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der urlaub, Heft 1/2016

der urlaub ist das neue Reisemagazion der DER Touristik. Getreu unserem Motto "Nicht irgendein Urlaub - DER Urlaub" präsentieren wir Ihnen die schönsten Urlaubsziele aus völlig neuen Perspektiven. Diesmal: Stadtgeflüster - warum Urlaub in der Stadt das Allergrößte ist!

der urlaub ist das neue Reisemagazion der DER Touristik. Getreu unserem Motto "Nicht irgendein Urlaub - DER Urlaub" präsentieren wir Ihnen die schönsten Urlaubsziele aus völlig neuen Perspektiven. Diesmal: Stadtgeflüster - warum Urlaub in der Stadt das Allergrößte ist!

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DER URLAUB | SOMMER <strong>2016</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>urlaub</strong><br />

MENSCHEN. REISEN. GESCHICHTEN.<br />

Nr. 1 | <strong>2016</strong><br />

3 EURO<br />

STÄDTEREISEN: HAMBURG, BERLIN, WIEN, NEW YORK RUNDREISE KUBA TÜRKISCHE RIVIERA ST. JOHANN<br />

STADTGEFLÜSTER<br />

Hamburg, Berlin, New York und Wien – vier internationale<br />

Metropolen, die zeigen, warum Urlaub in <strong>der</strong> Stadt das Allergrößte ist<br />

MERHABA, BELEK!<br />

Eine Reise entlang<br />

<strong>der</strong> Türkischen Riviera<br />

TIROL, TOTAL AKTIV<br />

Sportlich unterwegs in<br />

St. Johann und Umgebung<br />

TAGEBUCH KUBA<br />

Drei Frauen entdecken<br />

die karibische Insel


ERLEBE DIE<br />

Ihr Reisebüro berät Sie gerne!<br />

Weitere Informationen zu den Produktionen finden Sie im DERTOUR Städtereisen-Katalog<br />

ab Seite 110. Beratung und Buchung in Ihrem Reisebüro o<strong>der</strong> auf www.DERTOUR.de


Editorial<br />

Liebe Leserinnen und leser,<br />

manchmal wollen wir im Urlaub Entspannung. Einfach in <strong>der</strong> Sonne<br />

liegen und vor uns hin träumen, bis <strong>der</strong> Tag zu Ende geht. Manchmal<br />

wollen wir aber auch Aufregung. Neues sehen. Inspiriert werden.<br />

In diesem <strong>Heft</strong> haben wir beides für Sie: Wien, New York, Hamburg und<br />

Berlin – vier tolle Städte, in denen Sie spannende Tage verbringen<br />

können. Und wun<strong>der</strong>schöne Erholungsorte, wie die Türkische Riviera<br />

o<strong>der</strong> St. Johann in Tirol, wo Sie runterkommen und entschleunigen<br />

können. Für welches Ziel Sie sich auch entscheiden, Sie werden sich ein<br />

kleines bisschen verän<strong>der</strong>t haben, wenn Sie zurückkommen.<br />

Klingt gut, o<strong>der</strong>?<br />

Viel Spaß beim Reisen!<br />

Nina Grygoriew<br />

für uns verreist<br />

Fotos: Franziska Kausch; Maurice Kohl; HOLGER TALINSKI; DER Touristik<br />

Florian Löw<br />

… sind im Urlaub zwei Dinge<br />

wichtig: Spontaneität und<br />

Bewegung. Kein Wun<strong>der</strong> also,<br />

dass er in New York nicht nur<br />

alle Sehenswürdigkeiten<br />

abgeklappert hat, son<strong>der</strong>n<br />

auch Kanu auf dem Hudson<br />

River und Fahrrad durch<br />

Manhattan gefahren ist.<br />

Margitta<br />

Schulze Lohoff<br />

… reiste mit zwei Freundinnen<br />

durch Kuba. Das Land<br />

wollten alle drei gerne sehen<br />

– ansonsten kämpfte eine<br />

gegen Liebeskummer, die<br />

an<strong>der</strong>e gegen Überarbeitung.<br />

Die Dritte im Bunde wollte<br />

einfach nur braun werden.<br />

uwe christiansen<br />

… ist fast ein Hamburger<br />

Jung. Er ist zwar nicht in <strong>der</strong><br />

Hansestadt geboren, das<br />

macht aber nichts, wenn man<br />

Hamburg so gut kennt wie er.<br />

Uns hat er seine Lieblingsplätze<br />

verraten: dazu gehören<br />

unter an<strong>der</strong>em eine<br />

Tankstelle und eine Eisdiele.<br />

Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 3


Inhalt<br />

<strong>der</strong> <strong>urlaub</strong><br />

Menschen. Reisen. GeschicHTen.<br />

Take-Off<br />

Hübsche Reisebegleiter und<br />

nützliches Wissen | 06<br />

Hamburg<br />

Ein Seemann und die Perle<br />

an <strong>der</strong> Elbe | 10<br />

Local Heroes | 18<br />

Hoteltipps | 19<br />

Städte in zahlen<br />

Überraschendes über die<br />

Metropolen dieser Welt | 20<br />

Türkische Riviera<br />

Der Duft von Pinien<br />

und Zitronen | 64<br />

Hoteltipps | 69<br />

abgefahren<br />

Warum Urlaub mit dem Auto<br />

das pure Glück ist | 74<br />

St. Johann<br />

Ein Paradies für Sportfreunde:<br />

die Kitzbüheler Alpen | 78<br />

Hoteltipps | 83<br />

78<br />

Auch im Sommer ein Sportlertreff<br />

– die Kitzbüheler Alpen<br />

New York<br />

Die Stadt, die niemals schläft,<br />

muss gar nicht teuer sein | 22<br />

Local Heroes | 30<br />

Hoteltipps | 31<br />

So snackt die Welt<br />

Von Sushi bis Poffertjes –<br />

Imbiss international | 32<br />

Wien<br />

Gebrauchsanweisung für eine<br />

Metropole mit Schmäh | 36<br />

Local Heroes | 46<br />

Hoteltipps | 47<br />

perfekt getroffen<br />

Tipps & Tricks für tolle Fotos<br />

vom Profifotografen | 48<br />

Berlin<br />

Kiez mit Stil: <strong>der</strong> Berliner<br />

Prenzlauer Berg | 50<br />

Local Heroes | 56<br />

Hoteltipps | 57<br />

Kolumne<br />

Was Urlaub mit uns macht | 58<br />

typfrage<br />

Abenteurer o<strong>der</strong> Chiller?<br />

Was für ein Reisen<strong>der</strong> sind<br />

Sie? | 88<br />

Kuba<br />

Einmal quer über die Insel –<br />

ein Tagebuch | 90<br />

Hoteltipps | 96<br />

Immer<br />

dabei<br />

SprecHSTunde<br />

Ihre Fragen an unsere<br />

Urlaubsexperten | 70<br />

RäTSelseite<br />

Wörtersuche | 84<br />

Kin<strong>der</strong>seite<br />

Finde die Bälle im großen<br />

Wimmelbild | 86<br />

Fragebogen<br />

Zehn Urlaubsfragen an<br />

Cathy Hummels | 98<br />

90<br />

Cooles Kuba – drei Frauen<br />

auf Rundreise<br />

Was kochen Sie da?<br />

Vier türkische Köche und ihre<br />

Lieblingsgerichte | 60<br />

Lösungen/<br />

ImpreSSum | 97<br />

4 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>


Inhalt<br />

Fotos: Gene Glover; mauritius images (2); xxpool; laif (2)<br />

10<br />

Füße im Sand, Schiffshörner<br />

im Ohr – ein Tag in Hamburg<br />

22<br />

Endlich New York – die<br />

Traumstadt preiswert<br />

64<br />

Die Türkische Riviera o<strong>der</strong><br />

ein Urlaub im Paradies<br />

50<br />

Schöne Sachen aus <strong>der</strong> Hauptstadt<br />

– Shoppen in Berlin<br />

Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 5


Take-off<br />

Entdeckerlust<br />

Hübsche Reisebegleiter, ein sagenumwobenes Urlaubsziel und nützliches<br />

Wissen für unterwegs – ausgewählt von den DER-Reiseexperten<br />

Top 3<br />

Die berühmt-berüchtigsten<br />

Inseln <strong>der</strong> Welt<br />

#1<br />

Robinsón crusoe, Chile<br />

Gestrandet<br />

Seemann Alexan<strong>der</strong> Selkirk, historisches<br />

Vorbild für den „Robinson Crusoe“ in<br />

Daniel Defoes Roman, verbrachte hier zwar<br />

nicht 28 Jahre – aber immerhin vier Jahre<br />

und vier Monate, bevor er gerettet wurde.<br />

#2<br />

Kaimaninseln,<br />

Britisches Überseegebiet<br />

Gespart<br />

Bis vor Kurzem galten sie als das<br />

Steuerparadies schlechthin: Viele<br />

Superreiche legten hier ihr Geld<br />

an. Doch seit Anfang des Jahres<br />

liefert die Inselgruppe die Daten<br />

von Steuersün<strong>der</strong>n aus.<br />

#3<br />

ALCATRAZ,<br />

San Francisco<br />

Gefangen<br />

Man nennt sie auch die „Insel <strong>der</strong><br />

misshandelten Männer“: In <strong>der</strong><br />

Bucht von San Francisco liegt das<br />

inzwischen geschlossene Hochsicherheitsgefängnis<br />

Alcatraz.<br />

Früher erschien ein Entkommen<br />

aus den 1,52 × 2,74 Meter-<br />

Zellen unmöglich: In 29 Jahren<br />

gab es 14 Fluchtversuche – alle<br />

misslangen.<br />

6 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>


Take-Off<br />

kaufen<br />

Die müssen<br />

alle mit<br />

Schöner Fliegen<br />

Zum Abheben schön: himmelblaue<br />

Schutzhülle für den Pass.<br />

Ca. 15 Euro, über pigmento.de<br />

da war ich schon<br />

HAM, NYC, MUC: Silberarmband<br />

mit Dreilettercodes. Je<br />

28 Euro, über dreilettercode.net<br />

3Apps für<br />

unterwegs<br />

Badehose? Check!<br />

Kofferpacken vor dem Urlaub stresst.<br />

„Pack the Bag“ liefert individuelle<br />

Listen zu Stichworten wie Sommer,<br />

Hygiene, Wan<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> Auto. So<br />

können Sie ganz entspannt eine Sache<br />

nach <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en abhaken – und<br />

vergessen garantiert nichts. „Pack<br />

the Bag“, kostenlos über iTunes.<br />

Meiner!<br />

Damit erkennen Sie Ihren Koffer<br />

überall: „Tag Me gelb“, ca.<br />

12 Euro, über design-300.de<br />

trendziel<br />

kurztrip im Kopf<br />

„Jippijaja Quiz Reise und Abenteuer“<br />

mit 550 Fragen, ca.<br />

20 Euro, über geschenkidee.de<br />

Da wollen wir hin<br />

Transsilvanien (o<strong>der</strong> Siebenbürgen) – das<br />

Gebiet im Zentrum Rumäniens verbinden<br />

viele mit düsteren Burgen, nebelverhangenen<br />

Bergen und Schauergeschichten von Hexen<br />

und Vampiren. Die Reiseexperten vom Verlag<br />

Lonely Planet sehen das an<strong>der</strong>s: Sie kürten<br />

das mystische Fleckchen zur Top-Destination<br />

<strong>2016</strong>. Der Imagewechsel könnte klappen –<br />

denn wer einmal da war, ist verzaubert von den<br />

idyllischen Städtchen, Wäl<strong>der</strong>n und Bergen.<br />

app geht die post<br />

Gelangweilt von den üblichen<br />

Kartenmotiven à la<br />

„Sonnenuntergang am Meer“?<br />

Individueller werden die Grüße an<br />

Daheimgebliebene mit einem eigenen<br />

Urlaubsfoto: die kostenlose App<br />

„My Postcard“ herunterladen, einen<br />

beson<strong>der</strong>s schönen Schnappschuss<br />

hochladen und mit einer persönlichen<br />

Nachricht versehen.<br />

Kosten: ca. 2 Euro pro Karte.<br />

verlaufen mit plan<br />

Wer eine fremde Stadt besucht, ist<br />

häugig zielgerichtet per<br />

GPS-Navigation unterwegs. Apps wie<br />

„Dérive“ und „Drift“ wollen mit<br />

Auffor<strong>der</strong>ungen wie „Finde etwas<br />

Altes und etwas Neues“ die Kunst des<br />

Flanierens und Verlaufens wie<strong>der</strong><br />

aufleben lassen. Denn: Gerade abseits<br />

<strong>der</strong> üblichen Routen gibt’s oft Tolles<br />

zu entdecken. Kostenslos erhältlich<br />

im iTunes-Store.<br />

Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 7


Take-off<br />

Must-Have<br />

Kratz mich mal<br />

Die Welt ist bunt, wie diese Karte aufs Schönste beweist: Wenn Sie alle<br />

Reiseziele, die Sie bereits besucht haben, per Münze freirubbeln,<br />

wechseln die goldenen Län<strong>der</strong> ihre Farbe. Auf <strong>der</strong> Rückseite ist Platz für<br />

Kommentare o<strong>der</strong> eine Routenskizze. Ca. 16 Euro, über cedon.de<br />

Blog<br />

Das wollen wir Klicken<br />

Städtereise mal an<strong>der</strong>s:<br />

Insa Müller besuchte innerhalb<br />

von drei Monaten 19<br />

Freunde in zwölf deutschen<br />

Metropolen. „Ein wun<strong>der</strong>bares<br />

Erlebnis. Ich habe<br />

neue Städte kennengelernt<br />

und mehr über das Wesen<br />

<strong>der</strong> Freundschaft erfahren“,<br />

sagt die Kulturwissenschaftlerin<br />

über diese Zeit. Von ihren<br />

lustigen, skurrilen und<br />

bisweilen herzergreifenden<br />

Begegnungen erzählt die<br />

29-Jährige auf ihrem Blog<br />

freundschaftsreise.com<br />

Interview<br />

Frau<br />

Heinemann,<br />

woran<br />

erkennt<br />

man ein<br />

gutes Hotel?<br />

Daran, dass es sich schon im Katalog<br />

o<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Internetseite ehrlich<br />

darstellt. Also keine Weitwinkelbil<strong>der</strong>,<br />

keine Floskeln. Vor Ort merken Sie<br />

schnell, ob es passt. Hören Sie auf<br />

Ihr Bauchgefühl!<br />

Wie sind Siean den Traumjob<br />

Hoteltesteringekommen?<br />

Ich habe Tourismus studiert undein<br />

Hotel geleitet.Irgendwann binich<br />

einfach zueinem Casting gegangen –<br />

und es hat direkt geklappt.<br />

Wie gehen Sie bei diesem Job<br />

normalerweise vor?<br />

Ich schaue alles mit den Augen des<br />

Gastes an, nur eben viel gründlicher.<br />

Natürlich weiß ich durch meine Erfahrung,<br />

in welchen Ecken ich zuerst<br />

schauen muss. Aber genauso wichtig<br />

wie <strong>der</strong> Zustand <strong>der</strong> Zimmer ist mir<br />

die Freundlichkeit des Personals.<br />

Und wenn man doch nicht mit<br />

dem Hotel zufrieden ist?<br />

Machen Sie den Mund auf, sagen Sie,<br />

was Sie stört. Wenn das nicht hilft,<br />

dokumentieren Sie sämtliche Mängel<br />

vor Ort schriftlich und durch Fotos.<br />

Lassen Sie sich anschließend alles<br />

vom Reiseleiter quittieren – denn<br />

nur dann haben Sie Anspruch auf<br />

Schadenersatz.<br />

Nina Heinemann<br />

Die Urlaubsexpertin testete für<br />

TV-Formate Reiseziele weltweit<br />

Fotos: laif (2) PATrick Frilet/PATrick de Wilde; ddp images; Mauritius Images; F1online; Jan-Paul Lüdtke; PR; privat<br />

8 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>


TAKE-OFF<br />

BÜCHER<br />

DAS WOLLEN<br />

WIR LESEN<br />

SO TICKT NEW YORK<br />

DELICIOUS!<br />

MITTEN INS HERZ<br />

ALLES NUR FASSADE<br />

Brandon Stanton ist<br />

Grün<strong>der</strong> des berühmten<br />

Blogs „Humans of New<br />

York“. Für den zweiten<br />

Band fotografierte er<br />

Menschen in den Straßen<br />

und führte längere,<br />

tiefer gehende Interviews<br />

mit ihnen.<br />

„Humans of New York:<br />

Die besten Storys“ von<br />

Brandon Stanton,<br />

Riva, 19,99 Euro<br />

Für alle, die auf ihren<br />

Reisen auch gerne neue<br />

Restaurants testen: Im<br />

Stadtführer „I love London“<br />

gibt Starkoch Alain<br />

Ducasse 100 Gas tro-<br />

Tipps zur Stadt – vom<br />

Burgerladen über die<br />

Tapasbar bis zum<br />

Sternerestaurant.<br />

„I love London“<br />

von Alain Ducasse,<br />

Gerstenberg, 18 Euro<br />

Preisgekrönte Reportagen<br />

über Soldaten in<br />

Afghanistan, demente<br />

Häftlinge in den USA<br />

o<strong>der</strong> die Geschichte<br />

eines Stolpersteins:<br />

ein Buch, das gleichzeitig<br />

erstaunt und<br />

berührt.<br />

„Ins Herz <strong>der</strong> Welt“<br />

von Cordt Schnibben<br />

(Hrsg.), Ankerherz,<br />

14,99 Euro<br />

Pulsbeschleuniger für<br />

den nächsten Urlaub:<br />

Glamouröser Job,<br />

adeliger Mann, super<br />

Wohnung, Ani FaNellis<br />

Leben scheint perfekt.<br />

Doch ein dunkles,<br />

brutales Geheimnis<br />

droht schon bald, alles<br />

zu zerstören …<br />

„Ich. Bin. So. Glücklich.“<br />

von Jessica Knoll, Egmonk-Ink,<br />

14,99 Euro<br />

1,18<br />

Milliarden Menschen<br />

verreisten im letzten<br />

Jahr – 4,4 Prozent<br />

mehr als 2014. <strong>2016</strong><br />

wird erneut ein<br />

Wachstum von bis zu<br />

4,5 Prozent erwartet.<br />

Quelle: Welttourismusorganisation<br />

(UNWTO)<br />

KNOW-HOW<br />

SO GEHT DER FLECK<br />

RUCK, ZUCK WEG<br />

Einmal Himbeereis gegessen – und zack,<br />

schon ist das Shirt dreckig. Wer, wie die meisten<br />

von uns, keinen Fleckentferner ständig<br />

zur Hand hat, nimmt simples Mineralwasser<br />

– je mehr Kohlensäure es hat, desto besser.<br />

Geben sie etwas davon auf die verschmutzte<br />

Stelle, warten Sie einige Minuten und reiben<br />

Sie den Fleck anschließend mit einem<br />

weichen Tuch heraus. Grundsätzlich gilt:<br />

Frische Verschmutzungen lassen sich leichter<br />

entfernen als eingetrocknete.<br />

SOMMER <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 9


Special<br />

Hamburg,<br />

meine Perle<br />

Seefahrerromantik im Hafen erleben, eine Zeitreise<br />

unternehmen und das leckerste Eis <strong>der</strong> Stadt essen –<br />

mit Uwe Christiansen, einem echten Original<br />

Text: corinna ophüls<br />

So lässt es sich leben!<br />

Barfuß im Sand sitzen, Schiffe gucken und mit Freunden schnacken<br />

(Norddeutsch für „sich unterhalten“) – für die meisten Hamburger sieht<br />

so <strong>der</strong> perfekte Sommertag aus. Am Elbstrand kommen, gar nicht weit<br />

entfernt von <strong>der</strong> Innenstadt, echte Urlaubsgefühle auf<br />

10 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>


Hamburg<br />

Hamburger Jung<br />

Uwe Christiansen ist Besitzer<br />

<strong>der</strong> Kultbar „Christiansens“ am<br />

Pinnasberg (christiansens.de) und<br />

Mitgrün<strong>der</strong> <strong>der</strong> Eventagentur<br />

Spielbudenplatz. In Hamburg gilt<br />

er als feste Gastronomiegröße,<br />

unter an<strong>der</strong>em zählt Tim Mälzer<br />

zu seinem Freundeskreis. Doch<br />

<strong>der</strong> 56-Jährige hat noch eine<br />

an<strong>der</strong>e Leidenschaft: Wenn er<br />

nicht gerade Cocktails mixt,<br />

guckt er am liebsten den Schiffen<br />

auf <strong>der</strong> Elbe zu. Zehn Jahre lang<br />

ist er selbst zur See gefahren:<br />

„Ich bin ein alter Seebär. Ich<br />

brauche den Blick aufs Wasser.“<br />

Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 11


Special<br />

1<br />

2<br />

Im Sommer trifft man<br />

Uwe Christiansen hier:<br />

„Lieblings“ zählt zu den besten<br />

Eis-Adressen <strong>der</strong> Stadt<br />

Ein Tag reicht nicht aus, um<br />

all die liebevoll gestalteten<br />

Details im Miniatur Wun<strong>der</strong>land<br />

zu entdecken<br />

W<br />

er mit Uwe Christiansen unterwegs<br />

ist, merkt schnell: In Hamburg kennt<br />

– und liebt – man den kultigen Barbesitzer.<br />

Für einen kurzen Schnack mit netten<br />

Leuten ist <strong>der</strong> Gastronom, <strong>der</strong> fast schon zu Hamburg<br />

gehört wie Fischbrötchen und Michel, immer<br />

zu haben. Uns zeigte er die schönsten und<br />

spannendsten Ecken <strong>der</strong> Stadt.<br />

1. Lieblingseis Das beste Eis <strong>der</strong> Stadt gibt es<br />

laut Uwe Christiansen bei „Lieblings“ in <strong>der</strong> Detlev-Bremer-Straße<br />

50 auf St. Pauli: „Hier schmecken<br />

einfach alle Sorten super!“ In dem kleinen,<br />

feinen Geschäft gibt es ungewöhnliche Kreationen<br />

wie Blaubeer-Muffin o<strong>der</strong> Schoko-Keks, außerdem<br />

Leckereien wie Belgische Waffeln und<br />

Er kennt<br />

sie alle:<br />

„Sämtliche<br />

Variationen<br />

schmecken<br />

hier super!“,<br />

sagt Uwe<br />

Christiansen<br />

über<br />

das Eis im<br />

„Lieblings“<br />

Kuchen. Ein Fest für Naschkatzen! Eine Kugel<br />

kostet ca. 1 Euro. lieblings-eis.de<br />

2. Im Wun<strong>der</strong>land Für den Barbesitzer gehört<br />

die größte Modelleisenbahnanlage <strong>der</strong> Welt (auf<br />

1300 Quadratmetern liegen über 15 Kilometer<br />

Gleise im Maßstab 1 : 87) in <strong>der</strong> historischen Speicherstadt<br />

zu den Highlights in Hamburg. „Ein Besuch<br />

lohnt immer, auch für Alteingesessene wie<br />

mich. Da immer mehr Län<strong>der</strong> und Details dazukommen,<br />

bleibt es spannend.“ Im Moment basteln<br />

die Macher an einem neuen Italienabschnitt.<br />

Tipp, um lange Warteschlangen zu umgehen: Wer<br />

online bucht, bekommt ein Zeitfenster zugewiesen<br />

und muss nicht so lange anstehen. Infos und<br />

Tickets über DERTOUR.<br />

12 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>


Hamburg<br />

4<br />

Der historische Museumshafen<br />

Övelgönne. Wenn die Sonne<br />

untergeht, herrscht eine ganz<br />

beson<strong>der</strong>e Atmosphäre<br />

3. Hafenrundfahrt „Gehen Sie an den Landungsbrücken<br />

auf eine <strong>der</strong> Hafenfähren, zum<br />

Beispiel die 62 o<strong>der</strong> 63. Hier gilt das HVV-Ticket<br />

für Bus und Bahn“, so Uwe Christiansen.<br />

Er liebt es, damit über die Elbe zu schippern:<br />

„Da kriege ich den Kopf frei. Einmal bin ich<br />

sogar drei Runden hintereinan<strong>der</strong> gefahren.“<br />

Wer lieber eine Tour mit professionellem Guide<br />

machen möchte: Infos und Tickets gibt es über<br />

ITS und DERTOUR.<br />

4. Museumshafen Övelgönne Klar, dass Seebär<br />

Christiansen regelmäßig einen Abstecher<br />

in den historischen Hafen im Südteil von Othmarschen<br />

macht. Hier liegen rund 20 Oldtimer,<br />

die früher als Arbeitsschiffe auf <strong>der</strong> Elbe im<br />

„Beson<strong>der</strong>s<br />

schön ist<br />

es in Övelgönne<br />

am<br />

Abend, wenn<br />

das Wasser<br />

ruhig und<br />

glatt wird.“<br />

Einsatz waren. „Es gibt nichts Schöneres, als<br />

mit einem Bierchen und einem Fischbrötchen<br />

auf dem Ponton zu sitzen, das Kreischen <strong>der</strong><br />

Möwen zu hören und das Wasser zu riechen!“<br />

museumshafen-oevelgoenne.de<br />

5. Cruise Center Steinwer<strong>der</strong> Seit das Terminal<br />

im Kaiser-Wilhelm-Hafen in Steinwer<strong>der</strong><br />

im Juni letzten Jahres in Betrieb genommen<br />

wurde, haben hier schon zahlreiche Kreuzfahrtriesen<br />

angelegt. Im Sommer kann man eigentlich<br />

immer ein Schiff bewun<strong>der</strong>n und sein aufkommendes<br />

Fernweh genießen. Uwe Christiansen:<br />

„Ich komme regelmäßig vorbei. Und<br />

kenne viele <strong>der</strong> Ree<strong>der</strong>eien und Schiffstypen.“<br />

cruisegate-hamburg.de<br />

Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 13


Special<br />

6<br />

8<br />

Gegenüber den Landungsbrücken<br />

lässt <strong>der</strong> Ur-Hamburger gern den<br />

Blick über seine Stadt schweifen.<br />

Hinten links ist <strong>der</strong> Michel<br />

Spannende Kontraste: In <strong>der</strong><br />

Hafencity trifft alte Industrie auf<br />

hypermo<strong>der</strong>ne Büroarchitektur<br />

und künstliche Begrünung<br />

6. Gute Aussichten Einen tollen Blick auf die<br />

Skyline <strong>der</strong> Stadt hat man vom gegenüberliegenden<br />

Ufer <strong>der</strong> Landungsbrücken aus, wo auch das<br />

berühmte Musical „König <strong>der</strong> Löwen“ seine Heimat<br />

hat. „Hier kann ich am Wochenende prima<br />

die Seele baumeln lassen“, so Uwe Christiansen.<br />

Rüber kommt man mit einer <strong>der</strong> Hafenfähren<br />

o<strong>der</strong> durch den alten Elbtunnel: „Gehen Sie am<br />

besten zu Fuß. Ein Gang durch den historischen<br />

Bau mit seinen schönen, gut erhaltenen Kacheln<br />

ist ein Erlebnis.“<br />

7. Schmidts Tivoli Heißer Tipp vom Hamburg-Kenner:<br />

„Schauen Sie sich unbedingt das<br />

Theaterstück ,Heiße Ecke‘ im Schmidts Tivoli auf<br />

dem Kiez an! Einfach köstlich, ich habe es schon<br />

„Im Stück<br />

‚Heiße Ecke‘<br />

wird <strong>der</strong><br />

Hamburger<br />

Kiez<br />

aufs Korn<br />

genommen.<br />

Sehr lustig!“<br />

mehrfach gesehen.“ Seit <strong>der</strong> Uraufführung im<br />

Jahr 2003 sahen über 1,8 Millionen Menschen<br />

das Theaterstück, damit ist es die erfolgreichste<br />

deutschsprachige Musiktheaterproduktion. Infos<br />

und Tickets über DERTOUR.<br />

8. Hafencity Ein Spaziergang durch das mo<strong>der</strong>ne<br />

Viertel ist für jeden Hamburg-Besucher ein Muss.<br />

Auf dem ehemaligen Hafen- und Industriegebiet<br />

ist ein neuer Stadtteil mit futuristischen Bürogebäuden,<br />

Luxuswohnungen, Hotels, Cafés und<br />

Restaurants entstanden. Hier befindet sich auch<br />

die Elbphilharmonie. „Spannend finde ich das<br />

Maritime Museum und das Prototypen-Museum“,<br />

so <strong>der</strong> Gastronom. Mehr Infos und Tickets<br />

gibt es über ITS und DERTOUR.<br />

14 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>


Hamburg<br />

9<br />

Prost! Uwe Christiansen ist<br />

Mitglied im „Lea<strong>der</strong>s Club“ für<br />

Gastronomen und besitzt mit<br />

Kollegen eigene Weinberge<br />

Ein Geheimtipp, noch: Im Oktober<br />

2015 wurde das Restaurant<br />

„Neue Heimat“ eröffnet, die<br />

Gästeschar nimmt stetig zu<br />

„Im ‚Alten<br />

Mädchen‘<br />

gönne ich<br />

mir gerne<br />

mal ein<br />

gepflegtes<br />

Bierchen.“<br />

9. „Neue Heimat“ Wer gerne Käse mag, ist hier<br />

richtig: Im Restaurant „Neue Heimat“ am Fischmarkt<br />

bekommt man feine Bioweine und ausgewählte<br />

Käsespezialitäten. Letztere werden von<br />

einem <strong>der</strong> drei besten Affineure Deutschlands<br />

veredelt. „Ich bin mindestens zweimal die Woche<br />

hier und probiere neue Sorten“, erzählt Christiansen,<br />

<strong>der</strong> nur wenige Schritte entfernt wohnt.<br />

Kein Wun<strong>der</strong>: Es schmeckt einfach fantastisch!<br />

neue-heimat.hamburg<br />

10. „Altes Mädchen“ An diesem Restaurant in<br />

den Schanzenhöfen schätzt <strong>der</strong> Gastwirt nicht<br />

nur das urbane Ambiente. „Ich finde das Konzept<br />

sehr gelungen. Ich komme aber auch gerne<br />

her, weil ich zwei <strong>der</strong> Eigentümer ganz gut kenne.“<br />

In dem Restaurant, das Koch Tim Mälzer mit<br />

drei weiteren Gastronomen gegründet hat, gibt<br />

es über 60 Craft-Beer-Sorten und Biobrotspezialitäten<br />

aus <strong>der</strong> hauseigenen Backmanufaktur.<br />

Im Sommer kann man fernab des Straßenlärms<br />

draußen sitzen. altes-maedchen.com<br />

11. „Lehmitz Weinstuben“ In <strong>der</strong> Faberstraße<br />

21 speist man rustikal. Das Interior: Holzstühle<br />

mit süßen Herzchen in <strong>der</strong> Rückenlehne,<br />

Häkeldeckchen und blau-weiße Küchenkacheln.<br />

„Ich fühle mich hier sehr wohl, die traditionelle<br />

deutsche Küche schmeckt mir. Mein Tipp:<br />

unbedingt das Fondue probieren!“ Der Besitzer<br />

zieht im Garten sogar eigene Weinreben.<br />

facebook.com/lehmitz.weinstuben<br />

Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 15


Special<br />

12<br />

Street Food ist im Trend.<br />

Auch in Hamburg werden die<br />

rollenden Gourmetküchen<br />

gerade immer beliebter<br />

12. Essen auf Rä<strong>der</strong>n Jeden Donnerstag von<br />

17 bis 22 Uhr verwandelt sich <strong>der</strong> Spielbudenplatz<br />

in ein Schlemmer-Festival: Rund 15 Food-<br />

Trucks verkaufen Leckeres und Exotisches<br />

aus aller Welt. Die reinste Gaumenfreude!<br />

Gourmet Uwe Christiansen ist da natürlich<br />

nicht weit. „Es gehört zu meinem Job, über<br />

Food-Trends auf dem Laufenden zu bleiben“,<br />

sagt er. Aber auch für Touristen lohnt <strong>der</strong> Besuch:<br />

„Toll für alle, die gerne Neues probieren.“<br />

spielbudenplatz.eu<br />

13. Schönes von gestern Reisen Sie doch mal<br />

in vergangene Zeiten: Die beiden Hamburger<br />

„Ich mag<br />

den Retro-<br />

Stil <strong>der</strong><br />

Oldtimer-<br />

Tankstelle<br />

sehr. Ein<br />

beson<strong>der</strong>er<br />

Ort.“<br />

Alex Piatscheck und Jann de Boer, Mechaniker<br />

von Beruf, haben ein historisches Tankstellengebäude<br />

aus dem Jahre 1953 am Billhorner<br />

Röhrendamm Nr. 4 originalgetreu restauriert.<br />

Heute gibt es hier Kaffee, Kuchen und einen<br />

täglich wechselnden Mittagstisch mit traditionellen<br />

Gerichten wie Labskaus (eine Kartoffelspeise<br />

mit Roter Bete, Spiegelei und Gewürzgurke).<br />

Uwe Christiansen ist leidenschaftlicher<br />

Motorradfahrer und Oldtimer-Fan: „Wenn ich<br />

Zeit habe, komme ich am Sonntag her, trinke<br />

ein Bierchen und quatsche über Autos.“<br />

tankstelle-brandshof.de<br />

16 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>


Hamburg<br />

Fotos: Maurice Kohl (3); laif (3)/Evelyn Rois & Bruno Stubenrauch/Jörg Modrow/Malte Jäger; Westend61; Auto Bild Syndication; PR<br />

Tipps<br />

Hinkommen<br />

Beson<strong>der</strong>s günstig geht’s mit MeinFernbus/Flixbus, von Berlin aus<br />

z. B. ab 8 Euro, über ITS und DERTOUR<br />

Kostenlos parken<br />

Eine Übersicht finden Sie unter hamburg.de<br />

Sparen mit <strong>der</strong> Hamburg Card<br />

Freie Fahrt mit Bus und Bahn (HVV) und ermäßigter Eintritt<br />

bei über 150 kulturellen Angeboten, ab 19 Euro.<br />

Bei einem City-Trip bei DERTOUR zubuchbar, bei ITS ist die<br />

Hamburg Card sogar inklusive<br />

Die Stadt mit dem Rad erkunden<br />

Die erste halbe Stunde ist umsonst, danach kosten die<br />

roten Rä<strong>der</strong> 8 Cent die Minute, stadtrad.hamburg.de<br />

Sehenswürdigkeiten kennenlernen – umsonst<br />

Hafencity: Kostenlose Führungen zu Fuß o<strong>der</strong> mit dem Rad bietet<br />

die Hafencity über ITS<br />

13<br />

Dieser Ort ist Uwe Christiansen <strong>der</strong><br />

liebste in ganz Hamburg: die Oldtimer-<br />

Tankstelle am Billhorner Röhrendamm<br />

Per Audioguide: Beim HVV kann man sich Audiotouren zu den<br />

verschiedenen S- und U-Bahnlinien herunterladen, zum Beispiel<br />

zur berühmten U3, hvv.de<br />

Leihen statt mitschleppen<br />

Bei LifeThek lässt sich alles borgen, was man nur zeitweise<br />

benötigt – vom Reisebett bis zum Camcor<strong>der</strong>, lifethek.de<br />

Den Überblick behalten<br />

Alle wichtigen Veranstaltungen und Events auf einen Blick listet<br />

heuteinhamburg.de auf<br />

Filme gucken unter freiem Himmel<br />

Im Sommer kann man überall in <strong>der</strong> Stadt kostenlos<br />

Kino-Open-Air genießen, zum Beispiel im Schanzenpark.<br />

Termine unter hamburg.de/open-air-kino<br />

Zur Ruhe kommen<br />

Mit Musik untermalte Wasserspiele gibt es im schönsten Park<br />

Hamburgs, plantenunblomen.hamburg.de<br />

Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 17


HAMBURG<br />

Local Heroes<br />

Lassen Sie sich treiben – zum Hafen, zur Alster, auf den Kiez.<br />

Zur Steigerung <strong>der</strong> Vorfreude: ein paar Tipps zur schönen Stadt im Norden<br />

ZUM GENIESSEN<br />

HAMBURGS<br />

KULTGEBÄCK<br />

Franzbrötchen: Diese<br />

süße Sünde gehört<br />

zu Hamburg wie <strong>der</strong><br />

Michel. Das Grundnahrungsmittel<br />

besteht aus<br />

Hefeteig, <strong>der</strong> dünn zur<br />

Schnecke aufgerollt und<br />

plattgedrückt wird. Das<br />

Beste daran: Zimt<br />

und Zucker – reichlich.<br />

Unbedingt probieren!<br />

ZUM SCHMUNZELN<br />

MOIN<br />

MOIN<br />

In vielen Dingen ist <strong>der</strong> Hamburger ausgesprochen<br />

pragmatisch: So bedeutet <strong>der</strong> typische<br />

norddeutsche Gruß „Moin“ nicht etwa „Guten<br />

Morgen“, wie viele glauben. Son<strong>der</strong>n einfach<br />

nur „guten“. Praktischerweise passt das<br />

zu allen Tageszeiten. Mit „Moin“ o<strong>der</strong> auch<br />

„Moin Moin“ liegen Sie also stets richtig.<br />

ZUM ENTDECKEN<br />

„Drag Queen Olivia auf <strong>der</strong><br />

Spur“: Erleben Sie St. Pauli<br />

– Hamburgs aufregendsten<br />

und bekanntesten Kiez!<br />

Highlight <strong>der</strong> Stadtführung: ein Besuch <strong>der</strong> Bar von Drag Queen Olivia<br />

Jones. Täglich 18.30 und 21.30 Uhr, 25 Euro, buchbar über ITS und DERTOUR.<br />

ZUM HÖREN<br />

DER MICHEL-<br />

TÜRMER<br />

Jeden Tag spielt ein Trompeter<br />

vom Turm <strong>der</strong> Hauptkirche<br />

St. Michaelis seine Choräle<br />

Werktags um 10 und 21 Uhr sowie<br />

sonntags um 12 Uhr steigt <strong>der</strong> Türmer<br />

im Michel 279 Stufen hinauf in fast<br />

100 Meter Höhe und schickt von dort<br />

seine Lie<strong>der</strong> in die Welt. Diese mehr als<br />

300 Jahre alte Tradition, die früher<br />

die Öffnung und Schließung <strong>der</strong> Stadttore<br />

signalisierte, gibt es europaweit<br />

so nur noch in Hamburg.<br />

18 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2016</strong>


Hamburg<br />

Unsere<br />

Hotel-Empfehlungen<br />

In <strong>der</strong> Hansestadt übernachten — von günstig bis luxuriös<br />

***** +<br />

Le Méridien Hamburg<br />

„Luxus pur!“<br />

Fotos: PicturePress/Matthias Haupt; Marc-Oliver Schulz/laif; Hartmut Schwarzbach/argus; DER Touristik<br />

Insi<strong>der</strong><br />

Tipp<br />

**<br />

Ibis<br />

Hamburg<br />

City<br />

Sie wollen bei Ihrem Besuch vor<br />

allem ausgiebig shoppen? Dieses<br />

Hotel liegt günstig zur Einkaufsmeile<br />

Mönckebergstraße, zum<br />

Posten <strong>der</strong> Neuanschaffungen<br />

auf Facebook gibt es kostenloses<br />

WLAN im Haus. Inklusive für<br />

ITS-Gäste: eine 24 Stunden<br />

Hamburg Card pro Buchung.<br />

Über ITS<br />

**** +<br />

Adina<br />

apartment<br />

Hotel<br />

Die familienfreundlichen Studios<br />

und Apartments sind mit einer<br />

Kitchenette/Küche ausgestattet.<br />

Das Haus liegt 200 Meter entfernt<br />

vom berühmten Michel, zu Fuß<br />

sind es fünf Minuten in die City.<br />

Nach dem Shopping entspannt<br />

man in <strong>der</strong> Sauna o<strong>der</strong> dreht ein<br />

paar Runden im Pool.<br />

Über DERTOUR<br />

Beratung und Buchung in Ihrem Reisebüro o<strong>der</strong> auf<br />

www.DER.COM<br />

Edler und exklusiver kann man zurzeit in <strong>der</strong><br />

Hansestadt kaum wohnen: Das Luxushotel „Le<br />

Méridien“ liegt an <strong>der</strong> Außenalster mit herrlichem Blick<br />

auf dieselbe. Die Innenstadt und das Ausgehviertel<br />

St. Georg sind fußläufig erreichbar. Abends genießen<br />

Gäste die exzellente Küche im neuen Restaurant<br />

„Heritage“ mit verglastem Wine-Tasting-Raum o<strong>der</strong><br />

nehmen einen Absacker in <strong>der</strong> „clouds“-Bar. Hier bietet<br />

sich ein gigantischer Blick auf die Lichter <strong>der</strong> Stadt.<br />

Über DERTOUR<br />

****<br />

Ameron<br />

Speicherstadt<br />

Dieses Hotel ist ziemlich einzigartig,<br />

denn es ist das erste mitten<br />

in Hamburgs historischer Speicherstadt.<br />

Aus den Zimmern fällt<br />

<strong>der</strong> Blick in die neu erbaute<br />

Hafencity, die großen Musicals<br />

werden gleich um die Ecke<br />

gespielt, und die Innenstadt ist in<br />

einem 20-minütigen Spaziergang<br />

zu erreichen.<br />

Über ITS und DERTOUR<br />

Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 19


Abgerechnet<br />

Städte in Zahlen<br />

Überraschendes und Wissenswertes<br />

über die Metropolen dieser Welt<br />

52<br />

bescheidene Zentimeter misst<br />

die schmalste Straße Venedigs<br />

an ihrer engsten Stelle.<br />

1.000.000<br />

Euro und mehr landen pro Jahr im vielleicht schönsten<br />

Brunnen <strong>der</strong> Welt – <strong>der</strong> Fontana di Trevi in Rom.<br />

Der Legende nach kehrt je<strong>der</strong> in die Ewige Stadt zurück,<br />

<strong>der</strong> eine Münze über seine Schulter hineinwirft.<br />

15x<br />

passt die Fläche von Paris in die von London.<br />

Da wirkt die Stadt <strong>der</strong> Liebe im Vergleich zur britischen<br />

Megacity doch glatt wie ein Provinznest.<br />

2<br />

Istanbul ist die<br />

einzige Stadt <strong>der</strong> Welt,<br />

die sich über zwei<br />

Kontinente erstreckt:<br />

Asien und Europa.<br />

20 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>


Abgerechnet<br />

Foto: Getty Images<br />

23<br />

17.000<br />

Biergärten mit über 1000 Sitzplätzen<br />

gibt es in <strong>der</strong> Weltstadt<br />

mit Herz München.<br />

Ein Prosit auf diesen Rekord!<br />

Tiere aus rund 1500 Arten leben im<br />

Zoologischen Garten in Berlin.<br />

Der älteste fortbestehende Zoo Deutschlands<br />

ist damit <strong>der</strong> artenreichste <strong>der</strong> Welt.<br />

3000<br />

Einwohner pro Quadratmeter tummeln sich<br />

in Tokio. Die japanische Hauptstadt hält<br />

mit dieser Zahl den Rekord, <strong>der</strong> am dichtesten<br />

besiedelte Ort <strong>der</strong> Welt zu sein.<br />

58<br />

Buchstaben reihen sich bei <strong>der</strong> Gemeinde mit<br />

dem längsten Namen in Europa aneinan<strong>der</strong>:<br />

Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch<br />

liegt in Wales. Was das bedeutet?<br />

„Marienkirche in einer Mulde weißer Haseln<br />

in <strong>der</strong> Nähe eines schnellen Wirbels und <strong>der</strong><br />

Thysiliokirche bei <strong>der</strong> roten Höhle.“<br />

15.000<br />

Fahrrä<strong>der</strong> werden in Amsterdam jährlich<br />

aus den Grachten gezogen.<br />

2500<br />

Brücken zählt Hamburg –<br />

mehr, als die Städte Venedig,<br />

Amsterdam und<br />

Stockholm zu bieten haben!<br />

Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 21


Special<br />

Sehnsuchtsort<br />

Im Anflug auf New York, jener<br />

Stadt, von <strong>der</strong> Julia Wochnik<br />

immer geträumt hat.<br />

Ein magischer Moment –<br />

in dem man durchaus ein paar<br />

Tränchen verdrücken darf<br />

22 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>


New York<br />

Endlich<br />

N W<br />

E<br />

Y<br />

O R K<br />

Lange hat unsere Autorin darauf gewartet, die glamouröse<br />

Diva kennenzulernen. Dass man mit ihr auch ohne viel<br />

Geld eine Menge Spaß haben kann, war nur einer von vielen<br />

Gründen, sich unsterblich in diese Stadt zu verlieben<br />

Text+Fotos: Julia Wochnik<br />

Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 23


Gray’s Papaya<br />

Central Park<br />

Special<br />

Manhattan<br />

Empire State Building<br />

yummie!<br />

Vergessen Sie<br />

Röstzwiebeln: New<br />

Yorker lieben ihre<br />

Hot Dogs mit<br />

Sauerkraut. Der<br />

erste seiner Art<br />

wurde übrigens<br />

1871 auf Coney<br />

Island verkauft<br />

Ground Zero<br />

Brooklyn Bridge<br />

Liberty Island<br />

Verstohlen wische ich mir die Tränen aus<br />

den Augenwinkeln, als die Boeing 747-<br />

400 wie<strong>der</strong> den Erdboden berührt. Zum<br />

einen, weil das Monstrum mich und meine Flugangst<br />

sicher nach Amerika beför<strong>der</strong>t hat. Aber<br />

auch, weil ich endlich die Stadt erreiche, von <strong>der</strong><br />

ich so lange geträumt habe. Nun in New York zu<br />

sein, lässt meinen Endorphinspiegel <strong>der</strong>art überschwappen,<br />

dass ich geneigt bin, nach dem Aussteigen<br />

das Rollfeld zu küssen. 15 Jahre hat es bis<br />

zu diesem Moment gedauert, die Reise war mir<br />

immer zu teuer. Aber mittlerweile kenne ich einige<br />

Tricks, wie man diese Stadt auch mit wenig<br />

Geld erobern kann.<br />

Vorbereitung ist in diesem Fall alles, denn<br />

mehr als 1000 Euro pro Person hatten mein<br />

Freund und ich für eine Woche Aufenthalt nicht<br />

zur Verfügung. So begann unsere Reise mit einer<br />

Internetrecherche auf dem Sofa: Über DERTOUR<br />

fand ich einen Flug für knapp 500 Euro pro Person,<br />

hin und zurück. Zeit nehmen sollte man sich<br />

auch für die Suche nach einem Hotel, dann lässt<br />

sich selbst in <strong>der</strong> Stadt <strong>der</strong> Superlative eine günstige<br />

Übernachtungsmöglichkeit finden. Generell<br />

gilt: Je früher man bucht, desto besser die Preise.<br />

Beson<strong>der</strong>es Schnäppchenpotenzial bieten die<br />

Hängepartie<br />

Atemberaubend:<br />

ein Spaziergang<br />

über die berühmte<br />

Brooklyn Bridge<br />

Ganz weit<br />

oben<br />

Happy End: Julia<br />

Wochnik hat ihr<br />

Ziel, das Empire<br />

State Building,<br />

erreicht<br />

Gedenken<br />

Das One World<br />

Trade Center auf<br />

Ground Zero – mit<br />

über 541 Metern<br />

das höchste Gebäude<br />

Amerikas –<br />

erinnert an den<br />

Terroranschlag<br />

vom 11. 9. 2001<br />

24 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>


New York<br />

Ruhe, bitte!<br />

Gutes Rad<br />

ist nicht<br />

teuer<br />

Sich ein bisschen<br />

wie ein Einheimischer<br />

fühlen? Dann<br />

fahren Sie den<br />

East River entlang!<br />

Günstige Miet-<br />

Fahrrä<strong>der</strong> gibt es<br />

an je<strong>der</strong> Ecke<br />

Monate Januar, Februar, Juli und August, spezielle<br />

Tarife bieten zum Beispiel die Veranstalter<br />

ITS und DERTOUR an.<br />

Und nun: Manhattan! Wir fahren zu unserem<br />

Hotel, und mit dem ersten Schritt auf die Lexington<br />

Avenue ist alles da – die lauten Sirenen <strong>der</strong><br />

Krankenwagen, vorbeieilende Menschen, eine gigantische<br />

Masse gelber Taxis, glitzernde Wolkenkratzer.<br />

Ich bin bereits im Rausch, möchte zuerst<br />

zum Times Square, den ich aus so vielen Filmen<br />

kenne. Dann stehen wir dort, umgeben von Lichtern<br />

und Reklamen, schätzungsweise 1000 weiteren<br />

Touristen und Menschen, die als Spi<strong>der</strong>-Man,<br />

Superman o<strong>der</strong> Chewbacca verkleidet sind und<br />

sich für Fotos bereithalten. Ich sauge das alles auf,<br />

aber nach einer Stunde Reizüberflutung brauche<br />

ich erst mal etwas Bodenständiges, also gehen<br />

wir Hot Dogs essen. Nicht irgendwo, son<strong>der</strong>n bei<br />

„Grays Papaya“ – berühmt seit 1973 und nebenbei<br />

auch noch sehr preiswert: Der Snack mit Sauerkraut,<br />

im Stehen verputzt, kostet 1,50 Euro.<br />

Lei<strong>der</strong> beginnt es zu regnen, aber wir wissen,<br />

wo wir uns unterstellen: Wir wollen ins<br />

MoMa, dem Museum of Mo<strong>der</strong>n Art mit einer <strong>der</strong><br />

bedeutendsten, einflussreichsten Sammlungen<br />

mo<strong>der</strong>ner und zeitgenössischer Kunst. Wer<br />

nicht ewig anstehen will, kommt nach 18 Uhr<br />

o<strong>der</strong> bucht Tickets vorab über DERTOUR.<br />

Kennen wir<br />

uns nicht?<br />

So berühmt wie<br />

Carrie Bradshaw:<br />

New Yorker Fassaden<br />

Die gibt es im<br />

340 Hektar großen<br />

Central Park inklusive<br />

künstlich angelegtem<br />

See – und das<br />

mitten in <strong>der</strong> City<br />

Sechs Stockwerke später spüre ich meine Füße,<br />

ich habe die Entfernungen unterschätzt, die wir<br />

in dieser Stadt zurücklegen. Außerdem sind nicht<br />

alle Bürgersteige und Straßen so glatt geteert wie<br />

in Deutschland: Unebenheiten und Löcher sind<br />

normal. Deshalb tragen auch die Businessfrauen<br />

ihre Pumps in <strong>der</strong> Hand und Bequemes an den Füßen.<br />

Wichtige Lektion: Turnschuhe tragen!<br />

Damit lassen wir uns die nächsten Tage<br />

durch die Stadt treiben, inspiriert von unserer<br />

vorab erstellten Liste, was wir uns umsonst ansehen<br />

können: So komme ich am Samstag auf<br />

den Hells-Kitchen-Flohmarkt, wo ich um coole<br />

Holzbuchstaben feilsche. Wir laufen durch den<br />

Washington Square Park, in dem Straßenkünstler<br />

Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 25


Special<br />

tanzen, überdimensionale Seifenblasen durch die<br />

Luft fliegen o<strong>der</strong> wir eine lebende Würgeschlange<br />

streicheln können. Und wir schlen<strong>der</strong>n durch das<br />

Stadtviertel SoHo, in dem je<strong>der</strong> namhafte Designer<br />

einen Shop hat. Allein die Schaufensterdekorationen<br />

lohnen einen Besuch. Shoppen ist allerdings<br />

eher utopisch, außer man hat gerade geerbt.<br />

Kostenlos dagegen ist ein Besuch des tollen High-<br />

Line-Parks auf einem stillgelegten Bahngleis. Wir<br />

blicken von dort auf den Hudson River, sitzen in<br />

<strong>der</strong> Abendsonne. Es kommt mir immer noch so<br />

vor, als sei das alles nicht real.<br />

Am nächsten Morgen starten wir mit einer<br />

Subway-Fahrt für 1,90 Euro nach Lower Manhattan.<br />

Ziel ist Ground Zero, wo heute an den Grundmauern<br />

des ehemaligen World Trade Center zwei<br />

Wasserfälle in die Tiefe stürzen. Rechts und links<br />

davon finden sich Gedenktafeln mit den eingravierten<br />

Namen <strong>der</strong> Opfer vom 11. September. Als<br />

neue Tradition stecken die Angehörigen am Geburtstag<br />

ihres verlorenen Papas, <strong>der</strong> Schwester<br />

o<strong>der</strong> des Mannes eine weiße Rose in die entsprechende<br />

Tafel. Das zu sehen ist bedrückend, aber es<br />

ist trotzdem gut, da zu sein: Dieser traumatisierte<br />

Ort gehört ebenso zu einem New-York-Besuch<br />

wie <strong>der</strong> Central Park o<strong>der</strong> die Freiheitsstatue.<br />

Zu genau dieser Dame wollen wir als Nächstes,<br />

und auch das geht kostenlos: Mit <strong>der</strong> Fähre<br />

kommt je<strong>der</strong> umsonst nach Staten Island, direkt<br />

vorbei an dem Wahrzeichen <strong>der</strong> Stadt. Ich muss<br />

lachen: Die Statue entpuppt sich als sehr viel<br />

SonnengruSS<br />

Das vergisst niemand<br />

so schnell: Die<br />

Skyline bei Sonnenuntergang<br />

gehört<br />

zum Schönsten,<br />

was man in New<br />

York erleben kann<br />

„Now you’re in New York.<br />

These streets will make you feel<br />

brand new,<br />

big lights will inspire you …<br />

N W<br />

Y<br />

E<br />

O R K<br />

Alicia Keys, „New York“<br />

kleiner, als mir das Hollywood immer weismachen<br />

wollte. Dafür ist <strong>der</strong> Anblick von Manhattans<br />

Skyline fantastisch. Wir machen peinliche<br />

Selfies und sind glücklich.<br />

Den Nachmittag shoppen wir uns durch die<br />

Stadt, man muss nur wissen, wo: im „Century21“<br />

zum Beispiel, wo es Designerware zu Outletpreisen<br />

gibt. Dort finde ich tatsächlich Pumps von<br />

Oscar de la Renta für 100 Euro – eigentlich kosten<br />

die fünfmal so viel. Ich bin also bestens gelaunt,<br />

als wir uns zum Überqueren <strong>der</strong> alten Brooklyn<br />

Bridge entschließen. Einer meiner Sehnsuchtsorte<br />

genau zum Sonnenuntergang – ich fotografiere<br />

die erste Speicherkarte <strong>der</strong> Kamera voll.<br />

Zum Tagesabschluss essen wir einen Burger (ab<br />

13 Euro) im „Bubby’s“ in Tribeca, wo auch Schauspieler<br />

Leonardo DiCaprio gern sein Essen bestellt<br />

– heute lei<strong>der</strong> nicht.<br />

Aber mein Highlight kommt erst noch! Am<br />

folgenden Tag zahlen wir zum ersten Mal für eine<br />

Sehenswürdigkeit Geld: Für 28 Euro pro Person<br />

kommen wir auf das Empire State Building – die<br />

Tickets hatten wir vorab über DERTOUR gebucht.<br />

Diesen Rundblick auf die Stadt werde ich<br />

ab jetzt immer in meinem Kopf haben. Als ich die<br />

26 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>


New York<br />

Fotos: Julia Wochnik; xxpool<br />

Jagdfieber<br />

Auf den Flohmärkten<br />

<strong>der</strong> Metropole<br />

gibt es neben außergewöhnlichen<br />

Fundstücken<br />

jede Menge<br />

nette Gespräche mit<br />

den Locals – und<br />

jede Menge Tipps<br />

Fotos von mir auf <strong>der</strong> Aussichtsplattform ansehe,<br />

muss ich feststellen: Auf allen sehe ich so begeistert<br />

aus, als hätte ich gerade im Lotto gewonnen.<br />

Zum Abschluss einer Woche voller neuer Eindrücke<br />

besuchen wir eine Vorstellung des New<br />

York Ballets. Die Karten dazu haben wir last minute<br />

am selben Tag gekauft: Für umgerechnet<br />

neun Euro pro Person bietet <strong>der</strong> Ticketverkauf<br />

am Times Square jeden Morgen die restlichen<br />

Plätze am Abend an. Wir sitzen da, genießen das<br />

Stück und versuchen zu verdrängen, dass dies<br />

hier unser Abschied ist.<br />

Auf dem Weg zurück zum Flughafen ziehen<br />

wir Bilanz: Flug, Hotel, das ESTA-Formular zur<br />

Einreise und <strong>der</strong> Transfer haben für jeden von<br />

uns knapp 800 Euro gekostet. Frühstück, Snacks<br />

und Abendessen gab es im Schnitt für 25 Euro<br />

pro Tag und Person (Adressen siehe Kasten). Wir<br />

haben gefühlt alles gesehen, aber je<strong>der</strong> von uns<br />

gab lediglich 28 Euro für Sehenswürdigkeiten<br />

aus. Das macht bei einer Woche New York nicht<br />

mehr als 1000 Euro Gesamtkosten pro Person.<br />

Okay, die 100 Euro für die Designerschuhe habe<br />

ich nicht mitgerechnet. Aber ein bisschen Luxus<br />

muss doch auch sein.<br />

Tipps<br />

Vorab besorgen / Mitnehmen<br />

Gültiger Reisepass, ESTA (elektronisches System zur<br />

Einreisegenehmigung, ca. 10 Euro). Das Formular ist<br />

online unter https://esta.cbp.dhs.gov/esta erhältlich.<br />

Standards<br />

Trinkgeld: mind. 15 % <strong>der</strong> Rechnung, gilt in Taxis und<br />

Restaurants. Zoll: Waren bis max. 430 Euro dürfen frei<br />

ausgeführt werden.<br />

Rumkommen<br />

Metro-Card: 21 Euro/Woche.<br />

Fahrrä<strong>der</strong> über citibikenyc.com<br />

Sightseeing & Events<br />

Per Boot zur Freiheitsstatue: DERTOUR bietet eine<br />

ca. zweieinhalbstündige Fahrt rund um Manhattan an.<br />

Stadtführungen: Filmfans erleben bei <strong>der</strong> „New York TV<br />

and Movie Tour“ von DERTOUR die Drehorte berühmter<br />

Filme wie „I am Legend“.<br />

Musicals: Tickets für „Les Misérables“ o<strong>der</strong> „Wicked:<br />

Die Hexen von Oz“ können ganz bequem über<br />

DERTOUR schon vor <strong>der</strong> Reise gebucht werden.<br />

Weitere Infos: www.<strong>der</strong>tour.de<br />

Essen & Trinken<br />

Morgens und zwischendurch:<br />

Café Metro, cafemetrony.com<br />

Bread & Butter, breadbutternyc.com<br />

Russ & Daughters, russanddaughters.com<br />

Abends:<br />

Katz’s Delicatessen, katzsdelicatessen.com<br />

Xi'anfamousfood, xianfoods.com<br />

Bubby’s, bubbys.com<br />

Roberta’s Pizza, robertaspizza.com<br />

Naschereien:<br />

Brooklyn Ice Cream Factory,<br />

brooklynicecreamfactory.com<br />

Lady M Cake Boutique, ladym.com<br />

Grüner<br />

Salon<br />

„High Line“ heißt<br />

eine nicht mehr<br />

genutzte Hochbahntrasse,<br />

die<br />

heute Teil eines<br />

Parks und ein Magnet<br />

für Kreative ist<br />

Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 27


New York<br />

Insi<strong>der</strong><br />

Tipp<br />

florian<br />

and the City<br />

Baseball, Sunrise-Cruise und Kanufahren:<br />

Reiseprofi Florian Löw über seinen American Way of Life in New York<br />

Kürzlich waren Sie mit einem Freund in<br />

New York. Wie war die Woche dort?<br />

Wir haben die klassischen Sightseeing-Spots<br />

besucht, sahen ein Baseballspiel <strong>der</strong> Yankees in<br />

<strong>der</strong> Bronx, waren feiern und natürlich oft und<br />

gerne essen – zum Beispiel im berühmten „Bubba<br />

Gums Shrimp“.<br />

Gab es etwas, das Sie überrascht hat?<br />

Ja, die Hitze in den U-Bahn-Stationen: Da<br />

herrschten teils 50 Grad! Wenn man dann in die<br />

auf 18 Grad klimatisierte Subway einsteigt, ist<br />

das schon lustig. Die Massen an Menschen haben<br />

mich auch überrascht. Und faszinierend war, dass<br />

man im Central Park überhaupt nicht mehr das<br />

Gefühl hat, in einer riesigen Metropole zu sein,<br />

son<strong>der</strong>n mitten im Wald.<br />

Haben Sie einen Geheimtipp für uns?<br />

Am besten lernen Sie Einheimische kennen<br />

und lassen sich <strong>der</strong>en Geheimtipps verraten!<br />

Was sollte man unbedingt erleben im Big<br />

Apple?<br />

Das Baseballspiel war auf jeden Fall ein Highlight.<br />

Ebenso das Kanufahren auf dem Hudson<br />

River. Und bei Sonnenaufgang per Rad über die<br />

Brooklyn Bridge zu cruisen war sehr cool. Ein<br />

wun<strong>der</strong>schöner, magischer Moment.<br />

Info<br />

Florian Löw (30)<br />

lebt in Frankfurt<br />

und arbeitet seit<br />

2014 bei<br />

DER-Touristik<br />

Online. Dort<br />

optimiert er im<br />

Online-Marketing<br />

als SEO<br />

Suchmaschinen<br />

Wo findet ein Reiseprofi wie Sie eigentlich<br />

Inspirationen für die Urlaube?<br />

Momentan verstärkt durch meine Arbeit: Ich<br />

baue <strong>der</strong>zeit eine Geostruktur, wo alle Reiseziele<br />

abgebildet werden. Wenn ich ein Ziel nicht kenne<br />

und nicht genau weiß, wo ich es einordnen soll,<br />

recherchiere ich, sehe ein paar Fotos und denke<br />

mir: Warum eigentlich nicht mal da hin?<br />

Welcher Reisetyp sind Sie?<br />

Eher <strong>der</strong> spontane, ich plane nicht gerne alles<br />

im Voraus. Ich kaufe mein Flugticket und buche<br />

den Rest vor Ort – vom Hotel bis zu Attraktionen.<br />

Abenteuer und Action dürfen auch gerne dabei<br />

sein. Ich reise nicht nach Reiseführer, lasse mich<br />

gerne von den Locals inspirieren und entdecke,<br />

was an<strong>der</strong>e vielleicht nicht entdecken.<br />

Haben Sie eine Bucket List, was Sie in <strong>der</strong><br />

Zukunft sehen o<strong>der</strong> machen möchten?<br />

An Zielen nicht, aber an Aktivitäten: Fallschirmspringen<br />

steht ganz oben.<br />

Angenommen, Zeit und Geld spielen keine<br />

Rolle: Was würden Sie unternehmen?<br />

Eine Weltreise natürlich! Start wäre in Afrika.<br />

Da war ich noch nie.<br />

Ihr perfekter Urlaub in drei Worten?<br />

Action, Spaß, Sonne.<br />

Fotos: Corbis; ddp images; PR<br />

28 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>


Anzeige<br />

Stornieren o<strong>der</strong> die Reise antreten?<br />

Die Telefonische Stornoberatung hilft!<br />

Ist es Ihnen schon passiert? Sie sind voller Vorfreude auf Ihren gebuchten Urlaub.<br />

Plötzlich werden Sie o<strong>der</strong> ein Familienmitglied vor <strong>der</strong> Reise krank. Was tun – stornieren<br />

o<strong>der</strong> die Reise antreten? Gut, wenn Sie eine Reiserücktritts-Versicherung <strong>der</strong> ERV haben.<br />

Denn diese hat die Lösung für Sie: Die integrierte Telefonische Stornoberatung gibt Ihrem<br />

Urlaub eine zweite Chance!<br />

Sie ist Ihre erste Anlaufstelle, wenn <strong>der</strong><br />

Antritt Ihrer Reise aufgrund einer plötzlichen<br />

Krankheit o<strong>der</strong> eines an<strong>der</strong>en versicherten<br />

Grundes gefährdet ist. Unsere Mitarbeiter<br />

prüfen, ob Sie ggf. mit <strong>der</strong> Stornierung ohne<br />

finanzielles Risiko abwarten können. Denn je<br />

näher <strong>der</strong> Reiseantritt rückt, umso höher sind<br />

in <strong>der</strong> Regel die Stornokosten.<br />

In welchen Fällen können sie anrufen?<br />

Je<strong>der</strong> Fall ist individuell. Bei Erkrankung o<strong>der</strong><br />

Unfall vermitteln unsere Mitarbeiter eine<br />

reisemedizinische Beratung durch einen<br />

unabhängigen Reisemediziner. Dieser<br />

bespricht mit Ihnen Diagnose, möglichen<br />

Heilungsverlauf, reisemedizinische Versorgung<br />

im Reiseland sowie die nächsten<br />

Schritte. In allen an<strong>der</strong>en (nichtmedizinischen)<br />

Fällen beraten wir sofort.<br />

Die Telefonische Stornoberatung ist für<br />

Sie da, beispielsweise bei<br />

• Erkrankung o<strong>der</strong> Unfall vor <strong>der</strong> Reise<br />

(versicherte Person o<strong>der</strong> Risikopersonen)<br />

• Schwangerschaft<br />

• Impfunverträglichkeit<br />

• unvorhergesehener Arbeitslosigkeit o<strong>der</strong><br />

Jobwechsel<br />

• Schaden am Eigentum (z. B. durch einen<br />

Wasserrohrbruch)<br />

Was leisten wir?<br />

Falls Sie Ihre Reise aus versichertem Grund<br />

nur verspätet antreten können, übernehmen<br />

wir für Sie die Mehrkosten <strong>der</strong> Hinreise und<br />

ersetzen Ihnen die nicht genutzten Reiseleistungen,<br />

sofern diese die Stornokosten<br />

nicht überschreiten.<br />

Müssen Sie letztendlich doch stornieren,<br />

übernimmt die ERV das Risiko <strong>der</strong> höheren<br />

Stornokosten.<br />

Sichern Sie sich ab, am besten mit dem<br />

RundumSorglos-Schutz <strong>der</strong> ERV!<br />

Echt passiert!<br />

Eine zweite Chance für den Urlaub<br />

„Autsch!", schrie Sabine K., als ihr ein<br />

Pferd mit voller Wucht auf den Vorfuß<br />

trat. Es folgten eine Prellung und<br />

Quetschungen. Eine schmerzhafte<br />

Erfahrung – insbeson<strong>der</strong>e, da Sabine<br />

K. in zwei Wochen ihre Schiffsreise<br />

starten sollte. Was sollte sie jetzt tun?<br />

Warten und das Risiko eingehen, auf<br />

den Stornokosten sitzenzubleiben?<br />

O<strong>der</strong> auf die Schiffsreise verzichten<br />

und stornieren? Ihr Reisebüro riet ihr,<br />

die Telefonische Stornoberatung zu<br />

kontaktieren.<br />

Nachdem sie den Fall dort gemeldet<br />

hatte, wurde sie von <strong>der</strong>en Reisemediziner<br />

zurückgerufen.<br />

Dieser sah gute Chancen für Sabine K.<br />

und riet ihr, nicht zu stornieren. Bis zur<br />

Reise sollte Sabine ihren Fuß schonen,<br />

den Verband regelmäßig wechseln und<br />

zur För<strong>der</strong>ung des Heilungsver laufs<br />

für die nächste Zeit offene Schuhe<br />

tragen. Sabine K. erholte sich wie erwartet,<br />

und somit stand <strong>der</strong> ge plan ten<br />

Kreuzfahrt nichts mehr im Weg.<br />

Ein Beispiel: Sie werden drei Wochen vor Reiseantritt krank. Was tun?<br />

Sie stornieren unverzüglich.<br />

Sie hoffen auf Besserung,<br />

müssen dann aber später doch<br />

stornieren.<br />

Sie hoffen auf Besserung und<br />

werden gesund.<br />

OHNE<br />

Telefonische Stornoberatung<br />

Unsicherheit, ggfs. Ärger, falls<br />

Sie gesund werden, aber die<br />

Reise storniert haben.<br />

Sie tragen die inzwischen angefallenen<br />

erhöhten Stornokosten.<br />

Reise antreten, Glück gehabt!<br />

MIT<br />

Telefonischer Stornoberatung<br />

gutes Gefühl durch kompetente<br />

Beratung<br />

Hat Ihnen die Telefonische<br />

Stornoberatung bzw. <strong>der</strong> Reisemediziner<br />

empfohlen abzuwarten,<br />

trägt die ERV das Risiko <strong>der</strong><br />

erhöhten Stornokosten.<br />

Reise antreten mit dem guten<br />

Gefühl, medizinisch optimal<br />

beraten und für den Urlaub<br />

vorbereitet zu sein<br />

40.05.886 (1603)


NEW YORK<br />

Local Heroes<br />

Vom Kult-Sandwich bis zum Liebes-Statement: vier Tipps, die Ihnen<br />

den Big Apple noch ein bisschen näher bringen – egal, wo Sie sind<br />

ZUM GENIESSEN<br />

HALLO,<br />

SCHNITTE!<br />

Irisches Corned-Beef,<br />

deutsches Sauerkraut,<br />

Schweizer Käse: Das<br />

Reuben-Sandwich ist ein<br />

kultureller Mix – wie im<br />

Meltin Pot New York üblich.<br />

Erfunden wurde es dort 1914<br />

von Arnold Reuben. „Katz’s<br />

Delicatessen“, Kult seit<br />

dem Film „Harry & Sally“,<br />

hat übrigens eine „Orgasmus“-Variante<br />

im Angebot ...<br />

ZUM SEHEN<br />

STREETART<br />

Was für ein Spektakel:<br />

Im Oktober 2013 wurde<br />

New York zur größten<br />

Open-Air-Galerie <strong>der</strong><br />

Welt – dank des britischen<br />

Streetart-Phantoms<br />

Banksy. Jeden Tag<br />

tauchte ein neues Bild<br />

auf und hielt Fans wie<br />

Kunstszene in Atem.<br />

DVD „Banksy Does<br />

New York“ (OmU),<br />

ca. 17 Euro<br />

ZUM TRAGEN<br />

Zeigen Sie Ihre Liebe zur<br />

Stadt mit einem „I love<br />

NY“-Shirt. Aber bitte nicht in<br />

New York – das gilt als uncool.<br />

Die Kult-Shirts und -Hoodies gibt es im Internet zum Beispiel auf<br />

www.new-york-shirts.net, ab 19,99 Euro.<br />

ZUM STAUNEN<br />

KOMMT<br />

DOCH REIN!<br />

Ding Dong: New Yorker<br />

Promis öffnen ihre Türen<br />

und gestatten Einblicke in<br />

ihre Domizile<br />

Einmal bei Robert De Niro auf dem Sofa sitzen.<br />

Mit Taylor Swift einen Kaffee in ihrer Küche<br />

trinken. O<strong>der</strong> mit Woody Allen über sein New<br />

York plau<strong>der</strong>n. Autorin Alessandra Mattanza<br />

öffnet Türen und entlockt Hollywoods Halbgöttern<br />

spannende Geschichten: im Bildband<br />

„Zu Hause in New York: 20 Prominente zeigen<br />

ihre Stadt“. Zu bestellen zum Beispiel über<br />

shop.nationalgeographic.de, 39,99 Euro.<br />

FOTOS: DER TOURISITK<br />

30 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2016</strong>


New York<br />

Unsere<br />

Hotel-Empfehlungen<br />

In <strong>der</strong> Stadt, die niemals schläft, übernachten — von günstig bis glamourös<br />

**** +<br />

Hyatt Times Square New York<br />

Spektakuläres Hotel,<br />

spektakulärer Ausblick<br />

Insi<strong>der</strong><br />

Tipp<br />

Beste Lage direkt am belebten, bunten Times Square<br />

zwischen 6. und 7. Avenue. In <strong>der</strong> Umgebung liegt<br />

das Theaterviertel von Manhattan und viele<br />

Restaurants sowie Bars. Die spektakulärste hat das<br />

Hotel allerdings selbst: die „Bar 54“ auf <strong>der</strong> Dachterrasse<br />

<strong>der</strong> 54. Etage. Das Ambiente ist gemütlich-cool,<br />

und die Location bietet einen unglaublichen Blick<br />

über die Stadt, die einen noch lange fasziniert.<br />

Über DERTOUR und Meiers Weltreisen<br />

****<br />

Hudson Hotel<br />

Das Haus besticht durch sein<br />

hippes Philippe-Starck-Design<br />

und eine stilvolle, zwölf Meter<br />

hohe Lobby, <strong>der</strong>en Wände und<br />

Decken mit Efeuranken bedeckt<br />

sind. Außerdem gibt es eine<br />

schöne Terrasse und ein Sonnendeck<br />

auf <strong>der</strong> 15. Etage mit einem<br />

gigantischen Panoramablick.<br />

Über DERTOUR<br />

und Meiers Weltreisen<br />

*** +<br />

The Paul<br />

Stylishes Boutique-Hotel im lebhaften<br />

Stadtteil NoMad (North<br />

Madison Square) zwischen dem<br />

Madison Square Park und dem<br />

Flower District. Die mo<strong>der</strong>nen,<br />

geschmackvollen Zimmer bieten<br />

einen wun<strong>der</strong>schönen Blick auf<br />

das Empire State Building o<strong>der</strong><br />

den Freedom Tower.<br />

Über DERTOUR<br />

****<br />

Hotel Metro<br />

Familiäres, freundliches Hotel<br />

im Art-déco-Stil mitten in<br />

Manhattan, zwischen<br />

5. und 6. Avenue, mit einem<br />

Top-Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />

Es liegt direkt am Herald Square<br />

mit dem berühmten Kaufhaus<br />

Macy’s und ca. 200 Meter vom<br />

Empire State Building entfernt.<br />

Über DERTOUR,<br />

und Meiers Weltreisen<br />

Beratung und Buchung in Ihrem Reisebüro o<strong>der</strong> auf<br />

www.DER.COM<br />

Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 31


LECKERE WELT<br />

So snackt<br />

die Welt<br />

NICE TO EAT YOU<br />

Kulinarische Entdeckungen sind<br />

auf Reisen mindestens genauso<br />

spannend wie Sightseeing<br />

Fremde Län<strong>der</strong> und Städte zu entdecken, macht hungrig.<br />

Deshalb brauchen wir auf unseren Trips durch die Metropolen hin<br />

und wie<strong>der</strong> einen Imbiss – lecker und landestypisch.<br />

Also dann: Eet smakelijk! Itadakimasu! Enjoy your meal!<br />

TEXT: ANDREA MARTINI<br />

32 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2016</strong>


LECKERE WELT<br />

TOKIO<br />

SUSHI<br />

Sushi ist das perfekte Fingerfood: Ganz<br />

gleich, ob Maki, Sashimi o<strong>der</strong> Nigiri – die<br />

kompakten Happen sind mundgerecht<br />

und handlich. Außerdem ist es selbst in<br />

Japan, dem Sushiland schlechthin, durchaus<br />

üblich, die rohen Fischköstlichkeiten mit<br />

den Fingern zu essen. Wasabi und Sojasoße<br />

runden den Snack kulinarisch ab.<br />

Wo gibt’s das? Zum Beispiel auf dem<br />

Tsukiji-Fischmarkt im Zentrum von Tokio<br />

und natürlich in diversen Sushibars.<br />

Was kann das? Jede Menge Eiweiß und<br />

Mineralstoffe bei wenig Fett – perfekt!<br />

Und sonst? Bier o<strong>der</strong> grüner Tee: Zu Sushi<br />

schmeckt beides.<br />

MATJES-<br />

BRÖTCHEN<br />

AMSTERDAM<br />

Eingebettet zwischen Salatblatt und Zwiebelringen<br />

liegt er zwischen den Brötchenhälften<br />

und ist ein echter Leckerbissen –<br />

vor allem von Ende Mai bis Ende Juli.<br />

Dann nämlich hat <strong>der</strong> junge Hering Saison.<br />

Doch auch traditionell in Eichenfässern<br />

konserviert, ist <strong>der</strong> Matjes ein Klassiker <strong>der</strong><br />

nie<strong>der</strong>ländischen Küche.<br />

Wo gibt’s das? An jedem Fischstand.<br />

Was kann das? Über die Omega-3- und<br />

Omega-6-Fettsäuren freuen sich Herz<br />

und Kreislauf.<br />

Und sonst? Je silbriger und glänzen<strong>der</strong><br />

seine Haut, desto besser <strong>der</strong> Fisch.<br />

SOMMER <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 33


LECKERE WELT<br />

ROTTERDAM<br />

POFFERTJES<br />

Die dicken, runden Minipfannkuchen<br />

haben in den Nie<strong>der</strong>landen den Status<br />

eines Nationalgerichts. Sie werden klassisch<br />

aus Weizen- und Buchweizenmehl und<br />

ohne Ei gefertigt. Die Kleinen mögen’s<br />

heiß: Damit <strong>der</strong> Teig von außen goldgelb<br />

wird und innen schön fluffig bleibt, wird er<br />

unter größter Hitze (bis zu 400 Grad) in<br />

speziellen Poffertjes-Formen gebacken.<br />

Wo gibt’s die? In Bäckereien, Cafés,<br />

Restaurants und an Straßenständen.<br />

Was können die? Ganz klar: Poffertjes sind<br />

Seelenfutter!<br />

Und sonst? Original und beson<strong>der</strong>s lecker<br />

sind die süßen Kleinen mit Butterstücken,<br />

Pu<strong>der</strong>zucker und Zuckerrübensirup.<br />

HOT DOG<br />

NEW YORK<br />

KOPENHAGEN<br />

Warum das Fast Food „heißer Hund“<br />

heißt, weiß niemand genau. Vermutlich<br />

war die Ähnlichkeit des Würstchens mit<br />

einem Dackel ein Grund. Fest steht: Mal<br />

mit Röstzwiebeln und Gewürzgurke, mal<br />

mit gehackten Zwiebeln o<strong>der</strong> erwärmtem<br />

Sauerkraut zeigt sich <strong>der</strong> Hot Dog, je nach<br />

Land, wandlungsfähig. Unverän<strong>der</strong>bar<br />

sind jedoch das weiche Weizenbrötchen,<br />

die Brühwurst und verschiedene Saucen.<br />

Wo gibt’s den? An unzähligen Streetfood-Wagen<br />

und Buden.<br />

Was kann <strong>der</strong>? Schmeckt und macht satt.<br />

Und sonst? Den angeblich besten Hot<br />

Dog soll’s bei „Annies Kiosk“ im dänischen<br />

Søn<strong>der</strong>havn geben.<br />

34 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2016</strong>


LECKERE WELT<br />

SMØRRE-<br />

BRØD<br />

STOCKHOLM<br />

Fisch, Fleisch, Krabben o<strong>der</strong> Käse, garniert<br />

mit Ei, Gemüse und Soße – dem Belag auf<br />

dem mit Butter bestrichenen Schwarzbrot<br />

sind keine Grenzen gesetzt. Doch es gibt<br />

Regeln: So gehört zum Beispiel zur Salami<br />

auf keinen Fall Mayonnaise, son<strong>der</strong>n<br />

Remoulade und Röstzwiebeln.<br />

Wo gibt’s das? In Smørrebrød-Läden und<br />

Schlachtereien.<br />

Was kann das? Smørrebrød macht satt und<br />

ist, je nach Belag, gesund.<br />

Und sonst? Die größte Auswahl, nämlich<br />

177 Varianten, gibt es im Kopenhagener Restaurant<br />

„Ida Davidsen“ – eine Institution!<br />

FOTOS: GETTY IMAGES (2); PLAINPICTURE; MAURITIUS IMAGES; DDP IMAGES; STOCKFOOD (2)<br />

MÜNCHEN<br />

BREZEL<br />

Ohne sie geht in München gar nichts: Die<br />

Brezel, auch Brezen genannt, ist aus <strong>der</strong><br />

bayerischen Metropole nicht wegzudenken.<br />

Das Laugengebäck besteht traditionell aus<br />

Weizenmehl, Malz, Salz, Hefe und Wasser<br />

und schmeckt pur genauso lecker wie mit<br />

Butter bestrichen. Mit seiner an verschränkte<br />

Arme erinnernden Form gehört<br />

es zu den sogenannten Gebildsbroten,<br />

einem figürlichen Gebäck.<br />

Wo gibt’s die? In wirklich je<strong>der</strong> Münchener<br />

Bäckerei.<br />

Was kann die? Der Hefeteig macht satt,<br />

das Salz liefert Mineralstoffe – gut, wenn<br />

man im Sommer viel schwitzt.<br />

Und sonst? Lecker zu einer Maß Bier.<br />

SOMMER <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 35


SPECIAL<br />

GEBRAUCHS-<br />

ANWEISUNG<br />

FÜR WIEN<br />

Küss die Hand: die charmantesten Kaffeehäuser,<br />

bezauberndsten Läden, gemütlichsten Ecken<br />

und sinnlichsten Genüsse <strong>der</strong> Stadt<br />

TEXT: CORINNA OPHÜLS<br />

Einen Kaffee?<br />

Na, geh ...!<br />

Gemütliche Cafés mit nostalgischem<br />

Flair gibt es in Wien<br />

an je<strong>der</strong> Ecke. Aber Achtung:<br />

Wenn Sie in einem <strong>der</strong><br />

traditionellen Häuser einen<br />

„Kaffee“ bestellen, müssen<br />

Sie damit rechnen, vom<br />

Kellner angeblafft zu werden:<br />

„Ja, was hätten’s denn gern:<br />

an Verlängerten, an Kapuziner,<br />

an Espresso …?“ Die<br />

Bedienungen, hier respektvoll<br />

„Herr Ober“ genannt, gelten<br />

als ruppig. Sehen Sie es als<br />

liebenswerte Marotte – und<br />

überlegen Sie sich am besten<br />

vorher, welchen Kaffee Sie<br />

zu trinken wünschen …<br />

36 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2016</strong>


wien<br />

Ein Leben ohne<br />

Kaffeehaus?<br />

Möglich, aber<br />

sinnlos<br />

Welches das Schönste <strong>der</strong><br />

Stadt ist – das „Café Central“,<br />

„Demel“ o<strong>der</strong> „Sacher“ –<br />

darüber streiten die Wiener<br />

leidenschaftlich. In einem ist<br />

man sich aber einig: Ohne<br />

einen Kaffee und ein wenig<br />

Konversation am Nachmittag<br />

geht nichts. Nicht umsonst<br />

zählt die Kaffeehauskultur<br />

zum immateriellen Kulturerbe<br />

<strong>der</strong> UNESCO. Auf jeden Fall<br />

besuchen sollten Sie das Café<br />

im Kunsthistorischen Museum<br />

mit seiner imposanten<br />

Kuppel (Foto). Infos: khm.at<br />

Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 37


Special<br />

Mo<strong>der</strong>ne Wiener<br />

Gemütlichkeit<br />

„Nur ned hudeln“, also in<br />

etwa „Immer mit <strong>der</strong> Ruhe“:<br />

Die Wiener sind für ihre Gelassenheit<br />

bekannt. Während<br />

die ältere Generation in Cafés<br />

und Heurigen zusammenkommt<br />

(das sind Lokale, die<br />

Wiener Wein ausschenken),<br />

treffen sich die jungen Leute<br />

lieber in den hippen Strandbars,<br />

die das Ufer <strong>der</strong> Donau<br />

säumen. Beste Entspannung<br />

auf lässigen Lounge-Möbeln<br />

mit Cocktails, Musik und<br />

Slow Food garantiert. Beson<strong>der</strong>s<br />

schön: <strong>der</strong> „Pub Klemo“<br />

am Wasser mit rund 3000<br />

Weinsorten. pubklemo.at<br />

38 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>


wien<br />

Der reinste Genuss!<br />

Mächtig stolz ist man in Wien<br />

auf kulturelle Highlights wie<br />

das Hun<strong>der</strong>twasserhaus (unten<br />

links) und die zahlreichen<br />

Brunnen <strong>der</strong> Stadt (hier vor<br />

Schloss Schönbrunn, oben<br />

rechts). Aber auch darauf,<br />

einige bedeutende Köstlichkeiten<br />

erfunden zu haben: das<br />

Wiener Schnitzel zum Bei -<br />

spiel (unten rechts) und den<br />

Kaiserschmarrn (oben links).<br />

Ja, die Wiener Küche ist<br />

lecker, aber auch ganz schön<br />

deftig! Und als wäre das noch<br />

nicht genug: Der Naschmarkt<br />

lockt mit 120 Ständen, an<br />

denen man viele typische<br />

Leckereien probieren kann.<br />

Samstags gibt es zusätzlich<br />

einen Flohmarkt. Nähere<br />

Informationen: wien.info<br />

Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 39


Special<br />

Fest im Sattel<br />

Planen Sie, eine Vorführung<br />

<strong>der</strong> berühmten spanischen<br />

Hofreitschule zu besuchen?<br />

Dann applaudieren Sie doch<br />

mal beson<strong>der</strong>s laut, wenn<br />

eine Frau im Sattel sitzt.<br />

Über 400 Jahre lang durften<br />

die Kunststücke auf den<br />

edlen Lipizzaner-Hengsten<br />

ausschließlich von Männern<br />

vorgeführt werden. Als 2008<br />

die erste Frau ihre Ausbildung<br />

zur „Elevin“ begann, kam<br />

das einer Revolution gleich.<br />

Inzwischen gibt es zum Glück<br />

immer mehr weibliche Profis<br />

bei <strong>der</strong> Institution, die einst<br />

<strong>der</strong> Reitausbildung <strong>der</strong> kaiserlichen<br />

Familie diente. Mehr<br />

Infos und Tickets: <strong>der</strong>tour.de<br />

40 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>


wien<br />

Das sind ja gute<br />

Aussichten!<br />

In Wien gibt es jede Menge<br />

guter Gründe, schwach zu<br />

werden. Einer <strong>der</strong> schönsten<br />

verführt seit 1919 und liegt<br />

zwischen linker und rechter<br />

Wienzeile: Wi<strong>der</strong>stand ist auf<br />

dem Naschmarkt nun wirklich<br />

sinnlos. Auf insgesamt rund<br />

2,3 Hektar werden an historischen<br />

Verkaufsständen aus<br />

<strong>der</strong> Zeit des Ersten Weltkriegs<br />

heimische und exotische<br />

Früchte, Gemüse, Backwaren,<br />

Fisch und Fleisch feilgeboten,<br />

hinzu kommen internationale<br />

gastronomische Angebote.<br />

Der Flohmarkt am Samstag<br />

hat Kultstatus!<br />

Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 41


Special<br />

Darf ’s ein bisschen<br />

mehr sein?<br />

Wer auf reduziertes Design<br />

steht, sollte besser nach<br />

Kopenhagen reisen: In Wien<br />

glitzert, funkelt und glänzt<br />

es! Prunk und Pomp bekommen<br />

Sie nicht nur in Schloss<br />

Schönbrunn und <strong>der</strong> Wiener<br />

Hofburg zu sehen, son<strong>der</strong>n<br />

auch in <strong>der</strong> Glaswerkstatt von<br />

„J. & L. Lobmeyr“ (Foto). Bei<br />

all dem mundgeblasenen, von<br />

Hand geschliffenen Kristall<br />

weiß man gar nicht, wo man<br />

zuerst hinschauen soll. Die<br />

meisten Stücke sind lei<strong>der</strong><br />

unbezahlbar. Aber wie wäre<br />

es mit einem Likörbecher<br />

(31 Euro)? Infos: lobmeyr.at<br />

42 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>


wien<br />

Red’ koan<br />

Schmarrn!<br />

Man liebt ihn o<strong>der</strong> man hasst<br />

ihn: den Wiener Schmäh.<br />

Die Fahrer <strong>der</strong> traditionellen<br />

Kutschen (Fiaker genannt)<br />

sind meistens alteingesessen<br />

und sprechen einen starken<br />

Dialekt. Wer’s mag, lässt sich<br />

von ihnen durch die Stadt<br />

kutschieren und allerhand<br />

Spannendes zu den Sehenswürdigkeiten<br />

erzählen. Auf<br />

dem Prater, dem Vergnügungspark<br />

<strong>der</strong> Stadt (Foto<br />

unten), geht’s internationaler<br />

zu: Die Fahrbetreiber geben<br />

sich Mühe, für alle verständlich<br />

zu sprechen. Und<br />

fröhliches Kreischen klingt<br />

sowieso in allen Sprachen und<br />

Dialekten gleich … Mehr Infos<br />

zum Prater: prater.at<br />

Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 43


WIEN<br />

Kreative Köpfe<br />

Wien als Mode- und Designhauptstadt?<br />

Daran wird<br />

intensiv gearbeitet: Die Kreativszene<br />

wird immer mutiger.<br />

Kleine, charmante Boutiquen<br />

wetteifern um die Gunst von<br />

Kunden, die auf <strong>der</strong> Suche<br />

nach dem Beson<strong>der</strong>en sind.<br />

Machen Sie zum Beispiel<br />

einen Abstecher in den<br />

Showroom von „Die Sellerie“<br />

(links). Dort bekommen Sie<br />

originelle, liebevoll gestaltete<br />

Art-Prints, Papierwaren<br />

und Wohnaccessoires. Alle<br />

Stücke sind selbst entworfen,<br />

gebastelt, gedruckt o<strong>der</strong><br />

genäht. Auch ein Besuch bei<br />

„We Bandits“ mit Kleidung,<br />

Schmuck und Accessoires<br />

lohnt. Infos: diesellerie.com,<br />

webandits.tictail.com<br />

TIPPS<br />

Vor <strong>der</strong> Reise über Wien schlau machen<br />

stadtbekannt.at, diestadtspionin.at, viennalicious.at<br />

Hinkommen<br />

Die Deutsche Bahn bietet Sparangebote ab München<br />

an (ca. 29 Euro, bahn.de), noch günstiger reist man mit<br />

Mein Fernbus/Flixbus. Über ITS und DERTOUR<br />

Vom Flughafen in die Stadt<br />

Die 19 Kilometer entfernte City erreicht man bequem<br />

und entspannt mit einem Privattransfer. Über ITS und<br />

DERTOUR<br />

Karten mit Vergünstigungen<br />

Wien-Karte: Gilt 72 Stunden für alle öffentlichen<br />

Verkehrsmittel. Plus: Vergünstigungen für Sehenswürdigkeiten,<br />

Museen u.v.m. Über ITS und DERTOUR<br />

Vienna Pass: Freier Eintritt zu über 60 Sehenswürdigkeiten,<br />

Museen und Denkmälern, viennapass.de<br />

Sightseeing (fast) for free<br />

Mit <strong>der</strong> Straßenbahn: Die Linien 1 und 2 fahren ebenfalls,<br />

wie die Ringbahn, an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei,<br />

kosten aber keine 8 Euro.<br />

Per App: „Wien Reiseführer – mTrip“ plant die Route je<br />

nach Vorlieben. Für iPhone und Android, 4,99 Euro<br />

Per Smartguide: Tablet, das GPS-navigiert durch die City<br />

lotst, Sehenswürdigkeiten werden multimedial erläutert.<br />

Wer vor Anreise bestellt, bekommt den Guide ins Hotel<br />

geliefert. Kosten: 15 Euro, smartguide.co.at<br />

Wien mit dem Rad<br />

Bei „Citybike“ ist die erste Stunde kostenlos. Einmalige<br />

Anmeldegebühr: 1 Euro, citybikewien.at<br />

Umsonst<br />

... in die Oper: Von April bis Juni und im September<br />

werden viele Stücke live per Videowall übertragen.<br />

... ins Museum: Im Museum für angewandte Kunst ist <strong>der</strong><br />

Eintritt jeden Dienstag von 18–22 Uhr frei, mak.at<br />

... ins Konzert: Jeden Sonntagnachmittag Musik for free<br />

auf <strong>der</strong> Himmelwiese, himmel.at<br />

... zum Yoga: Sonntags gibt’s in <strong>der</strong> „Strandbar Hermann“<br />

um 10 Uhr gratis Yoga, strandbarherrmann.at<br />

Wiener Schmäh<br />

Baba! Den Dialekt <strong>der</strong> Wiener verstehen und üben:<br />

Langenscheidts Lilliput „Wienerisch“, 3,50 Euro<br />

Wann erklingt die berühmte Pummerin?<br />

Termine checken und das Läuten <strong>der</strong> Glocke vorab online<br />

hören: stephansdom.at<br />

FOTOS: LAIF (11)/LUCAS VALLECILLES/PETER RIGAUD/E. ROIS + B. STUBENRAUCH/HEMIS/LATITUDESTOCK/CATHRINE STUKHARD/GÜNTER STAND;<br />

MAURITIUS IMAGES; STOCKFOOD; WIENTOURISMUS / PETER RIGAUD / ROBERT OSMARK<br />

44 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2016</strong>


Gut aussehen,<br />

gut fühlen,<br />

gut gelaunt sein<br />

– jeden Monat neu!<br />

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WIEN<br />

Local Heroes<br />

Flug und Hotel sind gebucht, <strong>der</strong> Reiseführer liegt bereit. Und jetzt?<br />

Wir hätten da ein paar Schmankerl zur Überbrückung <strong>der</strong> Wartezeit<br />

ZUM SCHWELGEN<br />

VERLIEBT<br />

IN WIEN<br />

„Before Sunrise“, einer <strong>der</strong><br />

berühmtesten Liebesfilme,<br />

erzählt von Jesse (Ethan<br />

Hawke) und Celine (Julie<br />

Delpy): Sie lernen sich auf<br />

einer Zugfahrt kennen und<br />

verbringen eine beson<strong>der</strong>e<br />

Nacht in Wien ... Vielleicht<br />

erkennen Sie später ja einen<br />

<strong>der</strong> Schauplätze wie<strong>der</strong>!<br />

ZUM GENIESSEN<br />

WER HAT’S<br />

ERFUNDEN?<br />

Wenn Sie glauben, das<br />

Croissant käme aus<br />

Frankreich, liegen Sie<br />

falsch. Sagen jedenfalls<br />

die Österreicher. Ihre<br />

Version <strong>der</strong> Geschichte:<br />

Nach einer Belagerung<br />

durch die Türken 1698 schufen die Bäcker Wiens<br />

die Leckerei, um den Sieg zu feiern – die gebogene<br />

Form ist eine Anspielung auf den Halbmond.<br />

ZUM SCHMUNZELN<br />

Ein Bild von einem<br />

Wiener: So unterhaltsam<br />

können Infografiken sein<br />

„Wien in leiwanden Grafiken“ von Clemens Ettenauer<br />

nimmt Eigenheiten von Wien und seinen Bewohnern aufs<br />

Korn. Holzbaum, 10 Euro, holzbaumverlag.at<br />

ZUM NASCHEN<br />

SÜSSE<br />

SCHNITTE<br />

Klassiker mit Traummaßen:<br />

„Manner Original Neapolitaner“<br />

erobern von Wien aus die Welt<br />

Zart schmelzende Haselnusscreme<br />

zwischen mehreren Schichten knuspriger<br />

Waffel: Für die „Manner Schnitte“<br />

lassen nicht nur eingefleischte<br />

Wiener alles stehen und liegen. 1898<br />

von Firmengrün<strong>der</strong> Josef Manner I.<br />

erfunden, gibt es den mundgerechten<br />

Klassiker heute in so gut wie jedem<br />

deutschen Supermarkt.<br />

FOTOS: DPA IMAGES; FOTOLIA; PR; DER TOURISTIK<br />

46 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2016</strong>


Wien<br />

Unsere<br />

Hotel-Empfehlungen<br />

In <strong>der</strong> Bundeshauptstadt übernachten — von günstig bis luxuriös<br />

****<br />

Lindner Hotel am Belve<strong>der</strong>e<br />

Beste Aussichten<br />

Insi<strong>der</strong><br />

Tipp<br />

Besser geht’s nicht: Das Hotel liegt im Herzen von<br />

Wien, am Botanischen Garten und nur 250 Meter<br />

Fußweg vom Schloss Belve<strong>der</strong>e entfernt. Zum Stadtzentrum<br />

sind es 700 Meter. Die Zimmer und Suiten, die fast<br />

alle einen fantastischen Blick auf das Schloss und die<br />

Stadt bieten, wurden in einem elegant-mo<strong>der</strong>nen<br />

Design gehalten. Österreichische Spezialitäten hält<br />

das urige Restaurant „Heuriger am Belve<strong>der</strong>e“ bereit.<br />

Hotspot nach einem aufregenden Sightseeing-Tag:<br />

<strong>der</strong> Wellnessbereich mit Sauna und Dampfbad.<br />

Über ITS<br />

****<br />

Das Triest<br />

Das schicke Designhotel, das von<br />

Sir Terence Conran entworfen<br />

wurde, ist beson<strong>der</strong>s beliebt in<br />

<strong>der</strong> Künstlerszene. Beson<strong>der</strong>es<br />

Highlight ist <strong>der</strong> wun<strong>der</strong>schöne<br />

Innenhof. Und zur Staatsoper und<br />

Kärntner Straße sind es nur<br />

wenige Gehminuten.<br />

Über DERTOUR<br />

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25Hours beim<br />

Museumsquartier<br />

Das Design orientiert sich an <strong>der</strong><br />

Blütezeit des Zirkusses Anfang des<br />

20. Jahrhun<strong>der</strong>ts. Hier trifft<br />

Handwerk auf Kunst, Elemente<br />

aus <strong>der</strong> Manege auf Antiquitäten.<br />

Genussfreunde lassen sich im<br />

italienischen Restaurant und im<br />

Wellness-Center verwöhnen.<br />

Über DERTOUR<br />

****<br />

Intercityhotel<br />

Mo<strong>der</strong>nes Stadthotel, direkt an<br />

<strong>der</strong> Einkaufsmeile Mariahilfer<br />

Straße gelegen und nur zirka<br />

240 Meter vom Westbahnhof<br />

entfernt. Zum Stephansdom und<br />

zur Hofburg kann man die<br />

2,5 Kilometer entspannt zu<br />

Fuß bummeln, abends die internationale<br />

Küche im Restaurant<br />

genießen.<br />

Über ITS und DERTOUR<br />

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Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 47


Tipps und TRicks<br />

DEr Urlaub<br />

Fotoschule<br />

Hier kommt<br />

das Vögelchen!<br />

Selfies zum Schämen, öde Motive und alles im ungnädigen Licht: Wer<br />

glaubt, nicht fotografieren zu können, sollte Gene Glover kennenlernen<br />

Text: Lenz KoppelstäTTer<br />

48 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>


Tipps und TRicks<br />

Fotos: Getty Images, Victor Staaf<br />

1<br />

Zufälle?<br />

Gibt’s<br />

„Aber sehr unzuverlässig. Heißt:<br />

Schöne Fotos gelingen nicht mal<br />

eben so nebenbei. Dafür muss man<br />

sich Zeit nehmen, mal für ein, zwei<br />

Stunden alleine losziehen und sich<br />

darauf konzentrieren, Fotograf zu<br />

sein. Das heißt: ganz bewusst nach<br />

passenden Motiven suchen.“<br />

2 Timing<br />

ist alles<br />

„Kurz vor Sonnenaufgang und kurz<br />

nach Sonnenuntergang – das nennt<br />

man die blaue Stunde. Kurz nach<br />

Sonnenaufgang und kurz vor Sonnenuntergang<br />

– das ist die goldene<br />

Stunde. Die zwei sind die besten<br />

Zeiträume fürs Fotografieren, weil<br />

das Verhältnis von Licht und Schatten<br />

optimal ist. Mittags knipsen?<br />

Keine gute Idee. Denn wenn die<br />

Sonne am höchsten steht, wirft sie<br />

vertikale Schatten, und das ist nur<br />

selten vorteilhaft. Grundsätzlich<br />

gilt: Lieber im Schatten als in <strong>der</strong><br />

Sonne fotografieren – das Licht ist<br />

dort weicher und sanfter.“<br />

3Und wo<br />

sind die<br />

FüSSe?!<br />

„Diese Reaktion höre ich oft,<br />

wenn das Foto gemacht wurde.<br />

Doch um jemanden schön zu<br />

porträtieren, muss die Person<br />

nicht zwingen<strong>der</strong>maßen von<br />

Kopf bis zum kleinen Zeh auf<br />

dem Foto zu sehen sein. Wichtig<br />

ist jedoch, wo man den Schnitt<br />

setzt. Da gibt es zwei Regeln:<br />

Lieber über dem Knie als unter<br />

dem Knie und lieber an <strong>der</strong><br />

Brust als am Bauch.“<br />

6<br />

Noch<br />

4Das<br />

perfekte<br />

Selfie<br />

„Auch bei dieser neuen Form<br />

des Porträts gilt die altbewährte<br />

Regel: Menschen sehen von oben<br />

besser aus als von unten – beson<strong>der</strong>s<br />

wenn mit Blitz fotografiert<br />

wird. So fallen die Schatten in<br />

die richtige Richtung und geben<br />

den Gesichtern Kontur. Also:<br />

Die Selfie-Stange immer schön<br />

hochhalten, auch wenn das am<br />

nächsten Tag Muskelkater im<br />

Oberarm gibt.“<br />

5Bitte<br />

nicht<br />

lachen!<br />

„Smile! Cheeese! Spaghettiiiii!<br />

All das ist unnütz, denn wenn<br />

Menschen vor <strong>der</strong> Kamera zum<br />

Lachen animiert werden, sieht das<br />

stets gestellt und gequält aus –<br />

und keineswegs glücklich.<br />

Lachen ist schön, gesund und<br />

macht Spaß, auf Fotos aber sind<br />

grinsende Gesichter nicht immer<br />

vorteilhaft. Außer es passiert<br />

spontan. Wenn ich Leute fotografiere,<br />

spreche ich mit ihnen:<br />

Ich stelle Fragen, mache einen<br />

lustigen Spruch – ich will, dass<br />

sie die Kamera vergessen. So entstehen<br />

die schönsten Bil<strong>der</strong>.“<br />

mal!<br />

„Die digitale Fotografie hat unsere<br />

Arbeit total verän<strong>der</strong>t – und vereinfacht.<br />

Im Gegensatz zum Maler ist es dem<br />

Fotografen möglich, sich innerhalb von<br />

Sekunden dutzendfach an einem Motiv<br />

zu versuchen. Für ein Gemälde müssen<br />

die Porträtierten stundenlang still sitzen,<br />

die mo<strong>der</strong>ne Fotografie dagegen ist eine<br />

Abfolge von Momenten. Das heißt:<br />

abdrücken so oft wie möglich! Ich knipse<br />

unentwegt. Je mehr Fotos ich mache,<br />

desto größer ist die potenzielle Ausbeute<br />

an schönen Aufnahmen. Allerdings<br />

bedeutet das auch, dass die Auswahl am<br />

Computer ganz schön langwierig sein<br />

kann – aber es lohnt sich.“<br />

8<br />

Wie<br />

7Achten<br />

Sie auf<br />

Ihre Linie ...<br />

„Genauso wie Maler können auch<br />

Fotografen ein Motiv im Kopf in<br />

unterschiedliche Bereiche einteilen,<br />

bevor sie ein Bild machen. Wenn<br />

man je zwei parallele senkrechte und<br />

waagerechte Linien durch das Bild<br />

zieht, ergibt das neun Rechtecke.<br />

Der Fokus des Motivs sollte auf<br />

einem <strong>der</strong> vier Ecken des mittleren<br />

Rechtecks liegen. Diese Methode<br />

nennt sich in <strong>der</strong> Fachsprache<br />

„Drittel-Regel“. Bei guten Kameras<br />

lässt sich ein solches Raster einstellen,<br />

sodass man es bei <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Aufnahme vor Augen hat. Selbst<br />

erfahrene Profis arbeiten übrigens<br />

mit diesem Raster.“<br />

kriegen<br />

die das hin?<br />

„Wer gute Fotos machen will, sollte sich<br />

viele gute Fotos anschauen. Ich blättere<br />

ständig in Magazinen und Bildbänden<br />

und gehe in zahlreiche Ausstellungen.<br />

Bei meinen Favoriten frage ich mich: Wie<br />

hat <strong>der</strong> Fotograf das gemacht? Und, noch<br />

wichtiger: Wie würde ich es machen? Je<br />

mehr gute Beispiele Sie sich anschauen,<br />

desto deutlicher merken Sie: Je<strong>der</strong> hat<br />

seinen eigenen Stil. Man spürt, was<br />

einem gefällt, was man selbst gut kann –<br />

o<strong>der</strong> eben nicht. So finden Sie heraus, in<br />

welche Richtung Sie gehen wollen.“<br />

9machen<br />

sie, was<br />

sie wollen<br />

„Regeln sind da, um gebrochen zu<br />

werden. Das gilt auch in <strong>der</strong> Fotografie.<br />

Wenn Sie nicht mehr an all<br />

diese Regeln denken und Ihre Aufnahmen<br />

trotzdem klasse werden –<br />

dann sind Sie auf dem besten Weg,<br />

ein toller Fotograf zu werden.“<br />

Ein Bild von einem Mann:<br />

Gene Glover ist Fotograf<br />

(Editorial und Werbung) und<br />

lebt in Berlin<br />

Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 49


Special<br />

Das große Glück<br />

<strong>der</strong> kleinen Dinge<br />

Wer hier nicht shoppt, ist selber schuld:<br />

Die Berliner Bloggerin Okka Rohd zeigt uns ihren Kiez.<br />

Und ein paar echte Geheimtipps<br />

FOTOS: Gene Glover<br />

50 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>


Berlin<br />

„Ting“ (diese Seite) verbindet asiatisches und skandinavisches Interiordesign miteinan<strong>der</strong>. Im Dänischen bedeutet <strong>der</strong><br />

Shopname „Dinge“, im Chinesischen „kurz anhalten“. „Kurz“ klappt bei Autorin Okka Rohd allerdings nie. Wi<strong>der</strong>stand zwecklos<br />

„Schokolade ist Gottes Antwort auf Brokkoli“, heißt es. Könnte man auch über die Törtchen von „Jubel“ behaupten (links)<br />

Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 51


Special<br />

1 2 3<br />

4 5 6<br />

1–3 Bestens beraten wird man im kuratierten<br />

Fachgeschäft „MDC Cosmetics“ – übrigens auch<br />

telefonisch o<strong>der</strong> per Mail. Wäre aber schade: Labels wie<br />

dieses sollte man dringend persönlich kennenlernen.<br />

4–6 Handverlesen sind die Dinge von „Ting“,<br />

in die man sich bei einem Kaffee verlieben kann. Inhaberin<br />

Laura Huppert eröffnete den Shop, nachdem sie viele<br />

Inspirationen von ihrer Reise nach Japan mitbrachte.<br />

Selbst Wischlappen sehen hier gut aus!<br />

Ich wollte eigentlich nie in den Berliner<br />

Prenzlauer Berg ziehen – schließlich war<br />

ich in Hamburg glücklich und konnte mir<br />

ein Leben ohne Franzbrötchen und auf <strong>der</strong> Elbe<br />

vorbeiziehenden Schiffen nicht vorstellen. Und<br />

dann ist es doch passiert: Dieser Kiez, <strong>der</strong> so oft<br />

belächelt und manchmal beschimpft wird und in<br />

dem fast unbezahlbare Luxuswohnungen neben<br />

Häusern mit Kohleöfen stehen, ist mein Zuhause<br />

geworden. Mehr noch: Er ist <strong>der</strong> erste Ort, an dem<br />

ich mich nach sehr vielen Umzügen und Städten<br />

52 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>


Berlin<br />

Flughafen<br />

Tegel<br />

Brandenburger<br />

Tor<br />

Prenzlauer<br />

Berg<br />

Berlin<br />

Flughafen<br />

Schönefeld<br />

angekommen fühle. Im Sommer wohnen wir acht<br />

Jahre hier. Ich weiß, wo <strong>der</strong> schönste Kirschbaum<br />

steht und dass <strong>der</strong> Frühling beginnt, wenn er anfängt<br />

zu blühen. Ich weiß, wo es Franzbrötchen<br />

gibt, die ein bisschen nach Hamburg schmecken,<br />

und unfair guten Käsekuchen. Ich weiß, in welchem<br />

Buchladen ich die besten Entdeckungen<br />

machen kann und in welchem Kiosk ich immer<br />

meine Lieblingszeitschrift bekomme (und Kredit,<br />

falls ich mal wie<strong>der</strong> mein Portemonnaie vergesse).<br />

Vor allem aber weiß ich, dass es nie nur<br />

die Orte sind, die einem das Gefühl von Zuhause<br />

ins Herz flüstern, son<strong>der</strong>n immer auch die Menschen.<br />

Dafür muss ich nur einen Spaziergang<br />

durch meinen Kiez machen.<br />

Der beginnt für mich immer bei Laura. Vor<br />

fünf Jahren hat Laura Huppert in <strong>der</strong> Rykestraße<br />

ihren Laden „Ting“ eröffnet. Irgendwann kamen<br />

wir ins Gespräch, und sie erzählte mir von<br />

ihrer Idee, beson<strong>der</strong>e Dinge aus Skandinavien<br />

und Asien zu verkaufen. Ich fand das zuerst eine<br />

ziemlich wilde Kombination, bis ich sah, was für<br />

Schönheiten man hier finden kann: Postkarten,<br />

die so hübsch sind, dass man sie gar nicht verschicken<br />

mag. Tabletts, die jeden Tablett-Tick<br />

rechtfertigen (für mich jedenfalls, mein Mann<br />

sieht das ein wenig an<strong>der</strong>s). Prints <strong>der</strong> dänischen<br />

Designerin Berit Mogensen Lopez, die man als<br />

Geschenk kauft und dann doch in die eigene<br />

Wohnung hängt. Es sind die Schätze einer begabten<br />

Schatzsucherin. Dinge, die unterschiedlicher<br />

kaum sein könnten, aber doch eines gemein haben:<br />

Sie finden einen festen Platz im Alltag und<br />

werden zu Mitbewohnern. Dass man zu jedem<br />

Einkauf einen netten Schnack und eine Lakritzstange<br />

bekommt, macht das Rumstöbern und<br />

Einkaufen noch ein bisschen schöner.<br />

Im Knödelhimmel<br />

Jedes Gericht bekommt im „Häppies“ einen Namen. Es soll auch schon<br />

Österreicher gegeben haben, die die Germknödel-Variationen als die<br />

weltbesten anerkannten ...<br />

Weiter geht’s zu „MDC Cosmetic“, einem<br />

Fachgeschäft für Kosmetik, das 2012 gegenüber<br />

vom Wasserturm eröffnet hat. „Mir ist<br />

es wichtig, für jeden Kunden Zeit zu haben“, sagt<br />

Geschäftsführerin Melanie Dal Canton, und es<br />

sind keine leeren Worte. Wer den Laden in <strong>der</strong><br />

Knaackstraße betritt, bekommt neben mit Liebe<br />

ausgewählten Spitzenprodukten von Marken wie<br />

Aesop, Susanne Kaufmann, Kosho Cosmetics<br />

o<strong>der</strong> Odacité eine Spitzenberatung – und zu den<br />

Produkten jede Menge Hintergrundwissen und<br />

Geschichten. Der Rosmarin-Balm von Althaea<br />

zum Beispiel, <strong>der</strong> von einem Olivenbauern auf<br />

Kreta in Handarbeit hergestellt wird und duftet<br />

wie ein Kräuterbeet. Das Rosenwasser von Santa<br />

Maria Novella aus Florenz, das so schon seit<br />

1612 hergestellt wird. O<strong>der</strong> die Kerzen des ältes-<br />

Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 53


Special<br />

1 2 3<br />

4 5 6<br />

ten französischen Kerzenherstellers Cire Trudon<br />

in Duftrichtungen wie „Chan<strong>der</strong>nagor“ (mit<br />

Kampfer und Eukalyptus, Ingwerblüte und Nelkenauszügen)<br />

o<strong>der</strong> „Manon“ (den Wäscherinnen<br />

des alten Paris gewidmet und nach Lavendel und<br />

Orangenblüte duftend).<br />

Jetzt habe ich Hunger, und den stille ich am<br />

liebsten im „Häppies“. Hier gibt es genau ein<br />

Gericht: Germknödel, hauptsächlich herzhaft,<br />

aber auch süß und allesamt so gut, dass meine<br />

Mutter es mir nicht übel nimmt, wenn ich sie mit<br />

ihren vergleiche (die ich bislang für unerreichbar<br />

gut gehalten hatte). Auf <strong>der</strong> Karte steht zum Beispiel<br />

„Ben“ mit Curry-Tofu-Füllung, Mango-Kokossauce<br />

und Erdnüssen (meine Lieblingssorte),<br />

o<strong>der</strong> „Gabriel“ mit Bio-Hühnchen-Gorgonzola-<br />

Füllung, Aprikosen-Rosmarin-Sauce und Walnüssen.<br />

Und natürlich „Netti“ mit Pflaumenmus,<br />

brauner Butter und Mohnzucker (gibt es einen<br />

besseren Nachtisch?). Dazu eine Rharbarberlimonade<br />

nach einem geheimen Familienrezept.<br />

54 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>


Berlin<br />

1 Echtes Soulfood Unglaublich viele Varianten<br />

von Germknödeln gibt es im „Häppies“. Und eine ist<br />

leckerer als die an<strong>der</strong>e. 2+3 Ein Lebensmittelladen?<br />

Eine offenbarung! Ehrliche, oft<br />

handgemachte Produkte, dazu Kochbücher und -kurse:<br />

Die Inhaber Andreas Klöckner und Sascha Rimkus wissen,<br />

was sie tun. 4+5 Ein Grund, zum „Jubel“ zu<br />

gehen, findet sich immer. Ziegenfrischkäsetörtchen, zum<br />

Beispiel. 6. Die Sterne vom Himmel holt das<br />

Zeiss Großplanetarium – inklusive 3-D-Sound<br />

Der winzige Laden ist immer gut gefüllt – was<br />

sicher nicht nur an den Germknödeln liegt, son<strong>der</strong>n<br />

auch an Besitzerin Uli Marschner und ihrer<br />

Herzlichkeit.<br />

Vom „Häppies“ aus sind es nur ein paar Schritte<br />

bis zu „Goldhahn & Sampson“, dem<br />

für mich schönsten Lebensmittelladen <strong>der</strong> Stadt.<br />

Wobei Lebensmittelladen es gar nicht wirklich<br />

trifft: Hier bekommt man neben feinem Essig,<br />

mild bis höllisch scharfen Chilis, anständigen<br />

Kaffeebohnen, Wein für jede nur denkbare Gelegenheit,<br />

arktischen Meersalzflocken, frischem<br />

Brot und Macarons nämlich auch Kochbücher,<br />

in denen man bei einem Kaffee in einem tiefen<br />

Le<strong>der</strong>sessel ganz in Ruhe schmökern kann. Wer<br />

will, kann sich hier auch gleich das Kochen beibringen<br />

lassen. Auf dem Programm stehen Kurse<br />

wie „Chinesisch für Anfänger“ o<strong>der</strong> „Journey to<br />

Jerusalem“. Eine Stunde in diesem Laden macht<br />

mich glücklicher als die Karamellschokolade mit<br />

gesalzener Butter, die ich hier immer kaufe. Und<br />

es ist eine sehr, sehr gute Schokolade.<br />

Das nächste Ziel meines Spaziergangs klingt<br />

womöglich ein wenig merkwürdig, weil das<br />

Zeiss GroSSplanetarium nach zweijähriger<br />

Renovierungszeit erst wie<strong>der</strong> in diesem<br />

Sommer eröffnet, aber die Umrundung <strong>der</strong> großen<br />

silbernen Kugel, die mitten im Prenzlauer<br />

Berg liegt wie eine Boule-Kugel, die ein Riese<br />

beim Spielen vergessen hat, macht mich nicht<br />

nur sehr vorfreudig, son<strong>der</strong>n auch sehr ruhig.<br />

Vielleicht weil einem dieser Ort klarmacht, wie<br />

unbedeutend man selbst und die eigenen Probleme<br />

im Universum sind. Wie sagte Immanuel<br />

Kant das so schön? „Zwei Dinge erfüllen das Gemüt<br />

mit immer neuer und zunehmen<strong>der</strong> Bewun<strong>der</strong>ung<br />

und Ehrfurcht (...): <strong>der</strong> bestirnte Himmel<br />

über mir und das moralische Gesetz in mir.“<br />

Ich freue mich jedenfalls schon auf das Programm<br />

<strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>eröffnung: „Sterne über Berlin“. In <strong>der</strong><br />

Kuppel gibt es dann nicht nur einen 3-D-Sound,<br />

son<strong>der</strong>n auch eine 360-Grad-Videoanlage, <strong>der</strong>en<br />

hochauflösendes Bild die gesamte Kuppel füllt –<br />

man erlebt den Flug zu den Sternen also dreidimensional.<br />

Zur feinen „Patisserie Jubel“ ist es<br />

lediglich ein kleiner Spaziergang – am schönsten<br />

über die Winsstraße, von <strong>der</strong>en Wandel <strong>der</strong><br />

Filmkritiker Knut Elstermann in seinem Buch<br />

„Meine Winsstraße“ erzählt, dann weiter über<br />

die Marienburger Straße. Die kleine Patisserie,<br />

die letztes Jahr in <strong>der</strong> Hufelandstraße eröffnet<br />

hat, darf man allerdings nur mit Vorwarnung<br />

empfehlen. Mit den kleinen Törtchen von Kai<br />

Michels und Lucie Babinska kann man sich nämlich<br />

glücklich essen – und das tue ich hier ziemlich<br />

oft. Aber wie könnte ich auch nicht, wenn es<br />

Feigentörtchen mit Crème fraîche, Dattel-Speck-<br />

Crunch und Bronzefenchel gibt? O<strong>der</strong> köstliche<br />

Ziegenfrischkäsetörtchen mit Apfel, Orange<br />

und Thymian, o<strong>der</strong> meinen ewigen Liebling: die<br />

Passionsfrucht-Tarte? Immer so klein, dass man<br />

gleich ein paar probieren kann, immer aufregend<br />

in <strong>der</strong> Kombination <strong>der</strong> Aromen und Konsistenzen<br />

und immer angenehm mo<strong>der</strong>n präsentiert.<br />

Was übrigens für den ganzen Laden gilt. Hier sitzt<br />

man an schlichten Holztischen mit Blick auf die<br />

Glasvitrine voller Köstlichkeiten und die Wand<br />

mit den hellblauen Kacheln. Hinsetzen, durchatmen,<br />

genießen. Und sehr glücklich wie<strong>der</strong> nach<br />

Hause gehen.<br />

Fotos: Gene Glover; Fotolia; PR<br />

Tipps<br />

Adressen<br />

„Ting“: Rykestr. 41, 10405 Berlin, ting-shop.com<br />

„MDC Cosmetic“: Knaackstr. 26, 10405 Berlin,<br />

mdc-cosmetic.com<br />

„Häppies“: Dunckerstr. 85, 10437 Berlin, haeppies.de<br />

„Goldhahn & Sampson“: Dunckerstr. 9, 10437 Berlin,<br />

goldhahnundsampson.de<br />

Zeiss Großplanetarium: Prenzlauer Allee 80, 10405<br />

Berlin, sdtb.de/Zeiss-Grossplanetarium.25.0.html<br />

„Jubel – Feine Patisserie“: Hufelandstr. 10, 10407 Berlin,<br />

jubel-berlin.de<br />

Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 55


Berlin<br />

Local Heroes<br />

Politik, Kunst, Stars & Sternchen – die aufregende Metropole an <strong>der</strong> Spree<br />

hat alles zu bieten. Stimmen Sie sich auf ein paar aufregende Tage ein!<br />

Zum Ausprobieren<br />

Bieryoga<br />

Namaste und Prost: In wechselnden<br />

Berliner Yogastudios wird <strong>der</strong> Genuss<br />

von Pils & Co. mit Asanas kombiniert.<br />

Kann man natürlich auch prima zu<br />

Hause praktizieren. Für die Yogis und<br />

Yoginis in <strong>der</strong> Hauptstadt gibt es alle<br />

Termine unter bieryoga.de<br />

zum Schwelgen<br />

Knorke!<br />

Sie verstummt nicht, die berühmte<br />

Berliner Schnauze: Eine Weile<br />

war er total out, doch inzwischen<br />

gilt <strong>der</strong> an Wortwitz reiche<br />

Dialekt („Ick lach ma’n Ast und<br />

setz mir druff“) wie<strong>der</strong> als total<br />

knorke. Bei einer Umfrage im<br />

Auftrag <strong>der</strong> Gesellschaft für<br />

Deutsche Sprache gaben 62 Prozent<br />

<strong>der</strong> befragten Hauptstädter<br />

ab 14 Jahren an, zumindest hin<br />

und wie<strong>der</strong> zu berlinern.<br />

Zum Aufhängen<br />

Berlin & die Wände:<br />

Fotografien zeigen<br />

Ansichten einer Stadt<br />

Zum Beispiel Premiumposter „Liebesbeweis“ von Michael Belhadi,<br />

ab 12 Euro, über juniqe.com<br />

Zum Mitfiebern<br />

Victoria<br />

Die Spanierin Victoria lernt vor einem Berliner Klub Sonne (Fre<strong>der</strong>ick Lau),<br />

Boxer (Franz Rogowski), Blinker (Burak Yiğit) und Fuß (Max Mauff ) kennen.<br />

Weil sie eine Schuld begleichen müssen, planen die Jungs einen Coup – mit<br />

ihrer neuen Bekanntschaft. Was als Abenteuer beginnt, droht im Chaos zu<br />

enden. Der Film wurde in einer einzigen Kameraeinstellung gedreht und erhielt<br />

2015 u. a. den Deutschen Filmpreis in sechs Kategorien. DVD, ca. 23 Euro<br />

56 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>


Berlin<br />

Unsere<br />

Hotel-Empfehlungen<br />

In <strong>der</strong> Hauptstadt übernachten — von günstig bis luxuriös<br />

****<br />

H10 Berlin KuDAmm<br />

Insi<strong>der</strong><br />

Tipp<br />

Historisch-mo<strong>der</strong>nes<br />

Ambiente<br />

Cooles Stadthotel nahe dem Kurfürstendamm<br />

mit seinen vielseitigen Shoppingmöglichkeiten. Der<br />

restaurierte Altbau – ein Schulgebäude aus dem<br />

19. Jahrhun<strong>der</strong>t – ist mit einem mo<strong>der</strong>nen Neubau<br />

durch die Lobby verbunden. Zur Gedächtniskirche und<br />

zum Zoologischen Garten sind es nur 500 Meter zu<br />

Fuß, abends lockt Entspannung für müde Füße im<br />

hoteleigenen Spa-Bereich. Das Restaurant serviert<br />

hervorragende deutsche und mediterrane Küche.<br />

Über ITS und DERTOUR<br />

Fotos: bieryoga; DVD/BD Victoria; PR<br />

****<br />

Titanic<br />

Chaussee<br />

Elegantes Hotel in Berlins Upper<br />

East Side, nur wenige Minuten<br />

vom Hauptbahnhof und Hackeschen<br />

Markt entfernt. Großer<br />

Wellness-Spa mit türkischem<br />

Hamam und Indoor-Pool.<br />

Über DERTOUR<br />

****<br />

Abion<br />

Spreebogen<br />

WATerside<br />

In angenehm ruhiger Lage, aber<br />

dennoch zentral liegt dieses<br />

Hotel direkt an <strong>der</strong> Spree. Die<br />

elegante Friedrichstraße und das<br />

Brandenburger Tor können zu Fuß<br />

erreicht werden – o<strong>der</strong> Sie leihen<br />

sich einfach ein Rad im Hotel.<br />

Über ITS und DERTOUR<br />

Beratung und Buchung in Ihrem Reisebüro o<strong>der</strong> auf<br />

www.DER.COM<br />

***<br />

Hotel Amano<br />

Grand Central<br />

Das dritte Amano-Hotel in Berlin<br />

mit seinem puristischen Design<br />

liegt gegenüber dem Hauptbahnhof<br />

– perfekt für Sightseeing-<br />

Ausflüge. Das Hotel verfügt über<br />

eine begrünte Dachterrasse und<br />

einen Fitnessbereich mit Blick auf<br />

das Regierungsviertel. Zimmer<br />

mit Twin- o<strong>der</strong> Kingsize-Betten<br />

und freiem WLAN-Zugang.<br />

Über DERTOUR<br />

Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 57


KOLUMNE<br />

LIEGEN LERNEN<br />

Reisen bildet? Unbedingt! Zum<br />

Beispiel, nicht alles so unfassbar<br />

ernst zu nehmen. O<strong>der</strong> den Mut<br />

zur Improvisation zu haben.<br />

Vielleicht eine <strong>der</strong> schönsten<br />

Lektionen: die Kunst <strong>der</strong><br />

Gelassenheit zu üben. Jeden Tag,<br />

nicht nur im Urlaub<br />

58 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2016</strong>


Kolumne<br />

Wer einen Blick ins Leben <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en wirft, lernt viel fürs eigene.<br />

Miriam Collée über Erkenntnismitbringsel aus dem Urlaub<br />

Was macht<br />

Reisen<br />

mit uns?<br />

Fotos: plainpicture; Simone Scardovelli<br />

Linguine, Campanelle, Vollkorn-<br />

Penne o<strong>der</strong> Dinkel-Fussili?“ Noch<br />

nie erschien mir eine Frage absur<strong>der</strong>.<br />

Es war Montagmittag, ich stand<br />

ziemlich verstrahlt mit einem Tablett<br />

in <strong>der</strong> Hand beim Italiener am Bestelltresen.<br />

Erst am Vortag war ich aus<br />

Burma zurückgekommen, und nach<br />

20 Tagen Reis mit irgendwas empfand<br />

ich diese Vielfalt nicht nur als völlig<br />

sinnlos, son<strong>der</strong>n auch als vulgär. Wie<br />

alles an diesem Laden, in dem ich fast<br />

jede zweite Mittagspause verbrachte.<br />

Diese durchgestylte Systemgastronomie.<br />

Mitarbeiter, die Nudeln kneteten<br />

in einem Glaskasten, als wären sie im<br />

Zoo. Showköche, die Basilikum durch<br />

die Luft in die Pfanne jagten, und vor<br />

allem: die Gäste. Nach drei Wochen<br />

umgeben von in Tüchern gewickelten<br />

Menschen habe ich für Frauen in<br />

Isabel-Marant-Mänteln und Designerturnschuhen<br />

genauso wenig Verständnis<br />

wie für gezwirbelte, verknotete<br />

o<strong>der</strong> gedinkelte Teigwaren.<br />

Es ist nie verkehrt, ab und zu aus<br />

seinem gewohnten Leben herauszutreten<br />

und das Ganze von außen zu<br />

betrachten. Es hilft, Wichtiges von<br />

Unwichtigem zu unterscheiden. Ich<br />

wünschte, ich wäre in dieser kleinen<br />

Schule in <strong>der</strong> Pampa von Costa Rica<br />

gewesen, bevor ich sechs schlaflose<br />

Wochen damit verbrachte, mich für<br />

die richtige Schule mit dem richtigen<br />

päda gogischen Ansatz für unsere<br />

Tochter zu entscheiden. Vermutlich<br />

müsste ich sie dann nicht jeden Morgen<br />

durch die halbe Stadt kutschieren,<br />

son<strong>der</strong>n hätte sie einfach an <strong>der</strong> stinknormalen<br />

Regelschule um die Ecke<br />

angemeldet. Fertig, aus, das Gute liegt<br />

im Einfachen, nicht im Komplizierten.<br />

Aber das vergisst man leicht zwischen<br />

Dinkel-Fussili und Marant-Klamotten.<br />

Ich mag es nicht, wenn man das<br />

Reisen verklärt. Für mich ist Reisen<br />

nicht „die Sehnsucht nach dem Leben“,<br />

wie Kurt Tucholsky schrieb, ich finde<br />

das Leben und den Alltag schon aufregend<br />

genug. Ich glaube auch nicht,<br />

dass Reisen glücklich macht o<strong>der</strong> gar<br />

dauerhaftes Glück bedeutet, denn die<br />

euphorischen Momente treten beim<br />

Reisen wie im richtigen Leben immer<br />

nur punktuell auf. Die spuckende<br />

Tochter, <strong>der</strong> verpasste Zuganschluss,<br />

das miese Hotelbett – all das kann kein<br />

Glück sein. Aber ich glaube fest daran,<br />

dass man von je<strong>der</strong> Reise etwas mitnimmt.<br />

Ein Aha-Erlebnis, ein Erkenntnissouvenir.<br />

Aus Indien importierte<br />

ich ein Päckchen Toleranz. Die banale<br />

Einsicht, dass es viele Arten gibt, mit<br />

Dingen umzugehen. Nie werde ich<br />

vergessen, wie angeekelt ich in Kerala<br />

angestarrt wurde, als ich versuchte,<br />

ein Linsencurry mit den Fingern von<br />

einem Bananenblatt in meinen Mund<br />

zu schaufeln. Die Hälfte landete in<br />

meinem Ausschnitt, die an<strong>der</strong>e lief als<br />

Rinnsal in meine Blusenärmel. Es war<br />

erniedrigend – bis sich ein Herr erbarmte<br />

und mir zeigte, wie ich mit <strong>der</strong><br />

Handfläche einen Löffel formen muss<br />

und per Daumenhebel den Brei sauber<br />

in den Mund schiebe. Zum Dank hatte<br />

ich ihm meine linke Hand gegeben<br />

– die rechte war ja voller Curry – was<br />

einer himmelschreienden Beleidigung<br />

gleichkam, denn mit <strong>der</strong> linken wischen<br />

sich In<strong>der</strong> den Hintern ab.<br />

In China dagegen begriff ich, dass<br />

Perfektionismus nichts als eine dumme<br />

Angewohnheit ist, wo man allen<br />

Eventualitäten des Lebens doch auch<br />

prima mit Klebeband begegnen kann<br />

(selbst einem kaputten Motorroller).<br />

Wenn man es schafft, einen Teil <strong>der</strong><br />

Mitbringsel in den Alltag hinüberzuretten,<br />

gebe ich <strong>der</strong> Urlaubsforscherin<br />

Jessica de Bloom von <strong>der</strong> Uni Tampere<br />

in Finnland recht: Reisen macht<br />

doch glücklich. Laut ihrer Studie sind<br />

Menschen, die ihr Geld für Ausflüge,<br />

Kurz<strong>urlaub</strong>e und Co. ausgeben, zufriedener<br />

als jene, die Materielles kaufen.<br />

Erlebnisse sind nicht vergleichbar und<br />

verschleißen nicht. Der Urlaub bleibt<br />

im Gedächtnis – die Designerturnschuhe<br />

aber sind in <strong>der</strong> nächsten Saison<br />

schon wie<strong>der</strong> out.<br />

Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 59


Mittelmeer<br />

Arzu Bulut (l.)<br />

und Lale Yanik<br />

betreiben gemeinsam das<br />

türkische Restaurant<br />

„Osmans Töchter“ in <strong>der</strong><br />

Berliner Pappelallee 15<br />

Türkisch für<br />

Anfänger<br />

„Nefis“ – „köstlich“. „Afiyet olsun“ – „Guten Appetit“. So weit die<br />

Theorie. Kommen wir zur Praxis: Vier Insi<strong>der</strong> verraten ein paar<br />

leckere Küchengeheimnisse. Unbedingt nachkochen!<br />

protokolle: lenz koppelstätter<br />

illustrationen: claudia meitert<br />

60 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>


Türkische Riviera<br />

Karniyarik<br />

nach GroSSmutters<br />

Art<br />

Mit und ohne Fleisch<br />

Einkaufsliste<br />

für 4 Personen<br />

4 Auberginen, 2 Zwiebeln, Spitz paprika,<br />

250 g Rin<strong>der</strong>hack, Salz,<br />

Pfeffer, Sonnenblumenöl, Petersilie<br />

Liebling<br />

Nr. 1<br />

Wenn ich nach Hause komme und meine Mutter<br />

hat Karniyarik gekocht, duftet die ganze Wohnung<br />

nach Kindheit“, sagt Lale Yanik. Sie sitzt<br />

mit ihrer guten Freundin und Geschäftspartnerin Arzu<br />

Bulut am Fenster ihres Restaurants „Osmans Töchter“ in<br />

<strong>der</strong> Berliner Pappelallee und träumt vom letzten Besuch<br />

in <strong>der</strong> Heimat. Yanik ist in <strong>der</strong> Türkei und in Deutschland<br />

aufgewachsen, dann verschlug es sie nach Berlin, wo sie Bulut<br />

kennengelernt hat – seit 2012 betreiben sie zusammen<br />

ihr Lokal: eine kulinarische Verbindung aus Tradition und<br />

Mo<strong>der</strong>ne, lautet das Motto. Aber wenn zu Hause gefüllte<br />

Auberginen auf den Tisch kommen, dann nach Großmutters<br />

Rezept. „Aubergine, das ist für uns Türken ein Grundnahrungsmittel“,<br />

sagt Bulut. „Eine Aubergine frisch aus<br />

dem Garten schmeckt so saftig wie sonst nichts.“ Wenn die<br />

zwei Frauen von ihrem Lieblingsgericht sprechen, geraten<br />

sie bald ins Schwärmen – und Philosophieren. „Kochen und<br />

Essen“, sagt Yanik, „ist für uns Türken mehr als Nahrungsaufnahme.<br />

Es ist eine Lebenseinstellung, eine Offenbarung.“<br />

Und so geht’s:<br />

Karniyarik heißt übersetzt „den<br />

Bauch aufschlitzen“ – und genau<br />

1. das wird bei den Auberginen gemacht.<br />

„Wählen Sie kleinere Früchte<br />

aus, die sind saftiger und lassen sich<br />

besser schneiden“, rät Yanik. Die Auberginen<br />

mit Salzwasser beträufeln<br />

und in <strong>der</strong> Pfanne weich braten. Zuerst<br />

die Zwiebeln leicht andünsten. Mit <strong>der</strong><br />

klein geschnittenen Spitzpaprika und<br />

dem Hack vermengen. Alles würzen<br />

und anbraten.<br />

Die Mischung in die Auberginen<br />

geben. Den Boden <strong>der</strong> Auf-<br />

2. laufform mit etwas Salzwasser<br />

füllen, die Auberginenhälften hineinlegen<br />

und etwa eine halbe Stunde backen.<br />

„Für die vegetarische Variante“,<br />

sagt Bulut, „nehme ich Oliven- anstatt<br />

Sonnenblumenöl – und ich gebe auch<br />

etwas Paprika- o<strong>der</strong> Tomatenmark<br />

dazu.“ Die Variante ohne Hack nennt<br />

sich übrigens Imam Bayildi, was so viel<br />

heißt wie „<strong>der</strong> ohnmächtige Imam“.<br />

Eine Tomatenscheibe und ein<br />

Stück Paprika auf die Schiff-<br />

3. chen legen und das Gericht<br />

heiß servieren. „Als klassische Beilage<br />

wird Butterreis serviert“, sagt Yanik.<br />

„Noch lieber esse ich sie aber einfach<br />

nur mit Fladenbrot“, fügt Bulut hinzu:<br />

„Nichts schmeckt besser, als am Ende<br />

das Brot in den Sud zu tunken.“<br />

Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 61


Mittelmeer<br />

Schon als Junge wollte Ismet Yildirim Fischer werden,<br />

wie sein Vater, sein Großvater und sein Urgroßvater.<br />

Yildirim lebt in <strong>der</strong> Nähe des Küstenstädtchens Side<br />

an <strong>der</strong> Türkischen Riviera. Das Meer ist sein Element. „Ich<br />

brauche es wie den Sauerstoff zum Atmen“, sagt er. Jeden<br />

Tag fährt er raus und bringt anschließend den Großteil seines<br />

Fangs zum Fischmarkt. „Morgens das zu fangen, was<br />

abends auf den Tisch kommt, das ist ein schöner Kreislauf<br />

des Lebens“, sagt Yildirim. „Das erfüllt mich.“ Er isst jeden<br />

Tag Fisch – am liebsten Dorade. „Weil sie ein zartes und<br />

aromatisches Fleisch hat“, sagt er. „Aber auch, weil sie so<br />

einfach zu entgräten ist“, fügt er hinzu und lacht. Selbst ein<br />

hartgesottener Fischer kann eines nicht leiden: Gräten!<br />

Liebling<br />

Nr. 2<br />

„Zu fangen,<br />

was auf den Tisch<br />

kommt, erfüllt<br />

mich.“<br />

Ismet Yildirim, Fischer<br />

Dorade nach<br />

Fischers Art<br />

Mit dabei: Viel Knoblauch!<br />

Einkaufsliste<br />

für 4 Personen<br />

4 Doraden, 8 Kartoffeln, 1 Zitrone,<br />

2 rote Peperoni, rote Zwiebel,<br />

Knoblauch, Butter, Olivenöl, Salz,<br />

Pfeffer, Lorbeerblätter<br />

Und so geht’s:<br />

1. in dicke Würfel schneiden. Die<br />

Die Doraden säubern und trocken<br />

tupfen. Kartoffeln schälen und<br />

Fische und die Kartoffeln mit Knoblauchzehen<br />

(nach Belieben) auf ein<br />

Ofenblech legen. „Wir Türken können<br />

von Knoblauch nie genug bekommen“,<br />

sagt Yildirim. „Wenn es in <strong>der</strong> Küche<br />

danach riecht, dann läuft uns das Wasser<br />

im Mund zusammen.“<br />

2. Pfeffer und den Saft <strong>der</strong> Zitrone<br />

Nun wird die Soße vorbereitet:<br />

Olivenöl, Knoblauch, Salz,<br />

vermengen – und die Doraden damit<br />

bestreichen. „Ritzen Sie kleine Schlitze<br />

in die Haut und das Fleisch des<br />

Fisches“, rät Yildirim. „So vermischt<br />

sich <strong>der</strong> Saft <strong>der</strong> Soße besser mit dem<br />

Geschmack <strong>der</strong> Dorade.“ Dann ein Lorbeerblatt<br />

und eine Butterflocke in den<br />

Bauch des Fisches legen.<br />

3. Haut schön knusprig wird. „Als<br />

Die Fische im Ofen rund eine<br />

halbe Stunde garen – bis die<br />

Beilage passen am besten Rucola- und<br />

Tomatensalat dazu“, sagt Yildirim.<br />

„O<strong>der</strong> einfach eine rohe Zwiebel mit<br />

etwas Salz. Denn genauso gerne wie<br />

Knoblauch“, sagt <strong>der</strong> Fischer und lacht,<br />

„lieben wir Türken rohe Zwiebeln.“<br />

62 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>


Türkische Riviera<br />

Liebling<br />

Nr. 3<br />

Sütlac<br />

vom Bodensee<br />

Milchreis at its best<br />

Einkaufsliste<br />

für 4 Personen<br />

4 l Milch, 4 Kaffeetassen Milchreis,<br />

Wasser, Zucker, 1 TL Damla<br />

Sakizi (Gelee o<strong>der</strong> Marmelade), Zimt<br />

Fotos: StockFood (3)<br />

„Meine Kin<strong>der</strong><br />

lieben Sütlac!“<br />

Meltem Cetin<br />

Meltem Cetin ist als junge Mutter mit ihrem Mann<br />

an den Bodensee gekommen. Ihre Kin<strong>der</strong> sind<br />

in Deutschland zweisprachig aufgewachsen und<br />

leben zwei Kulturen – auch kulinarisch. „Mir war es immer<br />

wichtig, dass sie neben typisch deutschen Gerichten auch<br />

die türkische Küche kennenlernen“, sagt die leidenschaftliche<br />

Köchin. „Manchmal war das schwierig“, erinnert sie<br />

sich. Ihre Kin<strong>der</strong> mochten lieber Schnitzel mit Pommes als<br />

türkische Hausmannskost. Mit einem Essen aber hat Meltem<br />

Cetin ins Schwarze getroffen: Sütlac, dem türkischen<br />

Milchreis. „Den essen sie für ihr Leben gern“, sagt Cetin,<br />

„viel lieber als Eis, Pudding o<strong>der</strong> Schokolade.“ Im Vergleich<br />

zur deutschen Variante gibt es einen kleinen, aber feinen<br />

Unterschied: Anstatt Vanillearoma wird Damla Sakizi beigemischt<br />

– das Gelee des getrockneten Harzes eines türkischen<br />

Pistazienbaums. „Das gibt eine feine, exotische Note.“<br />

Und so geht’s:<br />

„Türkischer Milchreis ist ein<br />

einfaches Gericht, bei dem man<br />

1. nichts falsch machen kann“, verspricht<br />

Cetin. Den Milchreis waschen,<br />

das Wasser zum Kochen bringen und<br />

den Reis beimischen.<br />

2. bis das Gemisch dickflüssig wird.<br />

Nach wenigen Minuten Milch<br />

dazugeben und so lange rühren,<br />

„Es soll weich und geschmeidig, aber<br />

nicht zu flüssig sein“, sagt Cetin. Zucker<br />

und Damla Sakizi hinzufügen und für<br />

wenige Minuten kochen lassen. „Damla<br />

Sakizi wird im normalen Supermarkt<br />

nicht zu finden sein – einfach zum Türken<br />

gehen“, rät die Köchin, „<strong>der</strong> führt<br />

es ganz bestimmt o<strong>der</strong> weiß, wo es zu<br />

bestellen ist.“<br />

Den Reis in kleine Förmchen<br />

füllen und kalt werden lassen.<br />

3. Zum Schluss Zimt darüberstreuen.<br />

„Als Alternative kann man<br />

auch Zucker daraufgeben und im Ofen<br />

karamellisieren lassen. Das ist dann<br />

Crème brûlée auf Türkisch“, sagt Cetin<br />

und lacht.<br />

Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 63


Mittelmeer<br />

Weltvergessen<br />

Versteckte, glasklare Buchten<br />

und gigantische Strände gibt es<br />

an <strong>der</strong> Türkischen Riviera wie<br />

Sand am Meer – erreichbar in<br />

nur wenigen Flugstunden<br />

DER DUFT<br />

VON PINIEN UND<br />

ZITRONEN<br />

Wenn unser Autor an seine Kindheit denkt, kommt ihm genau<br />

dieses Aroma in den Sinn. Erinnerungen an wun<strong>der</strong>volle Tage<br />

an <strong>der</strong> Türkischen Riviera<br />

Text: murat isgü<strong>der</strong><br />

64 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>


Türkische Riviera<br />

Zeitreise<br />

Dem Gott des Lichts, <strong>der</strong> Schönheit<br />

und <strong>der</strong> Kunst wurde <strong>der</strong><br />

Apollo-Tempel in Side gewidmet,<br />

erbaut in <strong>der</strong> zweiten Hälfte<br />

des zweiten Jahrhun<strong>der</strong>ts nach<br />

Christi. Tipp: Kommen Sie am<br />

Abend, wenn die Sonne hinter<br />

<strong>der</strong> Anlage versinkt!<br />

Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 65


GenieSSen auf<br />

türkische Art<br />

Süße Ernte: Auf rund<br />

350.000 Hektar werden an<br />

<strong>der</strong> Türkischen Riviera<br />

Orangen angebaut. Das Klima<br />

ist hier beson<strong>der</strong>s mild – dank<br />

des Taurusgebirges, das die<br />

Nordwinde abhält.<br />

Frisch gepresst: O-Saft von<br />

sympathischen Verkäufern<br />

gibt es, wie hier in Side,<br />

an je<strong>der</strong> Ecke.<br />

Unterwasserwelt: Die Tauchgründe<br />

von Kas gehören zu<br />

den Top 100 weltweit.<br />

Alles fließt: Die Düden-<br />

Wasserfälle sind auf jeden<br />

Fall einen Ausflug wert. Der<br />

obere (Foto) liegt nordöstlich<br />

vom Stadtzentrum von<br />

Antalya und verbreitet mit<br />

einem angelegten Park fast<br />

meditative Stimmung<br />

66 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>


Türkische Riviera<br />

Istanbul<br />

Ankara<br />

Bodrum<br />

Izmir<br />

Fethiye<br />

Türkei<br />

Antalya<br />

Side<br />

Kemer Belek Alanya<br />

TürKISche<br />

rIviera<br />

Wenn ich die Augen schließe und mich nur für<br />

einen kurzen Moment konzentriere, kann ich<br />

ihn förmlich riechen: den Duft <strong>der</strong> Türkischen<br />

Riviera. Es ist ein einzigartiger Mix, <strong>der</strong> wun<strong>der</strong>schöne Erinnerungen<br />

in mir weckt – wie ein unvergessliches Parfüm.<br />

Ganz viel Pinie und Eukalyptus steigt mir dabei in die Nase,<br />

aber auch Zitrone, Orange und Olean<strong>der</strong>, dazu salzige Meeresluft<br />

und das erdige Aroma von feuchtem Sand. Das erste<br />

Mal, dass ich diesen unglaublichen Duft gerochen habe, war<br />

vor über 40 Jahren.<br />

Ich wurde 1968 in <strong>der</strong> Türkei geboren. Meine Eltern<br />

stammen aus Mersin, einer Hafenstadt am östlichen Ende<br />

<strong>der</strong> türkischen Mittelmeerküste. 1970 zog es meinen Vater<br />

nach Deutschland – als sogenannter Gastarbeiter folgte er<br />

seinem Traum von einem besseren Leben. Meine Mutter,<br />

meine Geschwister und ich folgten ihm nur ein Jahr später,<br />

da er es ohne uns in <strong>der</strong> Fremde nicht aushielt. Was für<br />

unsere Familie als „vorübergehen<strong>der</strong> Auslandsaufenthalt“<br />

geplant war, wurde zu unserem neuen Leben – und die<br />

Türkei zum jährlichen Urlaubsziel.<br />

Es war 1976, bei einer unserer ersten Türkeireisen, als<br />

Freunde meiner Eltern sie zu einem Trip entlang <strong>der</strong> Küste<br />

überredeten: von Mersin nach Antalya, rund 500 Kilometer<br />

über größtenteils schlecht befestigte Straßen, die uns<br />

entlang abenteuerlicher Steilküsten und durch unberührte<br />

Pinienwäl<strong>der</strong> zu atemberaubend schönen Stränden führten.<br />

Während <strong>der</strong> Fahrt durften wir Kin<strong>der</strong> abwechselnd auf <strong>der</strong><br />

Rückbank des Opel Rekord meines Vaters o<strong>der</strong> des Chevrolet<br />

Impala seines Freundes Platz nehmen – die Fenster bei<br />

tropischen Sommertemperaturen immer heruntergekurbelt,<br />

damit wir unsere kleinen Nasen in den kühlen Fahrtwind<br />

halten konnten. Und da war er, zum ersten Mal: dieser<br />

Duft, den ich nie wie<strong>der</strong> vergessen werde.<br />

Die Türkische Riviera ist ein faszinierendes Urlaubsgebiet,<br />

das sich über 250 Kilometer entlang <strong>der</strong> türkischen<br />

Südküste erstreckt. Faszinierend nicht nur wegen seiner<br />

einzigartigen Strände und Buchten, son<strong>der</strong>n auch wegen<br />

des weniger bekannten Hinterlands: Wer Abwechslung,<br />

Action o<strong>der</strong> Kontemplation sucht, findet sie im bis zu 3000<br />

Meter hohen Taurusgebirge, in unberührten Naturlandschaften,<br />

an Flüssen und imposanten Wasserfällen. Die<br />

Möglichkeiten sind schier endlos: von Wan<strong>der</strong>touren über<br />

Rafting-Trips, von Bootsausflügen zu einsamen Buchten bis<br />

hin zur Besichtigung großartig erhaltener historischer Ausgrabungsstätten<br />

wie <strong>der</strong> Ruinenstadt Termessos o<strong>der</strong> dem<br />

Amphitheater von Aspendos.<br />

Die Namen <strong>der</strong> bekanntesten Ferienorte an <strong>der</strong> Türkisküste,<br />

wie die Riviera auch genannt wird, hat vermutlich<br />

je<strong>der</strong> schon mal gehört: Kemer, Antalya, Belek und Side gehören<br />

seit Jahrzehnten zum festen Repertoire aller großen<br />

Reiseveranstalter. Wie Perlen einer Kette reihen sie sich von<br />

Westen nach Osten, und trotz ihrer geografischen Nähe zueinan<strong>der</strong><br />

besitzen alle ihren ganz eigenen Charakter.<br />

Kemer liegt ca. 40 Kilometer westlich von Antalya.<br />

In kaum einem an<strong>der</strong>en Gebiet <strong>der</strong> Riviera hat man so sehr<br />

den Eindruck, dass die Strände buchstäblich am Fuße des<br />

Taurusgebirges liegen, so nah erscheinen einem die Gipfel,<br />

wenn man vom Wasser aus landwärts schaut. Das Meer rund<br />

um Kemer ist – dank breiter, zumeist grobkieseliger Strände<br />

– glasklar und so sauber, dass es <strong>der</strong> Europäischen Union<br />

eine „Blaue Flagge“ wert war, mit <strong>der</strong> sie beson<strong>der</strong>s saubere<br />

Meeresabschnitte auszeichnet.<br />

Geschichtsträchtig<br />

Die antike Hafenstadt Phaselis liegt rund<br />

53 Kilometer südwestlich von Antalya. Neben<br />

Torbögen, Amphoren und Aquädukten gibt es auch<br />

zwei versteckte Strände, die viel Ruhe bieten<br />

Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 67


Stadtschönheit<br />

Atatürks Satz „Antalya ist die schönste Stadt<br />

<strong>der</strong> türkischen Küste“ gilt auf jeden Fall<br />

für die zwei Häfen, die alles bieten, was das<br />

Seglerherz begehrt, und die Altstadt<br />

Antalya ist mit über 1,2 Millionen Einwohnern nicht<br />

nur die größte Stadt <strong>der</strong> Region, son<strong>der</strong>n auch Provinzhauptstadt<br />

und somit Verwaltungszentrum. Und doch ist es<br />

viel mehr als nur eine Metropole mit schwindelig machenden<br />

Shoppingmöglichkeiten, inklusive orientalischem Basar,<br />

Factory Outlets und Shopping-Malls nach US-Vorbild:<br />

Die spektakulären Hotels an flach abfallenden Sandstränden,<br />

wie zum Beispiel in Lara, machen Antalya zugleich zu<br />

einer <strong>der</strong> aufregendsten Ferienorte <strong>der</strong> Region.<br />

Inmitten eines Naturschutzgebietes mit Pinien- und<br />

Eukalyptuswäl<strong>der</strong>n liegt Belek, nur rund 30 Kilometer<br />

östlich von Antalya. Erst 1990 für den Tourismus erschlossen,<br />

ist das quirlige Örtchen zu einem <strong>der</strong> Hauptanziehungspunkte<br />

für Riviera-Fans geworden. Während im Sommer<br />

die großzügigen 4- und 5-Sterne-Anlagen mit All-inclusive-<br />

Verpflegung, Kin<strong>der</strong>betreuung, gepflegten Golfplätzen und<br />

mo<strong>der</strong>nen Sportanlagen Touristen je<strong>der</strong> Couleur beherbergen,<br />

verwandelt sich Belek in den Wintermonaten zum<br />

begehrtesten Fußball-Trainingslager internationaler und<br />

deutscher Spitzenvereine. Dass es sich so großer Beliebtheit<br />

erfreut, liegt nicht nur am außergewöhnlich guten<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis. Die kilometerlangen Sand-/<br />

Kiesstrände, die harmonisch an die Landschaft angepasste<br />

Architektur <strong>der</strong> Ferienanlagen und die vielen gemütlichen<br />

Cafés, Restaurants und Bars tun ihr Übriges, dass <strong>der</strong> Ort<br />

Favoritenstatus genießt.<br />

Das ehemalige Fischerdorf Side, knapp 65 Kilometer<br />

östlich von Antalya, ist bekannt für seine dorfartig angelegten<br />

Ferienanlagen an langen Sandstränden. Da diese flach<br />

ins Meer abfallen, ist die Region vor allem bei Familien mit<br />

kleinen Kin<strong>der</strong>n sehr beliebt. Zudem atmet Side an je<strong>der</strong><br />

Ecke Geschichte: Seit 1000 vor Christus lebten hier u. a.<br />

Griechen, Römer und Osmanen – und jede dieser Kulturen<br />

hat ihre Spuren in <strong>der</strong> Architektur des Ortes und seines Hafens<br />

hinterlassen. Dort, wo früher Schiffe aus aller Herren<br />

Tipps<br />

Essen<br />

Eine Spezialität von Antalya ist Antalya<br />

Piyazi – ein Salat u. a. aus weißen Bohnen,<br />

Zwiebeln, gekochten Eiern, Knoblauch und<br />

Tahi, einer leckeren Sesamsauce. Lauwarm<br />

serviert ein Geschmackserlebnis – pur o<strong>der</strong><br />

als Beilage zu den Hackfleischbällchen Köfte.<br />

Sehenswürdigkeiten<br />

Adrasan: Idyllische Bucht mit einem rund<br />

1,5 Kilometer langen Strand, <strong>der</strong> sich zwischen<br />

zwei Landzungen erstreckt. Cafés und<br />

ein entspanntes Publikum machen diesen<br />

Ort zum lohnenden Tagesziel.<br />

Köprülü Kanyon: Canyon und Nationalpark,<br />

<strong>der</strong> vor allem bei Rafting-Fans beliebt ist.<br />

Doch selbst, wenn man „nur“ eine Wan<strong>der</strong>ung<br />

unternimmt, wird man mit atemberaubenden<br />

Landschaften belohnt.<br />

Garten <strong>der</strong> Toleranz: Parkanlage nahe Belek,<br />

auf <strong>der</strong>en Gelände sich eine Kirche, eine<br />

Synagoge und eine Moschee befinden. Ein<br />

beeindruckendes Symbol für Frieden und<br />

Verständigung.<br />

Län<strong>der</strong> anlegten, wo reger Handel getrieben wurde, feilschen<br />

heute Touristen um den besten Preis für ihr Urlaubssouvenir.<br />

Das bekannteste Wahrzeichen von Side ist übrigens<br />

das erstaunlich gut erhaltene antike Amphitheater am<br />

Ortseingang, ein absolutes Highlight jedes Besuchs.<br />

Trotz ihrer individuellen Beson<strong>der</strong>heiten – all diese<br />

Orte haben vieles gemeinsam. Strände, die zu den schönsten<br />

und saubersten des Mittelmeerraums gehören. Passende<br />

Angebote für jedes Budget und jeden Anspruch. Die sprichwörtliche<br />

türkische Gastfreundschaft und ausgesprochene<br />

Kin<strong>der</strong>freundlichkeit. Und natürlich: diesen magischen<br />

Duft, den auch Sie sicher nie wie<strong>der</strong> vergessen werden.<br />

Murat isgü<strong>der</strong><br />

ist eigentlich Touristik-Betriebswirt. Zwar hat es ihn<br />

beruflich längst in eine an<strong>der</strong>e Branche verschlagen –<br />

Reisen ist dennoch seine Leidenschaft geblieben<br />

Fotos: Jens Schwarz/laif (3); Reinhard Schmid/Schapowalow; F1online (2); Getty Images; privat<br />

68 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>


TÜrkische Riviera<br />

Unsere<br />

Hotel-Empfehlungen<br />

In Side & Co. übernachten — von günstig bis luxuriös<br />

*****<br />

lti Kamelya Selin Hotel<br />

Erholung für alle Sinne<br />

Insi<strong>der</strong><br />

Tipp<br />

Unmittelbar an <strong>der</strong> begrünten Strandpromenade von<br />

Side und am langen, flach abfallenden Sandstrand liegt<br />

dieses großzügig gestaltete Ferienresort für gehobene<br />

Ansprüche. Es verfügt über eine großzügige Pool- und<br />

eine sehr gepflegte Gartenanlage. In fünf Restaurants<br />

werden die Gäste unter an<strong>der</strong>em mit türkischen o<strong>der</strong><br />

mexikanischen Genüssen verwöhnt, Fischspezialitäten<br />

gehören ebenso zum Angebot. Entertainment bieten<br />

zwei (Open Air-)Clubs und Shops. Das Zentrum von<br />

Side erreichen Sie komfortabel mit dem Sammeltaxi.<br />

Über Jahn Reisen und DERTOUR<br />

*****<br />

Club Calimera<br />

Kaya<br />

Das beliebte Haus liegt direkt am<br />

weitläufigen Sand-/Kiesstrand,<br />

das Zentrum von Side ist etwa<br />

sechs Kilometer entfernt. In <strong>der</strong><br />

riesigen Gartenanlage befinden<br />

sich mehrere schön gestaltete<br />

Pools, die kleinsten Gäste werden<br />

bestens in <strong>der</strong> liebevollen<br />

Kin<strong>der</strong>betreuung unterhalten.<br />

Über ITS und DERTOUR<br />

*****<br />

Sunshine Kids<br />

Papillon Belvil<br />

Ein echtes Naturparadies ist <strong>der</strong><br />

Pinienwald in <strong>der</strong> Anlage. Der<br />

absolute Hit für Groß und Klein:<br />

die Wasserwelt mit Pools und<br />

Rutschen. Genießen kann man<br />

im Büfettrestaurant, in drei<br />

-la-carte-Restaurants<br />

(italienisch, fernöstlich, BBQ),<br />

dazu gibt es eine Diskothek,<br />

Geschäfte und einen Friseur.<br />

Über ITS<br />

****<br />

Primasol Serra<br />

Garden<br />

Familiär, gemütlich und überschaubar:<br />

Hier kann man sich so<br />

richtig wohlfühlen. Beson<strong>der</strong>s toll<br />

ist <strong>der</strong> Garten mit den großen,<br />

alten Bäumen. Der PrimaKidsClub<br />

bietet an sechs Tagen in <strong>der</strong><br />

Woche ein abwechslungsreiches<br />

Programm für Kin<strong>der</strong>, die<br />

Erwachsenen entspannen an<br />

einem <strong>der</strong> beiden Pools.<br />

Über ITS und DERTOUR<br />

Fotos: PR<br />

Beratung und Buchung in Ihrem Reisebüro o<strong>der</strong> auf<br />

www.DER.COM<br />

Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 69


Sprechstunde<br />

Der, Die, DAs,<br />

wer nicht fragt,<br />

bleibt dumm<br />

Sollen sich an<strong>der</strong>e den Kopf zerbrechen – Sie sind schließlich im<br />

Urlaubsmodus. Fünf Experten schenken uns ihr Reise-Know-how<br />

Endlich <strong>urlaub</strong>!<br />

„Die Welt ist ein Buch. Wer<br />

nie reist, sieht nur eine Seite<br />

davon“, wusste <strong>der</strong> Philosoph<br />

Aurelius Augustinus<br />

70 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>


Sprechstunde<br />

?<br />

Wie kann ich<br />

mich im Urlaub<br />

am besten<br />

erholen?<br />

Am besten gelingt Erholung, wenn<br />

man sie bereits vor dem Urlaub plant:<br />

Gute drei Wochen vorher sollte ich<br />

wichtige Dinge regeln, damit ich nicht<br />

das Gefühl mitnehme, während meiner<br />

Abwesenheit würde irgendetwas<br />

anbrennen. Zur Vorbereitung gehört<br />

auch, vor dem Urlaub eine Liste zu<br />

machen, was nach dem Urlaub erledigt<br />

werden muss – dann muss ich während<br />

des Urlaubs nicht daran denken<br />

und bekomme den Kopf frei.<br />

Im Urlaub ist es wichtig, sich aktiv abzulenken.<br />

Viele Menschen fallen in<br />

ein Loch, wenn sie sich sofort an den<br />

Strand legen – von hun<strong>der</strong>t auf null<br />

runterzufahren, ist nur wenigen Menschen<br />

möglich, frei nach dem Motto:<br />

„Ich kann mich nicht erholen, wenn<br />

ich nichts zu tun habe“. Empfehlenswert<br />

sind Sportkurse im Urlaub, Städtetouren<br />

und Bewegung. Menschen<br />

etwa, die einen Wan<strong>der</strong><strong>urlaub</strong> machen,<br />

kommen meist gut erholt wie<strong>der</strong>.<br />

Durch die körperliche Bewegung<br />

wird Stress abgebaut und man ist<br />

abgelenkt vom Zu-viel-Zeit-Haben.<br />

Und wer unbedingt Handy und Laptop<br />

mitnehmen muss, sollte sich eine feste<br />

Zeit am Tag setzen, in <strong>der</strong> er arbeitet,<br />

und diese vorab kommunizieren.<br />

?<br />

Wie k ann<br />

ich meine<br />

Kin<strong>der</strong> zu<br />

Wan<strong>der</strong>ungen<br />

motivieren?<br />

Entscheidend ist ihr Alter. Kin<strong>der</strong><br />

zwischen drei und sechs Jahren kann<br />

man animieren, indem man sie mit<br />

Zwischenstopps und Endpunkten<br />

lockt, einem Spielplatz o<strong>der</strong> Streichelzoo<br />

etwa. Unterwegs können sie mit<br />

Pflanzenbestimmungen und Lie<strong>der</strong>n<br />

unterhalten werden. Ich habe meinem<br />

Sohn oft kleine Gruselgeschichten<br />

erzählt, ein gewöhnlicher Baum war<br />

dann eben ein Hexenbaum. Man muss<br />

natürlich auch die Entfernung und die<br />

Dauer <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>ung auf das Alter<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> abstimmen. Hochleistungssport<br />

sollte man ihnen lieber<br />

nicht zumuten.<br />

Kin<strong>der</strong> im Grundschulalter bis zum<br />

11. Lebensjahr werden motiviert,<br />

indem sie bereits an <strong>der</strong> Planung beteiligt<br />

sind. Man muss ihnen dabei<br />

klarmachen, dass sie etwas Tolles erwartet.<br />

In <strong>der</strong> Pubertät wird es dann<br />

ausgesprochen schwierig – Jugendliche<br />

in dem Alter sind ja mitunter recht<br />

mürrisch. Die haben oft keine Lust auf<br />

nichts. Als Eltern darf man dann schon<br />

mal provokant sein und sagen, dass<br />

sie auch ohne Lust mitkommen sollen.<br />

Hinterher finden sie es ohnehin toll.<br />

Wichtig ist, sich von ihrer offenkundigen<br />

Lustlosigkeit nicht beeindrucken<br />

zu lassen. Es ist immer ratsam, dass<br />

man seine Kin<strong>der</strong> vorab um ihre Meinung<br />

bittet und sie mit über das Ziel<br />

bestimmen lässt. Ob man darauf eingeht,<br />

ist eine an<strong>der</strong>e Sache. Aber sie<br />

müssen das Gefühl haben, dass sie<br />

ernst genommen werden und nicht<br />

über sie bestimmt wird.<br />

?<br />

Welches sind<br />

die besten<br />

Wörterbuch-Apps?<br />

In den App-Stores gibt es unzählige<br />

Angebote für Übersetzungsprogramme<br />

und Wörterbücher. Wichtig ist vor<br />

allem, dass man sie auch offline nutzen<br />

kann, um <strong>der</strong>zeit noch anfallende Roaming-Gebühren<br />

zu vermeiden. Für<br />

Android ist beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Übersetzer<br />

von Google empfehlenswert, <strong>der</strong> sogar<br />

Texte übersetzen kann, die mit <strong>der</strong><br />

Handykamera fotografiert wurden.<br />

Für einzelne Wörter o<strong>der</strong> kürzere<br />

Phrasen eignet sich die dict.cc-App<br />

sehr gut, die Übersetzungen für knapp<br />

30 Sprachen anbietet. Eine gute App<br />

muss dabei nichts kosten, sofern man<br />

mit Werbeeinblendungen leben kann.<br />

Die Qualität <strong>der</strong> Übersetzung ganzer<br />

Sätze und Texte hat im Vergleich zu<br />

früher zwar zugenommen, grammatikalisch<br />

sind die Ergebnisse allerdings<br />

immer noch nicht ideal. Im Urlaub<br />

wird trotzdem je<strong>der</strong> verstehen, was<br />

man sagen will.<br />

Ingola Berg ist Karriere-Coach und<br />

Burn-out-Beraterin,<br />

ingolaberg.de<br />

Jan-Uwe Rogge ist Erziehungsberater,<br />

Kolumnist und Autor von 15 Büchern zu<br />

Erziehungsthemen, jan-uwe-rogge.de<br />

Fabian Vogler,<br />

Redaktion Downloads<br />

& Apps bei chip.de<br />

Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 71


Sprechstunde<br />

?<br />

Wie vermeide<br />

ich, im Urlaub<br />

krank zu<br />

werden?<br />

Es sind vor allem drei Beschwerden,<br />

von denen Touristen nach ihrer Ankunft<br />

geplagt werden: Durchfall,<br />

Mückenstiche und manchmal auch<br />

Hepatitis A.<br />

Durchfall tritt auf, weil unsere Darmbakterien<br />

nicht auf die Verdauung<br />

frem<strong>der</strong> Öle eingestellt sind. Es hilft,<br />

vor und während <strong>der</strong> Reise Probiotika<br />

und bei akutem Auftreten Elektrolyte<br />

einzunehmen. Ansonsten rate ich<br />

eher davon ab, den Durchfall mit Medikamenten<br />

stoppen zu wollen. Der<br />

Körper funktioniert in <strong>der</strong> Regel sinnvoll,<br />

deshalb sollte man die Beschwerden<br />

ein paar Tage aushalten, wenn<br />

sie nicht häufiger als zehnmal täglich<br />

auftreten. Durch Trinkwasser und<br />

Nahrung kann auch Hepatitis A übertragen<br />

werden. Die sogenannte Reisegelbsucht<br />

ist zwar nicht so gefährlich<br />

wie an<strong>der</strong>e Formen <strong>der</strong> Hepatitis, dennoch<br />

empfehle ich, sich vom Hausarzt<br />

vorsorglich impfen zu lassen.<br />

Viele Krankheiten werden von Mücken<br />

übertragen, das Zika-Virus ist ein<br />

aktuelles Beispiel dafür. Zur Vorbeugung<br />

hilft nur lange Kleidung und ein<br />

guter Mückenschutz, den man am<br />

besten bereits in Deutschland kauft.<br />

Bettina Lin<strong>der</strong>, Mitglied des<br />

Vorstandes <strong>der</strong> Ärztekammer Berlin<br />

und Hausärztin in Schöneberg<br />

?<br />

Wie feilsche ich<br />

richtig?<br />

Ich würde statt von „feilschen“ lieber<br />

von „verhandeln“ sprechen. Ersteres<br />

gilt hierzulande als anrüchig und<br />

macht vielen Deutschen auch keinen<br />

Spaß. Im Urlaub sind sie schon deshalb<br />

benachteiligt. Dabei erwarten<br />

Händler in vielen Län<strong>der</strong>n sogar, dass<br />

ihre Kunden mit ihnen verhandeln.<br />

Wichtig ist, psychologisch geschickt<br />

vorzugehen: Verlangt ein Händler<br />

etwa zehn Euro für seine Ware, sollten<br />

Sie nicht darauf reagieren, indem Sie<br />

fünf Euro entgegensetzen: Sobald Sie<br />

eine konkrete Zahl nennen, verschenken<br />

Sie Möglichkeiten – Sie signalisieren<br />

damit, dass noch Luft nach oben<br />

ist und werden so nie erfahren, ob<br />

<strong>der</strong> Händler nicht auch auf drei Euro<br />

runtergegangen wäre. Viele Geschäftsleute<br />

nennen deshalb bewusst keinen<br />

Preis, son<strong>der</strong>n fragen den Kunden,<br />

was er zu zahlen bereit ist. Die nennen<br />

dann eine Obergrenze – und schon<br />

läuft alles gegen sie: Der Händler<br />

nennt einen extremen Preis und<br />

macht damit klar, dass die Obergrenze<br />

für ihn nur ein Ausgangspunkt ist.<br />

Es ist besser, einfach nur nach einem<br />

neuen Angebot zu fragen. Beharren<br />

Sie darauf, dass <strong>der</strong> Händler seinen<br />

Preis überdenkt, weil er Ihnen noch zu<br />

hoch erscheint. Nennt das Gegenüber<br />

schließlich eine neue Zahl, zeigen Sie<br />

ruhig Bereitschaft, die Verhandlung<br />

abzubrechen. Bleiben Sie dabei aber<br />

immer höflich und charmant – Sympathie<br />

bringt satte Rabatte.<br />

Haben Sie Freude am Spiel – denken<br />

Sie einfach an das, was Sie sich mit<br />

dem Eingesparten kaufen könnten.<br />

Tim Taxis ist internationaler<br />

Preisverhandlungs-Experte,<br />

Trainer, professioneller Redner,<br />

Buchautor und Dozent<br />

an <strong>der</strong> ESB Business School<br />

<strong>der</strong> Hochschule Reutlingen<br />

?<br />

Wie kann ich<br />

Streits mit dem<br />

Partner im<br />

Urlaub<br />

verhin<strong>der</strong>n?<br />

Ferien sind für Paare eine Belastungsprobe,<br />

vor allem dann, wenn sie sich<br />

im Alltag wenig austauschen können.<br />

Im Urlaub liegt <strong>der</strong> Fokus rund um<br />

die Uhr allein auf dem Partner. Das<br />

Kritischste ist die gegenseitige Erwartungshaltung:<br />

Man will sich erholen,<br />

entspannen, gemeinsame Zeit verbringen,<br />

Zeit für Intimität haben – das<br />

baut Spannungen auf statt sie abzubauen.<br />

So viel Nähe wie im Urlaub sind<br />

viele Paare nicht gewöhnt. Gerade<br />

deshalb braucht es Freiräume für<br />

individuelle Bedürfnisse. Am besten<br />

sollte man schon vor <strong>der</strong> Reise besprechen,<br />

was beide während <strong>der</strong> Urlaubszeit<br />

gerne alleine machen möchten.<br />

Viele scheitern an <strong>der</strong> Hoffnung, alle<br />

Konflikte im Urlaub wegzukuscheln.<br />

Sehr hilfreich ist eine Zwischenbilanz<br />

zur Klärung von erfüllten und unerfüllten<br />

Erwartungen. Auf dem Rückflug<br />

ist es dafür zu spät.<br />

Eric Hegmann ist Paarberater<br />

und Single-Coach,<br />

eric-hegmann.de<br />

Foto: plainpicture<br />

72 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>


Gratisbus für alle Gäste<br />

Unsere Berge machen Lust auf mehr!<br />

Gewinnen Sie ein Wochenende für 2 Personen in <strong>der</strong> Region St. Johann in Tirol – www.kitzalps.cc/luxus<strong>urlaub</strong><br />

www.kitzalps.cc<br />

Kitzbüheler Alpen St. Johann in Tirol – Oberndorf – Kirchdorf – Erpfendorf<br />

Poststraße 2, 6380 St. Johann in Tirol, Tel. +43 5352 63335-0, info@kitzalps.cc<br />

Wan<strong>der</strong><br />

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Und wenn Sie wollen, auch mit Anschlussaufenthalt<br />

in den Hotels aus dem JAHN REISEN-Programm.<br />

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Reisebüro o<strong>der</strong> auf<br />

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JAHN REISEN, eine Marke <strong>der</strong> DER Touristik Köln GmbH, Humboldtstr. 140, 51149 Köln.<br />

Winter 2015/16 & Sommer <strong>2016</strong>


österreich<br />

Freiheit<br />

erfahren<br />

Unterwegs, tausend Kilometer von <strong>der</strong> Ostsee nach Sankt Johann in Tirol.<br />

Kein Plan, aber viel Zeit – das pure Glück für unseren Autor<br />

Text: GUIDO BELLBERG<br />

74 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>


St. Johann<br />

Den Kofferraum<br />

zu packen, das<br />

Auto am Vorabend<br />

vollzutanken, wird<br />

zur Zeremonie.<br />

Zum Signal:<br />

Bald geht es los!<br />

Ich fahre gerne in den Urlaub. Gut, da würden die meisten<br />

Menschen wahrscheinlich zustimmen, aber wenn<br />

ich sage: „Ich fahre gerne“, dann meine ich das wortwörtlich.<br />

Selber fahren, die Hände am Steuer, gute Musik<br />

aus den Lautsprechern, im eigenen Auto – das ist meine<br />

Idealvorstellung von Reisen.<br />

Sicher, auch an<strong>der</strong>e Reisearten haben ihre Vorteile: In<br />

<strong>der</strong> Bahn muss man sich nicht um das Vorankommen kümmern.<br />

Man kann entspannen o<strong>der</strong> arbeiten – theoretisch.<br />

Wenn da nur die an<strong>der</strong>en Mitreisenden nicht wären, die in<br />

vollen Zügen vor allem zwei Dinge tun: pausenlos essen und<br />

ihr gutes Benehmen vergessen.<br />

Ja, Flugzeuge sind schneller als Autos. Und bei Interkontinentalreisen<br />

unumgänglich. Aber ist es tatsächlich<br />

angenehm, sich in einen engen Sitz zu quetschen und wie<br />

eine Sardine in <strong>der</strong> Büchse stundenlang über den Wolken<br />

zu verharren? Fliegt man, so wird man innerhalb weniger<br />

Stunden in eine ganz neue Welt geworfen. Oft geht das zu<br />

schnell – für Körper und Geist.<br />

Nein. Will ich quer durch Deutschland o<strong>der</strong> in eines unserer<br />

direkten Nachbarlän<strong>der</strong>, würde ich immer das Auto<br />

vorziehen. So wird – frei nach Konfuzius – <strong>der</strong> Weg zumindest<br />

Teil des Ziels.<br />

Gerade denke ich über eine Reise nach Sankt Johann<br />

nach, ins schöne Tirol, natürlich mit Frau und Kind. Allein<br />

schon in aller Ruhe den Kofferraum zu packen und das<br />

Auto am Vorabend vollzutanken, wird zur Zeremonie. Zum<br />

Signal: Bald geht es los! Ich klebe die Vignette, die ich in<br />

Österreich brauche, auf die Windschutzscheibe und fülle<br />

die Wasser- und Zartbitterschokolade-Vorräte auf. Langsam<br />

Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 75


Rund 1000 Kilometer<br />

sind es von <strong>der</strong> Ostsee<br />

nach Sankt Johann.<br />

Ich freue mich auf<br />

jeden einzelnen.<br />

Endlich unterwegs!<br />

beginnt das Urlaubsgefühl in mir aufzusteigen, eine leichte,<br />

angenehme Aufgeregtheit erfasst mich. Wenn mich jemand<br />

fragen würde, was Glück ist, dann würde ich antworten:<br />

Genau das! Niemand sagt mir, was ich mitnehmen darf und<br />

was nicht, niemand wiegt meinen Koffer, niemand schickt<br />

mich durch einen Metalldetektor, niemand kontrolliert<br />

meine Fahrkarte, niemand setzt sich ungefragt neben mich,<br />

niemand drückt seine Knie von hinten in meinen Sitz und<br />

niemand bittet mich siebzehnmal aufzustehen, weil wie<strong>der</strong><br />

die Toilette ruft.<br />

Im frühen Morgengrauen, wenn noch alles schläft, geht<br />

es los. Hinauf auf die Autobahn, wo einen das Freiheitsgefühl<br />

übermannt. Ein dünner, heller Streifen markiert den<br />

Sonnenaufgang im Osten. Die Rücklichter <strong>der</strong> Autos und<br />

Lkws ziehen ihre Bahnen über die Fahrspur. Rund tausend<br />

Kilometer sind es von <strong>der</strong> Ostsee nach Sankt Johann. Ich<br />

freue mich auf jeden einzelnen. Endlich unterwegs!<br />

Schon nach wenigen Kilometern merke ich, wie die Last<br />

des Alltags von mir abfällt, ich immer ruhiger werde. Ich lenke<br />

den Wagen Richtung Süden und freue mich auf die Abenteuer,<br />

die <strong>der</strong> Urlaub für mich bereithalten wird. In meinem<br />

Auto bin ich an keinen Zeitplan gebunden und kann in aller<br />

Ruhe die vorüberziehenden Landschaften – und den ein<br />

o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en gestressten Autofahrer – betrachten. Ich fahre<br />

zügig, aber defensiv, gerade so, dass es mich nicht wirklich<br />

anstrengt. Soll ich wie<strong>der</strong> Musik anmachen? Ach was, das<br />

kann ich ja später immer noch ...<br />

Irgendwann muss ich tanken und nutze die Pause, um<br />

ein paar Schritte zu gehen. Meine Frau belohnt die Kin<strong>der</strong><br />

Fotos: plainpicture (6); stocksy (2); F1online; Fotolia<br />

76 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>


St. Johann<br />

Vor uns tauchen die Alpen<br />

auf. Ich drehe die<br />

Fensterscheibe herunter und<br />

atme die frische Bergluft<br />

ein. Es riecht nach Urlaub<br />

und mich mit einem Eis, das ich genieße, während ich einen<br />

Blick auf die Europakarte werfe, die ich aufs Autodach<br />

gelegt habe. Die Kin<strong>der</strong> verteilen Comics und Getränke<br />

untereinan<strong>der</strong> und die Erwachsenen schauen auf ihre<br />

Mitbürger. An Raststätten findet man ein Stück quirliges<br />

Deutschland: Familien treffen auf Lkw-Fahrer, Geschäftsleute<br />

auf Touristen und alle Klassen sind in <strong>der</strong> Notwendigkeit,<br />

Treibstoff und Energie zu tanken, miteinan<strong>der</strong> vereint.<br />

Ich schreibe ein paar SMS, dann geht es weiter. Während<br />

ich fahre, überlegt meine Frau, welche Route wir für den<br />

Rückweg nehmen könnten: einen Freund in Augsburg überraschen?<br />

O<strong>der</strong> über Frankfurt zurückfahren und Bekannte<br />

im Rheinland besuchen? So viele Möglichkeiten – weil wir<br />

mit dem Auto unterwegs sind.<br />

Ein paar Stunden und Pausen später tauchen vor uns<br />

die Alpen auf. Ein Gänsehautgefühl – auch o<strong>der</strong> vielmehr<br />

beson<strong>der</strong>s für mich als Küstenbewohner. Nach Stunden auf<br />

<strong>der</strong> Autobahn gibt es nichts Schöneres, als ein paar Gebirgsstraßen<br />

zu umkurven. Lenken, schalten, konzentrieren,<br />

eins sein mit Straße und Auto. Ich drehe die Fensterscheibe<br />

herunter und atme die frische Bergluft ein. Es riecht wun<strong>der</strong>bar<br />

nach Urlaub.<br />

Endlich angekommen. Ich parke den Wagen am Hotel,<br />

lasse das Gepäck vorerst im Kofferraum. Wir beschließen,<br />

erst einmal ein paar Schritte durch das barocke Städtchen<br />

zu laufen. Fester Boden unter den Füßen ist überraschend<br />

ungewohnt. Ich komme mir vor wie ein Seemann nach einer<br />

Pazifiküberfahrt. Erschöpft, müde, glücklich.<br />

Zwischen Kitzbüheler Horn und Wil<strong>der</strong> Kaiser gibt es<br />

jede Menge zu entdecken. Gut, dass wir unser Auto dabeihaben.<br />

So bleiben wir auch während des Aufenthalts unabhängig.<br />

Ist es nicht wun<strong>der</strong>bar, tun und lassen zu können,<br />

wonach einem gerade <strong>der</strong> Sinn steht? Was kann es Schöneres<br />

geben, als sein eigener Herr zu sein? Beson<strong>der</strong>s im<br />

Urlaub? Ich nehme noch einen tiefen Atemzug und denke:<br />

Freiheit ist eine herrliche Sache!<br />

Ist es nicht wun<strong>der</strong>bar, tun<br />

und lassen zu können,<br />

wonach einem gerade <strong>der</strong><br />

Sinn steht? Freiheit ist<br />

eine herrliche Sache!<br />

Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 77


Österreich<br />

Grias eich,<br />

Sportsfreunde!<br />

Text: Andrea Martini<br />

Panorama satt<br />

Im Tal, auf dem Berg, in <strong>der</strong> Luft:<br />

Die Kitzbüheler Alpen protzen<br />

mit beeindruckenden Aussichten<br />

und Aktivitäten. Gehen Sie doch<br />

zum Beispiel mal in die Luft!<br />

78 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>


Kitzbüheler Alpen =<br />

Wintersport, lautet<br />

eine anerkannte<br />

Gleichung. Nur die<br />

wenigsten wissen,<br />

dass die herrlichen<br />

Berge, Flüsse und<br />

Täler auch fit für den<br />

Sommer sind und<br />

Aktiv<strong>urlaub</strong>er in den<br />

Glückshormonrausch<br />

versetzen können.<br />

Wenn Sie jetzt<br />

weiterlesen, gehören<br />

Sie dazu<br />

Mountainbiking<br />

Ab auf die Pisten<br />

Aber diesmal auf die an<strong>der</strong>en: Die Kitzbüheler<br />

Alpen sind ein Bike-Paradies in Angeberkulisse.<br />

Und bieten auf mehr als 200 Kilometern Radund<br />

Mountainbike-Pisten, die sich gleichermaßen<br />

genussvoll wie sportlich bezwingen lassen.<br />

Vor allem die Touren am Kitzbüheler Horn, auf<br />

dem Kalkstein o<strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>kaiser sind ideal für<br />

Ehrgeizige, die auf spektakuläre Climbs und<br />

rasante Abfahrten stehen. Übrigens: Das Areal<br />

zählt zu den qualitätsgeprüften Bike-Gefilden<br />

und erhielt das Siegel „Approved Bike Area“.<br />

Für Sie bedeutet das: Die gesamte Region ist –<br />

was die Infrastruktur, Hotels, Fachgeschäfte<br />

und Schulen betrifft – bestens aufs Klientel auf<br />

zwei Rä<strong>der</strong>n eingestellt.<br />

TIPP Das „lti alpenhotel Kaiserfels“ in St. Johann bietet<br />

Entspannung und ein umfangreiches Angebot an Radaktivitäten.<br />

Über ITS und DERTOUR<br />

Ballonfahren<br />

Das ist ja die Höhe!<br />

Wo Sie sind, ist oben. Jedenfalls, wenn Sie via Ballonfahrt einen wohltuenden<br />

Perspektivwechsel vornehmen. Sie schweben mit einem alpenerfahrenen<br />

Piloten gemächlich über den Dingen, genießen die klare Luft und den traumschönen<br />

Blick auf die Gebirgsgruppe in den Ostalpen, auf die sanft geschwungenen<br />

Täler und romantischen Ortschaften. Schöner kann man nicht abheben.<br />

TIPP Wer zwischen dem 24. 9. und 2. 10. <strong>2016</strong> in <strong>der</strong> Region ist, sollte sich auf gar keinen<br />

Fall den „Internationalen Libro Ballon Cup“ in Kirchberg entgehen lassen: Über 30 Teams<br />

aus vier Län<strong>der</strong>n tragen am Himmel ihre Wettkämpfe aus. Unvergessliches Highlight des<br />

Events ist die Nacht <strong>der</strong> Ballone.<br />

Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 79


St. Johann<br />

Bogenschiessen<br />

Auf den Spuren<br />

Robin Hoods<br />

Abschalten, konzentrieren, in freier Natur bewegen:<br />

Der Bogensport avanciert langsam, aber<br />

zielsicher zum Trend. Falls Sie auch mal mit<br />

Pfeil und Bogen durch den Wald streifen und<br />

Ihre Trefferquote testen wollen, besuchen<br />

Sie den 3-D-Alpen-Parcours Pointenhof des<br />

„Berghotel Pointenhof“ in St. Johann. Er besteht<br />

aus 28 dreidimensionalen Tierfiguren vom<br />

Fuchs bis zum Wolf und teilt sich auf in zwei<br />

Runden: Die etwa einstündige ist für Anfänger<br />

geeignet, die zweistündige for<strong>der</strong>t anspruchsvolle<br />

Bogenschützen heraus. Also: Bogen<br />

spannen, Ziel anvisieren – los geht’s!<br />

TIPP Das „Berghotel Pointenhof“ bietet auch Einzelstunden,<br />

Kurse, Gruppenführungen und Ausrüstungsverleih.<br />

Wan<strong>der</strong>n<br />

Der Berg ruft<br />

Herrlich, diese Stille, die klare Luft – und erst <strong>der</strong><br />

unglaubliche Weitblick! Wer auf einem <strong>der</strong> vielen<br />

Wan<strong>der</strong>wege zwischen Kitzbüheler Horn und<br />

Wil<strong>der</strong> Kaiser unterwegs ist, bekommt wahre<br />

Genussmomente geschenkt. Mehr als 200 Kilometer<br />

markierte Wege inmitten Bil<strong>der</strong>buchnatur<br />

laden ein zu Familien-, Weit- o<strong>der</strong> Themenwan<strong>der</strong>ungen,<br />

zu geführten o<strong>der</strong> ganz individuellen<br />

Ausflügen. Auch berühmte Routen wie <strong>der</strong><br />

Jakobsweg o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Adlerwan<strong>der</strong>weg führen<br />

durch St. Johann bzw. starten hier. Doch ganz<br />

gleich, ob leichte Versionen durchs Tal, Strecken<br />

mit Seilbahnunterstützung o<strong>der</strong> anspruchsvolle<br />

Bergtouren: Alles ist gut ausgeschil<strong>der</strong>t und<br />

führt Sie zu den besten Aussichtspunkten.<br />

TIPP Digitales Gipfelbuch: Mit <strong>der</strong> Gratis-App „Summit-<br />

Lynx“ können Sie virtuelle Wan<strong>der</strong>nadeln sammeln und<br />

sich per GPS auf den Gipfeln <strong>der</strong> Welt verewigen.<br />

Kanufahren & Rafting<br />

Alles im Fluss<br />

Was darf es sein: aktiv paddeln und auspowern – o<strong>der</strong> lieber gemächlich treiben<br />

lassen auf Flüssen o<strong>der</strong> Seen? Hier in den Ostalpen kommen Wildwasser-Freaks<br />

ebenso auf ihre Kosten wie Genusspaddler, die bei einer Kanu- o<strong>der</strong> Canadiertour<br />

hauptsächlich gucken wollen. Wem Kanufahren dann doch etwas zu ruhig<br />

ist, für den bietet die Umgebung von St. Johann auch pulsbeschleunigende<br />

Alternativen wie Fluss- und Wildwasser-Rafting.<br />

TIPP Beim „Mountain High Adventure Center“ in Kirchdorf können Sie nicht nur Boote und<br />

Ausrüstung leihen, son<strong>der</strong>n auch geführte Touren buchen.<br />

80 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>


St. Johann<br />

Eine für alle<br />

Die Region zwischen Kitzbüheler<br />

Horn und Wil<strong>der</strong> Kaiser hält für<br />

jeden passende Routen parat:<br />

Bergerfahrene sind hier ebenso<br />

richtig wie Familien mit Kin<strong>der</strong>n.<br />

Wan<strong>der</strong>karten und kostenlose<br />

Almen- und Hüttenführer gibt es<br />

im Büro des Tourismusverbandes<br />

Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 81


Österreich<br />

KLettersteig<br />

Felsen-Fest<br />

Wer den Urlaub für eine kleine Herausfor<strong>der</strong>ung nutzen will, auf den warten<br />

zwei neu angelegte Klettersteige in verschiedenen Schwierigkeitsstufen. Sie<br />

bieten sowohl ambitionierten Sportlern als auch Einsteigern Erfolgserlebnisse<br />

und Spaß und sind schon allein aufgrund des traumhaften Alpenpanoramas<br />

ein Erlebnis. Das Beste gibt es – wie so oft – zum Schluss: Oben angekommen,<br />

werden die Mühen des Aufstiegs mit einem überwältigenden Ausblick bis zum<br />

Großglockner belohnt. Wichtig: Wer einen Klettersteig gehen möchte, braucht<br />

neben festem Schuhwerk unbedingt ein Klettersteigset.<br />

TIPP Detaillierte Informationen zu den Klettersteigen sowie eine Ausrüstung zum Leihen<br />

gibt es bei <strong>der</strong> Harschbichl-Alm in St. Johann.<br />

Reiten<br />

Hoch zu Ross<br />

Ausflug, Dressurstunde o<strong>der</strong> professionelles Reittraining:<br />

In St. Johann und den Nachbarorten Oberndorf, Kirchdorf<br />

und Erpfendorf kommen alle Pferdeliebhaber auf ihre<br />

Kosten. Versprochen. Anfänger und geübte Reiter können<br />

sich auf mo<strong>der</strong>ne Reitställe und ausgiebige Ausflüge durch<br />

die Natur freuen – wie immer mit schönster Aussicht.<br />

TIPP Gemütlich zurücklehnen? Geht auch: Fast alle Reiterhöfe <strong>der</strong><br />

Umgebung bieten romantische Kutschfahrten an.<br />

Golfen<br />

Fairway to<br />

heaven<br />

Pitchen, chippen, putten Sie vor grandioser<br />

Kulisse: Insgesamt neun Golfplätze gibt es im<br />

Umkreis von 50 Kilometern – das ist einzigartig<br />

im alpinen Raum. Keiner gleicht dem an<strong>der</strong>en<br />

und bietet individuelle Herausfor<strong>der</strong>ungen für<br />

Handicap-Spieler und Anfänger. Bleibt nur noch<br />

ein Problem: Für welchen Platz entscheiden Sie<br />

sich bloß?<br />

TIPP Die „Golfakademie Lärchenhof“ in Erpfendorf<br />

gehört zu den zehn besten Golfschulen Österreichs.<br />

Einsteiger können hier jeden Montag kostenlos am<br />

Schnuppergolfen teilnehmen.<br />

Tipps<br />

Sommer-Bergbahn-Ticket<br />

Mit <strong>der</strong> „Kitzbüheler Sommer Card“<br />

können Sie 31 Gondel- und<br />

Sesselbahnen in Tirol nutzen<br />

und von Rabatten bei diversen<br />

Freizeitangeboten profitieren.<br />

Moor & more<br />

Familienspaß I: Durchqueren Sie<br />

mit Ihren Kids eine einzigartige<br />

Moorlandschaft: Auf drei Rundwegen<br />

wird es dank Spiel- und Informationsstationen<br />

niemals langweilig.<br />

Kletterwald Hornpark<br />

Familienspaß II: Ein unvergessliches<br />

Erlebnis für Jung und Alt: Der größte<br />

Kletterwald <strong>der</strong> Kitzbüheler Alpen<br />

bietet acht Parcours, 85 Stationen<br />

und diverse Schwierigkeitsgrade.<br />

Fotos: mauritius images; ddp images; F1online;<br />

PicturePress; plainpicture (2); Getty Images; PR<br />

82 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>


st. Johann<br />

Unsere<br />

Hotel-Empfehlungen<br />

In Tirol übernachten — von günstig bis luxuriös<br />

****<br />

LTI alpenHotel Kaiserfels<br />

Für Sportler und Genießer<br />

Insi<strong>der</strong><br />

Tipp<br />

Das neu eröffnete 4-Sterne-Plus „lti alpenhotel<br />

Kaiserfels“ ist die absolut richtige Wahl für Sportler und<br />

Genießer. Egal ob Radler, Wan<strong>der</strong>er, Golfer o<strong>der</strong><br />

Wasser-Freak: Sie alle kommen in <strong>der</strong> nahen Umgebung<br />

des Hotels auf ihre Kosten. Erholung pur wartet im<br />

hoteleigenen Hallenbad und in den verschiedenen<br />

Saunen, Gourmets werden die zwei Spitzenrestaurants<br />

lieben. Und bei Sonnenuntergang schaut man auf die<br />

Gipfel des Kaisergebirges – grandios!<br />

Über ITS, Jahn Reisen und DERTOUR<br />

*****<br />

Schloss<br />

Lebenberg<br />

Fotos: PR<br />

****<br />

Boutique Hotel<br />

Brückenwirt<br />

Familiär geführtes, liebevoll<br />

gestaltetes Hotel an <strong>der</strong> Promenade<br />

<strong>der</strong> Kitzbüheler Ache, zwei<br />

Gehminuten vom Zentrum. Auf<br />

die Gäste warten zwei Restaurants,<br />

ein Wellnessbereich und<br />

eine Terrasse mit Liegestühlen.<br />

„More Inclusive“: <strong>der</strong> Eintritt ins<br />

Ortsschwimmbad ist inklusive.<br />

Über ITS o<strong>der</strong> Jahn Reisen<br />

Das mo<strong>der</strong>ne Hotel bietet einen<br />

herrlichen Panoramablick auf<br />

Kitzbühel. Die Zimmer sind komfortabel<br />

und stilvoll eingerichtet.<br />

Restaurant, Bar, WLAN in <strong>der</strong><br />

Lobby und ein Hallenbad lassen<br />

nichts vermissen. „More Inclusive“:<br />

Shuttle-Service ins Zentrum<br />

von Kitzbühel von 9 bis 18 Uhr.<br />

Über ITS und DERTOUR<br />

***<br />

adeo Alpin<br />

Ihr Zuhause auf Zeit verfügt über<br />

stylishe Zimmer mit eigenem<br />

Balkon, kostenlosem WLAN und<br />

einer Regenwasser dusche. Die<br />

Parkplätze befinden sich direkt<br />

vor <strong>der</strong> Tür, das Ortszentrum<br />

ist nur zehn Gehminuten vom<br />

Hotel entfernt. Ins Schwitzen<br />

bringt Sie ein kleiner, feiner<br />

Saunabereich.<br />

Über ITS<br />

Beratung und Buchung in Ihrem Reisebüro o<strong>der</strong> auf<br />

www.DER.COM<br />

Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 83


RÄTSEL<br />

FERIEN<br />

SEGELSCHIFF<br />

SOMMERFEST<br />

STRAND<br />

RETTUNGSRING<br />

SONNENHUT<br />

HITZEFREI<br />

DAS<br />

LUSTIGE<br />

SOMMER-<br />

RÄTSEL<br />

AUSFLUG<br />

EISCREME<br />

SEESTERN<br />

LUFTMATRATZE<br />

Von „A“ wie „Ausflug“ bis „M“<br />

wie „Möwe“: In unserem Buchstabenrätsel<br />

verstecken sich<br />

alle 30 Begriffe, die auf dieser<br />

Seite zu sehen sind – und zwar<br />

senkrecht, waagerecht und<br />

diagonal. Aber wo stecken sie?<br />

Viel Spaß beim Suchen<br />

und Finden!<br />

Auflösung auf Seite 97<br />

WASSERBALL<br />

DERTOUR<br />

HANDTUCH<br />

SCHAUFEL<br />

SCHWIMMFLÜGEL<br />

SONNENBRILLE<br />

SPRINGSEIL<br />

RUDERBOOT<br />

LIMONADE<br />

SONNENMILCH<br />

MUSCHEL<br />

84 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2016</strong>


SOMMER <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 85<br />

RÄTSEL<br />

FOTOS: A1PIX; MAURITIUS IMAGES; F1ONLINE (2); GETTY IMAGES (8); PLAINPICTURE; FOTOLIA; ISTOCKPHOTO (2); WESTEND61<br />

FISCHE<br />

FLIPFLOPS<br />

BADEHOSE<br />

LIEGESTUHL<br />

SANDBURG<br />

SPIELEN<br />

MÖWE<br />

FLOSSEN<br />

Auflösung auf Seite 97<br />

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B<br />

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S S E


Kin<strong>der</strong>seite<br />

Mal mich aus!<br />

Opa döst, ein Affe stibitzt Kokosnüsse<br />

und – ist da etwa ein Krokodil?<br />

Ganz schön was los am Strand ...<br />

Illustration: Alina Sawallisch<br />

86 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>


Kin<strong>der</strong>seite<br />

Hier wimmelts ja<br />

ganz schön ...<br />

... und je länger man das Bild<br />

betrachtet, desto mehr sieht<br />

man. Wir möchten von euch<br />

wissen: Wie viele Bälle haben<br />

sich an diesem Strand versteckt?<br />

Die Auflösung findest du auf<br />

Seite 97. Viel Spaß beim Suchen!<br />

Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 87


Test<br />

Welcher Urlaubs-typ<br />

bin ich?<br />

Drauf- o<strong>der</strong> Müßiggänger, Abenteurer o<strong>der</strong> Erbsenzähler:<br />

Das Reisen führt uns immer zu uns zurück. Erkennen Sie sich wie<strong>der</strong>?<br />

Text: Lenz koppelstäTTer<br />

Illustrationen: Anton Hallmann<br />

Ihr Gepäck wiegt zu viel. Sie<br />

müssen ausmisten. Aber worauf<br />

können Sie im Urlaub keinesfalls<br />

verzichten?<br />

– Von Gepäck bekomme ich Muskelkater:<br />

Ich reise ohne. B<br />

–Die Großfamilienration Sonnencreme.<br />

Dafür habe ich im Supermarkt Mengenrabatt<br />

bekommen. C<br />

– Die „Gesammelten Werke“ von<br />

Alexan<strong>der</strong> von Humboldt. A<br />

Sie sind gerade angekommen.<br />

Was tun Sie als Erstes?<br />

– Wo kann man sich hier beschweren?<br />

Nicht, dass ich bereits etwas zu bemängeln<br />

hätte, aber ich muss wissen, wohin,<br />

wenn <strong>der</strong> Ernstfall eintritt. C<br />

– Für heute habe ich mir noch nicht<br />

ganz so viel vorgenommen: Zunächst<br />

eine kleine Erkundungstour durch die<br />

Umgebung, dann hun<strong>der</strong>t Vokabeln <strong>der</strong><br />

Landessprache lernen, anschließend mit<br />

Einheimischen in Kontakt treten; auf<br />

jeden Fall stehen zwei Museen auf dem<br />

Programm, und da wäre noch dieses eine<br />

Restaurant, das im Lonely Planet ... A<br />

– Puh, erst einmal hinlegen. B<br />

Es ist 19 Uhr und Sie sind hungrig.<br />

Was bestelllen Sie?<br />

– 19 Uhr? Da bin ich längst satt. Ab<br />

16.30 Uhr stand ich vor dem Eingang zum<br />

Speisesaal, ab 17 Uhr dann am Büfett. C<br />

– Ich grille die Antilope, die ich am<br />

Nachmittag gejagt habe. A<br />

– Kauen ist mir im Urlaub echt zu anstrengend.<br />

Ich bestelle einen Milchshake. B<br />

Auch kulturell hat Ihr Reiseziel ja<br />

so einiges zu bieten. Was davon<br />

bekommen Sie mit?<br />

– Ich habe sieben autark lebende Naturvölker<br />

entdeckt. A<br />

– Ich wollte ein Souvenir kaufen, fand<br />

dann aber, dass umgerechnet 75 Cent für<br />

ein original einheimisches Le<strong>der</strong>armband<br />

glatter Wucher ist. C<br />

– Ich beobachte die Ameisenkolonie, die<br />

unter meiner Liege vorbeispaziert. Zählt<br />

das auch? B<br />

Es ist weit nach Mitternacht.<br />

Im Nachbarzimmer wird gefeiert.<br />

Humbahumbahumba...<br />

– Ich würde mich ja gerne bei <strong>der</strong><br />

Rezeption beschweren, aber <strong>der</strong> Nachttisch<br />

mit dem Telefon ist sooo weit weg. B<br />

– Welche war noch mal die Kurzwahltaste<br />

mit <strong>der</strong> Nummer <strong>der</strong> örtlichen Polizei,<br />

Schatz? C<br />

– ... täterä täterä täteräää. Ich bin mittendrin,<br />

singe am lautesten und erzähle jedem<br />

von <strong>der</strong> Insel, die ich entdeckt habe. A<br />

Was steht auf Ihren<br />

Ansichtskarten?<br />

- Schreiben? Wie anstrengend! B<br />

- Postkarten? Ich verfasse lieber ein<br />

Urlaubstagebuch, das ich im Eigenverlag<br />

herausbringen werde. A<br />

- Wetter so là là. Büfett so là là. Nachbarn<br />

nerven. Polizei unpünktlich. C<br />

Ein Ausflug pro Urlaub muss drin<br />

sein. Was unternehmen Sie?<br />

– Ich will einen noch nicht bezwungenen<br />

Berg erklimmen. A<br />

– Vielleicht schwimme ich tatsächlich bis<br />

zur an<strong>der</strong>en Seite des Pools. Das eröffnet<br />

einem ganz neue Perspektiven. B<br />

– Ich fahre auf jeden Fall ins nächste<br />

Outlet-Center. Mal schauen, wie viel<br />

weniger die Sonnencreme da kostet. C<br />

Was kommt auf jeden Fall als<br />

Souvenir mit nach Hause?<br />

– Das komplette Werk eines<br />

einheimischen Autors im Original.<br />

Ich beherrsche ja jetzt schließlich die<br />

Landessprache. Akzentfrei. A<br />

– Ein Sonnenbrand. Bin dreimal in <strong>der</strong><br />

Mittagsonne eingepennt. B<br />

– Nach langem Hin und Her doch das<br />

Le<strong>der</strong>armband. Ich habe den Typen auf<br />

35 Cent runtergehandelt. C<br />

88 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>


Test<br />

A Der Abenteurer<br />

Dieser Mensch macht keinen Urlaub – er erobert die Welt! Im Vergleich<br />

zu ihm gehören Reinhold Messner, James Cook o<strong>der</strong> die Gebrü<strong>der</strong><br />

Humboldt in die Kategorie „schnarchige Pauschaltouristen“. Einfach<br />

mal am Strand liegen und entspannen? Völlig unmöglich. Bereits<br />

nach fünf Minuten wird dieser Typus unruhig. Was mag wohl hinter<br />

<strong>der</strong> nächsten Klippe sein? Eine noch unentdeckte Bucht? Nix wie los!<br />

Höher, schneller, weiter: Für den Erlebnishungrigen gleichen Ferien<br />

<strong>der</strong> Teilnahme an den Olympischen Spielen. Nur: Dabei sein ist nicht<br />

alles – das hier ist ein Wettkampf. Und den gilt es zu gewinnen.<br />

B Der Chiller<br />

Alles, was den Ruhepuls auf über 60 hochpeitscht, wird gewissenhaft<br />

gemieden. Das Motto des Entspannten lautet: Lieber einen Sonnenbrand<br />

kassieren, als extra aufzustehen, sich einzucremen und den<br />

Schirm zu holen. Die meisten Menschen träumen vom Urlaub, <strong>der</strong><br />

Chiller träumt im Urlaub – und verschläft ihn am liebsten. Beachfun?<br />

Animation? Ausflüge? Poolgymnastik? Discoabend? Bloß nicht!<br />

Anstrengung bietet <strong>der</strong> ganz normale Alltagswahnsinn schon mehr als<br />

genug. Wer sich im Urlaub verausgabt, <strong>der</strong> hat wohl im echten Leben<br />

nicht genug zu tun. Deshalb gilt: Wer sich zuerst bewegt, hat verloren.<br />

C Der Büfettdrängler<br />

Das Leben ist ein Kampf, <strong>der</strong> auch im Urlaub nicht aufhört. Überall<br />

wird man übers Ohr gehauen, aber nicht mit ihm! Für Zugehörige<br />

dieser Kategorie ist das Piña-Colada-Glas gefühlt stets halb leer. Sollte<br />

sie mal nichts nerven, trauen sie <strong>der</strong> Ruhe nicht lange über den Weg.<br />

Irgendwas ist schließlich immer. Und erst, wenn die Liege in <strong>der</strong> ersten<br />

Poolreihe morgens um vier mit eigenen Handtüchern markiert wurde,<br />

wenn <strong>der</strong> Souvenirhändler schwindelig gefeilscht ist und am Büfett<br />

die letzten fünf Würstchen verdienterweise auf dem eigenen Teller<br />

gelandet sind, erst dann ist <strong>der</strong> Büfettdrängler zufrieden.<br />

Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 89


KARIBIK<br />

¡Buen día!<br />

Nichtstun, wie hier in María La Gorda, ist eine hohe Kunst:<br />

Der Alltag reist am Anfang als ungebetener Gast mit<br />

Viva la<br />

Revolución<br />

Neue Perspektiven statt alte Gewohnheiten:<br />

Für drei Frauen war <strong>der</strong> Trip auf die Karibikinsel<br />

Kuba mehr als nur ein Urlaub<br />

TEXT: MARGITTA SCHULZE LOHOFF<br />

90 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2016</strong>


KUBA<br />

Música callejera<br />

Oben links: Zigarren aus Kuba sind unter dem geschützten Namen<br />

„Habanos“ bekannt. Rechts daneben: Der „Son“ erklingt auf Kuba an<br />

je<strong>der</strong> Straßenecke. Unten: <strong>der</strong> Strandboulevard Malecón<br />

TAG 1–3: HAVANNA<br />

Angekommen<br />

Die feuchte Luft liegt schwer auf dem Körper.<br />

Ein Taxi bringt uns in die Stadt. Havanna! Hier<br />

sind wir. Am Strandboulevard Malecón peitscht<br />

rechts <strong>der</strong> Atlantik gegen die Mauern.<br />

Notiz an uns selbst:<br />

Reiseregeln beachten!<br />

Das ist nicht einfach irgendein Urlaub, wir haben<br />

Pläne: Silvia will ihren Liebeskummer vergessen,<br />

ich die Arbeit. Ute möchte tauchen lernen, Cocktails<br />

trinken und braun werden. Alles mal an<strong>der</strong>s<br />

machen. Revolution! Wo sollte das klappen, wenn<br />

nicht auf Kuba?<br />

Havanna Vieja<br />

In <strong>der</strong> Altstadt Havannas schlurfen wir mit vielen<br />

an<strong>der</strong>en Touristen über das Kopfsteinpflaster.<br />

SOMMER <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 91


KARIBIK<br />

Oben: Die Symbolfiguren <strong>der</strong> Kubanischen<br />

Revolution sind allgegenwärtig.<br />

Unten: Das Biosphärenreservat Las<br />

Terrazas im Westen gleicht einem Paradies<br />

mit vielfältiger Flora und Fauna<br />

Hasta la<br />

victoria siempre<br />

Vorbei an <strong>der</strong> Kathedrale, an den Piazzen mit Statuen<br />

von Intellektuellen und mutigen Freiheitskämpfern,<br />

vorbei an Häusern, <strong>der</strong>en Fassaden vor<br />

langer Zeit so bunt waren wie überall sonst in <strong>der</strong><br />

Karibik. Heute werfen sie Farbe und Putz in Brocken<br />

auf die Straße, als wollten sie sagen: „Schaut<br />

her, einst waren wir stolz und prächtig, heute<br />

liebt man uns wegen unserer Patina.“<br />

Eis!<br />

Noch eine Reiseregel: Pro Tag gibt es mindestens<br />

ein Eis. Das allerbeste, das wissen wir jetzt schon,<br />

gibt es im „Coppelia“. Die Institution verdankt<br />

ihren Ruhm nicht nur <strong>der</strong> Tatsache, dass Vanille,<br />

Banane und Mango so köstlich schmecken. Sie ist<br />

auch ein Star in „Erdbeer und Schokolade“, dem<br />

zauberhaften kubanischen Film über Liebe und<br />

Freundschaft.<br />

Sonnenuntergang<br />

Der schönste Ort, um das Ende eines Tages gebührend<br />

zu feiern, ist das „Nacional de Cuba“.<br />

Auf <strong>der</strong> Terrasse des alten Grandhotels servieren<br />

schick gekleidete Kellner Daiquiris.<br />

TAG 4–5: LAS TERRAZAS<br />

Das Paradies<br />

Nach drei Tagen im stickigen und quirligen<br />

Havanna sind wir im Dschungel gelandet. Die<br />

idyllische Gemeinde Las Terrazas gehört zum<br />

UNESCO-Biosphärenreservat Sierra del Rosario,<br />

eine Übernachtung in einem <strong>der</strong> komfortablen<br />

Hotels ist etwas ganz Beson<strong>der</strong>es. Ein paar Affen<br />

schreien in <strong>der</strong> Ferne, Kolibris surren um die Olean<strong>der</strong>büsche<br />

am Pool, und in <strong>der</strong> Lobby unseres<br />

Zuhauses auf Zeit wachsen Bäume durchs Dach<br />

in den Himmel.<br />

92 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2016</strong>


KUBA<br />

Havanna<br />

Las Terrazas<br />

KUBA<br />

Viñales<br />

María la Gorda<br />

Trinidad<br />

Nahezu entspannt<br />

Wir liegen am Pool, lesen, schwimmen – und<br />

trotzdem spuken Gespenster in den Köpfen: bei<br />

Silvia <strong>der</strong> Exfreund, bei mir Excel-Tabellen.<br />

Wil<strong>der</strong> Ausflug<br />

Ute und Silvia haben genug entspannt. Ausgestattet<br />

wie Bergsteiger vor dem Erklimmen <strong>der</strong><br />

Eiger-Nordwand, hängen sie sich mit Helm und<br />

Gurten in überdimensionierte Seilbahnen – „Ziplining“<br />

o<strong>der</strong> „Canopy“ nennt man das. Die Drähte<br />

spannen sich durch den ganzen Ort, von Baum zu<br />

Baum, quer über den See und durch den Wald. Ich<br />

Angsthase gucke zu.<br />

TAG 8–9:<br />

VON TRINIDAD NACH V IÑALES<br />

Naturschönheit<br />

Das traumschöne Tal von Viñales ist ein Mustsee.<br />

Flaches Land, auf dem grün bewachsene<br />

Kegelkarstfelsen („Mogotes“) wie riesige Schildkrötenpanzer<br />

liegen. Der Volksmund taufte sie<br />

„Elefantenrücken“, die UNESCO Weltkulturerbe.<br />

Ho, Brauner:<br />

Im gemächlichen<br />

Tempo<br />

geht es durch<br />

das Tal von<br />

Viñales<br />

TAG 6–7: TRINIDAD<br />

Schon wie<strong>der</strong> was gelernt<br />

An <strong>der</strong> Ortseinfahrt von Trinidad springen<br />

plötzlich ein paar junge Kubaner fast auf unsere<br />

Motorhaube. „Jineteros“ nennt man sie, sie vermitteln<br />

alles, was man will – und was man nicht<br />

will. Wer sich beispielsweise von ihnen zu einem<br />

Hotel locken lässt, zahlt zirka fünf bis zehn CUC<br />

mehr als üblich. So verdient <strong>der</strong> Jinetero sein<br />

Geld, klärt uns <strong>der</strong> Reiseführer auf. Muss man<br />

nicht unterstützen.<br />

Einfach schön!<br />

Wir bewegen uns bei alles durchdringen<strong>der</strong><br />

Schwüle und Hitze fast schon im Zeitlupentempo<br />

durch Trinidad, das zu den ältesten Städten<br />

Kubas gehört. Hier haben die Spanier 1514 eine<br />

<strong>der</strong> ersten Siedlungen errichtet. Bis Mitte des<br />

19. Jahrhun<strong>der</strong>ts regierte <strong>der</strong> Zuckerrohranbau<br />

– und so auch <strong>der</strong> Sklavenhandel – und machte<br />

die Stadt reich. An <strong>der</strong> Plaza Mayor stehen heute<br />

noch die kleinen Prachtbauten aus dieser Zeit.<br />

SOMMER <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 93


KARIBIK<br />

Buena<br />

vista<br />

María La Gorda<br />

im äußersten<br />

Westen gehört<br />

zu den zehn<br />

schönsten<br />

Tauchspots <strong>der</strong><br />

Karibik<br />

Margitta<br />

Schulze Lohoff<br />

Ausritt<br />

„Viñales erkundet man am besten mit dem Pferd“,<br />

hatte unser Gastwirt geraten. Also reitet Diego,<br />

unser Cowboy, voraus, wir trotten hinterher:<br />

durch Wiesen und Wäl<strong>der</strong>, vorbei an Bauern, die<br />

mit Ochsenkraft ihre Fel<strong>der</strong> pflügen. Ein Mann<br />

– klein, zart, ledrige Haut – kommt auf uns zu,<br />

drückt jedem eine Kokosnuss in die Hand. „Wollt<br />

ihr auch rauchen?“, fragt er. Jorge ist Tabakbauer.<br />

Wenig später qualmen wir die erste Zigarre unseres<br />

Lebens und fühlen uns schwer verwegen.<br />

TAG 10–12: MARÍA LA GORDA<br />

Ein Traum<br />

Unser Hotel ist nicht beson<strong>der</strong>s schick, die Lage<br />

aber könnte nicht besser sein. Hier ist sie: die<br />

Einsamkeit an <strong>der</strong> waldbesäumten Bahía de Corrientes<br />

mit einem acht Kilometer langen, weißen<br />

Sandstrand in María La Gorda. Wir haben die<br />

Wahl zwischen einer Blockhütte am Waldrand<br />

und einem Zimmer am Meer. Wir wählen den<br />

Strand und sind schon bald gefangen: in einer<br />

Zeitschleife aus Frühstück, schwimmen, sonnen,<br />

Abendessen, Sonnenuntergang gucken.<br />

Vamos à la playa<br />

Wir liegen in <strong>der</strong> Sonne, unter den Palmen,<br />

dümpeln auf unserer Luftmatratze im Wasser,<br />

schnorcheln. Wir sehen Fische in tausend Farben<br />

sowie schillernde Korallen.<br />

Erfolgsmeldung!<br />

Ute hat einen Schnuppertauchkurs gemacht und<br />

ist stolz wie Oskar. Dass <strong>der</strong> hübsche Tauchlehrer<br />

Adrian unter Wasser Händchen halten wollte,<br />

war allerdings nicht eingeplant. Wurde daher<br />

strikt abgelehnt.<br />

TAG 13–14: HAVANNA<br />

Ärgerlich<br />

Mussten das Paradies schon wie<strong>der</strong> verlassen.<br />

Wir sind zurück in Havanna.<br />

Auch gut<br />

Wir trösten uns schnell im Rum-Museum, begutachten<br />

Zuckerrohrpflanzen, eine Zuckerrohrpresse<br />

und das riesige Modell einer Destille. Dann<br />

dürfen wir kosten: sieben Jahre alten Havana<br />

Club-Rum. Was wir sonst nur als Bestandteil von<br />

köstlichen Cocktails trinken, probieren wir zum<br />

ersten Mal pur. Scharf, aber auch nicht schlecht.<br />

Doppelgänger<br />

Mitten in Havanna steht ein Gebäude, das man<br />

aus Washington kennt: das Capitol. Anfang des<br />

20. Jahrhun<strong>der</strong>ts hat die Regierung hier ein Gegenstück<br />

zum US-amerikanischen Kongress bauen<br />

lassen. Eine Angestellte führt uns ziemlich gelangweilt<br />

hindurch, während wir über die Kuppel<br />

und die 17 Meter hohe und 40 Tonnen schwere,<br />

vergoldete Bronzestatue „La Republica“ staunen.<br />

Im kommenden Jahr soll hier das kubanische Parlament<br />

übrigens wie<strong>der</strong> einziehen.<br />

Das muss jetzt auch noch sein<br />

Uns packt plötzlich die Wehmut, die jedem Reiseende<br />

innewohnt. Da hilft nur: Träume erfüllen.<br />

Jetzt. Wir steigen in ein Dodge-Cabriolet, einen<br />

Straßenkreuzer aus <strong>der</strong> Mitte des vergangenen<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts, lassen uns durch die Metropole fahren<br />

und halten die Nasen in den Wind.<br />

Erkenntnis<br />

Die Revolution ist ausgefallen. Okay, Utes Ziele<br />

haben wir alle erreicht – Cocktails trinken, braun<br />

werden, und sie hat tauchen gelernt. Aber alles<br />

vergessen? Dafür ist ein Urlaub nicht gemacht.<br />

Nein, ein Urlaub rückt die Perspektiven zurecht.<br />

Was sind schon Exfreunde und Excel-Tabellen im<br />

Vergleich zu den Weiten Kubas, dem kristallklaren<br />

Wasser und den fröhlichen Kubanern?<br />

So schade<br />

Wir stehen an einer <strong>der</strong> Mauern <strong>der</strong> Festung<br />

Castillo de los Tres Reyes del Morro an <strong>der</strong> Ostseite<br />

des Kanals, <strong>der</strong> zum Hafen führt. Während wir<br />

den Sonnenuntergang genießen, haben wir alle<br />

drei den gleichen Gedanken: Das nächste Mal bleiben<br />

wir länger. Und kommen ganz ohne Ziele.<br />

94 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2016</strong>


KUBA<br />

FOTOS: PRIVAT (3); MAURITIUS IMAGES (2); GALLERYSTOCK; MICHEL RENAUDEAU/LAIF; GETTY IMAGES (2)<br />

Adiós!<br />

Prachtvolle Fassaden, altmodische Autos: In<br />

Havanna scheint man aus <strong>der</strong> Zeit gefallen<br />

TIPPS<br />

Havanna<br />

Ein Drink zum Sonnenuntergang:<br />

„Hotel Nacional de Cuba“, Calle 21 y O,<br />

Vedado, Plaza<br />

Das beste Eis <strong>der</strong> Stadt:<br />

„Hela<strong>der</strong>ía Coppelia“, 2111 Calle L<br />

Las Terrazas<br />

Seilbahn-Spaß: Canopy ist über das<br />

Hotel „Moka“ in Las Terrazas buchbar,<br />

hotelmoka.org<br />

Havanna<br />

Grandiose Aussicht:<br />

„Castillo de los Tres Reyes del Morro“,<br />

im östlichen Stadtbezirk La Habana del Este<br />

Ort mit Geschichte:<br />

El Capitolio, 422 Industria<br />

Rumverkostung:<br />

„Museo del Ron Havana Club“,<br />

Avenida del Puerto 262, esq. Sol,<br />

in <strong>der</strong> historischen Altstadt<br />

Trinidad<br />

Historische Pracht: Plaza Mayor<br />

Viñales<br />

Reiten im Viñales-Tal: dreistündiger<br />

Ausritt ins Tabakland, zum Beispiel über<br />

aventoura.de<br />

María La Gorda<br />

Tauchen lernen: „Villa María La Gorda“,<br />

Hotel & International Diving Center,<br />

villamarialagorda.com/en<br />

SOMMER <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 95


Kuba<br />

Unsere<br />

Hotel-Empfehlungen<br />

Auf <strong>der</strong> Karibikinsel übernachten — von günstig bis luxuriös<br />

Faszination Westkuba<br />

Insi<strong>der</strong><br />

Tipp<br />

Vielfalt erfahren<br />

Eine spannende, achttägige Rundreise durch den<br />

Westen Kubas: Die Fahrt in mo<strong>der</strong>nen Bussen führt von<br />

Havanna über das Tal von Viñales bis nach Trinidad.<br />

Besichtigen Sie eine Krokodilfarm, besuchen Sie den<br />

früheren Wohnsitz Ernest Hemingways und erkunden<br />

Sie den ehemalige Schmuggler- und Piratenunterschlupf<br />

Trinidad mit seinem historischen Stadtkern.<br />

Genügend Zeit zum Entspannen bleibt natürlich auch:<br />

Cayo Santa Maria beispielsweise zählt zu den schönsten<br />

Stränden <strong>der</strong> Insel – ein Paradies für Wassersportler.<br />

Über Jahn Reisen und ITS<br />

*****<br />

MeliÁ Vara<strong>der</strong>o<br />

Der Blick ist gigantisch – dank <strong>der</strong><br />

erhöhten Lage über dem Meer.<br />

Nur ein paar Schritte, und man<br />

steht an <strong>der</strong> feinsandigen Bucht<br />

von Palmeras. Allerdings fällt es<br />

schwer, sich weiter als 20 Meter<br />

von <strong>der</strong> tropischen Poollandschaft<br />

und <strong>der</strong> Sonnenterrasse mit<br />

Bali-Betten zu entfernen ...<br />

Über Jahn Reisen<br />

****<br />

Sol Palmeras<br />

Ruhe gibt es hier für alle, die sie<br />

suchen. Abwechslung und Action<br />

für alle an<strong>der</strong>en aber auch: Unter<br />

dem Management <strong>der</strong> Meliá-<br />

Hotelgruppe punktet das Vier-<br />

Sterne-Haus mit komfortabel<br />

eingerichteten Zimmern und Bungalows,<br />

guter Kin<strong>der</strong>animation<br />

und diversen Sportangeboten.<br />

Über ITS<br />

**** +<br />

MeliÀ Peninsula<br />

Vara<strong>der</strong>o<br />

Das beruhigende Blau des Meeres,<br />

das inspirierende Grün des<br />

Gartens, die heiteren Pastelltöne<br />

<strong>der</strong> Häuser: Die Anlage am langen<br />

Sandstrand, 14 Kilometer von<br />

Vara<strong>der</strong>o entfernt gelegen,<br />

gleicht einer Farbtherapie.<br />

Zimmer und Suiten bieten mit<br />

mindestens 42 Quadratmetern<br />

ungewohnt viel Platz.<br />

Über ITS<br />

Beratung und Buchung in Ihrem Reisenbüro o<strong>der</strong> auf<br />

www.DER.COM<br />

96 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>


Lösung<br />

Und so<br />

ist es<br />

richtig<br />

Hier finden Sie die Auflösung<br />

unseres Buchstabenrätsels von<br />

den Seiten 84/85 und unseres<br />

Wimmelbildes von den Seiten 86/87<br />

E H K J C M A O P L U S W Q V E J T T E V Q K D G H W F S A<br />

D S W U A N M I L F N M U S F J O P X A W I V D E R T O U R<br />

F E E J G K Y B H I T Z E F R E I F R E N H M D K L Q X Y Z<br />

G G N K H S N Y E S E S A I O X U O P N L N E R T T S N U E<br />

V E R A I<br />

J L A D T<br />

F N M H C U T B K P Z K R C N I V E A H C S A N B<br />

I N Q S H T R C Q Q S F N G J M C E K B V R M E U<br />

K S T R A N D I A E E E H R R M E N N S O N N E N H U T N E<br />

D C J N Z I P F E T A N K I S L H U R F N D R C U I D Y W K<br />

U H L R F J R H O J D K U D E K G F T Z A N W S B U E K K L<br />

I I O P M L N K L A N U O I N Q I O U E D A A E I O R U N C<br />

E F S D N B I A N Q I W P D H K J M N W E Q U E G H B E K L<br />

A F S G S F J P T L O S N E L E W B H L W F Y S X N O S S D<br />

D F W A S N K O F W S I A T F Z M Z A R U B B T Y K O L V G<br />

S G J F O R D P N L Q S O N N E N M I L C H U E J L T P U P<br />

P J N H M E Q E N U O L Q A D P K I P N A Q W R E R T Z U I<br />

R A M K M K G J N O J P Z H N B L N W M U O P N A S D F G H<br />

I W K N E P I W N W L K S A I W U A H U S J K M B N C Y V X<br />

N Z L M R A P L N L A W C N V P N R U Z F Q S C V F E G B N<br />

G U I O F E R I E N N Z Z D Q L I E G E S T U H L U Z A T H<br />

S I E R E U S T A T P X C J W Z N K A N R I K G A A C U E N<br />

E O G Q S J O J D U S A K U Y Y T L D Z U F J M Q R J S A B<br />

I N O H T C N K A C H O N H A N D T U C H S O N E B W F I O<br />

L T N A B B N U U K I N L K L O S D F O F N E B Q A D L D R<br />

G R Y N G A Z W S N F L O S S E N C G U L G U I N U J U K V<br />

H A B D E C O A F P N P W Q D D A B O I U B H N S N H G L J<br />

B E I J N I K S C H W I M M F L U E G E L L K I P C N H Z A<br />

B G Q L D M U S C H E L S N O U E A N T U E A N H P R N J N<br />

A H D E L B P E J U H G H R E T T U N G S R I N G N N E N D<br />

G U N O Q E H R I E M J N M A I J Q P O N N B W Q J N W M N<br />

S S O N N E N B R I L L E M G Q C I H F E A Z K M Z X K O E<br />

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N Z B P P U V L O I B Z J L L N D W U A R D V E U D L I W L<br />

F H I D W D M L U F T M A T R A T Z E U A H T A R U M N E J<br />

E K S I N L S S B E X X L U B O N U J N L M D V Y S B E H S<br />

N O Q R J L L N K C Z P E F W B A K S C H A U F E L N R G Q<br />

21<br />

Bälle<br />

sind im<br />

Bild<br />

versteckt<br />

Impressum Herausgeber DER Touristik Köln Gesellschaft mbH, Humboldtstraße 140, 51149 Köln<br />

Redaktion G+J Corporate Editors GmbH (corporate-editors.com). Postanschrift für Verlag und Redaktion:<br />

DER URLAUB, Stubbenhuk 10, 20459 Hamburg. Geschäftsführung: Soheil Dastyari, Sandra Harzer-Kux<br />

Publishing Management Eva Kanthack Chefredaktion Nina Grygoriew Art-Direktion Frank Siegert<br />

Textchefin Birte Plöger (FR) Textredaktion Lenz Koppelstätter (FR), Andrea Martini (FR), Corinna Ophüls<br />

(FR) Bildredaktion Miriam Breig Schlussredaktion Manuela Grosche (FR) Mitarbeiter dieser<br />

Ausgabe Murat Isgü<strong>der</strong> (FR), Okka Roth (FR), Margitta Schulze Lohoff (FR) Herstellung Katharina Libisch,<br />

Tel.: 02203/ 42 0, katharina.libisch@<strong>der</strong>touristik.com Litho D.I.E. Grafikpartner GmbH, Hohenstaufenring 29-37,<br />

50674 Köln Druckerei Druckhaus, Ernst Kaufmann GmbH & Co. KG, Raiffeisenstraße 29 , 77933 Lahr<br />

Anzeigen Oliver Hirsch, Tel.: 0220/3 42 0, oliver.hirsch@<strong>der</strong>touristik.com<br />

Das für das Magalogpapier<br />

verwendete Holz stammt aus<br />

verantwortungsvoller<br />

Waldbewirtschaftung,<br />

zertifiziert nach den Richtlinien<br />

des Forest Stewardship Council<br />

(FSC ®).<br />

Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 97


Fragebogen<br />

Cathy Hummels,<br />

Wo machen<br />

Sie am liebsten<br />

Urlaub?<br />

Urlaub riecht nach …<br />

… Kokosnuss! Ich benutze im Urlaub<br />

immer Kokosöl, das versorgt die<br />

Haut mit allem, was sie braucht.<br />

Außerdem hält die Bräune länger.<br />

Meine erste Urlaubserinnerung<br />

…<br />

… habe ich an Italien. Dort sammelte ich<br />

mit meinen Geschwistern am Strand<br />

immer Muscheln. Am Ende hatten wir<br />

ein paar Kisten voll – und die mussten<br />

natürlich alle mit nach Deutschland.<br />

In meinem Koffer dürfen<br />

auf keinen Fall fehlen ...<br />

... Buch, Sonnenbrille, Bikini, Strandkleid,<br />

Flip-Flops, Sonnencreme. Habe ich was<br />

Wichtiges vergessen?<br />

Der schönste Strand, an<br />

dem ich jemals war ...<br />

… ist <strong>der</strong> von Kapstadt. Der Sand ist sehr<br />

fein, und die Weite raubt einem den Atem.<br />

Eine Stadt, die mich<br />

immer wie<strong>der</strong> von Neuem<br />

verzaubert, ist ...<br />

… New York! Die Metropole hat ein ganz<br />

beson<strong>der</strong>es Flair. Ich mag die Kreativität<br />

und Aufgeschlossenheit <strong>der</strong> Amerikaner.<br />

Die beste Lektüre für<br />

den Urlaub ...<br />

... ist ein Krimi von Nele Neuhaus – egal<br />

welcher. Ich blättere am Strand aber<br />

Catherine Hummels<br />

wurde in Dachau geboren.<br />

Auf Youtube gibt sie Tipps<br />

zu Mode und Lifestyle,<br />

kürzlich launchte die<br />

28-Jährige ihre erste<br />

eigene Kollektion für<br />

das Label The Mercer<br />

New York.<br />

Im vergangenen Jahr<br />

heiratete sie ihren<br />

langjährigen Freund,<br />

den Fußballer Mats<br />

Hummels.<br />

auch ganz gerne in Travel-Guides zu dem<br />

jeweiligen Reiseziel. Ich möchte ganz viel<br />

über die Sehenswürdigkeiten und die<br />

Menschen dort erfahren.<br />

Das beste Essen meines<br />

Lebens, das ich unterwegs<br />

gegessen habe ...<br />

… heißt Peka und ist ein Nationalgericht<br />

Kroatiens. Dafür werden frischer Fisch<br />

und Gemüse unter einer gusseisernen<br />

Glocke in <strong>der</strong> Glut einer Feuerstelle<br />

gegart. In unserem Fall gab es Oktopus<br />

direkt aus dem Meer – unglaublich lecker!<br />

Das kurioseste Essen auf<br />

Reisen war ...<br />

Ich bin nicht so experimentierfreudig,<br />

wenn es ums Essen geht. Daher: keine<br />

kuriosen Erlebnisse bisher.<br />

Meinen aufregendsten<br />

Urlaubsmoment hatte<br />

ich in ...<br />

Immer wie<strong>der</strong> aufregend ist es in Dubai.<br />

Die Stadt gehört zu meinen absoluten<br />

Lieblings-Reisezielen. Man kann dort<br />

unheimlich viel erleben.<br />

Ich möchte unbedingt<br />

mal nach …<br />

Die nächste Ausgabe von <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> erscheint im Sommer <strong>2016</strong><br />

... Japan. Mir haben schon viele Freunde<br />

von diesem faszinierenden Land vorgeschwärmt<br />

– und ich entdecke immer<br />

wie<strong>der</strong> gerne neue, bunte Welten. Platz<br />

eins auf meiner Bucket-List!<br />

Foto: imago sportfotodienst<br />

98 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>


Die Strände an <strong>der</strong> Algarve sind keineswegs nur Mittelmaß, es sind die<br />

Neben <strong>der</strong> Suche nach “Ihrem” perfekten Strand bleibt genug Zeit, um<br />

schönsten <strong>der</strong> Welt. Zumindest behaupten das die Einheimischen immer<br />

die gastronomische Vielfalt mit täglich fangfrischem Fisch kennen zu<br />

wie<strong>der</strong> gerne, und die geografische Lage gibt ihnen Recht. Im Norden lernen, die Naturschutzgebiete zu erkunden, die unzähligen<br />

schützt ein Gebirge mit subtropischem Klima vor kalten Winden; im<br />

Vogelspezies zu beobachten und eine gemächliche Bootsfahrt durch die<br />

Südosten wehen die Winde Levante, Scirroco und Suão über die<br />

Hafflandschaft zu unternehmen, die Sie zu paradiesischen Sandbänken<br />

feinsandige Dünenlandschaft und bringen warme Luft aus Afrika und<br />

führt.<br />

dem Mittelmeerraum, die für Durchschnittstemperaturen von 28°C im<br />

Sommer und 15°C im Winter sorgt.<br />

Falls Sie dann immer noch nicht das Passende gefunden haben, dann<br />

besuchen Sie eine <strong>der</strong> vielen Marinas, in denen Sie ein Boot chartern o<strong>der</strong><br />

Das klingt zwar schon recht vielversprechend, aber immer noch zu vage? zu einer Kreuzfahrt aufbrechen können, bei <strong>der</strong> Sie die<br />

Dann lassen Sie uns an <strong>der</strong> 200 km langen Küste entlangfahren und die abwechslungsreichen Landschaften <strong>der</strong> Algarveküste an sich<br />

über 50 Strände mit Blauer Flagge entdecken. Die östliche Sandalgarve<br />

vorbeiziehen sehen.<br />

(Sotavento) mit unendlichen Sandstränden, warmem, kristallklarem<br />

Wasser, Hafflandschaften und einsamen Inseln ist ideal für Familien mit<br />

Am Ende werden Sie feststellen, dass es sich gelohnt hat, das<br />

Kin<strong>der</strong>n geeignet.<br />

berühmteste Geheimnis Europas auf eigene Faust zu lüften: an <strong>der</strong><br />

Algarve sorgen nicht nur die Sonne und die Wüstenwinde aus Afrika für<br />

Die Felsalgarve im Westen (Barlavento) lockt mit Steilküsten, Grotten und<br />

Wärme, son<strong>der</strong>n auch die herzliche Gastfreundschaft, mit <strong>der</strong> die<br />

nur auf abenteuerlichen Wegen zugänglichen Felsstränden und ist bei<br />

Einwohner ihre Besucher empfangen.<br />

Surfern und Bodyboar<strong>der</strong>n sehr beliebt.

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