BOGESUND Ausgabe Nr. 2 / 2016
BOGESUND - Das Magazin für den Gesundheitsstandort Bochum. Schwerpunktthema dieser Ausgabe: Kinder- / Jugendgesundheit.
BOGESUND - Das Magazin für den Gesundheitsstandort Bochum. Schwerpunktthema dieser Ausgabe: Kinder- / Jugendgesundheit.
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<strong>BOGESUND</strong><br />
Das Gesundheitsmagazin des Medizinischen Qualitätsnetzes Bochum e.V.<br />
und der Agentur GesundheitsCampus Bochum<br />
<strong>Nr</strong>. 2 / Juli <strong>2016</strong><br />
Kinder- / Jugendgesundheit<br />
Informationen zur Gesundheitsversorgung für Kinder und Jugendliche<br />
MedQN<br />
Rekordbesuch bei der 5. Bochumer Gesundheitsmesse<br />
Agentur GesundheitsCampus Bochum<br />
Grundsteinlegung für den neuen VISUS Firmensitz
Ihr Recht ist unser Auftrag!<br />
Unsere Kanzlei mit Sitz mitten in Bochum besteht seit<br />
Anfang 1988. Wir sind ein Team von kompetenten<br />
und erfahrenen Rechtsanwälten und Fachanwälten.<br />
Es bestehen Fachanwaltschaften im Sozial-, Medizinund<br />
Arbeitsrecht. Ein weiterer Tätigkeitsschwerpunkt<br />
der Kanzlei liegt im Verkehrsrecht.<br />
Besonderes Augenmerk legen wir auf Ihre<br />
persönliche, gleichwohl aber teamorientierte<br />
Betreuung, denn im Mittelpunkt unserer gesamten<br />
Tätigkeit stehen Sie mit Ihren individuellen<br />
Problemen.<br />
Sie möchten gern eine individuelle Beratung<br />
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Walter W. Schild<br />
Rechtsanwältin<br />
Indra Mohnfeld<br />
Fachanwältin für Sozialrecht<br />
Tätigkeitsschwerpunkt: Medizinrecht<br />
Rechtsanwalt<br />
Wolfgang F. Schütze<br />
Fachanwalt für Sozialrecht<br />
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Fachanwältin für Sozialrecht<br />
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Vorwort 1<br />
Vorwort <strong>Ausgabe</strong> Juli <strong>2016</strong><br />
<strong>BOGESUND</strong> – die Gesundheitsstadt informiert<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
mit einem herzlichen Dank möchten wir Sie zur Juli-<strong>Ausgabe</strong> von BO GESUND begrüßen.<br />
Denn dank Ihnen war die Gesundheitsmesse des Medizinischen Qualitätsnetzes Bochum im April<br />
dieses Jahres wieder ein voller Erfolg. Mit einem neuen Besucherrekord können wir mit Fug und<br />
Recht von einer gelungenen Premiere im RuhrCongress Bochum sprechen. Gerne lassen wir die<br />
Gesundheitsmesse mit einem Bericht und spannenden Eindrücken noch einmal Revue passieren.<br />
Leitthema dieser <strong>Ausgabe</strong> ist die „Kinder- und Jugendgesundheit“. In jungen Jahren werden die<br />
Weichen für mögliche Erkrankungen im Erwachsenenalter gestellt. Gute und schlechte<br />
Verhaltensweisen, die sich auf die Gesundheit im Erwachsenenalter auswirken, werden geprägt:<br />
Spaß an Sport und Bewegung, die richtige Ernährung, Hygiene, aber auch das soziale Umfeld<br />
sind dabei wichtige Faktoren. Daher ist es von großer Wichtigkeit, frühestmöglich mit der<br />
Prävention und Gesundheitsförderung zu beginnen, um Risiken für spätere Erkrankungen zu<br />
minimieren.<br />
Wussten Sie eigentlich, dass der Gesundheitsstandort Bochum nicht nur in der Versorgung und<br />
in der Wirtschaft gut aufgestellt ist, sondern auch in Wissenschaft und Forschung?!<br />
Die Agentur GesundheitsCampus Bochum freut sich, dass wir Ihnen in dieser <strong>Ausgabe</strong> zahlreiche<br />
Meldungen aus der Bochumer Forschungslandschaft präsentieren dürfen.<br />
Besonders ans Herz möchten wir Ihnen dabei die Webreportage „Bochum. Tief im Wissen“ legen,<br />
die Geschichten über Gründer, Wissenschaftler und Unternehmer, die auf Bochum gesetzt haben,<br />
erzählt.<br />
Wir freuen uns weiterhin über Ihre Anregungen und Kritiken und wünschen Ihnen eine<br />
spannende Lektüre.<br />
Dr. Michael Tenholt<br />
Vorsitzender<br />
Medizinisches Qualitätsnetz Bochum<br />
Johannes Peuling<br />
Agenturleiter<br />
Agentur GesundheitsCampus Bochum
2<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Vorwort ............................................................. 1<br />
Impressum / Vorschau nächste <strong>Ausgabe</strong> ..... 37<br />
Das Medizinische Qualitätsnetz Bochum<br />
Rekordbesuch bei der 5. Bochumer Gesundheitsmesse ................ 4 - 5<br />
MedQN - Informationsveranstaltungen <strong>2016</strong> ................................... 6<br />
Medikamentenpass .......................................................................... 7 - 8<br />
Die Agentur GesundheitsCampus Bochum<br />
Grundsteinlegung für den neuen VISUS Firmensitz ............................ 9<br />
Neuromedizin am Bergmansheil .......................................................... 10<br />
Neues Forschungsinstitut am St. Josef-Hospital ................................ 11<br />
IHE-Europe Connectathon im RuhrCongress ....................................... 12<br />
Zentrum für Sexuelle Gesundheit und Medizin eröffnet ..................... 13<br />
Dr. Christian Klaes erhält Emmy-Noether-Stipendium ....................... 14<br />
Atemstörungen während des Schlafs durch Opioide ........................... 15<br />
Bergmannsheil und UKM<br />
arbeiten bei der Brustrekonstruktion zusammen .............................. 15 - 16<br />
Bochum. Tief im Wissen ........................................................................ 16<br />
Engere Kooperation der Universität<br />
Witten/Herdecke und hsg .................................................................... 17<br />
Schwerpunktthema<br />
Kinder- / Jugendgesundheit<br />
Pädiatrische KV-Notfallpraxis an der Kinderklinik eröffnet ............... 20<br />
Sozialpädiatrisches Zentrum freut sich über viel Zuspruck ............... 22<br />
Das Perinatalzentrum Bochum .................................................... 23 - 24<br />
Die Bochumer Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin ....... 24<br />
Beratungsstelle für Hirnschädigungen bei Kindern ............................. 25<br />
Weitere Informationen zu den Themen<br />
Gesundheit, Pflege und Vorsorge<br />
Heilpflanzentherapie in der<br />
naturheilkundlichen Krankenhausbehandlung ............................. 26 - 27<br />
Die Parkinson-Erkrankung -<br />
Wenn der Körper außer Kontrolle gerät .................................... 27 - 29<br />
Innovative Knieimplantate am Martin-Luther-Krankenhaus ................. 29<br />
Depressionen bei Gehörlosen ............................................................. 30<br />
Aktiv gegen Depressionen - Die MUT-TOUR ........................... 30 - 31<br />
COPD weiterhin auf dem Vormarsch ................................................ 32<br />
Pflegeinformationen ....................................................................... 33 - 34<br />
Pflegeinformationen der Rechtsanwälte Schild & Schütze .......... 18 - 19<br />
Das Autismus-Therapie-Zentrum<br />
der Familien- und Krankenpflege gGmbH ........................................ 35<br />
Vorsorgeinformationen .......................................................................... 36<br />
Kock Brillen in Bochum ...................................................................... 21<br />
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Mo - Fr: 9:30-18:00<br />
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<strong>BOGESUND</strong> 3<br />
9. Symposium Lunge<br />
<strong>2016</strong><br />
COPD und Lungenemphysem<br />
Leben mit Atemwegserkrankungen<br />
von der Diagnostik bis zur erfolgreichen Therapie<br />
Am Samstag, 10. September <strong>2016</strong><br />
9:00 bis 17:00 Uhr<br />
Auf dem Gelände des<br />
LWL - Industriemuseum<br />
Westfälisches Landesmuseum<br />
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Werksstrasse 31-33<br />
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Eintritt frei!<br />
Ein Symposium für alle Atemwegs- und<br />
Lungenerkrankte, deren Angehörige,<br />
Ärzte und Fachpersonal<br />
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Veranstalter:<br />
Mitveranstalter:
4<br />
Die Gesundheitsmesse Bochum<br />
Rekordbesuch im RuhrCongress<br />
- MedQN mit 5. Gesundheitsmesse sehr zufrieden<br />
Neuer Standort sehr gut angenommen - Fortsetzung am 2. April 2017<br />
Flagge zeigen am neuen Standort: Die Gesundheitsmesse Bochum. Foto: MedQN/Olaf Gellisch<br />
„Wir sind mit der Resonanz sehr<br />
zufrieden. Die Premiere im Ruhrcongress<br />
ist fabelhaft gelaufen.“<br />
Diese Bilanz zog Dr. Michael Tenholt,<br />
1. Vorsitzender des Medizinischen<br />
Qualitätsnetzes Bochum<br />
(MedQN), nach der 5. Bochumer<br />
Gesundheitsmesse am 17. April<br />
<strong>2016</strong> gegenüber der WAZ.<br />
Denn nach dem Umzug von der<br />
Stadtpark-Gastronomie an den neuen<br />
Messe-Standort RuhrCongress wurde<br />
mit rund 9.000 Besucherinnen und<br />
Besuchern der Vorjahresrekord von<br />
8.000 noch einmal überboten. Bürgermeisterin<br />
Erika Stahl zeigte sich<br />
nach der Eröffnung der Messe beim<br />
Rundgang beeindruckt und lobte das<br />
Engagement für den Gesundheitsstandort<br />
Bochum.<br />
Auch die Zahl der Aussteller war auf<br />
über 80 gestiegen, darunter fast alle<br />
Bochumer Krankenhäuser. Ein besonderes<br />
Projekt auf der Gesundheitsmesse:<br />
Profi-Torwart Andreas Luthe<br />
„In safe hands e.V.“. Der Torhüter trainiert<br />
beim Projekt „In safe hands e.V“<br />
mit jungen Flüchtlingen. Gemeinsam<br />
mit seinem ehemaligen Mannschaftskollegen<br />
Jonas Ermes rief der Torwart<br />
in Diensten des VfL Bochum das Projekt<br />
im vergangenen Jahr ins Leben.<br />
Luthe und Ermes waren an einem eigenen<br />
Messestand im RuhrCongress<br />
Bochum präsent und trainierten mit<br />
interessierten Kids. An bislang drei<br />
Torwarterlebnistagen brachten Luthe<br />
und Ermes Flüchtlingskinder sowie<br />
einheimische Kinder zusammen, lehrten<br />
ihnen spielerisch das Torhüterspiel<br />
und verbrachten anschließend<br />
den Nachmittag miteinander. Auch<br />
Spendenaufrufe für bedürftige Einrichtungen<br />
gehören zum Programm<br />
von „In safe hands“.<br />
In einer Talkrunde „Was kann das<br />
Wundermedikament Sport bei uns<br />
leisten?“ mit Jonas Ermes, Stephan<br />
Kosel (Sozialarbeiter Ev. Kinder- und<br />
Jugendzentrum Laer und SPD-Stadtverordneter),<br />
Susanne Köllner (Amtsleitung<br />
Kommunales Integrationszentrum<br />
Stadt Bochum) und Dr. Michael<br />
Tenholt wurden „In safe hands“ und<br />
das Programm „Willkommen im Bochumer<br />
Fußball“ vorgestellt. Alle Teilnehmer<br />
waren sich darüber einig,<br />
dass der Sport ein geeignetes Mittel<br />
ist, gerade junge Flüchtlinge, Migranten<br />
und „Bio-Deutsche“ (Köllner) zusammen<br />
zu bringen. Dafür konnten<br />
auch konkrete Beispiele aus dem<br />
Bochumer Alltag benannt werden.<br />
Außerdem könnten über die Ansprache<br />
der Kinder und Jugendliche auch<br />
die Erwachsenen erreicht werden. Mit<br />
dem VfL Bochum 1848, dem kommunalen<br />
Integrationszentrum der Stadt<br />
Bochum und In safe hands e.V. ist das<br />
Programm „Willkommen im Fußball“<br />
auch in Bochum gestartet, wie Susanne<br />
Köllner vom Kommunalen Integrationszentrum<br />
Bochum erläuterte. Das<br />
bundesweite Programm ermöglicht<br />
jungen Geflüchteten den Zugang zum<br />
Sport, erleichtert den Einstieg in den<br />
organisierten Vereinsfußball und unterstützt<br />
Integration und gesellschaftliches<br />
Miteinander. „Willkommen im<br />
Fußball“ ist ein Programm der Deutschen<br />
Kinder- und Jugendstiftung,<br />
gefördert durch die Bundesliga-Stiftung<br />
und die Beauftragte der Bundesregierung<br />
für Migration, Flüchtlinge<br />
und Integration. In Bochum machen<br />
schon einige Amateurvereine mit.<br />
Nach einem ersten Spiel der Flüchtlingsmannschaften<br />
auf der Anlage des<br />
FC Italia am Ümminger See, ist auch<br />
ein Turnier mit allen kooperierenden<br />
Amateurmannschaften geplant.
Die Gesundheitsmesse Bochum 5<br />
Dr. Michael Tenholt kündigte in der<br />
Talkrunde an, dass das Medizinische<br />
Qualitätsnetz Bochum (MedQN) mit<br />
„In safe hands“ und „Willkommen im<br />
Bochumer Fußball“ kooperieren werde.<br />
Es gebe eine große Schnittmenge<br />
mit den Gesundheitszielen des Ärztenetzes:<br />
Gesundheitsförderung, Traumabewältigung,<br />
Selbstbewusstseinsstärkung,<br />
Spaß an der Bewegung<br />
bereits im Kindesalter, Integrationshilfe,<br />
Teamplay.<br />
In 22 Vorträgen informierten auf der<br />
Gesundheitsmesse Bochum den ganzen<br />
Tag über ausgewiesene Experten<br />
über eine Vielzahl gesundheitlicher<br />
und medizinischer Themen - wie z.B.<br />
Rückenschmerzen, Hüftendoprothetik,<br />
Herzrhythmusstörungen, Diabetes,<br />
Brustkrebs, Schlaganfall und<br />
Naturheilverfahren. Vorgestellt wurde<br />
auch der neue Medikamentenpass,<br />
den das MedQN zusammen mit den<br />
Bochumer Apotheken entwickelt hat.<br />
Mit dem Medienpartner WAZ wurde<br />
speziell für aus über 100 Bewerbern<br />
ausgeloste 15 Leserinnen und Leser<br />
ein Schlaganfall-Risiko-Test durchgeführt.<br />
Über 40 Gewinne warteten in<br />
der Tombola.<br />
Sehr zufrieden mit der Resonanz am neuen Standort: (v.l.) die MedQN-Vorstände Dr. Christian Möcklinghoff und<br />
Dr. Michael Tenholt sowie Agenturleiter Johannes Peuling von der Agentur GesundheitsCampus Bochum,<br />
dem Kooperationspartner der Messe. Foto: MedQN/Olaf Gellisch<br />
Schirmherr der 5. Gesundheitsmesse<br />
Bochum war Oberbürgermeister<br />
Thomas Eiskirch.<br />
6. Gesundheitsmesse<br />
am 2. April 2017<br />
Der Termin für die 6. Gesundheitsmesse<br />
Bochum steht: Sonntag,<br />
2. April, 10 bis 16 Uhr, RuhrCongress.<br />
Nach der Messe ist vor der<br />
Messe: Daher haben die Vorbereitungen<br />
für die nächste Gesundheitsmesse<br />
bereits begonnen.<br />
Wer sich für eine Beteiligung als<br />
Aussteller interessiert, kann sich<br />
im Netzbüro des Medizinischen<br />
Qualitätsnetzes Bochum (MedQN)<br />
ab sofort informieren:<br />
Medizinisches Qualitätsnetz<br />
Bochum<br />
Huestr. 5<br />
44787 Bochum<br />
Telefon: (02 34) 54 7 54 53<br />
Fax: (02 34) 54 7 54 55<br />
Mail: info@medqn.de<br />
Bürgermeisterin Erika Stahl beim Messerundgang mit Dr. Michael Tenholt (links), Vorsitzender des<br />
Medizinischen Qualitätsnetzes Bochum. Foto: MedQN/Olaf Gellisch<br />
Rekordbesuch am neuen Standort RuhrCongress. Foto: MedQN/Olaf Gellisch<br />
Fotogalerie auf Facebook: www.facebook.com/medqn/
6<br />
MedQN - Informationsveranstaltungen<br />
Gesundheitsinformationen aus erster Hand für alle<br />
Die kostenlosen Patientenseminare<br />
finden in der Zeit von 17 bis 19<br />
Uhr im Veranstaltungsraum des<br />
Kunstmuseums Bochum, Kortumstr.<br />
147, statt.<br />
Die öffentlichen und kostenlosen<br />
Informationsveranstaltungen des<br />
Medizinischen Qualitätsnetzes<br />
Bochum e.V. (MedQN) erfreuen<br />
sich seit Jahren großer Beliebtheit.<br />
Ausgewiesene Experten ihrer<br />
Fachgebiete informieren in den<br />
Gesundheitsseminaren für Patienten,<br />
Angehörige und sonstige Interessierte<br />
über medizinische Themen und stellen<br />
sich den Fragen der Besucherinnen<br />
und Besucher.<br />
Kontakt MedQN:<br />
MedQN Bochum e.V.<br />
Huestr. 5 44787 Bochum<br />
Tel.: (02 34) 54 7 54 53<br />
Fax: (02 34) 54 7 54 55<br />
info@medqn.de<br />
www.medqn.de<br />
In diesem Jahr finden noch diese Info-Veranstaltungen im Museum statt:<br />
Datum Referent/in Thema<br />
14.09.<strong>2016</strong><br />
Dr. Liesenklas<br />
Knieendoprotetik<br />
05.10.<strong>2016</strong><br />
09.11.<strong>2016</strong><br />
Dr. Hoffmann, Dr. Wolf<br />
Prof. Nückel, Dr. Bückner<br />
Psychische Erkrankungen im Überblick<br />
Neuigkeiten bei der Therapie von malignen Lymphomen<br />
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Klinische Chemie, Hämatologie Chemie, Hämatologie und Endokri-<br />
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Medikamentenpass 7<br />
Medikamentenpass kann Leben retten<br />
„Ein Medikamentenpass kann Ihr<br />
Leben retten!“ Das war der Titel<br />
eines sehr gut angenommenen<br />
Vortrages der Apothekerin Dr. Inka<br />
Krude auf der 5. Gesundheitsmesse<br />
Bochum im April im RuhrCongress.<br />
Damit startete offiziell die <strong>Ausgabe</strong><br />
des Medikamentenpasses, den das<br />
Medizinischen Qualitätsnetz Bochum<br />
(MedQN) und die Bochumer Apotheken<br />
gemeinsam entwickelt haben. Im<br />
Mai gab es dazu noch eine eigene Informationsveranstaltung<br />
im Kunstmuseum<br />
Bochum,<br />
Das Ärztenetz hat in Kooperation mit<br />
Bochumer Apotheken die Verbesserung<br />
der Medikamentenversorgung<br />
in Bochum zum aktuellen Ziel<br />
ausgerufen. Es wurde ein eigener<br />
Medikamentenpass entwickelt, den<br />
Patienten ab drei regelmäßig eingenommenen<br />
Medikamenten unbedingt<br />
besitzen und auch ständig mit sich<br />
führen sollten.<br />
Probleme bei der Medikamenteneinnahme<br />
sind unter anderem falsche<br />
Einnahmemuster, Wechselwirkungen<br />
mit anderen Medikamenten, Nichteinnahme<br />
oder Einnahme nach Bedarf,<br />
Präparatewechsel, OP-Durchführung<br />
trotz Blutverdünnereinnahme bei<br />
Nichtinformation. Der Medikamentenpass<br />
mit seinen Informationen soll<br />
dabei helfen, dass diese Probleme<br />
möglichst gar nicht erst entstehen. Im<br />
Notfall, aber auch bei täglichen Arztbesuchen<br />
zeigt der Medikamentenpass,<br />
welche Arzneimittel der Patient<br />
einnimmt, um immer die richtige Therapie<br />
zu erhalten.<br />
Den Medikamentenpass erhalten Sie<br />
im Netzbüro des MedQN, Huestraße<br />
5, Bochum.<br />
Neuromuskuläre Feedbacktherapie<br />
mit dem HAL Robot Suit<br />
Der hoch individualisierte Therapieansatz wird durch<br />
die Verknüpfung des zentralen Nervensystems mit<br />
einem Bewegungsroboter ermöglicht.<br />
Querschnittgelähmte zeigen eine Verbesserung des<br />
Gehvermögens und neuronale Normalisierungsprozesse<br />
– seit 2013 sind zwei große wissenschaftliche Studien<br />
am Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikum<br />
Bergmannsheil durchgeführt worden.<br />
Das japanische Gesundheitsministerium hat die<br />
Therapie im April dieses Jahres für acht verschiedene<br />
Muskel erkrankungen zugelassen.<br />
Informationen unter www.ccr-deutschland.de<br />
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Tel. 0234 587 300-0 · Fax 0234 587 300-1<br />
E-Mail bochum@ccr-deutschland.de
8 Medikamentenpass<br />
Bochumer Medikamentenpass von Ihrem Ärztenetz MedQN und Bochumer Apotheken<br />
Bitte immer für den Notfall mit sich führen!<br />
Name,Vorname: Geburtsdatum:<br />
Größe (cm): Gewicht (kg): Notfall-Rufnummer:<br />
Stempel Ihrer Apotheke<br />
Hausarztpraxis: Angehörige:<br />
Allergien:<br />
Name Medikament Wirkstoff Stärke morgens mittags abends zur Nacht Erkrankung Verordnung durch:<br />
(z. B. "Aspirin") (z. B. Acetylsalicylsäure) (z. B. 500 mg) z. B. "1" z. B."0" z. B. "1" z. B."0" (z. B. Kopfschmerz) Hausarzt Facharzt selbst<br />
Ihre besonderen Vermerke (z. B. Herzschrittmacher, Patientenverfügung,etc …):<br />
Datum, Praxisstempel und Signatur Arzt
Grundsteinlegung für den neuen VISUS Firmensitz 9<br />
Grundstein für neuen VISUS Firmensitz ist gelegt<br />
Zuwachs auf dem GesundheitsCampus Bochum<br />
Der Anfang ist gemacht: Gemeinsam<br />
mit Bochums Oberbürgermeister<br />
Thomas Eiskirch legte die<br />
VISUS Geschäftsführung Ende April<br />
den Grundstein für den neuen<br />
Firmensitz auf dem Gelände des<br />
GesundheitsCampus in Bochum.<br />
Mit dem Baubeginn in direkter Nachbarschaft<br />
zur bisherigen Heimat bleibt<br />
VISUS seinen räumlichen Wurzeln in<br />
unmittelbarer Nähe zur Ruhr-Universität<br />
Bochum treu und öffnet gleichzeitig<br />
das Tor für künftige Entwicklungen<br />
und ein weiteres Wachstum des<br />
Unternehmens.<br />
Rund 7,5 Millionen Euro investiert VI-<br />
SUS in den Bau des neuen Unternehmenssitzes,<br />
der bis zu 200 Mitarbeitern<br />
einen modernen Arbeitsplatz mit<br />
optimaler IT-Infrastruktur bietet. Jörg<br />
Holstein, Gründer und Geschäftsführer<br />
von VISUS: „Mit dem neuen Gebäude<br />
auf dem GesundheitsCampus<br />
Bochum, also in direkter Nachbarschaft<br />
zur Ruhr-Universität und der<br />
Hochschule für Gesundheit, schaffen<br />
wir optimale Bedingungen für eine in<br />
die Zukunft gerichtete und praxisorientierte<br />
Forschung und Entwicklung.“<br />
Der GesundheitsCampus Bochum<br />
umfasst ein insgesamt 55.000 m 2<br />
großes Areal im Herzen der Metropole<br />
Ruhr und verbindet in einzigartiger<br />
Weise öffentliche Einrichtungen<br />
der Gesundheitsadministration und<br />
-forschung mit innovativen Unternehmen<br />
der Gesundheitswirtschaft.<br />
Junge Start-Up-Unternehmen finden<br />
sich dabei ebenso wie etablierte Mittelständler<br />
wie beispielsweise VISUS.<br />
Das Unternehmen zählt mit seinen<br />
Gesundheits-IT-Lösungen zu den<br />
Top-Anbietern in deutschen Gesundheitseinrichtungen<br />
und vertreibt auch<br />
international erfolgreich seine Produkte.<br />
„Der Erfolg und das Wachstum von<br />
VISUS über die letzten 16 Jahre stehen<br />
exemplarisch für die Entwicklung<br />
des Gesundheitsstandortes Bochum.<br />
Denn auch der Gesundheitsstandort<br />
Bochum gilt heute als Wissens- und<br />
v.l.: Jörg Holstein, Jens Freundlieb, Christoph von Prince und Thomas Eiskirch bei der Grundsteinlegung<br />
(Foto: VISUS)<br />
Technologieschmiede, deren Ruf weit<br />
über die Landes- und Bundesgrenzen<br />
hinaus ragt. Lösungen made in<br />
Bochum sorgen mittlerweile national<br />
und international dafür, dass die medizinische<br />
Versorgung der Menschen<br />
nachhaltig verbessert wird“, so Bochums<br />
Oberbürgermeister Thomas<br />
Eiskirch während der Feierlichkeiten<br />
zur Grundsteinlegung.<br />
Der Erfolg des Standortes Bochum<br />
liegt in der engen Verzahnung von<br />
Wissenschaft, Forschung, Industrie<br />
und Praxis. Die kurzen Wege zwischen<br />
den Instanzen sorgen dafür,<br />
dass aus wissenschaftlichen Fragestellungen<br />
schnell konkrete Ideen<br />
und aus diesen wiederum praxisnahe<br />
Lösungen für drängende Versorgungsfragen<br />
entstehen. „Auf dem<br />
GesundheitsCampus Bochum wird<br />
das bereits vorhandene Know-how<br />
weiter gebündelt und das Netzwerk<br />
noch dichter gesponnen. Außerdem<br />
unterstützt die Agentur GesundheitsCampus<br />
Bochum ausdrücklich<br />
Start-Up-Unternehmen, womit wir<br />
sicherstellen möchten, dass bahnbrechende<br />
Technologien auch künftig<br />
aus dem Herzen des Ruhrgebiets<br />
kommen. Mit einem Unternehmen wie<br />
VISUS vor Ort steigern wie die Attraktivität<br />
des Standortes gerade für junge<br />
Unternehmen und junge Menschen<br />
noch zusätzlich“, ergänzt Johannes<br />
Peuling, Leiter der Agentur GesundheitsCampus<br />
Bochum, die für die Bebauung<br />
zuständig ist.<br />
Die Fertigstellung der neuen VISUS<br />
Heimat auf dem GesundheitsCampus<br />
ist für das Frühjahr 2017 geplant.<br />
VISUS GmbH<br />
Christiane Debbelt<br />
Tel: 0234 93693-0<br />
E-Mail: press@visus.com
10<br />
Neuromedizin am Bergmansheil<br />
Neuromedizin am Bergmannsheil erfolgreich bei<br />
BMBF-Förderinitiative<br />
Rund 2 Mio. Euro Förderung für NeuroTechGate<br />
Im Rahmen einer Förderinitiative<br />
des Bundesministeriums für Bildung<br />
und Forschung (BMBF) zur<br />
Entwicklung von Industrie-in-Klinik-Plattformen<br />
setzte sich das<br />
Konsortium NeuroTechGate am<br />
Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikum<br />
Bergmannsheil<br />
mit seiner Neurologischen Klinik<br />
durch:<br />
Das Projekt der Bochumer Gruppe ist<br />
eines von bundesweit fünf Projekten,<br />
das in den nächsten Jahren durch<br />
das BMBF gefördert wird. In den folgenden<br />
zweieinhalb Jahren wird die<br />
Gruppe ihre neurowissenschaftlichen<br />
Modellvorhaben mit einer finanziellen<br />
Unterstützung von voraussichtlich ca.<br />
2,2 Mio. Euro am Bergmannsheil realisieren<br />
können.<br />
Leistungsstarke Kliniken und innovative<br />
Medizintechnikfirmen zusammen<br />
bringen, um bedarfsgerechte<br />
Produkte für den Patienten zu entwickeln:<br />
Das ist der leitende Gedanke<br />
der neuartigen Förderinitiative des<br />
BMBF. Durch das enge Zusammenwirken<br />
von Medizinern und Entwicklern<br />
sollen innovative Produktideen<br />
frühzeitig hinsichtlich ihres konkreten<br />
Nutzens für den Patienten geprüft und<br />
bewertet werden. Neue Produkte sollen<br />
weiterhin leichter und schneller in<br />
die klinische Anwendung übertragen<br />
werden. Dazu entsteht jetzt am Bergmannsheil<br />
eine klinisch-industrielle<br />
Entwicklungsplattform. Unter dem Titel<br />
„Mensch-Maschine-Interaktion in<br />
der Neuromedizin (NeuroTechGate)“<br />
wird sie sich primär neuen Technologien<br />
widmen, die für die Diagnostik<br />
und Therapie von Erkrankungen des<br />
Nervensystems eingesetzt werden.<br />
Federführend bei diesem Projekt ist<br />
die Wi-Med Bergmannsheil Dienstleistung<br />
GmbH in Kooperation mit<br />
dem Berufsgenossenschaftlichen<br />
Universitätsklinikum Bergmannsheil;<br />
weiterhin beteiligt ist die MedEcon<br />
Ruhr GmbH. Unterstützt wird das Projekt<br />
durch die Agentur Gesundheits-<br />
Campus Bochum.<br />
„Die Neuromedizin-Forschung<br />
in Bochum hat<br />
dank der Vernetzung<br />
zwischen<br />
Ruhr-Universität,<br />
Kliniken und<br />
weiteren starken<br />
Partnern ein enormes<br />
Potenzial“,<br />
sagt Johannes<br />
Schmitz, Geschäftsführer<br />
der<br />
Wi-Med. „Die neue<br />
Plattform schafft<br />
den geeigneten<br />
Rahmen, um technikbasierte<br />
Innovationen schneller<br />
zur Marktreife zu bringen.“ Prof. Dr.<br />
Martin Tegenthoff, Direktor der Neurologischen<br />
Universitätsklinik am Bergmannsheil,<br />
erklärt: „Die Förderzusage<br />
gibt uns den Spielraum, innovative<br />
Projektthemen zu realisieren und zugleich<br />
neue Wege der klinisch-industriellen<br />
Entwicklungszusammenarbeit<br />
zu erproben. Zugleich stärken wir den<br />
neuromedizinischen Schwerpunkt<br />
unserer Klinik und der Medizinischen<br />
Fakultät.“<br />
NeuroTechGate plant die Umsetzung<br />
von zunächst drei Modellvorhaben:<br />
Das erste Projekt, das in Kooperation<br />
mit der Firma Philips umgesetzt<br />
wird, dient der Verbesserung der<br />
bildgebenden Diagnostik in der Kernspintomographie,<br />
um traumatische<br />
Hirnschäden bei Unfallpatienten detaillierter<br />
erfassen zu können.<br />
Die Entwicklung neuartiger MRT-Sequenzen ist Inhalt eines der geförderten Projekte von<br />
NeuroTechGate (Bild: B. Brücher/Bergmannsheil)<br />
Im zweiten Modellprojekt geht es um<br />
die Entwicklung eines Therapiesystems,<br />
um altersbedingte bzw. neurologisch<br />
bedingte Gangstörungen<br />
mittels elektrischer Stimulation behandeln<br />
zu können. Partner ist hierbei<br />
die Firma Bosana, mit der bereits<br />
ein Therapiesystem für die obere<br />
Extremität entwickelt wurde, welches<br />
mit elektrischer Stimulation arbeitet.<br />
Im Fokus des dritten Vorhabens – in<br />
Kooperation mit der Firma Molibso<br />
– steht die Entwicklung innovativer<br />
Screeninginstrumente für Gangstörungen,<br />
die neurologisch oder anderweitig<br />
bedingt sind: Auf der Basis umfangreicher<br />
Datenerfassungen (Big<br />
Data) von Gang- und Bewegungsparametern<br />
bei gesunden Menschen<br />
soll ein Algorithmus entwickelt werden,<br />
der als Basis eines neuartigen<br />
Screening-Instrumentes dient. Ein<br />
solches Screening-Instrument könnte<br />
im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen<br />
frühzeitige und wichtige Hinweise<br />
für eine weitere medizinische<br />
Abklärung liefern.<br />
Berufsgenossenschaftliches<br />
Universitätsklinikum<br />
Bergmannsheil gGmbH<br />
Prof. Dr. Martin Tegenthoff<br />
Direktor der Neurologischen<br />
Universitätsklinik und Poliklinik<br />
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1<br />
44789 Bochum<br />
Tel.: 0234 302-3255<br />
E-Mail:<br />
martin.tegenthoff@bergmannsheil.de<br />
Wi-Med Bergmannsheil<br />
Dienstleistung GmbH<br />
Dietmar Schmuck<br />
Prokurist<br />
Bürkle-de-la-Camp-Platz 2<br />
44789 Bochum<br />
Tel.: 0234 97656-11<br />
E-Mail:<br />
dietmar.schmuck@bergmannsheil.de
Neues Forschungsinstitut am St. Josef-Hospital 11<br />
Erster Spatenstich für neues Forschungsinstitut<br />
am St. Josef-Hospital<br />
v.l.n.r.: Christoph Hanefeld (Medizinischer Geschäftsführer des Katholischen Klinikums Bochum), Thomas Eiskirch (Oberbürgermeister der Stadt Bochum), Thomas Grünewald<br />
(Staatssekretär, NRW-Wissenschaftsministerium), Axel Schölmerich (Rektor der RUB), Wilhelm Beermann (Aufsichtsratsvorsitzender des Katholischen Klinikums Bochum) und<br />
Albrecht Bufe (Dekan der Medizinischen Fakultät) (Bild: Marquard, RUB)<br />
Mit dem Spatenstich fiel am 27. April<br />
der Startschuss für einen weiteren<br />
Meilenstein des Bochumer<br />
Universitätsklinikums. Bis Anfang<br />
2018 entsteht das neue Institutsgebäude<br />
für Forschung und Lehre<br />
(IFL).<br />
Forscher und Forschergruppen aller<br />
Bochumer Universitätskliniken können<br />
künftig im IFL auf drei Etagen und<br />
knapp 2.500 Quadratmetern rund 100<br />
Arbeits- und Laborplätze nutzen, die<br />
nach neuesten wissenschaftlichen<br />
Kriterien entstehen. Das Ministerium<br />
für Innovation, Wissenschaft und<br />
Forschung (MIWF) des Landes finanziert<br />
den Bau des interdisziplinären<br />
Instituts mit 15 Mio. Euro. Das St. Josef-Hospital<br />
leistet einen erheblichen<br />
Eigenanteil, indem es das spätere<br />
Gebäude bewirtschaftet und instand<br />
hält. Die St. Elisabeth-Stiftung – als<br />
Gesellschafterin des St. Josef-Hospitals<br />
– hat das Grundstück bereitgestellt.<br />
Auf dem Baufeld direkt neben<br />
dem Hörsaalzentrum rollen in Kürze<br />
die Bagger.<br />
„Diese Investition in das Bochumer<br />
Modell ist für alle ein Gewinn“, sagte<br />
Staatssekretär Dr. Thomas Grünewald<br />
vom NRW-Wissenschaftsministerium<br />
anlässlich des feierlichen<br />
Spatenstichs. Dr. Wilhelm Beermann,<br />
Aufsichtsratsvorsitzender des Katholischen<br />
Klinikums Bochum und Vorsitzender<br />
der Gesellschafterversammlung<br />
UK RUB, bekräftigte das: „Wir<br />
haben heute den ersten Spatenstich<br />
für ein bahnbrechendes Projekt gesetzt.<br />
Die Forschung in dem neuen Institut<br />
wird durch die Nähe zu den Kliniken<br />
sehr praxisnah. Sie nützt damit<br />
den Professoren, den Studenten und<br />
am Ende durch den medizinischen<br />
Fortschritt vor allem den Patienten.“<br />
Mit dem IFL bekommt die Ruhr-Universität<br />
eine sinnvolle Ergänzung<br />
zum Zentrum für klinische Forschung<br />
(ZKF) auf dem Campus, so Rektor<br />
Prof. Dr. Axel Schölmerich. „Das Gebäude<br />
wird allen Universitätskliniken<br />
und klinischen Forschern der RUB<br />
offenstehen und schließt damit eine<br />
Lücke in der Bochumer Medizin. Die<br />
Investition des Landes ist ein starkes<br />
Signal aus Düsseldorf – auch für Bochum<br />
als Universitätsstadt.“<br />
Die Bochumer Medizinstudierenden<br />
profitieren in ihrer Ausbildung vom<br />
IFL, das Forschung und Lehre besonders<br />
eng verzahnt. In der Kombination<br />
aus universitärer Medizin und<br />
klinischem Know-how verfolgt das IFL<br />
einen sehr stark patienten- und probandenorientierten<br />
Ansatz. „Das Konzept<br />
ermöglicht eine optimale Integration<br />
von Forschung und Lehre in den<br />
ärztlichen Alltag – das ist das, was unsere<br />
Studierenden und die Patienten<br />
brauchen“, so Prof. Schölmerich.<br />
Katholisches Klinikum Bochum<br />
Dr. Jürgen Frech<br />
Leiter Unternehmenskommunikation<br />
Tel.: 0234 509-6104<br />
E-Mail: j.frech@klinikum-bochum.de
12<br />
IHE-Europe Connectathon im RuhrCongress<br />
RuhrCongress Bochum war Schauplatz für Europas<br />
größtes „Testlabor‘‘ für Health IT-Systeme<br />
IHE-Europe Connectathon lockt nationale und internationale Unternehmen nach Bochum<br />
Vom 11. bis 15. April <strong>2016</strong> war der<br />
RuhrCongress Bochum fünf Tage<br />
lang zentrale Anlaufstelle rund um<br />
das Thema Interoperabilität von<br />
Gesundheits-ITSystemen.<br />
Unter der Schirmherrschaft von<br />
NRW-Gesundheitsministerin Steffens<br />
veranstalteten IHE Deutschland<br />
und das ZTG Zentrum für Telematik<br />
und Telemedizin den „IHE-Europe<br />
Connectathon‘‘. Er bot den teilnehmenden<br />
Unternehmen eine ideale<br />
Plattform, um unter realistischen Bedingungen<br />
zu prüfen, inwieweit ihre<br />
Gesundheits-IT-Systeme reif für<br />
den Praxiseinsatz sind. Parallel zum<br />
IHE-Europe Connectathon feierte der<br />
„Deutsche Interoperabilitätstag‘‘ im<br />
RuhrCongress Bochum Premiere, bei<br />
dem sich führende Expertinnen und<br />
Experten zum Thema Interoperabilität<br />
im Gesundheitswesen austauschten.<br />
Beim 1. Deutschen Interoperabilitätstag (v.l.n.r.): Ekkehard Mittelstaedt – bvitg e. V.; Dr. med. Dr. phil. Hans-Jürgen Bickmann<br />
– Ärztlicher Beirat zur Begleitung des Aufbaus einer Telematik – Infrastruktur für das Gesundheitswesen in NRW;<br />
Andreas Kuchajda – RuhrCongress Bochum; Rainer Beckers – ZTG GmbH; Barbara Steffens – Gesundheitsministerin<br />
NRW (MGEPA); Lars Treinat – ZTG GmbH; Alexander Ihls – IHE-Deutschland; Prof. Dr-Ing Andreas Ostendorf – Ruhr-Universität<br />
Bochum (Foto: ZTG)<br />
„Bochum ist mit seinen zahlreichen<br />
Einrichtungen aus dem Bereich Gesundheit<br />
und medizinische Forschung<br />
ein wichtiger Standort im Ruhrgebiet<br />
und auch über die Grenzen NRWs<br />
hinaus bekannt. Hier hat sich in den<br />
vergangenen Jahren viel getan. Gerade<br />
im heutigen digitalen Zeitalter<br />
spielt die technische Vernetzung von<br />
medizinischen Systemen eine immer<br />
wichtigere Rolle. Wir freuen uns daher<br />
sehr, in diesem Jahr den Europäischen<br />
IHE Connectathon, und damit<br />
ein hochkarätiges internationales Format<br />
aus dem Bereich Gesundheitswesen,<br />
in unserem Hause zu haben.‘‘,<br />
so Andreas Kuchajda, Geschäftsführer<br />
des RuhrCongress Bochum.<br />
Die Veranstaltung war das zentrale<br />
Treffen für Experten aus ganz Europa,<br />
die sich mit Standards im Gesundheitswesen<br />
befassen. „Wir müssen<br />
im Gesundheitswesen effizienter<br />
werden und mehr als früher die Bedarfe<br />
der Menschen an erster Stelle<br />
haben. Kompatibilität zwischen einzelnen<br />
Gesundheits-IT-Systemen ist<br />
eine grundlegende Voraussetzung<br />
für einen qualitativ hochwertigen und<br />
effizienten Ablauf im medizinischen<br />
Alltag. Dafür müssen die beteiligten<br />
Systeme auf gleiche Standards, also<br />
weithin anerkannte und angewandte<br />
Muster, zurückgreifen‘‘, erklärte Ministerin<br />
Steffens beim „1.Deutschen<br />
Interoperabilitätstag‘‘.<br />
Den Rahmen für die jährliche Prüfung<br />
dieser Interoperabilität bildet der<br />
IHE-Europe Connectathon. Unternehmen<br />
können ihre Systeme in einer<br />
vorbereiteten Test-Umgebung im Zusammenspiel<br />
mit anderen Anbieterinnen<br />
und Anbietern erproben und unter<br />
realistischen Bedingungen prüfen,<br />
inwieweit ihre Systeme reibungslos<br />
mit anderen Lösungen zusammenarbeiten<br />
und somit reif für den Praxiseinsatz<br />
sind. Dies ermöglicht eine Begegnung<br />
auf Augenhöhe, die in dieser<br />
Form nur selten zustande kommt. Die<br />
über 80 teilnehmenden Unternehmen<br />
stammen zum größten Teil aus europäischen<br />
Ländern, aber auch Firmen<br />
aus Kanada, Chile, Saudi Arabien,<br />
USA und Korea waren zu Gast im<br />
RuhrCongress Bochum. Bochum war<br />
dabei nicht nur Standort der Veranstaltung,<br />
sondern darf sich u.a. mit der<br />
VISUS GmbH und der i-SOLUTIONS<br />
Health GmbH über die Teilnahme von<br />
zwei Unternehmen „aus der Heimat‘‘<br />
freuen.<br />
„Wir haben uns sehr über die Möglichkeit<br />
gefreut, den IHE-Europe Connectathon<br />
in Nordrhein-Westfalen ausrichten<br />
zu dürfen‘‘, so Lars Treinat,<br />
Geschäftsführer der ZTG Zentrum<br />
für Telematik und Telemedizin GmbH.<br />
„Die Digitalisierung im Gesundheitswesen<br />
ist eine Herausforderung, die<br />
wir nur gemeinsam mit allen beteiligten<br />
Akteurinnen und Akteuren lösen<br />
können.“<br />
ZTG Zentrum für Telematik und<br />
Telemedizin GmbH<br />
Jenny Kufrej<br />
Tel: 0234 973517-22<br />
E-Mail:j.kufrej@ztg-nrw.de
Zentrum für Sexuelle Gesundheit und Medizin eröffnet 13<br />
Zentrum für Sexuelle Gesundheit und Medizin<br />
in Bochum eröffnet<br />
Viel Zuspruch bekommt das Katholische<br />
Klinikum Bochum (KKB) für<br />
das neu eröffnete Zentrum für Sexuelle<br />
Gesundheit und Medizin.<br />
Die Botschaft heißt WIR (Walk In<br />
Ruhr) und bedeutet: Offen für alle!<br />
Bewährte Institutionen bieten in komplett<br />
renovierten Räumen im St. Elisabeth-Hospital<br />
Aufklärung, Diagnose,<br />
Therapie und psychosoziale Hilfe zu<br />
allen Fragen der Sexuellen Gesundheit<br />
und Sexuell Übertragbaren Infektionen<br />
(STI) an.<br />
Beteiligt sind: die Interdisziplinäre Immunologische<br />
Ambulanz der Universitätshautklinik<br />
im St. Josef-Hospital<br />
(Universitätsklinikum der Ruhr-Universität),<br />
die Aidshilfe Bochum, das<br />
Gesundheitsamt Bochum, pro familia,<br />
Rosa Strippe und Madonna. Sie arbeiten<br />
nicht nur in enger Vernetzung miteinander,<br />
sondern auch zu Fach- und<br />
Hausärzten. Mit diesem konzeptionellen<br />
Ansatz ist das Bochumer Zentrum<br />
für Sexuelle Gesundheit einzigartig<br />
in Deutschland. Das Bundesgesundheitsministerium<br />
sieht es als Modellprojekt<br />
und hat eine wissenschaftliche<br />
Begleitung zugesagt. Das Land NRW<br />
finanzierte die Konzept-Phase. Das<br />
Katholische Klinikum Bochum engagierte<br />
sich ebenfalls erheblich und<br />
baute das frühere Schwesternwohnheim<br />
des St. Elisabeth-Hospitals mit<br />
einem Investitionsaufwand von rd.<br />
800.000 € um.<br />
Die Gründe für die breite Unterstützung<br />
sind für Prof. Brockmeyer einleuchtend:<br />
„Wir alle arbeiten im Walk<br />
In Ruhr Hand in Hand“. Health Advisor<br />
empfangen Ratsuchende, führen<br />
Erstgespräche und leiten sie an die<br />
richtige Stelle weiter. Sprach- und Zugangsbarrieren<br />
werden abgebaut.<br />
Sexuell übertragbare Krankheiten haben<br />
deutlich zugenommen, mitunter<br />
um bis zu 20 Prozent pro Jahr. Vielfach<br />
gibt es große Versorgungslücken<br />
und auch Unkenntnis über die Folgen.<br />
Wer weiß schon, dass z.B. Chlamydien<br />
unfruchtbar machen können?<br />
All dies dient dazu, durch<br />
Information und Aufklärung das<br />
Präventionsverhalten zu stärken,<br />
Diagnosen möglichst viele früh<br />
zu stellen und schnellstmöglich<br />
therapieren zu können. „Offen sind wir<br />
auch für Menschenmit dem Wunsch<br />
nach Sexualberatung, für Paare mit<br />
unerfülltem Kinderwunsch und vieles<br />
mehr. Die Zahl der Ratsuchenden<br />
steigt kontinuierlich an“, betont Prof.<br />
Brockmeyer.“<br />
Neben dem Einsatz für den Patienten<br />
– für alle Beteiligten an erster Stelle<br />
– steht die wissenschaftliche Arbeit<br />
(Projektkonzeptionen, anonyme Datenerfassung<br />
und Auswertung), die<br />
auch dem Patienten letztlich durch<br />
verbesserte Aufklärungs- und Therapiestrategien<br />
zugutekommt. Das Gesamtkonzept<br />
wird ergänzt durch eine<br />
breite Medienarbeit. Die Ziele sind<br />
klar gesteckt: Menschen früh erreichen,<br />
um die sexuelle Gesundheit zu<br />
stärken, Therapien auf hohem Niveau<br />
anbieten und darüber breit informieren.<br />
Katholisches Klinikum Bochum<br />
Dr. Jürgen Frech<br />
Unternehmenskommunikation<br />
Gudrunstraße 56<br />
44791 Bochum<br />
Tel.: 0234 509-6104<br />
E-Mail: j.frech@klinikum-bochum.de<br />
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14<br />
Dr. Christian Klaes erhält Emmy-Noether-Stipendium<br />
Neurowissenschaftler Dr. Christian Klaes erhält<br />
Emmy-Noether-Stipendium<br />
Forschungsprojekt zur fehlerfreien<br />
Steuerung eines Roboterarms<br />
mittels Gedanken bei hochgradig<br />
Querschnittsgelähmten<br />
Schätzungen zufolge gibt es in<br />
Deutschland derzeit rund 80.000<br />
Querschnittsgelähmte. Durch Unfälle<br />
und Erkrankungen kommen nach<br />
Angaben der „Deutschen Stiftung<br />
Querschnittslähmung“ jährlich fast<br />
1.800 Betroffene hinzu. Bei rund 45<br />
Prozent ist das Rückenmark so stark<br />
geschädigt, dass sie weder Arme<br />
noch Beine bewegen können. Um<br />
diesen Patienten ein Stück Selbstbestimmtheit<br />
wiederzugeben, beschäftigt<br />
sich künftig ein Forscherteam am<br />
Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus<br />
Bochum damit, wie ein<br />
Roboterarm mithilfe eines eingesetzten<br />
Gehirn-Implantats allein durch die<br />
Kraft der Gedanken so flüssig und genau<br />
gesteuert werden kann, dass sich<br />
eine hochgradig gelähmte Person<br />
eigenständig ein Getränk zum Mund<br />
führen kann, ohne dabei etwas zu<br />
verschütten. Geleitet wird das Projekt<br />
von dem Neurowissenschaftler Dr.<br />
rer. nat. Christian Klaes, der dafür das<br />
„Emmy-Noether-Stipendium“ von der<br />
Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />
erhalten hat. Das Finanzvolumen der<br />
Förderung beträgt circa 1,6 Millionen<br />
Euro.<br />
„Motor-Parietale kortikale Neuroprothese<br />
mit somatosensorischem Feedback<br />
zur Restauration von Hand- und<br />
Armfunktionen bei tetraplegischen<br />
Patienten“: Hinter diesem Arbeitstitel<br />
verbirgt sich die Idee, die robuste<br />
Steuerung eines robotischen Arms<br />
über die Ableitung der Hirnpotenziale<br />
zu ermöglichen, um so für eine hochgradig<br />
querschnittsgelähmte Person<br />
(Lähmung beider Arme und Beine)<br />
die Hand- und Armfunktion wiedererzustellen.<br />
Den Roboterarm gibt es bereits,<br />
dieser wird im Rahmen der Arbeiten<br />
gegebenenfalls modifiziert. Die<br />
Herausforderung des Projektes ist,<br />
dass die „Gedanken“, die als Impulse<br />
mittels eines kleinen Signalaufnehmers<br />
direkt aus dem Bewegungszentrum<br />
des Gehirns an den Arm gehen,<br />
Dr. Christian Klaes arbeitet zurzeit noch an der privaten Eliteuniversität „Caltech“ (California Institut of Technology)<br />
in Kalifornien/USA (Foto: Knappschaftskrankenhaus Bochum)<br />
bislang nicht stabil und kräftig genug<br />
sind, um eine Bewegung fehlerfrei<br />
und ohne Ruckeln zu gewährleisten.<br />
Daher wird eine virtuelle Umgebung –<br />
ähnlich wie beim Videospiel genutzt,<br />
um die Abläufe zu optimieren.<br />
Um während der nächsten fünf Jahre<br />
eine bestmögliche Verzahnung<br />
der Forschung mit den Patienten zu<br />
erlauben, wird Klaes seine Tätigkeit<br />
als wissenschaftlicher Mitarbeiter an<br />
der Neurochirurgischen Klinik (Direktorin:<br />
Prof. Dr. Kirsten Schmieder) des<br />
Knappschaftskrankenhauses aufnehmen.<br />
Seine Arbeitsgruppe, bestehend<br />
aus drei Mitarbeitern, wird ebenfalls<br />
dort angesiedelt sein. Dadurch ist<br />
eine enge Zusammenarbeit mit Prof.<br />
Dr. Jörg Wellmer, Leiter der Ruhr-Epileptologie,<br />
und dem Stereotaxie-Experten<br />
Dr. Yaroslav Parpaley gewährleistet.<br />
Ergänzend dazu ist die Kooperation<br />
mit Prof. Dr. Ioannis Iossifidis,<br />
Studiengangsleiter für Angewandte<br />
Informatik an der Hochschule Ruhr<br />
West, geplant, der für die technische<br />
Umsetzung des Roboterarms und die<br />
Etablierung der virtuellen Realität zur<br />
Weiterentwicklung der Steuerung zuständig<br />
sein wird.<br />
Derzeit arbeitet Klaes noch an der<br />
privaten Eliteuniversität „Caltech“<br />
(California Institut of Technology) in<br />
Pasadena/Kalifornien/USA, wo er in<br />
den vergangenen fünf Jahren bereits<br />
grundliegende Erfahrungen auf dem<br />
Gebiet sammeln konnte.<br />
Universitätsklinikum<br />
Knappschaftskrankenhaus<br />
Bochum GmbH<br />
Bianca Braunschweig M.A.<br />
Referentin für Presse- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
In der Schornau 23-25<br />
44892 Bochum<br />
Tel: 0234 299-84033<br />
E-Mail:<br />
bianca.braunschweig@kk-bochum.de
Atemstörungen während des Schlafs durch Opioide 15<br />
Nachweis von gravierenden Atemstörungen während<br />
des Schlafs durch Opioide<br />
Sertürner Preis an Schmerzforscher<br />
des Bergmannsheil<br />
Dr. Dr. Andreas Schwarzer, Ltd. Oberarzt<br />
der Abteilung für Schmerzmedizin<br />
des Berufsgenossenschaftlichen<br />
Universitätsklinikums Bergmannsheil,<br />
erhielt Ende April den Sertürner Preis<br />
2015. Erstmals konnte er mit seiner<br />
Arbeitsgruppe nachweisen, dass Opioide,<br />
die zur Behandlung chronischer<br />
Schmerzen eingesetzt werden, zu<br />
erheblichen nächtlichen Atemstörungen<br />
führen können, die nach Beendigung<br />
der Opioid-Therapie wieder<br />
verschwinden.<br />
Als Ko-Autoren mit ausgezeichnet<br />
wurden Dr. Marie Aichinger-Hinterhofer,<br />
die die komplexen Polysomnographien<br />
für ihre Doktorarbeit durchführte,<br />
Jan Vollert und Prof. Dr. Christoph<br />
Maier (alle Schmerzklinik, Bergmannsheil).<br />
Einen entscheidenden<br />
Beitrag leistete auch Dr. Jörg Walther,<br />
Institut für Prävention und Arbeitsmedizin<br />
der Deutschen Gesetzlichen<br />
Unfallversicherung (IPA), dessen pulmologisch-<br />
schlafmedizinische Kompetenz<br />
die Durchführung dieser Studie<br />
ermöglicht hat. Der Preis, der mit<br />
10.000 Euro dotiert ist, wurde überreicht<br />
auf der Jahrestagung der Sertürner<br />
Gesellschaft.<br />
Die Patienten, die<br />
infolge von Opioideinnahme<br />
unter<br />
nächtlichen Atemstörungen<br />
leiden,<br />
fallen dem Arzt<br />
nur durch eine Tagesmüdigkeit<br />
auf.<br />
Der nächtliche<br />
Sauerstoffmangel<br />
könnte erklären,<br />
warum bei Patienten<br />
mit länger<br />
andauernder<br />
Opioideinnahme<br />
häufiger kardiovaskuläre Komplikationen<br />
wie Herzinfarkt und Schlaganfall<br />
auftreten. Aus den Ergebnissen der<br />
Studie lassen sich praktische Konsequenzen<br />
für die schmerzmedizinische<br />
Therapie gewinnen.<br />
„Eine falsche Schlussfolgerung<br />
wäre sicherlich, Opioide nicht<br />
mehr bei chronischen Schmerzen<br />
einzusetzen“, erläutert Dr. Schwarzer.<br />
„Stattdessen ist unsere Konsequenz<br />
aus dieser Arbeit, dass der Arzt<br />
auf entsprechende Symptome<br />
achten und gegebenenfalls die<br />
Therapie anpassen muss.“ In der<br />
preisgekrönten Arbeit konnten die<br />
(v.l.): Prof. Dr. Michael Tryba, Dr. Ingrid Spohr (Mundipharma), Dr. Dr. Andreas Schwarzer,<br />
Prof. Dr. Esther Pogatzki-Zahn. (Foto: Prof. Dr. Christoph Maier)<br />
Forscher nämlich auch feststellen,<br />
dass unterhalb einer bestimmten<br />
Dosis bei der Opioid-Gabe<br />
Berufsgenossenschaftliches<br />
Universitätsklinikum<br />
Bergmannsheil gGmbH<br />
Dr. Dr. Andreas Schwarzer<br />
Leitender Oberarzt<br />
Abteilung für Schmerzmedizin<br />
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1<br />
44789 Bochum<br />
Tel: 0234 302-3430<br />
E-Mail:<br />
andreas.schwarzer@bergmannsheil.de<br />
Brustrekonstruktion nach Krebserkrankung:<br />
Bergmannsheil und UKM arbeiten zusammen<br />
Onkologische und plastisch-rekonstruktive<br />
Expertise an einem Ort –<br />
Gemeinsame Sprechstunde angelaufen<br />
In der Behandlung von Patientinnen<br />
mit Brustkrebs gehen das Universitätsklinikum<br />
Münster (UKM)<br />
und das Berufsgenossenschaftliche<br />
Universitätsklinikum Bergmannsheil<br />
künftig gemeinsame Wege: Das<br />
Brustzentrum am UKM und die Universitätsklinik<br />
für Plastische Chirurgie<br />
und Schwerbrandverletzte am<br />
Bergmannsheil bieten ab sofort eine<br />
gemeinsame Sprechstunde für betroffene<br />
Patientinnen an. Die plastischen<br />
Chirurgen ergänzen das am UKM<br />
vorhandene Behandlungsspektrum<br />
mit ihrer besonderen Expertise in der<br />
mikrochirurgischen Brustrekonstruktion<br />
mit körpereigenem Gewebe.<br />
„Die rekonstruktive Brustchirurgie und<br />
hier insbesondere die mikrochirurgische<br />
Rekonstruktion mit Eigengewebe<br />
ist eine Hauptsäule im Spektrum<br />
der Plastischen Chirurgie“, sagt Prof.<br />
Dr. Marcus Lehnhardt, Direktor der<br />
Universitätsklinik für Plastische Chirurgie<br />
und Schwerbrandverletzte am<br />
Bergmannsheil. „In den letzten zehn<br />
Jahren haben sich die Techniken auf<br />
diesem Gebiet dramatisch fortentwickelt,<br />
daher sind wir heute in der<br />
Lage, die weibliche Brust nach einer<br />
Krebserkrankung nahezu vollständig<br />
wiederherzustellen.“ Das nötige Eigengewebe<br />
wird dabei z. B. aus dem<br />
Bauch, der Hüfte oder dem Rücken<br />
der Patientin entnommen.
16<br />
Bergmannsheil und UKM arbeiten bei Brustrekonstruktion zusammen<br />
Dieses Ersatzgewebe wird dann an<br />
Blutgefäße auf Höhe der zu rekonstruierenden<br />
Brust angeschlossen,<br />
sodass eine natürliche Durchblutung<br />
des Gewebes gewährleistet ist. Aus<br />
dem Ersatzgewebe wird schließlich<br />
eine neue Brust geformt, die in ihrer<br />
Gewebebeschaffenheit der amputierten<br />
Brust sehr stark ähnelt.<br />
Die Plastische Chirurgie stellt daher<br />
einen wichtigen Partner im interdisziplinären<br />
Brustzentrum dar. „Über eine<br />
gemeinsame Sprechstunde können<br />
wir für jede Frau individuell die optimale<br />
Operationstechnik festlegen“,<br />
so Dr. Joke Tio, die leitende Ärztin<br />
des Bereiches Senologie am Brustzentrum<br />
der Universitätsfrauenklinik<br />
in Münster. Sowohl die onkologische<br />
Behandlung als auch gegebenenfalls<br />
die Eigengewebsrekonstruktion<br />
werden im Expertenteam eng miteinander<br />
abgestimmt. „Es ist ein großer<br />
Fortschritt, den onkologischen und<br />
den plastischen Aspekt der Brustkrebsbehandlung<br />
ab sofort als Einheit<br />
in unserem Haus anbieten zu können“,<br />
erklärt Dr. Tio.<br />
Die Sprechstunde findet ab sofort jeden<br />
Donnerstag von 8:00 bis 12:00 im<br />
Brustzentrum des UKM statt. Anmeldungen<br />
sind telefonisch unter 0251-<br />
83-48278 möglich.<br />
Das Team der neuen interdisziplinären Sprechstunde am UKM. (Foto: UKM)<br />
Berufsgenossenschaftliches<br />
Universitätsklinikum<br />
Bergmannsheil gGmbH<br />
Prof. Dr. Marcus Lehnhardt<br />
Direktor der Universitätsklinik für<br />
Plastische Chirurgie<br />
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1<br />
44789 Bochum<br />
Tel. 0234 302-6851<br />
E-Mail:<br />
marucs.lehnhardt@bergmannsheil.de<br />
Bochum. Tief im Wissen<br />
Die Stadt überrascht: Acht Hochschulen,<br />
über 56.000 Studierende<br />
und eine Menge spannender Unternehmen.<br />
Unter www.bochum-reportage.de<br />
werden zahlreiche spannende Geschichten<br />
erzählt. Von Gründern,<br />
Wissenschaftlern und Unternehmern,<br />
die auf Bochum gesetzt haben – und<br />
dafür belohnt wurden. Die Webreportage<br />
ist gleichzeitig ein gelungenes<br />
Beispiel dafür, wie man manchmal<br />
durchaus sperrige Themen locker und<br />
modern erzählen kann. Die Reportage<br />
ist allerdings kein Infohäppchen,<br />
man muss sich auf sie einlassen. Wer<br />
den gesamten Text und alle Filmbeiträge<br />
sehen möchte, sollte eine gute<br />
halbe Stunde einplanen. Eine halbe<br />
Stunde, die es lohnt zu investieren.<br />
In fünf Kapiteln spannt die Webreportage<br />
den Bogen von der Vision über<br />
Forschungsqualitäten, Wissenstransfer<br />
und Gründerszene zu etablierten<br />
Akteuren, die den Zukunftsstandort<br />
Bochum prägen. Quasi nebenbei<br />
zeigt die Webreportage, wie die Stadt<br />
vom Wissen geprägt ist und wie es<br />
der Stadt gelingen wird, Mark 51°7,<br />
die Fläche des ehemaligen Opel-<br />
Werks, in dieses Gesamtkonzept zu<br />
integrieren.<br />
Modern, authentisch und nah an<br />
den Menschen erzählen acht Filme<br />
unter anderem die Geschichte des<br />
studentischen SolarCar-Projekt<br />
der Hochschule Bochum, die Idee<br />
der WORLDFACTORY der Ruhr-<br />
Universität Bochum sowie die<br />
Erfolgsstorys der Unternehmen<br />
Ingpuls, Terratransfer, Cyberdyne<br />
und G DATA. Portraits von<br />
Wissenschaftlern, Gründern und<br />
Unternehmern, die in Bochum ihren<br />
Erfolg gefunden haben, runden die<br />
Reportage ab.<br />
Viel Spaß mit der Reportage „Bochum.<br />
Tief im Wissen“.
Kooperation Universität Witten/Herdecke und hsg 17<br />
Universität Witten/Herdecke und hsg kooperieren noch enger<br />
Bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung mit Dozierenden und Studierenden: UW/H-Präsident Prof. Dr. Martin Butzlaff (vorne links)<br />
und hsg-Präsidentin Prof. Dr. Anne Friedrichs (vorne rechts). (Foto: hsg)<br />
Gemeinsam Konzepte und kooperative<br />
Promotionsstudien entwickeln<br />
Die Universität Witten/Herdecke<br />
(UW/H) und die Hochschule für Gesundheit<br />
(hsg) in Bochum haben am<br />
28. April <strong>2016</strong> in Bochum ihre Kooperation<br />
schriftlich vereinbart. hsg-Präsidentin<br />
Prof. Dr. Anne Friedrichs<br />
und UW/H-Präsident Prof. Dr. Martin<br />
Butzlaff unterzeichneten im Rahmen<br />
einer gemeinsamen studentischen<br />
Veranstaltung zu akademischen Perspektiven<br />
in der Pflegewissenschaft<br />
eine Kooperationsvereinbarung, die<br />
zunächst für fünf Jahre gilt.<br />
„Beide Kooperationspartner gestalten<br />
und erproben innovative und interdisziplinäre<br />
Lehr- und Forschungskonzepte,<br />
um die gesundheitliche Versorgung<br />
der Bevölkerung sicherzustellen<br />
oder zu verbessern. Das ist ein wichtiges<br />
gemeinsames Ziel. Weitere Gemeinsamkeiten<br />
sind insbesondere<br />
die akademische Ausbildung einzelner<br />
Gesundheitsberufe und die Versorgungsforschung“,<br />
erklärte Martin<br />
Butzlaff.<br />
„Wir arbeiten ja bereits seit der Gründungsphase<br />
der hsg im Bereich der<br />
Pflege/Pflegewissenschaft mit der<br />
Universität Witten/Herdecke zusammen.<br />
Nun war es an der Zeit, die Kooperation<br />
in den Bereichen Studium<br />
und Lehre, Forschung sowie Weiterbildung<br />
zu konkretisieren, um Ressourcen<br />
und Potenziale zusammenzuführen,<br />
sich noch besser zu vernetzen<br />
und den fachlichen Austausch weiter<br />
zu befördern“, sagte Anne Friedrichs.<br />
Die Vereinbarung regelt, Lehrende<br />
auszutauschen, gemeinsame studentische<br />
Fachtagungen zu veranstalten,<br />
ein Summer-School-Angebot sowie<br />
Ringvorlesungen im Bereich der Weiterbildung<br />
zu entwickeln und durchzuführen.<br />
Im Bereich der Forschung sollen künftig<br />
Fachtagungen gemeinsam durchgeführt<br />
und kooperative Promotionsstudien<br />
entwickelt werden. Um die<br />
Möglichkeiten der Zusammenarbeit<br />
mit den Lehrenden und Studierenden<br />
zu beraten und die einzelnen Konzepte<br />
der Kooperationspartner vorzustellen,<br />
trafen sich am 28. April Studierende<br />
und Lehrende aus Bochum und<br />
Witten/Herdecke in den Räumen der<br />
hsg auf dem Gesundheitscampus in<br />
Bochum.<br />
Hochschule für Gesundheit<br />
Dr. Christiane Krüger<br />
Pressesprecherin<br />
Gesundheitscampus 6-8<br />
44801 Bochum<br />
Tel: 0234 77727-124<br />
E-Mail:<br />
Christiane.Krueger@hs-gesundheit.de<br />
Universität<br />
Witten/Herdecke gGmbH<br />
Gabriele Molitor<br />
Hochschulsprecherin und<br />
Leiterin Kommunikation<br />
Alfred-Herrhausen-Straße 50<br />
58448 Witten<br />
Tel: 02302 926-808<br />
E-Mail: Gabriele.Molitorquni-wh.de
Pflege Zuhause - Wunsch und Wirklichkeit<br />
Die meisten von uns wünschen sich<br />
wohl in ihrer gewohnten Umgebung<br />
zu altern, unabhängig vom Ausmaß<br />
etwa vorliegender Behinderungen<br />
oder vom Grad der Gesundheitsbeeinträchtigung.<br />
Die Pflege zuhause<br />
sicherzustellen ist erklärtes Ziel auch<br />
des Gesetzgebers, der nicht müde<br />
wird immer wieder zu betonen, dass<br />
verstärkt auf die Realisierung ambulanter<br />
Hilfsangebote hingewirkt<br />
werden soll. Und tatsächlich ist es in<br />
vielen Fällen möglich, diesem nachvollziehbaren<br />
Wunsch nachzukommen:<br />
So erhält man bereits ab der Pflegestufe<br />
O d.h., wenn eine eingeschränkte<br />
Altagskompetenz vorliegt, der pflegerische<br />
Bedarf aber das Ausmaß<br />
einer Pflegestufe I noch nicht erreicht,<br />
Sachleistungen oder Pflegegeld<br />
oder eine Kombination von beidem.<br />
Die Sachleistung stellt sich dabei<br />
regelhaft als Hilfe durch die Pflegedienste<br />
dar, das Pflegegeld soll dem<br />
Pflegebedürftigen ermöglichen, sich<br />
die erforderlichen Pflegeleistungen<br />
selbst einzukaufen. Je nachdem, in<br />
welchem Umfang der Pflegedienst<br />
zum Einsatz kommt wird dann ein Teil<br />
des Leistungsanspruches durch diese<br />
Sachleistung erbracht und es verbleibt<br />
ein Rest an Pflegegeld- dies ist<br />
dann die sogenannte Kombileistung.<br />
Das Pflegegeld erhöht sich je nach<br />
Pflegestufe und beträgt derzeit für<br />
Pflegestufe O<br />
(mit eingeschränkter<br />
Alltagskompetenz =eA): 123,00 €<br />
Pflegestufe 1: 244,00 €<br />
Pflegestufe 1 (mit eA): 316,00 €<br />
Pflegestufe 2: 458,00 €<br />
Pflegestufe 2 (mit eA): 545,00 €<br />
Pflegestufe 3: 728,00 €<br />
Pflegestufe 3 (mit eA): 728,00 €<br />
Die Pflegesachleistung (als Kostenübernahme<br />
für ambulante Pflegedienste)<br />
setzt sich wie folgt zusammen:<br />
Pflegestufe 0 (mit eA): 231,00 €<br />
Pflegestufe I: 468,00 €<br />
Pflegestufe I (mit eA): 689,00 €<br />
Pflegestufe II: 1.144,00 €<br />
Pflegestufe II ( mit eA): 1.298,00 €<br />
Pflegestufe III<br />
(mit und ohne eA): 1.612,00 €<br />
Härtefall<br />
(mit und ohne eA): 1.995,00 €<br />
Damit haben sich die Leistungen insgesamt<br />
geringfügig erhöht und um die<br />
Möglichkeit der Inanspruchnahme zusätzlicher<br />
Betreuungsleistungen iHv<br />
104,00, bzw. 208,00 € erweitert.<br />
Zudem besteht die Möglichkeit, die<br />
sogenannte Verhinderungspflege in<br />
Anspruch zu nehmen, wenn die Pflege<br />
durch einen Angehörigen erbracht<br />
wird und dieser beispielsweise einmal<br />
einen Urlaub antreten möchte oder<br />
wegen Krankheit vorübergehend verhindert<br />
ist, die Pflege tatsächlich zu<br />
leisten. Für insgesamt vier Wochen<br />
pro Kalenderjahr werden die Kosten<br />
für eine Ersatzpflege durch die Pflegekasse<br />
übernommen. Dabei besteht<br />
auch die Möglichkeit diesen Anspruch<br />
auf Verhinderungspflege ins Folgejahr<br />
mit hinüber zu nehmen.<br />
Ereignet sich eine Krisensituation<br />
oder kommt es im Anschluss an eine<br />
stationäre Behandlung einer pflegebedürftigen<br />
Person zu einer zu<br />
überbrückenden Übergangszeit, so<br />
können auch Leistungen der vollstationären<br />
Kurzzeitpflege zu Lasten der<br />
Pflegekassen in Anspruch genommen<br />
werden.<br />
Keinesfalls sollte die Pflege zuhause<br />
an der aktuellen Wohnsituation<br />
scheitern. Denn das Gesetz sieht<br />
ausdrücklich die Bezuschussung von<br />
Umbaumaßnahmen vor. Aktuell können<br />
Sie pro Umbaumaßnahme wie<br />
beispielsweise die Einrichtung eines<br />
behindertengerechten Badezimmers/<br />
Anschaffung eines Treppenlifters etc.<br />
einen Betrag in Höhe von 4.000,00 €<br />
pro Maßnahme verlangen.<br />
Hierneben sind seitens der Pflegekasse<br />
selbstverständlich Pflegehilfsmittel<br />
zur Verfügung zu stellen. Darunter<br />
versteht man Geräte und Sachmittel,<br />
die zur häuslichen Pflege notwendig<br />
sind, diese erleichtern und dazu beitragen,<br />
dem Pflegebedürftigen eine<br />
selbstständige Lebensführung zu ermöglichen.<br />
Rechtsanwälte Schild & Schütze<br />
Kurt-Schumacher-Platz 4 | 44787 Bochum | Tel. 02 34 / 96 14 10 | www.schild-schuetze.de | E-Mail: info@schild-schuetze.de
Gewährt werden technische<br />
Hilfsmittel wie beispielsweise<br />
ein Pfl egebett, Lagerungshilfen<br />
oder auch ein Notrufsystem oder<br />
aber auch Verbrauchsprodukte<br />
wie Einmalhandschuhe oder<br />
Inkontinenzvorlagen.<br />
Diese Pfl egehilfsmittel erhalten<br />
übrigens nicht lediglich Personen, die<br />
bereits mindestens die Pfl egestufe I<br />
zuerkannt erhalten haben, sondern<br />
auch solche, bei denen die Pfl egestufe<br />
0 mit erheblich eingeschränkter<br />
Alterskompetenz besteht.<br />
Da insoweit Konkurrenz zwischen den<br />
Leistungserbringern besteht gibt es<br />
sogenannte Hilfsmittelverzeichnisse.<br />
Es ist denkbar, dass für Hilfsmittel<br />
die Krankenkasse zuständig ist, für<br />
andere dann wieder die Pfl egekasse,<br />
was für Sie als Versicherten jedoch<br />
kaum einen Unterschied machen<br />
wird, da Sie im Regelfall bei der<br />
gleichen Kasse kranken- und<br />
pfl egeversichert sind. Problematisch<br />
kann es dann werden, wenn eine<br />
Zuständigkeit des Sozialhilfeträgers<br />
im Bereich Eingliederungshilfe in<br />
Betracht kommt: Dies ist regelmäßig<br />
der Fall, wenn ein Hilfsmittel für<br />
Bereiche benötigt wird, die über<br />
das Aufsuchen und Verlassen der<br />
Wohnung hinausgehen, da sich die<br />
Pfl egehilfsmittel maßgeblich nur auf<br />
den häuslichen Bereich beziehen.<br />
Zur diesbezüglichen Kostenlast ist<br />
zu beachten, dass Sie regelmäßig<br />
einen Eigenanteil von 10% für technische<br />
Pfl egehilfen aufbringen müssen,<br />
Obergrenze sind 25,00 €. Größere<br />
technische Pfl egehilfsmittel wie beispielsweise<br />
auch Rollstühle werden<br />
oftmals lediglich leihweise überlassen<br />
und verursachen daher keinen<br />
eigenständigen Kostenbeitrag. Es<br />
kann auch bei Antragstellung gezielt<br />
danach gefragt werden, ob nicht eine<br />
leihweise Überlassung möglich wäre.<br />
Scheuen Sie sich also nicht bei Ihrer<br />
Kranken- und Pfl egekasse gezielt<br />
nach den Voraussetzungen und Leistungsmodalitäten<br />
nachzufragen, die<br />
entsprechenden Anträge zu stellen<br />
und beachten Sie im Falle negativer<br />
Entscheidung, dass Ihnen immer ein<br />
Widerspruchsrecht zusteht. Binnen<br />
Monatsfrist nach Zugang eines solchen<br />
Bescheides können Sie erneute<br />
Überprüfung im Widerspruchs- und<br />
ggf. anschließend auch im Klageverfahren<br />
verlangen.<br />
Bei komplexen Sachverhalten, medizinischen<br />
Erwägungen und strikter<br />
Verweigerungshaltung sollten Sie<br />
sich anwaltlicher Hilfe bedienen. Es<br />
besteht bei Erfüllung der wirtschaftlichen<br />
Voraussetzungen die Möglichkeit,<br />
für die anwaltliche Vertretung<br />
eine staatliche Unterstützung in Form<br />
der Beratungshilfe zu erhalten. Eine<br />
Beschränkung dergestalt, dass Beratungshilfe<br />
nur in bestimmten Abständen<br />
oder in bestimmter Anzahl in<br />
Anspruch genommen werden könnte,<br />
existiert nicht. Berechtigungsscheine<br />
stellt das Amtsgericht des Wohnortes<br />
aus.<br />
Indra Mohnfeld<br />
Rechtsanwältin<br />
Fachanwältin für Sozialrecht<br />
Fachanwältin für Medizinrecht<br />
Anerkannter<br />
Gesundheitspartner<br />
des<br />
Rechtsanwälte Schild & Schütze<br />
Kurt-Schumacher-Platz 4 | 44787 Bochum | Tel. 02 34 / 96 14 10 | www.schild-schuetze.de | E-Mail: info@schild-schuetze.de
20<br />
Pädiatrische KV-Notfallpraxis an der Kinderklinik eröffnet<br />
Pädiatrische KV-Notfallpraxis an der Kinderklinik eröffnet<br />
Niedergelassene und Klinikärzte arbeiten Hand in Hand<br />
Sie nahmen die pädiatrische Notfallambulanz „amtlich“ in Betrieb (v.l.n.r.): Kinderklinik-Direktor (komm.) Prof. Dr. Thomas Lücke, KVWL-Bezirksstellenleiter Dr. Eckard Kampe,<br />
KKB-Geschäftsführer PD Dr. Christoph Hanefeld und Dr. Frank Bornemann, Vorsitzender der niedergelassenen Bochumer Kinderärzte im neuen Wartezimmer.<br />
Bochumer Eltern müssen zu Notdienstzeiten<br />
nicht mehr die Adresse<br />
des Dienst habenden Kinderarztes<br />
heraussuchen und eine längere<br />
Anfahrt organisieren. Seit 1. Juni<br />
ist dieser Notdienst in einer neuen<br />
Ambulanz mit eigenem Empfangsbereich<br />
und Warteraum zu finden.<br />
Sie ist unter dem Dach der Universitätskinderklinik<br />
eingerichtet und<br />
genau vis-a-vis der neu gestalteten<br />
klinikeigenen Ambulanz platziert.<br />
Den Dienst teilen sich die 35 niedergelassenen<br />
Pädiater aus Bochum<br />
und Herne. Unterstützt werden sie<br />
von Arzthelferinnen, die ausschließlich<br />
in der Notfallpraxis Dienst tun.<br />
Die Arbeitsteilung und die verbesserte<br />
Situation für die Patienten erläutert<br />
der Kinderklinik-Ambulanz-Koordinator,<br />
Oberarzt Eggert Lilienthal: „Die<br />
niedergelassenen Kollegen kümmern<br />
sich um schnell beherrschbare Fälle,<br />
vor allem fieberhafte Infekte, Magenund<br />
Darmgrippe, Luftwegs- und Hauterkrankungen.<br />
Und wir Klinikärzte<br />
übernehmen bei Notarzt-Einlieferungen<br />
und stationärem Behandlungsbedarf.<br />
So sichern wir eine umfassende<br />
Versorgung an einem Ort, die gemeinsame<br />
Nutzung von Diagnose-Technik<br />
wie Röntgen, Sonographie und Labor<br />
sowie die direkte Kommunikation unter<br />
den Ärzten. Und dabei stehen wir<br />
nicht selten nebeneinander am Kind.<br />
Und bei bedrohlichen Erkrankungen<br />
kann durch kurze Wege sofort klinisch<br />
reagiert werden.“<br />
Klinikdirektor (komm.) Prof. Dr. Thomas<br />
Lücke erwartet auch positive<br />
Effekte für die Kinderklinik: „Wir<br />
entlasten unsere Ambulanz durch<br />
die Übernahme vieler Fälle von der<br />
KV-Notfall-Ambulanz, vor allem zu<br />
Rush-Hour-Zeiten. Und wir gewinnen<br />
so mehr Zeit für schwer erkrankte Kinder,<br />
die bei uns bestens aufgehoben<br />
sind. Unter dem Strich rechne ich mit<br />
einer weiteren Zunahme der Zahl der<br />
stationär versorgten Kinder und mehr<br />
Überweisungen in die anderen, benachbarten<br />
Fachabteilungen unseres<br />
Klinikums.“<br />
Der Kooperationspartner, die Kassenärztliche<br />
Vereinigung Westfalen-Lippe<br />
zieht am gleichen Strang. Bezirksstellenleiter<br />
Dr. Eckard Kampe: „Wir<br />
sehen viele Vorteile in einer zentralen<br />
Notfallpraxis: definierte Anlaufstelle<br />
für medizinische Fragestellungen<br />
außerhalb der Praxiszeiten, enge Absprachemöglichkeiten<br />
zwischen Klinik<br />
und Ambulanzteams in kritischen Fragestellungen<br />
- im Resultat ist all das<br />
ein optimales Versorgungsangebot<br />
für unsere jungen Patienten.“<br />
Das Vorreitermodell dafür steht übrigens<br />
keine 400 Meter weiter: Im<br />
JosefCarrée werden seit 2010 mit<br />
der hausärztlichen Notfallpraxis im<br />
Zusammenspiel mit der Zentralen<br />
Notaufnahme (ZNA) des St. Josef-Hospitals<br />
ähnlich segensreiche<br />
Synergie-Effekte bei den Erwachsenen<br />
erzielt. (vp)
Kock Brillen Bochum - Anzeige - 21<br />
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Ihre Augen sind ein Stück Ihrer<br />
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einmalige Messtechnik des Wave<br />
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mit dem wir sicher und präzise<br />
Ihre Sehstärken messen,<br />
zusätzlich die Topographie und<br />
die Dicke der Hornhaut, sowie<br />
die Lichtdurchlässigkeit und den<br />
Augeninnendruck bestimmen können.<br />
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22<br />
Sozialpädiatrisches Zentrum freut sich über viel Zuspruch<br />
Sozialpädiatrisches Zentrum freut sich über viel Zuspruch<br />
Um diese Einrichtung hat sich die<br />
Universitätskinderklinik des Katholischen<br />
Klinikums Bochum (KKB)<br />
lange bemüht: Ein Sozialpädiatrisches<br />
Zentrum (SPZ), in dem Kinder<br />
und Jugendliche aus der Region<br />
ganzheitlich versorgt werden:<br />
Je nach Diagnose bietet das Zentrum<br />
über die fachärztliche Behandlung<br />
hinaus auch eine eingespielte<br />
und qualifizierte psychologische,<br />
heilpädagogische, ergo- und physiotherapeutische<br />
Betreuung an.<br />
Die erste Zwischenbilanz stellt alle<br />
Beteiligten mehr als zufrieden.<br />
Prof. Thomas Lücke sieht seine<br />
Erwartungen erfüllt. Der Direktor<br />
(komm.) der Universitätskinderklinik<br />
ist auch SPZ-Leiter: „Die berufsübergreifende<br />
Versorgung wird jedes<br />
Quartal von mehr als 500 Familien<br />
genutzt, ist bei den Krankenkassen<br />
schon jetzt etabliert und mit den niedergelassenen<br />
Kinderärzten und<br />
Frühförderstellen gut vernetzt.“ Dazu<br />
wurde das bewährte Klinikteam um<br />
eine erfahrene Neuropädiaterin, eine<br />
Arzthelferin, eine Heilpädagogin,<br />
eine Ergotherapeutin und eine Psychologin<br />
erweitert. Diese Bündelung<br />
kommt nicht nur den Kindern zugute.<br />
Der Wegfall von Anfahrtswegen und<br />
unbürokratisches Vorgehen entlastet<br />
auch die Eltern. Viele von ihnen nutzen<br />
auch die in Kooperation mit dem<br />
benachbarten Familienforum organisierten<br />
Schulungen: Schwerpunkte<br />
sind das erste Lebensjahr, Prävention<br />
und Rehabilitation sowie Babymassagen,<br />
Babyschwimmen, Asthmaschulungen,<br />
Familiencafé und anderes<br />
mehr.<br />
Rundum zufrieden mit der Behandlung: Kinderklinik-Direktor (komm.) Prof. Dr. Thomas Lücke, Oberärztin Dr. Almut<br />
Weitkämper und Physiotherapeutin Michaela Kumpernatz bei der Behandlung der kleinen Varsha<br />
(zusammen mit ihrer Mutter).<br />
Bedarf dafür gibt es genug. Dass 16<br />
Prozent aller Kinder und Jugendlichen<br />
unter chronische Krankheiten<br />
leiden, die oft mit Behinderungen<br />
einhergehen, ist vielen gar nicht bewusst.<br />
Die betroffenen Familien sind<br />
großen Belastungen ausgesetzt. Die<br />
Versorgung ist meist komplex. Deshalb<br />
sollte das soziale Umfeld des<br />
Kindes einbezogen werden. Kompetenzzentren<br />
dafür gibt es nicht viele<br />
- im Ruhrgebiet bislang erst eins mit<br />
universitärer Anbindung.<br />
Die Universitätskinderklinik Bochum<br />
hat vor längerer Zeit damit begonnen,<br />
neben einer leistungsfähigen<br />
Gerätemedizin (z.B. eine moderne<br />
Röntgentechnik), auch Spezialambulanzen<br />
aufzubauen. In diesen werden<br />
bei Diabetes und Rheuma, bei Lungenerkrankungen<br />
und Allergien, Immunerkrankungen,<br />
bei Psychosomatik,<br />
Stoffwechsel-, Nerven- und Muskelerkrankungen,<br />
Magen- und Darmerkrankungen,<br />
Hormonstörungen und<br />
Verbrennungen jährlich 13.000 Patienten<br />
versorgt. Der „Bunte Kreis Bochum“,<br />
zuständig für die sozialmedizinische<br />
Unterstützung von chronisch<br />
und schwer kranken Kindern, rundet<br />
das breite Versorgungsspektrum ab.<br />
(vp)<br />
Stiftung Kinderzentrum und<br />
Hochschulen sind wichtige<br />
Partner<br />
Im Mittelpunkt der Behandlungen<br />
im neuen SPZ stehen Nerven-,<br />
Stoffwechsel- und Muskelerkrankungen,<br />
Gedeih- und Entwicklungsstörungen,<br />
angeborene<br />
Krankheiten und Epilepsie.<br />
Vereinbart ist dazu eine wissenschaftliche<br />
Begleitung mit der<br />
Hochschule für Gesundheit. Das<br />
SPZ ist im Kinderambulanzzentrum<br />
untergebracht, das sich durch<br />
Transparenz, Barrierefreiheit, Familienorientierung<br />
und kindgerechte<br />
Spielgelegenheiten auszeichnet.<br />
Die Finanzierung des<br />
Gebäudes verdankt die Kinderklinik<br />
ganz wesentlich der Stiftung<br />
Kinderzentrum Ruhrgebiet. Diese<br />
unterstützt seit langem Projekte<br />
zur frühen Diagnose und Therapie<br />
von Kindern mit Entwicklungsstörungen.<br />
Mehr Informationen über<br />
die breit gefächerte Arbeit der<br />
Stiftung (incl. Bankverbindung für<br />
Spenden) unter<br />
www.kiz-ruhr.de.
Das Perinatalzentrum Bochum 23<br />
Das Perinatalzentrum Bochum – erste Anlaufstelle für<br />
Geburten und Risiko-Schwangerschaften<br />
Dr. Norbert Teig und PD Dr. Peter Kern sind mit dem Zustand dieses Frühgeborenen sehr zufrieden.<br />
Neben den 600 normalen Einlings-Geburten<br />
sind in diesem<br />
Jahr bereits eine Drillings-geburt,<br />
fünfmal Zwillinge und eine Vielzahl<br />
von Frühgeborenen im St. Elisabeth-Hospital<br />
in der Bochumer Innenstadt<br />
auf die Welt gekommen<br />
– und um all diese Babies, besonders<br />
aber die kleinen Frühgeborenen<br />
hat sich von Anfang an ein<br />
Spezialisten-team des Perinatalzentrums<br />
individuell gekümmert.<br />
Das dort direkt an die Frauenklinik<br />
angebundene Zentrum ist mehr<br />
denn je unverzichtbar. Davon zeugen<br />
unzählige Danksagungen und<br />
Babyfotos an der klinikeigenen<br />
„Wall of Fame“…<br />
Das Zentrum ist längst zu einer gefragten<br />
Adresse für Geburtsmedizin<br />
im Allgemeinen und Risikoschwangerschaften<br />
im Besonderen avanciert. Es<br />
erfüllt die höchsten Qualitätskriterien.<br />
Seit April 2012 ist es als „Level 1-Zentrum“<br />
zertifiziert und im letzten Jahr<br />
von der Ärzte-kammer Westfalen-Lippe<br />
erneut rezertifiziert. Nur solche<br />
Zentren vereinigen Geburtshilfe und<br />
Kinderklinik mit Neugeborenen-Intensivstation<br />
unter einem Dach und erfüllen<br />
gleichzeitig eine Vielzahl von Anforderungen<br />
an das pflegerische und<br />
ärztliche Personal. Der Leitende Arzt<br />
der Neonatologie Dr. Norbert Teig,<br />
versichert: „Wir stellen zusammen mit<br />
der Frauenklinik sicher, dass an 365<br />
Tagen im Jahr rund um die Uhr neben<br />
erfahrenen Hebammen die entscheidenden<br />
Fachärzte greifbar sind: erfahrene<br />
Frauenärzte mit Schwerpunkt<br />
Geburtsmedizin und spezialisierte<br />
Kinderärzte mit Schwerpunkt Neugeborenen-Intensivversorgung.<br />
Diesen<br />
Aufwand treiben wir, da wir dadurch<br />
Frühgeburten oft hinauszögern können<br />
und wir im Falle einer vorzeitigen<br />
Geburt die Chancen dieser Kinder<br />
deutlich verbessern können.“<br />
Noch vor zwei Generationen konnten<br />
nur wenige Frühgeborene gerettet<br />
werden. Heute überleben bei guter<br />
Versorgung 80 Prozent der sehr kleinen<br />
Frühgeborenen mit einem Geburtsgewicht<br />
von unter 1.500 Gramm.<br />
Im Bochumer Perinatalzentrum gewinnen<br />
diesen Kampf sogar fast 90<br />
Prozent. Dr. Teig freut sich natürlich<br />
über diese gute Erfolgsquote, gleichwohl<br />
sind Rekordzahlen nicht sein<br />
wichtigstes Ziel: „Unserem Team und<br />
mir geht’s vor allem darum, die für<br />
das jeweilige Baby bestmögliche Versorgung<br />
frühzeitig und individuell zu<br />
planen. Und zu unserer Philosophie<br />
gehört dabei auch die Wünsche der<br />
Eltern von vornherein einzubeziehen.“
24<br />
Die Bochumer Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin<br />
Der „Frühchen-Experte“ der Bochumer<br />
Universitätskinderklinik will niemanden<br />
unnötig beunruhigen. Wohl<br />
legt er jedoch allen Frauen mit einer<br />
Risiko-Schwangerschaft eine Entbindung<br />
in einem Perinatalzentrum ans<br />
Herz: „An uns wenden sollten sich<br />
Schwangere, bei denen eine Frühgeburt<br />
absehbar ist und solche bei denen<br />
vorgeburtlich Fehlbildungen oder<br />
andere Auffälligkeiten beim Kind entdeckt<br />
wurden. Darüber hinaus zählen<br />
zu diesen Risikogeburten auch Mehrlingsschwangerschaften<br />
und jede<br />
Diabetes-Schwangere, die Insulin<br />
nehmen muss. Und schließlich können<br />
wir auch Schwangere mit Grunderkrankungen<br />
wie Multiple Sklerose,<br />
Epilepsie, chronischen Darmerkrankungen<br />
oder HIV gut begleiten und<br />
das Beste für Mutter und Kind erreichen.<br />
Die gute Kooperation mit vielen<br />
Fachdisziplinen in unserem großen<br />
Klinikverbund wie Kinderklinik, Neurologie,<br />
Gefäßchirurgie und Dermatologie<br />
kommen uns dabei regelmäßig<br />
zugute.“ Auch für die Mehrheit der<br />
Nicht-Risiko-Gebärenden ist das St.<br />
Elisabeth-Hospital eine gute Adresse,<br />
versichert Privat-Dozent Dr. Peter<br />
Kern, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie<br />
und Perinatalmediziner: „Auf die<br />
richtige Mischung von Bedürfnis nach<br />
Sicherheit für das Kind und Achtung<br />
der Privatsphäre der Frau rund um die<br />
Geburt kommt es an. So können die<br />
Frauen in Sicherheit und bei Wohlbefinden<br />
in den neuen Kreißsälen des<br />
St. Elisabeth-Hospitals in Ruhe entbinden.“<br />
Von alledem können sich Interessierte<br />
aber auch selbst ein Bild machen:<br />
An jedem zweiten Dienstag im<br />
Monat (ab 19.30 Uhr) bietet das St.<br />
Elisabeth-Hospital einen Infoabend<br />
für Schwangere an. Dabei informieren<br />
der Frauenklinik-Chefarzt mit<br />
einer Hebamme sowie der Neonatologie-Leiter<br />
und seine Oberärztin<br />
über alle Fragen rund um die Geburt<br />
und stellen das Perinatalzentrum mit<br />
Begehung vor. Ein umfangreicher<br />
Katalog mit Kursen für die Zeit vor,<br />
während und nach der Geburt rundet<br />
das Angebot ab. Von A bis Z (Akupunktur,<br />
Babyschwimmen, Geburtsvorbereitungskursen,<br />
Homöopathie,<br />
Kinesio-Taping, Rückbildungskursen,<br />
Stillen und Zimmerauswahl) ist<br />
darin alles Wichtige enthalten. Eine<br />
Anmeldung zum Info-Abend ist nicht<br />
erforderlich, alle Interessierten sind<br />
willkommen. Weitere Informationen<br />
finden Sie im Internet unter:<br />
www.frauenklinik-bochum.de und<br />
www.kinderklinik-bochum.de. (vp)<br />
Die Bochumer Universitätsklinik für<br />
Kinder- und Jugendmedizin<br />
Von der Schwangerschaft über die<br />
Geburtshilfe bis hin zu sozialpädiatrischen<br />
Unterstützungs- und Bildungsprogrammen<br />
bietet die Klinik<br />
Kindern und ihren Eltern ein ganzheitliches<br />
medizinisches und therapeutisches<br />
Angebot auf hohem<br />
Niveau.<br />
Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin<br />
der Ruhr-Universität Bochum<br />
versorgt an den Standorten St. Josef-Hospital<br />
und St. Elisabeth-Hospital<br />
(Neonatologie) jährlich 4.200<br />
stationäre und 35.000 ambulante Patienten<br />
aus Bochum und der gesamten<br />
Region. Die Behandlungsschwerpunkte<br />
sind:<br />
• Atemwegserkrankungen<br />
• Diabetologie, Rheumatologie<br />
• Herzerkrankungen<br />
• Hormonerkrankungen<br />
• Immunmangelerkrankungen<br />
• Magen-, Darm- und Lebererkrankungen<br />
• Neurologische und Entwicklungsstörungen<br />
• Muskel- und Stoffwechselerkrankungen<br />
• Neu- und Frühgeborene<br />
• Schwerbrandverletzte Kinder und<br />
Kinderintensivmedizin<br />
• psychologische Störungen<br />
Ausführliche Informationen lassen<br />
sich der Broschüre „Das Kind zählt<br />
– Alles für unsere Kleinen“ entnehmen,<br />
die sich Interessierte kostenlos<br />
zuschicken lassen können (E-Mail an:<br />
info@kinderklinik-bochum.de). Sehr<br />
anschaulich in Wort und Bild abgebildet<br />
ist die Kinderklinik auch im Internet:<br />
www.kinderklinik-bochum.de
Beratungsstelle für Hirnschädigungen bei Kindern 25<br />
Hirnschädigungen bei Kindern:<br />
Bergmannsheil baut Beratungsstelle auf<br />
Teilnahme am bundesweiten Netzwerk der Kinderneurologie-Hilfe e.V.<br />
Bochum, 06.06.<strong>2016</strong>. Wenn ein<br />
Kind durch einen Unfall oder eine<br />
Erkrankung eine Gehirnverletzung<br />
erleidet, ist die betroffene Familie<br />
mit der Situation oft überfordert:<br />
Auch nach einer erfolgreichen<br />
Akutversorgung stellen sich langfristig<br />
viele Fragen und Probleme<br />
zur medizinischen Nachsorge und<br />
zur sozialen Absicherung – denn<br />
bei erworbenen Hirnschädigungen<br />
bei Kindern und Jugendlichen sind<br />
die bleibenden Spätfolgen nicht<br />
sofort ersichtlich.<br />
Um betroffene Familien hier gezielt<br />
zu unterstützen und zu begleiten,<br />
eröffnet die Neurologische Klinik am<br />
Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikum<br />
Bergmannsheil (Direktor:<br />
Prof Dr. Martin Tegenthoff) ab<br />
Juni <strong>2016</strong> eine neue Beratungsstelle.<br />
Sie ist Teil eines bundesweiten Netzwerks<br />
der Kinderneurologie-Hilfe e.V.<br />
und entsteht neben bereits etablierten<br />
Standorten in Nordrhein-Westfalen<br />
wie Münster, Bielefeld, Borken, Nordhorn,<br />
Siegen und Unna.<br />
Beratungsstelle hat<br />
Lotsenfunktion<br />
„Das neue Beratungsangebot richtet<br />
sich nicht nur an Familien mit Kindern<br />
nach Unfallschäden, sondern<br />
gilt auch für kleine Patienten mit Hirnschäden<br />
durch andere Erkrankungen<br />
wie zum Beispiel Entzündungen oder<br />
Tumoren“, sagt Rebecca Kowalewski,<br />
Leiterin der Beratungsstelle im Bergmannsheil.<br />
Die Einrichtung fungiert<br />
als Lotse sowohl bei der Vermittlung<br />
medizinischer und therapeutischer<br />
Leistungen als auch bei der Beratung<br />
zu sozialen Versorgungsstrukturen.<br />
Durch die Beratungsstelle selbst erfolgt<br />
keine medizinische Behandlung,<br />
diese leisten Kooperationspartner wie<br />
zum Beispiel die Klinik für Kinder- und<br />
Jugendmedizin des St. Josef-Hospitals<br />
in Bochum.<br />
Rebecca Kowalewski (links) ist Leiterin der neuen Kinderneurologie-Beratungsstelle im Bergmannsheil<br />
– Bildnachweis: D. Wagner/Bergmannsheil<br />
Veranstaltung im Blue Square<br />
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe<br />
„Leben nach der Hirnschädigung“<br />
im Blue Square der Ruhr-Universität<br />
Bochum wird Gertrud Wietholt, 1.<br />
Vorsitzende des Bundesverbands der<br />
Kinderneurologie-Hilfe e.V., über die<br />
Angebote und Leistungen der Kinderneurologie-Hilfe<br />
referieren. Die<br />
Veranstaltung findet statt am 08. Juni<br />
<strong>2016</strong> um 18.00 Uhr. Der Eintritt ist frei,<br />
eine Anmeldung ist nicht erforderlich.<br />
Über die<br />
Kinderneurologie-Hilfe e.V.<br />
Der Bundesverband der Kinderneurologie-Hilfe<br />
e.V. hat es sich zum<br />
Ziel gesetzt, die Lebensqualität von<br />
Kindern und Jugendlichen mit erworbenen<br />
Hirnschädigungen zu verbessern.<br />
Dafür wurden an verschiedenen<br />
Standorten in ganz Deutschland<br />
Beratungsstellen geschaffen, an die<br />
sich Eltern und Angehörige wenden<br />
können, um dort fachkompetente Hilfe<br />
zu bekommen. Der Bundesverband<br />
wurde 2011 aus der Kinderneurologie-Hilfe<br />
Münster e.V. gegründet, die<br />
ursprünglich als Elterninitiative seit<br />
1985 diese Beratung anbietet.<br />
Die Ziele des Bundesverbands sind:<br />
• Verbesserung der Situation von<br />
Kindern und Jugendlichen, die<br />
durch einen Unfall einen Hirnschaden<br />
erlitten haben<br />
• Mögliche Folgen von Hirnschädigungen<br />
auf bundesweiter Ebene<br />
ins Bewusstsein der Öffentlichkeit<br />
zu transportieren<br />
• Aufzeigen und Systematisieren<br />
von Behandlungsmöglichkeiten<br />
und -Methoden<br />
• Ausbau des Netzwerkes regionaler<br />
Beratungseinrichtungen<br />
mit einheitlichen Standards über<br />
NRW hinaus<br />
Weitere Informationen:<br />
www.kinderneurologiehilfe.de,<br />
www.blue-square.rub.de/<br />
veranstaltungen<br />
Rebecca Kowalewski, MSc.<br />
Neurologische Universitätsklinik und<br />
Poliklinik<br />
Berufsgenossenschaftliches<br />
Universitätsklinikum<br />
Bergmannsheil gGmbH<br />
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1<br />
44789 Bochum<br />
Tel.: 0234 / 302-3139<br />
E-Mail:<br />
rebecca.kowalewski@bergmannsheil.de
26<br />
Heilpflanzentherapie in der naturheilkundliche Krankenhausbehandlung<br />
Wenn bei Hauterkrankungen die ambulante Behandlung nicht<br />
mehr ausreichend anschlägt: Heilpflanzentherapie in der<br />
naturheilkundliche Krankenhausbehandlung<br />
Zusammenfassung<br />
Hauterkrankungen werden in vielen<br />
Fällen zunächst ambulant behandelt.<br />
Reicht die ambulante Behandlung<br />
nicht aus, können die Naturheilverfahren<br />
im stationären Bereich als sog.<br />
„naturheilkundliche Komplexbehandlung“<br />
sinnvoll eingesetzt werden, da<br />
nur hier die serielle und kombinierte<br />
Behandlung in der notwendigen Intensität<br />
erfolgen kann. Eine besondere<br />
Rolle spielt dabei die Heilpflanzentherapie/Aromatherapie.<br />
Seit fast 20 Jahren gibt es die Klinik<br />
für Naturheilkunde in Hattingen-Blankenstein,<br />
in der auch Patientinnen und<br />
Patienten mit chronischen Erkrankungen<br />
zu Lasten der gesetzlichen und<br />
privaten Krankenversicherungen behandelt<br />
werden können. Hierzu ist,<br />
wie bei der Aufnahme in ein Krankenhaus<br />
üblich, eine Einweisung durch<br />
den Facharzt oder Hausarzt erforderlich.<br />
Die Therapie mit klassischen Naturheilverfahren<br />
(Bewegungstherapie<br />
und Massagen, Hydro-/Thermo-,<br />
Phyto-/Aroma (Heilpflanzen, ätherische<br />
Öle), Ernährungs-, Ordnungstherapie)<br />
aktiviert die körpereigenen<br />
Selbstregulierungskräfte, die entscheidend<br />
beim Heilungsprozess mitwirken.<br />
In der Klinik für Naturheilkunde wird<br />
mit den klassischen Naturheilverfahren<br />
eine Komplexbehandlung in hoher<br />
Therapiedichte und in serieller Form<br />
im Mittel über 12-14 Tagen durchgeführt.<br />
Zur Umsetzung dieser Therapien<br />
stehen hier ein speziell geschultes<br />
Team aus Ärzten, Pflegekräften,<br />
Physiotherapeuten, Ordnungstherapeuten,<br />
die Oecotrophologen (Ernährungstherapeutinnen)<br />
zur Verfügung.<br />
Ein wesentlicher Bestandteil ist die<br />
Pflanzenheiltherapie. Diese wird in<br />
der Versorgung unserer Patienten regelmäßig<br />
angewendet. Die Patienten<br />
erhalten ätherische Öle (Aromatherapie),<br />
Arzneitees, pflanzliche Fertigarzneimittel,<br />
Infusionen mit pflanzlichen<br />
Stoffen, aber auch Wickel, Auflagen<br />
und Bäder, die pflanzliche Bestandteile<br />
enthalten.<br />
Beispielsweise werden bei dermatologischen<br />
Erkrankungen die Phytotherapie<br />
und Aromatherapie eingesetzt.<br />
Gerade auf diesem Gebiet werden<br />
immer wieder die allergenen Wirkungen<br />
der Pflanzen gefürchtet. Durch<br />
unsere langjährigen Erfahrungen auf<br />
diesem Gebiet wissen wir genau, welche<br />
Heilpflanzen wir innerlich und als<br />
lokale Anwendung bei Hauterkrankungen<br />
einsetzen können.<br />
Eine Reihe von Pflanzen wie z.B.<br />
Arnika, Capsella bursi pastoris (Hirtentäschelkraut),<br />
Kamille, Hamamelis,<br />
Johanniskraut, Spitzwegerich,<br />
Eichenrinde und Beinwell sind positiv<br />
für Hauterkrankungen seitens der<br />
Fachgremien bewertet worden. Für<br />
viele dieser Pflanzen stehen pflanzliche<br />
Arzneimittel zur Verfügung. Bezüglich<br />
der Neurodermitis sind vor<br />
allem die Wirkungen der Eichenrinde<br />
und der Kamille geprüft, bei Pruritus<br />
(Juckreiz) zusätzlich das Capsaicin.<br />
Der Bittersüßstengel (Cefabene®)<br />
und Capsaicin wird zudem bei Pruritus<br />
eingesetzt.<br />
Hauteinreibungen finden zudem mit<br />
Hamamelis (Hametum®, Hamasana®),<br />
Calendula (Calendumed®),<br />
Johanniskraut (Bedan®) sowie auch<br />
Kombinationspräparate mit Avocadoöl<br />
und Vitamin-B12 (Mavena®) statt. Für<br />
die trockenen Hautareale wird u.a.<br />
Calendulaöl oder Calendula® Salbe<br />
(Weleda) angeboten. Neben Stiefmütterchentee<br />
und Stiefmütterchenauflagen<br />
werden vor allem Eichenrindenbäder<br />
(Gerbstoffe) eingesetzt. Für<br />
medizinische Bäder werden als Badezusätze<br />
zudem auch rückfettende<br />
Öle verwendet.<br />
Die Mariendistel wird regelmäßig als<br />
Lebertherapeutikum hinzugegeben.<br />
Der bittersüße Nachtschattenpflanzenextrakt<br />
(Cefabene® Salbe) wird<br />
gemeinsam mit einem Leber- bzw.<br />
Nierentee verabreicht.<br />
Die Aromatherapie setzt bei Patienten<br />
mit sehr trockener Haut ein Calendulaöl<br />
ein. Es wirkt pflegend, beruhigend<br />
und entzündungshemmend.<br />
Das Calendulaöl sollte auf die noch<br />
leicht feuchte Haut aufgebracht werden.<br />
Für Patienten mit Psoriasis vulgaris<br />
setzen wir eine Mischung aus Lavendel<br />
fein, BergamotteöI, Niaouliöl und<br />
Manukaöl ein. Als Basisöl benutzen<br />
wir OlivenöI. Diese Mischung wird auf<br />
die noch feuchte Haut aufgetragen.<br />
Olivenöl wirkt sehr hautpflegend.<br />
Lavendelöl wirkt analgetisch und<br />
antiphlogistisch, Bergamotteöl antiseptisch,<br />
epithelisierend, wundheilend,<br />
hautregenerierend, psychisch<br />
ausgleichend, Niaouliöl antiinfektiös,<br />
analgetisch, antimykotisch, antiviral.<br />
Manukaol antibakteriell, hautregenerierend,<br />
juckreizstillend und psychisch<br />
ausgleichend.<br />
Bewährt hat sich auch unser sog.<br />
„Stimmungsaufhellender Bauchwickel“,<br />
den wir gerne bei Hauterkrankungen<br />
nutzen. Er besteht aus einer<br />
Mischung aus Muskatellersalbeiöl,<br />
Benzoe Siam Öl und Jasminöl 4%.<br />
Als Emulgator benutzen wir Kaffeesahne.<br />
Der Wickel wird mit 60“ heißem<br />
Wasser zubereitet und so warm<br />
wie möglich auf den Bauch des Patienten<br />
gebracht.<br />
Muskatellersalbeiöl wirkt antidepressiv<br />
und östrogenartig, Benzoeöl leicht<br />
sedativ und Jasminöl euphorisierend,<br />
angstlösend und beruhigend.<br />
Darüber hinaus werden die Gamma-Linolensäure<br />
sowohl innerlich<br />
(Epogam®) als auch zur äußerlichen<br />
Anwendung sowohl als Nachtkerzenölbäder<br />
oder als Creme eingesetzt.<br />
In dem Nachtkerzenöl finden<br />
sich 80% Linolsäure und mehr als<br />
10% Gamma-Linolensäure.
Die Parkinson-Erkrankung – Wenn der Körper außer Kontrolle gerät 27<br />
Viele Menschen, die unter Neurodermitis<br />
leiden, haben zudem auch eine<br />
Störung im Stoffwechsel, die dafür<br />
verantwortlich ist, dass der Körper<br />
eben auch nicht ausreichend Gamma-Linolensäure<br />
produziert, um z.B.<br />
einer Neurodermitis vorzubeugen.<br />
Durch das Auftragen des Öls auf der<br />
Haut, wird diese mit viel Feuchtigkeit<br />
und Fett versorgt. Dadurch können<br />
auch Juckreiz und Schuppungen reduziert<br />
werden. Als Rezeptur setzen<br />
wir eine Nachtkerzencreme mit besonderer<br />
Rezeptur ein.<br />
Arzneipflanzen können gezielt den<br />
natürlichen Heilungsprozess unterstützen<br />
und damit nachhaltig und<br />
schonend zur Genesung beitragen.<br />
Zudem sind Arzneipflanzen häufig<br />
vielseitig bei verschiedenen Erkrankungen<br />
einsetzbar und haben meist<br />
entscheidend weniger Nebenwirkungen<br />
als die synthetischen Arzneimittel.<br />
Dabei können pflanzliche Arzneimittel<br />
durchaus auch als eine echte<br />
Alternative zu synthetischen Arzneimitteln<br />
eingesetzt werden.<br />
Die Verwendung von pflanzlichen Arzneimitteln<br />
ist in der Medizin heute weit<br />
verbreitet und hat aufgrund des sehr<br />
guten Wirksamkeitsnachweises einen<br />
festen Platz in der modernen Arzneimitteltherapie.<br />
Die Nutzung der Arzneipflanzen lässt<br />
sich bis in die Antike zurückverfolgen.<br />
In unseren Kulturkreisen wurde ein<br />
Teil dieses Wissens von den Müttern,<br />
bzw. Großmüttern an ihre Nachkommen<br />
weitergegeben. Mit Einzug der<br />
Naturwissenschaften und der konventionellen<br />
Medizin ist diese Tradition jedoch<br />
weitgehend verloren.<br />
Um die Patienten noch näher an die<br />
Pflanzenheilkunde heranzuführen<br />
und Ihnen auch praktisch zu zeigen,<br />
welche Produkte, bzw. welche Heilpflanzen<br />
sie in der Klinik für Naturheilkunde<br />
bei Ihrem Aufenthalt verordnet<br />
bekommen, bieten die Ärzte der Klinik<br />
für Naturheilkunde mehrmals wöchentlich<br />
eine geleitete Führung für<br />
die Patienten an. Ziel ist es dem Patienten<br />
eine bessere Vorstellung von<br />
Naturheilmitteln zu vermitteln. Hier<br />
lernen die Patienten wichtige Heilpflanzen<br />
zu erkennen und individuell<br />
für ihre Bedürfnisse und spezifischen<br />
Erkrankungen zu nutzen.<br />
Zusätzlich werden Tipps zur eigenständigen<br />
Zubereitung und Anwendung<br />
besprochen. Die Patienten erfahren<br />
während des Rundgangs, dass<br />
unterschiedliche Bestandteile der Arzneipflanzen,<br />
je nach Krankheitsbild,<br />
genutzt werden und auch der Zeitpunkt<br />
des Erntens einen Einfluss auf<br />
die Qualität des Produktes hat.<br />
Zudem werden Empfehlungen gegeben,<br />
welche Heilpflanzen aufgrund<br />
ihrer möglichen Giftwirkungen nur unter<br />
fachkundiger Aufsicht verwendet<br />
werden sollten. Die meisten Heilpflanzen<br />
sind in der freien Natur zu finden<br />
oder können im Garten bzw. auf dem<br />
Balkon selbst angebaut werden. Die<br />
Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit<br />
der Patienten im Umgang<br />
mit der Naturmedizin wird dabei gefördert.<br />
Die Patienten reagieren oft überrascht<br />
und sehr positiv auf die Vielfältigkeit<br />
von Arzneipflanzen in ihrer unmittelbaren<br />
Umgebung, denn eine Reihe<br />
fälschlicherweise als „Unkraut“ bezeichneter<br />
Pflanzen, wie die Brennnessel<br />
oder der Löwenzahn, haben<br />
stark ausgeprägte Heilwirkungen.<br />
Auch viele Pflanzen, welche üblicherweise<br />
in Gärten oder auf dem Balkon<br />
zu finden sind, besitzen heilende Eigenschaften,<br />
wie der Lavendel, Holunder<br />
und der Weißdorn. Darüber<br />
hinaus finden sich auf dem Heilpflanzenlehrpfad<br />
auch bekannte Heilkräuter<br />
wie Salbei, Pfefferminze, Baldrian<br />
und Johanniskraut.<br />
Prof. Dr. med.<br />
André-Michael Beer<br />
Direktor der Klinik für Naturheilkunde<br />
Klinik Blankenstein, Hattingen<br />
Lehrbereich Naturheilkunde,<br />
Ruhr-Universität Bochum<br />
(Abt. Allgemeinmedizin)<br />
Im Vogelsang 5-11, D-45527 Hattingen<br />
Tel. 02324 396487<br />
Die Parkinson-Erkrankung –<br />
Wenn der Körper außer Kontrolle gerät<br />
Von Prof. Dr. Lars, Tönges u. Prof. Dr. Siegfried Muhlack, Klinik für Neurologie der<br />
Ruhr-Universität Bochum am St. Josef-Hospital Bochum<br />
Die Parkinson-Erkrankung ist<br />
durch eine gestörte Bewegungsfähigkeit<br />
des Körpers gekennzeichnet<br />
und tritt meist im fortgeschrittenen<br />
Alter auf. Neben motorischen<br />
Einschränkungen bestehen oft<br />
auch psychische oder vegetative<br />
Beschwerden, die nicht übersehen<br />
werden dürfen. Bei umfänglicher<br />
Anamnese und exakter Diagnosestellung<br />
ergeben sich vielfältige<br />
Behandlungswege. Diese können<br />
am von einem spezialisierten Zentrum<br />
in Kooperation mit niedergelassenen<br />
Fachärzten für Neurologie<br />
umgesetzt werden.<br />
Die Parkinson-Erkrankung wurde<br />
erstmals im Jahr 1817 vom Londoner<br />
Arzt und Naturforscher James<br />
Parkinson beschrieben („Essay on<br />
the shaking Palsy“). Er erwähnte<br />
sechs Patienten, die er beobachtet<br />
und nachfolgend betreut hatte. Deren<br />
maßgebliche Beschwerden lagen<br />
in einer verminderten Beweglichkeit<br />
(Hypokinese), die James Parkinson<br />
als Lähmung („palsy“) interpretierte.<br />
Darüberhinaus wurden die Kernsymptome<br />
Zittern (Tremor) und muskuläre<br />
Versteifung (Rigor) beschrieben. Hinzu<br />
kommt meist eine deutlich verminderte<br />
Haltungsstabilität mit Aufhebung<br />
der Standreflexe, die das volle motorische<br />
Beschwerdebild der Patienten<br />
abbildet. Ursache der Erkrankung ist<br />
ein Abbau bestimmter Nervenzellen<br />
im Gehirn, die den Botenstoff Dopamin<br />
produzieren.
28<br />
Die Parkinson-Erkrankung – Wenn der Körper außer Kontrolle gerät<br />
Dieser steht im Krankheitsverlauf nur<br />
noch reduziert zur Verfügung. Bei fortschreitender<br />
Erkrankung zeigen sich<br />
schließlich auch verstärkt Funktionsstörungen<br />
von anderen Gehirnbereichen,<br />
da sich der Nervenzellabbau<br />
weiter ausbreitet.<br />
Bei einer Häufigkeit von etwa 150 auf<br />
100.000 Einwohner sind bundesweit<br />
gut 120.000 Patienten an Parkinson<br />
erkrankt, davon 7.500 im Ruhrgebiet.<br />
Da das Altern ein Risikofaktor der<br />
Abbauerkrankung der Dopamin-Nervenzellen<br />
ist, tritt Parkinson mit zunehmendem<br />
Alter häufiger auf. Das<br />
Risiko, an Parkinson zu erkranken,<br />
liegt bei ca. 4 Prozent, Frauen erkranken<br />
seltener. Erblich bedingter<br />
Parkinson ist nur selten, so dass bei<br />
Erkrankung enger Angehöriger das<br />
eigene Erkrankungsrisiko nur geringfügig<br />
erhöht ist.<br />
Prof. Dr. Siegfried Muhlack und Prof. Dr. Lars Tönges von der<br />
Universitätsklinik für Neurologie des St. Josef-Hospitals Bochum<br />
Durch intensive Forschung wurden in<br />
den letzten Jahren auch wesentliche<br />
nicht-motorische Symptome der Parkinson-Erkrankung<br />
entdeckt, die den<br />
motorischen Beschwerden teilweise<br />
schon Jahrzehnte vorausgehen<br />
und quasi Vorboten der Erkrankung<br />
sein können. Die nicht-motorischen<br />
Symptome können sehr subtil sein:<br />
vermindertes Geruchsempfinden,<br />
Verdauungsstörungen oder ein gestörtes<br />
Farbensehen. Aufmerksam<br />
sollte man werden, wenn sich stark<br />
ausgeprägte Durchschlafstörungen<br />
entwickeln, bei denen die Patienten<br />
sehr lebhaft träumen, sich im Schlaf<br />
bewegen und sogar aus dem Bett fallen<br />
können. Teilweise können auch<br />
starke Stimmungsschwankungen bis<br />
hin zu Depression erste Zeichen einer<br />
Parkinson-Erkrankung sein. Im fortgeschrittenen<br />
Stadium können sich<br />
Demenz, Psychosen und schwere<br />
autonome Funktionsstörungen entwickeln.<br />
Betroffene Patienten stürzen<br />
häufig und sind angesichts der motorischen<br />
Beeinträchtigung auf Pflege<br />
angewiesen.<br />
Therapiewege und fortgeschrittenes<br />
Krankheitsstadium<br />
Wird die Diagnose Parkinson anhand<br />
von klinischen Beschwerden wie Steifigkeit,<br />
verlangsamte Bewegung oder<br />
Zittern vermutet, ist dies mit weiteren<br />
Untersuchungen zu untermauern.<br />
Klarheit können auch ambulant verfügbare<br />
nuklearmedizinische Untersuchungen<br />
bringen. Vorrangiges Ziel<br />
einer medikamentösen Behandlung<br />
und der begleitenden, stützenden<br />
Therapien wie Physiotherapie, Ergotherapie,<br />
Logopädie und Psychotherapie<br />
ist es, den Patienten in allen<br />
Phasen der Erkrankung bestmöglich<br />
beweglich und aktiv zu erhalten. Eine<br />
Heilung der Parkinson-Erkrankung ist<br />
trotz vielversprechender Forschungsansätze<br />
weder derzeit noch in absehbarer<br />
Zeit möglich. Verfügbar ist<br />
jedoch schon eine effektive medikamentöse<br />
Therapie. Die individuell für<br />
den jeweiligen Patienten im Vordergrund<br />
stehenden Beschwerden und<br />
auch die individuelle Verträglichkeit<br />
der Medikation ist der Leitfaden für<br />
die medikamentöse Einstellung und<br />
die Planung der zusätzlichen Therapieformen.<br />
Eine besondere Gruppe stellen betroffene<br />
Parkinson-Patienten dar, die<br />
im mittleren Lebensalter erkrankt sind<br />
und sich noch den Anforderungen eines<br />
Berufes und einer Familie mit Kindern<br />
stellen müssen. Hier sind andere<br />
und langfristig wirkende Medikationen<br />
und Therapiestrategien zu stellen.<br />
Neben der mit Abstand erfolgreichsten<br />
Therapie basierend auf dem Medikament<br />
Levodopa stehen weitere<br />
moderne Substanzen mit ähnlich guter<br />
Wirksamkeit zur Verfügung. Auch<br />
invasive Therapien wie eine Pumpe<br />
oder eine tiefe Hirnstimulation sind gut<br />
umsetzbar und können bei entsprechender<br />
Indikation sicher und effektiv<br />
eingesetzt werden. Die Auswahl der<br />
Therapie unter Berücksichtigung der<br />
motorischen und nicht-motorischen<br />
Beschwerden und somit die Planung<br />
der individuellen Therapieziele ist ein<br />
wesentlicher Hauptbestandteil der<br />
Arzt- Patient-Beziehung.<br />
Therapeuten beziehen auch die Belastungen<br />
und Anliegen der Angehörigen<br />
ein, die die Patienten in vielen<br />
Fällen unverzichtbar unterstützen und<br />
versorgen können. Zu empfehlen sind<br />
Besuche von Selbsthilfegruppen z.B.<br />
wie der Deutschen Parkinson- Vereinigung.<br />
In diesen werden Erfahrungen<br />
und Kenntnisse ausgetauscht sowie<br />
Informationen von Ärzten und Therapeuten<br />
vorgestellt. Parkinson-Patienten<br />
finden in der Klinik für Neurologie<br />
des St. Josef-Hospitals, Klinikum der<br />
Ruhr-Universität Bochum, ein breites<br />
Behandlungsspektrum.<br />
Erste Anlaufstelle ist die Spezialambulanz<br />
für Parkinsonerkrankungen<br />
und Bewegungsstörungen, die vom<br />
niedergelassenen Facharzt überwiesene<br />
Patienten sieht.
Innovative Knieimplantate am Martin-Luther-Krankenhaus 29<br />
Auch eine stationäre Behandlung<br />
kann zur diagnostischen Abklärung<br />
und bei einer Komplexbehandlung<br />
zur eingehenden therapeutischen<br />
Optimierung wahrgenommen werden.<br />
Eine weitere Variante stellt die ambulante<br />
videounterstützte Parkinson-Therapie<br />
dar. Diese bietet das<br />
St. Josef-Hospital gemeinsam mit<br />
niedergelassenen Neurologen an.<br />
Neben der Patientenversorgung stellt<br />
das klinikeigene Forschungszentrum<br />
für Neurodegeneration ein Bindeglied<br />
zur aktuellen Forschung dar und ist<br />
Mitglied der deutschen Parkinson<br />
Study Group. In diesem Zentrum führt<br />
ein interdisziplinäres Expertenteam<br />
Studien durch, die sich der Therapie<br />
des Frühstadiums aber auch den Herausforderungen<br />
der späteren Stadien<br />
stellen.<br />
Martin-Luther-Krankenhaus bietet innovative Knieimplantate<br />
an – für mehr Beweglichkeit und weniger Schmerzen<br />
Wattenscheid. – Der Fachbereich<br />
Orthopädie und Unfallchirurgie im<br />
Martin-Luther-Krankenhaus (MLK)<br />
um Chefarzt Dr. Hermann-Josef<br />
Liesenklas bietet aktuell Knieimplantate<br />
an, die anatomisch Ihrem<br />
Kniegelenk angepasst werden können.<br />
Anders als bei Implantaten in<br />
Standardgrößen, die in der Regel<br />
bei Knieersatzoperationen zum<br />
Einsatz kommen, vermögen die<br />
speziellen Prothesen einer US-Firma,<br />
durch ihre individuelle Anfertigung,<br />
Schmerzen im Nachgang<br />
dauerhaft vorzubeugen und das<br />
Bewegungsmaß bezüglich Beugung<br />
und Streckung zu optimieren.<br />
Die Arthrose, auch „Gelenkverschleiß“,<br />
ist eine degenerative Krankheit<br />
des Gelenks, die durch Abnutzung<br />
des Knorpels entsteht. In Deutschland<br />
leiden etwa fünf Millionen Menschen<br />
unter dieser Erkrankung – darunter<br />
häufig Menschen über 65 Jahre.<br />
Die Arthrose kommt am häufigsten<br />
im Kniegelenk vor. Durch den Abbau<br />
des Knorpels können dabei Knochen<br />
aufeinander reiben, was viele Betroffene<br />
als schmerzhaft empfinden. Je<br />
nach Schweregrad verspricht daher<br />
nur noch eine Knieprothese, ein oberflächlicher<br />
Gelenkersatz, Besserung.<br />
Jedoch bereiten die vorhandenen<br />
Standardgrößen der Knieprothesen<br />
oftmals Probleme. „Bei herkömmlichen<br />
Knieimplantaten von der Stange<br />
müssen Patient und Arzt oftmals<br />
Kompromisse eingehen, und soweit<br />
es geht, die Knochen an die Standardprothese<br />
anpassen. Das führt zu<br />
unnötigem, vermehrtem Knochverlust<br />
und kann im Nachhinein Schmerzen<br />
verursachen und die Beweglichkeit<br />
einschränken. Wir bieten unseren<br />
Patienten im MLK nun den – unserer<br />
Meinung nach – richtigen Ansatz an<br />
und passen die Prothese der individuellen<br />
und natürlichen Form des Knies<br />
an. Eine bessere Passgenauigkeit<br />
bedeute weniger Schmerzen, ein natürlicheres<br />
„Kniegefühl“, einen anatomischeren<br />
Bewegungsablauf beim<br />
Gehen und weniger Knochenverlust.<br />
Als zurzeit einziges Krankenhaus in<br />
Bochum bietet das MLK diese Technik<br />
an, bei der die natürliche Form des<br />
Knies des Patienten nachgebaut wird.<br />
„Durch eine präzise Passung und<br />
Ausrichtung verringert sich zudem der<br />
Implantatverschleiß, so dass sich die<br />
Lebensdauer des künstlichen Knies<br />
verlängert“.<br />
Zunächst wird ein CT-Scan von Hüfte,<br />
Knie und Sprunggelenk angefertigt<br />
und anschließend in ein 3D-Modell<br />
umgewandelt. Auf dieser Basis lässt<br />
sich dann in einem patentierten Verfahren<br />
der Firma ConforMIS ein einzigartiges<br />
Implantat speziell für den<br />
Patienten anfertigen. Der Hersteller<br />
verspricht in nur acht Wochen ein<br />
maßgefertigtes Knie zur Verfügung zu<br />
stellen, das dann in einer Routineoperation<br />
im MLK passgenau eingesetzt<br />
werden kann.<br />
Die Einsatzmöglichkeit für diese Prothesenversorgung<br />
gilt für die Vollprothese<br />
sowie die Schlittenprothese,<br />
wenn nur ein Gelenkspalt von der Arthrose<br />
betroffen ist.<br />
Insofern bietet das System eine Komplettversorgung<br />
des menschlichen arthrotischen<br />
Kniegelenkes an, mit dem<br />
Vorteil des Erhaltens der natürlichen<br />
Gelenklinie, natürliche Krümmung<br />
der Oberschenkelrolle, hohem Bewegungsmaß<br />
und Langlebigkeit der<br />
Prothese.
30<br />
Depressionen bei Gehörlosen<br />
Vortrag „Depressionen bei Gehörlosen“<br />
Vortrag „Depressionen bei Gehörlosen“<br />
am Montag, den 12.09.<strong>2016</strong><br />
von 18.00-20.00Uhr<br />
im Haus der Begegnung, Alsenstr.<br />
19a, 44789 Bochum mit Gebärdensprachdolmetscherin<br />
In diesem Vortrag werden Depressionen,<br />
ihre Bedeutung und Behandlung<br />
bei Gehörlosen besprochen. Am Anfang<br />
des Vortrags ist zu erfahren, wie<br />
die Depressionen genau aussehen<br />
und wie Laien und Fachleute sie feststellen<br />
können. Danach werden die<br />
Bausteine, aus denen sich eine Behandlung<br />
zusammensetzt vorgestellt.<br />
Während des gesamten Vortrags<br />
werden vor allem auch die Besonderheiten<br />
der Depressionen und ihre<br />
Behandlung bei Gehörlosen berücksichtigt.<br />
Ebenso wird auch über den äußersten<br />
Endpunkt einer Depression,<br />
die Selbsttötung, gesprochen. Zum<br />
Schluss wird ausführlich über die<br />
Möglichkeiten des Umgangs von Laien<br />
und Betroffenen mit Depressionen<br />
und möglicher Selbsttötungsgefahr<br />
informiert.<br />
Während des gesamten Vortrags wird<br />
die selbst gehörlose Referentin immer<br />
wieder von Beispielen aus ihrer über<br />
30 jährige Erfahrung als Ärztin mit der<br />
Behandlung gehörloser seelisch kranker<br />
Menschen berichten.<br />
Referentin:<br />
Dr. med. Ulrike Gotthardt<br />
Fachärztin für Nervenheilkunde<br />
Bereichsleitende Oberärztin der<br />
Hörgeschädigtenambulanz im<br />
Behandlungszentrum für<br />
Hörgeschädigte LWL-Klinik Lengerich<br />
Parkallee 10<br />
49525 Lengerich<br />
Kontakt:<br />
Selbsthilfe.Kontaktstelle Bochum<br />
Tel.: 0234-5078060<br />
Mail:<br />
selbsthilfe-bochum@paritaet-nrw.org<br />
Aktiv gegen Depression: Radfahren unterstützt und lindert<br />
Einer Depression einfach davonfahren,<br />
sie sprichwörtlich wegstrampeln<br />
wie eine zu warme Bettdecke,<br />
wer möchte das nicht können?<br />
Dass „in Aktion kommen“ bei Depression<br />
immer einen wichtigen Aspekt<br />
der Selbsthilfe und Eigenfürsorge<br />
darstellt, der eigentlich ganz oben auf<br />
dem Hausaufgabenzettel einer jeden<br />
Psychotherapie stehen und in den<br />
Tagesablauf integriert werden sollte,<br />
ist dem Bochumer Bündnis gegen<br />
Depression e. V. ein wichtiges Anliegen.<br />
Denn Bewegung wirkt der kennzeichnenden<br />
Lethargie der Krankheit<br />
entgegen, trägt mit der Zeit zu einem<br />
positiveren Empfinden bei und ist der<br />
erste Schritt auf dem oft langen Weg<br />
zur Genesung.<br />
Mitglied Jürgen Trösken, der auch<br />
Mitglied der Selbsthilfegruppe „Achterbahn“<br />
ist, geht noch einen Schritt<br />
weiter, indem er nicht nur an sich<br />
selbst, sondern auch an die Notwendigkeit<br />
der Bewegung anderer denkt:<br />
Er hat sich vorgenommen, seine Mitmenschen<br />
„aktiv zu aktivieren“, um<br />
genau diesen Aspekt wachsenden<br />
Wohlbefindens und zeitweiser Linderung<br />
der Krankheits-symptome erlebbar<br />
zu machen. „Mir hat das Radfahren<br />
immer gut geholfen, depressive<br />
Episoden zu bewältigen und vor allem<br />
auch über Phasen schlechter Laune<br />
hinwegzukommen. Fahrradfahren ist<br />
immer ein gutes Mittel“, berichtete der<br />
Bochumer erst kürzlich wieder von<br />
seinen Erfahrungen. Deshalb hat er<br />
in Anlehnung an den Gedanken der<br />
deutschlandweiten MUT-TOUR mit<br />
Be-ginn des Jahres auch eine eigene<br />
MUT-TOUR-Ortsgruppe ins Leben<br />
gerufen, deren Angebot sich grundsätzlich<br />
an alle richtet, die mit ihm und<br />
anderen zusammen in Bewegung<br />
kommen möchten.
Aktiv gegen Depressionen - Die MUT-TOUR 31<br />
Was ist die MUT-TOUR?<br />
Die MUT-TOUR ist ein Aktionsprogramm<br />
auf Rädern, das 2012 mit dem<br />
Ziel einer möglichst öf-fentlichkeitswirksamen<br />
Enttabuisierung und Entstigmatisierung<br />
der Depression ins<br />
Leben gerufen wurde. Alle zwei Jahre<br />
fahren gesunde und erkrankte Menschen<br />
unter der Leitung des Bremer<br />
Fotografen Sebastian Burger in insgesamt<br />
12 Etappen gemeinsam auf<br />
Tandems quer durch Deutschland,<br />
um die Akzeptanz der Erkrankung zu<br />
fördern, aber auch auf die Fähigkeiten<br />
erkrankter Menschen aufmerksam zu<br />
machen. Sie möchten sprichwörtlich<br />
Mut machen, der Erkrankung die Stirn<br />
zu bieten und sich etwas zuzutrauen,<br />
vor allem aber auch der Öffentlichkeit<br />
entgegenzutreten und auf ein erdrückendes<br />
Leiden aufmerksam zu machen.<br />
Dabei wirken die Bewegung<br />
und die Vielzahl positiver Eindrücke<br />
und Erfahrungen, aber auch das Gemeinschaftsgefühl<br />
und die Erfahrung<br />
der Bewältigung gesteckter Ziele heilsam.<br />
Auch in diesem Jahr ist die Tour<br />
am 4. Juni in Heidelberg wieder an<br />
den Start gegangen. In jeweils mehrtägige<br />
Etappen untergliedert radeln<br />
50 depressionserfahrene und –unerfahrene<br />
Menschen insgesamt 7.300<br />
km durch Deutschland. Übernachtet<br />
wird dabei vorwiegend in Zelten. Während<br />
dieser Staffel-fahrt, die am 3.<br />
September in Bremen endet, finden in<br />
über 50 Städten Mitfahraktionen statt.<br />
Am Montag, 4. Juli werden die Tourenfahrer<br />
von Witten kommend gegen<br />
11.00 Uhr auch am Bochumer Rathaus<br />
eintreffen, wo das Bündnis gegen<br />
Depression mit einen Info-Stand<br />
vertreten sein wird. Nach einer kurzen<br />
Verschnaufpause geht es dann nach<br />
Gelsenkirchen und Essen weiter. Im<br />
Rahmen der Bochumer Mitfahraktion<br />
sind die Bürger eingeladen, ihr Rad<br />
zu nehmen, im Sinne der Entstigmatisierung<br />
über die Erzbahntrasse nach<br />
Gelsenkirchen mitzufahren und den<br />
Tourengedanken mit allen Sinnen zu<br />
erleben.<br />
Vom Konzept überzeugt<br />
Die Absicht, aus diesem deutschlandweiten<br />
Tour-Gedanken heraus feste<br />
Ortsgruppen ins Leben zu rufen und<br />
diese zu unterstützen, besteht seitens<br />
des MUT-TOUR-Initiators Sebastian<br />
Burger bereits länger. Jürgen<br />
Trösken, der schon mehrfach Etappenteilnehmer<br />
war, hat das Konzept<br />
überzeugt. Das Fahrradfahren in der<br />
Gruppe empfindet er wegen des Erlebens<br />
von Natur, Sport und Gemeinschaft<br />
als etwas Wunderbares und<br />
Heilsames, weshalb er sich schließlich<br />
zur Gründung der Bochumer<br />
Gruppe entschlossen hat. Im Bestreben<br />
der Bekanntmachung und deren<br />
fester Etablierung hatte der begeisterte<br />
Etappenfahrer deshalb am Donnerstag,<br />
24.03.16 um 16.00 Uhr zu<br />
einer ersten kleinen Runde mit dem<br />
Fahrrad eingeladen und weitere Touren<br />
fol-gen lassen. Während die erste<br />
Tour nur eine geruhsame 10 km lange<br />
Schnupperrunde durch die klamme<br />
Gründonnerstagskühle des Kemnader<br />
Sees war, strebt die Gruppe künftig<br />
jeweils Donnerstagnachmittags um<br />
17.00 Uhr in unregelmäßigen Abständen<br />
Mitmachtouren von ca. 30 km an.<br />
Die jeweils angesetzten Termine können<br />
der Internetseite http://mut-tour.<br />
de/mitmachen/ortsgruppen/bochumer-mut-tour-ortsgruppe.html<br />
entnommen<br />
oder durch persönliche Kontaktaufnahme<br />
erfahren werden. Auf<br />
Anfrage kann für Menschen mit Handicap<br />
auch ein Tandem zum Einsatz<br />
kommen.<br />
Anmeldung und Info:<br />
Jürgen Trösken<br />
Email: bo-achterbahn@web.de
32<br />
COPD weiterhin auf dem Vormarsch<br />
Die Volkskrankheit COPD ist auch weiterhin auf dem Vormarsch<br />
Definition und Fakten:<br />
Die Lungenerkrankung COPD (chronisch<br />
obstruktive Bronchitis) ist weiter<br />
auf dem Vormarsch. Allein in Deutschland<br />
sind mindestens 6,8 Millionen<br />
an COPD erkrankt, die Dunkelziffer<br />
dürfte jedoch weitaus höher liegen,<br />
da viele Betroffene bisher noch gar<br />
nicht diagnostiziert wurden. Laut Angaben<br />
der Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO) ist die COPD mittlerweile<br />
die vierthäufigste krankheitsbedingte<br />
Todesursache.<br />
Hauptauslöser:<br />
Die COPD und das Lungenemphysem<br />
sind irreversible, also nicht rückführbare<br />
Erkrankungen. In ca. 90 Prozent<br />
der Fälle ist der Hauptauslöser<br />
das inhalative Rauchen. Eher selten<br />
auslösende Faktoren können eingeatmete<br />
Luftverschmut-zungen am<br />
Arbeitsplatz, verschleppte Lungenerkrankungen<br />
sowie der Gendefekt Alpha-1-Antitrypsinmangel<br />
sein.<br />
Erste Anzeichen:<br />
Dauerhafter Husten und Auswurf sowie<br />
später hinzukommende Atemnot<br />
gehören zu den ersten Anzeichen<br />
einer COPD. Man spricht vom AHA<br />
Effekt (Auswurf-Husten-Atemnot).<br />
Anfänglich tritt die Atemnot nur unter<br />
körperlicher Belastung, im fortgeschrittenen<br />
Stadium bereits auch im<br />
Ruhezustand auf.<br />
Erste Maßnahmen:<br />
Betroffene sind gut beraten bereits bei<br />
den ersten Anzeichen einen Lungenfacharzt<br />
aufzusuchen. Der Pneumologe<br />
kann die notwendigen Untersuchungen<br />
durchführen und anhand der<br />
Diagnose frühzeitig entsprechende<br />
Therapiemaßnahmen einleiten. Das<br />
allerwichtigste ist jedoch der sofortige<br />
und dauerhafte Verzicht auf das Rauchen.<br />
Therapieoptionen:<br />
Im fortgeschrittenen Stadium benötigen<br />
die Betroffenen neben unterschiedlichen<br />
Medikamenten nicht<br />
selten eine Langzeit-Sauerstofftherapie<br />
und/oder eine unterstützende<br />
Nicht-invasive Beatmung mittels Beatmungsmaske.<br />
Lungensport und<br />
Atemtherapie gehören ebenfalls zu<br />
den wichtigen Therapiesäulen.<br />
Patientencompliance und<br />
Prophylaxe:<br />
Die unbedingte Bereitschaft des<br />
Betroffenen sämtliche verordneten<br />
Therapiemaß-nahmen konsequent<br />
durchzuführen, sowie regelmäßige<br />
Grippeschutz- und die Pneumokokken<br />
Impfung verabreichen zu lassen,<br />
können den weiteren Verlauf der Erkrankung<br />
deutlich beeinflussen.<br />
Für Menschen mit COPD sind Informationen<br />
und der regelmäßige Austausch<br />
mit anderen Betroffenen sehr<br />
wichtig. Jens Lingemann gründete<br />
daher bereits vor 15 Jahren die Patientenorganisation<br />
Lungenemphysem-COPD<br />
Deutschland. Der Initiator<br />
der Selbsthilfeorganisation weiß<br />
wovon er spricht: „Ich habe selbst ein<br />
Lungenemphysem und eine COPD<br />
im weit fortgeschrittenen Stadium.<br />
Seit fünfzehn Jahren bin ich auf eine<br />
Langzeit-Sauerstofftherapie und<br />
seit acht Jahren zusätzlich auf eine<br />
Nicht-invasive Beatmungstherapie<br />
angewiesen.“<br />
„Als ich die Selbsthilfegruppe im November<br />
2001 als reine Privatinitiative<br />
gründete, hätte ich nie erwartet, dass<br />
diese einmal zu einem derart umfangreichen<br />
und gut angenommenen<br />
Projekt würde, an dem mittlerweile<br />
viele ehrenamtliche Helfer engagiert<br />
mitwirken. Aus den anfänglich 5 Teilnehmern<br />
sind mittlerweile mehr als<br />
14.000 Betroffene, Angehörige, Ärzte,<br />
Fachpersonal und Therapeuten geworden,<br />
die wir über unsere Mailingliste,<br />
den zweimal im Monat erscheinenden<br />
Newsletter und unsere 52<br />
regional aktiven Selbsthilfegruppen<br />
erreichen. In Kooperation mit dem<br />
COPD – Deutschland e.V. haben wir<br />
zudem 21 Patientenratgeber herausgegeben.“<br />
sagt Lingemann.<br />
Unsere Ziele:<br />
Wir möchten informieren und den<br />
Betroffenen Mut machen und Wege<br />
aufzeigen, wie man trotz einer schweren<br />
chronischen Erkrankung ein gutes<br />
und zufriedenes Leben führen<br />
kann. Wir versuchen die Betroffenen<br />
aus ihrer -aufgrund der stark eingeschränkten<br />
Mobilität- oftmals bereits<br />
bestehenden sozialen Isolation herauszuholen.<br />
Kommunikationsplattform:<br />
Die Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD<br />
Deutschland stellt<br />
für die Erkrankten eine kostenlose<br />
Mailingliste zur Kommunikation und<br />
zum dauerhaften Erfahrungsaustausch<br />
bereit.<br />
Symposium – Lunge:<br />
Einmal im Jahr kommen Betroffene,<br />
Ärzte und Fachpersonal nach Hattingen,<br />
um sich über neueste medizinisch<br />
wissenschaftliche Erkenntnisse<br />
zu informieren. Zudem kann man sich<br />
in der angeschlossenen Ausstellung<br />
umfassend über Rehakliniken, Sauerstoff-<br />
und Beatmungsgeräte, medizinische<br />
Gerätschaften und Therapieoptionen<br />
informieren. Namhafte<br />
Professoren referieren in patientenverständlicher<br />
Sprache über das gesamte<br />
Spektrum unserer Erkrankung.<br />
Zu den von 2007 - 2015 stattgefundenen<br />
Symposien-Lunge kamen teilweise<br />
mehr als 2.600 Besucher.<br />
Das 9. Symposium-Lunge wird am<br />
10. September <strong>2016</strong> von 09.00 –<br />
17:00 Uhr im LWL-Industriemuseum<br />
-Henrichshütte in Hattingen- in der<br />
Gebläsehalle stattfinden.<br />
Am 02. September 2017 folgt dann<br />
das 10. Symposium-Lunge an selber<br />
Stelle.<br />
Veranstalter:<br />
COPD-Deutschland e.V.<br />
Infos unter:<br />
www.copd-deutschland.de<br />
Mitveranstalter:<br />
Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD<br />
Deutschland<br />
Infos unter:<br />
www.lungenemphysem-copd.de<br />
Nachfragen zum Symposium-Lunge<br />
richten Sie bitte an das Kongressbüro:<br />
Jens Lingemann<br />
E-Mail: symposium-org@<br />
copd-deutschland.de<br />
Tel.: 0 23 24 – 99 99 59
Pflege 33<br />
Sonderteil<br />
Pflege und Vorsorge<br />
Pflegegrade und Leistungen<br />
ab dem 01.01.2017<br />
In Zukunft werden körperliche, geistige<br />
und psychische Einschränkungen<br />
gleichermaßen erfasst und<br />
in die Einstufung einbezogen. Mit<br />
der Begutachtung wird der Grad der<br />
Selbstständigkeit in sechs verschiedenen<br />
Bereichen gemessen und –mit<br />
unterschiedlicher Gewichtung– zu<br />
einer Gesamtbewertung zusammengeführt.<br />
Daraus ergibt sich die Einstufung<br />
in einen Pflegegrad. Die sechs<br />
Bereiche sind:<br />
1. Mobilität<br />
2. Kognitive und kommunikative<br />
Fähigkeiten<br />
3. Verhaltensweisen und psychische<br />
Problemlagen<br />
4. Selbstversorgung<br />
5. Bewältigung von und selbstständiger<br />
Umgang mit krankheitsoder<br />
therapiebedingten Anforderungen<br />
und Belastungen<br />
6. Gestaltung des Alltagslebens und<br />
sozialer Kontakte<br />
Hauptleistungsbeträge in Euro:<br />
Geldleistung ambulant<br />
PG1 PG2 PG3 PG4 PG5<br />
316 545 728 901<br />
Sachleistung ambulant<br />
PG1 PG2 PG3 PG4 PG5<br />
689 1298 1612 1995<br />
Entlastungsbetrag ambulant<br />
(zweckgebunden)<br />
PG1 PG2 PG3 PG4 PG5<br />
125 125 125 125 125<br />
Leistungsbetrag stationär<br />
PG1 PG2 PG3 PG4 PG5<br />
125 770 1262 1775 2005<br />
bundesdurchschnittlicher pflegebedingter<br />
Eigenanteil<br />
PG1 PG2 PG3 PG4 PG5<br />
580 580 580 580<br />
„Viele erhalten mehr Leistungen,<br />
niemand wird schlechter gestellt“<br />
Wer bereits Leistungen der Pflegeversicherung<br />
bezieht, wird per Gesetz<br />
automatisch in das neue System<br />
übergeleitet. Niemand muss einen<br />
neuen Antrag auf Begutachtung stellen.<br />
So wird für die Betroffenen unnötiger<br />
zusätzlicher Aufwand vermieden.<br />
Dabei gilt: Alle, die bereits Leistungen<br />
von der Pflegeversicherung erhalten,<br />
erhalten diese auch weiterhin mindestens<br />
in gleichem Umfang, die allermeisten<br />
erhalten sogar deutlich mehr.<br />
Konkret gilt die Formel: Menschen<br />
mit ausschließlich körperlichen Einschränkungen<br />
werden automatisch in<br />
den nächst höheren Pflegegrad übergeleitet.<br />
(Beispiele: Pflegestufe I wird<br />
in Pflegegrad 2, Pflegestufe III wird in<br />
Pflegegrad 4 übergeleitet). Menschen<br />
mit geistigen Einschränkungen kommen<br />
automatisch in den übernächsten<br />
Pflegegrad. (Beispiel: Pflegestufe<br />
0 wird in Pflegegrad 2, Pflegestufe<br />
II mit eingeschränkter Alltagskompetenz<br />
wird in Pflegegrad 4 übergeleite<br />
Quelle: Bungesministerium für Gesundheit<br />
Weitere Informationen zum<br />
Thema Pflege , Vorsorge und<br />
den geplanten Änderungen für<br />
das Jahr 2017 erhalten Sie auch<br />
in den nächsten <strong>Ausgabe</strong>n von<br />
<strong>BOGESUND</strong>
34<br />
Pflege<br />
Claudius-Höfe_JW-Anzeige Bochum-Her<br />
Was verändert sich beim Übergang<br />
von Pflegestufen zu Pflegegraden?<br />
Mehr Leistungen, aber kein zusätzlicher<br />
Aufwand. Wer bereits<br />
Leistungen der Pflegeversicherung<br />
bezieht, gelangt ohne weiteren<br />
Antrag und ohne weitere<br />
Begutachtung aus der bisherigen<br />
Pflegestufe in den neuen Pflegegrad.<br />
Für Men schen mit körperlichen Einschränkungen<br />
gilt dabei die Grundregel<br />
„+1“. Sie ge langen beispielsweise<br />
von der Pflegestufe 1 in Pflegegrad<br />
2. Für Pflegebedürftige mit<br />
dauerhaft erheblich eingeschränkter<br />
Alltagskompetenz gilt sogar „+2“.<br />
Pflegebedürftige werden automatisch<br />
durch die jeweilige Pflegekasse über<br />
den neuen Pflegegrad und die neuen<br />
Leistungsbeträge informiert.<br />
Alle, die bereits Leistungen von der<br />
Pflegeversicherung erhalten, bekommen<br />
diese weiterhin mindestens im<br />
gleichen Umfang, die allermeisten sogar<br />
deutlich mehr. Bei Pflegebedürftigen<br />
in vollstationärer Pflege ab Pflegegrad<br />
2 wird sich der von ihnen zu<br />
tragende pflegebedingte Eigenanteil<br />
bei einer Höherstufung nicht erhöhen.<br />
Dieser Vertrauensschutz ist wichtig.<br />
Die Regelung gilt auch dann, wenn<br />
jemand einen Antrag auf einen höheren<br />
Pflegegrad gestellt hat, der Gutachter<br />
beziehungsweise die Gutachterin<br />
aber einen niedrigeren Pflegegrad<br />
feststellt.<br />
Wer ab dem 1. Januar 2017 erstmals<br />
Leistungen beantrgen möchte oder<br />
eine erneute Begutachtung wünscht,<br />
profitiert ebenfalls automatisch.<br />
Die geltenden Prinzipien kommen<br />
dann von selbst zur Anwendung.<br />
Während der Begutach tung prüft<br />
der Medizinische Dienst, wie selbstständig<br />
jemand ist. Mit den neuen<br />
Pflegegraden wird eine differenziertere<br />
Betrachtung und Wiedergabe<br />
der indi viduellen Beeinträchtigungen<br />
möglich. Aufgelistete Pflegeminuten<br />
spielen in der neuen Begutachtung<br />
keine Rolle mehr, denn die neuen<br />
Pflegegrade orien tieren sich am Grad<br />
der Selbstständigkeit.<br />
Muss ich etwas tun, wenn ich die<br />
neuen Leistungen der Pflegeversicherung<br />
erhalten möchte?<br />
Wenn Sie vor dem 1. Januar 2017 bereits<br />
Leistungen der Pflegeversicherung<br />
be ziehen, lautet die Antwort auf<br />
diese Frage ganz einfach: Nein. Denn<br />
Sie werden automatisch in das neue<br />
System überführt.<br />
Für Menschen, die ab diesem Zeitpunkt<br />
erstmals Leistungen der<br />
Pflegeversiche rung in Anspruch nehmen<br />
wollen, kommt mit dem 1. Januar<br />
2017 das neue – in Wissenschaft sowie<br />
Praxis entwickelte und getestete<br />
– Begutachtungsinstrument automatisch<br />
im Rahmen der Pflegebegutachtung<br />
durch den Medizinischen Dienst<br />
zum Einsatz. Für Pflegebedürftige,<br />
Angehörige und Pflegekräfte fallen<br />
aus gutem Grund keine zusätzlichen<br />
Schritte an. Sie verdienen – so das<br />
Ziel des Pflegestärkungsgesetzes –<br />
so viel Unterstützung wie möglich und<br />
sollen nicht mit bürokratischen Aufgaben<br />
belastet werden.<br />
Quelle: Bungesministerium für Gesundheit<br />
Ambulante<br />
Pflege und<br />
Assistenz<br />
n Grund-, Behandlungs- und<br />
Verhinderungspflege<br />
n Pflegekurse für pflegende Angehörige<br />
n Beratung und Betreuung<br />
n Hauswirtschaftliche<br />
Versorgung<br />
n 24-Stunden-Rufbereitschaft<br />
n Hausnotruf<br />
Ev. Johanneswerk<br />
Ambulante Pflege und Assistenz<br />
Kulmerstraße 23<br />
44789 Bochum<br />
Tel. 0234 333 859 11<br />
www.johanneswerk.de/wv-bochum-herne<br />
TRIX - mit Hilfsmittelnummer<br />
Gemeinsam unterwegs<br />
mobile Lösungen<br />
Unbenannt-3 1 01.06.16 12:32
Das Autismus-Therapie-Zentrum der Familien- und Krankenpflege gGmbH 35<br />
Das Autismus-Therapie-Zentrum der<br />
Familien- und Krankenpflege gGmbH in Bochum<br />
Im Juni im Jahr 2015 ist das ATZ<br />
in der Universitätsstraße 90 in<br />
Bochum eröffnet worden.<br />
Es ist eine behindertengerechte Einrichtung<br />
mit 289 qm, großzügigen,<br />
hellen Räumlichkeiten. Es gibt einen<br />
gut ausgestatteten Motorikraum, einen<br />
Snoezelraum (Entspannungsraum)<br />
mit Wassersäule und einem<br />
Wolkensofa sowie reizarme Therapieräume.<br />
Neben der WC-Anlage gibt es<br />
auch eine behindertengerechte Toilette.<br />
Das Interesse an einem Zentrum, das<br />
Therapie ausschließlich für autistische<br />
Menschen anbietet, war und ist groß.<br />
Das Zentrum wurde bei den Pädiatern<br />
und Kinderpsychiatern sowie in den<br />
Schulen, Kitas und Werkstätten vorgestellt<br />
und erlangte innerhalb kurzer<br />
Zeit einen hohen Bekanntheitsgrad.<br />
Die Betreuung der Ratsuchenden<br />
beginnt mit einem ausführlichen Anamnesegespräch.<br />
Dies beinhaltet auch<br />
die Hilfestellung, welche Ämter für<br />
die Familien zuständig sind, wie ein<br />
Antrag auf Schwerbehinderung gestellt<br />
wird, eine Pflegestufe und eine<br />
Schulbegleitung beantragt wird. Bis<br />
hin zum eigentlichen Antrag auf autismusspezifische<br />
Therapie.<br />
Wegen der hohen Nachfrage wurden<br />
schnell weitere Therapeutinnen<br />
eingestellt. Es handelt sich bei den<br />
Therapeutinnen ausschließlich um<br />
Fachpersonal, welche entsprechende<br />
Ausbildungen durchlaufen haben. Regelmäßige<br />
Fort-und Weiterbildungen<br />
gewährleisten einen hohen Qualitätsanspruch.<br />
In den letzten Monaten sind auch<br />
Flüchtlingsfamilien mit ihren Kindern<br />
zu uns gekommen. Aufgrund der<br />
Sprachproblematik ist in der Regel<br />
ein Dolmetscher bei den Beratungsgesprächen<br />
dabei.<br />
Die Altersspanne der Patienten und<br />
Patientinnen liegt im Moment zwischen<br />
23 Monaten und 31 Jahren.<br />
Neben der eigentlichen Autismusspektrumstörung<br />
kommt als Komorbidität<br />
u.a. oft auch ADHS vor.<br />
Im März hat das erste Elterntreffen<br />
im ATZ stattgefunden, die Eltern waren<br />
sehr interessiert an diesem Austausch.<br />
Solche Treffen werden nun<br />
einmal im Quartal angeboten.<br />
Das ATZ lud zum Tag der offenen Tür<br />
im April ein und dieser war ein voller<br />
Erfolg! Ein fröhliches Event mit Hüpfburg,<br />
Kinderschminken, Essen und<br />
Trinken. Einige Eltern hatten Kuchen<br />
gebacken und andere Leckereien mitgebracht.<br />
Für Interessierte wurden<br />
Beratungsgespräche angeboten.<br />
Das Team des ATZ wünscht allen<br />
Leserinnen und Lesern eine schöne<br />
Sommerzeit.<br />
Wir sind seit 1966 gemeinnützig in der ambulanten<br />
Pfl ege tätig. Ergänzend zur Pfl ege bieten wir eine große<br />
Anzahl an Dienstleistungen für Sie an.<br />
Wir sind Vertragspartner aller Kranken- und Pfl egekassen.<br />
Wir beraten Sie gerne kostenlos.<br />
Gründungsmitglied des
36<br />
Vorsorge<br />
Vorsorge<br />
Sterbegeldversicherung<br />
Bestattungsvorsorge mit einer<br />
Versicherung<br />
Die Sterbegeldversicherung bietet Ihnen<br />
ebenfalls die Möglichkeit, fi nanziell<br />
vorzusorgen. Hierbei handelt es<br />
sich um eine Kapitallebensversicherung<br />
auf den Todesfall, dessen Summe<br />
Sie als Versicherungsnehmer frei<br />
wählen können.<br />
Je nach Anbieter wird Ihr monatlich<br />
eingezahltes Geld im Sterbefall oder<br />
bei Erreichen einer bestimmten Altersgrenze<br />
ausgezahlt.<br />
Der Vorteil der Sterbegeldversicherung<br />
ist die Zweckgebundenheit des<br />
gesparten Geldes. Dieses kann nicht<br />
für eventuell anfallende Pfl egekosten<br />
für Sie verwendet werden.<br />
Der Nachteil ist die Altersgrenze, zu<br />
der eine Sterbegeldversicherung abgeschlossen<br />
werden kann. Üblicherweise<br />
liegt diese bei circa 70 Jahren.<br />
Bestattungsverfügung<br />
Organisatorische Vorsorge<br />
Mit einer Bestattungsverfügung haben<br />
Sie die Möglichkeit, Ihre Vorstellungen<br />
bezüglich Ihrer eigenen<br />
Beisetzung festzuhalten und eine Art<br />
Willenserklärung abzugeben. Dabei<br />
können Sie neben der Bestattungsart<br />
und der Grabart auch ein Bestattungsunternehmen<br />
angeben.<br />
Je nach Wunsch können Sie in der<br />
Verfügung lediglich übergeordnete<br />
Fragestellungen behandeln oder detaillierte<br />
Themen wie die Trauermusik<br />
behandeln. Eine Bestattungsverfügung<br />
sollte handschriftlich erstellt<br />
werden und ein paar wichtige Dinge<br />
enthalten:<br />
Die Überschrift und die Einleitung<br />
müssen deutlich machen, dass es<br />
sich hierbei um eine Bestattungsverfügung<br />
handelt. Außerdem müssen<br />
Angaben wie der Erstellungsort, das<br />
Datum, Ihre Anschrift, Ihr Name und<br />
Ihr Geburtsdatum, eine Bestattungsart<br />
und ein Bestattungsort sowie Ihre<br />
Unterschrift enthalten sein.<br />
Um keine Zweifel an der Echtheit der<br />
Verfügung aufkommen zu lassen,<br />
können Sie diese auch von Ihrem<br />
Hausarzt oder einem Notar bestätigen<br />
lassen.<br />
Bitte beachten Sie, dass die Ausführungen<br />
lediglich einen ersten Überblick<br />
bieten und nicht die Beratung<br />
durch einen Bestatter oder die Informationen<br />
eines Notars ersetzen.<br />
Hier könnte IHRE ANZEIGE stehen.<br />
Für Informationen zur Anzeigenschaltung in <strong>BOGESUND</strong><br />
wenden Sie sich bitte an:<br />
HVF VERLAG<br />
Tel. 0234 - 287 8888 5 | bogesund@hvf-verlag.de<br />
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Impressum / Vorschau nächste <strong>Ausgabe</strong> 37<br />
Impressum / Vorschau nächste <strong>Ausgabe</strong><br />
Redaktion:<br />
Medizinisches Qualitätsnetz Bochum e.V.<br />
Huestr. 5, 44787 Bochum<br />
Tel. 0234 / 54 7 54 53 | E-Mail: info@medqn.de<br />
Pressereferent Werner Conrad<br />
in Kooperation mit der Agentur Gesundheitscampus<br />
Bochum und dem HVF VERLAG<br />
Verlag, Gestaltung, Druck und Anzeigen:<br />
HVF VERLAG & DRUCK<br />
CEO Dennis Frank, Postfach 10 07 22, 44707 Bochum<br />
Tel. 0234 / 287-8888-5 - Fax 0234 / 287-8888-7<br />
E-Mail: info@hvf-verlag.de - Internet: www.hvf-verlag.de<br />
Bildnachweis:<br />
Cover © Anna Omelchenko - Fotolia.com<br />
<strong>Ausgabe</strong><br />
<strong>Nr</strong>. 2 / Juli <strong>2016</strong><br />
Alle Rechte vorbehalten<br />
Trotz sorgfältiger Prüfung der Einträge und Anzeigen können wir leider keine<br />
Haftung für die Richtigkeit und/oder Vollständigkeit der Informationen<br />
und Anzeigen übernehmen.<br />
Diese Publikation enthält Informationen zu medizinischen und gesundheitlichen<br />
Themen. Diese Informationen sind kein Ersatz für die Beratung<br />
durch einen Arzt, Apotheker oder einen anderen Vertreter der Heilberufe<br />
und dürfen nicht zur Eigen- oder Fremddiagnose bzw. -behandlung verwendet<br />
werden. Bei allen Fragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt.<br />
Fragen, Lob oder Kritik?<br />
- Schreiben Sie uns an<br />
bogesund@hvf-verlag.de<br />
Diese Broschüre wurde mit größtmöglicher Sorgfalt zusammengestellt. Änderungen vorbehalten.<br />
Nachdruck und Übersetzungen in Print und Online sind – auch auszugsweise – nicht gestattet.<br />
Titel, Umschlaggestaltung sowie Art und Anordnung des Inhalts sind zugunsten des jeweiligen Inhabers<br />
dieser Rechte urheberrechtlich geschützt.<br />
Vielen Dank<br />
Wir bedanken uns für die Unterstützung<br />
bei allen Anzeigenkunden<br />
BO7 / Auto BO7 GbR<br />
COPD Deutschland e.V.<br />
Cyberdyne Care Robotics GmbH<br />
DRK Kreisverband Bochum e.V.<br />
Evgl. Johanneswerk Pfl ege und Assistenz<br />
Familien + Krankenpfl ege Bochum gGmbH<br />
Kock Brillen e.K.<br />
Lötte Orthopädie-Schuhtechnik<br />
LUEG Bestattungen<br />
L.u.P. GmbH<br />
Logopädie Daniela Feldhoff<br />
RA Schild + Schütze<br />
tri-mobil<br />
Vitanitas GmbH<br />
Weight Watchers Center Bochum<br />
Wendland Bestattungen GmbH<br />
Nächste <strong>Ausgabe</strong><br />
Schwerpunktthema:<br />
Prävention und Gesundheitsförderung<br />
Die nächste <strong>Ausgabe</strong> von<br />
<strong>BOGESUND</strong><br />
erscheint<br />
im September/Oktober <strong>2016</strong>
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● Das Haus- und Facharztnetz in Bochum mit über 160 Mitgliedern<br />
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Kontakt: Netzbüro – Huestr. 5 in 44787 Bochum – Fon: (02 34) 54 7 54 53 – Mail: info@medqn.de – www.medqn.de<br />
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Sonntag, 2. April 2017<br />
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