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als PDF - Universitätsklinikum Leipzig

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GESUNDHEIT<br />

UND MEHR...<br />

22/07 DAS PATIENTENMAGAZIN DES<br />

UNIVERSITÄTSKLINIKUMS LEIPZIG<br />

Grafik: dpa<br />

IHR PERSÖNLICHES<br />

GRATIS-EXEMPLAR<br />

Transplantation:<br />

Junge erhält<br />

die Niere<br />

seiner Mutter<br />

Seite 3<br />

Blutbank <strong>Leipzig</strong>:<br />

Hilfe aus dem<br />

Kühlschrank…6<br />

Uniklinik:<br />

Spende aus<br />

Regensburg…7


2 MELDUNGEN | KOPF DER WOCHE<br />

Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />

Gesundheit und mehr...<br />

INHALT<br />

Klinikum intern<br />

Neues aus der<br />

Uniklinik <strong>Leipzig</strong> . . . . . . . . . 3<br />

Reportage<br />

Kalter Krieg um den Nordpol4/5<br />

Klinikum 2007<br />

Mit Ultraschall<br />

gegen Tumore. . . . . . . . . . . . 6<br />

Klinikum 2007<br />

Spende aus Regensburg. . . . 7<br />

Klinikum 2007<br />

Schuppenflechte –<br />

auch im Bundestag. . . . . . . . 8<br />

Ratgeber<br />

Sprechwerkzeuge<br />

ohne Schnickschnack. . . . . . 9<br />

Politik I Wirtschaft<br />

Neues Nest<br />

für den Kranich . . . . . . . . . 10<br />

Reise<br />

Österreich . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

Kultur<br />

Abschied von<br />

Evelyn Havemann . . . . . . . . . 12<br />

Unterhaltung<br />

Ossis wollen<br />

ihren Trabi wieder. . . . . . . . . 13<br />

Prävention<br />

ACE-Säfte –<br />

f<strong>als</strong>che Versprechen . . . . . . . . 14<br />

Wellness<br />

Entspannung in heimischer<br />

Wanne. . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

Kinderseite<br />

Popel sind die<br />

Perlen der Nase . . . . . . . . . . 16<br />

Jugend<br />

Schrill-schriller-Gendefekt. . . 17<br />

Gesundheit, Geld und Recht<br />

Stillstand am Straßenrand. 18<br />

Soziales<br />

Widerstand gegen<br />

Zwangsverrentung . . . . . . . . 19<br />

Sport<br />

Unser Mann<br />

in Johannesburg . . . . . . . 20/21<br />

Rätselseite . . . . . . . . . . . . 22<br />

Veranstaltungshinweise |<br />

TV-Tipps . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

Steckbrief | Impressum. 24<br />

KOPF DER WOCHE Cristina Fernández de Kirchner, Präsidentin Argentiniens<br />

Argentinien ist das Land des Fußballs,<br />

des Tangos und des Machismo.<br />

Doch das ändert nichts<br />

daran, dass die Südamerikaner eine<br />

Frau zur Präsidentin gewählt haben.<br />

Die 54-jährige Cristina Fernández de<br />

Kirchner, Gattin des peronistischen<br />

Präsidenten Néstor Kirchner, war <strong>als</strong><br />

klare Favoritin ins Rennen um das<br />

höchste Staatsamt gegangen – sie kam<br />

mit 45 Prozent Stimmenanteilen<br />

durchs Ziel. Sie ist die erste gewählte<br />

Präsidentin Argentiniens und weltweit<br />

die erste Frau, die ihrem Mann durch<br />

demokratische Wahlen im Amt nachfolgt.<br />

Man sagt ihr nach, sie überlasse nichts<br />

dem Zufall. Nicht nur Make up und<br />

Garderobe müssen perfekt sein, vor allem<br />

ihre stets frei gehaltenen Reden<br />

sind minutiös vorbereitet. Und auch<br />

ihr Aufstieg zur Macht erscheint alles<br />

andere <strong>als</strong> ein Zufall. Seit ihrer Studienzeit<br />

in den von linken Revolutionsträumen<br />

bestimmten frühen 1970er<br />

Jahren ist sie politisch bei den Peronisten,<br />

dieser so mächtigen wie diffusen<br />

Bewegung, aktiv. Eine Frau mit Biss.<br />

Sie kann in einem Augenblick kokett<br />

ihre weiblichen Reize einsetzen und im<br />

nächsten mit scharfer Stimme und stechendem<br />

Blick ihre Gegner angreifen.<br />

Als Ehemann suchte sie sich den politisch<br />

gleichgesinnten Néstor Kirchner<br />

aus. Seither sind die beiden ein kaum<br />

zu stoppendes Gespann. Die Anfänge<br />

MELDUNGEN REIZTHEMA<br />

Mehr Grippepatienten in Deutschland<br />

In den Wintermonaten dieses Jahres erkrankten mehr Deutsche an<br />

Grippe <strong>als</strong> im Vorjahr. Rund 2,7 Millionen mussten wegen der Grippewelle<br />

von Februar bis März zum Arzt, 14 400 wurden ins Krankenhaus<br />

eingewiesen. Das sind etwa vier bis fünf Mal so viele wie im vergangenen<br />

Jahr. Diese Zahlen veröffentlichte das Robert-Koch-Institut.<br />

Besonders häufig mussten demnach Säuglinge und Kleinkinder sowie<br />

Menschen von über 60 Jahren im Krankenhaus behandelt werden.<br />

Rückblickend sei es eine mittelstarke Saison gewesen. Es habe zwar<br />

mehr Erkrankungen <strong>als</strong> im Vorjahr gegeben, jedoch deutlich weniger<br />

Grippefälle <strong>als</strong> im Winter 2004/2005. dpa<br />

Krankenkasse zahlt nicht<br />

Wegen ihrer Unfruchtbarkeit hat sich eine fast 30-jährige deutsche<br />

Frau in einem spanischen Krankenhaus eine künstlich befruchtete<br />

Eizelle einsetzen lassen. Im Gegensatz zu Deutschland sind<br />

Eizellenspenden im Königreich der Iberischen Halbinsel erlaubt. Anschließend<br />

reichte die Schwangere die Rechnung über die Behandlungskosten<br />

in Höhe von rund 7000 Euro bei ihrer Krankenkasse ein,<br />

bei der sie auch eine Zusatzversicherung zur gesetzlichen Krankenversicherung<br />

abgeschlossen hatte. Die Kasse verweigerte jedoch die<br />

Kostenübernahme, da der Eingriff in Deutschland verboten sei und<br />

somit nicht in ihr Leistungsspektrum falle. Die Frau zog vor Gericht,<br />

das die Klage allerdings abwies. Dafür ausschlaggebend war nach<br />

dem Urteil der Richter neben dem grundsätzlichen Behandlungsverbot<br />

in Deutschland, dass Krankenkassen lediglich Kosten für Heilbehandlungen<br />

übernehmen. Unerfüllter Kinderwunsch sei jedoch keine<br />

Krankheit. ddp<br />

Aids blieb in den USA lange unerkannt<br />

A ls 1981 eine bis dahin rätselhafte Immunschwäche von Forschern<br />

erstm<strong>als</strong> beschrieben wurde, hatte sich das Aidsvirus schon etwa<br />

zwölf Jahre unerkannt in der US-Bevölkerung verbreitet. Dies berichtet<br />

ein internationales Forscherteam nach Gen-Analysen zahlreicher<br />

Aidsviren in den „Proceedings“ der US-Nationalen Akademie der<br />

Wissenschaften. Wahrscheinlich war der Erreger bereits um das Jahr<br />

1966 herum von Afrika nach Haiti gelangt und von dort 1969 schließlich<br />

in die Vereinigten Staaten. dpa<br />

Foto: rtr<br />

ihrer politischen Karriere liegen in<br />

Santa Cruz, der Heimatprovinz ihres<br />

Mannes im tiefen Süden Argentiniens.<br />

Von dort aus schaffte die Juristin zuerst<br />

den Sprung ins Bundesparlament<br />

und damit in das Rampenlicht der<br />

Hauptstadt Buenos Aires. Bis zur Wahl<br />

ihres Mannes 2003 zum Präsidenten<br />

war sie bekannter <strong>als</strong> er.<br />

Als Abgeordnete in beiden Kammern<br />

des Bundesparlaments machte sie <strong>als</strong><br />

scharfzüngige, gefährliche und auch<br />

jähzornige Gegnerin Furore. „Ihre<br />

aufbrausende Art, ihr autoritäres Gehabe<br />

und ihre Angriffslust handelten<br />

ihr den Spitznamen „Madame Guillotine“<br />

ein. Nach dem Militärputsch<br />

1976 zogen die Kirchners aus Angst<br />

vor Mörderbanden des Regimes nach<br />

Santa Cruz. Dort wurden sie <strong>als</strong><br />

Rechtsanwälte wohlhabend. Ihr politischer<br />

Aufstieg begann nach dem<br />

Ende der Militärherrschaft 1983. Das<br />

Paar hat zwei Kinder – Máximo und<br />

Florencia.<br />

Kirchner stammt aus einer Familie der<br />

Mittelschicht. Geboren wurde sie am<br />

19. Februar 1953 in der Hauptstadt<br />

der Provinz Buenos Aires, La Plata. Ihre<br />

Mutter war engagierte Gewerkschafterin<br />

und verstand sich wenig mit<br />

ihrem Mann, einem Fuhrunternehmer.<br />

In La Plata machte sie Abitur und<br />

lernte während des Jurastudiums ihren<br />

späteren Mann kennen.<br />

Frank Schmiedel<br />

Hoher Aufklärungsbedarf<br />

Für Sonnabend, den 3. November,<br />

lädt die Sächsische<br />

Krebsgesellschaft<br />

Tumorpatienten und deren Angehörige<br />

erstm<strong>als</strong> zu einem<br />

landesweiten Krebsinformationstag<br />

in die VIP/Business-<br />

Lounge des Zentr<strong>als</strong>tadions<br />

<strong>Leipzig</strong>, Am Sportforum 3, ein.<br />

Von 9.30 bis 16 Uhr können<br />

sich Besucher dort über aktuelle<br />

Entwicklungen in der Krebsmedizin<br />

informieren. Der Eintritt<br />

ist frei.<br />

In den Vorträgen, die unter<br />

dem Motto „Auf Augenhöhe –<br />

Patientenkompetenz“ stehen,<br />

berichten Krebsexperten aus<br />

ihren Fachgebieten. Und danach<br />

stehen sie für persönliche<br />

Gespräche mit Betroffenen zur<br />

Verfügung – unter vier Augen,<br />

wenn gewünscht. Praktische<br />

Übungen, das Forum der<br />

Selbsthilfe und eine große Messe<br />

mit Beratungsständen würden<br />

das Programm ergänzen,<br />

hieß es. „Die Krebsgesellschaft<br />

unseres Bundeslandes will mit<br />

diesem ersten Krebsinformationstag<br />

Betroffene befähigen,<br />

den eigenen Behandlungsweg<br />

mitzugestalten“, so Ursula G.<br />

Froster, Vorstandsvorsitzende<br />

der Sächsischen Krebsgesellschaft.<br />

Jährlich erkranken in Deutsch-<br />

land fast 425 000 Menschen<br />

neu an Krebs, davon rund<br />

22 000 allein in Sachsen. Zu<br />

den häufigsten Neuerkrankungen<br />

gehören Darm-, Brust-,<br />

Prostata- und Lungenkrebs. Die<br />

Diagnose werde von Patienten<br />

und Angehörigen meist <strong>als</strong><br />

Schock empfunden, löse vielfältige<br />

Ängste und das Bedürfnis<br />

nach Verdrängung aus. Gleichzeitig<br />

entstehe ein hoher Aufklärungsbedarf.<br />

Nur eine Woche später, am 10.<br />

November 2007, findet im Carl-<br />

Ludwig-Institut der Uniklinik<br />

<strong>Leipzig</strong> zum Thema Krebs ein<br />

Patientenkongress statt. Die<br />

Veranstaltung beginnt um<br />

10 Uhr und dauert bis zirka<br />

16.15 Uhr, das Institut befindet<br />

sich in der Liebigstraße 27. Finanziert<br />

wird der Patienten-<br />

Kongress von der Deutschen<br />

Krebshilfe. Thematisiert werden<br />

moderne Behandlungskonzepte<br />

in der Radiologie und<br />

Chirurgie, neue Medikamente<br />

gegen Krebs und der Umgang<br />

mit psychischen und sozialen<br />

Problemen während dieser<br />

schweren Erkrankung. Nach<br />

den von Experten geführten<br />

Vorträgen besteht die Möglichkeit,<br />

in kleinem Kreis fragen zu<br />

stellen. Moderiert wird die Veranstaltung<br />

von Peter Escher.<br />

Angelika Raulien


KLINIKUM INTERN 3<br />

TRANSPLANTATION<br />

KONZERT<br />

Am 28. November 2007, 20<br />

Uhr, kommt es zur Premiere<br />

des Benefizevents „Gospel<br />

hilft kranken Kindern“ in der-<br />

<strong>Leipzig</strong>er Thomaskirche. Einlass<br />

ist 19.30 Uhr.<br />

Erstm<strong>als</strong> treffen die beiden bekanntesten<br />

Gospelchöre <strong>Leipzig</strong>s<br />

„Open up wide“ und „Little Light of<br />

L.E.“ aufeinander, um Groß und<br />

Klein in die verschiedensten Variationen<br />

des Gospels einzuführen.<br />

Erleben Sie die einmalige Atmosphäre,<br />

wenn insgesamt 120 Sänger<br />

vor der fantastischen Kulisse<br />

der Thomaskirche klassische und<br />

moderne Gospelstücke darbieten.<br />

Die Band „Erik & The New Hats“,<br />

die Pianisten Dr. Heiko Schneider<br />

und Andreas Reuter sowie die bezaubernde<br />

Solistin MaryBeth Gremour<br />

begleiten den Abend und setzen<br />

Höhepunkte. Die beiden Chorleiter<br />

Eva von der Heyde und Jörg<br />

Petzold werden von Juliane Kirchner-Jung<br />

<strong>als</strong> Moderatorin unterstützt,<br />

die sich <strong>als</strong> Frau von <strong>Leipzig</strong>s<br />

Oberbürgermeister Burkhard<br />

Jung für soziale Zwecke engagiert.<br />

Natürlich wird bei all der Unterhaltung<br />

auch an einen ernsten<br />

Hintergrund gedacht. So sollen<br />

die Einnahmen einem Forschungsprojekt<br />

an der Universitätskinderklinik<br />

<strong>Leipzig</strong> zugute<br />

kommen, das sich auf chronische<br />

Stoffwechselerkrankungen im frühesten<br />

Kindesalter spezialisiert<br />

hat.<br />

Karten für zehn Euro, ermäßigt<br />

fünf Euro zuzüglich zwei Euro<br />

Vorverkaufsgebühr gibt es unter<br />

www.ticketgalerie.de, im Thomasshop<br />

(Telefon 0341<br />

22224200), in der MDR-Ticketgalerie<br />

(Telefon 0341 141414),<br />

an allen bekannten Vorverkaufsstellen<br />

und gebührenfrei an der<br />

Abendkasse. Ermäßigungen gelten<br />

für Kinder, Schüler, Studenten,<br />

Auszubildende, Rentner, Behinderte,<br />

<strong>Leipzig</strong> Pass-Inhaber<br />

sowie Wehr- und Zivildienstleistende.<br />

Alex Mewes<br />

Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />

Gesundheit und mehr...<br />

EDITORIAL<br />

Kleiner Lukas lebt nun mit Niere seiner Mutter ehr geehrte S<br />

Es gibt bundesweit kaum<br />

eine Hand voll Kliniken,<br />

die dazu die Möglichkeit<br />

haben. Und es passierte im<br />

Vorjahr auch bloß ein halbes<br />

Dutzend Mal, dass einem<br />

Knirps unter zwei Jahren eine<br />

Spenderniere eingesetzt wurde<br />

– so wie jetzt am <strong>Leipzig</strong>er<br />

Uniklinikum, wo der kleine<br />

Lukas einen solchen Eingriff<br />

gut überstanden hat.<br />

Elf Kilo wog er, <strong>als</strong> er am<br />

9. Oktober im Alter von<br />

20 Monaten eine neue Niere<br />

transplantiert bekam – gespendet<br />

von seiner Mutter Nadine<br />

T. „Lukas war vier Monate,<br />

<strong>als</strong> er täglich die Bauchfelldialyse<br />

über sich ergehen lassen<br />

musste“, erinnert sich die<br />

Krankenschwester. Als sie erfuhr,<br />

dass beide Nieren des<br />

Kleinen irreparabel geschädigt<br />

sind, sei für sie „sofort<br />

klar gewesen“, dass sie eine<br />

von sich hergibt. „Schließlich<br />

ist nicht nur die Dialyse eine<br />

Belastung für ein kleines<br />

Kind. Auch auf Grund der Medikamente<br />

und aller Begleitumstände<br />

wird die gesamte<br />

Entwicklung behindert. Das<br />

wollte ich nicht“, so die<br />

29-Jährige.<br />

Laut Josef Fangmann vom<br />

Transplantationszentrum des<br />

Uniklinikums ist Lukas bislang<br />

das jüngste Kleinkind,<br />

das in <strong>Leipzig</strong> eine Niere erhalten<br />

hat. „Er hat die Transplantation<br />

wunderbar verkraftet,<br />

macht seitdem gute<br />

Fortschritte“, zeigt sich der<br />

Professor äußerst zufrieden.<br />

Solche Transplantationen bei<br />

Kleinkindern würden nur sehr<br />

selten durchgeführt. „Im Gebiet<br />

von Eurotransplant waren<br />

es 2006 lediglich sieben<br />

bei Kindern unter zwei Jahren,<br />

denn man braucht dafür<br />

Gospel für kranke Kinder am<br />

28. November. Foto: ukl<br />

nicht nur einen erfahrenen<br />

Operateur, sondern auch Spezialisten<br />

für die Nachbetreuung,<br />

zum Beispiel einen Kindernephrologen“,<br />

erklärt Klinikum-Sprecher<br />

Heiko Leske.<br />

In <strong>Leipzig</strong> würden die Transplantationschirurgen<br />

eng mit<br />

den Spezialisten in der Uni-<br />

Kinderklinik und des Kinderdialysezentrums<br />

im Krankenhaus<br />

St. Georg zusammenarbeiten.<br />

Lukas’ Mama – sie kam übri-<br />

gens aus dem Kyffhäuserkreis<br />

zu den Spezialisten nach <strong>Leipzig</strong><br />

– ist jedenfalls sehr froh,<br />

dass die Operation stattfand<br />

und solch einen guten Verlauf<br />

nahm. Zudem schätzt sie auch<br />

sehr, dass die Zusammenarbeit<br />

zwischen dem Kuratori-<br />

Lukas ist wohlauf. Mutter Nadine und Prof. Josef Fangmann von<br />

der Uniklinik <strong>Leipzig</strong> freuen sich. Foto: ukl<br />

um für Heimdialyse und dem<br />

Uniklinikum so reibungslos<br />

funktionierte: Im Juni wurde<br />

Lukas zunächst die zerstörte<br />

linke Niere entfernt. Am 9.<br />

Oktober entnahmen Fangmann<br />

und sein Team binnen<br />

einer Stunde und 50 Minuten<br />

eines dieser Organe von Lukas’<br />

Mutter, dann benötigten<br />

sie nochm<strong>als</strong> gut drei Stunden,<br />

um die kranke rechte<br />

Niere des Jungen gegen die<br />

Spenderniere auszutauschen.<br />

Wobei es laut dem Professor<br />

eben sehr kompliziert ist, die<br />

doch recht große Niere eines<br />

Erwachsenen einem Kleinkind<br />

einzupflanzen. „Andererseits<br />

hat man bei einer Lebendspende<br />

die Gewissheit,<br />

dass das Organ gesund ist“,<br />

meint er.<br />

Bereits einen Tag nach der OP<br />

war die Spenderin wieder auf<br />

den Beinen. Sie würde vom<br />

Verlust ihrer Niere eigentlich<br />

gar nichts bemerken, sagt sie.<br />

Und dass sie sich jederzeit<br />

wieder so entscheiden würde.<br />

Lukas hingegen ist vorerst<br />

noch auf der Kinder-Intensivstation.<br />

Er sei zwar vom vielen<br />

Liegen etwas schlapp,<br />

komme aber offensichtlich gut<br />

mit der neuen Niere klar.<br />

Auch Nephrologe Jürgen<br />

Strehlau ist zufrieden: „Wenn<br />

die Entwicklung von Lukas so<br />

weitergeht, können wir den<br />

Jungen bald in eine engmaschige,<br />

ambulante Betreuung<br />

überleiten.“<br />

Wie es hieß, wollen Fangmann<br />

und Strehlau die Nierentransplantation<br />

bei Kleinkindern<br />

jetzt verstärkt in <strong>Leipzig</strong> vornehmen.<br />

Das Versagen eines<br />

solchen Organs stelle immerhin<br />

für die Betroffenen und die<br />

Familie eine enorme Belastung<br />

dar, ebenso die Dialyse. „Dann<br />

ist es schon hilfreich, wenn die<br />

Transplantation mit allen davor<br />

und danach erforderlichen<br />

Untersuchungen und Behandlungen<br />

in räumlicher Nähe<br />

stattfindet“, so Fangmann.<br />

Angelika Raulien<br />

Gospel-Songs für kranke Kinder<br />

Leserin,<br />

sehr geehrter<br />

Leser!<br />

Tausende Deutsche<br />

stehen auf<br />

der Warteliste<br />

von Eurotransplant<br />

für ein<br />

Spenderorgan.<br />

Hinter jedem Namen verbergen sich<br />

ein konkretes Schicksal und eine<br />

meist lange und komplizierte Krankengeschichte.<br />

Am Transplantationszentrum<br />

des <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />

<strong>Leipzig</strong> werden wir mit solchen<br />

Schicksalen konfrontiert und können<br />

– sofern ein Spenderorgan vorhanden<br />

ist – in einigen Fällen auch helfen. Im<br />

Jahr 2006 transplantierten wir in<br />

<strong>Leipzig</strong> zirka 60 Lebern, 50 Nieren,<br />

50 Bauspeicheldrüsen und mehr <strong>als</strong><br />

20 Speiseröhren. Es könnten mehr<br />

Transplantationen sein, wenn es<br />

mehr Spenderorgane gäbe. Das Vertrauen<br />

in unsere Ärzte in <strong>Leipzig</strong> wird<br />

größer, so dass wir 2007 davon ausgehen<br />

können, die Zahl der Transplantationen<br />

zu steigern. Die entsprechenden<br />

Spezialisten und Operationskapazitäten<br />

sind vorhanden, und<br />

auch die Nachbetreuung der Patienten<br />

findet interdisziplinär auf einem<br />

einmalig hohen Niveau statt.<br />

Vor einigen Tagen haben sich die<br />

Transplantationsspezialisten des <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />

<strong>Leipzig</strong> auf ein weiteres,<br />

kompliziertes Feld vorgewagt:<br />

Erstm<strong>als</strong> in <strong>Leipzig</strong> transplantierten<br />

sie erfolgreich einem noch nicht zwei<br />

Jahre alten Kleinkind eine Niere. Das<br />

Organ, gespendet von der Mutter des<br />

Jungen, soll dem Kind eine möglichst<br />

normale Entwicklung gewährleisten<br />

und ihm die tägliche Dialyse und umfangreiche<br />

Medikamentengaben ersparen.<br />

Bei einem solchen Eingriff ist<br />

nicht nur höchstes Können der Operateure<br />

gefragt, sondern ein ganzes<br />

Team von Spezialisten, das Transplantationsteam,<br />

die Nephrologen<br />

und die Intensivmediziner aus dem<br />

Kinderzentrum, die Mutter und Kind<br />

vor, während und vor allem nach der<br />

Transplantation betreuen. Diese besondere<br />

Expertise haben wir in <strong>Leipzig</strong><br />

in den letzten zwei Jahren aufgebaut<br />

und sind daher in der Lage, solche<br />

Transplantationen trotz ihrer<br />

Kompliziertheit durchzuführen. Im<br />

konkreten Fall konnten wir dem<br />

Jungen helfen, weil die Mutter eine ihrer<br />

Nieren spendete. In anderen Fällen<br />

sind wir auf Spenderorgane angewiesen.<br />

Deshalb ist es in Zukunft um<br />

so wichtiger, dass Menschen sich bereiterklären,<br />

Organe zu spenden.<br />

Ihr<br />

Matthias Wokittel<br />

Kaufmännischer Vorstand


4 REPORTAGE<br />

Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />

Gesundheit und mehr...<br />

Kampf um den Nordpol …<br />

Das riesige Alaska für nicht<br />

mal einen Cent pro Quadratmeter<br />

– die Russen<br />

grämen sich vielleicht heute<br />

noch, dass sie 1867 ihre Kolonie<br />

an die Vereinigten Staaten von<br />

Amerika verkauft haben. 7,2 Millionen<br />

Dollar zahlten die USA dam<strong>als</strong><br />

und besiegelten den wohl<br />

noch immer billigsten Landkauf<br />

aller Zeiten. Durch Alaskas Ölund<br />

Goldvorräte hat sich die<br />

Neuerwerbung für die Amerikaner<br />

milliardenfach gelohnt.<br />

Um nicht erneut rohstoffreiches<br />

Land der Konkurrenz<br />

zu überlassen, rammten<br />

die Russen vor zwei Monaten<br />

vorsorglich eine<br />

Titanflagge am Nordpol<br />

auf den Grund<br />

des Meeres. Und<br />

setzten eine neue<br />

Marke im Kalten<br />

Krieg um das<br />

Nordmeer. Die<br />

Formulierung<br />

klingt zugespitzt.<br />

Doch mit den<br />

gleichen Worten<br />

warnte diese<br />

Woche der deutscheAußenminister<br />

Frank-<br />

Walter Steinmeier<br />

(SPD). Über die<br />

Ansprüche von<br />

Anrainerländern<br />

dürfe nur unter Beachtung<br />

des internationalen<br />

Rechts<br />

entschieden werden.<br />

ALASKA<br />

Doch das Recht ist interpretierbar,<br />

und der Klimawandel<br />

rückt den abseitigen<br />

Nordpol akut ins Zentrum<br />

des Interesses. Die Erderwärmung<br />

schürt die Hoffnung<br />

auf leichteren Zugang zu den Rohstoffen<br />

der Erdkappe. Die Tränen<br />

über die negativen Folgen des Klimawandels<br />

sind in den Staaten<br />

des Polarkreises oft Krokodilstränen.<br />

Ein Viertel der globalen Ölund<br />

Gasvorräte vermutet man in<br />

der Arktis, dazu Diamanten, Erze,<br />

Edelmetalle. Jahrelang war dies<br />

eine unzugängliche Region, die jeden<br />

Schritt zum Zuschussgeschäft<br />

machte. Diese eisige Schatzkam-<br />

KANADA<br />

Die Arktis umfasst die um den Nordpol<br />

liegenden Land- und Meeresgebiete.<br />

Zentrum der 26 Millionen Quadratkilometer<br />

großen Fläche ist das<br />

Nordpolarmeer. Die Landgebiete erstrecken<br />

sich über Russland, den US-Bundesstaat<br />

Alaska, Kanada, das dänische<br />

Grönland und das norwegische Spitzbergen.<br />

Zu den vorhandenen Rohstoffen in der<br />

Arktis zählen Erdöl, Erdgas, Silber,<br />

Gold, Zink, Kohle und Eisen. Vier Millionen<br />

Menschen bewohnen die Gebiete<br />

am Nordpolarmeer. Die bekanntesten<br />

Einwohner sind die Inuit (Eskimos) in<br />

Grönland, Kanada und Alaska, die asia-<br />

mer wollen die Anrainer nun ausräumen.<br />

Ein eisfreies Nordmeer<br />

ist kein Hirngespinst mehr, und<br />

Russland, die USA, Kanada,<br />

Norwegen und Däne-<br />

Beringstraße<br />

Ostsibirische See<br />

Ellesmere-Insel<br />

ATLANTIK<br />

markinvestieren wie wild in Forschungstechnik.<br />

Immer<br />

neue Satelliten, U-Boote, Eisbrecher,<br />

Wetter- und Forschungsstationen<br />

untersuchen die Gegend.<br />

Das bisher am wenigsten erforschte<br />

Weltmeer wird gescannt,<br />

Lomonossowrücken<br />

Nordpol<br />

Hans-Insel<br />

GRÖNLAND<br />

(zu Dänemark)<br />

tischen Alëuten, die Indianer Nordamerikas,<br />

die europäischen Samen und die<br />

Tschuktschen. Die wenigen Siedlungen<br />

finden sich vorwiegend an den Küsten<br />

und Flüssen der Tundrengebiete.<br />

Das Klima ist geprägt von langen kalten<br />

Wintern – Kälterekorde liegen bei<br />

unter minus 70 Grad Celsius in Sibirien<br />

– und kurzen kühlen Sommern. Zu<br />

den Säugetieren der Region zählen<br />

Eisbären, Polarfüchse, Rentiere, Moschusochsen,<br />

Schneehasen, Polarwölfe<br />

und mehrere Walarten. Auch für<br />

viele Vögel bietet die Arktis Lebensraum.<br />

Die arktischen Gewässer sind<br />

relativ fischreich. dpa<br />

Laptewsee<br />

Grafik: Klaus Kaßler<br />

kartografiert und analysiert. Allerdings<br />

kochen die unterschielichen<br />

Forscher oftm<strong>als</strong> ihr eigenes<br />

Süppchen, statt in der Kälte<br />

zusammenzurücken.<br />

Nowaja<br />

Semlja<br />

Franz-Joseph-Land<br />

ISLAND<br />

Die Draufsicht auf den Nordpol.<br />

Grafik: Klaus Kaßler<br />

Spitzbergen<br />

Europäisches<br />

Nordmeer<br />

RUSSLAND<br />

Barentssee<br />

Karasee<br />

Legende:<br />

200-Meilen-Linie<br />

(370 km)<br />

akzeptierte<br />

Grenzlinie<br />

Nordwestpassage<br />

Nordostpassage<br />

Sommereisausdehnung<br />

Schuld daran<br />

sind die<br />

konkurrierenden Gebietsansprüche<br />

ihrer Heimatländer.<br />

Warum diese aber so aggressiv<br />

gestellt werden, versteht Karsten<br />

+++ Stichwort: Arktis +++ +++ Der Wettlauf zum Pol +++<br />

Seit dem 16. Jahrhundert<br />

versuchen Menschen,<br />

über das Nordpolarmeer zu<br />

fahren, weil Spanier und Portugiesen<br />

die südlichen Seewege<br />

kontrollieren. Seit dem<br />

Jahr 1879 weiß man, dass<br />

Nordwest- und Nordostpassage<br />

für damalige Schiffe unpassierbar<br />

sind.<br />

Inzwischen treibt aber der<br />

Entdeckerehrgeiz Forscher<br />

Richtung Nordpol. Briten und<br />

Amerikaner scheitern mit ihren<br />

Schiffen im Eis. Der Norweger<br />

Fritjof Nansen driftet<br />

von 1893 bis 1896 mit dem<br />

Packeis, treibt aber südlich<br />

bei 86 Grad am Pol vorbei.<br />

Der Amerikaner Robert Peary<br />

steht am 6. April 1909 mit<br />

vier Eskimos und seinem<br />

schwarzen Kammerdiener<br />

angeblich bei 90 Grad nördlicher<br />

Breite. Doch Peary ist<br />

der einzige, der die Messung<br />

vornimmt, alle Weißen hat er<br />

vorher zurückgeschickt.<br />

Auch sein Reisetempo mit<br />

Hundeschlitten von über<br />

100 Stundenkilometern darf<br />

getrost bezweifelt werden.<br />

Piepjohn von der Bundesanstalt<br />

für Geowissenschaften und Rohstoffe<br />

(BGR) in Hannover nicht so<br />

recht. Der Polargeologe fährt seit<br />

zwanzig Jahren zu Forschungen<br />

gen Norden und weiß: „In den<br />

Schelfgebieten, <strong>als</strong>o der Fortsetzung<br />

des Festlandes unter Wasser,<br />

wird Erdöl und Erdgas vermutet.“<br />

Doch dort darf ohnehin<br />

schon gefördert werden, was<br />

Russland, Norwegen, Kanada<br />

und die USA auch tun. Denn die<br />

Kontinent<strong>als</strong>chelfs liegen meist<br />

in der 200-Meilen-Zone, die<br />

den dazugehörigen Ländern<br />

die wirtschaftliche Nutzung<br />

erlaubt. Zudem ist<br />

die Technik so weit entwickelt,<br />

dass man inzwischen<br />

keine Bohrinseln<br />

ins Packeis<br />

mehr zu setzen<br />

braucht. „Die Norweger<br />

fördern<br />

schon mit Unterseeplattformen<br />

und leiten das Öl<br />

via Pipelines zum<br />

Festland“, sagt<br />

Piepjohn. Wellen<br />

und Packeis machen<br />

der Technik<br />

längst nichts<br />

mehr aus. Und<br />

Branchenkenner<br />

witzeln, im Gegensatz<br />

zum Nordirak<br />

sei das Nordmeer<br />

ein lauschiger Arbeitsplatz.<br />

Auch Piepjohn rätselt,<br />

wieso die fünf Staaten,<br />

welche die Eigentumsrechte<br />

in der inneren Polregion<br />

geklärt haben wollen,<br />

sich so aggressiv um die letzten<br />

fünf Breitengrade streiten.<br />

Immerhin erlaubt ein Artikel im<br />

Seerechtsvertrag die submarine<br />

Nutzung jenseits des eigenen<br />

Festlandssockels. „Aber der<br />

Meeresboden ist um die 4000<br />

Meter tief. Da gibt es kaum Rohstoffe.<br />

Und der Lomonossowrücken<br />

ist ein so schmales Unterwassergebirge,<br />

dass sich darin<br />

kaum Öl und Gas finden lassen<br />

werden“, orakelt der Polarforscher.<br />

Der norwegische Südpolbezwinger<br />

Roald Amundsen überfliegt<br />

am 12. Mai 1926 den<br />

Nordpol. 1958 unterquert das<br />

US-Atom-U-Boot Nautilus den<br />

Pol. Ein Jahr später durchstößt<br />

die USS Sargo die Eiskappe<br />

mit dem Turm. 1977 knackt<br />

ein sowjetischer Atomeisbrecher<br />

das vier Meter dicke Arktiseis<br />

und schafft den direkten<br />

Seeweg zum nördlichsten<br />

Punkt. Am 3. August 2007<br />

hisst der Roboterarm eines Mini-U-Bootes<br />

eine russische Ti-tanfahne<br />

in 4261 Meter Tiefe<br />

unter dem Nordpol. A.F.


US-Amerikaner: Das Jagd-U-Boot USS Hampton taucht unter dem Nordpol auf. Die Crew des<br />

Bootes hat ein Banner mit der Aufschrift North Pole (Nordpol) ins Eis gesteckt. Foto: U.S. Navy<br />

Er vermutet: „Es ist wohl ein Politikum.<br />

Die Russen würden es<br />

gern <strong>als</strong> Binnenmeer sehen.“ Sie<br />

wollen demnächst den wissenschaftlichen<br />

Nachweis bringen,<br />

dass der nach dem Universalgelehrten<br />

Michail Wassiljewitsch<br />

Lomonossow benannte 1800 Kilometer<br />

lange Unterwassergebirgskamm<br />

am russischen Festlandssockel<br />

hängt. Und damit<br />

ihr Gebiet ist. Dänemark und<br />

Kanada wollen beweisen, dass<br />

der Tiefseerücken zu ihren<br />

Schollen gehört, weswegen sie<br />

sich vor ein paar Jahren um die<br />

kleine Felseninsel Hans zwischen<br />

Grönland und Ellesmere<br />

stritten. Das kanadische Militär<br />

hisste eine Fahne, musste dafür<br />

sogar Steine mitbringen, damit<br />

ihr Ahornblattbanner auf dem<br />

Felsboden überhaupt hält. Die<br />

Dänen schickten prompt eine diplomatische<br />

Protestnote nach<br />

Ottawa.<br />

Seerechtler Uwe Jenisch von der<br />

Uni Kiel sieht solches Platzhirschgehabe<br />

belustigt und skeptisch.<br />

„Wenn der Lomonossowrücken<br />

zu einem Kontinent gehören<br />

sollte, dann müsste Island Ansprüche<br />

auf Gebiete am Südpol<br />

haben, weil es mit der Antarktis<br />

auf dem selben atlantischen Rücken<br />

liegt“, vergleicht er. Doch er<br />

sagt auch: „Der Besitz von Inseln<br />

ist sehr wertvoll, weil auch eine<br />

Insel immer eine 200-Meilen-Zone<br />

auslöst.“ Wer am Ende welches<br />

Gebiet zugeschlagen bekommt,<br />

entscheidet die Meeresbodenbehörde<br />

in Jamaika. Dort<br />

5<br />

Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />

Gesundheit und mehr...<br />

… Großmächte auf der Jagd nach Rohstoffen<br />

begutachten 21 Geologen und Juristen<br />

die Anträge, die bis zehn<br />

Jahre nach Beitritt zum 1994 in<br />

Kraft getretenen Seerechtsübereinkommen<br />

eingereicht werden.<br />

Russland anerkannte 1999 die<br />

Verfassung der Meere, hat <strong>als</strong>o<br />

bis 2009 Zeit. Kanada kann bis<br />

2013 Gebietsansprüche anmelden<br />

und wissenschaftlich belegen.<br />

Die USA sind dem Vertrag<br />

bisher wegen großer Skepsis gegenüber<br />

UN-Behörden noch<br />

nicht mal beigetreten. Der Schritt<br />

steht aber unmittelbar bevor. Zu<br />

groß ist die Gefahr, bei einer<br />

eventuellen Gebietsvergabe leer<br />

auszugehen.<br />

„Bei ihren Ansprüchen müssen<br />

die Staaten mit Gesteinsproben,<br />

Karten und Gutachten den wissenschaftlichen<br />

Nachweis erbringen,<br />

dass das beanspruchte<br />

Gebiet an ihrem Festland<br />

Die 12-Seemeilen-Zone gehört<br />

zum Staatsgebiet, das jeweilige<br />

Land muss die friedliche<br />

Durchfahrt ziviler Schiffe dulden.<br />

Eine Seemeile sind 1852 Meter.<br />

Die Anschlusszone erstreckt<br />

sich bis 24 Meilen. Bis hierhin<br />

gelten Hoheitsrechte wie Zoll-,<br />

Steuer- und Einwanderungsbestimmungen.<br />

Die Ausschließliche Wirtschaftszone<br />

reicht 200 Seemeilen ins<br />

hängt“, erklärt Seerechtler Jenisch<br />

das komplizierte Verfahren.<br />

Trotz allen Säbelgerassels<br />

sei die Entscheidung letztlich eine<br />

geologische, <strong>als</strong>o eine wissenschaftliche<br />

und keine politische.<br />

Die Meeresbodenbehörde und<br />

die Festlandsockelgrenzkommission<br />

in New York sprechen eine<br />

„dringende Empfehlung“ aus, an<br />

die sich die Staaten zu halten<br />

haben. 2001 ist Russland bereits<br />

mit einem Gebietsanspruch auf<br />

den Nordpol abgeblitzt. „Bei<br />

Streitigkeiten entscheidet der<br />

UN-Seegerichtshof in Hamburg“,<br />

benennt der Jurist die letzte Instanz,<br />

die die Aufteilung des<br />

Nordpolgebietes besiegelt oder<br />

ablehnt.<br />

Inwieweit politische Aspekte dabei<br />

herausgehalten werden,<br />

wird sich zeigen. Zweifellos ist<br />

der moderne Ansturm auf den<br />

+++ Stichwort: Seerecht +++<br />

Meer. Die Staaten haben das alleinige<br />

Nutzungsrecht für alles,<br />

was im Meer und am Boden zu<br />

finden ist. Wer diese Ressourcen<br />

ebenfalls nutzen möchte,<br />

muss den Staat fragen.<br />

Unter bestimmten Bedingungen<br />

können bei den UN einige Hoheitsrechte<br />

von den Küstenstaaten<br />

beantragt werden, die sich<br />

auf Gebiete jenseits der Ausschließlichen<br />

Wirtschaftszone<br />

beziehen. Darüber befindet die<br />

Russen: Das Mini-U-Boot Mir (oben) bringt für Propagandazwecke eine russische<br />

Flagge auf den Grund der See unter dem Nordpol. Fotos: dpa<br />

Nordpol auch geostrategisch begründet.<br />

Es soll eine Eroberung<br />

für die Zukunft werden. Schon<br />

jetzt überwachen an den Küsten<br />

viele Militärbasen jede Bewegung<br />

im noch ewigen Eis. Und<br />

schlimmste Befürchtungen prophezeien,<br />

dass das Polarmeer<br />

bis zur nächsten Jahrhundertwende<br />

im Sommer eisfrei ist.<br />

Dann werden neue Schiffsrouten<br />

möglich. Die Strecke für Containerschiffe<br />

zwischen Europa und<br />

China verringert sich um mehr<br />

<strong>als</strong> ein Drittel. Doch trotz Erderwärmung<br />

und Eisschmelze<br />

bleibt der Titanic-Effekt. Die Riesenkähne<br />

müssen von Lotsen<br />

und Eisbrechern begleitet werden.<br />

Damit erschließen sich<br />

neue Geldquellen. Die Kanadier<br />

wollen einen Tiefwasserhafen<br />

bauen und ein Armeetrainingszentrum<br />

einrichten. Neben Containerschiffen<br />

könnten auch<br />

Internationale Meeresboden-Behörde<br />

in Kingston/Jamaika. Diese<br />

Gebiete können sich bis maximal<br />

rund 350 Seemeilen zur<br />

See hin erstrecken und tragen<br />

den Namen Juristischer Kontinent<strong>als</strong>chelf.<br />

In diesen Gebieten<br />

dürfen alle „nicht lebenden Bodenschätze“<br />

sowie alle sesshaften<br />

Arten wie Muscheln ausgebeutet<br />

werden. Den Erweiterungsantrag<br />

können Staaten<br />

stellen, die das Internationale<br />

Seerecht in Kraft gesetzt haben.<br />

Touristendampfer Station auf<br />

dem Weg ins Nordmeer machen.<br />

Es müssen <strong>als</strong>o nicht nur die<br />

Rohstoffe sein, die Menschen und<br />

Staaten im Hohen Norden zu<br />

Reichtum kommen lassen. Dies<br />

bewies der amerikanische Unternehmer<br />

Pat Broe aus Denver. Er<br />

kaufte 1997 den verfallenen Hafen<br />

Churchill in der kanadischen<br />

Hudson Bay. Für sieben Dollar.<br />

Viele erklärten ihn daraufhin für<br />

verrückt. Doch die alte Goldgräberseele<br />

kalkulierte, dass er jährlich<br />

hundert Millionen Dollar verdienen<br />

könne, wenn der Hafen<br />

für die arktische Schifffahrt ausgebaut<br />

sei, die mit dem Klimawandel<br />

zwangsläufig zunehmen<br />

würde. Broe gilt längst <strong>als</strong> Visionär<br />

und zeigt: Schnäppchen sind<br />

noch immer zu machen. Wenn<br />

die Möglichkeiten auch rar sind.<br />

Sie scheinen aber immer noch intelligenter,<br />

<strong>als</strong> auf vermeintlichem<br />

Niemandsland die Fahne<br />

zu hissen und „meins“ zu rufen.<br />

Was die Russen jetzt medienfreundlich<br />

getan haben, hat bisher<br />

in den seltensten Fällen wirklich<br />

zum Erfolg geführt. Zumindest<br />

seit die Vereinten Nationen<br />

die Gebietsansprüche regeln. Juristisch<br />

ist der polare Flaggenkampf<br />

ziemlich unbedeutend.<br />

Der Mount Everest wurde<br />

schließlich auch nicht britisches<br />

Hoheitsgebiet, nur weil Erstbezwinger<br />

Sir Edmund Hillary aus<br />

Neuseeland dort 1953 die Fahne<br />

des Empires am Eispickel flattern<br />

ließ. Andreas Friedrich


6 KLINIKUM 2007<br />

Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />

Gesundheit und mehr...<br />

KONGRESS<br />

Mit Ultraschall gegen Tumore<br />

Ultraschall – der Begriff<br />

steht in der Medizin<br />

für den schnellen Blick<br />

in den Körper, frei von Nebenwirkungen.<br />

Fast jeder,<br />

gleich ob Frau oder Mann,<br />

hat sich bereits einmal dieser<br />

so genannten Sonografie unterzogen.<br />

Das Untersuchungsverfahren<br />

wird in vielen<br />

medizinischen Bereichen<br />

angewendet – dementsprechend<br />

groß war die Teilnehmerzahl<br />

des Ultraschall-Kongresses,<br />

der vor kurzem auf<br />

der <strong>Leipzig</strong>er Messe stattfand.<br />

„Wir freuen uns, rund 2000<br />

Mediziner aus ganz Europa<br />

zu begrüßen“, erklärte Tagungspräsident<br />

Volker Keim.<br />

Er ist Professor und Oberarzt<br />

an der Klinik für Gastroenterologie,<br />

Hepatologie, Infektionskrankheiten<br />

und Rheumatologie<br />

an der Uniklinik<br />

<strong>Leipzig</strong>. Seit mehr <strong>als</strong> anderthalb<br />

Jahren hatten er und<br />

sein Kongressteam kontinuierlich<br />

am Tagungsprogramm<br />

gearbeitet: Ultraschalldiagnostik<br />

an Blutgefäßen,<br />

Gelenken, Darm, Herz,<br />

Leber oder Niere von Erwachsenen,<br />

Kindern und bei<br />

Tieren gehörte ebenso zum<br />

Themenfeld wie die Vorsorge<br />

bei Schwangeren oder Ultraschall<br />

in medizinischen Notfällen.<br />

Das Tagungsprogramm<br />

deckte ein breites<br />

BLUTBANK<br />

Spektrum an Fachrichtungen<br />

und Spezialisierungen<br />

ab.<br />

Die <strong>Leipzig</strong>er Gastgeber<br />

empfingen nicht nur Kollegen<br />

der Ultraschallgesell-<br />

schaften Deutschlands, Österreichs<br />

und der Schweiz<br />

zu deren 31. Dreiländertreffen.<br />

Zusammen mit dem<br />

Treffen der deutschsprachigen<br />

Länder fand der 19.<br />

Euroson-Kongress statt,<br />

der internationale Kongress<br />

der europäischen Ul-<br />

traschallgesellschaft (EF-<br />

SUMB).<br />

Vertreter unterschiedlicher<br />

medizinischer Sparten, vom<br />

Kardiologen bis zum Tierarzt,<br />

diskutierten in <strong>Leipzig</strong>.<br />

Bindeglied für alle ist die<br />

Nutzung des Ultraschalls in<br />

der Diagnostik. Spezialisten<br />

erörterten den Einsatz von<br />

Ultraschall zur Untersuchung<br />

des kindlichen Gehirns<br />

nach, aber auch schon<br />

vor der Geburt. Eventuelle<br />

Schäden lassen sich so er-<br />

kennen und teilweise schon<br />

im Mutterleib behandeln.<br />

Andere Anwender haben es<br />

mit tierischen Patienten zu<br />

tun. „Ein Veterinärmediziner<br />

aus dem Zoo Halle zeigte,<br />

wie er mit Hilfe von Ultra-<br />

Professor Volker Keim vom Uniklinikum <strong>Leipzig</strong> demonstriert eine Ultraschalluntersuchung.<br />

Foto: Andreas Döring<br />

Hilfe aus dem Kühlschrank<br />

Für elf Verunglückte kam im<br />

Vorjahr bei insgesamt 14 511<br />

Unfällen auf <strong>Leipzig</strong>s Straßen<br />

jede Hilfe zu spät. 2128 Personen<br />

erlitten zum Teil schwere Verletzungen.<br />

Und oft überlebten sie diese<br />

nur, weil den Rettungsärzten sofort<br />

Blutkonserven zur Verfügung<br />

standen. Blut, das Spender im Institut<br />

für Transfusionsmedizin des<br />

<strong>Leipzig</strong>er <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />

oder beim Deutschen Roten Kreuz<br />

abgaben.<br />

Die Blutbank der <strong>Leipzig</strong>er Uni gilt<br />

mit jener in Mainz <strong>als</strong> Nummer 1<br />

der universitären in Deutschland.<br />

Institutsleiter Gert Matthes verweist<br />

dabei mit Stolz auf sein<br />

Team, dem 80 Ärzte, Biologen,<br />

Chemiker, Schwestern, Medizinisch-Technische<br />

Assistenten, Laboranten<br />

und andere Mitarbeiter<br />

angehören. Doch Matthes drücken<br />

auch Sorgen. „Unsere Blutbank ist<br />

derzeit nur zu zwei Drittel gefüllt.“<br />

Im Prinzip klemme es bei allen<br />

Blutgruppen, in erster Linie allerdings<br />

bei rhesusnegativen. Dies sei<br />

zwar noch nicht alarmierend, bislang<br />

habe für jede Operation im<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> sowie weiteren<br />

Krankenhäusern des Regierungsbezirkes,<br />

die mit der Blutbank<br />

kooperieren, ausreichend<br />

Blut zur Verfügung gestanden. In-<br />

des wäre dies allemal Signal für eine<br />

kritische Situation.<br />

„Vor allem junge Leute sind gefordert,<br />

was zu tun“, sagt der Insti-<br />

schall seinen Schützlingen<br />

helfen kann“, nannte Keim<br />

nur zwei Beispiele aus dem<br />

großen Seminarangebot.<br />

Im Fokus der Besucher<br />

stand eine neuartige Anwendungsmethode:<br />

Vor einer<br />

Sonografie wird dem<br />

tutschef. So werde das Blut des<br />

Erstspenders allein auf 23 verschiedene<br />

Parameter untersucht,<br />

darunter auf Spuren sämtlicher,<br />

durch Blut übertragbarer Infekti-<br />

Prof. Dr. Gert Matthes, Leiter der Blutbank der Uniklinik <strong>Leipzig</strong>. Um<br />

helfen zu können, braucht er die Hilfe der Spender. Foto: ukl<br />

onskrankheiten. „Wir analysieren<br />

das Blut in aufwändigen Labortests,<br />

um diese Infizierungen von<br />

vornherein ausschließen zu können.“<br />

Dem Spender werde seine<br />

Patienten in bestimmten<br />

Fällen ein Kontrastmittel gespritzt,<br />

dieser Stoff hebt sich<br />

auf dem Display deutlich<br />

sichtbar vom Körpergewebe<br />

ab. So können Tumore und<br />

Metastasen, zum Beispiel in<br />

der Leber, schneller und<br />

eindeutiger diagnostiziert<br />

werden – ohne dass sich die<br />

Patienten einer Röntgenbestrahlung<br />

aussetzen müssen.<br />

Ebenso ist es möglich,<br />

einfacher zwischen gut- und<br />

bösartigen Tumoren zu unterscheiden.<br />

Auf dem Bildschirm<br />

ist mit Kontrastmittel<br />

gefülltes Lebergewebe<br />

hell zu erkennen, Metastasen<br />

sind sehr viel dunkler.<br />

Mit den herkömmlichen Ultraschallverfahren<br />

war das<br />

bislang nicht so detailliert<br />

möglich. „Wir wollten die<br />

Kongressbesucher zum<br />

Nachdenken über diese<br />

Möglichkeit anregen“, sagte<br />

Keim.<br />

Er gibt auch zu bedenken,<br />

dass die Kosten dieses Verfahrens<br />

vier bis fünf Mal geringer<br />

sind <strong>als</strong> bei herkömmlichen<br />

Methoden. „Ziel ist es<br />

herauszuarbeiten, auf welchen<br />

medizinischen Gebieten<br />

das Kontrastmittelverfahren<br />

sinnvoller ist <strong>als</strong> die<br />

bisher genutzten wie zum<br />

Beispiel eine Computertomografie.“<br />

Auch wollte Keim<br />

den einen oder anderen Kol-<br />

Blutgruppe mitgeteilt. Und er erhalte<br />

auch einen Nothilfepass.<br />

„Für jenen, dem Blut abgenommen<br />

wird, entspricht das ganze<br />

Prozedere praktisch einem kostenlosen<br />

Gesundheitscheck“, betont<br />

der gebürtige Plauener. Hinzu<br />

komme, dass mit jeder Spende das<br />

Blut bildende System aktiviert, das<br />

Immunsystem gestärkt werde.<br />

Spenden könne jeder im Alter zwischen<br />

18 und 68 Jahren. Wobei<br />

Erstspender nicht älter <strong>als</strong> 60 Jahre<br />

sein dürfen. Temporär ausgeschlossen<br />

sind Schwangere sowie<br />

Personen, die unter einer schweren<br />

Erkrankung oder starkem Eisenmangel<br />

leiden, und Menschen,<br />

die erst kürzlich bestimmte Impfungen<br />

erhalten haben. „Auch wer<br />

ein frisches Tattoo oder neues<br />

Piercing am Körper hat, wird vier<br />

Monate auf eine Blutspende warten<br />

müssen“, erklärt Matthes. Ansonsten<br />

dürfen sich Frauen viermal<br />

jährlich, die Männer sogar<br />

sechsmal im gleichen Zeitraum je<br />

450 Milliliter Blut abzapfen lassen.<br />

In <strong>Leipzig</strong> geht dies im Institut in<br />

der Delitzscher Straße 135, im<br />

legen dazu bewegen, an Studien<br />

zum Thema mitzuwirken.<br />

Mit ersten Ergebnissen<br />

dieser Erhebungen rechnet<br />

der Experte jedoch erst in<br />

zwei bis drei Jahren.<br />

Aktuelle und tägliche Anwendungen<br />

standen ebenso<br />

auf dem Kongressplan. „Entscheidend<br />

für effektive Ultraschalldiagnostik<br />

ist“, so Volker<br />

Keim, „dass die Untersucher<br />

exzellent qualifiziert<br />

sind.“ Daher lag ein Schwerpunkt<br />

der Veranstaltung in<br />

der Fortbildung der Anwender.<br />

Dies geschehe durch<br />

Kurse und praxisorientierte<br />

Seminare, so der Mediziner,<br />

der seit 1994 in <strong>Leipzig</strong> tätig<br />

ist. Mehr <strong>als</strong> 350 Experten<br />

aus ganz Europa referierten<br />

an den vier Veranstaltungstagen.<br />

In 150 Symposien,<br />

600 Vorträgen und auf zahlreichen<br />

vorab geprüften Postern<br />

erörterten sie Themen<br />

aus Grundlagenforschung<br />

und angewandter Ultraschallmedizin.<br />

In der Messehalle 2 stellten<br />

rund 30 pharmazeutische<br />

und medizintechnische Firmen<br />

und Fachverlage ihre<br />

Produkte vor. Alle wichtigen<br />

Unternehmen, die Sonografie-Produkte<br />

anbieten, waren<br />

auf dem Kongress in <strong>Leipzig</strong><br />

vertreten.<br />

Frank Schmiedel<br />

Uniklinikum Philipp-Rosenthal-<br />

Straße 27c, im Gesundheitsamt<br />

Grünau in der Miltitzer Allee 36<br />

und seit einem Jahr auch in der<br />

Paunsdorfer Mittelschule in der<br />

Hainbuchenstraße 13. Außerdem<br />

sind zwei Blutbank-Fahrzeuge im<br />

Regierungsbezirk mehr <strong>als</strong> 160<br />

Mal im Jahr unterwegs, um an etwa<br />

50 Standorten Blutspendeaktionen<br />

durchzuführen.<br />

Im Uni-Institut werden jährlich etwa<br />

60 000 Blutabnahmen zu mehr<br />

<strong>als</strong> 120 000 Blutkonserven verarbeitet.<br />

Rund um die Uhr an Sonnund<br />

Feiertagen haben auch weitere<br />

Kliniken Zugriff zur Blutbank.<br />

„Mit Kurier-Fahrzeugen sind die<br />

gewünschten Konserven in kürzester<br />

Zeit bei jenem Arzt, der sie<br />

für Operationen oder andere Behandlungen<br />

dringend benötigt“,<br />

garantiert Matthes. Das Blut aus<br />

dem Kühlschrank helfe täglich,<br />

Menschenleben zu retten.<br />

Günther Gießler<br />

Blutbank <strong>Leipzig</strong>, Telefon: 0341<br />

9725393 oder im Internet unter<br />

www.blutbank-leipzig.de


KLINIKUM 2007 7<br />

SPENDE<br />

„Forschung ist eine Sache, für die sich jeder Euro lohnt“<br />

Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />

Gesundheit und mehr...<br />

Spenderin Helga Reifert aus Regensburg brachte im Namen der gleichnamigen Stiftung einen Scheck über 2500 Euro mit in die alte Heimat. Prof Joachim Mössner, Direktor<br />

der Medizinischen Klinik und Poliklinik II der Uniklinik <strong>Leipzig</strong> , Dr. Marcus Wiedmann und Herr Reifert freuen sich ebenso (v.l.) Foto: ukl<br />

Bescheidenheit ist eine<br />

Zier: „Es sind zwar nur<br />

2500 Euro, aber ich hoffe,<br />

dass es trotzdem für Ihre<br />

Forschungen von Nutzen ist.“<br />

Helga Reifert war extra aus Regensburg<br />

nach <strong>Leipzig</strong> gekommen,<br />

um ihre Spende persönlich<br />

an Prof. Dr. Joachim Mössner,<br />

Direktor der Medizinischen<br />

Klinik und Poliklinik II<br />

des <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />

<strong>Leipzig</strong>, und Dr. Marcus Wiedmann,<br />

Leiter des Labors für<br />

Gallenwegsforschung, zu übergeben.<br />

Die beiden <strong>Leipzig</strong>er<br />

Mediziner waren natürlich<br />

sehr erfreut. „Diese finanzielle<br />

Unterstützung ist wichtig und<br />

hoch willkommen“, sagte Prof.<br />

Mössner. „So kann unser Team<br />

die Forschungen zum Gallenwegskarzinom<br />

erfolgreich weiterführen“,<br />

ergänzte Dr. Wiedmann.<br />

Die 77-jährige Regensburgerin<br />

hatte 2002 die Helga-Reifert-<br />

Stiftung ins Leben gerufen, mit<br />

der sie die Krebsforschung finanziell<br />

unterstützt. „Und weil<br />

ich eine alte <strong>Leipzig</strong>erin bin,<br />

spende ich nicht nur für wis-<br />

senschaftliche Arbeiten in Regensburg,<br />

sondern auch in<br />

<strong>Leipzig</strong>“, erklärte Helga Reifert<br />

ihre Gabe. „Es gibt Menschen,<br />

die haben genügend Geld zu<br />

ihrem Auskommen. Und die<br />

Krebsforschung ist doch eine<br />

wichtige Sache, für die sich jeder<br />

Euro lohnt.“<br />

Bis 1954 wohnte Helga Reifert<br />

in der <strong>Leipzig</strong>er Südvorstadt.<br />

Dann zog sie nach Bayern.<br />

„Meine Mutter und ich hielten<br />

es nicht mehr aus“, blickt die<br />

alte Dame zurück. „Mein Vater<br />

war 1950 von den Russen verhaftet<br />

und in ein Umerziehungslager<br />

gebracht worden.<br />

Lange wussten wir nicht, was<br />

mit ihm geschehen war. Dann<br />

kam die Nachricht, dass er gestorben<br />

ist, und wir flüchteten<br />

zu Verwandten in den Westen.“<br />

In Bayern schuf sich Helga Reifert<br />

eine neue Existenz, war<br />

jahrelang Chefin eines Baustoffgroßhandels.<br />

„Aber meine<br />

alte Heimat habe ich nie vergessen“,<br />

sagt sie. „Nach der<br />

Wende habe ich in <strong>Leipzig</strong> in-<br />

vestiert. Die Stadt sah so<br />

schlimm aus, da musste doch<br />

etwas unternommen werden.“<br />

Etwas unternehmen – das bedeutet<br />

für sie auch, mit den Erträgen<br />

ihrer Stiftung jedes Jahr<br />

konkrete Krebsforschungen zu<br />

unterstützen. „Es gab in meinem<br />

Familien- und Bekanntenkreis<br />

viele Menschen, die leider<br />

an Krebs erkrankt und gestorben<br />

sind“, so Helga Reifert.<br />

„Nur durch intensive Forschungen<br />

wird es möglich sein,<br />

dieser heimtückischen Krankheit<br />

Einhalt zu gebieten. Deshalb<br />

sehe ich meine Aufgabe<br />

darin, mein Vermögen – und<br />

nach meinem Ableben auch<br />

die Immobilien in Regensburg<br />

und <strong>Leipzig</strong> – in diese Stiftung<br />

einzubringen, damit Wissenschaft<br />

und Forschung im Bereich<br />

der Onkologie weiter vorankommen.“<br />

Nach der Spendenübergabe<br />

fuhr die 77-Jährige wieder<br />

nach Regensburg zurück –<br />

höchstselbst am Steuer ihres<br />

Mercedes 190, Baujahr 1990.<br />

„Der fährt doch noch gut“, so<br />

die resolute Ur-<strong>Leipzig</strong>erin.<br />

„Und ehe ich mir ein neues Auto<br />

kaufe, spende ich das Geld<br />

lieber der Wissenschaft.“<br />

Sagt’s – und gibt Gas.<br />

Uwe Niemann<br />

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8 KLINIKUM 2007<br />

Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />

Gesundheit und mehr...<br />

AM RANDE<br />

Erfolg für<br />

Uni <strong>Leipzig</strong><br />

Die Universität <strong>Leipzig</strong> hat<br />

sich mit ihrer Graduiertenschule<br />

„BuildMoNa. <strong>Leipzig</strong><br />

School of Natural Sciences –<br />

Building with Molecules and Nano-objects“<br />

in der zweiten Auflage<br />

der von Bund und Ländern<br />

initiierten Exzellenzinitiative<br />

durchgesetzt.<br />

Damit gehört die Universität<br />

<strong>Leipzig</strong> zu den 35 Universitäten<br />

deutschlandweit, die nun durch<br />

die Exzellenzinitiative von Deutscher<br />

Forschungsgemeinschaft<br />

(DFG) und Wissenschaftsrat gefördert<br />

werden. „Damit hat sich<br />

<strong>Leipzig</strong> in Sachsen <strong>als</strong> einzige<br />

Universität in der zweiten Runde<br />

der Exzellenzinitiative durchgesetzt“,<br />

kann sich Prof. Dr. Franz<br />

Häuser über den Erfolg der Universität<br />

<strong>Leipzig</strong> freuen. Prorektor<br />

Prof. Dr. Martin Schlegel fügt<br />

mit Stolz hinzu: „Dieser Erfolg<br />

ist von großer Bedeutung für die<br />

weitere Entwicklung der Universität<br />

<strong>Leipzig</strong> zu einer international<br />

sichtbaren Forschungsuniversität.“<br />

Die Universität <strong>Leipzig</strong> hatte<br />

sich insgesamt mit Antragsskizzen<br />

für zwei Exzellenzcluster,<br />

drei Graduiertenschulen<br />

sowie für ein Zukunftskonzept<br />

bei der Exzellenzinitiative beworben.<br />

Aufgefordert zur Vollantragstellung<br />

wurde sie für<br />

das Exzellenzcluster „Felix<br />

Klein Center for Mathematical<br />

Sciences and their Application"<br />

(Mathematik und ihre Anwendung<br />

in den Naturwissenschaften)<br />

sowie die Graduiertenschule<br />

BuildMoNa. ukl<br />

FRAGEBOGEN<br />

VOLKSKRANKHEIT<br />

Schuppenflechte – auch im Bundestag<br />

Es leiden mittlerweile so viele<br />

an dieser Volkskrankheit,<br />

dass die Weltgesundheitsorganisation<br />

durchaus einen „Welttag“<br />

für die Schuppenflechte für<br />

angebracht hielt. Am 29. Oktober<br />

war es wieder soweit. „An dem<br />

Tag gab es weltweit Aktionen dazu,<br />

auch hier zu Lande“, so Professor<br />

Joachim Barth, Sprecher<br />

des wissenschaftlichen Beirates<br />

des Deutschen Psoriasis Bundes.<br />

Psoriasis – das ist Fachsprache<br />

und meint besagte Flechten-Erkrankungen.<br />

Zwei bis drei Prozent<br />

der Bevölkerung sind laut Barth<br />

davon betroffen, in ganz Deutschland<br />

sind das wohl zwei Millionen<br />

Menschen.<br />

Das Leiden macht sich durch starke<br />

Schuppenbildungen auf der<br />

Haut bemerkbar, geht mit Rötungen<br />

und starken Entzündungen<br />

einher – und lässt sich nicht immer<br />

auf den ersten Blick diagnostizieren,<br />

wird etwa mit Pilzerkrankungen<br />

verwechselt. Allerdings sei<br />

Bewegung in die Medizinerschaft<br />

geraten, würden sich auch Spezialisten<br />

unter den Hautärzten in dieser<br />

Hinsicht noch weiter spezialisieren<br />

und derzeit Netzwerke untereinander<br />

knüpfen. Wie es etwa<br />

an der Pleiße dieÄrzte der Hautklinik<br />

des <strong>Universitätsklinikum</strong>s und<br />

die niedergelassenen Kollegen vorhaben.<br />

Laut Barth, ein <strong>Leipzig</strong>er mit Arztpraxis<br />

in Borna, ist vor Psoriasis<br />

niemand gefeit – vom Kind bis zum<br />

Senior. Es gibt dafür erblich bedingte<br />

Veranlagungen, bestimmte<br />

äußere Faktoren können dann der<br />

Auslöser sein. Etwa Stress, mechanische<br />

Reize wie beispielsweise in<br />

bestimmten Handwerksbereichen-<br />

und berufen, fieberhafte Infekte<br />

oder diverse Medikamente.<br />

„Mit einer Schuppenflechte zu leben,<br />

belastet viele Patienten auch<br />

psychisch, sie trauen sich nicht in<br />

die Öffentlichkeit. Und oft distanziert<br />

sich auch ihre Umgebung,<br />

weil sie meint, das Ganze wäre ansteckend.<br />

In der Folge gelangen Patienten<br />

mitunter ins soziale Abseits“,<br />

erklärt der Mediziner und<br />

Professor, der in dem Zusammenhang<br />

zugleich bedauert, dass bislang<br />

noch viel zu wenige den Weg<br />

in „seine“ Selbsthilfeorganisation<br />

fanden. „Aber dann müsste man<br />

sich ja auch zur Schuppenflechtenerkrankung<br />

bekennen, und da ist<br />

die Hemmschwelle groß. Wir leiden<br />

ja zum Beispiel auch etwas daran,<br />

dass im Bundestag so acht bis zehn<br />

Politiker vertreten sind, die ein solches<br />

gesundheitliches Problem ha-<br />

Psoriasis, im Volksmund Schuppenflechte genannt. Diese Erkrankung –<br />

hier in verschiedenen Stadien – kann jeden Menschen treffen. Foto: dpa<br />

Informationen und Hilfe zum Thema<br />

Schuppenflechte Regionalgruppe<br />

<strong>Leipzig</strong>, Rainer Klatte, unter<br />

Telefon 0341 4244303 oder per<br />

E-mail unter RKlatte@gmx.net; bei<br />

Selbsthilfegruppen<br />

ben. Es wäre so hilfreich, würde da<br />

einer für uns <strong>als</strong> Schirmherr zur<br />

Verfügung stehen – nur dazu konnte<br />

sich noch keiner durchringen“,<br />

merkt Barth schmunzelnd an.<br />

Die <strong>Leipzig</strong>er Regionalgruppe um<br />

ihren Leiter Rainer Klatte jedenfalls<br />

Joachim Barth, unter Telefon<br />

03433 27630 oder Jobarth@t-online.de,<br />

oder bei Max Schlaak, Universitäts-Hautklinik<br />

<strong>Leipzig</strong>, Telefon<br />

0341 9718750.<br />

zählt ein Dutzend Mitstreiter – und<br />

ist jederzeit offen für weitere Schuppenflechten-Geplagte.<br />

Nicht zuletzt<br />

pflegt man dort den Austausch, wie<br />

das an sich unheilbare Leiden im<br />

Zaum gehalten oder sogar so verdrängt<br />

werden kann, dass es lebenslang<br />

nicht mehr zu schaffen<br />

macht. „Gerade in den letzten zehn<br />

Jahren ist medizinisch enorm viel<br />

geschehen“, weiß Barth. Neben<br />

konservativen Behandlungsmethoden<br />

wie Salben oder Lichttherapie<br />

und verbesserten Tabletten sei bei<br />

mittelschwerem beziehungsweise<br />

starkem Krankheitsverlauf inzwischen<br />

auch die Behandlung mit<br />

Spritzen möglich. „Eine Therapieform,<br />

die einfach noch besser ins<br />

Krankheitsgeschehen eingreift, weil<br />

sie auf den neuesten Erkenntnissen<br />

zur Entstehung der Schuppenflechten,<br />

sprich auf der Grundlagenforschung<br />

fußt. Wir wissen heute, dass<br />

das Ganze ein entzündlicher Prozess<br />

des Immunsystems ist – und<br />

genau da setzt die Spritzentherapie<br />

an. Und nach jetzigem Stand der<br />

Dinge auch dauerhaft Erfolg versprechend“,<br />

erklärt Barth.<br />

Bloß billig ist die Sache nicht: Eine<br />

solche Behandlung kostet im Quartal<br />

rund 4000 bis 6000 Euro, und<br />

längst jubeln da noch nicht alle Kassen,<br />

wenn es ans Bezahlen geht.<br />

Wogegen Barth zu bedenken gibt,<br />

dass es bei vielen Patienten nicht<br />

„nur“ bei der Schuppenflechte<br />

bleibt. Die Entzündungen könnten<br />

auch die Gelenke angreifen, innere<br />

Organe befallen, das Herz- und<br />

Kreislaufsystem „beuteln“ und/oder<br />

Diabetes <strong>als</strong> Folgeerkrankung nach<br />

sich ziehen. „Alles Dinge, deren<br />

Behandlung dann langfristig gesehen<br />

viel teurer kommen“, so<br />

Barth. Angelika Raulien<br />

Kai von Klitzing: Orden für die Gattin, gutes Buch für ihn<br />

Manchmal verraten Fragebögen<br />

tatsächlich etwas über<br />

die Person, die ihn ausfüllt.<br />

Heute: Kai von Klitzing (52), der<br />

seit einem Jahr die Klinik und Poliklinik<br />

für Psychiatrie, Psychothera-<br />

Prof. Dr. Kai von Klitzing<br />

Foto: André Kempner<br />

pie und Psychosomatik des Kindesund<br />

Jugendalters am <strong>Universitätsklinikum</strong><br />

<strong>Leipzig</strong> leitet.<br />

Was mögen Sie an sich selbst?<br />

Diese Information unterliegt der<br />

ärztlichen Schweigepflicht.<br />

Was ist Ihre größte Schwäche?<br />

Ungeduld.<br />

Welche Person aus Ihrer Umgebung<br />

hätte einen Orden verdient?<br />

Meine Frau.<br />

Was möchten Sie in Ihrem Leben<br />

erreichen?<br />

Die Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

zu einem bedeutsamen Bestandteil<br />

der <strong>Leipzig</strong>er Universitätsmedizin<br />

machen, der auch von der Bevölke-<br />

rung angenommen wird. Zum besseren<br />

Verständnis der psychischen<br />

Entwicklung und ihrer Störungen<br />

beitragen sowie psychotherapeutische<br />

Behandlungsmethoden weiterentwickeln,<br />

die die individuelle Persönlichkeit<br />

des Kindes fördern.<br />

Auf welche Leistung sind Sie besonders<br />

stolz?<br />

Trotz beruflicher Karriere immer<br />

eine intensive Beziehung zu meinen<br />

drei Töchtern gehabt zu haben.<br />

Wo erholen Sie sich?<br />

Im Rosental und am Kulkwitzer See.<br />

Welche Persönlichkeit der Geschichte<br />

beeindruckt Sie am meisten?<br />

Nelson Mandela.<br />

Wie heißt Ihre Lieblingskneipe?<br />

Maga Pon.<br />

Welches Buch hat Sie am meisten<br />

gefesselt?<br />

Zuletzt: Sabine Richebächers Biografie<br />

über Sabina Spielrein, eine<br />

jüdische Psychoanalytikerin, die ihren<br />

Beruf in der Schweiz und in<br />

Russland ausgeübt hat, die dann<br />

von Stalin verfolgt und schließlich<br />

von den Nazis umgebracht wurde.<br />

Ihr Lieblingsfilm?<br />

Alexis Sorbas.<br />

Welches Projekt in <strong>Leipzig</strong> halten<br />

Sie für das dringlichste?<br />

Aufbau und Förderung von Netzwerken<br />

für Kinderschutz und zur<br />

Förderung der seelischen Gesund-<br />

heit von Kindern und Jugendlichen.<br />

Welche Musik hören Sie gern?<br />

Musik von The Doors und von Mendelssohn<br />

Bartholdy.<br />

Was wollten Sie <strong>als</strong> Kind werden?<br />

Zuerst Lokomotivführer und dann<br />

Astronaut.<br />

Welche drei Dinge würden Sie auf<br />

eine einsame Insel mitnehmen?<br />

Ein gutes Buch, Sonnenhut, etwas<br />

Gutes zu essen und zu trinken.<br />

Sie könnten im Stadtrat eine Rede<br />

halten – worüber würden Sie sprechen?<br />

Mehr Sicherheit für Kinder im <strong>Leipzig</strong>er<br />

Verkehrschaos. r.


RATGEBER 9<br />

HANDYS<br />

Sprechwerkzeug ohne Schnickschnack<br />

Für Heranwachsende sind<br />

Handys so normal wie Seifenopern<br />

und Computerspiele.<br />

Neun von zehn Jugendlichen<br />

in Deutschland haben ein<br />

Mobiltelefon. Bei den Kindern<br />

zwischen sechs und zwölf Jahren<br />

beträgt die Quote immerhin<br />

44 Prozent, so die Zahlen des<br />

Branchenverbandes Bitkom, die<br />

auf einer Studie des MedienpädagogischenForschungsverbunds<br />

Südwest (mpfs) basieren.<br />

Trotz dieser Zahlen tauchen bei<br />

Eltern viele Fragen auf, wenn es<br />

um das Thema Mobiltelefon<br />

geht: Etwa zu den Kosten oder<br />

zu Gewaltvideos, die auch über<br />

das Handy verbreitet werden<br />

können.<br />

Kinder beherrschen den Umgang<br />

mit Handys. Eltern sollten sich<br />

aber nicht unbedingt darauf verlassen,<br />

dass sie auch verantwortungsvoll<br />

mit den Telefonen umgehen.<br />

Die Vorsicht beginnt mit<br />

der Auswahl eines geeigneten Tarifs<br />

– und da sind sich die Experten<br />

einig: „Es sollte eine Prepaid-<br />

Karte sein“, sagt Markus Wolf<br />

von der Stiftung Warentest in<br />

Berlin. „Dann kann nur das bereits<br />

aufgeladene Guthaben vertelefoniert<br />

werden. Und es gibt<br />

keine monströsen Rechnungen<br />

am Ende des Monats.“<br />

Thomas Hagen von der Verbraucherzentrale<br />

Schleswig-<br />

Holstein in Kiel sieht in der Prepaid-Karte<br />

auch eine pädagogische<br />

Funktion: Sie lehre Kinder<br />

den Umgang mit einem begrenzten<br />

Geldbetrag. Die Mobilfunkunternehmen<br />

bieten zudem<br />

spezielle Kinder- und Jugendtarife<br />

an. T-Mobile zum Beispiel<br />

hat die Combi Card Teens im<br />

Programm. „Eltern können bestimmte<br />

Nummern sperren lassen<br />

sowie den Datentransfer<br />

oder Chats unterbinden“, nennt<br />

Sprecher René Bresgen einige<br />

Funktionen, mit denen Väter<br />

und Mütter die Handynutzung<br />

ihrer Kinder begrenzen können.<br />

Bei der Combi Card Teens handelt<br />

es sich zwar um eine Prepaid-Karte,<br />

die aber wird behandelt<br />

wie ein Vertrag. Denn<br />

Voraussetzung für die Nutzung<br />

dieses Tarifs ist, dass Vater<br />

oder Mutter Kunde bei T-Mobile<br />

sind. Die Einrichtung des<br />

Benutzerkontos für die Combicard<br />

Teens kostet einmalig<br />

19,95 Euro. Darin enthalten<br />

sind zehn Euro Startguthaben.<br />

Ähnliche Angebote, auch ohne<br />

Einrichtungsgebühr, haben<br />

andere Provider ebenfalls im<br />

Programm. Bei Vodafone etwa<br />

gibt es die Callya Juniorkarte.<br />

Ganz neu am Markt ist Kandy<br />

Mobile mit Sitz in München.<br />

Das Unternehmen bietet ein<br />

speziell für Kinder gestaltetes<br />

Handy mit einer zweijährigen<br />

Vertragslaufzeit an. Das Startpaket<br />

kostet rund 50 Euro.<br />

Für eine monatliche Pauschale<br />

von 12,90 Euro können unbegrenzt<br />

Telefonate mit anderen<br />

Kandy Mobile-Kunden geführt<br />

werden. Auch SMS zwischen<br />

Kandy-Nutzern sind<br />

darin enthalten. Gratis kann<br />

zu zwei deutschen Festnetznummern<br />

telefoniert werden,<br />

die vom Nutzer beziehungsweise<br />

den Eltern vorher festgelegt<br />

sind. Zu den Schutzfunktionen<br />

gehört die Möglichkeit, alle<br />

kostenpflichtigen Dienste wie<br />

Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />

Gesundheit und mehr...<br />

STUDIE AM RANDE<br />

Notebooks bleiben giftig<br />

Notebooks werden nach wie<br />

vor unter Verwendung toxischer<br />

Materialien gebaut.<br />

Das hat Greenpeace bei einem<br />

neuerlichen Test festgestellt. Danach<br />

ist der Weg zum giftfreien<br />

Notebook noch ziemlich lang. Die<br />

Umweltschutzorganisation hat<br />

18 aktuelle Notebooks von Acer,<br />

Apple, Dell, HP, Sony und Toshiba<br />

in 14 Ländern Europas, Amerikas<br />

und Asiens getestet.<br />

Zwar hätten die Hersteller von<br />

Notebooks in den letzten Jahren<br />

einige der gefährlichsten<br />

Stoffe aus der Produktion herausgehalten.<br />

Doch weiterhin<br />

werden andere gesundheitsgefährdende<br />

Stoffe wie zum Beispiel<br />

PVC, bromhaltige Flammschutzmittel<br />

und Phthalate in<br />

den meisten tragbaren PCs verbaut.<br />

Insbesondere Bromide kommen<br />

noch in 40 Prozent der Komponenten<br />

vor. Teilweise<br />

machen sie<br />

sogar bis zu zehn<br />

Prozent des Gesamtgewichtseines<br />

Bauteils aus.<br />

Am umweltfreundlichsten<br />

bewerteten die<br />

Tester in dieser<br />

Hinsicht die Produkte<br />

von Sony,<br />

am stärksten belastet<br />

waren die<br />

Geräte von Dell.<br />

Des Weiteren<br />

wird PVC für<br />

44 Prozent aller<br />

Kunststoffummantelungen<br />

in Notebooks eingesetzt.<br />

Vor allem an Isolierungen<br />

von Kabeln ist PVC zu finden,<br />

Premium-SMS oder Klingelton-<br />

Abos zu sperren.<br />

Für sonstige Gespräche verlangt<br />

Mit dem Kandy Mobile-Handy sind<br />

nur Telefonate möglich. Foto: dpa<br />

Kandy Mobile 29 Cent, für SMS<br />

19 Cent. Sollten Eltern ihr Kind<br />

einmal vermissen, gibt es einen<br />

Ortungsservice über das Handy<br />

bei dessen Verbrennung krebserregende<br />

Stoffe entstehen.<br />

Laut Studie gesundheitlich nicht zu hundert Prozent<br />

sicher: Notebooks. Foto: Wolfgang Zeyen<br />

Phthalate ließen sich in den Stromkabeln<br />

aller Notebooks nachweisen,<br />

die höchsten Konzentrationen<br />

für 49 Cent. Die Präzision ist aber<br />

nicht zu vergleichen mit der spezieller<br />

Ortungshandys, die mit der<br />

GPS-Navigation arbeiten: 150<br />

Meter beträgt die Genauigkeit in<br />

der Stadt, auf dem Land ist der<br />

Umkreis noch deutlich größer.<br />

Bernhard Jodeleit von der Fachzeitschrift<br />

connect hält weder<br />

die speziellen Tarife für Jüngere<br />

noch eigene Kinderhandys für<br />

besonders sinnvoll. Diese Tarife<br />

seien zu kompliziert: Eine günstige<br />

Prepaidkarte tue es genauso.<br />

„Wichtig ist letztlich, dass die<br />

Eltern die Kontrolle über das<br />

Prepaid-Konto haben.“<br />

Je älter die Kinder sind, desto<br />

eher kann die Frage, wie viel<br />

Geld vertelefoniert werden darf,<br />

über Absprachen geklärt werden.<br />

„Sprechen Sie mit ihren<br />

Kindern darüber, unter welchen<br />

Bedingungen das Handy genutzt<br />

werden darf.“ Ein gewisses<br />

Risiko sieht Jodeleit in den<br />

noch relativ neuen Prepaid-Flatrates.<br />

Gegen Vorauszahlung eines<br />

bestimmtes Betrages kann<br />

mit ihnen einen Monat lang unbegrenzt<br />

telefoniert werden<br />

Das führt auch zu der Frage,<br />

inwiefern man Kindern die<br />

Strahlenbelastung durch das<br />

Handy zumuten will. Auch<br />

wenn das Gros der Wissenschaftler<br />

keine Beweise für eine<br />

gesundheitliche Schädigung<br />

durch die vom Mobilfunk verursachten<br />

elektromagnetischen<br />

Felder sieht, raten Experten zu<br />

moderatem Umgang mit Handys.<br />

Und Kinder sollten Bernhard<br />

Jodeleit zufolge nach dem Prinzip<br />

der Vorsorge besonders geschützt<br />

werden, sprich deutlich<br />

wurden in den Laptops von Acer<br />

und HP gefunden. Phthalate sind<br />

Weichmacher, die eine hormonähnliche<br />

Wirkung haben und bei<br />

Männern zu Unfruchtbarkeit und<br />

bei Nachkommen zu Missbildungen<br />

führen sollen.<br />

Im Vergleich zu einer ähnlichen<br />

Studie vor einem Jahr hat<br />

Greenpeace dennoch deutliche<br />

Fortschritte festgestellt. Aber nur<br />

deshalb, weil die EU im vergangenen<br />

Jahr die so genannte<br />

RoHS-Richtlinie eingeführt hat,<br />

die für viele Schadstoffe in der<br />

Elektronik ziemlich niedrige<br />

Grenzwerte vorschreibt.<br />

Laut Greenpeace gebe es jedoch für<br />

jedes mit gefährlichen Stoffen belastete<br />

Bauteil eine vergleichbare<br />

Komponente ohne riskante Materialien.<br />

ddp<br />

weniger mit dem Mobiltelefon telefonieren<br />

<strong>als</strong> Erwachsene. „Eltern<br />

können ja mit ihren Kindern<br />

vereinbaren, dass längere Telefonate<br />

über das Festnetz geführt<br />

werden.“<br />

Was die Anschaffung eines Gerätes<br />

angeht, so rät Jodeleit zum<br />

günstigen Einsteigergerät eines<br />

Markenherstellers ohne Sim-<br />

Sperre, so dass der Anwender<br />

das Handy problemlos mit einer<br />

Sim-Karte seiner Wahl kombinieren<br />

kann. Solche Geräte gebe es<br />

schon für 40 bis 60 Euro. „Es sollte<br />

ein Gerät sein, das wirklich etwas<br />

abkann“, empfiehlt Thomas<br />

Hagen. Zugunsten der Robustheit<br />

sollte lieber auf High-Tech verzichtet<br />

werden. Beim Handy von<br />

Kandy Mobile zum Beispiel fehlen<br />

Bluetooth und Infrarot. Denn diese<br />

drahtlosen Schnittstellen ermöglichen<br />

den Austausch von Daten<br />

zwischen verschiedenen<br />

Handys – von Schmuddelbildern<br />

auf dem Schulhof.<br />

Um der Problematik der Gewaltvideos<br />

Herr zu werden, wollen<br />

die führenden deutschen Mobilfunkunternehmen<br />

künftig auf<br />

Wunsch der Eltern den Internetzugang<br />

der Handys von Kindern<br />

und Jugendlichen komplett sperren.<br />

Auch die direkte Datenübertragung<br />

von Handy zu Handy per<br />

Bluetooth soll für Minderjährige<br />

blockiert werden.<br />

Bernhard Jodeleit gibt zu bedenken,<br />

dass es für die Eltern einfacher<br />

ist, ihren Kindern ein Handy<br />

mit möglichst wenigen Funktionen<br />

zu geben, statt sich hinterher<br />

Gedanken um die Kontrolle der<br />

vielen modernen Features machen<br />

zu müssen. Sven Appel<br />

Regelmäßig<br />

Heizung prüfen<br />

Selbst problemlos laufende<br />

Heizungen sollten in regelmäßigen<br />

Abständen vom Fachmann<br />

untersucht werden. Nach<br />

der Energieeinsparverordnung<br />

gehöre eine sachgerechte Wartung<br />

zu den Pflichten des Betreibers<br />

von heizungstechnischen<br />

Anlagen, betonen die Energieexperten<br />

der Verbraucherzentrale<br />

Thüringen. Damit handele man<br />

auch im eigenen Interesse: Eine<br />

gut eingestellte Heizung verbrauche<br />

weniger Brennstoff und<br />

belaste die Umwelt in geringerem<br />

Maße. Zum Mindestprogramm<br />

einer fachgerechten Wartung<br />

gehörten die Einstellung<br />

der Feuerungseinrichtungen, die<br />

Überprüfung der zentralen Regelungstechnik<br />

und die Reinigung<br />

der Kesselheizflächen. ddp


10 POLITIK I WIRTSCHAFT<br />

Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />

Gesundheit und mehr...<br />

AM RANDE<br />

Post -Tochter<br />

geht neue Wege<br />

Die Post-Dienstleistungstochter<br />

Williams Lea übernimmt den<br />

Einkauf von Druckleistungen und<br />

Direktmarketingservices für den<br />

Großverlag Reader’s Digest. Die<br />

auf mehrere Jahre geschlossene<br />

Partnerschaft habe ein Umsatzvolumen<br />

von 700 Millionen Euro,<br />

teilte die Deutsche Post in Bonn<br />

mit. Williams Lea werde im Zuge<br />

der Partnerschaft rund 100 Mitarbeiter<br />

des weltweit größten Verlags-<br />

und Direktmarketingunternehmens<br />

übernehmen. Der britische<br />

Dienstleister Williams Lea,<br />

den die Post 2006 erworben hatte,<br />

tritt nun auch in Deutschland<br />

an. Williams Lea übernehme das<br />

Dokumentenmanagement-Geschäft<br />

der Konzernmutter mit<br />

über 2500 Mitarbeitern in<br />

Deutschland. Williams Lea erwarte<br />

im laufenden Jahr einen Umsatz<br />

von 1,2 Milliarden Euro. Das<br />

Unternehmen bietet Dienstleistungen<br />

rund um den Brief an. Microsoft<br />

und BMW zählen nach Angaben<br />

der Post zu den Kunden<br />

von Williams Lea. rtr<br />

Sky Sails<br />

nimmt Fahrt auf<br />

Nach jahrelangen Tests wird<br />

Mitte Dezember der weltweit<br />

erste kommerzielle Schwergutfrachter<br />

mit einem Zugdrachen-Antriebssystem<br />

in See stechen. Die<br />

Fahrt der MS „Beluga Sky Sails“<br />

geht von Dänemark in die USA,<br />

wie die Bremer Reederei Beluga<br />

Group mitteilte. Ein 160 Quadratmeter<br />

großes Segel der Hamburger<br />

Firma Sky Sails soll den erwartet<br />

starken Ostwind nutzen und so<br />

die Treibstoffkosten senken. Der<br />

Geschäftsführer der Reederei,<br />

Niels Stolberg, hatte sich 2006<br />

die Möglichkeit gesichert, seine<br />

Frachter künftig mit dem neuartigen<br />

Wind-Antriebssystem über die<br />

Meere zu schicken. Stolberg rechnet<br />

mit einer Treibstoffersparnis<br />

von 10 bis 20 Prozent. Pro Schiff<br />

und Tag seien das rund 1500 US-<br />

Dollar. SkySails geht davon aus,<br />

dass die Kosten bei guten Windverhältnissen<br />

zeitweise sogar um<br />

bis zu 50 Prozent gesenkt werden<br />

können. ddp<br />

Arbeitslosenzahl<br />

deutlich gesunken<br />

Die Zahl der Arbeitslosen in<br />

Sachsen ist im Oktober deutlich<br />

gesunken. Insgesamt waren<br />

in diesem Monat 292 776 Menschen<br />

arbeitslos gemeldet, wie<br />

die Regionaldirektion Sachsen<br />

der Bundesagentur für Arbeit mitteilte.<br />

Das waren 11 450 weniger<br />

<strong>als</strong> im Vormonat und 40 751 weniger<br />

<strong>als</strong> im Oktober 2006. Die<br />

Arbeitslosenzahl fiel damit auf<br />

den niedrigsten Stand in einem<br />

Oktober seit 1995. dpa<br />

LOGISTIK<br />

Neues Nest für den Kranich<br />

Der Flughafen<br />

<strong>Leipzig</strong>/Halle<br />

werde sich zu einem<br />

weltweiten Logistikknoten<br />

entwickeln.<br />

Daran gibt es nach Ansicht<br />

von Lufthansa-<br />

Cargo-Chef Carsten<br />

Spohr keinen Zweifel.<br />

„Ich denke, <strong>Leipzig</strong> hat<br />

gute Chancen, eine ähnliche<br />

Rolle in der Fracht<br />

zu spielen wie Luxemburg“,<br />

sagte Spohr Ende<br />

Oktober vor Journalisten<br />

im Mitteldeutschen<br />

Presseclub. Obwohl im<br />

direkten Umfeld kein<br />

großes Aufkommen vorhanden,<br />

sei Luxemburg<br />

der viertgrößte Frachtflughafen<br />

in Europa.<br />

Seine große Bedeutung<br />

habe er vor allem durch<br />

das Umladen von Gütern<br />

erhalten, die zum<br />

Teil auch durch Lkw anund<br />

abtransportiert<br />

würden.<br />

Seit 29. Oktober steuert<br />

Lufthansa Cargo für die<br />

Posttochter DHL von<br />

<strong>Leipzig</strong>/Halle aus Ziele<br />

in Asien und Nordamerika<br />

an. Die Kranichtochter<br />

hat dazu ihre<br />

Flüge von Köln/Bonn<br />

nach Schkeuditz verlegt.<br />

„Der Kranich hat damit<br />

ein neues Nest“, so<br />

Spohr. Laut DHL nutzen<br />

nun täglich 32 Frachtmaschinen<br />

den mitteldeutschen<br />

Airport.<br />

LUFTFAHRT KOMMUNIKATION<br />

Eurofighter für Indien? Google-Handy in Sicht<br />

Airbus-Chef Thomas Enders<br />

sieht gute Chancen<br />

für die Lieferung von 120<br />

Eurofightern an die indische<br />

Luftwaffe. „Wir haben die Unterstützung<br />

von vier Regierungen<br />

in Europa und rechnen uns<br />

deshalb Chancen aus“, sagte<br />

der frühere EADS-Co-Vorsitzende<br />

in einem Pressegespräch<br />

am Rande des Besuches von<br />

Bundeskanzlerin Angela Merkel<br />

(CDU) in Neu Delhi.<br />

„Der Eurofighter zählt zu den<br />

modernsten Kampfflugzeugen<br />

weltweit.“ Das Flugzeug sei bei<br />

mittlerweile fünf Luftwaffen im<br />

Einsatz. Derzeit gibt es eine<br />

Ausschreibung der indischen<br />

Luftwaffe. Der Luftfahrtkonzern<br />

EADS bewirbt sich hierbei<br />

mit dem Eurofighter.<br />

Der Airbus-Chef sieht auch gute<br />

Möglichkeiten für Vertragsabschlüsse<br />

auf ziviler Basis.<br />

„Indische Airlines sind einer<br />

„Wenn das Drehkreuz<br />

im nächsten Jahr den<br />

Betrieb vollständig auf-<br />

nimmt, werden täglich<br />

mehr <strong>als</strong> 50 Flugzeuge<br />

starten und landen“,<br />

sagte Barbara Scheil,<br />

Sprecherin der Deutschen<br />

Post World Net.<br />

Weiteres Potenzial bringe<br />

die gemeinsame<br />

Frachtfluggesellschaft<br />

von Lufthansa Cargo<br />

und DHL. Mit diesem<br />

Joint Venture entsteht<br />

laut Spohr auf Anhieb<br />

die viertgrößte Fluggesellschaft<br />

der Welt mit<br />

400 direkten Arbeits-<br />

unserer wichtigsten Kunden in<br />

Asien und weltweit“, sagte Enders.<br />

„Wir sind in mehreren<br />

Verhandlungen mit indischen<br />

Fluggesellschaften.“ Er sieht<br />

großes Potenzial für Airbus.<br />

„Der Luftverkehr wächst gigantisch<br />

in Indien.“<br />

Airbus sei „sehr gut platziert“<br />

mit Mittelstreckenflugzeugen.<br />

„Indien ist für uns einer der am<br />

schnellsten wachsenden Märkte“,<br />

sagte er. Airbus wolle in Indien<br />

aber nicht nur Flugzeuge<br />

verkaufen. „Wir sind dabei,<br />

Trainingszentren aufzubauen.“<br />

In Indien würden pro Jahr<br />

rund 1000 neue Piloten gebraucht.<br />

Enders begleitet Merkel auf ihrer<br />

ersten Reise nach Indien.<br />

Er gehört zu einer Delegation<br />

von rund 30 Top-Managern, die<br />

die wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

mit Indien ausbauen<br />

wollen. dpa<br />

plätzen bei der Airline<br />

mit Sitz in <strong>Leipzig</strong> und<br />

weiteren 600 im Um-<br />

feld. Allein 150 neue Piloten<br />

würden für die Gesellschaft<br />

benötigt. Die-<br />

BMW-Minis werden in eine der zahlreichen Frachtmaschinen von Lufthansa Cargo<br />

verladen. Foto: pd<br />

Lufthansa-Cargo-Chef<br />

Carsten Spohr<br />

ses Engagement zwischen<br />

einem Luftfrachtcarrier<br />

und einem<br />

Kurierexpress-Unternehmen<br />

sei in der Branche<br />

„etwas bislang Einmaliges“.<br />

Die neue Gesellschaft<br />

unter dem vorläufigen<br />

Arbeitstitel NewCo (New<br />

Company) soll im April<br />

2009 an den Start gehen.<br />

„Das ist für uns eine<br />

gewaltige Aufgabe.<br />

In den kommenden 18<br />

Monaten bauen wir in<br />

Die Informationen über die<br />

Mobilfunkpläne von Google<br />

werden immer konkreter.<br />

Der Internetsuchmaschinen-Spezialist<br />

wolle seine<br />

Handy-Software und Dienste<br />

bis Mitte November vorstellen.<br />

Dazu passende Geräte könnten<br />

Mitte kommenden Jahres auf<br />

den Markt kommen, berichtete<br />

das US-amerikanische Wall<br />

Street Journal unter Berufung<br />

auf informierte Personen. Dabei<br />

gehe es darum, auf den<br />

Handys neben der Suchfunktion<br />

zahlreiche weitere Dienste<br />

anzubieten wie Kartensoftware<br />

und E-Mail oder die Möglichkeit,<br />

Videos auszutauschen und<br />

eigene Profile in einer Social-<br />

Networking-Seite zu pflegen.<br />

Solche Dienste auf dem Handy<br />

gibt es bereits, auch Google<br />

Maps kann man zum Beispiel<br />

auf Apples iPhone nutzen, die<br />

neuen Handys sollen jedoch<br />

speziell auf die Google-Soft-<br />

<strong>Leipzig</strong> aus dem Nichts<br />

unser zweites Standbein<br />

auf“, sagte Spohr. In das<br />

Logistikzentrum in<br />

Schkeuditz würden 25<br />

bis 30 Millionen Euro<br />

investiert. Besorgt zeigte<br />

sich der Manager<br />

über das drohende<br />

Nachtflugverbot am<br />

Heimatflughafen in<br />

Frankfurt am Main.<br />

Dies würde das Frachtunternehmen,<br />

das<br />

Wachstumsraten von<br />

sechs Prozent jährlich<br />

vorweisen kann,<br />

„enorm zurückwerfen“.<br />

Frankfurt plant den Bau<br />

einer neuen Landebahn.<br />

Als Ausgleich für die<br />

Lärmbelästigung ist<br />

dort ein Nachtflugverbot<br />

im Gespräch.<br />

Bei einem Nachtflugverbot<br />

für Frankfurt ziehe<br />

die Kranichtochter jedoch<br />

nicht automatisch<br />

nach <strong>Leipzig</strong>/Halle um.<br />

Die Frachtkapazitäten<br />

würden nach Paris,<br />

Amsterdam oder Dubai<br />

verlagert, weil dort internationalePassagierverbindungenvorhanden<br />

seien und Fracht<br />

vorrangig im Stauraum<br />

von Passagiermaschinen<br />

transportiert werde.<br />

Unschöner Grund:<br />

In Schkeuditz gebe es<br />

keine nennenswerten<br />

Passagierverbindungen.<br />

Andreas Dunte<br />

ware zugeschnitten sein. Als<br />

mögliche Hersteller der Geräte<br />

würden vor allem HTC aus Taiwan<br />

und der koreanische Konzern<br />

LG Electronics genannt,<br />

schrieb die Zeitung. In den USA<br />

sei die lokale Telekom-Tochter<br />

T-Mobile <strong>als</strong> Netzanbieter im<br />

Gespräch, für Europa gebe es<br />

Gespräche mit Orange und dem<br />

britischen Anbieter 3.<br />

Die New York Times hatte bereits<br />

Anfang des Monats Oktober<br />

berichtet, Google wolle die<br />

Handys mit einem neuen, offenen<br />

Betriebssystem laufen lassen.<br />

Ziel des Vorstoßes ins<br />

Handy-Geschäft sei, Googles<br />

Dominanz bei Online-Werbung<br />

auf die Internet-Nutzung unterwegs<br />

auszuweiten. Experten<br />

erwarten jedoch starken Widerstand<br />

aus der Mobilfunkbranche,<br />

die lieber eigene<br />

Dienste auf den Handys anbieten<br />

und damit Geld verdienen<br />

möchte. dpa


REISE 11<br />

OBERTAUERN<br />

Glücksfall für Skifans<br />

Wenn alle sich fragen:<br />

„Wo ist der Schnee?“,<br />

dann fällt er in Obertauern<br />

– meistens zumindest.<br />

Es ist nicht so, dass der kleine<br />

Ort in den Radstädter Tauern<br />

im Salzburger Land über Mittel<br />

verfügt, die Wolken umzuleiten.<br />

Aber aufgrund seiner Höhe und<br />

der günstigen Lage schneit es<br />

dort häufiger <strong>als</strong> in den meisten<br />

anderen Orten Österreichs.<br />

Obertauern ist ein Schneeloch –<br />

und damit ein Glücksfall für alle<br />

Wintersportler.<br />

Sehr groß ist das Wintersportgebiet<br />

nicht. Rund 100 Kilometer<br />

Piste führen einmal rund<br />

um das Dorf, das am Anfang<br />

des vergangenen Jahrhunderts<br />

nur aus einer Hand voll Hotels,<br />

einer Kirche und dem Friedhof<br />

der Namenlosen bestand. Hier<br />

liegen all die Unbekannten begraben,<br />

die beim Versuch, den<br />

Tauernpass zu überqueren, von<br />

Lawinen verschüttet wurden<br />

oder erfroren.<br />

Von 1920 an zogen die ersten<br />

Skifahrer die Berge hinauf - dam<strong>als</strong><br />

noch zu Fuß. Mit ihren<br />

Füßen trampelten sie anschließend<br />

die Pisten platt. 30 Jahre<br />

später, <strong>als</strong> der erste Tellerlift<br />

gebaut war, gab es für eine<br />

Stunde „Pistentreten“ drei Freifahrten,<br />

erzählt eine Chronik<br />

der Liftgemeinschaft.<br />

Heute gibt es 26 Lifte, die hoch<br />

zu den mächtigen Zweitausendern<br />

führen: auf die Seekarspitz<br />

und die Gamsleitenspitz,<br />

die Zehnerkarspitze und den<br />

Hundskogel. Verbunden werden<br />

sie durch die Tauernrunde:<br />

Die Pisten wurden so angelegt,<br />

dass Skifahrer und Snowboarder<br />

nahezu überall in Obertauern<br />

die Runde beginnen und<br />

den Ort einmal komplett umfahren<br />

können.<br />

Rund zwei Stunden sind dafür<br />

erforderlich. Wem das zu viel<br />

wird, der kann ins Tal abfahren<br />

und muss – schlimmstenfalls –<br />

ein paar Schritte bis zu seinem<br />

Hotel zu Fuß gehen. In einem<br />

weit abgelegenen Tal hängenbleiben<br />

kann er dagegen nicht.<br />

Gerade für Gruppen mit unterschiedlich<br />

guten Skifahrern ist<br />

das ein deutlicher Vorteil.<br />

Die Tauernrunde lässt sich mit<br />

dem Uhrzeigersinn fahren –<br />

das ist die rote Richtung – oder<br />

dagegen, auf der grün gekennzeichneten<br />

Tour. Schilder mit<br />

Pistennummern und dem farblich<br />

unterlegten Schriftzug Tauernrunde<br />

weisen den Weg.<br />

Daneben gibt es große Pläne an<br />

den Liftausgängen, die das Skigebiet<br />

im Überblick zeigen –<br />

nur ist die Tauernrunde hier<br />

nicht eingezeichnet. Und auf<br />

den Faltplänen für die Hosentasche<br />

ist zwar die Runde markiert,<br />

es fehlen aber die Pistennummern.<br />

Doch wer sich einmal<br />

orientiert hat, findet pro-<br />

blemlos seinen Weg durch das<br />

Gebiet.<br />

Auf der Tauernrunde lohnt sich<br />

ein Extraschlenker über die Pisten.<br />

Andernfalls reihen sich besonders<br />

auf der grünen Variante<br />

viele Ziehwege aneinander.<br />

Skifahrer und Snowboarder<br />

können <strong>als</strong>o getrost einige Lifte<br />

doppelt fahren. Besonders bequem<br />

ist das bei der Schaidbergbahn:<br />

Sie hat beheizte Sitze,<br />

und eine Plastikhaube<br />

schützt vor dem Wind. Ungemütlicher<br />

sind die Lifte hoch<br />

zum Hundskogel, zur Seekarspitz<br />

oder dem Seekareck.<br />

Denn hier sitzen die Wintersportler<br />

im eisigen Wind.<br />

Für kalte Finger und rote Gesichter<br />

entschädigen lange Abfahrten,<br />

etwa von der Liftstation<br />

der Panoramabahn auf 2208<br />

Metern Höhe vorbei an der<br />

Grünwaldkopfbahn bis hinab<br />

nach Obertauern. Von dort können<br />

Skifahrer mit den Kabinen<br />

der Zehnerkarbahn auf der gegenüber<br />

liegenden Seite wieder<br />

hochfahren. Früher erledigten<br />

das zwei Gondeln – das ehemalige<br />

Lifthaus ist heute eine bewirtschaftete<br />

Hütte, die Gamsmilchbar.<br />

Dort gibt es Gamsmilch<br />

in verschiedenen Varianten<br />

zu trinken – mit oder ohne<br />

Schuss.<br />

Wer auf Tee oder Glühwein<br />

steht und sich mittags nach ei-<br />

nem Germknödel sehnt, kann<br />

auch in eine der vielen alten<br />

Almhütten einkehren. Sie drücken<br />

sich über das Gebiet verstreut<br />

an die Hänge – das dunk-<br />

le Holz verwittert von vielen<br />

kalten Wintern. Die Alte Alm<br />

nahe der Schaidbergbahn zum<br />

Beispiel ist schon seit mehreren<br />

Generationen in Familienhand.<br />

Im kleinen Schankraum hängen<br />

traditionelle Arbeitsgeräte an<br />

dicken Holzbalken.<br />

Hinter der Hütte liegt die<br />

schwarze FIS-Abfahrt – steil<br />

und bestens präpariert für große<br />

Rennen. Schwarze Pisten<br />

sind ansonsten selten – die Tauernrunde<br />

besteht ausschließlich<br />

aus blauen und roten Abfahrten.<br />

Oft sind nur kleine Teil-<br />

stücke <strong>als</strong> „schwierig“ eingestuft.<br />

Wer mehr Herausforderung<br />

sucht, sollte die Gamsleiten-<br />

Auf die Bretter, fertig, los! Auf den Hängen rund um Obertauern ist das Skifahren von Ende November<br />

bis Anfang Mai möglich. Fotos: dpa<br />

Einkehr nach der Abfahrt: Die<br />

Skihütte hinter der FIS-Abfahrt.<br />

bahn II hinauffahren. Bei Neuschnee<br />

tummeln sich hier die<br />

Snowboarder und ziehen ihre<br />

breiten Spuren in den Schnee.<br />

Doch schon nach kurzer Zeit<br />

bilden sich erste Buckel, die –<br />

einmal gefroren – selbst guten<br />

Skifahrern den Schweiß auf die<br />

Stirn treiben. Die Buckelpiste<br />

gilt <strong>als</strong> eine der steilsten Europas.<br />

Auch von der Hundskogelbahn<br />

führt eine schwarze Piste<br />

ins Tal. „Nur für geübte Skifahrer“<br />

warnt ein Schild. Denn die<br />

Strecke führt über steile Hänge,<br />

vorbei an den imposanten Felsen<br />

des 2238 Meter hohen<br />

Hundskogel.<br />

In Obertauern können Wintersportler<br />

von Ende November<br />

bis Anfang Mai Ski fahren. Es<br />

ist dort sehr schneesicher, bestätigt<br />

die Zentralanstalt für<br />

Meteorologie und Geodynamik<br />

in Wien. Ein Grund sei die Höhe:<br />

Obertauern liegt auf 1740<br />

Metern und damit so hoch wie<br />

nur wenige andere Orte in Österreich.<br />

Zudem bekomme<br />

Obertauern aufgrund seiner Lage<br />

Schnee aus Norden und aus<br />

Süden ab, der dann – weil es<br />

kalt ist – lange liegen bleibt.<br />

Trotz der hohen Schneesicherheit<br />

stehen im Gebiet mehr <strong>als</strong><br />

300 Beschneiungsanlagen –<br />

lange Schneelanzen und breite<br />

Propellerkanonen. Sie sollen<br />

auch an stark frequentierten<br />

Stellen für gute Pistenverhält-<br />

Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />

Gesundheit und mehr...<br />

nisse sorgen. Wie Nadelstiche<br />

pieksen die feinen Eisbröckchen<br />

im Gesicht. Für kurze Zeit<br />

bleibt den Skifahrern die Sicht<br />

weg. Das Wasser kommt aus<br />

riesigen Becken, die überall im<br />

Gebiet verteilt liegen. Für den<br />

Laien sind die zugefrorenen<br />

und dick verschneiten Flächen<br />

kaum zu entdecken - bis der<br />

Wasserspiegel sinkt und damit,<br />

an dieser Stelle, auch die<br />

Schneedecke.<br />

Eine Überraschung für Kinder<br />

gibt es an der blauen Abfahrt<br />

der Schaidbergbahn – auch Autobahn<br />

genannt. Hier – linkerhand<br />

im Gelände in einem<br />

Wäldchen versteckt – liegt die<br />

„Geisterbahn“. Ein Skelett am<br />

Eingang weist den Weg zwischen<br />

den Bäumen hindurch,<br />

vorbei an schaurigen Gestalten.<br />

Stimmen kreischen, kichern<br />

und heulen. Und auch nachdem<br />

die Kinder den Wald schon lange<br />

verlassen haben, verfolgen<br />

die gruseligen Stimmen sie weiter.<br />

Auch für die Erwachsenen gibt<br />

es „Spielsachen“: Am Sonnenlift<br />

3, der Schönalmbahn, der<br />

Kehrkopfbahn und dem Kirchbühllift<br />

können sich Skifahrer<br />

an der Zeitmessstrecke anzeigen<br />

lassen, mit wie vielen Stundenkilometern<br />

sie ins Tal rasen.<br />

Und an der Kehrkopfbahn liegt<br />

ein Funpark – der Longplaypark<br />

– mit Sprüngen und Rails.<br />

Jeden Donnerstag wird die 1,5<br />

Kilometer lange blaue Abfahrt<br />

an der Edelweißbahn in Flutlicht<br />

getaucht – bis 22 Uhr ist<br />

Nachtskilauf. Wer hingegen das<br />

Zusammenspiel von Wind und<br />

Schnee liebt, ist bei Tony’s Activity<br />

Center (Snowkiting-Schule)<br />

richtig.<br />

Für alle, die das Langlaufen<br />

dem Abfahrtski vorziehen, wurden<br />

drei Loipen präpariert: Die<br />

sechs Kilometer lange Hundsfeldloipe<br />

erstreckt sich quer<br />

durch das Naturschutzgebiet<br />

Hundsfeldmoor. Die Weltcuploipe<br />

führt auf zehn Kilometern<br />

Länge zur Felseralm. Und etwa<br />

vier Kilometer nördlich von<br />

Obertauern liegt der Einstieg<br />

zur 20 Kilometer langen Gnadenalmloipe.<br />

Wenn es in Obertauern mal<br />

wieder zu sehr stürmt und<br />

schneit und der Ort langsam im<br />

Schnee versinkt, bleibt ja noch<br />

ein Besuch des Olympiastützpunktes.<br />

Dort können Wintersportler<br />

unter professioneller<br />

Aufsicht ihre Leistung testen<br />

oder entspannt in der Sauna<br />

schwitzen. Zu wenig Schnee ist<br />

in Obertauern eher eine Seltenheit<br />

– doch auch bei zu viel<br />

Schnee und Wind bleiben eben<br />

manchmal die Lifte stehen.<br />

Carina Frey


12 KULTUR<br />

Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />

Gesundheit und mehr...<br />

AM RANDE<br />

Zentralrat lehnt<br />

Mitarbeit ab<br />

Der Zentralrat der Juden sieht<br />

derzeit keine Möglichkeit für<br />

eine Rückkehr in die Gremien<br />

der Stiftung Sächsische Gedenkstätten.<br />

Die Lage habe<br />

sich nicht grundsätzlich geändert,<br />

erklärte Vizepräsident<br />

Professor Salomon Korn nach<br />

einem Treffen der Vertreter von<br />

Nazi-Opferverbänden in <strong>Leipzig</strong>.<br />

Korn hob damit auf eine geänderte<br />

Satzung der Stiftung ab.<br />

Die Opferverbände sind der Auffassung,<br />

dass die Stiftung die<br />

Verbrechen der Nation<strong>als</strong>ozialisten<br />

mit denen des DDR-Regimes<br />

gleichsetzt. „Wir sehen<br />

in dieser Entwicklung eine Verharmlosung<br />

der Verbrechen des<br />

Nation<strong>als</strong>ozialismus.“ Unklar<br />

blieb zunächst, ob die anderen<br />

Verbände von Opfern der Nazi-<br />

Diktatur die gleichen Konsequenzen<br />

zogen und den Gremien<br />

weiter fernbleiben. Neben<br />

dem Zentralrat der Juden hatten<br />

2004 auch der Verband der<br />

Verfolgten des Naziregimes –<br />

Bund der Antifaschisten in<br />

Sachsen, das Dokumentationsund<br />

Kulturzentrum Deutscher<br />

Sinti und Roma sowie die Bundesvereinigung<br />

der Opfer Nation<strong>als</strong>ozialistischer<br />

Militärjustiz<br />

ihre Mitarbeit in der Stiftung unter<br />

Protest aufgekündigt. dpa<br />

Deutschland<br />

unter EU-Schnitt<br />

Im vergangenen Jahr haben die<br />

Kinos in Deutschland 136,7<br />

Millionen Besuche verzeichnet.<br />

Damit ging jeder Einwohner<br />

durchschnittlich 1,7 Mal in ein<br />

Lichtspielhaus. Deutschland<br />

liegt damit unter dem EU-Durchschnitt<br />

von 1,9 Besuchen. Die<br />

größten Filmfans leben in Irland<br />

(4,2 Besuche), in Rumänien hingegen<br />

bleibt der Gang ins Kino<br />

ein seltenes Erlebnis (0,1 Besuche).<br />

dpa<br />

Kuratorium zum<br />

Wagner-Jahr<br />

Die Stadt <strong>Leipzig</strong> will sich mit<br />

einem Kuratorium auf den<br />

200. Geburtstag des Komponisten<br />

Richard Wagner vorbereiten.<br />

Wagner wurde am 22. Mai 1813<br />

in <strong>Leipzig</strong> geboren und studierte<br />

dort ab 1831 Musik. Dem Kuratorium<br />

beigeordnet sind ein<br />

Fachbeirat und ein Arbeitskreis,<br />

die Koordination soll bei der<br />

Oper liegen, wie der Kulturbeigeordnete<br />

der Stadt, Georg Girardet,<br />

in <strong>Leipzig</strong> sagte. Die konstituierende<br />

Sitzung ist für den<br />

125. Todestag Wagners am<br />

13. Februar 2008 geplant. Die<br />

drei Wagner-Vereine der Stadt<br />

sollen in die Konzeption des Jubiläumsjahres<br />

2013 einbezogen<br />

werden. dpa<br />

TRAUER<br />

Abschied von Evelyn Hamann<br />

Als Vicco von Bülow<br />

alias Loriot Mitte der<br />

70er Jahre nach einer<br />

Filmpartnerin für seine<br />

geplante Sketchserie suchte,<br />

schwebte ihm eine kleine,<br />

dickere Kollegin vor –<br />

vom Typ „blonde, pummelige<br />

Hausfrau“. Doch stattdessen<br />

weckte die Theaterschauspielerin<br />

Evelyn Hamann<br />

das Interesse des begnadeten<br />

Komikers. Sie<br />

war groß, hager, brünett<br />

und brachte etwas mit, was<br />

Loriot überzeugte – komisches<br />

Talent. Aus der Begegnung<br />

entstand ein Meilenstein<br />

der deutschen<br />

Fernsehunterhaltung, der<br />

Hamann bundesweite Popularität<br />

bescherte. In der<br />

Nacht zum 29. Oktober ist<br />

die wandlungsfähige Mimin<br />

im Alter von 65 Jahren in<br />

Hamburg gestorben.<br />

Hamann wurde am 6. August<br />

1942 <strong>als</strong> Tochter einer<br />

hanseatischen Musikerfamilie<br />

geboren. Der Vater<br />

war Geiger, Konzertmeister<br />

des NDR-Sinfonieorchesters<br />

und Gründer des Hamann-Quartetts.<br />

Die Mutter<br />

war Sängerin und Musikpädagogin.<br />

Während ihrer<br />

Ausbildung an der Staatlichen<br />

Hochschule für Musik<br />

und Darstellende Kunst in<br />

Hamburg konzentrierte<br />

sich Hamann auf das Fach<br />

Schauspiel und übernahm<br />

bereits in dieser Zeit Nebenrollen<br />

am Thalia Theater.<br />

Ab 1968 folgte eine ab-<br />

TV<br />

Psychologie <strong>als</strong> Ausweg<br />

Der neurotische Ermittler<br />

„Monk“<br />

gönnt sich eine<br />

Pause und übergibt seinen<br />

Dienstagabend-<br />

Sendeplatz bei RTL an<br />

den charmanten Hellseher<br />

Shawn Spencer<br />

(James Roday). Der junge<br />

Querkopf ist der Protagonist<br />

der US-Crime-<br />

Comedy-Serie „Psych“,<br />

von der der Kölner Privatsender<br />

eigenen Angaben<br />

zufolge zunächst<br />

15 Folgen ausstrahlt.<br />

Darin hat Spencer nach<br />

57 gescheiterten Jobs<br />

endlich seine Erfüllung<br />

gefunden: Er wird<br />

Shawn „The amazing<br />

Psychman“ Spencer –<br />

Hellseher mit übersinnlichen<br />

Kräften und exklusiver<br />

Berater der Polizei<br />

in unlösbaren Fäl-<br />

wechslungsreicheLaufbahn an verschiedenen<br />

Bühnen des Landes, darunter<br />

das Deutsche Theater<br />

Göttingen, die Städtischen<br />

Bühnen Heidelberg und das<br />

Theater Bremen.<br />

Bei Radio Bremen widerfuhr<br />

Hamann schließlich<br />

das denkwürdige Vorstellungsgespräch<br />

mit Loriot,<br />

das sie später <strong>als</strong> „Geschenk<br />

des Himmels“ bezeichnete.<br />

Von ihrem kongenialen<br />

Partner habe sie jene Detailversessenheit<br />

gelernt, die<br />

für wirkliche Komik unerlässlich<br />

sei. An Loriots Seite<br />

schlüpfte Hamann von<br />

1976 bis 1979 in „Loriot I<br />

bis VI“ in zahlreiche Rollen:<br />

Mit leicht versteinerter Mine<br />

und hanseatisch trockenem<br />

Humor agierte sie unter anderem<br />

<strong>als</strong> „Fräulein Hildegard“<br />

beim Liebes-Krach<br />

mit ihrem steifen Chef oder<br />

beim Rendezvous mit dem<br />

eitlen Verehrer, über dessen<br />

Gesicht eine hartnäckige<br />

Nudel wanderte.<br />

Ihre populärsten Sketche<br />

zeigten Hamann <strong>als</strong> „Frau<br />

Hoppenstedt“ mit dem Jodeldiplom<br />

(„Da hab ich was<br />

in der Hand, wenn die Kinder<br />

aus dem Haus sind - da<br />

hab ich was eigenes“) sowie<br />

<strong>als</strong> Fernsehansagerin, die<br />

bei der Präsentation der britischen<br />

Krimiserie „Die zwei<br />

Cousinen“ beinah am anspruchsvollen<br />

„Ti-eitsch“<br />

verzweifelte. In dem Kino-<br />

len. Die neue Arbeit verläuft<br />

allerdings nicht<br />

ganz ohne Hindernisse<br />

und Schwindeleien.<br />

film „Ödipussi“ spielte sie<br />

Margarethe Tietze, in die<br />

sich das 56-jährige Mama-<br />

söhnchen Paul Winkelmann<br />

(Loriot) verliebte. In „Pappa<br />

ante Portas“ verkörperte sie<br />

die gebeutelte Pensionärsgattin<br />

Renate Lohse, die mit<br />

den skurrilen Launen ihres<br />

frühpensionierten Gatten<br />

(Loriot) fertig werden musste.<br />

Da er schon von Kindesbeinen<br />

an von seinem<br />

Vater (Corbin Bernsen)<br />

darauf gedrillt wurde,<br />

Shawn Spencer (James Roday, l.) und sein Freund Burton<br />

Guster (Dulé Hill) ermitteln bei RTL. Foto: ddp<br />

Ferner feierte die mehrfach<br />

Prämierte <strong>als</strong> Haushälterin<br />

Carsta Michaelis<br />

Evelyn Hamann ist tot. Sie verstarb im Alter von<br />

65 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit. Foto: dpa<br />

in „Die Schwarzwaldklinik“<br />

großen Erfolg sowie in<br />

ihrer Rolle der Thea in<br />

„Der Landarzt“. Ab 1993<br />

brillierte Hamann in der<br />

Serie „Adelheid und ihre<br />

Mörder“ an der Seite von<br />

Heinz Baumann, Hans Peter<br />

Korff und Gisela May<br />

jedes noch so unscheinbare<br />

Merkmal in seiner<br />

Umgebung wahrzunehmen,<br />

hat Shawn <strong>als</strong> Erwachsener<br />

eine besondere<br />

Gabe entwickelt.<br />

Er kann mühelos kleinste<br />

Details in seiner Umgebung<br />

und an seinen<br />

Mitmenschen wahrnehmen<br />

und daraus weitreichende<br />

Rückschlüsse<br />

auf ihr Leben ziehen.<br />

Auf diese Weise knackte<br />

er in der Pilotfolge „Mit<br />

einer Ausrede fängt es<br />

an“ einen bis dato ungeklärten<br />

Mord.<br />

Doch <strong>als</strong> Shawn bei der<br />

Polizei sein persönliches<br />

Ermittlerergebnis vorstellt,<br />

gerät er plötzlich<br />

selbst in Bedrängnis. In<br />

einem harten Polizeiverhör<br />

helfen ihm weder<br />

Witz noch Charme,<br />

<strong>als</strong> Verbrecher jagende Polizei-Sekretärin<br />

Adelheid<br />

Möbius. Sie empfinde die<br />

Schmunzelkrimis mit einem<br />

Stammpublikum von<br />

rund sechs Millionen Zuschauern<br />

<strong>als</strong> „Glücksfall“<br />

und „wunderschönes Ergebnis“<br />

nach „intensiver<br />

Arbeit“, schwärmte Hamann.<br />

Mitte 2006 bat die Künstlerin<br />

Produzent Matthias<br />

Walther von der Neuen<br />

Deutschen Filmgesellschaft<br />

(ndF) nach den Dreharbeiten<br />

zur sechsten Staffel von<br />

„Adelheid und ihre Mörder“<br />

um eine „künstlerische<br />

Schaffenspause“.<br />

Ihre letzten Lebensmonate<br />

verbrachte Hamann, die<br />

einmal verheiratet war, wie<br />

auch den Großteil ihres Privatlebens<br />

zurückgezogen<br />

im Hamburger Stadtteil<br />

Eppendorf. Interviews gab<br />

sie ebenso selten, wie sie<br />

sich auf Partys und Preisverleihungen<br />

zeigte. Selbst<br />

vor ihrem 65. Geburtstag<br />

im August mied sie die Öffentlichkeit.<br />

„Sie war eine<br />

Darstellerin, die ihre Figuren<br />

mit größter Präzision<br />

und äußerst liebevoll gestaltet<br />

hat – und eine Kollegin,<br />

die trotz ihrer Bekanntheit<br />

nie viel Aufhebens<br />

um sich gemacht<br />

hat“, ehrte NDR-Intendant<br />

Jobst Plog die verstorbene<br />

Schauspielerin.<br />

Jana Werner<br />

sondern nur die spontane<br />

Behauptung, er sei<br />

ein Hellseher, der den<br />

Mord „gesehen“ habe.<br />

So schafft es Shawn<br />

schließlich <strong>als</strong> Berater<br />

auf die Gehaltsliste der<br />

Polizei und eröffnet zusammen<br />

mit seinem<br />

Freund Burton „Gus“<br />

Guster (Dulé Hill) die<br />

Privatdetektei „Psych“.<br />

Die Crime-Comedy-Serie<br />

„Psych“, die aus der<br />

Feder von Steve Franks<br />

stammt, ist laut dem<br />

Kölner Sender in den<br />

USA mittlerweile ähnlich<br />

erfolgreich wie<br />

„Monk“ und wird in 20<br />

Ländern weltweit ausgestrahlt.<br />

Der TV-Sender<br />

zeigt alle Folgen der<br />

ersten Staffel jeweils<br />

dienstags in deutscher<br />

Erstausstrahlung. ddp


UNTERHALTUNG 13<br />

KULT<br />

Ossis wollen ihren Trabi wieder<br />

Das DDR-Kultauto<br />

„Trabi“ soll bald<br />

wieder über<br />

Deutschlands Straßen<br />

rollen. Zumindest wünschen<br />

sich das 93 Prozent<br />

der Teilnehmer einer<br />

Umfrage des mittelfränkischen<br />

Modellauto-<br />

Herstellers Herpa. Die<br />

Miniaturen-Firma aus<br />

Dietenhofen (Landkreis<br />

Ansbach) hatte im September<br />

die Initiative<br />

newTrabi gegründet und<br />

will den Trabi in Originalgröße<br />

wiederbeleben.<br />

Das Projekt war Mitte<br />

Oktober schon einmal in<br />

der Trabi-Geburtsstadt<br />

Zwickau vorgestellt worden.<br />

Auf der Internationalen<br />

Automobilausstellung<br />

(IAA) stellte Herpa das<br />

Projekt mit einem 1:10<br />

Modell vor und ließ über<br />

eine Neuauflage des oft<br />

<strong>als</strong> „Rennpappe“ belächelten<br />

DDR-Autos abstimmen.<br />

Die Ergebnisse<br />

der Befragung mit 12<br />

000 Teilnehmern teilte<br />

der Modellbauer jetzt<br />

auf seiner Internetseite<br />

mit: Der neue Trabi soll<br />

kultiges Design mit sparsamer<br />

Technik vereinen.<br />

„Die Ergebnisse bestätigen<br />

unser Engagement:<br />

Die Menschen wollen den<br />

NATUR<br />

Trabant gerne in moderner<br />

Form wieder auf den<br />

Straßen sehen“, erklärte<br />

der Begründer der<br />

newTrabi-Initiative und<br />

Herpa-Geschäftsleiter,<br />

Klaus Schindler. Herpa<br />

hat sich die Rechte an der<br />

Marke Trabant gesichert.<br />

Nach der Zustimmung<br />

auf der IAA wolle man<br />

nun ernsthaft mit möglichen<br />

Partnern verhandeln.<br />

Denn herstellen will<br />

Fisch des Jahres<br />

Der Bitterling ist der<br />

Fisch des Jahres<br />

2008. Das hat der<br />

Verband Deutscher<br />

Sportfischer (VDSF) in<br />

Offenbach bekannt gegeben.<br />

Mit dem Bitterling<br />

fiel die Wahl auf eine vom<br />

Aussterben bedrohte<br />

Kleinfischart. Zugleich<br />

wollte die Jury auch auf<br />

die Gefährdung des Ökosystems<br />

Wasser hinweisen.<br />

Tiere, Pflanzen und<br />

ihr Lebensraum dürften<br />

nicht isoliert voneinander<br />

betrachtet werden.<br />

Der Bitterling (Rhodeus<br />

sericeus amarus) wird<br />

nur sechs bis neun Zentimeter<br />

groß und ist damit<br />

der kleinste Vertreter der<br />

Karpfenfische. Seinen<br />

Namen trägt er, weil er<br />

bitter schmeckt. Der kleine<br />

Fisch ernährt sich<br />

hauptsächlich von Pflanzen.<br />

Er lebt in Weihern<br />

und Tümpeln oder lang-<br />

der Miniaturen-Riese das<br />

Kultauto nicht selbst.<br />

„In vielen Gesprächen<br />

wurde deutlich, wie sehr<br />

sich die Autofans eine<br />

maßgebliche Rolle der<br />

Geburtsstätte des Trabants<br />

wünschen“, sagte<br />

Schindler. Deshalb suche<br />

er verstärkt in Sachsen,<br />

wo von 1957 bis 1991 etwa<br />

drei Millionen Trabis<br />

das Zwickauer Werk ver-<br />

AUSBRUCH<br />

ließen, nach Sponsoren<br />

und Partnern. Aussichtsreichster<br />

Kandidat sei<br />

derzeit die Funke & Will<br />

AG aus Großenhain in<br />

Sachsen, die exklusive<br />

Das Comeback? Ein Modell des „new Trabi“ im Maßstab Eins zu Zehn, ein Trabant in neuem<br />

Design (l.) sowie ein herkömmliches Modell des Autos. Foto: dpa<br />

sam fließenden Gewässern.<br />

Die außergewöhnliche<br />

Fortpflanzung des Bitterlings<br />

hat dazu geführt,<br />

dass er auf der Liste der<br />

vom Aussterben bedrohten<br />

Tiere gelandet ist. Der<br />

Kleinfisch ist dabei auf<br />

Fluss- oder Teichmuscheln<br />

angewiesen, die<br />

durch Verschmutzungen<br />

und Baggerarbeiten immer<br />

seltener werden. Zur<br />

Laichzeit legt das Bitterling-Weibchen<br />

seine Eier<br />

in die Kiemen einer Muschel,<br />

wo sie von den<br />

Spermien des Männchens<br />

befruchtet werden.<br />

Die befruchteten Eier und<br />

die daraus schlüpfenden<br />

Jungfische sind durch die<br />

Muschel vor Fraßfeinden<br />

geschützt. Daher genügt<br />

eigentlich auch eine geringe<br />

Zahl an Eiern, um<br />

den Bestand des Bitterlings<br />

zu sichern. dpa<br />

Sportwagen in Kleinserie<br />

fertigt. Die endgültige<br />

Entscheidung über den<br />

Trabi-Bau soll im Dezember<br />

fallen.<br />

Dem IAA-Modell zufolge<br />

soll der neue Trabi keine<br />

Nerze auf der Flucht<br />

Bei der Suche nach den<br />

freigelassenen Nerzen<br />

im Jerichower<br />

Land wollen die Behörden<br />

zusätzliche Fallen<br />

einsetzen. Der Landesjagdverband<br />

und die<br />

Jagdbehörde haben geplant,<br />

80 weitere Lebendfallen<br />

aufzustellen,<br />

teilte die Kreisverwaltung<br />

in Burg mit. Vier<br />

Tage nach der illegalen<br />

Freilassung der Tiere<br />

aus einer Nerzfarm in<br />

Grabow waren noch<br />

mehrere tausend Tiere<br />

außerhalb des Geländes<br />

auf der Flucht.<br />

Unbekannte hatten in<br />

Ende Oktober mehr <strong>als</strong><br />

18 000 Nerze aus ihren<br />

Käfigen befreit, knapp die<br />

Hälfte der Tiere konnten<br />

das Farmgelände verlassen.<br />

Schätzungsweise 4000 Nerze<br />

wurden bislang eingefangen.<br />

Als Täter werden<br />

militante Tierschützer ver-<br />

mutet. Eine Spur von den<br />

Tätern hatte die Polizei<br />

Entlaufene Zuchtnerze sitzen in einer<br />

Erdhöhle. Foto: ddp<br />

aber noch nicht. Auf dem<br />

Gelände der Farm versuchten<br />

freiwillige Helfer, noch<br />

freilaufende Tiere mit Käschern<br />

einzufangen. „Einige<br />

Nerze werden von allein<br />

zurückkommen“, sagte ein<br />

strenge Kopie des Kultgefährts<br />

werden. Der Herpa-Vorschlag<br />

präsentiert<br />

sich viertürig, mit großem<br />

Kofferraum und in der<br />

Größe eines 1er BMWs.<br />

„Man muss nicht alle Details<br />

stoisch wiederholen“,<br />

hatte Schindler bereits<br />

im September verkündet.<br />

„Das soll ja ein erwachsenes<br />

Auto werden,<br />

das man auch benutzen<br />

kann – kein reines Fun-<br />

Car.“ Farblich dagegen<br />

fährt die Rennpappe auf<br />

bewährten Straßen. Die<br />

Karosserie erstrahlt im<br />

kultigen Himmelblau, das<br />

Dach ist weiß.<br />

Mit der Produktion des<br />

DDR-Kleinwagens kennt<br />

sich die mittelfränkische<br />

Firma aus: Als Miniaturflitzer<br />

im Maßstab 1:87<br />

produzierte sie seit 1990<br />

schon mehrere hunderttausend<br />

Exemplare. Damit<br />

gehört der Trabi<br />

nach eigenen Angaben<br />

zu den Verkaufsschlagern<br />

des Modell-Riesen.<br />

Nach dem Zuspruch auf<br />

der IAA will Herpa die<br />

Initiative weiter unterstützen.<br />

Auf ihrer Internetseite<br />

heißt es: „Als<br />

nächsten Schritt haben<br />

wir uns die Entwicklung<br />

eines Prototyps des<br />

newTrabi in Originalgröße<br />

vorgenommen.“ dpa<br />

Sprecher der Farm. Die Tiere<br />

seien an die Fütterung<br />

gewohnt, an das Leben<br />

in freier Wildbahn<br />

nicht.<br />

Die Behörden riefen<br />

Autofahrer und Anwohner<br />

erneut zur<br />

Vorsicht auf. Sie<br />

könnten die Tiere<br />

einfangen oder Hilfe<br />

holen. Das Jagen<br />

und Fallenstellen<br />

bleibe aber den Jägern<br />

vorbehalten,<br />

erklärte die Kreisverwaltung.<br />

Der Landesjagdverband<br />

befürchtet<br />

nach eigenen Angaben<br />

immense Schäden<br />

in der heimischen Tierwelt.<br />

Das <strong>Leipzig</strong>er Helmholtz-Zentrum<br />

für Umweltforschung<br />

erklärte, freigelassene<br />

Nerze könnten<br />

Ökosysteme ernsthaft bedrohen.<br />

ddp<br />

Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />

Gesundheit und mehr...<br />

AM RANDE<br />

Peter Sodann (71), Schauspieler,<br />

fällt der Abschied von seiner<br />

„Tatort“-Rolle <strong>als</strong> Hauptkommissar<br />

Bruno Ehrlicher nicht<br />

leicht. „Ich werde mich daheim<br />

mit meiner Frau und dem Dackel<br />

Bruno auf dem Schoß vor den<br />

Fernseher setzen, mir ein Bierchen<br />

aufmachen und mir etwas<br />

Traurigkeit leisten. Das ist<br />

schließlich ein wenig so wie der<br />

Abschied für immer von einem guten<br />

alten Freund“, sagte Sodann.<br />

Am 11. November zeigt die ARD<br />

den 45. und gleichzeitig letzten<br />

„Tatort“ mit Sodann <strong>als</strong> Hauptkommissar<br />

Ehrlicher.<br />

Lynne Spears (52), Mutter des<br />

Popstars Britney Spears (26),<br />

kündigt ihre Autobiografie an. Das<br />

Werk soll am 11. Mai 2008, dem<br />

Muttertag, in den USA erscheinen.<br />

Lynne Spears wolle in ihrem<br />

Buch den Fans insbesondere einen<br />

tiefen Einblick in die Erziehung<br />

ihrer Tochter gewähren. Es<br />

solle allerdings keineswegs ein<br />

Ratgeber für eine erfolgreiche<br />

Kindererziehung werden – was im<br />

Falle Tochter Britney Spears nicht<br />

verwundert. Die Sängerin hatte in<br />

den vergangenen Monaten immer<br />

wieder mit Alkoholexzessen, Fahrerflucht<br />

sowie einem öffentlich<br />

ausgetragenen Scheidungskrieg<br />

und Sorgerechtsstreit mit Ex-<br />

Mann Kevin Federline für Schlagzeilen<br />

gesorgt.<br />

Heather Mills (39), Noch-Ehefrau<br />

von Paul McCartney, hat<br />

zum vierten Geburtstag ihrer gemeinsamen<br />

Tochter Beatrice am<br />

Wochenende ein rauschendes<br />

Fest veranstaltet. 100 000 Pfund<br />

(umgerechnet 143 000 Euro) ließ<br />

sich die 39-Jährige die Party in<br />

London kosten, bei der unter anderem<br />

<strong>als</strong> Schneewittchen und<br />

Aschenputtel verkleidete Schauspieler<br />

rund 60 geladene Kinder<br />

bei Laune hielten. Ein Kino,<br />

Springbrunnen, Trampoline und<br />

Hüpfburgen wurden auf dem Anwesen<br />

des früheren Models aufgebaut.<br />

Auch Ex-Beatle McCartney<br />

schaute vorbei, verabschiedete<br />

sich aber nach 20 Minuten<br />

schon wieder. Der Grund dafür<br />

seien die Differenzen mit Mills’<br />

Familie. Der Scheidungsstreit zwischen<br />

dem einstigen Paar und die<br />

Verhandlungen über Mills’ Abfindung<br />

dauern weiter an.<br />

Nena (47), Sängerin, ist gegen<br />

eine zu starke Vermischung<br />

von Musik und Gefühlen. Konzerte<br />

seien „der reine Emotionswahn,<br />

aus dem man irgendwann<br />

auch mal aussteigen muss“, sagte<br />

die 47-Jährige. Sie spiele zwar<br />

wahnsinnig gern Konzerte, „aber<br />

bei traurigen Liedern muss ich<br />

nicht traurig sein, um authentisch<br />

zu wirken“. Ihre Konzerte seien<br />

daher „eher emotionslos“. Nena<br />

kritisierte in diesem Zusammenhang<br />

Bands wie Rosenstolz und<br />

2raumwohnung: „Die gehen mit<br />

der Brechstange an Emotionen<br />

ran.“


14 PRÄVENTION<br />

Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />

Gesundheit und mehr...<br />

AM RANDE<br />

Zink kann<br />

Lungen helfen<br />

Die regelmäßige Einnahme von<br />

Zinkpräparaten kann ältere<br />

Menschen vor einer Lungenentzündung<br />

schützen. Darauf weist der<br />

Bundesverband der Pneumologen<br />

(BdP) hin. Er empfiehlt gerade älteren<br />

und gebrechlichen Menschen,<br />

die womöglich Beschwerden beim<br />

Essen haben, ihre Ernährung mit<br />

Zink zu ergänzen. Einer aktuellen<br />

Untersuchung aus den USA zufolge<br />

steckten sich Altenheimbewohner<br />

mit niedrigem Zinkspiegel deutlich<br />

öfter mit Lungenentzündung an<br />

und erholten sich auch langsamer<br />

von der Krankheit <strong>als</strong> Bewohner<br />

mit normalem Zinkspiegel. Insgesamt<br />

lässt sich laut BdP durch die<br />

tägliche Einnahme von Zink das Risiko,<br />

an einer Lungenentzündung<br />

zu erkranken, um etwa die Hälfte<br />

senken. Auch das allgemeine Sterberisiko<br />

sei bei Altenheimbewohnern<br />

um 39 Prozent geringer, wenn<br />

sie normale Zinkspiegel aufweisen.<br />

Zink unterstützt laut BdP die<br />

Immunabwehr und schützt vor Infektionen.<br />

dpa<br />

Nur eine Woche<br />

Nasenspray<br />

Nasentropfen und -sprays müssen<br />

immer zurückhaltend verwendet<br />

werden. „Nasentropfen<br />

mit abschwellender Wirkung sollten<br />

nicht länger <strong>als</strong> eine Woche<br />

angewendet werden“, empfiehlt<br />

Michael Deeg, Sprecher des Deutschen<br />

Berufsverbandes der H<strong>als</strong>-<br />

Nasen-Ohrenärzte. „Die Nasenschleimhaut<br />

trocknet sonst aus.“<br />

Dadurch werde sie anfälliger für<br />

Infektionen, und es könne zu Blutungen<br />

und Veränderungen am<br />

Gewebe kommen. dpa<br />

DER APOTHEKERTIPP *<br />

Die Grippe (Influenza) ist eine<br />

sehr ansteckende Infektionskrankheit<br />

der Atemwe-<br />

ACE-SÄFTE<br />

Grippezeit – Impfzeit?<br />

F<strong>als</strong>che Versprechen<br />

In der kalten Jahreszeit<br />

haben Vitaminsäfte<br />

Hochsaison. Jeder will<br />

sich bestmöglich gegen<br />

drohende Erkältungen<br />

schützen. Doch aktuelle<br />

Tests zeigen, dass die<br />

meisten Getränke eher<br />

schaden <strong>als</strong> Krankheiten<br />

vorzubeugen. Ökotest hat<br />

18 ACE-Säfte unter die<br />

Lupe genommen. Nur<br />

zwei erhielten ein „sehr<br />

gut“, acht fielen mit<br />

„mangelhaft“ oder „ungenügend“<br />

durch. Das Ökotest-Urteil<br />

fällt daher<br />

harsch aus: Die ACE-Getränke<br />

halten nicht, was<br />

sie versprechen. Das geht<br />

aus dem soeben erschienenen<br />

Ökotest-Jahrbuch<br />

2008 hervor.<br />

Nicht erst seit gestern ist<br />

die Extradosis künstlicher<br />

Vitamine umstritten.<br />

„Wer sich ausgewogen<br />

mit fünf Portionen Obst<br />

und Gemüse am Tag ernährt,<br />

braucht keine zusätzlichen<br />

Vitamine“, betont<br />

Bettina Wegener, Geschäftsstellenleiterin<br />

der<br />

Sektion Sachsen der Deutschen<br />

Gesellschaft für Ernährung.<br />

Es könne zu einer<br />

Überdosierung kommen.<br />

„Überschüssiges Vitamin<br />

C scheidet der<br />

Körper einfach aus. Die<br />

fettlösenden Vitamine A<br />

und E bleiben im Körper,<br />

zu viel von ihnen kann<br />

aber auch zu Problemen<br />

führen.“<br />

Vor allem vor zugesetztem<br />

Betacarotin, der Vorstufe<br />

ge. Der Urheber, das Influenza-Virus<br />

wird in der Regel über Tröpfcheninfektion,<br />

wie zum Beispiel<br />

über Niesen und Husten, von einem<br />

Menschen auf den anderen<br />

übertragen. Das Virus schädigt<br />

die Schleimhaut der Atemwege<br />

und mindert ihre Abwehrkraft.<br />

Dadurch wird der Körper für weitere<br />

schwere Infektionen anfälliger<br />

und das kann besonders bei<br />

Senioren zu ernsthaften Erkrankungen<br />

bis hin zum Tode führen.<br />

Grippe-Epidemien können mit<br />

vielen Todesfällen verbunden<br />

sein. Man rechnet, dass in<br />

Deutschland pro Jahr zwischen<br />

7000 und 15 000 Menschen an Influenza<br />

und deren Folgen versterben.<br />

Beim Ende des Ersten Weltkrieges<br />

(1918/19) forderte die<br />

„Spanische Grippe“ weltweit<br />

20 bis 50 Millionen Menschenleben<br />

– mehr <strong>als</strong> alle Kampfhand-<br />

Säfte sind Vitaminlieferanten. Ein Test aber zeigt,<br />

dass nicht alle ACE-Produkte gesund sind. Foto: dpa<br />

„Sehr gut“ erhielten bei Ökotest<br />

der Saft Vital ACE von Voelkel<br />

für 4,27 Euro je Liter<br />

und Solevita von Lidl für 1,09<br />

Euro je Liter.<br />

Ein „gut“ bekamen sechs<br />

Säfte,darunter auch das ACE-<br />

Getränk von Aldi für 49 Cent<br />

beziehungsweise 60 Cent je<br />

Liter.<br />

Das Testurteil<br />

lungen der vorangegangenen vier<br />

Jahre. In den Jahren 1957/58<br />

starben an der „Asiatischen Grippe“<br />

in den Vereinigten Staaten<br />

70 000 Menschen. Zehn Jahre<br />

später kostete die „Hongkong<br />

Grippe“ weltweit ungefähr<br />

700 000 Personen ihr Leben. Anhand<br />

dieser Zahlen wundert es<br />

nicht, dass die Ständige Impfkommission<br />

des Robert Koch Institutes<br />

(Stiko) auch in der letzten Mitteilung<br />

eine Impfung aller Personen<br />

ab 60 Jahren empfiehlt. Auch<br />

anfällige Patienten, die Lungenkrankheiten<br />

oder Diabetes haben,<br />

sollten sich eine Impfung überlegen.<br />

Die Grippe-Viren verändern sich<br />

immerfort. Das hat die unangenehme<br />

Konsequenz, dass die<br />

Impfstoffe jedes Jahr auf die<br />

jüngsten Viren angepasst werden<br />

Mit „mangelhaft“ bewertet<br />

wurden der ACE-Drink von<br />

Plus, Rauch, Förstina-Sprudel,<br />

Krings und Pfanner.<br />

„Ungenügend“ gab es für die<br />

Getränke von Albi, Beckers<br />

und Rapp’s Kelterei. Sie enthielten<br />

zusätzlich chlorierte<br />

Kunststoffe in der Verpackung<br />

und Süßstoffe.<br />

von Vitamin A, raten Experten<br />

ab. „Lange Zeit<br />

galt Betacarotin <strong>als</strong> positiv<br />

zur Krebsvorsorge,<br />

mittlerweile gibt es auch<br />

Studien, die das Gegenteil<br />

zeigen“, warnt Wegener.<br />

Der Forschungsbedarf sei<br />

auf diesem Gebiet noch<br />

sehr hoch. Das Bundesinstitut<br />

für Risikobewertung<br />

rät daher, täglich<br />

nicht mehr <strong>als</strong> zwei Milligramm<br />

synthetisches Betacarotin<br />

aufzunehmen.<br />

Alle Getränke, deren Betacarotin-Anteil<br />

höher <strong>als</strong><br />

zwei Milligramm pro<br />

Viertelliter war, fielen daher<br />

im Ökotest durch. Die<br />

Vitaminsäfte von Albi, Beckers<br />

und Rapp’s Kelterei<br />

erhielten nur ein „mangelhaft“<br />

<strong>als</strong> Wertung. Ihnen<br />

waren neben mehr<br />

<strong>als</strong> zwei Milligramm Betacarotin<br />

auch noch Süßstoffe<br />

zugesetzt. Im Testurteil<br />

wird zudem darauf<br />

hingewiesen, dass einige<br />

Hersteller mittlerweile sogar<br />

Betacarotin-Zusätze<br />

versteckt <strong>als</strong> Vitamin A<br />

oder Provitamin A deklarieren.<br />

Nur vier der getesteten<br />

Getränke enthielten keine<br />

synthetischen Vitamine.<br />

Auch im Winter, wenn zusätzlicher<br />

Schutz vor<br />

Krankheiten gewünscht<br />

ist, genüge es, auf frisches<br />

Obst und Gemüse sowie<br />

ab und zu ein Glas Saft<br />

zurückzugreifen, so Wegener.<br />

Vom täglichen Verzehr<br />

einer ganzen Flasche<br />

Vitaminsaft rät die Exper-<br />

müssen. Eine Schutzimpfung aus<br />

dem Jahr 2005 ist <strong>als</strong>o nur sehr<br />

schwach im Jahr 2006 wirksam<br />

und man muss sich erneut spritzen<br />

lassen. Das Risiko einer Impfreaktion,<br />

die über eine kleine Rötung<br />

an der Injektionsstelle und<br />

Abgeschlagenheit hinausgeht, ist<br />

minimal und nicht vergleichbar<br />

mit dem Risiko, ernsthafte gesundheitliche<br />

Konsequenzen<br />

durch die Grippe zu bekommen.<br />

Eine einmalige Injektion ist ausreichend.<br />

Der Impfschutz beginnt<br />

ungefähr 14 Tage nach der Impfung.<br />

Lassen Sie sich deshalb<br />

rechtzeitig vor Beginn der Erkältungssaison<br />

impfen. Also im<br />

Herbst in den Monaten von September<br />

bis November.<br />

Ein letzter Wermuttropfen: Vor<br />

Erkältungen schützt die Impfung<br />

tin ab. „Saft ist nicht wie<br />

Wasser oder ungesüßter<br />

Tee nur ein Getränk, er<br />

ersetzt eine Obst- oder<br />

Gemüsemahlzeit, da er<br />

auch Ballaststofflieferant<br />

ist.“ Besser sei es hingegen,<br />

aus der regionalen<br />

und saisonalen Vielfalt im<br />

Obst- und Gemüseregal<br />

abwechslungsreich auszuwählen.<br />

„Wer darüber<br />

hinaus tatsächlich eine<br />

Mangelerscheinung hat,<br />

sollte zum Arzt gehen. Vitaminsaft<br />

ist keine Therapie“,<br />

so die Expertin weiter.<br />

Wer sich ab und zu ein<br />

Glas gönnt, sollte darauf<br />

achten, dass auch wirklich<br />

Saft auf der Flasche<br />

steht. „Von so genannten<br />

Fruchtnektaren und<br />

Fruchtsaftgetränken sollten<br />

Verbraucher die Finger<br />

lassen, weil sie nicht<br />

den reinen Saft enthalten“,<br />

sagt Wegener. Der<br />

weit geringere Fruchtanteil<br />

ist mit Wasser, Zucker<br />

und oft auch Süßstoffen<br />

aufgefüllt.<br />

Besondere Vorsicht sollte<br />

bei Kleinkindern gelten.<br />

Denn vor allem für die<br />

Milchzähne ist der verwendete<br />

Fruchtzucker eine<br />

Gefahr für frühe Karieserkrankungen.<br />

„Die<br />

Kleinen sollten Saft nur<br />

im Verhältnis Eins zu Eins<br />

gemischt mit Wasser trinken“,<br />

erklärt Bettina Wegener.<br />

Zum Dauernuckeln<br />

sei er ungeeignet.<br />

Skadi Hofmann<br />

leider nicht, denn sie werden von<br />

einer Vielzahl anderer Viren ausgelöst.<br />

Eine Erkältung ruft zwar<br />

ähnliche Beschwerden hervor,<br />

verläuft jedoch viel harmloser.<br />

Sie wird deshalb auch grippaler<br />

Infekt genannt und sollte nicht<br />

dazu führen, dass Sie die Impfung<br />

<strong>als</strong> nutzlos einstufen. Vergessen<br />

Sie allerdings nicht, dass<br />

der beste Weg, sich auf natürliche<br />

Weise vor Erkältungen zu<br />

schützen, das Abhärten ist. Gehen<br />

Sie <strong>als</strong>o ruhig auch bei<br />

schlechtem Wetter spazieren: Ihr<br />

Körper wird Ihnen dafür danken!<br />

* Roberto Frontini ist Direktor<br />

der Apotheke des<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />

<strong>Leipzig</strong> in der Liebigstraße<br />

21 und Doktor der<br />

Pharmazie.


WELLNESS 15<br />

BADEZUSÄTZE<br />

Entspannung in heimischer Wanne<br />

Wenn es draußen<br />

ungemütlich<br />

kalt und nass<br />

ist, bleiben die meisten<br />

Menschen am liebsten<br />

zu Hause. Wer dann seinem<br />

Körper etwas Gutes<br />

tun will, sollte ein warmes<br />

Bad nehmen. „Es<br />

gibt zahlreiche Badezusätze,<br />

die die heimische<br />

Wanne zu einer richtigen<br />

Wellness-Oase werden<br />

lassen“, sagt Jürgen<br />

Kleinschmidt vom Institut<br />

für Gesundheits- und<br />

Rehabilitations-Wissenschaften<br />

der Ludwig-<br />

Maximilians-Universität<br />

München. „So wirkt ein<br />

heißes Bad entspannend<br />

und beugt Erkältungen<br />

vor.“<br />

Badezusätze verstärken<br />

den Effekt zusätzlich<br />

noch. „Aus Pflanzen<br />

kann man verschiedene<br />

Zusatzstoffe gewinnen“,<br />

erklärt Ursula Sellerberg<br />

aus Berlin. So gebe es<br />

neben ätherischen Ölen<br />

und pflanzlichen Fetten<br />

auch andere Pflanzenextrakte<br />

wie Gerbstoffe.<br />

„Ätherische Öle riechen<br />

stark, deswegen reichen<br />

schon kleine Mengen<br />

aus“, so die stellvertretende<br />

Sprecherin der<br />

Bundesvereinigung<br />

Deutscher Apothekerverbände<br />

(ABDA). Das<br />

gelte auch für die Inhaltsstoffe<br />

aus Eukalyptus<br />

oder Fichtennadeln,<br />

die gegen Erkältungen<br />

helfen. „Andere ätheri-<br />

BLEACHING<br />

sche Öle aus Heublumen<br />

oder Wacholderöl sind<br />

so genannte Rheumabäder,<br />

sie können Muskelbeschwerden<br />

lindern.“<br />

Die fettenden Öle sollen<br />

die Haut pflegen und fetten.<br />

„Dafür werden die<br />

Mittel wie Soja- oder<br />

Nachtkerzenöl mit bestimmten<br />

Emulgatoren<br />

versetzt, damit sich die<br />

Wirkstoffe gut im Badewasser<br />

auflösen“, erklärt<br />

Sellerberg. Bei<br />

Hautentzündungen oder<br />

Zurück zum Weiß<br />

Strahlend weiße Zähne gelten<br />

<strong>als</strong> Zeichen für Schönheit.<br />

Doch manche äußeren Einflüsse<br />

wie Kaffee, Tee, Rotwein und<br />

natürlich Tabak bringen unschöne<br />

Beläge hervor. Verfärbungen können<br />

jedoch auch von innen her in<br />

der Zahnsubstanz entstehen. Der<br />

Laie erkennt die Ursache kaum.<br />

Wer mit dem Gedanken spielt, seinen<br />

Zähnen eine Aufhellung zu<br />

gönnen, sollte deshalb am besten<br />

vorher zum Zahnarzt gehen. Der<br />

wird feststellen, ob dem Patienten<br />

und mit welcher Methode wieder<br />

zu weißen Zähnen verholfen werden<br />

kann. Den Spezialisten stehen<br />

dazu differenzierte Methoden zur<br />

Verfügung. Der Betroffene kann<br />

aber auch unter bestimmten Bedingungen<br />

zuhause die Zähne bleichen.<br />

Wichtig ist zunächst, dass sich im<br />

sichtbaren Bereich keine Kronen,<br />

Schweißfüßen könnten<br />

zudem Gerbstoff-Extrakte<br />

aus Eichenrinde oder<br />

Salbei helfen.<br />

Gerade im Herbst nutzen<br />

viele Menschen ein<br />

heißes Bad auch gerne<br />

gegen eine Erkältung.<br />

„Da muss man aber aufpassen,<br />

denn ein heißes<br />

Bad zum f<strong>als</strong>chen Zeitpunkt<br />

kann mehr schaden<br />

<strong>als</strong> nutzen“, erklärt<br />

Physiologe Jürgen<br />

Kleinschmidt. Am besten<br />

sei es, sich schon<br />

beim ersten Anzeichen<br />

wie Frösteln in die Badewanne<br />

zu legen.<br />

„Dann werden der<br />

Kreislauf und die Immunabwehr<br />

angeregt,<br />

so dass sich der Körper<br />

aus eigener Kraft helfen<br />

kann“, sagt Fachmann<br />

Mit den richtigen Zutaten im heißen Wasser wird die heimische Wanne schnell zur<br />

kleinen Wellness-Oase. Foto: dpa<br />

Füllungen oder Brücken befinden.<br />

„Diese werden durch das Bleichmittel<br />

nicht aufgehellt“, erklärt<br />

Privatdozent Dr. Thorsten Auschill,<br />

Oberarzt an der Universitäts-Zahnklinik<br />

Freiburg. Das<br />

könne zur Folge haben, dass zwar<br />

die echte Zahnsubstanz heller<br />

wird, nicht aber der Zahnersatz.<br />

„Der muss dann unter Umständen<br />

aus ästhetischen Gründen ausgetauscht<br />

werden“, warnt Auschill.<br />

Für Eilige bieten Zahnärzte das<br />

so genannte „In-Office-Bleaching“<br />

an. Dabei werden die<br />

Zähne in einer Sitzung gebleicht.<br />

Zum „Power-Bleaching“ wird die<br />

Technik, wenn die Zähne dabei<br />

mit UV-Licht oder Laser bestrahlt<br />

werden. Als Nachteil gelten vermehrte<br />

Zahnfleischreizungen.<br />

Mit rund 500 Euro hat diese Methode<br />

aber auch einen entsprechend<br />

hohen Preis.<br />

Kleinschmidt. „Ist die<br />

Erkältung aber schon<br />

mit Fieber vorangeschritten,<br />

kann ein heißes<br />

Bad sogar noch die<br />

Erreger fördern und<br />

den Körper schwächen.“<br />

Toten Zähnen<br />

kann nur der<br />

Zahnarzt das<br />

Weiß zurück<br />

geben. Bei<br />

der <strong>als</strong> „Walking<br />

bleach“<br />

bezeichneten<br />

Technik wird<br />

der Zahn aufgebohrt<br />

und<br />

ein Bleichmittel<br />

eingefüllt.<br />

Der Zahn<br />

wird so von<br />

innen heraus<br />

gebleicht.<br />

Diese Methode<br />

eignet sich<br />

besonders,<br />

wenn einzelne<br />

Zähne<br />

verfärbt hervorstechen.<br />

Das kann etwa nach<br />

einer Wurzelbehandlung der Fall<br />

Neben den flüssigen Badezusätzen<br />

gibt es auch<br />

Salze, die ins Wasser gegeben<br />

werden können.<br />

„Sie verschaffen den Betroffenen<br />

Linderung bei<br />

Hauterkrankungen wie<br />

der Psoriasis“, sagt der<br />

Biochemiker und Experte<br />

des Deutschen Wellness<br />

Verbandes, Hans-<br />

Ulrich Jabs aus Nottuln.<br />

Seit einiger Zeit gebe es<br />

außerdem entzündungshemmende,hornhautlösende<br />

und juckreizstillende<br />

Badezusätze. Mit<br />

ihnen müssen einige<br />

Menschen aber vorsichtig<br />

sein. „Es kommt<br />

nicht selten vor, dass<br />

Personen allergisch auf<br />

ätherische Öle reagieren“,<br />

sagt Apothekerin<br />

Sellerberg. So könne beispielsweise<br />

Kamille im<br />

Wasser bei Korbblütler-<br />

Allergikern zu Hautausschlag<br />

führen.<br />

Unabhängig vom Zusatz<br />

muss man in jedem Fall<br />

auf die Badedauer sowie<br />

die Wassertemperatur<br />

achten. „Man sollte nicht<br />

unendlich lange baden“,<br />

rät Sellerberg. So seien<br />

zehn bis 30 Minuten in<br />

der Wanne völlig ausreichend,<br />

da sich in dieser<br />

Zeit die Wirkung der Zusätze<br />

am besten entfalten<br />

könne. Wer länger<br />

badet, entzieht seiner<br />

Haut möglicherweise zu<br />

viel Fett und trocknet sie<br />

so aus.<br />

Aliki Nassoufis<br />

sein. Mit<br />

rund 400<br />

Euro ist dieseZahnkosmetikebenfalls<br />

nicht<br />

billig.<br />

Sprechen<br />

keine medizinischen<br />

Gründe dagegen,<br />

ist<br />

das Bleichen<br />

zu Hause<br />

mit Hilfe der<br />

verschiedenenZahnweiß-Produkte<br />

– Lösungen,Klebefolien<br />

oder Stifte –<br />

mit Abstand der preiswerteste<br />

Weg. Alle Methoden bewirken eine<br />

Bleaching: Hoher Preis für strahlend<br />

weiße Zähne. Foto: web<br />

Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />

Gesundheit und mehr...<br />

AM RANDE<br />

Extra-Pflege<br />

für sensible Haut<br />

Nach dem Sport benötigt besonders<br />

empfindliche Haut Pflege.<br />

Schweiß und Duschgels können<br />

sie reizen und auslaugen, teilt die<br />

Deutsche Haut- und Allergiehilfe in<br />

Bonn mit. Trockene Haut reagiere<br />

dann leicht mit unangenehmen<br />

Spannungsgefühlen, werde spröde<br />

und anfällig für Irritationen.<br />

Nach einem kurzen Duschprogramm<br />

sollten Sportler ihrer Haut<br />

daher mit einer Pflegelotion Entspannung<br />

gönnen. Empfehlenswert<br />

seien Produkte mit pflanzlichen<br />

Ölen: Sie können tief in die<br />

Haut eindringen, versorgen sie mit<br />

essenziellen Fettsäuren und stärken<br />

so die körpereigene Barrierefunktion.<br />

Die leichte Massage<br />

durch das Eincremen fördere zusätzlich<br />

die Entspannung nach<br />

dem Sport. dpa<br />

Mit Yoga<br />

Ängste abbauen<br />

Wer an Depressionen oder<br />

Angststörungen leidet, könnte<br />

einen Therapieversuch mit Yoga unternehmen.<br />

Chris Streeter, Professor<br />

für Psychiatrie und Neurologie<br />

an der Uni Boston (USA) unternahm<br />

dazu einen Test mit acht Yoga-erfahrenen<br />

Freiwilligen. Vor und nach<br />

einer 60-minütigen Sitzung maß er<br />

mit Hilfe der Kernspintomographie<br />

die Konzentration von Gamma-Aminobuttersäure<br />

(GABA) im Gehirn.<br />

Dabei handelt es sich um einen<br />

Botenstoff, der bei Depressionen<br />

und Angststörungen erniedrigt ist.<br />

Nach den Yoga-Übungen waren die<br />

Werte im Durchschnitt um 27 Prozent<br />

gestiegen. dpa<br />

zufriedenstellende Aufhellung. Die<br />

Preise beginnen bei 15 Euro. Doch<br />

man braucht Geduld: Da die<br />

Bleichmittel sehr niedrig dosiert<br />

sind, zieht sich die Behandlung<br />

über Wochen hin.<br />

Wer sich von einem Bleaching<br />

aber ein Hollywood-Lächeln à la<br />

Julia Roberts erwartet, wird in der<br />

Regel enttäuscht. Dahinter stecken<br />

nämlich meistens so genannte Veneers,<br />

aufwendig aufgeklebte Verblendungen.<br />

Die sind mit rund 400<br />

Euro pro Zahn teuer erkauft und<br />

„nicht halb so gut wie der eigene<br />

Zahn“, erklärt Dr. Dietmar Oesterreich,<br />

Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer.<br />

Auch aus einem<br />

anderen Grund hat das strahlende<br />

Lächeln einen hohen Preis:<br />

„Um eine Verblendschale aufzukleben,<br />

muss man die Substanz eines<br />

eigentlich gesunden Zahnes<br />

opfern“, so Oesterreich. dpa


16 KINDER<br />

Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />

Gesundheit und mehr...<br />

FRAGEN – STAUNEN – WISSEN<br />

Popel sind die Perlen der Nase<br />

Das kennt ihr bestimmt: Es ist<br />

ein schöner Tag, in dieser Jahreszeit<br />

natürlich ein kalter,<br />

und ihr tobt draußen mit Freunden<br />

rum. Alles ist prima. Das ändert sich<br />

erst, wenn ihr nach Hause kommt.<br />

Eure Nase tropft wie ein Wasserhahn,<br />

obwohl ihr gar keinen<br />

Schnupfen habt …<br />

„Das ist keine Krankheit“, sagt Professor<br />

Andreas Dietz, „das ist ganz<br />

normal.“ Er ist Chef der <strong>Leipzig</strong>er<br />

Universitätsklinik für H<strong>als</strong>-, Nasenund<br />

Ohrenheilkunde. In der Nase<br />

wird immer ein bisschen Flüssigkeit<br />

gebildet, damit die Schleimhaut<br />

feucht ist. Die<br />

Schleimhaut im<br />

Naseninneren<br />

muss feucht<br />

sein, weil sie<br />

nur so die trockene<br />

Luft, die wir einatmen, befeuchten<br />

kann. Das ist ganz wichtig.<br />

Denn ist die Luft, die in die Lungen<br />

kommt, nicht feucht genug, trocknet<br />

der Bronchialbereich aus. Dann<br />

muss man husten, bekommt viel<br />

schneller einen Infekt oder auch<br />

Entzündungen.<br />

Ja, und wenn man aus der Kälte<br />

draußen in die Wärme der Wohnung<br />

kommt, ist das ein ziemlich heftiger<br />

Temperaturwechsel. Da kann es<br />

schon mal passieren, dass die Flüssigkeitsproduktion<br />

in der Nase<br />

durcheinander kommt. Das kann<br />

auch vorkommen, wenn man eine<br />

heiße Suppe löffelt oder Pfeffer<br />

riecht. Mit einem Schnupfen hat das<br />

nichts zu tun. Der entsteht durch<br />

kleine Viren, die für uns unsichtbar<br />

in die Nase gelangen.<br />

KINDERLACHEN<br />

Witze<br />

Ziemlich mitgenommen kommt<br />

Erich am Nachmittag nach Hause:<br />

„Ich bin hingefallen, wo der<br />

Boden gerade sehr schmutzig<br />

war“, entschuldigt er sich bei<br />

der Mutter. „Mit der neuen Hose“?<br />

entsetzt sich diese. „Ja,<br />

leider, Mutti“, bestätigt Erich,<br />

„ich fand keine Zeit, sie vorher<br />

auszuziehen."<br />

●<br />

„Ich hab mir jetzt die Haare ganz<br />

kurz schneiden lassen“, erklärt<br />

Rosi ihrem Bruder Felix, „da<br />

brauch ich mich morgens nicht<br />

mehr so lange zu kämmen.“ –<br />

„Ganz schön dumm von dir“,<br />

meint Felix, „dafür musst du dir<br />

nämlich morgens jetzt immer<br />

den H<strong>als</strong> waschen.“<br />

●<br />

„Stimmt es wirklich, dass man<br />

Pech hat, wenn einem eine<br />

schwarze Katze von Rechts über<br />

den Weg läuft?“, will die kleine<br />

Schwester wissen. „Ganz sicher,<br />

wenn man eine Maus ist“,<br />

grinst Toni.<br />

„Das Gelbe ist ein gutes Zeichen<br />

– der Schnupfen ist bald vorbei.“<br />

Hat der richtige Schnupfen zugeschlagen,<br />

ist regelmäßiges Nase-<br />

Putzen das oberste Gebot. Am besten<br />

nimmt man Zellstofftaschentücher,<br />

die man wegwirft. Nicht einfach<br />

auf den Fußboden, sondern in<br />

die Mülltonne – dann können sich<br />

andere nicht anstecken. Hochziehen<br />

ist übrigens nicht ganz so schlimm,<br />

wie die Muttis immer sagen. Es hört<br />

sich aber richtig eklig an, ist <strong>als</strong>o für<br />

andere nicht besonders schön.<br />

Ganz anders sieht das mit Popeln<br />

aus. Ist ja auch kein schöner Anblick.<br />

Popel entstehen übrigens,<br />

wenn sich Staub aus der Atemluft<br />

mit der Nasen-<br />

flüssigkeitverbindet. Das ist<br />

so ähnlich wie<br />

bei den Muscheln,<br />

da wachsen<br />

die Perlen auch um kleine<br />

Schmutzteilchen. Popel sind sozusagen<br />

die Perlen der Nase. Mit dem<br />

Finger sollte man sie aber trotzdem<br />

nicht rauspolken. Erstens sind Finger<br />

nie ganz sauber, übertragen <strong>als</strong>o<br />

Keime. Und zweitens ist die dünne<br />

Mittelwand – die Nasenscheidewand<br />

– sehr empfindlich. „Da gibt es<br />

schnell Nasenbluten oder sogar ein<br />

Loch in der Wand“, warnt der Professor.<br />

Aber der Klinikchef hat auch noch<br />

eine gute Nachricht: Wenn der Rotz<br />

so richtig dick aus der Nase läuft, ist<br />

das kein Eiter. Den gibt es in der Nase<br />

nicht, nur in den Nasennebenhöhlen.<br />

Das gelbliche Zeug ist sogar<br />

ein gutes Zeichen. Es bedeutet nämlich,<br />

dass der Schnupfen bald vollkommen<br />

vorbei ist. Helga Röstel<br />

SPIELETIPP<br />

Heckmeck<br />

am Bratwurmeck<br />

Hallo liebe Kinder, ich hoffe, ihr<br />

habt die ersten Herbsttage gut<br />

überstanden. Wie ihr es von mir gewohnt<br />

seid, bekommt ihr hier wieder<br />

einen Spieletipp. Heute möchte ich<br />

euch „Heckmeck am Bratwurmeck“<br />

vorstellen.<br />

Auf dem Grill in der Spielmitte warten<br />

16 unterschiedlich<br />

wertvolle Portionen<br />

„Bratwürmer“ darauf,<br />

von den würfelnden<br />

Hühnern ergattert zu<br />

werden. Dazu pickt ein<br />

jeder Spieler identische<br />

Würfelsymbole<br />

aus seinem Wurf heraus<br />

und würfelt mit<br />

den verbliebenen Würfeln<br />

weiter. Erreichen<br />

seine herausgepickten<br />

Würfel den Wert einer ausliegenden<br />

„Bratwurmportion“, kann er diese<br />

nehmen. Nicht nur vom „Grill“ darf<br />

man sich dabei bedienen, auch an<br />

So sieht sie aus, die Rotznase. Foto: Volkmar Heinz<br />

Die Nasenschleimhaut bedeckt<br />

die Nasenmuscheln<br />

und das Innere der Nasenhöhlen.<br />

Wichtig für ihre Funktionen<br />

sind unter anderem zwei verschiedene<br />

Zelltypen: Zum ersten<br />

die so genannten Becherzellen,<br />

die das Nasensekret<br />

herstellen. Die Schleimhaut<br />

wird von dieser Schicht vollständig<br />

bedeckt. 50 bis 300<br />

feinste Flimmerhärchen trägt<br />

der zweite Zelltyp auf nur einer<br />

Zelle. Die Flimmerhärchen ra-<br />

den Vorräten der „Mithühner“, äh<br />

Mitspieler …<br />

„Heckmeck am Bratwurmeck“<br />

ist ein lecker-lockeresWürfelspiel<br />

für schlaue Vögel,<br />

die den „Bratwurm“<br />

gerochen<br />

haben. Zwei bis sieben<br />

Spieler ab acht Jahren<br />

versuchen für ihre<br />

Hühner Bratwürmer<br />

zu ergattern, um nicht<br />

hungrig zu bleiben.<br />

Viel Spaß beim Spielen<br />

wünscht euch euer Nils!<br />

Stichwort: Nasenschleimhaut<br />

gen in einer Milliardenzahl in<br />

die Schleimschicht.<br />

Die Atemluft wird gereinigt, indem<br />

Fremdkörperchen und<br />

Krankheitserreger an der<br />

Schleimschicht kleben bleiben,<br />

welche sich immer wieder<br />

selbst erneuert. Die Flimmerhärchen<br />

schlagen zirka 450 bis<br />

900 mal pro Minute und schieben<br />

so die Schleimschicht in<br />

den Rachen. Innerhalb von<br />

höchstens 20 Minuten ist die<br />

KINDERRÄTSEL<br />

Finde die fünf Unterschiede!<br />

alte Schleimschicht komplett<br />

gegen eine neue ausgetauscht.<br />

Für die Abwehr von Krankheitserregern<br />

werden ganz spezifische<br />

Abwehrstoffe in der<br />

Schleimhaut produziert, mit<br />

der die Krankheitserreger abgewehrt<br />

werden können, soweit<br />

diese nicht ausgeschneuzt,<br />

ausgeniest oder einfach in den<br />

Rachen abtransportiert werden.


FRESH – DIE JUNGE SEITE 17<br />

MODE<br />

Schrill – schriller – Gendefekt<br />

Schon <strong>als</strong> Teenager reichten<br />

Christian Neugebauer und<br />

Florian Ostermann handelsübliche<br />

Kleidung nicht aus.<br />

An beinahe jedes Stück legten<br />

sie Hand an, besprühten, beklebten,<br />

zerrissen es, bis ein<br />

schrilles Unikat daraus geworden<br />

war. Im Jahr 2003 gründeten<br />

die beiden Magdeburger<br />

dann ihr Modelabel Gendefekt,<br />

unter dem sie bereits rund 500<br />

T-Shirts, Jeans, Schuhe und Taschen<br />

verkauften.<br />

Bislang haben der heute 23-jährige<br />

Neugebauer und der 21-jährige<br />

Ostermann ihre Stücke vor<br />

allem über Mund-zu-Mund-Propaganda<br />

vertrieben. Ihr großer<br />

Traum ist ein eigener Laden mit<br />

Werkstatt. Das nötige Geld dafür<br />

soll nun ihre erste Onlineshop-<br />

Kollektion bringen. Dafür entwerfen<br />

sie erstm<strong>als</strong> eine T-Shirt-<br />

Serie in einer konventionelleren<br />

Stilrichtung.<br />

Der Name Gendefekt geht auf<br />

den Songtitel einer ihrer Lieblingsbands<br />

zurück, sagt Ostermann.<br />

„Er passte zu unseren<br />

ausgefallenen Sachen.“ Im Jahr<br />

2002 traf er per Zufall Neugebauer,<br />

der dam<strong>als</strong> eine ganz normale<br />

Lehre <strong>als</strong> Einzelhandelskaufmann<br />

machte. „Wir sind sofort<br />

wegen unserer Klamotten<br />

Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />

Gesundheit und mehr...<br />

AUDIO / VIDEO / GAMES / BOOKS NEWS<br />

Foo Fighters<br />

Zehn Jahre nach dem grandiosen<br />

The Colour And The Shape<br />

schließt sich für Dave Grohl<br />

der Kreis. Er ist wieder beim<br />

Grunge angekommen, hat darüber<br />

hinaus aber noch viel mehr<br />

zu bieten. Nach dem gewaltsamen<br />

Ende von Nirvana brauchte<br />

Grohl lange, um sich vom übermächtigen<br />

Schatten Kurt Cobains<br />

zu emanzipieren. Mit jedem neuen<br />

Album Echoes, Silence, Patience<br />

& Grace gelang es ihm, etwas<br />

weiter aus der Grunge-<br />

Schublade herauszuklettern, und<br />

nicht zuletzt dank seiner herausragenden<br />

kompositorischen Fähigkeiten<br />

rocken seine Foo<br />

Fighters mittlerweile in ihrer<br />

ganz eigenen, originellen Nische.<br />

ins Gespräch gekommen, die wir<br />

selbst gestaltet hatten“, berichtet<br />

der gelernte Mediengestalter<br />

weiter.<br />

Zu Hause experimentierten die<br />

beiden mit verschiedenen Stoffen<br />

und Techniken, bleichten,<br />

färbten und entwarfen Druckmotive.<br />

„Wir haben die Sachen<br />

immer öfter für Freunde und Bekannte<br />

gemacht, die auch etwas<br />

ganz Besonderes gesucht haben“,<br />

sagt Ostermann. Und so<br />

sei die Idee von einem Laden<br />

entstanden, in dem sie eigene<br />

Entwürfe präsentieren und den<br />

Kundenwünschen anpassen<br />

können, ergänzt Neugebauer.<br />

Im Sommer 2006 bewarben<br />

sich die beiden mit ihrer Geschäftsidee<br />

beim Cabinet-<br />

Durchstarterwettbewerb für<br />

junge Existenzgründer und gewannen<br />

ein Existenz-Coaching.<br />

„Überzeugend an Gendefekt waren<br />

die Kreativität, die Freude<br />

und der Mut, mit der sie die Sache<br />

angingen“, sagte Carsten<br />

Wiebers, seit 1991 selbstständiger<br />

Unternehmensberater in<br />

Magdeburg. Er entwickelte die<br />

Geschäftsidee weiter und stellte<br />

einen Finanzplan auf. „Das Konzept<br />

richtet sich an ein kleines<br />

Marktsegment, in dem die beiden<br />

durchaus eine Chance ha-<br />

Die Hard 4.0<br />

Stirb langsam – Die Hard –<br />

war für Bruce Willis der<br />

Durchbruch. 20 Jahre später<br />

kehrt der von ihm verkörperte<br />

Haudrauf John McClane zurück.<br />

McClane soll einen<br />

scheinbar simplen Auftrag annehmen:<br />

Er soll einen Hacker<br />

verhaften. Als er in dessen<br />

Wohnung auftaucht, überschlagen<br />

sich die Ereignisse. Cyber-<br />

Terroristen haben es auf den<br />

Computerfreak abgesehen. Es<br />

beginnt eine Verfolgungsjagd<br />

durch New York. Hinter dem<br />

ganzen Wirbel steckt ein Psychopath,<br />

der mit viel High-Tech<br />

und einer handvoll Helfern die<br />

Infrastruktur der US-Amerikaner<br />

zerstören will ...<br />

ben“, Wiebers weiter. Die Konsumforschung<br />

zeige, dass Individualität<br />

gerade bei Kleidung in<br />

Zukunft eine immer größere<br />

Rolle spielen werde.<br />

Potenzielle Geldgeber konnten<br />

Neugebauer und Ostermann<br />

selbst mit Unterstützung von<br />

Wiebers noch nicht überzeugen.<br />

Ihre Bemühungen um ein Startkapital<br />

waren bislang erfolglos.<br />

„Deshalb arbeiten wir – vorerst<br />

zu Hause – mit Hochdruck an<br />

unserer ersten Kollektion, die<br />

wir demnächst im eigenen Onlineshop<br />

präsentieren wollen“, so<br />

Ostermann, der derzeit seinen<br />

Zivildienst absolviert. Sein Partner<br />

Neugebauer betreibt das Label<br />

Gendefekt inzwischen hauptberuflich.<br />

„Die Stücke werden nicht von<br />

oben bis unten mit den verschiedensten<br />

Techniken durchgestaltet<br />

sein, wie es für unser Label<br />

eigentlich üblich ist, sondern<br />

ausschließlich bedruckt, allerdings<br />

mit von uns entworfenen<br />

Motiven“, sagte Neugebauer.<br />

„Das ist zwar konventioneller,<br />

aber nur so erreichen wir eine<br />

breitere Käuferschicht, kommen<br />

an unser Startkapital und können<br />

dann die individuellen Gendefekt-Sachen<br />

im eigenen Laden<br />

machen.“ Claudia Kusebauch<br />

Assasin’s Creed<br />

Assassin’s Creed spielt im<br />

Jahr 1191, zu einer Zeit, in<br />

der das Heilige Land vom Dritten<br />

Kreuzzug erschüttert wird.<br />

Altair, der spielbare Hauptcharakter<br />

ist fest entschlossen, den<br />

Konflikt zu beenden, indem er<br />

gegen beide Parteien zugleich<br />

vorgeht und sie unter Druck<br />

setzt. Als Assassine lauert der<br />

Spieler stets im Verborgenen<br />

und ist für seine Rücksichtslosigkeit<br />

gefürchtet. Er kann seine<br />

unmittelbare Umgebung von einem<br />

Moment zum anderen in<br />

totales Chaos stürzen und sein<br />

Handeln wird die Ereignisse an<br />

diesem zentralen Punkt der<br />

Weltgeschichte entscheidend<br />

beeinflussen. Für Xbox 360.<br />

Die jungen Modeschöpfer von Gendefekt, Christian Neugebauer<br />

(rechts) und Florian Ostermann. Foto: dpa<br />

The Red Star<br />

Der „Rote Stern“ ist kein Held,<br />

sondern ein Land: Die Geschichte<br />

einer Sowjetunion, wie<br />

sie hätte sein können und doch<br />

unmöglich ist. In dem gewaltigen<br />

Land unter dem Wappen des Roten<br />

Sterns kämpfen nicht nur riesige<br />

Armeen und tapfere Soldaten,<br />

sondern auch Zauberer und fliegende<br />

High-Tech-Festungen gegen<br />

Feinde von außen und innen. Der<br />

erste Band schildert den Kampf<br />

und Tod des Soldaten Markus Antares<br />

bei der Schlacht gegen die<br />

Nistaani und das mythische Überwesen<br />

Kar Dathra. Der Comic von<br />

Christian Gossett ist ein atemberaubender<br />

Genre-Mix aus Politik,<br />

Science-Fiction und Fantasy, mit<br />

absolut innovativem Artwork.<br />

Schülerin holt<br />

Geschichtspreis<br />

Eine Gymnasiastin aus<br />

Grimma hat einen ersten<br />

Preis beim Geschichtswettbewerb<br />

des Bundespräsidenten<br />

gewonnen. Die 18-Jährige<br />

siegte nach Angaben des Kultusministeriums<br />

mit einer Arbeit<br />

über ihre eigene Umgebung:<br />

Sie thematisierte die<br />

Unterdrückung junger Schüler<br />

durch ältere am örtlichen<br />

Schulinternat nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg. Insgesamt wurden<br />

fünf mit je 2000 Euro dotierte<br />

erste Plätze vergeben.<br />

Nach Sachsen gingen zudem<br />

drei dritte Plätze. Der von der<br />

Hamburger Körber-Stiftung<br />

ausgerichtete Wettbewerb will<br />

bei Kindern und Jugendlichen<br />

Interesse für die eigene<br />

Geschichte wecken und die<br />

Auseinandersetzung mit demokratischen<br />

Traditionen in<br />

Deutschland anregen. 2007<br />

hatten sich insgesamt mehr<br />

<strong>als</strong> 5100 Schüler bundesweit<br />

daran beteiligt. Ausgelobt waren<br />

Sach- und Geldpreise im<br />

Gesamtwert von 250 000 Euro.<br />

dpa<br />

Infos im Internet: www.geschichtswettbewerb.de


18 GESUNDHEIT, GELD UND RECHT<br />

Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />

Gesundheit und mehr...<br />

VERKEHR<br />

Stillstand am Straßenrand<br />

Autopannen passieren meist<br />

dann, wenn niemand mit ihnen<br />

rechnet. Nicht selten<br />

bleibt der Wagen dann an ungünstigen<br />

Stellen und gerne auch bei<br />

Nacht liegen. Wenn der Fall der<br />

Fälle eingetreten ist, gilt es mit<br />

klarem Kopf zu handeln. Denn<br />

ungefährlich ist der plötzliche<br />

Stillstand am Straßenrand nicht.<br />

Schon in dem Moment, in dem ein<br />

Problem am Auto bemerkt wird,<br />

müssen Nachdenken und Handeln<br />

nahezu gleichzeitig geschehen.<br />

„Ideal ist es auf der Autobahn,<br />

wenn man die Panne bemerkt und<br />

direkt auf den rechten Seitenstreifen<br />

steuern kann, damit der Wagen<br />

dort zum Stehen kommt“,<br />

sagt Sven Janssen, Sprecher des<br />

Automobilclubs von Deutschland<br />

(AvD) in Frankfurt/Main.<br />

Problematisch wird es, wenn der<br />

Wagen bei der Autobahnfahrt auf<br />

dem linken Fahrstreifen zu mucken<br />

beginnt, und der rettende<br />

rechte Seitenstreifen nicht mehr<br />

erreicht werden kann. „Schaffe<br />

ich es nicht mehr zum rechten<br />

Seitenstreifen, muss der Wagen<br />

links so dicht wie möglich an die<br />

mittlere Leitplanke gebracht werden“,<br />

rät Janssen. Denn im Endeffekt<br />

ist alles sicherer, <strong>als</strong> ein Stillstand<br />

mitten auf der Fahrbahn.<br />

Eines gilt in jedem Fall: umgehend<br />

die Warnblinkanlage einschalten.<br />

Danach folgen weitere kritische<br />

Momente. Dabei geht es vor allem<br />

auch um die Verfassung der Insassen,<br />

die aus ihrer normalen Ruhe<br />

gebracht sind und nicht selten zu<br />

nervösen Reaktionen neigen. „Es<br />

ist sehr wichtig, in so einem Moment<br />

nicht in Panik zu geraten“,<br />

warnt Michael Hartje, Verbandsdirektor<br />

der Deutschen Verkehrswacht<br />

(DVW) in Bonn. Gerade hektische<br />

und unkoordinierte Verhaltensweisen<br />

sind es, die eine Fahrzeugpanne<br />

besonders gefährlich<br />

machen.<br />

Speziell auf der Autobahn, aber<br />

auch auf Bundesstraßen gilt, dass<br />

es zunächst um die Eigensicherung<br />

geht. „Die Insassen sollten so<br />

schnell wie möglich das Auto verlassen<br />

und sich hinter die Leitplanke<br />

begeben“, sagt Peter Hemschik,<br />

Sprecher des ADAC in München.<br />

Auch beim Verlassen des Wagens<br />

ist ein klarer Kopf wichtig. „Es ist<br />

darauf zu achten, dass niemand<br />

unbedacht auf die Straße marschiert“,<br />

sagt Werner Sauerhöfer<br />

vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat<br />

(DVR) in Bonn.<br />

Vor allem Kinder müssen davon<br />

abgehalten werden, den Wagen auf<br />

der linken Seite zu verlassen. Alle<br />

Insassen haben auf der von der<br />

Fahrbahn abgewandten Seite auszusteigen.<br />

Wobei für die Person am<br />

Steuer Ausnahmen gelten: „In einigen<br />

modernen Fahrzeugen ist es<br />

§<br />

Zu spät ist nicht immer f<strong>als</strong>ch<br />

Eine absichtlich verzögerte Arbeitslosmeldung ist<br />

nicht nur zulässig, die Arbeitsagentur muss auch unaufgefordert<br />

auf diese Möglichkeit hinweisen, wenn eine<br />

spätere Meldung aufgrund des Alters des Arbeitslosen<br />

Vorteile bringt. Das entschied das Hessische Landessozialgericht.<br />

Im entschiedenen Fall hatte ein Arbeitnehmer<br />

eine Woche vor seinem 57. Geburtstag seinen Arbeitsplatz<br />

verloren und sich unverzüglich arbeitslos gemeldet. Die Arbeitsagentur<br />

bewilligte nach dam<strong>als</strong> geltendem Recht Arbeitslosengeld für die<br />

Dauer von 789 Tagen. Hätte sich der Mann erst mit 57 Jahren arbeitslos<br />

gemeldet, hätte er einen Leistungsanspruch für 960 Tage gehabt. Auf die<br />

Klage des Arbeitslosen hin verurteilten die Richter die Arbeitsagentur zur<br />

Zahlung von Arbeitslosengeld für 960 Tage. Der Kläger sei bei seiner Arbeitslosmeldung<br />

nicht über die Vorteile einer späteren Antragstellung beraten<br />

und aufgeklärt worden. Dazu aber sei die Arbeitsagentur verpflichtet<br />

gewesen. Da es von grundsätzlicher Bedeutung sei, ob die rechtliche<br />

Wirkung einer Arbeitslosmeldung verschoben werden könne, ließen die<br />

Richter die Revision am Bundessozialgericht zu. (AZ.: L 7/10 AL 185/04)<br />

Bei Sturz in Hoteldusche selber schuld<br />

Wer in einer allen Gästen zugänglichen Dusche des Sauna-Bereichs<br />

eines Hotels ausrutscht und sich dabei erheblich verletzt, hat keinen<br />

Anspruch auf Schadensersatz und Schmerzensgeld durch den Reiseveranstalter.<br />

Selbst wenn der Boden der Dusche offenbar glitschig war<br />

und keine Haltegriffe an der Wand vorhanden waren. Das hat jetzt das<br />

Landgericht Koblenz im Falle eines Thailand-Reisenden entschieden.<br />

Das Malheur passierte am vierten Tag einer zweiwöchigen Pauschalrundreise.<br />

Weil der durch den gefährlichen Sturz am Rücken verletzte<br />

Mann aus Konstanz zunächst stationär behandelt werden musste und<br />

dann seinen Urlaub nur noch unter erheblichen Schmerzen fortsetzen<br />

konnte, verlangte er jetzt vom Veranstalter Schadensersatz in Höhe von<br />

1926 Euro sowie ein angemessenes Schmerzensgeld. Beides versagten<br />

ihm die Richter. (AZ.: 12 S 83/07)<br />

für den Fahrer kaum noch möglich,<br />

über die Mittelkonsole auf die Beifahrerseite<br />

zu gelangen, um dort<br />

auszusteigen“, so Michael Hartje. In<br />

so einem Fall muss dann der rückwärtige<br />

Verkehr genau beobachtet<br />

werden, um eine Lücke zu finden,<br />

während der das Aussteigen ge-<br />

fahrlos möglich ist – um dann umgehend<br />

den sicheren Ort hinter der<br />

Leitplanke aufzusuchen.<br />

Ebenfalls oft erschwert durch aktuelle<br />

Fahrzeugkonstruktionen ist die<br />

Sicherung der Pannenstelle. Vor allem<br />

bei beladenem Kofferraum<br />

kann es schwierig sein, ans Warn-<br />

AKTUELLE URTEILE RISIKOSPORT<br />

dreieck zu gelangen – wenn der Autofahrer<br />

überhaupt weiß, wo es<br />

sich befindet. Die Experten raten<br />

daher, nicht erst im Pannenfall hektisch<br />

auf die Suche danach zu gehen,<br />

sondern sich grundsätzlich<br />

schon einmal zu informieren, wo<br />

das reflektierende Dreieck im Wa-<br />

In einer Warnweste steckt meist ein kluger Autofahrer: Es ist gut,<br />

von weitem wahrnehmbar zu sein. Foto: dpa<br />

gen untergebracht ist. Im Zweifelsfall<br />

kann es hilfreich sein, ein zweites<br />

Warndreieck unter dem Sitz zu<br />

deponieren. „Wenn ich zum Beispiel<br />

erst Gepäck ausladen muss,<br />

um im Kofferraum an das Warndreieck<br />

zu gelangen, setze ich mich<br />

einer zusätzlichen Gefahr aus“, erklärt<br />

Peter Hemschik.<br />

Abgeraten wird gerade bei Pannen<br />

auf der Autobahn davon, die Schadensbeseitigung<br />

selbst in die Hand<br />

zu nehmen. Einerseits ist wegen<br />

der komplexen Technik in den<br />

meisten Fällen ohnehin nichts auszurichten.<br />

Andererseits ist zum Beispiel<br />

das Auswechseln eines kaputten<br />

Rades am Fahrbahnrand ein<br />

riskantes Unterfangen. Bei einem<br />

Reifenschaden ist es ohnehin meist<br />

noch möglich, eine kurze Strecke<br />

langsam zu fahren – und so womöglich<br />

einen sicheren Parkplatz<br />

für den Wechsel zu erreichen.<br />

Sind alle Vorkehrungen getroffen,<br />

wird per Handy oder Notrufsäule<br />

der Pannendienst eines Automobilclubs<br />

oder auch die Polizei informiert.<br />

Auch dabei kommt es wieder<br />

darauf an, kühlen Kopf zu bewahren.<br />

„Es ist wichtig, auf Orientierungspunkte<br />

zu achten, um den<br />

Pannenort möglichst genau beschreiben<br />

zu können“, so Michael<br />

Hartje. Dabei sind Angaben zur befahrenen<br />

Strecke, der Richtung und<br />

auch zum Streckenbereich wichtig.<br />

Auf Autobahnen sind die Schilder<br />

mit den Angaben des Autobahnkilometers<br />

wichtige Hinweise.<br />

Wer all das unbeschadet hinter sich<br />

gebracht hat, kann sich jedenfalls<br />

einer Sache sicher sein: Der Gedanke<br />

an eine mögliche Panne und<br />

auch das Wissen über das richtige<br />

Vorgehen werden danach noch eine<br />

Weile mitfahren. Heiko Haupt<br />

Keine Haftung bei illegalen Rennen<br />

Kommt es bei einem gefährlichen<br />

sportlichen<br />

Wettbewerb zu einem<br />

Unfall, kann der Geschädigte<br />

den Unfallverursacher nur bei<br />

einem grob fahrlässigen<br />

Verstoß gegen<br />

die Wettbewerbsregeln<br />

haftbar machen.<br />

Das bekräftigte<br />

das BrandenburgischeOberlandesgericht<br />

jetzt im<br />

Falle eines bei einem<br />

privaten Biker-<br />

Rennen verunglücktenMotorradfahrers.<br />

Vier Motorradfahrer<br />

hatten sich zu einer<br />

gemeinsamen Tour<br />

verabredet. Die Geschwindigkeitsbegrenzung<br />

massiv<br />

überschreitend und<br />

den gebotenen Sicherheitsabstand<br />

ignorierend, raste das<br />

Quartett mit teils wagh<strong>als</strong>igen<br />

und verbotenen Überholmanövern<br />

dicht an dicht über den<br />

Asphalt. Als der Vordermann den<br />

„Blitzer“ einer Geschwindigkeits-<br />

kontrolle entdeckte, bremste er<br />

abrupt ab – und der zu dicht aufgefahrene<br />

und zu schnelle Hintermann<br />

konnte nicht mehr<br />

rechtzeitig reagieren und verlor<br />

Versichert: Professionelle Fahrer. Bei illegalen Rennen gibt<br />

es hingegen keinen Schutz. Foto: dpa<br />

die Kontrolle über seine Maschine.<br />

Für den Schaden wollte er<br />

nun den Vordermann haftbar<br />

machen, schließlich habe der<br />

durch sein abruptes und nicht<br />

verkehrsbedingtes Bremsen den<br />

Unfall erst verursacht.<br />

Das sahen die Brandenburger<br />

Richter allerdings deutlich anders.<br />

Die gemeinsame Raserei<br />

der Motorradfreunde sei hier<br />

ganz klar einem sportlichen<br />

Wettrennen gleichzusetzen.<br />

Der Umstand,<br />

dass der<br />

Vorder- und Hintermann<br />

Teil eines<br />

Motorradpulks waren,<br />

führe nämlich<br />

zur Annahme eineswechselseitigenHaftungsverzichts<br />

bei solchen<br />

Schäden.<br />

Jedem der Biker<br />

müsse dabei klar<br />

gewesen sein, dass<br />

die hohe Geschwindigkeit<br />

und<br />

der zu geringe Sicherheitsabstand<br />

ein erhöhtes Risiko<br />

bergen. Bei einem „Blitzer“<br />

bremsen zu müssen, gehörte zu<br />

den „Regeln“ des illegalen Rennens,<br />

auf die sich alle Teilnehmer<br />

von Anfang an gleichermaßen<br />

eingelassen hatten. ddp<br />

(AZ.: 12 U 209/06)


SOZIALES 19<br />

KOALITION<br />

Schutz vor Zwangsverrentung<br />

Die große Koalition sucht<br />

nach Auswegen, um die<br />

„Zwangsverrentung“ von<br />

älteren Langzeitarbeitslosen<br />

grundsätzlich zu verhindern.<br />

Im Gespräch sind Schonfristen<br />

und Ausnahmen nach dem<br />

Auslaufen der so genannten<br />

58er-Regelung Ende dieses<br />

Jahres. Das bestätigten Koalitionskreise<br />

in Berlin. Damit solle<br />

verhindert werden, dass solche<br />

Arbeitslose frühzeitig mit finanziellen<br />

Abschlägen in Rente gehen<br />

müssen. Die Änderungen<br />

sollten „zeitnah“ umgesetzt<br />

werden, hieß es.<br />

Die 58er-Regelung sieht vor, dass<br />

Arbeitslose von einem Alter von<br />

58 Jahren an weiter Arbeitslosengeld<br />

beziehen können, ohne<br />

beim Arbeitsamt zur Job-Suche<br />

vorstellig zu werden. Sie müssen<br />

sich aber verpflichten, zum frühestmöglichen<br />

Zeitpunkt in Rente<br />

zu gehen, von dem an sie Altersbezüge<br />

ohne Abschläge erhalten<br />

können.<br />

ANZEIGE<br />

Die Gewerkschaft Verdi und der<br />

Sozialverband SoVD warnten<br />

erneut vor drohender Altersarmut<br />

von Langzeitarbeitslosen.<br />

Sie forderten rasche gesetzliche<br />

Änderungen. Ansonsten drohe<br />

von Januar 2008 an Zehntausenden<br />

älteren Empfängern<br />

Die Angst vor Altersarmut nimmt zu – auch vor einer Zwangsverrentung<br />

von Alg-II-Empfängern. Foto: vario-images<br />

von Arbeitslosengeld II eine<br />

quasi „Zwangsverrentung“ mit<br />

Abschlägen von ihrem Einkommen<br />

bis zu 18 Prozent.<br />

SPD-Arbeitsmarktexperte Klaus<br />

Brandner erklärte: „Wer arbeiten<br />

kann und will, darf nicht in<br />

die Rente geschickt werden.“<br />

Es dürfe keinen Zwang geben,<br />

dass ältere Arbeitslose gegen<br />

ihren Willen und ohne Angebot<br />

in Rente müssen. Nach bisherigen<br />

Erfahrungen der Bundesagentur<br />

für Arbeit beantragten<br />

aber schon heute die meisten<br />

Menschen lieber Rente <strong>als</strong> Arbeitslosengeld<br />

II (ALG II), weil<br />

die Altersbezüge häufig höher<br />

seien. Viele ALG-II-Bezieher erfüllten<br />

die rentenrechtlichen<br />

Voraussetzungen auch nicht.<br />

Die Sorgen würden aber ernst<br />

genommen.<br />

Nach Angaben des Experten<br />

Ralf Brauksiepe (CDU) werden<br />

Ausnahmen geprüft. Auch er<br />

gab in den Medien zu bedenken,<br />

dass es in aller Regel für<br />

Betroffene besser sei, in Rente<br />

zu gehen – auch mit Abschlägen<br />

- <strong>als</strong> in Hartz IV zu bleiben<br />

und vom Alg II zu leben. dpa<br />

Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />

Gesundheit und mehr...<br />

AM RANDE<br />

Sozialverband will<br />

Nachbesserung<br />

Der Sozialverband Deutschland<br />

(SoVD) hat von der<br />

Bundesregierung Nachbesserungen<br />

an der geplanten Pflegereform<br />

verlangt. Er sehe die<br />

Reform insgesamt zwar positiv,<br />

allerdings dürfe sie nicht das<br />

Ende der Bemühungen sein,<br />

sagte SoVD-Präsident Adolf<br />

Bauer. „Es müssen weitere<br />

Schritte folgen.“ So sei eine erhebliche<br />

Schwachstelle der Reform,<br />

dass „nach wie vor die Interessen<br />

der Pflegeheime über<br />

die der Pflegebedürftigen gestellt<br />

werden“. Bauer kritisierte<br />

auch, dass die Pflegeeinrichtungen<br />

bei der Veröffentlichung<br />

der Prüfberichte mitwirken dürfen:<br />

„Man lässt ja auch nicht<br />

den Tüv ein Auto prüfen und<br />

hinterher die Hersteller bestimmen,<br />

dass die Funktion der<br />

Bremsen aber aus dem Wertungsmaßstabherausgenommen<br />

wird“, betonte der Verbandspräsident.<br />

dpa


20 SPORT<br />

Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />

Gesundheit und mehr...<br />

HINTERGRUND<br />

Unser Mann in Johannesburg<br />

Ganz Südafrika schaute vor<br />

kurzem wochenlang nach<br />

Europa. Genauer gesagt<br />

nach Frankreich. Dort marschierten<br />

die Springboks, die<br />

Rugby-Nationalmannschaft des<br />

Landes, mit sieben Siegen ins Final<br />

der WM. Im Endspiel gewannen<br />

die Springböcke knapp gegen<br />

Titelverteidiger England:<br />

Südafrika ist Rugby-Weltmeister<br />

– das gab es das letzte Mal vor<br />

zwölf Jahren. Das ganze Land,<br />

noch immer geplagt von Arbeitslosigkeit,<br />

Armut und Korruption,<br />

ist seitdem im Freudentaumel.<br />

Unter den Jubelnden ist auch<br />

der <strong>Leipzig</strong>er Kaj Heyral. Er arbeitet<br />

seit Anfang Oktober in Johannesburg<br />

für die Firma Dornier<br />

Consulting, die das Organisationskomitee<br />

der Fußballweltmeisterschaft<br />

2010 maßgeblich<br />

berät. Vorteil seiner Bewerbung:<br />

Bei der Fußball-WM 2006 in<br />

Deutschland arbeitete er für das<br />

WM-Organisationskomitee, war<br />

in <strong>Leipzig</strong> und Berlin in leitender<br />

Funktion für Fuhrparkmanagement<br />

und VIP-Fahrdienst zuständig.<br />

Im eigentlichen Beruf ist<br />

er Kommunikations- und Veranstaltungsmanager<br />

– ein zusätzlicher<br />

Vorteil auch bei der Auswahl<br />

für Südafrika. Erfahrungen<br />

im Sportmanagement hat der<br />

33-Jährige ebenfalls. Er war lan-<br />

ge Jahre Präsident der <strong>Leipzig</strong>er<br />

Eislöwen, den Quasi-Vorgängern<br />

des Blue-Lions-Eishockeyteams.<br />

Dass an Afrikas Südspitze noch<br />

viel zu tun ist,<br />

weiß der gebürtigeBlankenburger<br />

und<br />

macht das an<br />

einem einfachen<br />

Beispiel<br />

fest. „Der tägliche<br />

Weg zur<br />

Arbeit ist nicht<br />

ohne“, erklärt<br />

er. Der Verkehr<br />

jeden<br />

Morgen und<br />

Abend auf den<br />

Straßen von<br />

Johannesburg<br />

sei haarsträubend.<br />

Das<br />

Chaos potenziert<br />

sich noch,<br />

wenn Strom-<br />

schwankungen<br />

Ampeln ausfallen<br />

lassen. „So<br />

schafft man es<br />

entweder in 20 Minuten oder<br />

eben in 90 Minuten zum Büro –<br />

nur dass man das zum Zeitpunkt<br />

des Einsteigens ins Auto nicht<br />

weiß.“ Aber genau an der Verbesserung<br />

der Infrastruktur und<br />

dem Ausbau des öffentlichen<br />

Nahverkehrs arbeitet seine Firma.<br />

Denn das öffentliche Transportwesen<br />

ist knapp drei Jahre<br />

vor Beginn der ersten Fußball-<br />

WM auf afrikanischem Kontinent<br />

so gut wie nicht vorhanden.<br />

Stark verbesserungswürdig ist<br />

auch die Sicherheitslage: Erst<br />

Ende Oktober wurde Lucky Dube,<br />

ein südafrikanischer Musikstar,<br />

auf offener Straße im Zentrum<br />

Johannesburgs erschossen,<br />

<strong>als</strong> drei Gangster sein Auto rauben<br />

wollten. Deswegen ist man<br />

vorsichtig: „Um alle Grundstücke<br />

und Häuser sind große Mauern<br />

mit Elektrozaun gebaut worden.<br />

Das Haus, in<br />

dem ich lebe,<br />

wird bewacht<br />

– auch durch<br />

einen deutschenSchäferhund.“<br />

Es<br />

gibt noch eine<br />

Menge zu tun,<br />

bevor das<br />

Championat<br />

starten kann,<br />

meint Heyral.<br />

Doch schon<br />

nach wenigen<br />

Tagen Einarbeitungsphase<br />

ist er sich<br />

sicher, dass<br />

die Afrikaner<br />

die Sache im<br />

Griff haben.<br />

„Die Fußball-<br />

Fans und Offiziellenwerden<br />

eine tolle<br />

Weltmeisterschaft in Südafrika<br />

erleben.“<br />

Dabei sollte Heyral schon im Oktober<br />

2006 seine Arbeit in Südafrika<br />

aufnehmen. „Ich saß eine<br />

Zeit lang quasi auf gepackten<br />

LEIPZIGER SPORT-EXPORT<br />

Bis 2010 gibt es noch viel zu tun: Kaj Heyral trägt <strong>als</strong> Helfer vor Ort dazu bei, dass die Fußball-WM ein Erfolg wird. Foto: Hendrik Schmidt<br />

Afrikanischer Willkommensgruß: Kaj Heyral auf Schmusekurs mit einer<br />

Einheimischen. Foto: privat<br />

Koffern, das Handy immer am<br />

Mann, um den entscheidenden<br />

Anruf mit dem Go nach Südafrika<br />

nicht zu verpassen.“ Doch daraus<br />

wurde nichts, mehrfach wurden<br />

Flug und Arbeitsstart verschoben,<br />

erinnert sich der Kommunikationsmanager.<br />

Nicht nur Heyral<br />

selbst war in Wartestellung:<br />

Mittlerweile hat sich in der sportlichen<br />

Familie weiterer Nachwuchs<br />

angekündigt. „Meine<br />

Freundin und ich haben schon<br />

einen Sohn, ein kleiner Leichtathlet<br />

beim <strong>Leipzig</strong>er Leichtathletikzentrum.<br />

Und sie ist hochschwanger.<br />

Das Baby wird noch<br />

dieses Jahr geboren.“ Heyral gibt<br />

zu, dass es günstigere Zeitpunkte<br />

für einen Mann gibt, der Arbeit<br />

wegen ans andere Ende der Welt<br />

zu fliegen. Dazu kommt, dass der<br />

Nachwuchs am 25. November<br />

zur Welt kommen soll. Für den<br />

gleichen Tag ist in Durban die<br />

Auslosung der Qualifikation zum<br />

Weltturnier angesetzt: Pflichttermin<br />

für den groß gewachsenen<br />

<strong>Leipzig</strong>er.<br />

Die Angehörigen stehen hinter<br />

Kaj Heyral und sind stolz auf<br />

ihn: Die Familie weiß, dass er<br />

seinen Anteil zum Gelingen der<br />

Fußball-Weltmeisterschaft leistet<br />

– wenn 2010 die ganze Welt<br />

nach Südafrika schaut.<br />

Frank Schmiedel


HOOLIGANS<br />

Hilflosigkeit im Fußball-Osten<br />

Blankes Entsetzen im Fußball-<br />

Osten: Trotz greifender Sicherheitskonzepte<br />

in den Stadien,<br />

angeschobener Fanprojekte<br />

und der Unterstützung durch den<br />

Deutschen Fußball-Bund (DFB)<br />

steht man der Gewalt der Hooligans<br />

gerade in den unteren Klassen<br />

fast hilflos gegenüber. Nur ein halbes<br />

Jahr nach den schweren Ausschreitungen<br />

in <strong>Leipzig</strong> kam es am<br />

Rande des Landesligaspiels zwischen<br />

Dynamo Dresden II und dem<br />

1. FC Lok <strong>Leipzig</strong> erneut zu heftigen<br />

Krawallen. 1300 Polizeibeamte<br />

nahmen insgesamt 240 Randalierer<br />

in Gewahrsam. Zehn Menschen,<br />

darunter vier Polizisten,<br />

wurden verletzt. „Das ist unfassbar,<br />

wenn man sich überlegt, in welcher<br />

Liga wir uns bewegen und welcher<br />

Aufwand betrieben werden muss“,<br />

sagte Hans-Georg Moldenhauer,<br />

Präsident des Nordostdeutschen<br />

Fußball-Verbandes (NOFV).<br />

Die Umsetzung des massiven Sicherheitskonzeptes<br />

in der Elbestadt<br />

hat den Steuerzahler nach<br />

Schätzung des „Fanprojekts Dresden“<br />

rund zwei Millionen Euro gekostet.<br />

Darin enthalten ist auch das<br />

ebenfalls in der höchsten Gefahren-<br />

Kategorie eingestufte Regionalligaspiel<br />

zwischen Dynamo und dem 1.<br />

FC Union Berlin. „Mehr Sicherheit<br />

ist nicht zu machen“, sagte der Präsident<br />

des Sächsischen Fußball-<br />

Verbandes (SFV), Klaus Reichenbach,<br />

und verwies darauf, dass es<br />

während der Partie im Stadion keine<br />

Zwischenfälle gegeben hatte.<br />

„Es ist nicht mehr der klassische<br />

Hooliganismus, der dort stattfindet.<br />

Es sind gescheiterte Integrationsmaßnahmen.<br />

Die können sich im-<br />

mer wieder entzünden. Heile Welt<br />

werden wir nie sein“, hatte DFB-<br />

Präsident Theo Zwanziger erst vor<br />

kurzem betont. Zugleich forderte<br />

Zwanziger „mehr intensive soziale<br />

Arbeit mit den Fans“.<br />

Die Funktionäre nahmen die Vereine<br />

aber ausdrücklich in Schutz.<br />

„Man muss auch anerkennen, wie<br />

man sich bei Dynamo bemüht, die<br />

Kurve zu bekommen. Das muss<br />

man honorieren und nicht nur<br />

bestrafen“, sagte Reichenbach. „Ich<br />

wehre mich dagegen, dass Vereine<br />

wie Lok <strong>Leipzig</strong> und Dynamo Dres-<br />

den <strong>als</strong> Haupttäter dastehen und<br />

der Vereinsname in Misskredit gezogen<br />

wird. Es sind vielmehr 30 bis<br />

40 Leute, die sich in der Masse verstecken“,<br />

meinte Moldenhauer.<br />

Aus sportrechtlicher Sicht kann im<br />

Dresdner Fall vom Fachverband<br />

keine Strafe verhängt werden. „Außer<br />

ein paar Feuerwerkskörpern<br />

war es im Stadion friedlich“, sagte<br />

Reichenbach. Die immensen Kosten<br />

für den Einsatz von Polizei und<br />

Bundespolizei gehen immer zu Lasten<br />

des Steuerzahlers. „Für Steine<br />

werfende Hooligans kann der Verein<br />

nicht herangezogen werden.<br />

Für die Kostengeltendmachung<br />

braucht man eine gesetzliche<br />

WELTVERBAND PEKING 2008<br />

Grundlage. Es gibt aber keinen<br />

Kostenersatz nach dem sächsischen<br />

Polizeigesetz“, sagte Dr. Ralf<br />

Brinktrine von der Universität <strong>Leipzig</strong>.<br />

Obwohl die Politiker und die Polizei-Gewerkschaften<br />

nach den Krawallen<br />

im Februar ein härteres<br />

Vorgehen gegen Randalierer gefordert<br />

hatten, kam es am Spielsonntag<br />

zu keinen Festnahmen. „Wir<br />

prüfen, ob es bei Einzelnen notwendig<br />

ist, Untersuchungshaft zu<br />

beantragen“, sagte Sprecher Christian<br />

Avenarius von der Dresdner<br />

Staatsanwaltschaft. Nach dem Spiel<br />

hatten rund 600 Dresdner versucht,<br />

die etwa 500 abziehenden<br />

<strong>Leipzig</strong>er Fans mit Steinen, Flaschen<br />

und Leuchtraketen zu attackieren.<br />

Sie trafen jedoch Polizeibeamte,<br />

die die <strong>Leipzig</strong>er vom und<br />

zum Bahnhof begleitet hatten.<br />

Der Verein selbst will nun konsequent<br />

bundesweite Stadionverbote<br />

gegen die in Gewahrsam genommenen<br />

Randalierer verhängen.<br />

„Wir werden ohne Ausnahme gegen<br />

alle festgenommenen Randalierer<br />

und auch die, die bereits unser<br />

Sicherheitsdienst vor Spielbeginn<br />

an den Stadiontoren mit Pyrotechnik<br />

und Waffen aus dem Verkehr<br />

gezogen hat, mehrjährige bundesweite<br />

Stadionverbote verhängen.<br />

Wir werden konsequent weitergehen,<br />

solange bis wir alle Chaoten<br />

aus den Reihen von Dynamo endgültig<br />

ausgeschlossen haben“, sagte<br />

der Hauptgeschäftsführer von SG<br />

Dynamo Dresden, Bernd Maas.<br />

Frank Kastner, Tino Meyer<br />

Verluste bei Fifa Ansturm auf Olympia-Tickets<br />

Fifa-Präsident Joseph Blatter<br />

hat einen finanziellen<br />

Schaden für den Fußball-<br />

Weltverband in nahezu<br />

dreistelliger Millionenhöheeingestanden.<br />

Durch die Auflösung<br />

des Sponsoren-<br />

Vertrages mit dem<br />

Kreditkartenunternehmen<br />

Mastercard sei<br />

der Fifa ein Verlust<br />

von 90 Millionen Dollar<br />

(62,4 Millionen Euro)<br />

entstanden.<br />

Der Weltverband war<br />

einen Kontrakt mit<br />

dem Konkurrenzunternehmen<br />

Visa eingegangen,<br />

was zu einem Rechtsstreit mit<br />

dem langjährigen Partner Mastercard<br />

in den USA geführt hatte.<br />

„Das ist eine sehr schmerzliche<br />

Angelegenheit“, sagte Blatter.<br />

Trotz der Einbuße weise die<br />

Prognose für das Jahr 2010 ein<br />

FIFA-Eigenkapital von rund<br />

800 Millionen Dollar auf.<br />

Joseph Blatter<br />

Fotos: afp<br />

Trauriger Alltag im sächsischen Fußball: Dresdner Hooligans gehen<br />

auf <strong>Leipzig</strong>er Fans und die Polizei los. Foto: dpa<br />

Die Fifa hatte sich im Juni von<br />

Gener<strong>als</strong>ekretär Urs Linsi getrennt.<br />

Auch Mediendirektor<br />

Markus Siegler verließ<br />

kürzlich den<br />

Weltverband. Auch<br />

durch diese Personaländerungen<br />

sollen<br />

der Fifa ungeplante<br />

Ausgaben entstanden<br />

sein. Über Höhe von<br />

Abfindungen machte<br />

Blatter aber keine Angaben.<br />

Künftig müssen aber<br />

alle Verträge von<br />

Blatter persönlich<br />

und dem neuen Gener<strong>als</strong>ekretär<br />

Jerome Valcke abgezeichnet<br />

werden. Bislang genügte<br />

neben der Zustimmung<br />

des Gener<strong>als</strong>ekretärs auch das<br />

Einverständnis der Finanzkommission.<br />

Zudem werden externe<br />

Juristen die Verträge für die<br />

Fifa prüfen, um ähnliche Vorfälle<br />

künftig zu verhindern, erklärte<br />

Blatter. dpa<br />

Acht Millionen Klicks und<br />

zwei Millionen Anrufe in<br />

einer Stunde: Die Nachfrage<br />

nach Eintrittskarten für<br />

die Olympischen Sommerspiele<br />

2008 in Peking überstieg zu<br />

Beginn der zweiten Verkaufsphase<br />

die Erwartungen der<br />

Veranstalter. „Wir versuchen,<br />

unser System zu verbessern.<br />

Wir bitten Sie um Geduld und<br />

einen späteren Versuch“, ließ<br />

das Organisationskomitee BO-<br />

COG auf seiner Internetseite<br />

verbreiten, nachdem die Technik<br />

wegen des enormen Ansturms<br />

mehrfach zusammengebrochen<br />

war.<br />

Seit dem Morgen des 30. Oktobers<br />

sind 1,85 Millionen weitere<br />

Tickets im Angebot, nachdem in<br />

der ersten Phase rund zwei Millionen<br />

Karten nach dem Zufallsprinzip<br />

weltweit verkauft worden<br />

waren. In der zweiten Runde,<br />

die spätestens Ende Januar endet,<br />

bleibt das Ausland dagegen<br />

ausgeschlossen.<br />

Karten sind nach Bedarf auch für<br />

spezielle Wettkämpfe erhältlich.<br />

Während in Phase eins alle Be-<br />

werber gleiche Chancen hatten,<br />

ist in Runde zwei Schnelligkeit<br />

gefragt. Deshalb versuchten die<br />

meisten Interessenten gleich<br />

nach Beginn des Vorverkaufs ihr<br />

Glück, um an Karten für die von<br />

ihnen favorisierten Veranstaltungen<br />

zu kommen.<br />

21<br />

Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />

Gesundheit und mehr...<br />

AM RANDE<br />

Frauen-WM<br />

in Deutschland<br />

Die Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft<br />

findet im Jahr 2011 in<br />

Deutschland statt. „The winner is<br />

Deutschland“, verkündete FIFA-<br />

Präsident Joseph Blatter in Zürich.<br />

Mit diesen Worten löste er<br />

großen Jubel beim Deutschen<br />

Fußball-Bund (DFB) aus, der sich<br />

in der Abstimmung gegen den einzigen<br />

Mitbewerber Kanada durchsetzte.<br />

dpa<br />

WM 2014<br />

in Brasilien<br />

Brasilien ist Gastgeber der Fußball-Weltmeisterschaft<br />

2014.<br />

Der Rekordchampion erhielt in Zürich<br />

vom Exekutivkomitee der FIFA<br />

den Zuschlag zur Ausrichtung der<br />

übernächsten Titelkämpfe. Die<br />

Südamerikaner waren wegen des<br />

bislang gültigen Rotationsprinzips<br />

einziger Bewerber. Zuletzt hatte<br />

dort im Jahr 1950 eine Fußball-<br />

WM stattgefunden. dpa<br />

Hamilton zieht<br />

in die Schweiz<br />

Lewis Hamilton, britischer Formel-1-Fahrer,<br />

will künftig in<br />

der Schweiz leben. Das kündigte<br />

der McLaren-Mercedes-Pilot an.<br />

Der WM-Zweite sagte, dass er<br />

sich von dem Umzug einen besseren<br />

Schutz seiner Privatsphäre<br />

erhoffe. Bislang wohnte der<br />

22-Jährige nördlich von London<br />

in Stevenage. dpa<br />

Neben der Bestellung per Telefon<br />

und Internet sind Karten auch<br />

bei rund 1000 Banken im ganzen<br />

Land erhältlich. In Peking bildeten<br />

sich vor einigen Geldinstituten<br />

bereits in der Nacht Menschenschlangen<br />

vor den Eingängen,<br />

wo die Chinesen bewiesen,<br />

dass sich nicht immer drängeln.<br />

Karten für die Eröffnungs- und<br />

Abschlussfeier waren bereits<br />

nach Phase eins restlos vergriffen.<br />

Wegen des durchschnittlichen<br />

Nettoeinkommens eines chinesischen<br />

Stadtbewohners von umgerechnet<br />

gut 1100 Euro jährlich<br />

liegen 58 Prozent der Ticketpreise<br />

unter 100 Yuan (10 Euro). Die<br />

höchsten Preise liegen bei 1000<br />

Yuan (100 Euro). Nur die Tickets<br />

für die Eröffnungsfeier rangieren<br />

mit Preisen bis zu 5000 Yuan<br />

(500 Euro) über dieser Marke.<br />

Insgesamt rechnet das Organisationskomitee<br />

BOCOG mit Einnahmen<br />

aus dem Ticketverkauf von<br />

rund 100 Millionen Euro. sid


22 RÄTSELSEITE<br />

Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />

Gesundheit und mehr...<br />

KREUZWORTRÄTSEL<br />

Sporttipp<br />

mehrere<br />

Röhrchen<br />

anhänglich<br />

irischschott.<br />

Tanz<br />

größte<br />

Stadt in<br />

Norwegen<br />

Raubwildköder<br />

franz.:<br />

in<br />

span.<br />

Männername<br />

bersten<br />

Kurzform<br />

von<br />

Renate<br />

anderenfalls<br />

Fakultätsverwaltung<br />

Stadt<br />

in der<br />

Pfalz<br />

bäuerl.<br />

Alleinnachfolger<br />

offenes<br />

Meer<br />

Umstandswort<br />

Mixbecher<br />

Kochstelle<br />

die Alpen<br />

betreffend<br />

eingelegtes<br />

Tierprodukt<br />

einen<br />

Charakter<br />

formen<br />

deutscher<br />

Städtebund<br />

im MA.<br />

knabbern<br />

2<br />

wirklichkeitsfremd<br />

steif,<br />

linkisch<br />

Verzierung<br />

Abk.:<br />

Herrn<br />

Verzierung<br />

auf<br />

Metallarbeiten<br />

Rundfunksprecher<br />

7<br />

Sitzmöbel<br />

Stimmung<br />

nordamerik.<br />

Staat<br />

(engl.)<br />

franz.<br />

Name<br />

der<br />

Maas<br />

Zuchtwahl,<br />

Auslese<br />

10<br />

städt.<br />

Verkehrsmittel<br />

(Kurzw.)<br />

Kurzwort:<br />

hochwertiger<br />

PC-<br />

Drucker 6<br />

Zeiteinheit<br />

Ureinwohner<br />

Japans<br />

südfranz.Fallwind<br />

nordischer<br />

Gott des<br />

Donners<br />

englisch:<br />

grün<br />

Traubenernte<br />

Staat<br />

im Himalaja<br />

Verhalten,Benehmen<br />

athen.<br />

Gesetzgeber<br />

ugs.:<br />

Nase,<br />

Gespür<br />

Schlammpackung<br />

Reinheitsgrad<br />

für<br />

Diamanten<br />

Impfflüssigkeit<br />

ital.<br />

Käse<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

5<br />

geringe<br />

Entfernung<br />

Heilpflanze<br />

Gottesbekenner<br />

abwesend<br />

sein<br />

liebevoller<br />

Kurzname<br />

e. sowj.<br />

Politikers<br />

Auspuffausstoß<br />

Fluss<br />

in<br />

Irland<br />

Stadt<br />

in Südtirol<br />

Körperorgan<br />

Isoliermaterial<br />

einstelligesZahlwort<br />

Vorort<br />

von<br />

Lissabon<br />

die<br />

Heilige<br />

Schrift<br />

Teil<br />

des<br />

Schuhs 9<br />

männl.<br />

Vorname<br />

Gesellschaftszimmer<br />

arab.<br />

Halbinsel<br />

Die Lösung des Rätsels im Heft 20/07 lautete: Indikator. Über je einen Büchergutschein<br />

dürfen sich Frau Gudrun Grundmann (Mülsen), Frau Brigitte Döbold (Eilenburg)<br />

und Herr Rajko Bitter (Elstertrebnitz) freuen. Herzlichen Glückwunsch!<br />

ugs.:<br />

Schuss<br />

beim<br />

Fußball<br />

Magenschmerz<br />

Angeber,<br />

Prahler<br />

Gaststätte<br />

offene<br />

Feuerstelle<br />

Stadt an<br />

der Maas<br />

(Frankreich)<br />

alter<br />

Name<br />

Tokios<br />

hochnäsig<br />

Stimmlage<br />

gesetzlich<br />

Segel am<br />

hinteren<br />

Schiffsmast<br />

Fußball/<br />

amerik.<br />

Gebiet<br />

südlich<br />

der<br />

Sahara<br />

Bruder<br />

des Romulus<br />

Herrschersitz<br />

südirischeGrafschaft<br />

weibliche<br />

Brust<br />

Edelgas<br />

Nagetier<br />

grober<br />

Sand<br />

Person<br />

vor<br />

Gericht<br />

ernsthaft,anständig<br />

Eckzahn<br />

des<br />

Keilers<br />

erhaben<br />

geschnitt.<br />

Stein<br />

Schlosserwerkzeug<br />

1<br />

Epoche<br />

wiedergeben<br />

einer<br />

Vorlage<br />

Urlaubsunternehmung<br />

Getreideart<br />

engl.:<br />

Preisgrenze<br />

„Drahtesel<br />

Abk.:<br />

Nordwest<br />

Schrecken<br />

adlig,<br />

vornehm<br />

königlich<br />

(franz.,<br />

engl.)<br />

Stadt<br />

auf<br />

Sizilien<br />

Verkaufsstelle<br />

Zeltlager<br />

Namenszeichen,Unterschrift<br />

weibl.<br />

Vorname<br />

jenseitigerGewässerrand<br />

frühere<br />

Goldmünze<br />

engl.:<br />

Zug<br />

Bewohnerin<br />

eines<br />

Erdteils 4<br />

spanisch:<br />

Küste<br />

unredlich,<br />

verächtlich<br />

wiederholt<br />

engl.:<br />

Verspätung<br />

Schauplatz<br />

im<br />

Theater<br />

Balkanstaat<br />

die<br />

Heidelbeere<br />

südostasiat.Staatengemein./Abk.<br />

Anschwellung<br />

der<br />

Haut durch<br />

Stoß<br />

eine<br />

Tonart<br />

mäßig<br />

kalt,<br />

frisch<br />

steifes<br />

Sumpfgras<br />

stärkster<br />

Sturm<br />

heilkräftiges<br />

Harz<br />

Insel<br />

Griechenlands<br />

ungeordnet,verworren<br />

Kohl,<br />

Gemüse<br />

antikes<br />

Zweigespann<br />

absatzloserDamenschuh<br />

kleiner<br />

Kellerkrebs<br />

verwesenderTierkörper<br />

Fragewort<br />

8<br />

engl.:<br />

Datennetz<br />

3<br />

Raub-,<br />

Pelztier<br />

Totenschrein<br />

deutsche<br />

Vorsilbe<br />

Abk.:<br />

Bistum<br />

Adlerstein<br />

festes<br />

Ganzes<br />

Vulkanöffnung<br />

österr.:<br />

Tabelle,<br />

Übersicht<br />

Schulfach<br />

berühmte<br />

indische<br />

Yoga-<br />

Schrift<br />

Fuge,<br />

Einfräsung<br />

Wasservogel<br />

Himmelskörper<br />

ehem.<br />

Papstpalast<br />

in Rom<br />

salpetersaures<br />

Salz<br />

®<br />

s2426.4-63<br />

Verlosung: Drei Büchergutscheine<br />

Schreiben Sie die Lösung auf eine Postkarte mit dem Kennwort „Kreuzworträtsel“ und senden Sie diese<br />

bis zum 15. November 2007 an unsere Redaktionsanschrift (siehe Impressum, Seite 24) oder per E-Mail<br />

an: redaktion@uniklinik-leipzig.de. Bitte vollständige Adresse angeben. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.


VERANSTALTUNGSHINWEISE | TV-TIPPS 23<br />

Freitag, 02.11.07<br />

Arena, Tel. 2 34 10, Am Sportforum; 20<br />

Uhr: OTTO – Das Original.<br />

Frosch-Café & Theater, Tel. 2 25 13 63,<br />

Thomasiusstr. 2; 20 Uhr: Nimm dir dein<br />

Leben, Renate Pick & Peter Gotthardt.<br />

Haus des Buches, Tel. 9 95 41 34, Gerichtsweg<br />

28; Saal 1 20 Uhr: Im Garten<br />

des Vaters, Lesung mit Jan Siebelink.<br />

Neue Szene, Tel. 1 26 81 68, Gottschedstr.<br />

16; 20 Uhr: Motortown.<br />

Schaubühne Lindenfels, Tel. 48 46 20,<br />

Karl-Heine-Str. 50; 20 Uhr: Geschichten<br />

des Grauens, Lesung Hannelore Hoger.<br />

Sonnabend, 03.11.07<br />

Altes Rathaus, Tel. 96 51 30, Markt 1;<br />

Festsaal 19.30 Uhr: 2. Rathauskonzert<br />

mit dem Döring-Bläserquintett und dem<br />

<strong>Leipzig</strong>er Blechbläserquintett.<br />

Gewandhaus, Tel. 1 27 02 80, Augustusplatz;<br />

Mendelssohn-Saal 16 Uhr: Salonorchester<br />

Cappuccino.<br />

Kabarett <strong>Leipzig</strong>er Brettl im Gambrinus,<br />

Tel. 9 61 35 47, Odermannstr. 12; 20.30<br />

Uhr: Das Ding mit den zwei Beinen – die<br />

deformierte Schöpfung.<br />

Oper, Tel. 1 26 12 61, Augustusplatz 12;<br />

Kellertheater 17 Uhr: Der Mann im Mond.<br />

Zentr<strong>als</strong>tadion, VIP Business-Lounge,<br />

Am Sportforum 3; 9.30-16 Uhr: 1. Krebsinformationstag<br />

in Sachsen.<br />

Sonntag, 04.11.07<br />

Gohliser Schlösschen, Tel. 58 96 90,<br />

Menckestr. 23; 15 Uhr: Studierende der<br />

HS für Musik und Theater stellen sich vor.<br />

Historisches Spiegelzelt, Tel. 14 06 60,<br />

Burgplatz; 18 Uhr: Sally & Lola, Evergreens<br />

aus den goldenen Zwanzigern mit<br />

Kathrin Loewig, Dirk Schoedon, Kit-Kat-<br />

Girls und Artisten.<br />

Pfeffermühle, Tel. 9 60 31 96, Thomaskirchhof<br />

16; 17 Uhr: Macht Los! Oder aus<br />

und dabei, Gastspiel mit Lothar Bölck.<br />

Ringcafé, Tel. 4 62 59 13 oder 0176/24<br />

15 61 00; Roßplatz 8-9; 14 Uhr: Kaffeehausmusik<br />

mit den <strong>Leipzig</strong>er Salon-Philharmonikern<br />

(Vorbestellung erforderlich).<br />

Montag, 05.11.07<br />

academixer, Tel. 21 78 78 78, Kupfergasse<br />

2; 20 Uhr: Kauf mich! mit Carolin Fischer<br />

und Anke Geißler.<br />

Gewandhaus, Tel. 1 27 02 80, Augustusplatz;<br />

Großer Saal 20 Uhr: Militärmärsche<br />

und Musicalmelodien mit dem Heeresmusikkorps<br />

2 (Kassel), Benefizkonzert.<br />

Haus Auensee, Gustav-Esche-Str. 4; 20<br />

Uhr: Konzert mit Gentleman & The Far<br />

East Band.<br />

Pfeffermühle, Tel. 9 60 31 96, Thomaskirchhof<br />

16; 20 Uhr: Massel und Schlamassel,<br />

Gastspiel mit Griseldis Wenner<br />

und Küf Kaufmann.<br />

Dienstag, 06.11.07<br />

Café Grundmann, Tel. 2 22 89 62, Mahlmannstr.<br />

16; 20 Uhr: Konzert mit Hot<br />

Club d' Allemagne.<br />

Funzel, Tel. 9 60 32 32, Nikolaistr. 6-10;<br />

20 Uhr: Loriot 3, das Beste aus den Programmen<br />

1 + 2.<br />

Gewandhaus, Tel. 1 27 02 80, Augustusplatz;<br />

Großer Saal 20 Uhr: So nah wie du<br />

– Tour mit Helene Fischer.<br />

Haus Auensee, Gustav-Esche-Str. 4; 20<br />

Uhr: Konzert mit Kaiser Chiefs.<br />

MDR-Studios, Augustusplatz 9a; 20 Uhr:<br />

1. Sende(r)musik -„ ... Mit den Ohren des<br />

Komponisten“.<br />

Mittwoch, 07.11.07<br />

Bettenhaus Uniklinikum, Liebigstr. 22,<br />

17 Uhr: Gottesdienst.<br />

die naTo, Tel. 3 01 43 97, K.-Liebknecht-<br />

Str. 46; 21 Uhr: Dekadance (Tour 2007).<br />

Kabarett-Theater SanftWut, Tel. 9 61 23<br />

46, Grimmaische Str. 2; 20 Uhr: Und ewig<br />

bockt das Weib.<br />

Krystallpalast Varieté, Tel. 14 06 60, Magazingasse<br />

4; 20 Uhr: Rosenhochzeit, mit<br />

Katrin Troendle & Bert Callenbach.<br />

Donnerstag, 08.11.07<br />

Frosch-Café & Theater, Tel. 2 25 13 63,<br />

Thomasiusstr. 2; 20 Uhr: Mords-Bahnhof<br />

– Musikkabarett Butzlaffs Wurststudio.<br />

Gewandhaus, Tel. 1 27 02 80, Augustusplatz;<br />

Großer Saal 20 Uhr: Großes Concert<br />

Serie IV/2, Gewandhausorchester.<br />

MDR-Studios, Augustusplatz 9a; 20 Uhr:<br />

Made in the Shade – Sara K.<br />

Schille – Theaterhaus des Ev. Schulzentrums,<br />

Tel. 2 25 48 83, Otto-Schill-Str. 7;<br />

20 Uhr: Bonhoeffer – V-Mann Gottes.<br />

Freitag, 09.11.07<br />

Arena, Tel. 2 34 10, Am Sportforum; 20<br />

Uhr: Safari – Michael Mittermeier.<br />

Historisches Spiegelzelt, Tel. 14 06 60,<br />

Burgplatz; 20 Uhr: Accordion mystery –<br />

Musikalisches Roman-Drama, Akkordeon-<br />

Krimi mit Tobias Morgenstern und Thomas<br />

Rühmann.<br />

Hopfenspeicher, Tel. 1 24 88 98, Oststr.<br />

38; 20 Uhr: LeipJAZZig-Konzert mit dem<br />

Michael Arnold Quartett.<br />

Musikalische Komödie, Tel. 1 26 11 15,<br />

Dreilindenstr. 30; Venussaal 11 Uhr: Peter<br />

und der Wolf; 19.30 Uhr: Dancing Movies,<br />

Ballettaufführung.<br />

Sonnabend, 10.11.07<br />

Allee-Center, Tel. 42 68 50, Ludwigsburger<br />

Str. 9; 20.30 Uhr: 11. <strong>Leipzig</strong>er Gospel-Night,<br />

mit Chicago Glory & Band, Big<br />

Mama & The Golden Six und Rod Mason<br />

mit Hot-Five.<br />

Altes Rathaus, Tel. 96 51 30, Markt 1;<br />

20 Uhr: Bachische Abend-Musick – Die<br />

<strong>Leipzig</strong>er Oper 1690 bis 1720 mit Neues<br />

Bachisches Collegium Musicum, Werke<br />

von Telemann,Hoffmann und Heinichen.<br />

Carl-Ludwig-Institut, Liebigstr. 27; 10-<br />

16.15 Uhr: Patientenkongress Krebs –<br />

Neue Entwicklungen in der Krebsmedizin.<br />

Der Anker, Tel. 9 12 83 27, Knopstr. 1;<br />

21 Uhr: Konzert mit Wolf Maahn.<br />

Neues Messegelände, Messe-Allee 1;<br />

20.15 Uhr: Wetten, dass..?<br />

Sonntag, 11.11.07<br />

Gewandhaus, Tel. 1 27 02 80, Augustusplatz;<br />

Großer Saal 11 Uhr: Die Original<br />

Bolschoi Don Kosaken.<br />

Oper, Tel. 1 26 12 61, Augustusplatz 12;<br />

17 Uhr: Die Beschwörung der Oper, Neukompositionen<br />

mit Uni-Chor, Gewandhaus-Kinderchor,<br />

Opern-Kinderchor, Big-<br />

Band u. Jazzchor der Hochschule für Musik<br />

& Theater und Universitäts-Orchester.<br />

Pfeffermühle, Tel. 9 60 31 96, Thomaskirchhof<br />

16; 20 Uhr: Ich bin für's Schubfach<br />

zu dick, Gastspiel mit Franziska Troegner.<br />

Montag, 12.11.07<br />

academixer, Tel. 21 78 78 78, Kupfergasse<br />

2; 20 Uhr: Degeneration, mit Katrin<br />

Hart, Natalie Hünig und Christian Becher.<br />

Funzel, Tel. 9 60 32 32, Nikolaistr. 6-10;<br />

20 Uhr: Iss wenigstens das Fleisch,<br />

Gstspiel mit Ranz & May.<br />

Pfeffermühle, Tel. 9 60 31 96, Thomaskirchhof<br />

16; 20 Uhr: Wir sind Deutschland!,<br />

mit Burkhard Damrau und Meigl<br />

Hoffmann.<br />

Theater der Jungen Welt, Tel. 4 86 60<br />

16, Lindenauer Markt 21; 10 Uhr: Die<br />

kleine Meerjungfrau.<br />

Dienstag, 13.11.07<br />

Frosch-Café & Theater, Tel. 2 25 13 63,<br />

Thomasiusstr. 2; 20 Uhr: Das Märchen<br />

vom Mondkiesel, mit der Puppenbühne<br />

Susa Ahrens (P 18).<br />

Gewandhaus, Tel. 1 27 02 80, Augustusplatz;<br />

Barlach-Ebene 19 Uhr: Afterwork-<br />

Concert mit Henriette-Luise Neubert (Violoncello)<br />

und Sibylle Höhnk (Klavier), Werke<br />

von Robert Schumann und Dmitri<br />

Schostakowitsch.<br />

Kabarett-Theater SanftWut, Tel. 9 61 23<br />

46, Grimmaische Str. 2; 20 Uhr: Angie,<br />

mach's gut!<br />

Schauspielhaus, Tel. 1 26 81 68, Bosestr.<br />

1; Theater hinterm Eisernen 20 Uhr<br />

(Premiere): Minne – love – l'amour, Liederabend<br />

von Thomas Hertel.<br />

Mittwoch, 14.11.07<br />

Bettenhaus Uniklinikum, Liebigstr. 22,<br />

17 Uhr: Gottesdienst.<br />

Krystallpalast Varieté, Tel. 14 06 60, Magazingasse<br />

4; 20 Uhr: Rosenhochzeit, Jubiläumsshow<br />

mit Katrin Troendle & Bert<br />

Callenbach.<br />

Pfeffermühle, Tel. 9 60 31 96, Thomaskirchhof<br />

16; 20 Uhr: Ende der Schonung,<br />

mit Ute Loeck, Jan Gärtig und Marco<br />

Schiedt.<br />

Schauspielhaus, Tel. 1 26 81 68, Bosestr.<br />

1; 19.30 Uhr: Hedda Gabler.<br />

Theater der Jungen Welt, Tel. 4 86 60<br />

16, Lindenauer Markt 21; 10 Uhr: Peter<br />

und der Wolf, Puppenspiel für Kinder ab 5<br />

Jahren.<br />

Donnerstag, 15.11.07<br />

academixer, Tel. 21 78 78 78, Kupfergasse<br />

2; 20 Uhr: Immer auf's Böse, mit Gunter<br />

Böhnke und Frank Sieckel.<br />

Frosch-Café & Theater, Tel. 2 25 13 63,<br />

Thomasiusstr. 2; 20 Uhr: Die kleine Freiheit,<br />

Erich Kästner-Chansonabend mit Renate<br />

Pick.<br />

Funzel, Tel. 9 60 32 32, Nikolaistr. 6-10;<br />

20 Uhr: EntMüntigt und ausgeMerkelt.<br />

Kunsthalle der Sparkasse, Tel. 9 86 98<br />

98, Otto-Schill-Str. 4a; 19.30 Uhr: Winterreise,<br />

Hartmut Schröder (Tenor) interpretiert<br />

den Liederzyklus von Franz Schubert,<br />

am Flügel: Markus Zugehör.s<br />

Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />

Gesundheit und mehr...<br />

VERANSTALTUNGEN IN LEIPZIG 02.11. BIS 15.11.2007 TV-TIPPS<br />

Michael Mittermeier plaudert aus dem Nähkästchen eines Komikers.<br />

Bei seiner aktuellen Tour „Safari“ nimmt er die Zuschauer<br />

mit auf eine zwerchfellerregende Abenteuerreise – zu er-leben am<br />

9. November in der <strong>Leipzig</strong> Arena. Foto: André Kempner<br />

Do., 08.11.2007<br />

Hauptsache Gesund<br />

(MDR)<br />

Osteoporose zählt zu den bedeutendsten,<br />

weil am weitest<br />

verbreiteten Erkrankungen. Etwa<br />

jede dritte Frau und jeder<br />

zehnte Mann ab 50 Jahren leiden<br />

darunter. Die Dunkelziffer<br />

ist hoch, denn der Knochenschwund<br />

macht sich meistens<br />

erst dann bemerkbar, wenn<br />

die Krankheit schon weit fortgeschritten<br />

ist – oft sind es<br />

kleine Unfälle, die dann zu unheilvollen<br />

Knochenbrüchen<br />

führen. „Hauptsache Gesund“<br />

beschäftigt sich daher vor allem<br />

mit den Anzeichen, die<br />

schon früh auf eine Osteoporose<br />

hindeuten, zu einer Zeit, an<br />

der man noch gegensteuern<br />

und einen weiteren Abbau der<br />

Knochensubstanz verhindern<br />

kann. Das MDR-Gesundheitsmagazin<br />

stellt außerdem aktuelle<br />

Behandlungsmethoden<br />

vor und gibt wie immer zahlreiche<br />

praktische Tipps, die den<br />

Betroffenen das Leben mit der<br />

Krankheit erleichtern.<br />

Do., 15.11.2007<br />

Hauptsache Gesund<br />

(MDR)<br />

Jedes Jahr erleiden fast<br />

300 000 Menschen in<br />

Deutschland einen Herzinfarkt.<br />

Über 170 000 sterben<br />

an der Attacke. Doch das<br />

müsste nicht sein: Hauptsache<br />

Gesund zeigt, wie man<br />

das persönliche Infarktrisiko<br />

erkennen und entsprechend<br />

reduzieren kann. Das Gesundheitsmagazin<br />

berichtet außerdem<br />

über eine weltweit einmalige<br />

medizinische Sensation:<br />

Erstm<strong>als</strong> ist es deutschen Ärzten<br />

gelungen, einen Herzinfarktpatienten<br />

mit einer<br />

Stammzelltherapie das Leben<br />

zu retten! Der 64-Jährige Mann<br />

hatte zuvor sieben Wochen ohne<br />

Besserung auf der Intensivstation<br />

gelegen. Bereits neun<br />

Tage nach der Stammzellenbehandlung<br />

konnte er in die Rehaklinik<br />

überwiesen werden.<br />

MDR-Fernsehärztin Dr. med.<br />

Franziska Rubin fragt aber unter<br />

anderem auch Herzspezialisten<br />

im Studio, wie hoch die<br />

individuellen Blutdruck- und<br />

Cholesterinwerte wirklich sein<br />

dürfen und warum ausgerechnet<br />

der Taillenumfang etwas<br />

über das Herzinfarktrisiko aussagt.<br />

Die Zuschauer können<br />

live in der Sendung anrufen<br />

und Ihre Fragen an Moderatorin<br />

und die Studiogäste stellen!


24 STECKBRIEF<br />

Ausgabe 22 / 2. November 2007<br />

Gesundheit und mehr...<br />

WAS IST WO? ÜBERSICHT ÜBER DAS UNIVERSITÄTSKLINIKUM LEIPZIG<br />

IMPRESSUM<br />

GESUNDHEIT UND MEHR...<br />

Das Patientenmagazin des<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Leipzig</strong><br />

Herausgeber:<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Leipzig</strong> AöR<br />

Der Vorstand<br />

Philipp-Rosenthal-Straße 27<br />

04103 <strong>Leipzig</strong><br />

Telefon: 0341 97 109<br />

Telefax: 0341 97 15 909<br />

E-Mail: redaktion@uniklinik-leipzig.de<br />

Redaktion: Heiko Leske (v. i. S. d. P.),<br />

Frank Schmiedel.<br />

<strong>Universitätsklinikum</strong>, <strong>Leipzig</strong> AöR<br />

3. Jahrgang<br />

In Kooperation mit der Redaktion der<br />

LEIPZIGER VOLKSZEITUNG.<br />

Druck: <strong>Leipzig</strong>er Verlags- und<br />

Druckereigesellschaft mbH & Co. KG,<br />

Peterssteinweg 19,<br />

04107 <strong>Leipzig</strong><br />

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Operatives Zentrum<br />

Liebigstraße 20 (Zufahrt über Paul-List-Straße)<br />

04103 <strong>Leipzig</strong><br />

Telefon (0341) 97 17800<br />

Öffnungszeit 24 Stunden täglich<br />

Notaufnahme für Kinder<br />

und Jugendliche<br />

im Zentrum für Kindermedizin<br />

Liebigstraße 20a<br />

04103 <strong>Leipzig</strong><br />

Telefon (0341) 97 26242<br />

Öffnungszeit 24 Stunden täglich<br />

Kreißsaal der Universitätsfrauenklinik<br />

Liebigstraße 20a<br />

04103 <strong>Leipzig</strong><br />

Öffnungszeit 24 Stunden täglich<br />

Schwangerenambulanz (0341) 97 23494<br />

Klinikbesichtigung (0341) 97 23611<br />

Infoabend für<br />

werdende Eltern (0341) 97 23611<br />

Eine Anmeldung zur Entbindung<br />

ist nicht erforderlich.<br />

Mehr Informationen<br />

www.frauenklinik-leipzig.de<br />

Blutbank (Blutspende)<br />

Delitzscher Straße 135,<br />

04129 <strong>Leipzig</strong><br />

Philipp-Rosenthal-Straße 27c,<br />

04103 <strong>Leipzig</strong><br />

Info-Telefon (0341) 97 25410<br />

www.blutbank-leipzig.de<br />

Zentraler Empfang<br />

Operatives Zentrum<br />

Telefon: (0341) 97 17900<br />

Zentraler Empfang Bettenhaus<br />

Telefon: (0341) 97 16344<br />

Zentrale Ambulanz-Nummer Innere Medizin<br />

(0341) 97 12222<br />

Zentrale Ambulanz-Nummer Chirurgie<br />

(0341) 97 17004<br />

Zentrale Ambulanz-Nummer Kinderzentrum<br />

(0341) 97 26242<br />

Rheumazentrum am <strong>Universitätsklinikum</strong><br />

<strong>Leipzig</strong> e.V. (0341) 97 24930<br />

Zentrum für neurodegenerative Erkrankungen<br />

(0341) 97 24202<br />

Neuropsychiatrisches Zentrum (0341) 97 24304<br />

Diabeteszentrum (0341) 97 12222<br />

Transplantationszentrum (0341) 97 17271<br />

Universitäres Brustzentrum (0341) 97 23460<br />

Toxikologische Auskunft (0341) 97 24666<br />

Kliniksozialdienst (0341) 97 17184<br />

13266<br />

23488<br />

21118<br />

26206<br />

Seelsorge (0341) 97 15965<br />

26126<br />

Detaillierte Informationen zu allen Kliniken<br />

und Ambulanzen finden Sie im Internet unter<br />

www.uniklinik-leipzig.de.

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