BOLD TRAVEL No.06
INSIGHT: NEW YORK | CALIFORNIA ROADTRIP | BEST PLACES | LEONARDO DICAPRIO IM INTERVIEW | ROMAN KNIŽKA ON THE ROAD | BUDDHA TO BUDDHA | MIT DEM LONGBOAT VON PHUKET NACH MALAYSIA
INSIGHT: NEW YORK | CALIFORNIA ROADTRIP | BEST PLACES | LEONARDO DICAPRIO IM INTERVIEW | ROMAN KNIŽKA ON THE ROAD | BUDDHA TO BUDDHA | MIT DEM LONGBOAT VON PHUKET NACH MALAYSIA
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ART | INTERVIEW<br />
<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE | 13<br />
Als wir mit den Dreharbeiten begannen,<br />
hatten wir noch lange nicht alle<br />
Antworten, aber wir wussten bereits,<br />
dass sie auf unserer Reise ganz von<br />
selbst kommen würden. Alle haben viel<br />
gelernt und sind gewachsen, nicht nur<br />
als Filmemacher, sondern als Menschen.<br />
Ich werde für mein weiteres Leben<br />
etwas ganz Besonderes von dieser Reise<br />
mitnehmen.<br />
Woher kommt Ihr Hang zu den überaus<br />
anspruchsvollen Rollen, die Sie in letzter<br />
Zeit spielen?<br />
Es würde mich nicht wundern, wenn<br />
sich das alles auf meine deutsche Großmutter<br />
zurückführen ließe, die richtig<br />
hart im Nehmen war. (lacht) Ja, einige<br />
Rollen waren hart, aber „The Revenant“<br />
(„Der Rückkehrer”) war bisher die<br />
härteste von allen.<br />
Ihr großer Held, Peter Seamus O’Toole,<br />
sagte zur Verleihung seines Ehren-<br />
OSCARS und in Bezug auf die Jahre<br />
zuvor: „Immer die Brautjungfer, nie<br />
die Braut“. Wie war es für Sie, immer<br />
nominiert zu sein und jetzt endlich den<br />
OSCAR in den Händen zu halten?<br />
Mein Gott, O’Toole war ein unglaubliches<br />
Talent! Und es ist immer ein großes<br />
Glück, mit solchen Talenten zu arbeiten.<br />
Alles Andere liegt außerhalb meiner<br />
Kontrolle. Als Kreativer ist man mit<br />
Herz und Seele bei der Sache. Man legt<br />
buchstäblich alles auf den Tisch und ist<br />
glücklich, ein Teil des Prozesses zu sein.<br />
Am Ende aber entscheidet das Publikum<br />
über den Erfolg des Films, und je mehr<br />
Menschen in die Kinos gehen, um so eher<br />
können wir in Zukunft solche epochalen<br />
Werke finanzieren. Und das ist meine<br />
Hoffnung, irgendwie. Der OSCAR ist da<br />
nur ein Teil des Ganzen – allerdings ein<br />
sehr schöner.<br />
Die Wetterbedingungen bei der Produktion<br />
des Films waren ja alles andere als<br />
einfach. Wie haben Sie sich bei dieser<br />
Kälte aufs Spielen konzentriert?<br />
Es gab keinen einzigen Tag, an dem<br />
ich nicht gefroren habe. Und nirgends<br />
schlimmer als an den Händen. Aber<br />
genau das sollte ja am Ende auch auf<br />
der Leinwand zu sehen sein, schließlich<br />
ging es meiner Figur nicht anders. Das<br />
meiste, was der Zuschauer im Film zu<br />
sehen bekommt, ist genau so passiert.<br />
Einzige Ausnahme sind ein paar CGI-<br />
Effekte, wenn es um die Tiere ging.<br />
Szenen wie die, in der mich der Bär<br />
angreift, zum Beispiel. „The Revenant”<br />
ist für mich reinster Neo-Realismus.<br />
Alejandro hat hier ein unglaubliches<br />
visuelles und stilistisches Konzept für<br />
den Film entwickelt. Seine Kamera<br />
ist ganz nah an den kleinsten Details<br />
der Figuren dran – fast voyeuristisch.<br />
Gleichzeitig kann er aber auch die überwältigend<br />
schöne Landschaft einfangen<br />
und dem Publikum vermitteln.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.therevenant-derfilm.de