Waldverband Aktuell - Ausgabe 2013-03
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Reportage Betrieb Andreas Pilz<br />
Foto (3): Reiterer<br />
Willkommen am Hoferhof!<br />
Vom Betrieb aus überblickt man nicht nur Schladming, sondern sieht bis zum Dachstein hin. Weitblick,<br />
nicht nur in geografischer Hinsicht, ist den Familienmitgliedern in die Wiege gelegt worden.<br />
Ing. Elisabeth Reiterer<br />
Der 30-jährige Betriebsleiter Ing. Andreas<br />
Pilz zeigt vor wie ein Familienbetrieb<br />
richtig gut laufen kann. Verschiedene<br />
Betriebszweige und Zuständigkeitsbereiche<br />
- so lautet das Geheimrezept.<br />
Den Spuren seiner Ahnen bleibt er dabei<br />
aber dennoch treu.<br />
Erschwernis Schutzwaldbewirtschaftung<br />
Einer davon ist die Bewirtschaftung<br />
des Standortschutzwaldes, der sich<br />
von 1400 m bis 1700 m Seehöhe bis in<br />
die Kampfzone des Waldes erstreckt.<br />
Schwieriges Gelände gilt es hier unter<br />
Berücksichtung der Schutzwaldbestimmungen<br />
zu bewirtschaften, der vor 25<br />
Jahren gekauft wurde. Im damals unerschlossenen<br />
Gelände wurde 1990 ein<br />
Weg gebaut, um die Holzabfuhr zu erleichtern<br />
und um das Gelände für die<br />
Jagd sowie für das Weidevieh zugänglicher<br />
zu gestalten. 2001 wurde auch die<br />
"Obere Alm" durch einen Forstweg,<br />
bzw. einen Almweg erschlossen.<br />
Windwurf, Lawinen und Schneebruch<br />
sind in diesem Almenkessel oft die Folgen<br />
der rauen Wetterbedingungen. <strong>Aktuell</strong><br />
wurde aufgrund des vielen Regens,<br />
ein Weg von einer Mure verschüttet. Pilz<br />
versucht deshalb mit standortgerechter<br />
Genetik dem entgegen zu wirken.<br />
Um die Naturverjüngung zu fördern,<br />
versucht Pilz vorwüchsige Jungpflanzen<br />
von geeigneten Stellen (Böschungen<br />
und dicht gedrängten Jungaufwüchsen)<br />
zu entfernen und diese dann entsprechend<br />
zu versetzen. So bleibt laut<br />
Pilz das wertvolle genetische Erbmaterial<br />
erhalten und bringt die beste Voraussetzung<br />
zum Z-Baum mit. Nebenbei erhält<br />
man einen optimalen Eindruck über<br />
den Zustand seines Waldes und behält<br />
mögliche Kalamitäten im Auge. Bei größerem<br />
Bedarf kann er sich noch immer<br />
der konventionellen Forstpflanzung bedienen.<br />
Als Raumberg-Absolvent und<br />
angehender Forstwirtschaftsmeister besitzt<br />
er dafür genug fachliche Kenntnisse.<br />
Sein 60-jähriger Vater, der im Betrieb<br />
noch aktiv mitwirkt, bringt die nötige Erfahrung<br />
ein.<br />
Das oberste Prinzip, die Nachhaltigkeit<br />
zu gewährleisten, wird durch eine Negativauslese<br />
sowie einer strikten Wald-Weide<br />
Trennung umgesetzt. Das PEFC-zertifizierte<br />
Holz, hauptsächlich Fichte und<br />
Lärche, vermarktet Pilz selbst über den<br />
<strong>Waldverband</strong>. Ein Großteil wird für die<br />
Hackschnitzelanlage und für die ständigen<br />
Um- und Zubauten am Hof benötigt.<br />
Trotz kombinierter Solaranlage fällt<br />
pro Jahr am Betrieb ein Bedarf von 210<br />
Schüttraummeter Hackschnitzeln an.<br />
Erfolgsfaktor Urlaub am<br />
Bauernhof<br />
Durch den Zubau eines Wellnessbereichs,<br />
der von den Wintergästen besonders<br />
geschätzt wird und den vier Kachelöfen<br />
hat sich der Energiebedarf am Betrieb<br />
erheblich gesteigert. Mit Blick auf<br />
die am Haus vorbeiführende Skipiste<br />
können hier die Gäste entspannen.<br />
Die 59-jährige Mutter kümmert sich<br />
mit viel Herzblut um die Bewirtung<br />
der Gäste. Urlaub am Bauernhof gab<br />
es am Hoferhof schon seit dem Ende<br />
des Zweiten Weltkriegs. Die Beliebtheit<br />
nahm mit zunehmender Infrastruktur<br />
4<br />
<strong>Waldverband</strong>aktuell Juli <strong>2013</strong>