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Alte Rassen Ziegen u. Schafe o.T. - Arche Austria

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dung bestimmter Pflanzengesellschaften weniger von deren Artenzusammensetzung, als von<br />

der Lage und den biochemischen Bodenverhältnissen abhängen (KAU 1981).<br />

Über die Präferenzen von <strong>Schafe</strong>n für Holzpflanzenarten gehen die Meinungen auseinander<br />

(KÖSTLER & KROGOLL 1991): sie reichen von der Ansicht, <strong>Schafe</strong> würden im Mischwald alle<br />

Baumarten gleich gerne fressen, bis zur Meinung, dass sie alle Laubbäume mit Ausnahme der<br />

Buche verbeißen, Fichte und Tanne jedoch überhaupt verschmähen; Fichte, Kiefer und Wa-<br />

cholder, aber auch Wildrosen, Schlehe und Weißdorn würden so sehr abgelehnt, dass sie sich<br />

auf Schafweiden als richtige Weideunkräuter ausbreiten. <strong>Schafe</strong> könnten nur dann nachhaltig<br />

zum Bekämpfen von Gehölzaufwuchs eingesetzt werden, wenn man sie zwingt, ihren Bedarf<br />

an zäher Äsung auch an den weniger beliebten Arten zu decken. Dieser Umstand scheint für<br />

die Erfolge bei der Bekämpfung von Buschaufwuchs unterschiedlicher Flächen mit verschie-<br />

denen Schafrassen (BURANDT & FELDMANN 1990/91) verantwortlich gewesen zu sein.<br />

3.4. Nahrungsaufnahmeverhalten<br />

Der relativ hohe Bedarf an Laub und Zwergsträuchern und das breite Spektrum an verholzten<br />

Futterpflanzenarten prädestiniert die Ziege zum Bekämpfen von Verbuschung (Foto 3.4.),<br />

ohne dass sie krautige, etwa gefährdete Pflanzenarten übernutzen würde. Bei umweltgerechter<br />

Bestockung kann ein Gleichgewicht zwischen <strong>Ziegen</strong>beweidung und Vegetation erreicht<br />

werden (MORAND-FEHR et al. 2004). <strong>Ziegen</strong> werden weltweit zur Kontrolle von Verbuschung<br />

verwendet (EL AЇCH 1996). Bei Versuchen im Schweizer Unterengadin konnten mit <strong>Ziegen</strong>-<br />

beweidung alle Haselsträucher binnen weniger Jahre zurückgedrängt werden, auf Sonnenhän-<br />

gen im Vinschgau und im unteren Münstertal (Südtirol) alle Gehölze ohne Stachelbewährung<br />

und ohne einen starken Anteil ätherischer Öle (SCHWAB 1997). In Koppeln dezimieren <strong>Ziegen</strong><br />

lediglich Laubgehölze, während sie die Artenzusammensetzung der Wiesen unbeeinflusst<br />

lassen (GUTSER & KUHN 1998). Dies bestätigen auch WILMANN & MÜLLER (1976) aus dem<br />

Montanbereich des Schwarzwaldes. Weidekoppeln sind dann optimal, wenn gezielt entbuscht<br />

werden soll (vgl. Kapitel 4.2.). Nach RAHMANN (1998) bringt die <strong>Ziegen</strong>beweidung bei ei-<br />

nem Verbuschungsgrad von 30 bis 40 Prozent noch einen zeitlichen Vorteil gegenüber einer<br />

manuellen Pflege, für einen Verbuschungsgrad von 40 bis 70 Prozent empfiehlt er die manu-<br />

elle Nachreinigung, bei über 70 Prozent führt die Beweidung mit <strong>Ziegen</strong> zu keinem arbeits-<br />

wirtschaftlichen Vorteil mehr.<br />

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