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Treffpunkt.Bau 08-09/2016

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Auszubildende bleiben ihrem Ausbildungsbetrieb länger treu<br />

Eine von der Soka-<strong>Bau</strong> in Auftrag gegebene Studie hat die Attraktivität der<br />

<strong>Bau</strong>branche untersucht. Das Ergebnis: <strong>Bau</strong>fachkräfte schätzen die abwechslungsreiche<br />

Arbeit, die Eigenständigkeit, den Kunden- und Teambezug sowie<br />

die Leistungsorientierung der <strong>Bau</strong>berufe, vermissen aber die fehlenden<br />

Aufstiegschancen.<br />

NACHWUCHS-<br />

FÖRDERUNG<br />

<strong>Bau</strong>betrieben gelingt es, ihre<br />

Auszubildenden zunehmend<br />

länger an sich zu binden. Dies<br />

geht aus einer Analyse der Ausbildungsjahrgänge<br />

2000, 2004,<br />

20<strong>08</strong> und 2012 hervor. Das ist<br />

die gute Nachricht, die schlechte<br />

lautet: Schon ein Großteil<br />

der Azubis verlässt direkt nach<br />

der Ausbildung den Betrieb.<br />

Während nur rund 5 % der Auszubildenden<br />

des Abschlussjahrgangs<br />

2000 nach fünf Jahren<br />

noch in ihrem Ausbildungsbetrieb<br />

beschäftigt waren, waren<br />

dies immerhin 6 % des<br />

Ausbildungsjahrganges 2004.<br />

Auszubildende des Abschlussjahrgangs<br />

20<strong>08</strong> blieben sogar<br />

mit einem Anteil von rund 12 %<br />

auch noch fünf Jahre nach Ausbildungsende<br />

ihrem Ausbildungsbetrieb<br />

treu. Dieser Trend<br />

scheint sich auch für das Ausbildungsjahr<br />

2012 fortzusetzen.<br />

Allerdings steigt die Zahl derjenigen<br />

Auszubildenden, die direkt<br />

nach der Ausbildung ihren<br />

Ausbildungsbetrieb verlassen.<br />

Wurde im Jahr 2000 noch rund<br />

die Hälfte der Auszubildenden<br />

direkt im Ausbildungsbetrieb<br />

weiterbeschäftigt, beträgt der<br />

Anteil in den Jahren 2004 und<br />

20<strong>08</strong> nur noch rund 43 %. Auszubildende<br />

des Jahrganges<br />

2012 schließlich sind nur noch<br />

mit einem Anteil von 38 % direkt<br />

nach der Ausbildung bei ihrem<br />

Ausbildungsbetrieb geblieben.<br />

NEWSPOINT<br />

ARCHIVBILD<br />

Erklärungsmöglichkeiten<br />

Auszubildende des Jahrgangs<br />

2000 blieben zu 61 % direkt<br />

im Anschluss an das Ausbildungsende<br />

in einem <strong>Bau</strong>betrieb<br />

beschäftigt. Daraus folgt,<br />

dass rund 11 % den Arbeitgeber<br />

innerhalb der <strong>Bau</strong>branche<br />

gewechselt haben. In den Folgejahren<br />

schwankt der Anteil<br />

dieser Auszubildenden, die den<br />

Arbeitgeber wechseln, zwischen<br />

7 % (2004) und 12 % (20<strong>08</strong>). Insgesamt<br />

ist diesbezüglich somit<br />

kein klarer Trend auszumachen.<br />

Für den Verbleib eines großen<br />

Teils der fertig ausgebildeten<br />

Fachkräfte gibt es grundsätzlich<br />

drei Erklärungsmöglichkeiten:<br />

den Zugang in die Arbeitslosigkeit,<br />

den Wechsel in einen<br />

Betrieb außerhalb der <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />

(z. B. in einen Betrieb des<br />

Ausbaugewerbes) oder aber den<br />

Wechsel in die Selbständigkeit.<br />

Nach Daten der Bundesagentur<br />

für Arbeit ist der Zugang von<br />

Auszubildenden aus dem <strong>Bau</strong>gewerbe<br />

in die Arbeitslosigkeit<br />

im Trend rückläufig, lediglich im<br />

Krisenjahr 20<strong>08</strong> war ein stärkerer<br />

Anstieg zu verzeichnen. Die Zahl<br />

der <strong>Bau</strong>betriebe ist dagegen im<br />

betrachteten Zeitraum nach<br />

Angaben aus dem Unternehmensregister<br />

des Statistischen<br />

Bundesamtes stetig gestiegen.<br />

Bis ins Jahr 20<strong>08</strong> war zudem ein<br />

Anstieg der Solo-Selbständigen<br />

zu verzeichnen und es ist davon<br />

auszugehen, dass sich Auszubildende,<br />

wenn sie sich direkt nach<br />

der Ausbildung selbständig machen,<br />

dies erst einmal ohne Beschäftigte<br />

machen. Somit gibt<br />

es Hinweise, dass sich einige<br />

Auszubildende direkt nach ihrer<br />

Ausbildung selbständig gemacht<br />

haben könnten und dies<br />

wohl zu den sinkenden Weiterbeschäftigungsraten<br />

beigetragen<br />

hat. Der Wechsel in Betriebe<br />

angrenzender Wirtschaftszweige,<br />

insbesondere des Ausbaugewerbes,<br />

kann mithilfe gängiger<br />

Statistiken zwar nicht belegt,<br />

aber auch nicht ausgeschlossen<br />

werden.<br />

Langfristige Bindung<br />

Für die <strong>Bau</strong>wirtschaft kann es<br />

somit nicht allein darum gehen,<br />

Auszubildende für die Branche<br />

zu gewinnen. Insbesondere<br />

müssen ausgelernte Fachkräfte<br />

in der Branche bzw. im Betrieb<br />

gehalten werden, um dem Fachkräftemangel<br />

entgegenzuwirken.<br />

Ansatzpunkte dazu liefert<br />

eine von Soka-<strong>Bau</strong> in Auftrag<br />

gegebene Studie zur Attrakti-<br />

vität der <strong>Bau</strong>branche: <strong>Bau</strong>fachkräfte<br />

schätzen insbesondere<br />

die abwechslungsreiche Arbeit,<br />

die Eigenständigkeit, den Kunden-<br />

und Teambezug sowie die<br />

Leistungsorientierung der <strong>Bau</strong>berufe.<br />

Die <strong>Bau</strong>betriebe sollten<br />

demnach kritisch hinterfragen,<br />

ob sie jungen Fachkräften in diesen<br />

Punkten ausreichend entgegenkommen.<br />

Dagegen vermissen<br />

<strong>Bau</strong>fachkräfte insbesondere<br />

die fehlenden Aufstiegschancen,<br />

was auch an der kleinen<br />

Größe vieler <strong>Bau</strong>betriebe und<br />

damit einhergehender flacher<br />

Hierarchie liegen dürfte. Ferner<br />

beklagen sich die Mitarbeiter<br />

der <strong>Bau</strong>wirtschaft über die<br />

schlechte Vereinbarkeit von Familie<br />

und Beruf sowie die Bezahlung.<br />

Für die <strong>Bau</strong>unternehmen<br />

gilt es, an diesen Schwachstellen<br />

zu arbeiten und damit – da<br />

es sich um branchenspezifische<br />

Negativfaktoren handelt – branchenspezifische<br />

Wettbewerbsnachteile<br />

zu beheben.<br />

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