht<br />
überreden können, obwohl ich doch sehr deutlich geworden<br />
bin. Na, jedenfalls ist hier immer was los. Ich komm nun schon<br />
seit Jahren hierher und finde immer neue Stellen und neue<br />
Trampelpfade, auf denen wir noch nicht unterwegs waren,<br />
und überall lass ich auch meine Duftmarken fallen. Komm doch<br />
auch mal vorbei – vielleicht treffen wir uns!<br />
Inhaltsübersicht
<strong>Mensch</strong> — Termine<br />
.... nicht verpassen!<br />
Stand Up: Singen mit Sonja<br />
Sonja Wilts macht Spaß. Die Musikerin hat das Konzept des<br />
Stand Up-Singens entdeckt und perfektioniert: Jeder kann<br />
kommen, Anfänger, Hobbysänger und auch Profis. An einem<br />
Tag übt <strong>die</strong> Musikerin mit ihrem auf <strong>die</strong>se Weise zufällig entstandenen<br />
Chor zwei bis vier A capella-Stücke ein. Die Krönung<br />
ist das gemeinsame Konzert am Abend. Was man<br />
braucht, um mitzumachen? Neugier auf <strong>die</strong> eigene Stimme,<br />
Freude an der Musik und 20 Euro Teilnahmegebühr. Das<br />
nächste Stand Up-Singen mit Sonja findet statt am<br />
Samstag, 3. Sept., in der Stadtbibliothek Flensburg<br />
von 11 bis 17 Uhr . Info: stadtbibliothek@flensburg.de<br />
Drachenfeste in Schleswig-Holstein<br />
Drachenfeste tun der Seele gut: bunt und fröhlich fliegen<br />
dann Hunderte der leichten Kunstwerke in luftigen Höhen.<br />
Unten stehen <strong>die</strong> großen und kleinen <strong>Mensch</strong>en, schauen zu<br />
und haben gemeinsam Spaß an dem schönen Bild. Vielleicht<br />
lässt der ein oder andere Zuschauer sogar seine Sehnsucht<br />
nach Leichtigkeit und Freiheit mit den Drachen in <strong>die</strong> Luft<br />
steigen. Für alle, <strong>die</strong> Lust haben dabei zu sein – hier habt Ihr<br />
<strong>die</strong> Gelegenheit dazu:<br />
Großenbroder Drachentage 17.und 18. September<br />
Drachenfest Travemünde 30. September bis 3. Oktober<br />
Drachenfestival Grömitz 14. bis 16. Oktober<br />
Drachenfest Fehmarn 21. bis 23. Oktober<br />
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Inhaltsübersicht<br />
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<strong>Mensch</strong> — Schluss jetzt!<br />
„Ich bin raus –<br />
ich tu jetzt mal<br />
was für mich“<br />
Wie oft haben Sie sich schon vorgenommen, etwas<br />
Gutes für sich zu tun? Zum Sport zu gehen, zum<br />
Beispiel, oder Musik zu machen, <strong>die</strong> Natur zu genießen?<br />
Und dann ist doch nichts draus geworden,<br />
weil <strong>die</strong> Zeit fehlte. Hier sind jein paar Übungen für<br />
zwischendurch. Dafür haben Sie Zeit. Bestimmt.<br />
Dewanger<br />
Baum im Wind<br />
Stell Dich fest auf Deine leicht geöffneten Beine und schließe<br />
<strong>die</strong> Augen. Atme tief in den Bauch ein dann aus. Stell Dir vor,<br />
Du wärst ein Baum und Deine Füße wären im Boden verwurzelt.<br />
Spüre Deinen festen, geerdeten Stand. Bewege<br />
Deinen ganzen Körper leicht von rechts nach links, dabei<br />
bleiben <strong>die</strong> Füße fest verwurzelt. Schwanke dann mit Deinem<br />
gesamten Körper leicht vor und zurück, bleibe dabei in<br />
der Hüfte fest. Bewege nun Deinen Körper in alle Richtungen,<br />
wie ein Baum im Wind.<br />
Wenn tatsächlich Wind weht, lass Dich von ihm in verschiedene<br />
Richtungen führen. Öffne nach der Übung <strong>die</strong> Augen<br />
und fühle <strong>die</strong> Verbundenheit mit der Natur.<br />
Draußen vor der Tür<br />
Tritt vor <strong>die</strong> Tür und nimm <strong>die</strong> Veränderungen wahr: Luft,<br />
Licht, Geräusche und Gerüche sind anders. Atme tief ein und<br />
tanke Energie, atme aus und gib verbrauchte Energie ab.<br />
Sammle mit allen Sinnen positive Eindrücke:<br />
> Erlebnis Sehen: Sattes Grün, Sonnenlicht, ziehende<br />
Wolken, Früchte, Bäume, blühende Blumen, …<br />
> Erlebnis Hören: Vogelgezwitscher, Blätterrauschen,<br />
Wind, Regentropfen, Kirchengeläut ,…<br />
> Erlebnis Riechen: Frisch gemähtes Gras, duftende<br />
Blumen, feuchte Erde, …<br />
> Erlebnis Fühlen: Wärmende Sonnenstrahlen, streichelnder<br />
Wind, Kastanien, Blätter, Steine, Baumrinden ...<br />
Aus: „Ich bin raus!“ abschalten &<br />
entspannen, Praxishandbuch<br />
von Karin Obermark-Stell und Anette<br />
Schnoor. Erscheint im Oktober <strong>2016</strong>.<br />
ISBN 978-3-00-053916-9<br />
Ganz-egal-Schwung<br />
Schwinge beide Arme parallel zur rechten unteren Körperseite<br />
und atme dabei tief ein. Dann schwinge beide Arme<br />
dynamisch parallel nach schräg oben links und atme dabei<br />
kräftig aus. Schleudere alles Belastende fort: „Weg damit!“<br />
Twist bringt Spaß<br />
Stelle beide Füße leicht geöffnet nebeneinander und rutsche<br />
wie beim Twist seitwärts hin und her. Lasse <strong>die</strong> Arme dabei<br />
locker mitschwingen. Geh in <strong>die</strong> halbe Kniebeugeund wieder<br />
hoch.<br />
Stärke zeigen<br />
Gehe in <strong>die</strong> tiefe Grätsche und nimm <strong>die</strong> Arme dabei gebeugt<br />
in <strong>die</strong> Seithalte, spannen Deine Bizeps an, balle Deine<br />
Hände zu Fäusten und spüre Deine Stärke.<br />
Stark im Gleichgewicht<br />
Gehe in den Einbeinstand, ziehe dabei ein Bein vorne hoch,<br />
umfasse es mit beiden Händen am Knie – und halte es so<br />
einige Zeit. Dann zurück zur Ausgangsposition und <strong>die</strong><br />
Übung mit dem anderen Bein wiederholen.<br />
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<strong>Mensch</strong> – mach was<br />
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