Dokumentation R
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A P P S<br />
Anschluss 2012 23.8.2012<br />
4<br />
Zhaowei Jia<br />
M a t r i k e l n u m m e r Matr.-Nr.:110164<br />
1 1 0 1 6 4<br />
Fachsemester 2<br />
Zhaowei Jia<br />
2. Fachsemester Produkt-Design<br />
5
INHALTSVERZEICHNIS<br />
1. Vorwort S. 08-09<br />
2. INPUT S.10-25<br />
Filme<br />
S.10-15<br />
Recherche<br />
S.16-17<br />
Exkursion<br />
S.18-21<br />
Referat<br />
S.21-23<br />
3. KURZ S. 26-57<br />
Vorstellung S. 26-33<br />
Kurz 1 S. 34-45<br />
Kurz 2 S. 46-57<br />
4. LANG S. 58-81<br />
5. Summaery S. 82-83<br />
6. Ausblick & Fazit S. 84-85<br />
7. Quellenverzeichnis S. 86-87<br />
6<br />
7
APPS<br />
Wenn du liebst, was du tust, wirst du nie wieder in deinem<br />
Leben arbeiten. -Konfuzius.<br />
Der Mensch ist von Natur aus ein arbeitendes<br />
Wesen. Das ganze menschliche System eigenen Arbeit vorhanden sein muss. Wie<br />
den, Interesse und eine gewisse Liebe zur<br />
würde ohne eine arbeitende Gesellschaft fanden wir den Anschluss zum Kurzschluss?<br />
kollabieren und das Ende jeglichen Fortschritts<br />
bedeuten. Eine genaue Zusam-<br />
Semester auf Teamwork spezialisiert. Es bil-<br />
Anders als das erste Semester ist das zweite<br />
menfassung aller Facetten des Begriffes det ein stabiles Gerüst für unsere Analyse- &<br />
würde den Rahmen dieser <strong>Dokumentation</strong><br />
sprengen, es empfiehlt sich daher die sertes Zeitmanagement und nicht zuletzt<br />
Denkfähigkeit und gewährleistet ein verbes-<br />
gebräuchliste Assoziation vorzuziehen: Die eine hohe Erfahrungsansammlung.<br />
Arbeit am Arbeitsplatz. Es stellt sich nun<br />
die Frage, welche Faktoren zu einer erfolgreichen<br />
Arbeit oder Zusammenarbeit führen<br />
können. Um auch hier nur das Wesentlichste<br />
darzustellen, kann man mit hoher Sicherheit<br />
sagen, dass das allgemeine Wohlbefin-<br />
Lange Rede kurzer Sinn, wir als Produktdesigner<br />
sind maßgeblich daran beteiligt,<br />
das Arbeiten für die Arbeitenden<br />
an ihren Arbeitsplätzen zu verbessern,<br />
um so das Wohlbefinden zu steigern.<br />
Gute Produkte erleichtern und verkürzen<br />
den Weg zum Ziel, können einen<br />
gesunden Einfluss auf den Körper haben<br />
und stressabbauende Wirkung zeigen,<br />
nur um einige Beispiele zu nennen.<br />
Das zweite Semester Produktdesign an<br />
der Bauhaus-Universität Weimar ist ein<br />
Gruppenprojekt mit jeweils zwei Studierenden<br />
pro Gruppe, die gemeinsam<br />
Lösungen für kreative Arbeitsplätze und<br />
Arbeitssituationen erarbeiten sollen.<br />
Das mit APPS -Anschluss 2012 benannte,<br />
ganzsemestrige Großprojekt ist in<br />
zwei großen Abschnitten unterteilt, die<br />
jeweils zeitgleich bearbeitet werden<br />
mussten. Die sog. lange Aufgabe ist ein<br />
inhaltlich umfangreicherer Part, welcher<br />
zusammen mit dem zweiten Teil, der<br />
sog. kürzeren Aufgabe das große Ganze<br />
bilden. Sowohl der Verlauf, die einzelnen<br />
Teilprozesse und natürlich das<br />
Endergebnis sind in geschriebener und<br />
visualisierter Form auf den entsprechenden<br />
Seiten dieser <strong>Dokumentation</strong><br />
auffindbar. Um aber überhaupt in das<br />
komplexe Themengebiet hineinzufinden,<br />
wurde uns neben einem gewissen<br />
INPUT auch eine Reihe von Referatsthemen<br />
zur Verfügung gestellt. Die konkreten<br />
Inhalte der Starthilfe werden nun<br />
näher vorgestellt.<br />
Viel Spaß in der Welt eines<br />
Produktdesign-Studenten.<br />
8<br />
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INPUTf i l m e<br />
Der INPUT beschreibt die Gesamtheit aller Rohstoffe, die wir für unseren Prozess<br />
der Ideenfindung benötigt haben. Darunter fallen Filme und Videodokumentationen<br />
von diversen Designern, eine ergiebige Exkursion nach Berlin und intensive<br />
Recherchearbeit.<br />
10<br />
Vielfältige Kategorien beschmücken Konstantin Grcics<br />
Werkschau, von teuren Sammlerstücken bis hin zu ungewöhnlichen<br />
Serienprodukten. Der Überraschungseffekt<br />
hat es ihm angetan. Niemals entwirft er Produkte, die man<br />
normalerweise erahnen oder in gewisser Weise erwarten<br />
kann. Zusammen mit seinem Team in seinem eigenen Designstudio<br />
entwirft er Prototypen, betreibt Recherche und<br />
genießt die Freiheit, die ihm sein Beruf anbietet. Jedoch<br />
treibt ihn sein Ehrgeiz dazu an, niemals Halt zu machen.<br />
Seine Produkte gehen immer weiter, tiefer in die Materie.<br />
Für Grcic gibt es immer was zu verbessern oder hinzuzufügen.<br />
Seine außergewöhnliche Formsprache kennzeichnet<br />
seine überaus erfolgreiche Karrierebahn.<br />
Weg von alten Werten und Traditionen. Neue<br />
Wege gehen, flexibel sein und einmal nicht mit,<br />
sondern gegen den Strom schwimmen. Wenn<br />
Matali Crasset entwirft, dann fängt sie so an. Die<br />
Französin stellt den Alltag und die Produkte, die<br />
uns umgeben in ein entfremdendes Licht, um ihre<br />
Selbstverständlichkeit zu entkräftigen. Sie ermutigt<br />
uns durch ihre ungewohnte, raumschaffende<br />
Gestaltung die Dinge selbst in die Hand zu nehmen<br />
und Produkte persönlicher zu handhaben.<br />
Alles von Produktdesign bis hin zu Innenarchitektur<br />
fallen in ihren Aufgabenbereich. Ihr poetischer<br />
Gestaltungsstil hat sich bereits erfolgreich<br />
etabliert und nimmt ihre Form in einem selbstgegründeten<br />
Studio an.<br />
Mathieu Lehanneur ist ein Designer französischer Herkunft, der sich auf die Entwicklung und<br />
Gestaltung von intelligenten Haushaltsobjekten spezialisiert hat. Seine Produkte haben die<br />
Aufgabe, auf grundlegende Bedürfnisse zu reagieren. Um diesem Ziel gerecht zu werden, finden<br />
intensive Auseinandersetzungen mit Fachleuten aus anderen Bereichen statt. Er selbst sieht<br />
sich als Schnittstelle zwischen Design und Wissenschaft, was man anhand seiner Werke gut<br />
beobachten kann. Sein Portfolio beinhaltet beispielsweise Neugestaltungen medizinischer Produkte<br />
und sauerstoffproduzierende Behälter mit natürlichem Innenleben. Die Tatsache, dass<br />
die Natur mit all ihren Facetten zu einer der größten Inspirationsquellen Lehanneurs gehört,<br />
macht ihn zu einem interessanten und einzigartigen Gestalter.<br />
Hella Jongerius arbeitet in der Vergangenheitsform, denkt in gegenwärtigen Strukturen und erzeugt<br />
zukünftige Designrichtungen. Ihre spezielle Art, Industrie mit Handwerk, Hightech mit Lowtech und<br />
Tradition mit Gegenwärtigem zu vereinen hat einen ausschlaggebenden Anteil an ihrem Erfolg gehabt.<br />
Porzellan mit Glas, Gummi mit Filz, alles selbstverständlich für die selbstständige Designerin. Dabei<br />
spielt die Idee gar keine so große Rolle, es ist eher der Prozess, den sie als essentiell erachtet. Mit<br />
offenen Augen ist sie immer auf der Suche nach alten Strukturen, um sie aufzubrechen und neu zu<br />
definieren. Ihre traditionelle Arbeitsweise hingegen besinnt sich wieder zu alten Standards zurück und<br />
verleiht ihren Produkten einen vielseitig interessanten Eindruck.<br />
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Selbstsicher und feminin, das sind Adjektive, die Patricia Urquiola der<br />
Designwelt ausstrahlt. Ihr vielfältiges Tätigkeitsspektrum umfasst Begriffe<br />
wie Architektur, Industriedesign, Art Direction, Ausstellungsdesign<br />
und Kunst. Sie ist auf ihrer Art und Weise ganz Frau geblieben, und ihre<br />
Objekte spiegeln dies in hohem Maße wieder. Es sind typisch weiblich<br />
angehauchte Sofas, Lampen und Stühle, welche die spanische Designerin<br />
entzückt. Obwohl sie häufig den Eindruck hinterlässt, exklusive Einzel-<br />
stücke zu bevorzugen, stellt sie öfters einige auf Massenproduktion<br />
ausgerichtete Linien vor. Ihre Quelle der Inspiration entspringt aus ihrer<br />
eigenen Gedankenwelt, Gefallen und Missgefallen bestimmt sie zielsicher<br />
und autonom.<br />
12<br />
Als deutscher Möbel, Taschen und -Ausstellungsdesigner hat sich Stefan<br />
Diez einen Namen gemacht. In seinem eigenen Studio erdenkt,<br />
skizziert und baut er seine Produkte, die er vorher genauestens unter die<br />
Lupe nimmt. Die gründliche Handarbeit ist ein Prozess, den Diez niemals<br />
auslässt. Die Fähigkeit, erdachte Dinge selber handwerklich herstellen<br />
zu können, sieht er als eine in Vergangenheit geratene Eigenschaft, die<br />
wesentliche Vorteile für den späteren Entwurfsverlauf mit sich bringen<br />
kann. Durch das Ertasten und Erfühlen der Materialien und Formen ist er<br />
in der Lage, Qualität und Harmonie eines Produktes zu bestimmen. Liebhaber<br />
von sachlichen, klaren, funktionalen und nachhaltigen Produkten<br />
sind bei diesem Designer definitv richtig.<br />
Charles-Edouard Jeanneret, oder besser bekannt als Le Corbusier war ein Designer und Architekt, der als Wegbereiter der<br />
modernen Architektur gilt. Er nahm sich zum Ziel, hochbesiedelte Wohngegenden durch optimiertes Design bessere Lebensbedingungen<br />
zu verschaffen. Dieser Wunschgedanke führte ihn später in die Produktgestaltung, wo er sein Hauptaugenmerk<br />
auf Alltagsmöbel legte. Ausgeklügelte Proportionssysteme wie den goldenen Schnitt, eine reduziert geometrische<br />
Formsprache, multifunktionale Eigenschaften und lichtbetonende Ausrichtungen begleiten seine Gegenstände bis<br />
ins kleinste Detail. Der Essenz seiner Produkte bleibt er treu, nur selten werden Abweichungen erlaubt. Neben seinen<br />
Höchstleistungen in der Architektur wird Le Corbusier in der Produktgestaltung für sein innovatives Systemdenken geehrt,<br />
welches das moderne Design maßgeblich bereicherte.<br />
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Manufactured Landscapes ist eine <strong>Dokumentation</strong> über eine sehr kontroverse Entwicklung, die<br />
sowohl Vor- als auch Nachteile birgt. Überdimensionale Produktionsfabriken, unzählige Billigarbeiter,<br />
grenzenlose Mega Cities und riesige Urbanisierungsprojekte stehen in diesem Film im Vordergrund.<br />
Die kunstvoll jedoch auch erschreckenden Aufnahmen zeigen die Veränderungen unserer Welt anhand<br />
von Landschaften, die sich stärker nicht von einander unterscheiden können. Wo an einem Ort<br />
der Welt Menschen in den Genuss einer hochentwickelten Superstadt kommen, müssen andere in<br />
Afrika Müllberge absuchen. Und wenn grüne Laubbaumwälder riesigen Wohnhaussiedlungen weichen<br />
müssen, Lebensräume durch Umweltverschmutzungen aus fortschrittsantreibenden Manufakturen<br />
zerstört werden, dann sollte dieser Film der erster Schritt sein, die Welt um sich herum mit<br />
neuen Augen zu betrachten.<br />
14<br />
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Eine Recherche über bereits vorhandene<br />
Arbeitsprodukte ist natürlich von<br />
extrem hoher Bedeutung. Der, der die<br />
Grenzen kennt, kann sie auch überschreiten.<br />
Eine Sammelmappe mit<br />
zahlreichenden Objekten mit dazugehörigen<br />
Daten wie Preis, Transport,<br />
Gewicht und Material sind schon mal<br />
ein Anfang. Wem das eigene nicht genug<br />
war, konnte spätestens bei der gemeinsamen<br />
Präsentationsrunde viele<br />
inspirierende Ideen und Konzepte zu<br />
Gesicht bekommen. Die abschließende<br />
Abwägung von Vor- und Nachteilen<br />
unterstützte zusätzlich das eigene Urteilsvermögen.<br />
INPUTrecherche<br />
Was gibts es bereits?<br />
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INPUTexkursion<br />
Hauptstädte sind bekannt für ihre reichhaltigen Entfaltungsmöglichkeiten und sind attraktive Standorte für Talente jeder Art. Berlin ist<br />
da keine Ausnahme und hat mit einer dort stattgefundenen DMY Ausstellung auch uns Bauhausler aus Weimar angelockt. Die Exkursion<br />
blieb nie einseitig, schon während der Fahrt machten wir bei verschiedenen Firmen und Produktionsstätten halt. Die Firma Becker<br />
Formholz/Brakel offenbarte uns die professionelle Holzverarbeitung und das dazugehörige technische Know-How.<br />
Um uns nach der informativen Besichtigung auszuruhen, durften wir gleich bei der nächsten Haltestelle<br />
bei Wilkhahn komfortable Bürostühle ausprobieren. Nach einer kleinen Einführung ging es<br />
direkt hinter die Kulissen, um ein Verständnis für das komplizierte Herstellungsverfahren ergonomisch<br />
optimaler Bürostühle zu erlangen. Die Führung endete schließlich mit einer interessanten<br />
Diskussionsrunde und schon fuhren wir wieder im Bus gen Berlin.<br />
18<br />
19
Am nächsten Tag eilten wir rasch in die DMY Ausstellung, um das Spektakel lückenlos mitzuerleben.<br />
In riesigen kammerähnlichen Abschnitten unterteilt wurden zahlreiche Produkte zur Schau<br />
gestellt. Von Autos, Lampen, Stühlen bis hin zu Schmuck und Accessoirces, keine Wunsch blieb<br />
offen. Die ernome Auswahl beherbergte sowohl hochqualitative als auch verbesserungswürdige<br />
Ansätze, die für regen Gesprächsstoff innerhalb unserer Gruppen sorgte. Das Kennenlernen<br />
einer solchen Ausstellung war eine wichtige Erfahrung im Bezug auf gutem Austellungs- und<br />
Industriedesign. Die dadurch gewonnene Inspiration und Vorstellung von der Welt der Produkte<br />
ist ein wertvolles Ideengut für das Studium und für den späteren Arbeitsabschnitt.<br />
Gemeinsam machten wir uns am darauffolgenden<br />
Morgen auf den Heimweg. Doch<br />
auch diesmal war es keine Direktfahrt, denn<br />
Schloss Oranienbaum hat es uns mit einer<br />
holländischen Designausstellung angetan.<br />
Dort angekommen gab es Modedesign, Möbel<br />
und Kunstgegenstände zu begutachten.<br />
Dutch Design war ein guter Abschluss einer<br />
schönen und informationsbeladenen Exkursion<br />
des zweiten Semesters Produkt-Design.<br />
20<br />
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INPUTreferat<br />
Was ist Kreativität?<br />
Wenn bereits über viele Generationen<br />
hinweg erfolgreiche Künstler, Wissenschaftler<br />
und Dichter ihre Erfolge<br />
mit dem Wort begründeten,<br />
so liegt es doch nahe, dass<br />
man diesen Begriff im 21. Jahrhundert<br />
bis auf das kleinste Detail genau definiert<br />
und beschrieben im Wörterbuch<br />
vorfinden sollte. Tatsächlich findet<br />
man viele Erklärungsversuche und<br />
Theorien, die mehr oder weniger recht<br />
komplizierte Sachverhalte versuchen<br />
zu erläutern. Die Gruppe Maximilian<br />
Maertens, Collin Hoeckendorf, Anton<br />
Kränzle und ich wurden dazu beauftragt,<br />
ein übersichtliches, strukturiertes<br />
Referat über die Kreativität zu<br />
erstellen, welches das Thema trotz<br />
ihrer abstrakten und komplexen Natur<br />
möglichst klar und verständlich<br />
darstellen soll. Die Zusammenarbeit<br />
verlief gut und schon bald hatten<br />
wir eine grobe Unterteilung der verschiedenen<br />
Aspekte ausgearbeitet.<br />
Im Großen und Ganzen beinhaltete<br />
das Inhaltsverzeichnis die Definition<br />
der Kreativität, ihren Einfluss<br />
auf den Arbeitsplatz und die Wirtschaft.<br />
Zusätzlich behandelten wir<br />
den kreativen Prozess und die Berufe,<br />
die diese benötigen. Schließlich fand<br />
das Referat mit dem Punkt Kreatives<br />
Studium ein gut abgestimmtes Ende.<br />
Während dem Referat bauten wir einige<br />
interaktive Elemente mit ein, um<br />
unseren Kommilitonen und Lehrenden<br />
dieses Thema näher zubringen.<br />
Nachdem jeder seinen Teil dazu beigetragen<br />
hatte, entstand eine konstruktive<br />
Diskussion, die das Gehörte<br />
und Gesehene nochmals verarbeitete.<br />
Die ganze Präsentation inklusive<br />
des schriftlichen Parts können bei Interesse<br />
zugänglich gemacht werden.<br />
22<br />
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INPUTEnde<br />
Die Vorbereitungen sind abgeschlossen, alle Bedingungen sind erfüllt. Nun geht es richtig<br />
zur Sache. Ich und meine Projektpartnerin Cristina Isabel Carbonell Arias haben uns ein Ziel<br />
gesetzt. Das zweite Semester mit drei selbst entworfenen Produkten, die sich sehen lassen<br />
können, abzuschließen. Sowohl der INPUT als auch die geleisteten Referate haben eine stabile<br />
Brückenverbindung zu den beiden Hauptprojekten schlagen können.<br />
KÜRZER. LÄNGER. Zwei Projekte, die sich nicht nur vom Namen her ergänzen. Die inhaltlich<br />
breiter angelegte lange Aufgabe verlangte eine intensive Auseinandersetzung mit dem kreativen<br />
Arbeitsplatz. Die kurze Aufgabe benötigte im Prinzip zwei sinnvolle Kleinobjekte, die<br />
dem imaginären Auftragsgeber Bauhaus-Shop zu Gute kommen sollen. Der Entwicklungsprozess<br />
und das Ergebnis der kurzen Aufgabe werden nun die folgenden Seiten dieser <strong>Dokumentation</strong><br />
mit spannenden Inhalten füllen.<br />
24<br />
25
KURZEAufgabe<br />
Vorstellung<br />
Aller Anfang war schwer, auch unserer war kein<br />
Zuckerschlecken. Laut den Notizen sind Peripherieprodukte<br />
rund um das Thema Arbeit und Arbeitsplatz<br />
zu entwickeln. Zusammen in Zweierteams<br />
sollen möglichst sinnvolle, martkwirtschaftlich optimale<br />
Kleinstobjekte entwickelt werden, die für den<br />
Bauhaus-Shop in einer kleinseriellen Produktion realisierbar<br />
sein sollten.<br />
Wir gingen bedacht an das Projekt ran. Und natürlich<br />
fängt dieser erste Schritt mit einer Fülle<br />
an Ideenskizzen und Scribbles an. Dazu besuchten<br />
wir nicht nur digitale Seiten, sondern<br />
blätterten auch in vielen Designmagazinen und<br />
Büchern in der Bibliothek. Die ausgeprägte Diversität<br />
der gedachten Produktideen war anfangs<br />
etwas verwirrend und entscheidungshemmend.<br />
Jedoch verhalf uns genau diese Unordnung zu<br />
einem Systemdenken, ohne welches wir keines<br />
der Produkte in die Endphase hätten bringen<br />
können.<br />
Wie sollen zwei Frischlinge das im zweiten Semester<br />
bloß anstellen? Bald jedoch setzte ich mich<br />
mit meiner Projektpartnerin Cristina zusammen<br />
und sammelten die ersten Eindrücke vom neuen<br />
Projektsemester.<br />
26<br />
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Die Projezierung der zu analysierten Aspekte auf unsere eigenen<br />
Entwürfe war natürlich selbstverständlich. Fragen wie: Ist<br />
dieses Produkt sinnvoll? Kann es überhaupt unter realisierbaren<br />
Umständen produziert werden? Wie hoch würden die Preise<br />
ausfallen? Wie verhält es sich mit der Transportierbarkeit?<br />
Welche Zielgruppe möchten wir ansprechen und welche Design<br />
richtung sollten wir anstreben? Ist es überhaupt geeignet für<br />
den Bauhaus-Shop? Dies sind nur einige Gedanken, die uns<br />
durch den Kopf flogen.<br />
Auch involvierten wir Studenten unterschiedlicher<br />
Fakultäten in unseren Prozess mit ein, indem wir<br />
mehrere Interviews durchführten, die inhaltlich Themengebiete<br />
wie Nutzbarkeit, Benutzerfreundlichkeit,<br />
Bedarf und Verbesserungsmöglichkeiten behandelten.<br />
Die ersten Konsultationen, bei denen wir mit<br />
unserem Professor Gerrit Babtist und Johannes Hein<br />
unsere Ideen und Meinungen austauschten, verliefen<br />
nicht so, wie wir uns es vorgestellt hatten. Fakt<br />
war jedoch, dass mehrere, oder beinahe alle von uns<br />
vorgestellten Vorschläge Schwachstellen und Fehler<br />
aufwiesen. Ein bitterer Schlag, der uns jedoch aufrüttelte.<br />
Bei einem echten Auftrag muss der Auftragnehmer auf die<br />
Bedürfnisse des Auftraggebers reagieren und diese umsetzen.<br />
In unserem Fall war es der Bauhaus-Shop direkt um die<br />
Ecke. Alle dort ausgestellten und zum Verkauf verfügbaren<br />
Produkte wurden von uns genau unter die Lupe genommen<br />
und auf Stil, Preis, Produzierbarkeit und Sinnhaftigkeit kontroliert.<br />
Schnell entwickelten sich einige Richtungen und Wege, die<br />
unserer Vorstellung von gutem Produktdesign gerecht waren.<br />
28<br />
29
Um unseren Rückstand wieder<br />
aufzuholen, wurde der tägliche<br />
Werkstattsbesuch ganz hoch in die<br />
Liste der Tagesordnung befördert.<br />
Wir setzten unsere Ideen in Modelle<br />
alle Art um, jedoch immer mit den<br />
wichtigen Fragen im Hinterkopf.<br />
Pappe, Metall, Holz und Kunststoff<br />
haben alle unterschiedliche Charakteristiken<br />
und Aspekte, die wir<br />
gerne besser verstehen wollten und<br />
es schließlich durch die zahlreichen<br />
Entwürfe auch getan haben. Natürlich<br />
durfte diese neue Entwicklung<br />
keinesfalls die Generierung von<br />
neuen und besseren Ideen stoppen.<br />
Die Reifung unserer Objekte erfolgte<br />
durch Ausbesserungen und Anregungen<br />
von unseren Lehrenden, als<br />
auch durch die praktischen Werkstattserfahrungen<br />
und ständig andauernden<br />
Brainstormings, die wir<br />
nach den Werkstattszeiten hielten.<br />
Die Früchte unserer Arbeit hätten<br />
wir am Liebsten alle geerntet, jedoch<br />
beschränkte sich die Aufgabe<br />
klar und deutlich auf zwei zu bearbeitende<br />
Produkte.<br />
KURZEAufgabe<br />
Zwischenpräsentation und die Entscheidung<br />
Nach einer schweren Entscheidungsphase einigten wir uns auf den Zirkelstock und den Rollenhalter. Beide hatten<br />
unserer Meinung nach den höchsten Gesamtwert in allen zu behandelnden Kategorien und genossen bereits<br />
seit den ersten Entwurfsideen Anerkennung von anderen Studenten oder Personen, die wir befragt und interviewt<br />
haben. Zu diesem Zeitpunkt veranlasste unser Professor Gerrit Babtist eine Zwischenpräsentation, bei der wir alle<br />
Zwischenergebnisse und Prozessabläufe kurz und knackig dem ganzen Semester zeigen sollten. Die Präsentation<br />
half uns enorm. Die Ideen anderer Teams zu Gesicht zu bekommen und die Möglichkeit zu haben, selber unser eigenes<br />
Werk darzustellen war ein unglaublicher Treibstoff für mich und Cristina. Für die Präsentation haben wir eine<br />
Powerpoint mit entsprechenden Entwurfsbildern und Grafiken zusammengestellt, um das Publikum mit bildlichen<br />
Assoziationen zu unterhalten. Die abschließende Lobung unserer Arbeit durch unsere Kommilitonen und Lehrenden<br />
ließ unsere Motivationsmotoren auf Hochtouren laufen. Es war nun an der Zeit, die zwei vorgestellten Peripherieprodukte<br />
der kurzen Aufgabe zu perfektionieren.Was es mit diesen beiden Objekten auf sich hat und wie genau sich der<br />
Prozess von der ersten Idee bis hin zum Endergebnis gestaltete,<br />
erfahren Sie jetzt - mit einer kleinen Werbeunterbrechung.<br />
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Toolbox Cinema4D<br />
Armbanduhr<br />
32<br />
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KURZ1<br />
Eins der beiden Herzstücke unserer kurzen<br />
Aufgabe ist der sogenannte Zirkelstock,<br />
den wir als eine praktische Kombination<br />
aus Zirkel und Zollstock sehen.<br />
Er ist klein und passt daher gut in jedes<br />
Federmäppchen. Die bislang einzigartige<br />
Funktionsweise, die dem Benutzer<br />
erlaubt, exakte Kreise ohne Verwendung<br />
von Zirkel und Lineal zu zeichnen,<br />
verleiht dem Produkt einen attraktiven<br />
Charakter. Besonders die Gestalter, Architekten<br />
oder einfach Menschen, die<br />
gerne zeichnen und Kreise benötigen,<br />
werden viel Freude durch das Objekt in<br />
Erfahrung bringen.<br />
Die Idee kam recht spontan, als ich und<br />
Christina am Tisch saßen und mit Formen<br />
experimentierten. Schon davor<br />
haben wir immer öfters etwas beim<br />
Arbeiten vermisst, nämlich Werkzeuge<br />
für schnelle Rundungen. In vielen Situationen<br />
suchten wir vergeblichst nach einem<br />
rundem Objekt, um dessen Konturen<br />
für einen relativ genauen Kreis oder<br />
Kreisbogen herzunehmen. Die Frage, ob<br />
man etwas dabei hätte, was Kreise zeichnen<br />
könne, war eine der am häufigsten<br />
gestellten Fragen. Der Gedankenblitz<br />
blieb jedoch nicht sehr lange aus<br />
und schon bald bemerkten wir, dass<br />
eine Lösung für dieses Problem geschaffen<br />
werden musste.<br />
ZIRKELSTOCK<br />
Eine Komination aus Zirkel und Lineal<br />
kam uns eigentlich sehr zügig in den<br />
Sinn, eine optimale Umsetzung gestaltete<br />
sich jedoch schwierig. Uns fehlte<br />
es an Vorstellungsvermögen, wir hatten<br />
keine Ahnung wie ein solches Ding<br />
aussehen könnte. Für uns war es daher<br />
klar, dass allein Skizzen uns nicht<br />
weiterhelfen konnten. Wir hatten zwar<br />
davon zwar eine Reihe, aber es half<br />
alles nichts: Ab in die Holzwerkstatt.<br />
34<br />
35
Dort angekommen machten wir uns sofort<br />
ans Werk. Ich kann mich gut daran erinnern,<br />
dass wir nebenbei noch einpaar andere<br />
Ideen am Laufen hatten, die es umzusetzen<br />
galt, u.a einem Buchhalter. Eine<br />
sachliche Reflexion und ein konzentriertes<br />
Zusammenarbeiten brachte am Ende<br />
des Tages mehrere erfolgreiche Modelle<br />
hervor, darunter den ersten Vorläufer des<br />
Zirkelstocks. Das Prinzip ist simpel: Drei<br />
aneinander angebrachte Holzplättchen,<br />
die die einzelnen Segmente eines Zollstocks<br />
symbolisieren sollen, sind flexibel<br />
aus- und einklappbar. An dem mittig angelegten<br />
Holzplättchen wird an der oberen<br />
Seite eine Nadelspitze befestigt, was das<br />
stabilisierende Standbein bei einem Zirkel<br />
darstellt.<br />
ERSTESModell<br />
An dem obersten Plättchen wurde eine kleine Halterung für einen Faber-Castell Bleistift der Stärke 2B entworfen, der dort schließlich<br />
sicher und fest verankert war. Dieses Modell diente hauptsächlich der Austestung der Funktion und darf keinesfalls als Prototyp betrachtet<br />
werden. Eine Umfrage bezüglich des Modells machte uns Hoffnung: Die Leute schienen die Idee zu mögen. Anfangs war eine komplette<br />
Umsetzung für das Produkt gedacht, die wir später zugunsten einer sinnvolleren Version aufgaben, denn nach einigen Konsultationen<br />
kristallisierte sich ein Bergiff heraus: Add-On.<br />
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Ein Add-On ist eine Veränderung oder<br />
Hinzufügung von eines oder mehreren<br />
Zusatzelementen eines Objekts. Der<br />
Zollstock kostete keine 5 Euro und ist<br />
in zig verschiedenen Farb und Größenvarianten<br />
im Baumarkt erhältlich. Für<br />
reichlich Zirkel war ebenfalls gesorgt,<br />
schließlich brauchten wir Kentnisse<br />
über beide Objekte. Unsere Aufgabe<br />
war es, diese beiden Objekte geschickt<br />
und sinnvoll miteinander zu verbinden.<br />
Aber wir irrten uns, als wir dachten,<br />
wir hätten mit einem Add-On ein leichtes<br />
Projekt bekommen. In der Metallwerkstatt<br />
war es wochenlang laut.<br />
Abgesägte, geflexte, geschliffene, geschweißte<br />
und gebohrte Teilchen gaben<br />
uns ihre Geheimnisse nach langer<br />
und mühsamer Arbeit dennoch preis.<br />
Zusätzlich haben Besprechungen<br />
mit Gerrit und Johannes maßgeblich<br />
zur Produktentwicklung beigetragen.<br />
Alles stand fest, das Produkt hatte<br />
nun Hand und Fuß. Wir wussten<br />
genau, wie alles auszusehen hatte.<br />
38<br />
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Nach einer handvoll missglückten oder unzufriedenen<br />
Modellentwürfen entstand endlich<br />
die finale Form des Zirkelstocks. Es handelt<br />
sich hierbei um ein weiß-graues Exemplar<br />
eines Zirkelstocks, welches wir anstatt<br />
eines Bleistifts mit einer gebräuchlichen<br />
Bleistiftmine und einer robusten Nadelspitze<br />
versehen hatten. Die Mine wird mithilfe<br />
eines verstellbaren Mechanismus in ein<br />
flexibles Element umgewandelt, was Vorteile<br />
wie Auswechselbarkeit, Längeneinstellungen<br />
und Gewichtsoptimierung mit sich bringt.<br />
Das Produkt ist klein und handlich gestaltet<br />
und ist in der Lage, relativ genaue Kreiszeichnungen<br />
mühelos auf Papier zu bringen.<br />
Die Funktionsweise ähnelt dem eines<br />
echten Zirkels, nur mit der praktischen extra<br />
Funktion als Zollstock bzw. Messwerkzeug.<br />
Als Zielgruppe sind besonders Zeichner, Gestalter<br />
und auch Kinder von Interesse. Durch<br />
seine Einfachkeit und kostengünstigen Produktion<br />
ist der Zollstock für den Bauhaus-<br />
Shop gut geeignet!<br />
40<br />
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42<br />
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BEZIEHUNG<br />
Mensch - Objekt<br />
G e b r a u c h s a n w e i s u n g<br />
44<br />
45
KURZ11<br />
Wer gerne skizziert, kommt nicht um<br />
einpaar Blätter Papier herum. Die Formen<br />
und Qualitäten, in der Papier erscheinen<br />
kann, sind genauso vielfätig<br />
wie die Menschen, die damit arbeiten.<br />
Die Bauhaus-Universität Weimar<br />
scheint offenbar die Papierrolle zu lieben.<br />
Jeder kennt sie, jeder nutzt sie. Wer<br />
einmal einen Blick in die Arbeitsräume<br />
der Gestalter und Architekten geworfen<br />
hat, vesteht dieses Phänomen. Die<br />
Rolle an sich ist auch kein konzeptuell<br />
und gedanklich begrenztes Produkt. Es<br />
findet quasi überall seinen Einsatzort,<br />
sei es nun die Küchenrolle oder die Klorolle.<br />
Merkwürdig ist jedoch die Tatsache,<br />
dass für fast alle Rollen eine gewisse<br />
Halterung oder wenigstens eine<br />
Verpackung zur Verfügung steht, die<br />
Papierrolle jedoch mit leeren Händen<br />
auskommen muss. Und wäre es nicht<br />
noch besser, diese Halterung direkt am<br />
Tisch zu haben, sodass man jederzeit<br />
auf Wunsch loszeichnen kann? Ein klarer<br />
Fall von nicht erbrachter Aufmerksamkeit.<br />
Wir als Produktdesigner haben<br />
dieses Problem erkannt und gelöst, mit<br />
dem Rollenhalter.<br />
ROLLENHALTER<br />
46<br />
47
Einfach, verständlich und raffiniert soll es werden.<br />
Kein einfaches Ziel, was uns das Projekt<br />
vorgibt. Zu Beginn haben wir auch weit über das<br />
Tor hinausgeschossen, indem wir eine Art Wäscheklammer<br />
bauen wollten, um die Rolle daran<br />
aufzuhängen. Eine gedachte Ewigkeit später<br />
zerfiel die Idee, alles musste nochmal von vorne<br />
anfangen. Die geleisteten Skizzen und Entwürfe<br />
waren aber auf keinen Fall sinnlos, sie verhalfen<br />
uns zu neuen Richtungen, unter denen wir<br />
glücklicherweise auch eine richtige gefunden haben.<br />
Der Rollenhalter soll durch ein damals noch unbekanntes Prinzip am Tisch befestigt werden und ein sehr langes, hakenähnliches<br />
Erweiterungselement soll irgendwie für die Rollenhalterung dienen. So ähnlich klang unsere erste Formulierung. Banal<br />
aber effektiv, denn die Beschreibung passt auch zum fertigen Endprodukt wie die Faust aufs Auge. Jedoch konnten wir uns<br />
nicht auf der Banalität ausruhen und gingen unterschiedliche Materialien im Bastelladen einkaufen.<br />
48<br />
49
Das allererste Modell ist eine aus Holz gefertigte<br />
E-Form, die mithilfe von fünf weichgummiartigen<br />
Halbkubel an einem Holzplättchen eine<br />
Art Feder-und Drückmechanismus erzeugen<br />
konnte. So sollte die Anbringung des Produkts<br />
am Tisch gewährleistet werden. Die obere Holzstange<br />
diente als der eigentliche Rollenhalter.<br />
Am Tisch funktionierte das Produkt, aber nicht<br />
sehr lange. Die Stabilität war einfach nicht vorhanden,<br />
das Objekt fiel in sich zusammen.<br />
ERSTEModelle<br />
Damit das Ganze nicht nochmal passiert, mussten wir schwerere Geschütze<br />
ausfahren, am Besten aus Metall. Unglücklicherweise fiel auch dieses Modell<br />
eher problematisch aus, doch eines hat sich definitv gelohnt. Wir entdeckten das<br />
Schraubklemmenprinzip und setzten es erfolgreich ein.<br />
50<br />
51
Einer Farbrescherche nach war es doch ein günstigerer Schachzug,<br />
ein mattes und volles Schwarz als Produktfarbe auszuwählen.<br />
Allein an der Farbe lag es natürlich nicht, weswegen wir noch lange<br />
an der wirklichen Fertigstellung arbeiten mussten. Das ganze metallische<br />
Gerüst ließ sich leicht durch Druckausübungen verformen. Trotz<br />
der stabilen Schweißnaht am Sägeblatt kamen häufig Berührungen<br />
mit der Tischplatte vor, was irreparable Spuren hinterlassen konnte.<br />
Selbstverständlich durfte das Produkt nicht als Störfaktor wahrgenommen<br />
werden, und so machten wir uns wieder an die Arbeit.<br />
Das nächste Modell kann schon fast als Prototyp durchgehen, denn sowohl Form und Funktion sind dem Enprodukt nahezu<br />
identisch. Einer Schraubklemme wurde in gewohnter Weise ein Verlängerungsrohr, welches wir vorher manuell um<br />
90° biegen mussten, hinzugeschweißt. Mathematisch berechnetete Einheiten garantieren eine reibungslose Anpassung<br />
jeglicher Rollentypen. Der letzte Abschnitt auf der waagrechten Seite der Verlängerung weist einen leichten Knick auf, um<br />
für einen sicheren und festen Halt der Rolle zu sorgen. Ein zusätzliches Sägeblatt macht es für den Benutzer spielend einfach,<br />
nach einem vollgezeichneten Papierbereich diesen mühelos abzutrennen und eine neue Arbeitsfläche auszurollen.<br />
Die farbliche Anpassung an die bläulich wirkende Sägefarbe erfolgte umgehend nach der Fertigstellung, erwies sich jedoch<br />
als ungeeignet. Der glitzernde Anteil und die etwas übertriebene Sättigung der Farbe wirkte etwas kitschig und unseriös,<br />
das Produkt verlor dadurch seinen Werkzeugcharakter, den wir aber unbedingt beibehalten wollten.<br />
52<br />
Diesmal verwendeten wir ein dickeres Rohr und feinere Schleifwerkzeuge,<br />
um unebene Stellen preziser zu bearbeiten. Gewichtsberechnungen<br />
und andere rechnerische Notwendigkeiten wurden nochmals<br />
überarbeitet und auf die neue Version zugeschnitten. Es dauerte<br />
lange, bis der Rollenhalter seine gewünschte Form annahm, ohne<br />
an Stabilität und Funktionalität einbüßen zu müssen. Die Lackierung<br />
gab dem Ergebnis seine letzten Effekt. Mit Photoshop und anderen<br />
Grafikprogrammen am Computer erstellten wir verschiedene Farbversionen<br />
des Produkts, da wir andere Farbe bei einer Produktion nicht<br />
unbedingt ausschließen wollten. Letztendlich lag er da, oder besser<br />
gesagt klemmte er da, mit einer vollen Skizzenrolle bekleidet, fertig für<br />
seinen ersten Einsatz.<br />
Durch die Beliebtheit der Skizzenrolle ist dieses Produkt gut für<br />
den Bauhaus-Shop geeignet und kann durch seine unterstützende<br />
Funktion Künstler oder Designer mit Sicherheit überzeugen!<br />
Prototyp<br />
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54<br />
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BEZIEHUNG<br />
Mensch - Objekt<br />
G e b r a u c h s a n w e i s u n g<br />
56<br />
57
LANGEAufgabe<br />
Vorstellung<br />
Ein altes Sprichwort besagt, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen kann. Der Sinn<br />
dieser Aussage beschäftigt sich mit höheren Ordnungen innerhalb eines Systems. Bäume sind<br />
zwar ein essentieller Bestandteil eines Waldes, aber erst die Gesamtheit aller dort vorhandenen<br />
Baumarten ergeben ein großes Ganzes. Es ist einfach, auch für Produktdesigner, den übergeordneten<br />
und übergreifenden Kern einer Sache schnell aus den Augen zu verlieren. Die zeitlich mit der<br />
kurzen Aufgabe laufenden lange Aufgabe stellt uns alle genau vor solch einer Problematik. Das<br />
Thema Arbeit und Arbeitsplatz ist schwammig, abstrakt und breit gefächert. Die richtige Auswahl<br />
an Kriterien und Informationen aus dem gegebenem Wissenpool wurde umso wichtiger. Es ging<br />
also erst mal darum, die Aufgabe wirklich zu verstehen. Was ist verlangt, wenn die Aufgabe uns mit<br />
Fragen wie > konfrontiert ?<br />
Unsere Antwort am Anfang: Keine Ahnung<br />
Unsere Antwort einige Tage später:<br />
Gefragt ist ein Produkt, was die Arbeit als solches in sich trägt und diese auch ausstrahlt. Es soll<br />
Menschen zum kreativen Arbeiten animieren und diese für sie leichter und angenehmer machen.<br />
58<br />
59
Es fällt auf, dass diese Antwort nicht alle Lücken schließen kann. Das sollte sie auch nicht, uns war es nur wichtig, ein gedankliches<br />
Axiom für die weitere Vorangehensweise zu kreieren. Auf Basis dieser Vorstellung enstanden die ersten Skizzen und<br />
Entwürfe, die das schwammige Bild in unseren Köpfen immer klarer werden ließ.<br />
Als Startpunkt wählten wir die Bi-<br />
so viel wie psychologische Theorien zu<br />
war die Auswahl riesig, vom Klapptisch<br />
bliothek aus, da wir uns aus Design-<br />
Wohn- und Arbeitsbedürfnissen und Se-<br />
bis hin zu komplizierten Orndungssys-<br />
fachschriften und Magazinen einiges an<br />
mantikwissenschaften. Eine beachtliche<br />
temen war alles dabei. Wir können uns<br />
nützlichem Inspirationsmaterial erhofft<br />
Recherchearbeit mit unzähligen Bildern,<br />
noch gut an eine Konsultation erinnern,<br />
hatten. Zeitgleich forsteten wir im Inter-<br />
Texten und Filmen gab uns entschei-<br />
bei der genau dieses Problem von unse-<br />
net nach ergieben Bildquellen bezüglich<br />
dende Hinweise auf zukunftsträchtige<br />
rem Professor angesprochen wurde. Es<br />
arbeitsrelevanter Großprodukte wie<br />
Techniken und Verfahren. Mithilfe die-<br />
ist uns nicht gelungen, die Essenz unse-<br />
Tische, Regale, Stühle und Kisten. Werke<br />
ser Informationen begannen wir unse-<br />
rer Arbeit zu erkennen.<br />
berühmter Innenarchitekten und Desig-<br />
re Skizzenbücher mit eigenen Einfällen<br />
60<br />
nern interessierten uns dabei genau-<br />
und Ideen vollzupacken. Auch diesmal<br />
61
Benutzeranalysen sollten die Beschwerden lindern.<br />
Wir begaben uns in universitäre Hörsälen, Arbeitsräumen<br />
von Studenten, Werkstätten, Wohnheimen<br />
und öffentlichen Räumlichkeiten und beobachteten<br />
den Aufbau und die Strukturierung solcher Orte. Intensive<br />
Gespräche und Interviews mit anwesenden<br />
Personen gaben Aufschluss darüber, welche Vorlieben<br />
oder Missgefallen im Alltag öfters auffallen. Die<br />
Tatsache, dass wir mit Leuten kommuniziert haben<br />
war vom großen Vorteil. Die Produkte, die wir designen<br />
sind nicht für Roboter, sondern für Menschen<br />
gedacht. Emotionen, Assoziationen, Eindrücke und<br />
Benutzerfreundlichkeit sind Aspekte, die das Produkt<br />
enthalten und kennzeichnen muss. Die Ergebnisse<br />
waren sehr befriedigend. Wir würden uns<br />
eine längere Austauschsphase wünschen, wenn<br />
nicht der Zeitdruck uns am Kragen gepackt hätte.<br />
Der so entstandene Anmutscharakter öffnete für<br />
uns die richtigen Türen. Das Projekt gewann an<br />
Transparenz, und wir an Einsicht. Sofort notierten<br />
wir uns die folgende Aussage: Wir werden ein<br />
Produkt gestalten, welches eine gelungene Verschmelzung<br />
von Mobiliät und Leichtigkeit an den<br />
Tag bringt und imstande ist, durch Funktion und<br />
klarem Design zu punkten. Wie wir auf dieses Konzept<br />
gekommen sind ist nicht schwer zu erklären.<br />
Bei unseren etlichen Besuchen in den Arbeitsräumen<br />
der Fakultäten ist uns eine starre und sterile<br />
Atmosphäre untergekommen, die den Studenten<br />
Spaß und Laune verdarb. Sogar bei schönem Wetter<br />
sind diese Menschen dazu gezwungen, in teils<br />
schlecht belichteten und unbelüfteten Räumen<br />
ihre Vormittage zu verbringen.<br />
62<br />
63
Foto mit leute im stehen<br />
Es ist längst bewiesen, dass genügend Lichteinfall nicht nur die Gesundheit eines Menschen verbessert, sondern auch seine Produktivität<br />
um ein vielfaches steigert. Und wer nicht genug Sonnenschein abbekommt, sollte wenigstens genug Sport betreiben. Die heutige<br />
Arbeitswelt ist nicht mehr dieselbe wie vor einigen Jahrzehnten, ohne Computer geht man in diesem digitalisiertem Zeitalter schnell<br />
unter. Das bedeutet im Klartext, dass jede Person, unabhängig von seinem Fachgebiet, in der Woche minimal mehrere Stunden vor<br />
dem PC oder einfach am Tisch Papierkram erledigen muss. Auch hier betonen wir, dass anstatt längerem Sitzen mehr Bewegung keine<br />
Zeitverschwendung, sondern ein Zeitgewinn ist. Das Arbeiten im Stehen haben sich daher nach unseren Berfragungen fast alle Beteiligten<br />
gewünscht, bloß bietet sich nirgends eine optimale Gelegenheit dazu an.<br />
64<br />
Eine Beschränkung auf eine bestimmte Arbeitsstelle ist in unseren Augen ein typisch unflexibles Phänomen, denn wer jedentag nur<br />
das Gleiche erlebt, kann nicht kreativ sein. Auch die extreme Trennung von Tisch und Sitzmöglichkeit voneinander sind unserer Meinung<br />
nach eine veraltete Norm. Stattdessen sollte man beide Produkte als ein Ganzes sehen, ein Superobjekt, mit dem Personen wie wir arbeiten<br />
könnten. Ich und Cristina haben kein schlechtes Wissen mit der Behauptung, dass unsere Lösung diese Probleme mindern oder<br />
sogar beseitigen kann. Wenn Sie gerne wissen möchten, wie sich der Prozess inkl. Design und Aufbau unseres Produktes entwickelt hat<br />
und was am Ende dabei rausgekommen ist, dann blättern Sie nun weiter. Aber als erstes eine kleine Zwischenwerbung!<br />
65
DMY<br />
B E R L I N<br />
66<br />
67
Wir bauen einen Tisch mit einem Hocker. Ok, das klingt erstmal kinderleicht. Dann formulieren wir die Vorraus-<br />
setzungen auch leichter. Einfach ausgedrückt haben diese Punkte den Weg geebnet:<br />
1. Die Möglichkeit, im Stehen und im Sitzen<br />
arbeiten zu können<br />
2. Mobilität und Flexibilität<br />
3. Optimierter Platzverbrauch für eine Person<br />
4. Elegantes, unübertriebenes, auf Kosten und<br />
Gewichtssenkung abgestimmtes Design<br />
5. Kollektivnutzung<br />
Punkt 1 legte den Grundstein der Formgebung<br />
fest. Die Tischhöhe ist für Stehende wunderbar<br />
geeignet und kann mit einem speziell dafür<br />
gebauten Hocker für Sitzende ebenfalls<br />
funktionieren.<br />
Punkt 2. Durch angebrachte Räder kann die<br />
Person den Tisch hin und her bewegen und so<br />
seinen Standort flexibel und unabhängig nach<br />
eigenem Bedarf bestimmen. Höhe und Fläche<br />
der Arbeitsplatte sind nach Nutzeranalysen<br />
passend genau auf eine Person zugeschnitten<br />
und sorgen für einen optimalen Platzverbrauch.<br />
(Punkt 3)<br />
Im Falle einer Versammlung tritt jedoch<br />
statt Punkt 3 Punkt 5 ein. Die Tische können<br />
aneinander gereiht und zu einer größeren<br />
Platte werden. Schließlich überzeugt das<br />
Produkt durch wenig Handarbeit, niedrigen<br />
Materialkosten, einfachem Aufbau und überschaubarem<br />
Gewicht, ohne dabei seine schöne<br />
Form aufgeben zu müssen.<br />
Intelligente Rohrkonstruktionen sind durchaus<br />
in der Lage, die Inhalte von Punkt 4 in die Tat<br />
Und jetzt musste ein Name her, und<br />
der kam schnell. Mov-T-able, ein etwas<br />
ungewöhnlicher, aber eigentlich<br />
passender Begriff. Basierend auf der<br />
englischen Sprache wurden die Wörter<br />
Movable (Bewegbar/mobil) und<br />
Table (Tisch) geschickt miteinander<br />
kombiniert. Dieser Neologismus soll<br />
in erster Linie die Haupteigenschaft<br />
betonen, nämlich die Mobilität und<br />
Bewegungsanregung, die von die-<br />
umzusetzen.<br />
sem Tisch ausgeht.<br />
68 69
Szenarien. An welchen Orten würde solch ein Objekt hineinpassen? Alle Vor- und Nachteile gilt es<br />
abzuwägen, um solch eine Frage zu beantworten. Die Bilder können unsere Taten bestimmt besser<br />
erklären. Wir besuchten wie bereits erwähnt unterschiedliche Räumlichkeiten und stellten uns gedanklich<br />
diesen Ort mit Einsatz von einem oder mehreren Mov-T-ables vor. Wir machten konkrete<br />
Vorschläge, wie eine Anpassung an die Innenarchitektur oder Gegebenheiten von statten gehen könnte<br />
und sahen uns zunächst mehr als die räumlichen Planer.<br />
70<br />
71
Die Formfindung, die wir als Designer natürlich nicht vergessern dürfen erfolgte parallel. Wer<br />
nicht lange genug blättern möchte, wird den zeichnerischen Vorfahren des Mov-T-ables nicht finden<br />
können, da dieser im angesicht der vielen anderen Konzepte etwas in den Schatten gerückt wurde.<br />
Der Prozess dieser Idee begann mit einer sekundenschnellen Freihandzeichnung. Das Gekritzel war<br />
kaum wiederzuerkennen. Durch eine leichte Tischplatte und einer intelligenten, L-förmigen Rohrstruktur<br />
soll das Produkt an einen Stehpult erinnern, der aber dank des integrierten Hockers ebenfalls<br />
zum Sitzen geeignet ist. Als eine auf das Wichtigste reduzierte Arbeitsmöglichkeit ist diese<br />
extrem leicht und daher flexibel einsetzbar. Die Räder garantieren reibungslose Bewegungsfreiheit.<br />
Zusätzliche Funktionen wie Stauräume oder Schubladen wurden ebenfalls in Betracht gezogen.<br />
Erstaunlicherweise blieben wir unserer jüngsten Idee sehr lange treu, bis uns die Werkstätten auf<br />
den Boden der Tatsachen zurückbrachten.<br />
1:2<br />
Zunächst enstand ein 1:2 Modell, welches aufgrund viele verschie<br />
dener Komplikationen seine Wichtigkeit verlor. Aus MDF und Stahlröhren<br />
ent- stand darauffolgend ein 1:1 Modell, was uns sogar noch mehr Kopf<br />
schmerzen bereitete. Das Gerüst wackelte bei kleinsten Berührungen und<br />
die Platte war weder wasser- noch kratzresistent. Die selbst hergestellten 1:1<br />
72 Räder aus Holz gaben auch nach wenigen Anläufen ihren Geist auf.<br />
73
Ein komplett neu überarbeitetes System gab uns neue Hoffnung.<br />
Anstatt des alten L-Förmigen Rohrkonstrukts verwendeten wir einen<br />
geschlossenen und deutlich stabileren Aufbau, was viele Statikprobleme<br />
in die Vergangenheit schickte. Die Verwendung von Multiplex-<br />
Platten ermöglichte eine solidere Arbeitsunterlage. Auch wurden wir<br />
während dieser Zeit darauf aufmerksam gemacht, dass der Hocker<br />
noch keine wirkliche Integration in das Produkt erfahren hat. Vier kleine<br />
Haken, die unter der Tischplatte angebracht wurden, konnten zum<br />
Aufhängen des Hockers, der übrigens zugunsten eines einheitlichen<br />
Gesamtkonzepts die gleiche Form wie der des Tisches besitzt, benutzt<br />
werden. Sogenannte Schrumpfschläuche, die die Häkchen umgeben<br />
haben eine schützende Wirkung. So kann man auch eine Tasche oder<br />
relativ zerbrechlichere Gegenstände dranhängen, ohne dabei das harte<br />
und nackte Metall zu berühren. Ein Griff, der in die Platte hineingesägt<br />
wurde animiert den Benutzer, das Produkt zu bewegen. Dank<br />
der Benutzung einer Rohrbiegemaschine verzichteten wir größtenteils<br />
auf Schweißtechniken, was erstens ungleichmässige Schweißnarben<br />
und wärmebedingte Verformungen verminderte.<br />
74<br />
75
Im Baumarkt suchten wir nach passablen Räder und wurden trotz des großes Angebotes fündig. Nachdem<br />
die detailierte Position der Räder an dem Tisch rechnerisch festgelegt wurde, musste man die Räder<br />
nur noch dranschweißen und die Naht abflexen. Nun folgte ein relativ langer Schleif- und Pfeilprozess,<br />
gefolgt von einer schwarzen Rohr- und weißen Holzlackierung.<br />
Der Mov-T-able ist fertig.<br />
Das ist unsere Vorstellung von einem kreativen, angenehmen und flexiblen Arbeitsplatzes!<br />
76<br />
77
78<br />
79
BEZIEHUNG MENSCH-OBJEKT<br />
80<br />
81
Die Summaery ist eine Ausstellung, die von uns Studenten<br />
organisiert und realisiert wurde. Unsere Ausstellung fand in<br />
unserem Arbeitsraum statt, welcher am Tag der Eröffnung<br />
voll mit unseren dreidimensionalen 1:1 Endmodellen gefüllt<br />
war. Man hatte das Gefühl, dass die Leute, die uns besuchten,<br />
interessiert und gespannt jede Ecke des Raumes genau inspizierten.<br />
Die ausgestellten Produkte wurden von neugieren<br />
Menschen oft ausprobiert, in Frage gestellt, fotografiert und<br />
sogar dokumentiert. Kaum ein paar Tage später veröffentlichten<br />
Blogs und Designseiten im Internet mehrere Artikeln<br />
diesbezüglich. Auch unsere Produkte wurden fotografiert und<br />
mehrmals ausgetestet. Auf dem Mov-T-able befanden sich<br />
der Rollenhalter und der Zirkelstock, beide im funktionalem<br />
Zustand, was die Besucher natürlich zum Anfassen und Benutzen<br />
anregte. Durch eine sehr schlichte Gestaltung unserer<br />
ganz persönlichen Darstellungspräsentation wollten wir eine<br />
selbsterklärende und zum Denken anregende Atmosphäre erzeugen,<br />
was uns auch gut gelungen ist, laut einigen Kommentaren<br />
von interessierten Besuchern. Leichte Farbakzente und<br />
energiebeladene Zeichnungen zum Thema machten ebenfalls<br />
keinen schlechten, ersten Eindruck und zogen viele Blicke an.<br />
Das Studium fand durch die Summaery ein erfolgreiches Ende<br />
und kann als eine kreative Abschlussplattform bezeichnet<br />
werden.<br />
SUMMAERY<br />
82<br />
83
Das zweite Semester Produktdesign verlangte ei-<br />
AUSBLICK<br />
niges an Durchhaltevermögen und Selbstreflexion<br />
ab. Beides war bei mir gegen Ende etwas knapp.<br />
Trotzdem bin ich der Meinung, dass ich ein gutes Ergebnis<br />
zusammen mit meiner Projektpartnerin lie-<br />
FAZIT<br />
fern konnte. Im Team haben wir sehr gut funktioniert<br />
und sind Probleme gemeinsam angegangen. Mei-<br />
Danksagung<br />
ne Fehler habe ich mir größtenteils eingeprägt und<br />
Dass Design nicht immer von allen Menschen richtig ver-<br />
Dass Design immer mehr an Stellenwert gewinnt und viele<br />
verinnerlicht, damit diese nicht noch einmal passie-<br />
Ich möchte mich hiermit bei allen Personen be-<br />
standen oder geachtet wird, macht es für den Designer nicht<br />
Unternehmen das auch erkennen und wertschätzen, ist be-<br />
ren. Die Produkte, die wir kreiert haben, sind eben-<br />
danken, die dieses Semester für mich zu einer<br />
einfach, seinen Platz in der Gesellschaft zu finden. Designer<br />
reits ein guter Anfang. Es ist schade, dass Design oft nur als<br />
falls gut durchdacht, auch wenn sie, meiner Meinung<br />
hilfreichen Erfahrung gemacht haben.<br />
ist anders als ein Ingenieur oder Architekt keine geschütz-<br />
reines Gestaltungsfach von vielen gesehen wird, dabei bein-<br />
nach, noch einige Schwachstellen besitzen. Für uns<br />
te Berufsbezeichnung. Gute Ideen können zwar auch ohne<br />
haltet es soviele Facetten wie z.B die unglaublich intensive<br />
war es wichtig, dass der Prozess erfolgreich gewesen<br />
Besonders Professor Gerrit Babtist und Johan-<br />
Uniabschluss entstehen, benötigen jedoch fast in jedem Fall<br />
Auseinandersetzung mit kreativen Arbeitsplätzen wie im<br />
ist, und dieser war es bei uns definitv. Während des<br />
nes Hein, die Werkstattleiter und Mitarbeiter der<br />
professionelle Kompetenz zur optimalen Entfaltung. Ich bin<br />
zweiten Semester. Nachdem aber Universitäten und Hoch-<br />
Studiums habe ich es geschafft, meine persönlichen<br />
Universität, die uns als kompetente Fach- und<br />
der Meinung, dass das Anschlussprojekt des zweiten Semes-<br />
schulen immer mehr Wert auf eine gute Ausbildung kom-<br />
Stärken und Schwächen, Vorliebe und Desinteres-<br />
Lehrkraft jederzeit zur Hilfe standen, möchte ich<br />
ters diese benötigten Schlüsselqualifikationen anbietet und<br />
mender Generationen legen und man das Ergebnis anhand<br />
se zu erkennen. Eine klare Designrichtung habe ich<br />
meinen herzlichsten Dank aussprechen!<br />
lehrt. Analysefähigkeit, Hartnäckigkeit, kontinuierliches Ar-<br />
der höchstqualitativen Produktdesignerausstellung unseres<br />
zwar noch nicht gefunden, aber ich hoffe, dass ich es<br />
beiten, problemorientiertes Denken und eigene Zeitstruktu-<br />
Semesters sehen konnte, bin ich sehr zuversichtlich, dass<br />
bald tue. Für meinen zukünftigen Studiumsabschnitt<br />
Ohne meine Projektpartnerin Cristina Isabel Car-<br />
rierungstechniken sind unabdingbar für den weiteren Weg<br />
gutes Produktdesign sich letztendlich durchsetzen wird.<br />
werde ich mir konzeptionelle Denkstrukturen an-<br />
bonell Arias hätte ich niemals das Semester so<br />
als Produktdesigner.<br />
trainieren müssen und versuchen, die Fähigkeit zur<br />
erfolgreich abgeschlossen. Ihre Kreatvität und<br />
Selbstkritik stärker auszuprägen. Ein sicherer Um-<br />
ihr Ideenreichtum haben maßgeblich zur Vollen-<br />
gang mit vorhandenen Materialien und ein besseres<br />
dung und Entwicklung unserer Produkte beige-<br />
Verständnis von Zeitmanagement und Selbstdiszi-<br />
tragen.<br />
plin würde ich mir ebenfalls wünschen, aber ich bin<br />
mir sicher, dass ich dank den ersten beiden Semes-<br />
Vielen Dank!<br />
tern bereits auf dem richtigen Weg bin!<br />
84<br />
Vielen herzlichen Dank!<br />
85
QUELLENVERZEICHNIS<br />
W E B S E I T E N & ORTE<br />
http://www.azuremagazine.com/<br />
http://www.stylepark.com/en/designer<br />
http://www.stylepark.com/en/designer/patricia-urquiola<br />
http://www.jongeriuslab.com/site/html/information/<br />
chibibecca.wordpress.com<br />
http://www.egodesign.ca/en/article.php?article_id=173<br />
http://fr.wikipedia.org/wiki/Mathieu_Lehanneur<br />
http://en.wikipedia.org/wiki/Le_Corbusier<br />
http://en.wikipedia.org/wiki/Stefan_Diez<br />
http://en.wikipedia.org/wiki/Patricia_Urquiola<br />
http://fr.wikipedia.org/wiki/Matali_Crasset<br />
http://fr.wikipedia.org/wiki/Hella_Jongerius<br />
http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_noss?<br />
www.toom-baumarkt.de<br />
wallbase.cc<br />
www.designboom.com<br />
Es wurden eigene, fotographische Aufnahmen von folgenden<br />
Orten dargestellt: DMY Berlin; Schloss Oranienbaum; Wilkhahn;<br />
Becker und Brackel; Bauhaus Universität Weimar, Bauhaus<br />
Universität Weimar (Hauptgebäude), Bauhaus-Shop;<br />
Toom Baumarkt Weimar; Bauhaus-Universitätsbibliothek;<br />
Bauhaus Universität Weimar Mensa und Arbeitsraum 003.<br />
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