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2015-03

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dem Sasenberg – zum Opfer. Der in<br />

früheren Jahren äußerst beliebte Aussichtsturm<br />

wurde zum Gedenken an<br />

den Prinzen Wilhelm von Oranien,<br />

genannt „Der Schweiger“, errichtet<br />

und anno 1901 eingeweiht.<br />

Die Wilhelmswarte, im Volksmund<br />

„Türmchen“ genannt, wird<br />

somit nunmehr links liegen gelassen<br />

und auf schönen alten Waldwegen<br />

geht es in stetigem Wechsel auf- und<br />

abwärts. In diesem Bereich kommt<br />

die einmalige Schönheit einer Haubergslandschaft<br />

voll zur Geltung.<br />

Daher schon mal eine Empfehlung:<br />

Man sollte die eigentlich nur bei<br />

Schnee schlecht begehbare Tour für<br />

die Zeit einplanen, von der der Dichter<br />

sagt: „…die Bäume schlagen<br />

Frisch aufgeschichteter Meiler im Ebersbachtal<br />

aus.“ Das frische, junge Maigrün<br />

des Niederwalds und das leuchtende Gelb der Ginsterblüten<br />

trägt sicherlich nicht nur bei einem Naturliebhaber zur<br />

Hebung des Gemütszustands bei. Insgesamt fällt auf, dass<br />

nur ganz selten einmal ein Fichtenbestand durchquert werden<br />

muss.<br />

Wir befinden uns oberhalb des Dietzhölztals und blicken<br />

auf die Ortschaften Eibelshausen, Simmersbach und Eiershausen.<br />

Ganz im Hintergrund ist der ältere Teil des Hirzenhainer<br />

Flugplatzgeländes zu erkennen. Seit beinahe 100 Jahren wird<br />

dort die Segelfliegerei betrieben. Mittlerweile können aber<br />

auch Motorflieger starten und landen. Schließlich erreichen wir<br />

den zu einem Freizeitgelände umgewidmeten alten Sportplatz<br />

von Wissenbach. Hier ist die beste Gelegenheit für die Halbzeitpause.<br />

Das Dorf selbst ist in der Region bekannt für den<br />

inzwischen eingestellten Schieferabbau. Mehr als zweieinhalb<br />

Jahrhunderte lang wurde in der Grube Batzbach Dach- und<br />

Wandschiefer bergmännisch gewonnen. In Expertenkreisen<br />

ist dieses Bergwerk sogar weltbekannt wegen der im Schiefer<br />

vorkommenden Versteinerungen von Meerestieren.<br />

erinnernde grüne „Haken“ auf weißem Grund. Sie symbolisieren<br />

die Hügel und die Gewässer der Region.<br />

Wenn man die von Weidelbach nach Ewersbach führende<br />

L 3044 überquert hat, dann findet man rechter Hand das<br />

naturbelassene Quellgebiet des Roßbachs. Leider weist keine<br />

Info-Tafel hierauf hin. Die Wegmarkierung indes zeigt<br />

in die entgegengesetzte Richtung. Man möchte mit Hildegard<br />

Knef singen: „Von nun an geht`s bergab.“ Der Weg ins<br />

Ebersbachtal ist nämlich teilweise recht steil. Am tiefsten<br />

Punkt stößt man auf einen Köhlerplatz, der regelmäßig seinem<br />

Zweck – der Herstellung von Holzkohle – gerecht wird.<br />

Und derjenige, der meint, dass man in früheren Zeiten doch<br />

wohl eher selten einmal gegrillt hat, der hat fraglos Recht.<br />

Über viele Jahrhunderte gehörte die Herstellung von<br />

Holzkohle aus einem ganz anderen Grund zu den wichtigsten<br />

Verrichtungen im Hauberg. Mit Holz waren die zur Eisenverhüttung<br />

notwendigen Temperaturen nicht zu erreichen. Mit<br />

Holzkohle schon. Und so war der Verkauf an die Hütten finanziell<br />

einträglich. Im 19. Jahrhundert aber folgte ein Desaster.<br />

Die durch den Bau der Eisenbahnstrecken<br />

begünstigte Verfügbarkeit der billigen Steinkohle<br />

bedeutete das Ende der Köhlerei. An<br />

die Verwendung der Holzkohle zu Grillzwecken<br />

dachte damals noch keiner. Wenn man<br />

bei der Wanderung Glück hat, dann qualmt<br />

ein Meiler. Auf diesem urigen Platz mit einer<br />

Holzhütte, mit einem Tisch, mit Bänken<br />

und einem Brunnen legen wir eine erste Rast<br />

ein. Während unserer Pause hasten in nur<br />

wenigen Metern Entfernung mehrere Rehe<br />

vorbei; immer wieder einmal geraten später<br />

in dem idyllischen Gelände Hasen und auch<br />

ein Fuchs in unser Blickfeld.<br />

Im vergangenen Jahr wurde die ursprünglich<br />

22 km lange Tour auf nunmehr<br />

19,2 Kilometer und 594 Höhenmeter „abgespeckt“.<br />

Der Kürzung fiel einer der markantesten<br />

Punkte – die Wilhelmswarte auf<br />

Vor drei Jahre bearbeitete Haubergsfläche – jetzt wieder im Wachstum<br />

18 durchblick 3/<strong>2015</strong>

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