RRL01K1_2014
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ALLES SCHULE<br />
Schulleiter Stephan<br />
Kufeke weiß wie<br />
integrativer Unterricht<br />
funktioniert.<br />
GRUNDSCHULE GROßLOHERING<br />
ERFAHRUNG ALS FRÜHERE IR-SCHULE<br />
Als frühere IR-Schule weist die Grundschule<br />
Großlohering bereits mehr als 20 Jahre Erfahrung<br />
im Unterrichten von stark heterogenen<br />
Klassen auf. Schulleiter Stephan Kufeke<br />
ist daher erschüttert, dass die Hamburger<br />
Schulbehörde die Expertise der bisherigen<br />
integrativen Schulen nicht für die Inklusion<br />
nutzt. Er weiß: „Integrativer Unterricht kann<br />
am besten durch multiprofessionell zusammengesetzte<br />
Pädagogenteams realisiert werden<br />
– also mit Pädagogen, Sonderpädagogen,<br />
Sozialpädagogen und Erziehern.“ Warum ein<br />
erfolgreiches Konzept nicht mehr unterstützt<br />
wird, ist ein Rätsel. Fakt ist, hier werden Res-<br />
sourcen eingespart. Noch kann die eine oder<br />
andere Lücke durch die Erfahrung des engagierten<br />
Kollegiums wettgemacht werden,<br />
aber langfristig wird man den Kindern mit<br />
besonderem Förderbedarf hier im Quartier<br />
nicht mehr gerecht werden können.<br />
„ Warum ein erfolgreiches<br />
Konzept nicht<br />
mehr unterstützt wird,<br />
ist ein Rätsel.<br />
“<br />
STADTTEILSCHULE<br />
ALTRAHLSTEDT<br />
SONDER-<br />
PÄDAGOGEN ALS<br />
KLASSENLEHRER<br />
Investiert wird hingegen in die Stadtteilschulen.<br />
Doch in welchem Maße? Zurzeit<br />
wirkt die Zuteilung der Ressourcen wie ein<br />
Tropfen auf den heißen Stein – und doch<br />
bewegt sich ganz viel. Sylke Gatzki und<br />
Monisha Chakraborty sind verantwortlich<br />
für die Ausgestaltung der Inklusion an der<br />
Stadtteilschule Altrahlstedt. Nach den ersten<br />
drei Jahren zeichnen sich vielversprechen-<br />
de Veränderungen ab. Entsprechend der<br />
behördlichen Vorgaben mit maximal je vier<br />
„Inklusionskindern“ – die den Förderschwerpunkt<br />
Lernen oder Sprache haben - pro<br />
Klasse werden acht Stunden pro Woche in<br />
den Hauptfächern Mathe, Deutsch, Englisch<br />
doppelbesetzt, d.h. dass ein Stadtteilschullehrer<br />
plus ein Sonderpädagoge die Klasse<br />
unterrichten. Die Herausforderung besteht<br />
darin, nicht nur allen Schülern sondern<br />
auch allen Lehrern gerecht zu werden. Es<br />
ist wenig sinnvoll die Sonderpädagogen nur<br />
als „Kofferpädagogen“ von Klasse zu Klasse<br />
für Einzelstunden reisen zu lassen. Schließlich<br />
haben die meisten von ihnen bislang als<br />
Klassenlehrer an Förderschulen gearbeitet.<br />
Diese Expertise weiß man in Altrahlstedt zu<br />
nutzen. So werden sie nicht nur für die Dop-<br />
pelsetzung in den Hauptfächern eingesetzt<br />
sondern auch als Klassenlehrer. Außerdem<br />
arbeiten alle Lehrer eines Jahrgangs im<br />
Team zusammen und erstellen einheitliche<br />
Lernmaterialien auf drei Niveaus für alle<br />
Klassen. So können die Regelschullehrer<br />
den Schülern mit Förderbedarf sonderpädagogisch<br />
aufbereitetes Material anbieten<br />
auch in den Zeiten ohne Doppelbesetzung.<br />
„Das klappt in vielen Fächern in den unteren<br />
Jahrgängen schon ganz gut, doch in<br />
den Naturwissenschaften wie Physik und<br />
Chemie haben wir einfach keine Kapazitäten<br />
für eine sinnvolle Differenzierung frei.<br />
An der Stelle benötigen wir händeringend<br />
mehr Ressourcen.“, erklärt Frau Gatzki. Im<br />
Hinblick auf die Angst des sinken Bildungsniveaus<br />
antwortet Frau Chakraborty ent-<br />
RAHLSTEDT LEBEN |23<br />
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