der urlaub, Heft 1/2016
der urlaub ist das neue Reisemagazion der DER Touristik. Getreu unserem Motto "Nicht irgendein Urlaub - DER Urlaub" präsentieren wir Ihnen die schönsten Urlaubsziele aus völlig neuen Perspektiven. Diesmal: Stadtgeflüster - warum Urlaub in der Stadt das Allergrößte ist!
der urlaub ist das neue Reisemagazion der DER Touristik. Getreu unserem Motto "Nicht irgendein Urlaub - DER Urlaub" präsentieren wir Ihnen die schönsten Urlaubsziele aus völlig neuen Perspektiven. Diesmal: Stadtgeflüster - warum Urlaub in der Stadt das Allergrößte ist!
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DER URLAUB | SOMMER <strong>2016</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>urlaub</strong><br />
MENSCHEN. REISEN. GESCHICHTEN.<br />
Nr. 1 | <strong>2016</strong><br />
3 EURO<br />
STÄDTEREISEN: HAMBURG, BERLIN, WIEN, NEW YORK RUNDREISE KUBA TÜRKISCHE RIVIERA ST. JOHANN<br />
STADTGEFLÜSTER<br />
Hamburg, Berlin, New York und Wien – vier internationale<br />
Metropolen, die zeigen, warum Urlaub in <strong>der</strong> Stadt das Allergrößte ist<br />
MERHABA, BELEK!<br />
Eine Reise entlang<br />
<strong>der</strong> Türkischen Riviera<br />
TIROL, TOTAL AKTIV<br />
Sportlich unterwegs in<br />
St. Johann und Umgebung<br />
TAGEBUCH KUBA<br />
Drei Frauen entdecken<br />
die karibische Insel
ERLEBE DIE<br />
Ihr Reisebüro berät Sie gerne!<br />
Weitere Informationen zu den Produktionen finden Sie im DERTOUR Städtereisen-Katalog<br />
ab Seite 110. Beratung und Buchung in Ihrem Reisebüro o<strong>der</strong> auf www.DERTOUR.de
Editorial<br />
Liebe Leserinnen und leser,<br />
manchmal wollen wir im Urlaub Entspannung. Einfach in <strong>der</strong> Sonne<br />
liegen und vor uns hin träumen, bis <strong>der</strong> Tag zu Ende geht. Manchmal<br />
wollen wir aber auch Aufregung. Neues sehen. Inspiriert werden.<br />
In diesem <strong>Heft</strong> haben wir beides für Sie: Wien, New York, Hamburg und<br />
Berlin – vier tolle Städte, in denen Sie spannende Tage verbringen<br />
können. Und wun<strong>der</strong>schöne Erholungsorte, wie die Türkische Riviera<br />
o<strong>der</strong> St. Johann in Tirol, wo Sie runterkommen und entschleunigen<br />
können. Für welches Ziel Sie sich auch entscheiden, Sie werden sich ein<br />
kleines bisschen verän<strong>der</strong>t haben, wenn Sie zurückkommen.<br />
Klingt gut, o<strong>der</strong>?<br />
Viel Spaß beim Reisen!<br />
Nina Grygoriew<br />
für uns verreist<br />
Fotos: Franziska Kausch; Maurice Kohl; HOLGER TALINSKI; DER Touristik<br />
Florian Löw<br />
… sind im Urlaub zwei Dinge<br />
wichtig: Spontaneität und<br />
Bewegung. Kein Wun<strong>der</strong> also,<br />
dass er in New York nicht nur<br />
alle Sehenswürdigkeiten<br />
abgeklappert hat, son<strong>der</strong>n<br />
auch Kanu auf dem Hudson<br />
River und Fahrrad durch<br />
Manhattan gefahren ist.<br />
Margitta<br />
Schulze Lohoff<br />
… reiste mit zwei Freundinnen<br />
durch Kuba. Das Land<br />
wollten alle drei gerne sehen<br />
– ansonsten kämpfte eine<br />
gegen Liebeskummer, die<br />
an<strong>der</strong>e gegen Überarbeitung.<br />
Die Dritte im Bunde wollte<br />
einfach nur braun werden.<br />
uwe christiansen<br />
… ist fast ein Hamburger<br />
Jung. Er ist zwar nicht in <strong>der</strong><br />
Hansestadt geboren, das<br />
macht aber nichts, wenn man<br />
Hamburg so gut kennt wie er.<br />
Uns hat er seine Lieblingsplätze<br />
verraten: dazu gehören<br />
unter an<strong>der</strong>em eine<br />
Tankstelle und eine Eisdiele.<br />
Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 3
Inhalt<br />
<strong>der</strong> <strong>urlaub</strong><br />
Menschen. Reisen. GeschicHTen.<br />
Take-Off<br />
Hübsche Reisebegleiter und<br />
nützliches Wissen | 06<br />
Hamburg<br />
Ein Seemann und die Perle<br />
an <strong>der</strong> Elbe | 10<br />
Local Heroes | 18<br />
Hoteltipps | 19<br />
Städte in zahlen<br />
Überraschendes über die<br />
Metropolen dieser Welt | 20<br />
Türkische Riviera<br />
Der Duft von Pinien<br />
und Zitronen | 64<br />
Hoteltipps | 69<br />
abgefahren<br />
Warum Urlaub mit dem Auto<br />
das pure Glück ist | 74<br />
St. Johann<br />
Ein Paradies für Sportfreunde:<br />
die Kitzbüheler Alpen | 78<br />
Hoteltipps | 83<br />
78<br />
Auch im Sommer ein Sportlertreff<br />
– die Kitzbüheler Alpen<br />
New York<br />
Die Stadt, die niemals schläft,<br />
muss gar nicht teuer sein | 22<br />
Local Heroes | 30<br />
Hoteltipps | 31<br />
So snackt die Welt<br />
Von Sushi bis Poffertjes –<br />
Imbiss international | 32<br />
Wien<br />
Gebrauchsanweisung für eine<br />
Metropole mit Schmäh | 36<br />
Local Heroes | 46<br />
Hoteltipps | 47<br />
perfekt getroffen<br />
Tipps & Tricks für tolle Fotos<br />
vom Profifotografen | 48<br />
Berlin<br />
Kiez mit Stil: <strong>der</strong> Berliner<br />
Prenzlauer Berg | 50<br />
Local Heroes | 56<br />
Hoteltipps | 57<br />
Kolumne<br />
Was Urlaub mit uns macht | 58<br />
typfrage<br />
Abenteurer o<strong>der</strong> Chiller?<br />
Was für ein Reisen<strong>der</strong> sind<br />
Sie? | 88<br />
Kuba<br />
Einmal quer über die Insel –<br />
ein Tagebuch | 90<br />
Hoteltipps | 96<br />
Immer<br />
dabei<br />
SprecHSTunde<br />
Ihre Fragen an unsere<br />
Urlaubsexperten | 70<br />
RäTSelseite<br />
Wörtersuche | 84<br />
Kin<strong>der</strong>seite<br />
Finde die Bälle im großen<br />
Wimmelbild | 86<br />
Fragebogen<br />
Zehn Urlaubsfragen an<br />
Cathy Hummels | 98<br />
90<br />
Cooles Kuba – drei Frauen<br />
auf Rundreise<br />
Was kochen Sie da?<br />
Vier türkische Köche und ihre<br />
Lieblingsgerichte | 60<br />
Lösungen/<br />
ImpreSSum | 97<br />
4 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>
Inhalt<br />
Fotos: Gene Glover; mauritius images (2); xxpool; laif (2)<br />
10<br />
Füße im Sand, Schiffshörner<br />
im Ohr – ein Tag in Hamburg<br />
22<br />
Endlich New York – die<br />
Traumstadt preiswert<br />
64<br />
Die Türkische Riviera o<strong>der</strong><br />
ein Urlaub im Paradies<br />
50<br />
Schöne Sachen aus <strong>der</strong> Hauptstadt<br />
– Shoppen in Berlin<br />
Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 5
Take-off<br />
Entdeckerlust<br />
Hübsche Reisebegleiter, ein sagenumwobenes Urlaubsziel und nützliches<br />
Wissen für unterwegs – ausgewählt von den DER-Reiseexperten<br />
Top 3<br />
Die berühmt-berüchtigsten<br />
Inseln <strong>der</strong> Welt<br />
#1<br />
Robinsón crusoe, Chile<br />
Gestrandet<br />
Seemann Alexan<strong>der</strong> Selkirk, historisches<br />
Vorbild für den „Robinson Crusoe“ in<br />
Daniel Defoes Roman, verbrachte hier zwar<br />
nicht 28 Jahre – aber immerhin vier Jahre<br />
und vier Monate, bevor er gerettet wurde.<br />
#2<br />
Kaimaninseln,<br />
Britisches Überseegebiet<br />
Gespart<br />
Bis vor Kurzem galten sie als das<br />
Steuerparadies schlechthin: Viele<br />
Superreiche legten hier ihr Geld<br />
an. Doch seit Anfang des Jahres<br />
liefert die Inselgruppe die Daten<br />
von Steuersün<strong>der</strong>n aus.<br />
#3<br />
ALCATRAZ,<br />
San Francisco<br />
Gefangen<br />
Man nennt sie auch die „Insel <strong>der</strong><br />
misshandelten Männer“: In <strong>der</strong><br />
Bucht von San Francisco liegt das<br />
inzwischen geschlossene Hochsicherheitsgefängnis<br />
Alcatraz.<br />
Früher erschien ein Entkommen<br />
aus den 1,52 × 2,74 Meter-<br />
Zellen unmöglich: In 29 Jahren<br />
gab es 14 Fluchtversuche – alle<br />
misslangen.<br />
6 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>
Take-Off<br />
kaufen<br />
Die müssen<br />
alle mit<br />
Schöner Fliegen<br />
Zum Abheben schön: himmelblaue<br />
Schutzhülle für den Pass.<br />
Ca. 15 Euro, über pigmento.de<br />
da war ich schon<br />
HAM, NYC, MUC: Silberarmband<br />
mit Dreilettercodes. Je<br />
28 Euro, über dreilettercode.net<br />
3Apps für<br />
unterwegs<br />
Badehose? Check!<br />
Kofferpacken vor dem Urlaub stresst.<br />
„Pack the Bag“ liefert individuelle<br />
Listen zu Stichworten wie Sommer,<br />
Hygiene, Wan<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> Auto. So<br />
können Sie ganz entspannt eine Sache<br />
nach <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en abhaken – und<br />
vergessen garantiert nichts. „Pack<br />
the Bag“, kostenlos über iTunes.<br />
Meiner!<br />
Damit erkennen Sie Ihren Koffer<br />
überall: „Tag Me gelb“, ca.<br />
12 Euro, über design-300.de<br />
trendziel<br />
kurztrip im Kopf<br />
„Jippijaja Quiz Reise und Abenteuer“<br />
mit 550 Fragen, ca.<br />
20 Euro, über geschenkidee.de<br />
Da wollen wir hin<br />
Transsilvanien (o<strong>der</strong> Siebenbürgen) – das<br />
Gebiet im Zentrum Rumäniens verbinden<br />
viele mit düsteren Burgen, nebelverhangenen<br />
Bergen und Schauergeschichten von Hexen<br />
und Vampiren. Die Reiseexperten vom Verlag<br />
Lonely Planet sehen das an<strong>der</strong>s: Sie kürten<br />
das mystische Fleckchen zur Top-Destination<br />
<strong>2016</strong>. Der Imagewechsel könnte klappen –<br />
denn wer einmal da war, ist verzaubert von den<br />
idyllischen Städtchen, Wäl<strong>der</strong>n und Bergen.<br />
app geht die post<br />
Gelangweilt von den üblichen<br />
Kartenmotiven à la<br />
„Sonnenuntergang am Meer“?<br />
Individueller werden die Grüße an<br />
Daheimgebliebene mit einem eigenen<br />
Urlaubsfoto: die kostenlose App<br />
„My Postcard“ herunterladen, einen<br />
beson<strong>der</strong>s schönen Schnappschuss<br />
hochladen und mit einer persönlichen<br />
Nachricht versehen.<br />
Kosten: ca. 2 Euro pro Karte.<br />
verlaufen mit plan<br />
Wer eine fremde Stadt besucht, ist<br />
häugig zielgerichtet per<br />
GPS-Navigation unterwegs. Apps wie<br />
„Dérive“ und „Drift“ wollen mit<br />
Auffor<strong>der</strong>ungen wie „Finde etwas<br />
Altes und etwas Neues“ die Kunst des<br />
Flanierens und Verlaufens wie<strong>der</strong><br />
aufleben lassen. Denn: Gerade abseits<br />
<strong>der</strong> üblichen Routen gibt’s oft Tolles<br />
zu entdecken. Kostenslos erhältlich<br />
im iTunes-Store.<br />
Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 7
Take-off<br />
Must-Have<br />
Kratz mich mal<br />
Die Welt ist bunt, wie diese Karte aufs Schönste beweist: Wenn Sie alle<br />
Reiseziele, die Sie bereits besucht haben, per Münze freirubbeln,<br />
wechseln die goldenen Län<strong>der</strong> ihre Farbe. Auf <strong>der</strong> Rückseite ist Platz für<br />
Kommentare o<strong>der</strong> eine Routenskizze. Ca. 16 Euro, über cedon.de<br />
Blog<br />
Das wollen wir Klicken<br />
Städtereise mal an<strong>der</strong>s:<br />
Insa Müller besuchte innerhalb<br />
von drei Monaten 19<br />
Freunde in zwölf deutschen<br />
Metropolen. „Ein wun<strong>der</strong>bares<br />
Erlebnis. Ich habe<br />
neue Städte kennengelernt<br />
und mehr über das Wesen<br />
<strong>der</strong> Freundschaft erfahren“,<br />
sagt die Kulturwissenschaftlerin<br />
über diese Zeit. Von ihren<br />
lustigen, skurrilen und<br />
bisweilen herzergreifenden<br />
Begegnungen erzählt die<br />
29-Jährige auf ihrem Blog<br />
freundschaftsreise.com<br />
Interview<br />
Frau<br />
Heinemann,<br />
woran<br />
erkennt<br />
man ein<br />
gutes Hotel?<br />
Daran, dass es sich schon im Katalog<br />
o<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Internetseite ehrlich<br />
darstellt. Also keine Weitwinkelbil<strong>der</strong>,<br />
keine Floskeln. Vor Ort merken Sie<br />
schnell, ob es passt. Hören Sie auf<br />
Ihr Bauchgefühl!<br />
Wie sind Siean den Traumjob<br />
Hoteltesteringekommen?<br />
Ich habe Tourismus studiert undein<br />
Hotel geleitet.Irgendwann binich<br />
einfach zueinem Casting gegangen –<br />
und es hat direkt geklappt.<br />
Wie gehen Sie bei diesem Job<br />
normalerweise vor?<br />
Ich schaue alles mit den Augen des<br />
Gastes an, nur eben viel gründlicher.<br />
Natürlich weiß ich durch meine Erfahrung,<br />
in welchen Ecken ich zuerst<br />
schauen muss. Aber genauso wichtig<br />
wie <strong>der</strong> Zustand <strong>der</strong> Zimmer ist mir<br />
die Freundlichkeit des Personals.<br />
Und wenn man doch nicht mit<br />
dem Hotel zufrieden ist?<br />
Machen Sie den Mund auf, sagen Sie,<br />
was Sie stört. Wenn das nicht hilft,<br />
dokumentieren Sie sämtliche Mängel<br />
vor Ort schriftlich und durch Fotos.<br />
Lassen Sie sich anschließend alles<br />
vom Reiseleiter quittieren – denn<br />
nur dann haben Sie Anspruch auf<br />
Schadenersatz.<br />
Nina Heinemann<br />
Die Urlaubsexpertin testete für<br />
TV-Formate Reiseziele weltweit<br />
Fotos: laif (2) PATrick Frilet/PATrick de Wilde; ddp images; Mauritius Images; F1online; Jan-Paul Lüdtke; PR; privat<br />
8 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>
TAKE-OFF<br />
BÜCHER<br />
DAS WOLLEN<br />
WIR LESEN<br />
SO TICKT NEW YORK<br />
DELICIOUS!<br />
MITTEN INS HERZ<br />
ALLES NUR FASSADE<br />
Brandon Stanton ist<br />
Grün<strong>der</strong> des berühmten<br />
Blogs „Humans of New<br />
York“. Für den zweiten<br />
Band fotografierte er<br />
Menschen in den Straßen<br />
und führte längere,<br />
tiefer gehende Interviews<br />
mit ihnen.<br />
„Humans of New York:<br />
Die besten Storys“ von<br />
Brandon Stanton,<br />
Riva, 19,99 Euro<br />
Für alle, die auf ihren<br />
Reisen auch gerne neue<br />
Restaurants testen: Im<br />
Stadtführer „I love London“<br />
gibt Starkoch Alain<br />
Ducasse 100 Gas tro-<br />
Tipps zur Stadt – vom<br />
Burgerladen über die<br />
Tapasbar bis zum<br />
Sternerestaurant.<br />
„I love London“<br />
von Alain Ducasse,<br />
Gerstenberg, 18 Euro<br />
Preisgekrönte Reportagen<br />
über Soldaten in<br />
Afghanistan, demente<br />
Häftlinge in den USA<br />
o<strong>der</strong> die Geschichte<br />
eines Stolpersteins:<br />
ein Buch, das gleichzeitig<br />
erstaunt und<br />
berührt.<br />
„Ins Herz <strong>der</strong> Welt“<br />
von Cordt Schnibben<br />
(Hrsg.), Ankerherz,<br />
14,99 Euro<br />
Pulsbeschleuniger für<br />
den nächsten Urlaub:<br />
Glamouröser Job,<br />
adeliger Mann, super<br />
Wohnung, Ani FaNellis<br />
Leben scheint perfekt.<br />
Doch ein dunkles,<br />
brutales Geheimnis<br />
droht schon bald, alles<br />
zu zerstören …<br />
„Ich. Bin. So. Glücklich.“<br />
von Jessica Knoll, Egmonk-Ink,<br />
14,99 Euro<br />
1,18<br />
Milliarden Menschen<br />
verreisten im letzten<br />
Jahr – 4,4 Prozent<br />
mehr als 2014. <strong>2016</strong><br />
wird erneut ein<br />
Wachstum von bis zu<br />
4,5 Prozent erwartet.<br />
Quelle: Welttourismusorganisation<br />
(UNWTO)<br />
KNOW-HOW<br />
SO GEHT DER FLECK<br />
RUCK, ZUCK WEG<br />
Einmal Himbeereis gegessen – und zack,<br />
schon ist das Shirt dreckig. Wer, wie die meisten<br />
von uns, keinen Fleckentferner ständig<br />
zur Hand hat, nimmt simples Mineralwasser<br />
– je mehr Kohlensäure es hat, desto besser.<br />
Geben sie etwas davon auf die verschmutzte<br />
Stelle, warten Sie einige Minuten und reiben<br />
Sie den Fleck anschließend mit einem<br />
weichen Tuch heraus. Grundsätzlich gilt:<br />
Frische Verschmutzungen lassen sich leichter<br />
entfernen als eingetrocknete.<br />
SOMMER <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 9
Special<br />
Hamburg,<br />
meine Perle<br />
Seefahrerromantik im Hafen erleben, eine Zeitreise<br />
unternehmen und das leckerste Eis <strong>der</strong> Stadt essen –<br />
mit Uwe Christiansen, einem echten Original<br />
Text: corinna ophüls<br />
So lässt es sich leben!<br />
Barfuß im Sand sitzen, Schiffe gucken und mit Freunden schnacken<br />
(Norddeutsch für „sich unterhalten“) – für die meisten Hamburger sieht<br />
so <strong>der</strong> perfekte Sommertag aus. Am Elbstrand kommen, gar nicht weit<br />
entfernt von <strong>der</strong> Innenstadt, echte Urlaubsgefühle auf<br />
10 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>
Hamburg<br />
Hamburger Jung<br />
Uwe Christiansen ist Besitzer<br />
<strong>der</strong> Kultbar „Christiansens“ am<br />
Pinnasberg (christiansens.de) und<br />
Mitgrün<strong>der</strong> <strong>der</strong> Eventagentur<br />
Spielbudenplatz. In Hamburg gilt<br />
er als feste Gastronomiegröße,<br />
unter an<strong>der</strong>em zählt Tim Mälzer<br />
zu seinem Freundeskreis. Doch<br />
<strong>der</strong> 56-Jährige hat noch eine<br />
an<strong>der</strong>e Leidenschaft: Wenn er<br />
nicht gerade Cocktails mixt,<br />
guckt er am liebsten den Schiffen<br />
auf <strong>der</strong> Elbe zu. Zehn Jahre lang<br />
ist er selbst zur See gefahren:<br />
„Ich bin ein alter Seebär. Ich<br />
brauche den Blick aufs Wasser.“<br />
Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 11
Special<br />
1<br />
2<br />
Im Sommer trifft man<br />
Uwe Christiansen hier:<br />
„Lieblings“ zählt zu den besten<br />
Eis-Adressen <strong>der</strong> Stadt<br />
Ein Tag reicht nicht aus, um<br />
all die liebevoll gestalteten<br />
Details im Miniatur Wun<strong>der</strong>land<br />
zu entdecken<br />
W<br />
er mit Uwe Christiansen unterwegs<br />
ist, merkt schnell: In Hamburg kennt<br />
– und liebt – man den kultigen Barbesitzer.<br />
Für einen kurzen Schnack mit netten<br />
Leuten ist <strong>der</strong> Gastronom, <strong>der</strong> fast schon zu Hamburg<br />
gehört wie Fischbrötchen und Michel, immer<br />
zu haben. Uns zeigte er die schönsten und<br />
spannendsten Ecken <strong>der</strong> Stadt.<br />
1. Lieblingseis Das beste Eis <strong>der</strong> Stadt gibt es<br />
laut Uwe Christiansen bei „Lieblings“ in <strong>der</strong> Detlev-Bremer-Straße<br />
50 auf St. Pauli: „Hier schmecken<br />
einfach alle Sorten super!“ In dem kleinen,<br />
feinen Geschäft gibt es ungewöhnliche Kreationen<br />
wie Blaubeer-Muffin o<strong>der</strong> Schoko-Keks, außerdem<br />
Leckereien wie Belgische Waffeln und<br />
Er kennt<br />
sie alle:<br />
„Sämtliche<br />
Variationen<br />
schmecken<br />
hier super!“,<br />
sagt Uwe<br />
Christiansen<br />
über<br />
das Eis im<br />
„Lieblings“<br />
Kuchen. Ein Fest für Naschkatzen! Eine Kugel<br />
kostet ca. 1 Euro. lieblings-eis.de<br />
2. Im Wun<strong>der</strong>land Für den Barbesitzer gehört<br />
die größte Modelleisenbahnanlage <strong>der</strong> Welt (auf<br />
1300 Quadratmetern liegen über 15 Kilometer<br />
Gleise im Maßstab 1 : 87) in <strong>der</strong> historischen Speicherstadt<br />
zu den Highlights in Hamburg. „Ein Besuch<br />
lohnt immer, auch für Alteingesessene wie<br />
mich. Da immer mehr Län<strong>der</strong> und Details dazukommen,<br />
bleibt es spannend.“ Im Moment basteln<br />
die Macher an einem neuen Italienabschnitt.<br />
Tipp, um lange Warteschlangen zu umgehen: Wer<br />
online bucht, bekommt ein Zeitfenster zugewiesen<br />
und muss nicht so lange anstehen. Infos und<br />
Tickets über DERTOUR.<br />
12 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>
Hamburg<br />
4<br />
Der historische Museumshafen<br />
Övelgönne. Wenn die Sonne<br />
untergeht, herrscht eine ganz<br />
beson<strong>der</strong>e Atmosphäre<br />
3. Hafenrundfahrt „Gehen Sie an den Landungsbrücken<br />
auf eine <strong>der</strong> Hafenfähren, zum<br />
Beispiel die 62 o<strong>der</strong> 63. Hier gilt das HVV-Ticket<br />
für Bus und Bahn“, so Uwe Christiansen.<br />
Er liebt es, damit über die Elbe zu schippern:<br />
„Da kriege ich den Kopf frei. Einmal bin ich<br />
sogar drei Runden hintereinan<strong>der</strong> gefahren.“<br />
Wer lieber eine Tour mit professionellem Guide<br />
machen möchte: Infos und Tickets gibt es über<br />
ITS und DERTOUR.<br />
4. Museumshafen Övelgönne Klar, dass Seebär<br />
Christiansen regelmäßig einen Abstecher<br />
in den historischen Hafen im Südteil von Othmarschen<br />
macht. Hier liegen rund 20 Oldtimer,<br />
die früher als Arbeitsschiffe auf <strong>der</strong> Elbe im<br />
„Beson<strong>der</strong>s<br />
schön ist<br />
es in Övelgönne<br />
am<br />
Abend, wenn<br />
das Wasser<br />
ruhig und<br />
glatt wird.“<br />
Einsatz waren. „Es gibt nichts Schöneres, als<br />
mit einem Bierchen und einem Fischbrötchen<br />
auf dem Ponton zu sitzen, das Kreischen <strong>der</strong><br />
Möwen zu hören und das Wasser zu riechen!“<br />
museumshafen-oevelgoenne.de<br />
5. Cruise Center Steinwer<strong>der</strong> Seit das Terminal<br />
im Kaiser-Wilhelm-Hafen in Steinwer<strong>der</strong><br />
im Juni letzten Jahres in Betrieb genommen<br />
wurde, haben hier schon zahlreiche Kreuzfahrtriesen<br />
angelegt. Im Sommer kann man eigentlich<br />
immer ein Schiff bewun<strong>der</strong>n und sein aufkommendes<br />
Fernweh genießen. Uwe Christiansen:<br />
„Ich komme regelmäßig vorbei. Und<br />
kenne viele <strong>der</strong> Ree<strong>der</strong>eien und Schiffstypen.“<br />
cruisegate-hamburg.de<br />
Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 13
Special<br />
6<br />
8<br />
Gegenüber den Landungsbrücken<br />
lässt <strong>der</strong> Ur-Hamburger gern den<br />
Blick über seine Stadt schweifen.<br />
Hinten links ist <strong>der</strong> Michel<br />
Spannende Kontraste: In <strong>der</strong><br />
Hafencity trifft alte Industrie auf<br />
hypermo<strong>der</strong>ne Büroarchitektur<br />
und künstliche Begrünung<br />
6. Gute Aussichten Einen tollen Blick auf die<br />
Skyline <strong>der</strong> Stadt hat man vom gegenüberliegenden<br />
Ufer <strong>der</strong> Landungsbrücken aus, wo auch das<br />
berühmte Musical „König <strong>der</strong> Löwen“ seine Heimat<br />
hat. „Hier kann ich am Wochenende prima<br />
die Seele baumeln lassen“, so Uwe Christiansen.<br />
Rüber kommt man mit einer <strong>der</strong> Hafenfähren<br />
o<strong>der</strong> durch den alten Elbtunnel: „Gehen Sie am<br />
besten zu Fuß. Ein Gang durch den historischen<br />
Bau mit seinen schönen, gut erhaltenen Kacheln<br />
ist ein Erlebnis.“<br />
7. Schmidts Tivoli Heißer Tipp vom Hamburg-Kenner:<br />
„Schauen Sie sich unbedingt das<br />
Theaterstück ,Heiße Ecke‘ im Schmidts Tivoli auf<br />
dem Kiez an! Einfach köstlich, ich habe es schon<br />
„Im Stück<br />
‚Heiße Ecke‘<br />
wird <strong>der</strong><br />
Hamburger<br />
Kiez<br />
aufs Korn<br />
genommen.<br />
Sehr lustig!“<br />
mehrfach gesehen.“ Seit <strong>der</strong> Uraufführung im<br />
Jahr 2003 sahen über 1,8 Millionen Menschen<br />
das Theaterstück, damit ist es die erfolgreichste<br />
deutschsprachige Musiktheaterproduktion. Infos<br />
und Tickets über DERTOUR.<br />
8. Hafencity Ein Spaziergang durch das mo<strong>der</strong>ne<br />
Viertel ist für jeden Hamburg-Besucher ein Muss.<br />
Auf dem ehemaligen Hafen- und Industriegebiet<br />
ist ein neuer Stadtteil mit futuristischen Bürogebäuden,<br />
Luxuswohnungen, Hotels, Cafés und<br />
Restaurants entstanden. Hier befindet sich auch<br />
die Elbphilharmonie. „Spannend finde ich das<br />
Maritime Museum und das Prototypen-Museum“,<br />
so <strong>der</strong> Gastronom. Mehr Infos und Tickets<br />
gibt es über ITS und DERTOUR.<br />
14 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>
Hamburg<br />
9<br />
Prost! Uwe Christiansen ist<br />
Mitglied im „Lea<strong>der</strong>s Club“ für<br />
Gastronomen und besitzt mit<br />
Kollegen eigene Weinberge<br />
Ein Geheimtipp, noch: Im Oktober<br />
2015 wurde das Restaurant<br />
„Neue Heimat“ eröffnet, die<br />
Gästeschar nimmt stetig zu<br />
„Im ‚Alten<br />
Mädchen‘<br />
gönne ich<br />
mir gerne<br />
mal ein<br />
gepflegtes<br />
Bierchen.“<br />
9. „Neue Heimat“ Wer gerne Käse mag, ist hier<br />
richtig: Im Restaurant „Neue Heimat“ am Fischmarkt<br />
bekommt man feine Bioweine und ausgewählte<br />
Käsespezialitäten. Letztere werden von<br />
einem <strong>der</strong> drei besten Affineure Deutschlands<br />
veredelt. „Ich bin mindestens zweimal die Woche<br />
hier und probiere neue Sorten“, erzählt Christiansen,<br />
<strong>der</strong> nur wenige Schritte entfernt wohnt.<br />
Kein Wun<strong>der</strong>: Es schmeckt einfach fantastisch!<br />
neue-heimat.hamburg<br />
10. „Altes Mädchen“ An diesem Restaurant in<br />
den Schanzenhöfen schätzt <strong>der</strong> Gastwirt nicht<br />
nur das urbane Ambiente. „Ich finde das Konzept<br />
sehr gelungen. Ich komme aber auch gerne<br />
her, weil ich zwei <strong>der</strong> Eigentümer ganz gut kenne.“<br />
In dem Restaurant, das Koch Tim Mälzer mit<br />
drei weiteren Gastronomen gegründet hat, gibt<br />
es über 60 Craft-Beer-Sorten und Biobrotspezialitäten<br />
aus <strong>der</strong> hauseigenen Backmanufaktur.<br />
Im Sommer kann man fernab des Straßenlärms<br />
draußen sitzen. altes-maedchen.com<br />
11. „Lehmitz Weinstuben“ In <strong>der</strong> Faberstraße<br />
21 speist man rustikal. Das Interior: Holzstühle<br />
mit süßen Herzchen in <strong>der</strong> Rückenlehne,<br />
Häkeldeckchen und blau-weiße Küchenkacheln.<br />
„Ich fühle mich hier sehr wohl, die traditionelle<br />
deutsche Küche schmeckt mir. Mein Tipp:<br />
unbedingt das Fondue probieren!“ Der Besitzer<br />
zieht im Garten sogar eigene Weinreben.<br />
facebook.com/lehmitz.weinstuben<br />
Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 15
Special<br />
12<br />
Street Food ist im Trend.<br />
Auch in Hamburg werden die<br />
rollenden Gourmetküchen<br />
gerade immer beliebter<br />
12. Essen auf Rä<strong>der</strong>n Jeden Donnerstag von<br />
17 bis 22 Uhr verwandelt sich <strong>der</strong> Spielbudenplatz<br />
in ein Schlemmer-Festival: Rund 15 Food-<br />
Trucks verkaufen Leckeres und Exotisches<br />
aus aller Welt. Die reinste Gaumenfreude!<br />
Gourmet Uwe Christiansen ist da natürlich<br />
nicht weit. „Es gehört zu meinem Job, über<br />
Food-Trends auf dem Laufenden zu bleiben“,<br />
sagt er. Aber auch für Touristen lohnt <strong>der</strong> Besuch:<br />
„Toll für alle, die gerne Neues probieren.“<br />
spielbudenplatz.eu<br />
13. Schönes von gestern Reisen Sie doch mal<br />
in vergangene Zeiten: Die beiden Hamburger<br />
„Ich mag<br />
den Retro-<br />
Stil <strong>der</strong><br />
Oldtimer-<br />
Tankstelle<br />
sehr. Ein<br />
beson<strong>der</strong>er<br />
Ort.“<br />
Alex Piatscheck und Jann de Boer, Mechaniker<br />
von Beruf, haben ein historisches Tankstellengebäude<br />
aus dem Jahre 1953 am Billhorner<br />
Röhrendamm Nr. 4 originalgetreu restauriert.<br />
Heute gibt es hier Kaffee, Kuchen und einen<br />
täglich wechselnden Mittagstisch mit traditionellen<br />
Gerichten wie Labskaus (eine Kartoffelspeise<br />
mit Roter Bete, Spiegelei und Gewürzgurke).<br />
Uwe Christiansen ist leidenschaftlicher<br />
Motorradfahrer und Oldtimer-Fan: „Wenn ich<br />
Zeit habe, komme ich am Sonntag her, trinke<br />
ein Bierchen und quatsche über Autos.“<br />
tankstelle-brandshof.de<br />
16 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>
Hamburg<br />
Fotos: Maurice Kohl (3); laif (3)/Evelyn Rois & Bruno Stubenrauch/Jörg Modrow/Malte Jäger; Westend61; Auto Bild Syndication; PR<br />
Tipps<br />
Hinkommen<br />
Beson<strong>der</strong>s günstig geht’s mit MeinFernbus/Flixbus, von Berlin aus<br />
z. B. ab 8 Euro, über ITS und DERTOUR<br />
Kostenlos parken<br />
Eine Übersicht finden Sie unter hamburg.de<br />
Sparen mit <strong>der</strong> Hamburg Card<br />
Freie Fahrt mit Bus und Bahn (HVV) und ermäßigter Eintritt<br />
bei über 150 kulturellen Angeboten, ab 19 Euro.<br />
Bei einem City-Trip bei DERTOUR zubuchbar, bei ITS ist die<br />
Hamburg Card sogar inklusive<br />
Die Stadt mit dem Rad erkunden<br />
Die erste halbe Stunde ist umsonst, danach kosten die<br />
roten Rä<strong>der</strong> 8 Cent die Minute, stadtrad.hamburg.de<br />
Sehenswürdigkeiten kennenlernen – umsonst<br />
Hafencity: Kostenlose Führungen zu Fuß o<strong>der</strong> mit dem Rad bietet<br />
die Hafencity über ITS<br />
13<br />
Dieser Ort ist Uwe Christiansen <strong>der</strong><br />
liebste in ganz Hamburg: die Oldtimer-<br />
Tankstelle am Billhorner Röhrendamm<br />
Per Audioguide: Beim HVV kann man sich Audiotouren zu den<br />
verschiedenen S- und U-Bahnlinien herunterladen, zum Beispiel<br />
zur berühmten U3, hvv.de<br />
Leihen statt mitschleppen<br />
Bei LifeThek lässt sich alles borgen, was man nur zeitweise<br />
benötigt – vom Reisebett bis zum Camcor<strong>der</strong>, lifethek.de<br />
Den Überblick behalten<br />
Alle wichtigen Veranstaltungen und Events auf einen Blick listet<br />
heuteinhamburg.de auf<br />
Filme gucken unter freiem Himmel<br />
Im Sommer kann man überall in <strong>der</strong> Stadt kostenlos<br />
Kino-Open-Air genießen, zum Beispiel im Schanzenpark.<br />
Termine unter hamburg.de/open-air-kino<br />
Zur Ruhe kommen<br />
Mit Musik untermalte Wasserspiele gibt es im schönsten Park<br />
Hamburgs, plantenunblomen.hamburg.de<br />
Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 17
HAMBURG<br />
Local Heroes<br />
Lassen Sie sich treiben – zum Hafen, zur Alster, auf den Kiez.<br />
Zur Steigerung <strong>der</strong> Vorfreude: ein paar Tipps zur schönen Stadt im Norden<br />
ZUM GENIESSEN<br />
HAMBURGS<br />
KULTGEBÄCK<br />
Franzbrötchen: Diese<br />
süße Sünde gehört<br />
zu Hamburg wie <strong>der</strong><br />
Michel. Das Grundnahrungsmittel<br />
besteht aus<br />
Hefeteig, <strong>der</strong> dünn zur<br />
Schnecke aufgerollt und<br />
plattgedrückt wird. Das<br />
Beste daran: Zimt<br />
und Zucker – reichlich.<br />
Unbedingt probieren!<br />
ZUM SCHMUNZELN<br />
MOIN<br />
MOIN<br />
In vielen Dingen ist <strong>der</strong> Hamburger ausgesprochen<br />
pragmatisch: So bedeutet <strong>der</strong> typische<br />
norddeutsche Gruß „Moin“ nicht etwa „Guten<br />
Morgen“, wie viele glauben. Son<strong>der</strong>n einfach<br />
nur „guten“. Praktischerweise passt das<br />
zu allen Tageszeiten. Mit „Moin“ o<strong>der</strong> auch<br />
„Moin Moin“ liegen Sie also stets richtig.<br />
ZUM ENTDECKEN<br />
„Drag Queen Olivia auf <strong>der</strong><br />
Spur“: Erleben Sie St. Pauli<br />
– Hamburgs aufregendsten<br />
und bekanntesten Kiez!<br />
Highlight <strong>der</strong> Stadtführung: ein Besuch <strong>der</strong> Bar von Drag Queen Olivia<br />
Jones. Täglich 18.30 und 21.30 Uhr, 25 Euro, buchbar über ITS und DERTOUR.<br />
ZUM HÖREN<br />
DER MICHEL-<br />
TÜRMER<br />
Jeden Tag spielt ein Trompeter<br />
vom Turm <strong>der</strong> Hauptkirche<br />
St. Michaelis seine Choräle<br />
Werktags um 10 und 21 Uhr sowie<br />
sonntags um 12 Uhr steigt <strong>der</strong> Türmer<br />
im Michel 279 Stufen hinauf in fast<br />
100 Meter Höhe und schickt von dort<br />
seine Lie<strong>der</strong> in die Welt. Diese mehr als<br />
300 Jahre alte Tradition, die früher<br />
die Öffnung und Schließung <strong>der</strong> Stadttore<br />
signalisierte, gibt es europaweit<br />
so nur noch in Hamburg.<br />
18 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2016</strong>
Hamburg<br />
Unsere<br />
Hotel-Empfehlungen<br />
In <strong>der</strong> Hansestadt übernachten — von günstig bis luxuriös<br />
***** +<br />
Le Méridien Hamburg<br />
„Luxus pur!“<br />
Fotos: PicturePress/Matthias Haupt; Marc-Oliver Schulz/laif; Hartmut Schwarzbach/argus; DER Touristik<br />
Insi<strong>der</strong><br />
Tipp<br />
**<br />
Ibis<br />
Hamburg<br />
City<br />
Sie wollen bei Ihrem Besuch vor<br />
allem ausgiebig shoppen? Dieses<br />
Hotel liegt günstig zur Einkaufsmeile<br />
Mönckebergstraße, zum<br />
Posten <strong>der</strong> Neuanschaffungen<br />
auf Facebook gibt es kostenloses<br />
WLAN im Haus. Inklusive für<br />
ITS-Gäste: eine 24 Stunden<br />
Hamburg Card pro Buchung.<br />
Über ITS<br />
**** +<br />
Adina<br />
apartment<br />
Hotel<br />
Die familienfreundlichen Studios<br />
und Apartments sind mit einer<br />
Kitchenette/Küche ausgestattet.<br />
Das Haus liegt 200 Meter entfernt<br />
vom berühmten Michel, zu Fuß<br />
sind es fünf Minuten in die City.<br />
Nach dem Shopping entspannt<br />
man in <strong>der</strong> Sauna o<strong>der</strong> dreht ein<br />
paar Runden im Pool.<br />
Über DERTOUR<br />
Beratung und Buchung in Ihrem Reisebüro o<strong>der</strong> auf<br />
www.DER.COM<br />
Edler und exklusiver kann man zurzeit in <strong>der</strong><br />
Hansestadt kaum wohnen: Das Luxushotel „Le<br />
Méridien“ liegt an <strong>der</strong> Außenalster mit herrlichem Blick<br />
auf dieselbe. Die Innenstadt und das Ausgehviertel<br />
St. Georg sind fußläufig erreichbar. Abends genießen<br />
Gäste die exzellente Küche im neuen Restaurant<br />
„Heritage“ mit verglastem Wine-Tasting-Raum o<strong>der</strong><br />
nehmen einen Absacker in <strong>der</strong> „clouds“-Bar. Hier bietet<br />
sich ein gigantischer Blick auf die Lichter <strong>der</strong> Stadt.<br />
Über DERTOUR<br />
****<br />
Ameron<br />
Speicherstadt<br />
Dieses Hotel ist ziemlich einzigartig,<br />
denn es ist das erste mitten<br />
in Hamburgs historischer Speicherstadt.<br />
Aus den Zimmern fällt<br />
<strong>der</strong> Blick in die neu erbaute<br />
Hafencity, die großen Musicals<br />
werden gleich um die Ecke<br />
gespielt, und die Innenstadt ist in<br />
einem 20-minütigen Spaziergang<br />
zu erreichen.<br />
Über ITS und DERTOUR<br />
Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 19
Abgerechnet<br />
Städte in Zahlen<br />
Überraschendes und Wissenswertes<br />
über die Metropolen dieser Welt<br />
52<br />
bescheidene Zentimeter misst<br />
die schmalste Straße Venedigs<br />
an ihrer engsten Stelle.<br />
1.000.000<br />
Euro und mehr landen pro Jahr im vielleicht schönsten<br />
Brunnen <strong>der</strong> Welt – <strong>der</strong> Fontana di Trevi in Rom.<br />
Der Legende nach kehrt je<strong>der</strong> in die Ewige Stadt zurück,<br />
<strong>der</strong> eine Münze über seine Schulter hineinwirft.<br />
15x<br />
passt die Fläche von Paris in die von London.<br />
Da wirkt die Stadt <strong>der</strong> Liebe im Vergleich zur britischen<br />
Megacity doch glatt wie ein Provinznest.<br />
2<br />
Istanbul ist die<br />
einzige Stadt <strong>der</strong> Welt,<br />
die sich über zwei<br />
Kontinente erstreckt:<br />
Asien und Europa.<br />
20 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>
Abgerechnet<br />
Foto: Getty Images<br />
23<br />
17.000<br />
Biergärten mit über 1000 Sitzplätzen<br />
gibt es in <strong>der</strong> Weltstadt<br />
mit Herz München.<br />
Ein Prosit auf diesen Rekord!<br />
Tiere aus rund 1500 Arten leben im<br />
Zoologischen Garten in Berlin.<br />
Der älteste fortbestehende Zoo Deutschlands<br />
ist damit <strong>der</strong> artenreichste <strong>der</strong> Welt.<br />
3000<br />
Einwohner pro Quadratmeter tummeln sich<br />
in Tokio. Die japanische Hauptstadt hält<br />
mit dieser Zahl den Rekord, <strong>der</strong> am dichtesten<br />
besiedelte Ort <strong>der</strong> Welt zu sein.<br />
58<br />
Buchstaben reihen sich bei <strong>der</strong> Gemeinde mit<br />
dem längsten Namen in Europa aneinan<strong>der</strong>:<br />
Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch<br />
liegt in Wales. Was das bedeutet?<br />
„Marienkirche in einer Mulde weißer Haseln<br />
in <strong>der</strong> Nähe eines schnellen Wirbels und <strong>der</strong><br />
Thysiliokirche bei <strong>der</strong> roten Höhle.“<br />
15.000<br />
Fahrrä<strong>der</strong> werden in Amsterdam jährlich<br />
aus den Grachten gezogen.<br />
2500<br />
Brücken zählt Hamburg –<br />
mehr, als die Städte Venedig,<br />
Amsterdam und<br />
Stockholm zu bieten haben!<br />
Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 21
Special<br />
Sehnsuchtsort<br />
Im Anflug auf New York, jener<br />
Stadt, von <strong>der</strong> Julia Wochnik<br />
immer geträumt hat.<br />
Ein magischer Moment –<br />
in dem man durchaus ein paar<br />
Tränchen verdrücken darf<br />
22 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>
New York<br />
Endlich<br />
N W<br />
E<br />
Y<br />
O R K<br />
Lange hat unsere Autorin darauf gewartet, die glamouröse<br />
Diva kennenzulernen. Dass man mit ihr auch ohne viel<br />
Geld eine Menge Spaß haben kann, war nur einer von vielen<br />
Gründen, sich unsterblich in diese Stadt zu verlieben<br />
Text+Fotos: Julia Wochnik<br />
Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 23
Gray’s Papaya<br />
Central Park<br />
Special<br />
Manhattan<br />
Empire State Building<br />
yummie!<br />
Vergessen Sie<br />
Röstzwiebeln: New<br />
Yorker lieben ihre<br />
Hot Dogs mit<br />
Sauerkraut. Der<br />
erste seiner Art<br />
wurde übrigens<br />
1871 auf Coney<br />
Island verkauft<br />
Ground Zero<br />
Brooklyn Bridge<br />
Liberty Island<br />
Verstohlen wische ich mir die Tränen aus<br />
den Augenwinkeln, als die Boeing 747-<br />
400 wie<strong>der</strong> den Erdboden berührt. Zum<br />
einen, weil das Monstrum mich und meine Flugangst<br />
sicher nach Amerika beför<strong>der</strong>t hat. Aber<br />
auch, weil ich endlich die Stadt erreiche, von <strong>der</strong><br />
ich so lange geträumt habe. Nun in New York zu<br />
sein, lässt meinen Endorphinspiegel <strong>der</strong>art überschwappen,<br />
dass ich geneigt bin, nach dem Aussteigen<br />
das Rollfeld zu küssen. 15 Jahre hat es bis<br />
zu diesem Moment gedauert, die Reise war mir<br />
immer zu teuer. Aber mittlerweile kenne ich einige<br />
Tricks, wie man diese Stadt auch mit wenig<br />
Geld erobern kann.<br />
Vorbereitung ist in diesem Fall alles, denn<br />
mehr als 1000 Euro pro Person hatten mein<br />
Freund und ich für eine Woche Aufenthalt nicht<br />
zur Verfügung. So begann unsere Reise mit einer<br />
Internetrecherche auf dem Sofa: Über DERTOUR<br />
fand ich einen Flug für knapp 500 Euro pro Person,<br />
hin und zurück. Zeit nehmen sollte man sich<br />
auch für die Suche nach einem Hotel, dann lässt<br />
sich selbst in <strong>der</strong> Stadt <strong>der</strong> Superlative eine günstige<br />
Übernachtungsmöglichkeit finden. Generell<br />
gilt: Je früher man bucht, desto besser die Preise.<br />
Beson<strong>der</strong>es Schnäppchenpotenzial bieten die<br />
Hängepartie<br />
Atemberaubend:<br />
ein Spaziergang<br />
über die berühmte<br />
Brooklyn Bridge<br />
Ganz weit<br />
oben<br />
Happy End: Julia<br />
Wochnik hat ihr<br />
Ziel, das Empire<br />
State Building,<br />
erreicht<br />
Gedenken<br />
Das One World<br />
Trade Center auf<br />
Ground Zero – mit<br />
über 541 Metern<br />
das höchste Gebäude<br />
Amerikas –<br />
erinnert an den<br />
Terroranschlag<br />
vom 11. 9. 2001<br />
24 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>
New York<br />
Ruhe, bitte!<br />
Gutes Rad<br />
ist nicht<br />
teuer<br />
Sich ein bisschen<br />
wie ein Einheimischer<br />
fühlen? Dann<br />
fahren Sie den<br />
East River entlang!<br />
Günstige Miet-<br />
Fahrrä<strong>der</strong> gibt es<br />
an je<strong>der</strong> Ecke<br />
Monate Januar, Februar, Juli und August, spezielle<br />
Tarife bieten zum Beispiel die Veranstalter<br />
ITS und DERTOUR an.<br />
Und nun: Manhattan! Wir fahren zu unserem<br />
Hotel, und mit dem ersten Schritt auf die Lexington<br />
Avenue ist alles da – die lauten Sirenen <strong>der</strong><br />
Krankenwagen, vorbeieilende Menschen, eine gigantische<br />
Masse gelber Taxis, glitzernde Wolkenkratzer.<br />
Ich bin bereits im Rausch, möchte zuerst<br />
zum Times Square, den ich aus so vielen Filmen<br />
kenne. Dann stehen wir dort, umgeben von Lichtern<br />
und Reklamen, schätzungsweise 1000 weiteren<br />
Touristen und Menschen, die als Spi<strong>der</strong>-Man,<br />
Superman o<strong>der</strong> Chewbacca verkleidet sind und<br />
sich für Fotos bereithalten. Ich sauge das alles auf,<br />
aber nach einer Stunde Reizüberflutung brauche<br />
ich erst mal etwas Bodenständiges, also gehen<br />
wir Hot Dogs essen. Nicht irgendwo, son<strong>der</strong>n bei<br />
„Grays Papaya“ – berühmt seit 1973 und nebenbei<br />
auch noch sehr preiswert: Der Snack mit Sauerkraut,<br />
im Stehen verputzt, kostet 1,50 Euro.<br />
Lei<strong>der</strong> beginnt es zu regnen, aber wir wissen,<br />
wo wir uns unterstellen: Wir wollen ins<br />
MoMa, dem Museum of Mo<strong>der</strong>n Art mit einer <strong>der</strong><br />
bedeutendsten, einflussreichsten Sammlungen<br />
mo<strong>der</strong>ner und zeitgenössischer Kunst. Wer<br />
nicht ewig anstehen will, kommt nach 18 Uhr<br />
o<strong>der</strong> bucht Tickets vorab über DERTOUR.<br />
Kennen wir<br />
uns nicht?<br />
So berühmt wie<br />
Carrie Bradshaw:<br />
New Yorker Fassaden<br />
Die gibt es im<br />
340 Hektar großen<br />
Central Park inklusive<br />
künstlich angelegtem<br />
See – und das<br />
mitten in <strong>der</strong> City<br />
Sechs Stockwerke später spüre ich meine Füße,<br />
ich habe die Entfernungen unterschätzt, die wir<br />
in dieser Stadt zurücklegen. Außerdem sind nicht<br />
alle Bürgersteige und Straßen so glatt geteert wie<br />
in Deutschland: Unebenheiten und Löcher sind<br />
normal. Deshalb tragen auch die Businessfrauen<br />
ihre Pumps in <strong>der</strong> Hand und Bequemes an den Füßen.<br />
Wichtige Lektion: Turnschuhe tragen!<br />
Damit lassen wir uns die nächsten Tage<br />
durch die Stadt treiben, inspiriert von unserer<br />
vorab erstellten Liste, was wir uns umsonst ansehen<br />
können: So komme ich am Samstag auf<br />
den Hells-Kitchen-Flohmarkt, wo ich um coole<br />
Holzbuchstaben feilsche. Wir laufen durch den<br />
Washington Square Park, in dem Straßenkünstler<br />
Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 25
Special<br />
tanzen, überdimensionale Seifenblasen durch die<br />
Luft fliegen o<strong>der</strong> wir eine lebende Würgeschlange<br />
streicheln können. Und wir schlen<strong>der</strong>n durch das<br />
Stadtviertel SoHo, in dem je<strong>der</strong> namhafte Designer<br />
einen Shop hat. Allein die Schaufensterdekorationen<br />
lohnen einen Besuch. Shoppen ist allerdings<br />
eher utopisch, außer man hat gerade geerbt.<br />
Kostenlos dagegen ist ein Besuch des tollen High-<br />
Line-Parks auf einem stillgelegten Bahngleis. Wir<br />
blicken von dort auf den Hudson River, sitzen in<br />
<strong>der</strong> Abendsonne. Es kommt mir immer noch so<br />
vor, als sei das alles nicht real.<br />
Am nächsten Morgen starten wir mit einer<br />
Subway-Fahrt für 1,90 Euro nach Lower Manhattan.<br />
Ziel ist Ground Zero, wo heute an den Grundmauern<br />
des ehemaligen World Trade Center zwei<br />
Wasserfälle in die Tiefe stürzen. Rechts und links<br />
davon finden sich Gedenktafeln mit den eingravierten<br />
Namen <strong>der</strong> Opfer vom 11. September. Als<br />
neue Tradition stecken die Angehörigen am Geburtstag<br />
ihres verlorenen Papas, <strong>der</strong> Schwester<br />
o<strong>der</strong> des Mannes eine weiße Rose in die entsprechende<br />
Tafel. Das zu sehen ist bedrückend, aber es<br />
ist trotzdem gut, da zu sein: Dieser traumatisierte<br />
Ort gehört ebenso zu einem New-York-Besuch<br />
wie <strong>der</strong> Central Park o<strong>der</strong> die Freiheitsstatue.<br />
Zu genau dieser Dame wollen wir als Nächstes,<br />
und auch das geht kostenlos: Mit <strong>der</strong> Fähre<br />
kommt je<strong>der</strong> umsonst nach Staten Island, direkt<br />
vorbei an dem Wahrzeichen <strong>der</strong> Stadt. Ich muss<br />
lachen: Die Statue entpuppt sich als sehr viel<br />
SonnengruSS<br />
Das vergisst niemand<br />
so schnell: Die<br />
Skyline bei Sonnenuntergang<br />
gehört<br />
zum Schönsten,<br />
was man in New<br />
York erleben kann<br />
„Now you’re in New York.<br />
These streets will make you feel<br />
brand new,<br />
big lights will inspire you …<br />
N W<br />
Y<br />
E<br />
O R K<br />
Alicia Keys, „New York“<br />
kleiner, als mir das Hollywood immer weismachen<br />
wollte. Dafür ist <strong>der</strong> Anblick von Manhattans<br />
Skyline fantastisch. Wir machen peinliche<br />
Selfies und sind glücklich.<br />
Den Nachmittag shoppen wir uns durch die<br />
Stadt, man muss nur wissen, wo: im „Century21“<br />
zum Beispiel, wo es Designerware zu Outletpreisen<br />
gibt. Dort finde ich tatsächlich Pumps von<br />
Oscar de la Renta für 100 Euro – eigentlich kosten<br />
die fünfmal so viel. Ich bin also bestens gelaunt,<br />
als wir uns zum Überqueren <strong>der</strong> alten Brooklyn<br />
Bridge entschließen. Einer meiner Sehnsuchtsorte<br />
genau zum Sonnenuntergang – ich fotografiere<br />
die erste Speicherkarte <strong>der</strong> Kamera voll.<br />
Zum Tagesabschluss essen wir einen Burger (ab<br />
13 Euro) im „Bubby’s“ in Tribeca, wo auch Schauspieler<br />
Leonardo DiCaprio gern sein Essen bestellt<br />
– heute lei<strong>der</strong> nicht.<br />
Aber mein Highlight kommt erst noch! Am<br />
folgenden Tag zahlen wir zum ersten Mal für eine<br />
Sehenswürdigkeit Geld: Für 28 Euro pro Person<br />
kommen wir auf das Empire State Building – die<br />
Tickets hatten wir vorab über DERTOUR gebucht.<br />
Diesen Rundblick auf die Stadt werde ich<br />
ab jetzt immer in meinem Kopf haben. Als ich die<br />
26 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>
New York<br />
Fotos: Julia Wochnik; xxpool<br />
Jagdfieber<br />
Auf den Flohmärkten<br />
<strong>der</strong> Metropole<br />
gibt es neben außergewöhnlichen<br />
Fundstücken<br />
jede Menge<br />
nette Gespräche mit<br />
den Locals – und<br />
jede Menge Tipps<br />
Fotos von mir auf <strong>der</strong> Aussichtsplattform ansehe,<br />
muss ich feststellen: Auf allen sehe ich so begeistert<br />
aus, als hätte ich gerade im Lotto gewonnen.<br />
Zum Abschluss einer Woche voller neuer Eindrücke<br />
besuchen wir eine Vorstellung des New<br />
York Ballets. Die Karten dazu haben wir last minute<br />
am selben Tag gekauft: Für umgerechnet<br />
neun Euro pro Person bietet <strong>der</strong> Ticketverkauf<br />
am Times Square jeden Morgen die restlichen<br />
Plätze am Abend an. Wir sitzen da, genießen das<br />
Stück und versuchen zu verdrängen, dass dies<br />
hier unser Abschied ist.<br />
Auf dem Weg zurück zum Flughafen ziehen<br />
wir Bilanz: Flug, Hotel, das ESTA-Formular zur<br />
Einreise und <strong>der</strong> Transfer haben für jeden von<br />
uns knapp 800 Euro gekostet. Frühstück, Snacks<br />
und Abendessen gab es im Schnitt für 25 Euro<br />
pro Tag und Person (Adressen siehe Kasten). Wir<br />
haben gefühlt alles gesehen, aber je<strong>der</strong> von uns<br />
gab lediglich 28 Euro für Sehenswürdigkeiten<br />
aus. Das macht bei einer Woche New York nicht<br />
mehr als 1000 Euro Gesamtkosten pro Person.<br />
Okay, die 100 Euro für die Designerschuhe habe<br />
ich nicht mitgerechnet. Aber ein bisschen Luxus<br />
muss doch auch sein.<br />
Tipps<br />
Vorab besorgen / Mitnehmen<br />
Gültiger Reisepass, ESTA (elektronisches System zur<br />
Einreisegenehmigung, ca. 10 Euro). Das Formular ist<br />
online unter https://esta.cbp.dhs.gov/esta erhältlich.<br />
Standards<br />
Trinkgeld: mind. 15 % <strong>der</strong> Rechnung, gilt in Taxis und<br />
Restaurants. Zoll: Waren bis max. 430 Euro dürfen frei<br />
ausgeführt werden.<br />
Rumkommen<br />
Metro-Card: 21 Euro/Woche.<br />
Fahrrä<strong>der</strong> über citibikenyc.com<br />
Sightseeing & Events<br />
Per Boot zur Freiheitsstatue: DERTOUR bietet eine<br />
ca. zweieinhalbstündige Fahrt rund um Manhattan an.<br />
Stadtführungen: Filmfans erleben bei <strong>der</strong> „New York TV<br />
and Movie Tour“ von DERTOUR die Drehorte berühmter<br />
Filme wie „I am Legend“.<br />
Musicals: Tickets für „Les Misérables“ o<strong>der</strong> „Wicked:<br />
Die Hexen von Oz“ können ganz bequem über<br />
DERTOUR schon vor <strong>der</strong> Reise gebucht werden.<br />
Weitere Infos: www.<strong>der</strong>tour.de<br />
Essen & Trinken<br />
Morgens und zwischendurch:<br />
Café Metro, cafemetrony.com<br />
Bread & Butter, breadbutternyc.com<br />
Russ & Daughters, russanddaughters.com<br />
Abends:<br />
Katz’s Delicatessen, katzsdelicatessen.com<br />
Xi'anfamousfood, xianfoods.com<br />
Bubby’s, bubbys.com<br />
Roberta’s Pizza, robertaspizza.com<br />
Naschereien:<br />
Brooklyn Ice Cream Factory,<br />
brooklynicecreamfactory.com<br />
Lady M Cake Boutique, ladym.com<br />
Grüner<br />
Salon<br />
„High Line“ heißt<br />
eine nicht mehr<br />
genutzte Hochbahntrasse,<br />
die<br />
heute Teil eines<br />
Parks und ein Magnet<br />
für Kreative ist<br />
Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 27
New York<br />
Insi<strong>der</strong><br />
Tipp<br />
florian<br />
and the City<br />
Baseball, Sunrise-Cruise und Kanufahren:<br />
Reiseprofi Florian Löw über seinen American Way of Life in New York<br />
Kürzlich waren Sie mit einem Freund in<br />
New York. Wie war die Woche dort?<br />
Wir haben die klassischen Sightseeing-Spots<br />
besucht, sahen ein Baseballspiel <strong>der</strong> Yankees in<br />
<strong>der</strong> Bronx, waren feiern und natürlich oft und<br />
gerne essen – zum Beispiel im berühmten „Bubba<br />
Gums Shrimp“.<br />
Gab es etwas, das Sie überrascht hat?<br />
Ja, die Hitze in den U-Bahn-Stationen: Da<br />
herrschten teils 50 Grad! Wenn man dann in die<br />
auf 18 Grad klimatisierte Subway einsteigt, ist<br />
das schon lustig. Die Massen an Menschen haben<br />
mich auch überrascht. Und faszinierend war, dass<br />
man im Central Park überhaupt nicht mehr das<br />
Gefühl hat, in einer riesigen Metropole zu sein,<br />
son<strong>der</strong>n mitten im Wald.<br />
Haben Sie einen Geheimtipp für uns?<br />
Am besten lernen Sie Einheimische kennen<br />
und lassen sich <strong>der</strong>en Geheimtipps verraten!<br />
Was sollte man unbedingt erleben im Big<br />
Apple?<br />
Das Baseballspiel war auf jeden Fall ein Highlight.<br />
Ebenso das Kanufahren auf dem Hudson<br />
River. Und bei Sonnenaufgang per Rad über die<br />
Brooklyn Bridge zu cruisen war sehr cool. Ein<br />
wun<strong>der</strong>schöner, magischer Moment.<br />
Info<br />
Florian Löw (30)<br />
lebt in Frankfurt<br />
und arbeitet seit<br />
2014 bei<br />
DER-Touristik<br />
Online. Dort<br />
optimiert er im<br />
Online-Marketing<br />
als SEO<br />
Suchmaschinen<br />
Wo findet ein Reiseprofi wie Sie eigentlich<br />
Inspirationen für die Urlaube?<br />
Momentan verstärkt durch meine Arbeit: Ich<br />
baue <strong>der</strong>zeit eine Geostruktur, wo alle Reiseziele<br />
abgebildet werden. Wenn ich ein Ziel nicht kenne<br />
und nicht genau weiß, wo ich es einordnen soll,<br />
recherchiere ich, sehe ein paar Fotos und denke<br />
mir: Warum eigentlich nicht mal da hin?<br />
Welcher Reisetyp sind Sie?<br />
Eher <strong>der</strong> spontane, ich plane nicht gerne alles<br />
im Voraus. Ich kaufe mein Flugticket und buche<br />
den Rest vor Ort – vom Hotel bis zu Attraktionen.<br />
Abenteuer und Action dürfen auch gerne dabei<br />
sein. Ich reise nicht nach Reiseführer, lasse mich<br />
gerne von den Locals inspirieren und entdecke,<br />
was an<strong>der</strong>e vielleicht nicht entdecken.<br />
Haben Sie eine Bucket List, was Sie in <strong>der</strong><br />
Zukunft sehen o<strong>der</strong> machen möchten?<br />
An Zielen nicht, aber an Aktivitäten: Fallschirmspringen<br />
steht ganz oben.<br />
Angenommen, Zeit und Geld spielen keine<br />
Rolle: Was würden Sie unternehmen?<br />
Eine Weltreise natürlich! Start wäre in Afrika.<br />
Da war ich noch nie.<br />
Ihr perfekter Urlaub in drei Worten?<br />
Action, Spaß, Sonne.<br />
Fotos: Corbis; ddp images; PR<br />
28 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>
Anzeige<br />
Stornieren o<strong>der</strong> die Reise antreten?<br />
Die Telefonische Stornoberatung hilft!<br />
Ist es Ihnen schon passiert? Sie sind voller Vorfreude auf Ihren gebuchten Urlaub.<br />
Plötzlich werden Sie o<strong>der</strong> ein Familienmitglied vor <strong>der</strong> Reise krank. Was tun – stornieren<br />
o<strong>der</strong> die Reise antreten? Gut, wenn Sie eine Reiserücktritts-Versicherung <strong>der</strong> ERV haben.<br />
Denn diese hat die Lösung für Sie: Die integrierte Telefonische Stornoberatung gibt Ihrem<br />
Urlaub eine zweite Chance!<br />
Sie ist Ihre erste Anlaufstelle, wenn <strong>der</strong><br />
Antritt Ihrer Reise aufgrund einer plötzlichen<br />
Krankheit o<strong>der</strong> eines an<strong>der</strong>en versicherten<br />
Grundes gefährdet ist. Unsere Mitarbeiter<br />
prüfen, ob Sie ggf. mit <strong>der</strong> Stornierung ohne<br />
finanzielles Risiko abwarten können. Denn je<br />
näher <strong>der</strong> Reiseantritt rückt, umso höher sind<br />
in <strong>der</strong> Regel die Stornokosten.<br />
In welchen Fällen können sie anrufen?<br />
Je<strong>der</strong> Fall ist individuell. Bei Erkrankung o<strong>der</strong><br />
Unfall vermitteln unsere Mitarbeiter eine<br />
reisemedizinische Beratung durch einen<br />
unabhängigen Reisemediziner. Dieser<br />
bespricht mit Ihnen Diagnose, möglichen<br />
Heilungsverlauf, reisemedizinische Versorgung<br />
im Reiseland sowie die nächsten<br />
Schritte. In allen an<strong>der</strong>en (nichtmedizinischen)<br />
Fällen beraten wir sofort.<br />
Die Telefonische Stornoberatung ist für<br />
Sie da, beispielsweise bei<br />
• Erkrankung o<strong>der</strong> Unfall vor <strong>der</strong> Reise<br />
(versicherte Person o<strong>der</strong> Risikopersonen)<br />
• Schwangerschaft<br />
• Impfunverträglichkeit<br />
• unvorhergesehener Arbeitslosigkeit o<strong>der</strong><br />
Jobwechsel<br />
• Schaden am Eigentum (z. B. durch einen<br />
Wasserrohrbruch)<br />
Was leisten wir?<br />
Falls Sie Ihre Reise aus versichertem Grund<br />
nur verspätet antreten können, übernehmen<br />
wir für Sie die Mehrkosten <strong>der</strong> Hinreise und<br />
ersetzen Ihnen die nicht genutzten Reiseleistungen,<br />
sofern diese die Stornokosten<br />
nicht überschreiten.<br />
Müssen Sie letztendlich doch stornieren,<br />
übernimmt die ERV das Risiko <strong>der</strong> höheren<br />
Stornokosten.<br />
Sichern Sie sich ab, am besten mit dem<br />
RundumSorglos-Schutz <strong>der</strong> ERV!<br />
Echt passiert!<br />
Eine zweite Chance für den Urlaub<br />
„Autsch!", schrie Sabine K., als ihr ein<br />
Pferd mit voller Wucht auf den Vorfuß<br />
trat. Es folgten eine Prellung und<br />
Quetschungen. Eine schmerzhafte<br />
Erfahrung – insbeson<strong>der</strong>e, da Sabine<br />
K. in zwei Wochen ihre Schiffsreise<br />
starten sollte. Was sollte sie jetzt tun?<br />
Warten und das Risiko eingehen, auf<br />
den Stornokosten sitzenzubleiben?<br />
O<strong>der</strong> auf die Schiffsreise verzichten<br />
und stornieren? Ihr Reisebüro riet ihr,<br />
die Telefonische Stornoberatung zu<br />
kontaktieren.<br />
Nachdem sie den Fall dort gemeldet<br />
hatte, wurde sie von <strong>der</strong>en Reisemediziner<br />
zurückgerufen.<br />
Dieser sah gute Chancen für Sabine K.<br />
und riet ihr, nicht zu stornieren. Bis zur<br />
Reise sollte Sabine ihren Fuß schonen,<br />
den Verband regelmäßig wechseln und<br />
zur För<strong>der</strong>ung des Heilungsver laufs<br />
für die nächste Zeit offene Schuhe<br />
tragen. Sabine K. erholte sich wie erwartet,<br />
und somit stand <strong>der</strong> ge plan ten<br />
Kreuzfahrt nichts mehr im Weg.<br />
Ein Beispiel: Sie werden drei Wochen vor Reiseantritt krank. Was tun?<br />
Sie stornieren unverzüglich.<br />
Sie hoffen auf Besserung,<br />
müssen dann aber später doch<br />
stornieren.<br />
Sie hoffen auf Besserung und<br />
werden gesund.<br />
OHNE<br />
Telefonische Stornoberatung<br />
Unsicherheit, ggfs. Ärger, falls<br />
Sie gesund werden, aber die<br />
Reise storniert haben.<br />
Sie tragen die inzwischen angefallenen<br />
erhöhten Stornokosten.<br />
Reise antreten, Glück gehabt!<br />
MIT<br />
Telefonischer Stornoberatung<br />
gutes Gefühl durch kompetente<br />
Beratung<br />
Hat Ihnen die Telefonische<br />
Stornoberatung bzw. <strong>der</strong> Reisemediziner<br />
empfohlen abzuwarten,<br />
trägt die ERV das Risiko <strong>der</strong><br />
erhöhten Stornokosten.<br />
Reise antreten mit dem guten<br />
Gefühl, medizinisch optimal<br />
beraten und für den Urlaub<br />
vorbereitet zu sein<br />
40.05.886 (1603)
NEW YORK<br />
Local Heroes<br />
Vom Kult-Sandwich bis zum Liebes-Statement: vier Tipps, die Ihnen<br />
den Big Apple noch ein bisschen näher bringen – egal, wo Sie sind<br />
ZUM GENIESSEN<br />
HALLO,<br />
SCHNITTE!<br />
Irisches Corned-Beef,<br />
deutsches Sauerkraut,<br />
Schweizer Käse: Das<br />
Reuben-Sandwich ist ein<br />
kultureller Mix – wie im<br />
Meltin Pot New York üblich.<br />
Erfunden wurde es dort 1914<br />
von Arnold Reuben. „Katz’s<br />
Delicatessen“, Kult seit<br />
dem Film „Harry & Sally“,<br />
hat übrigens eine „Orgasmus“-Variante<br />
im Angebot ...<br />
ZUM SEHEN<br />
STREETART<br />
Was für ein Spektakel:<br />
Im Oktober 2013 wurde<br />
New York zur größten<br />
Open-Air-Galerie <strong>der</strong><br />
Welt – dank des britischen<br />
Streetart-Phantoms<br />
Banksy. Jeden Tag<br />
tauchte ein neues Bild<br />
auf und hielt Fans wie<br />
Kunstszene in Atem.<br />
DVD „Banksy Does<br />
New York“ (OmU),<br />
ca. 17 Euro<br />
ZUM TRAGEN<br />
Zeigen Sie Ihre Liebe zur<br />
Stadt mit einem „I love<br />
NY“-Shirt. Aber bitte nicht in<br />
New York – das gilt als uncool.<br />
Die Kult-Shirts und -Hoodies gibt es im Internet zum Beispiel auf<br />
www.new-york-shirts.net, ab 19,99 Euro.<br />
ZUM STAUNEN<br />
KOMMT<br />
DOCH REIN!<br />
Ding Dong: New Yorker<br />
Promis öffnen ihre Türen<br />
und gestatten Einblicke in<br />
ihre Domizile<br />
Einmal bei Robert De Niro auf dem Sofa sitzen.<br />
Mit Taylor Swift einen Kaffee in ihrer Küche<br />
trinken. O<strong>der</strong> mit Woody Allen über sein New<br />
York plau<strong>der</strong>n. Autorin Alessandra Mattanza<br />
öffnet Türen und entlockt Hollywoods Halbgöttern<br />
spannende Geschichten: im Bildband<br />
„Zu Hause in New York: 20 Prominente zeigen<br />
ihre Stadt“. Zu bestellen zum Beispiel über<br />
shop.nationalgeographic.de, 39,99 Euro.<br />
FOTOS: DER TOURISITK<br />
30 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2016</strong>
New York<br />
Unsere<br />
Hotel-Empfehlungen<br />
In <strong>der</strong> Stadt, die niemals schläft, übernachten — von günstig bis glamourös<br />
**** +<br />
Hyatt Times Square New York<br />
Spektakuläres Hotel,<br />
spektakulärer Ausblick<br />
Insi<strong>der</strong><br />
Tipp<br />
Beste Lage direkt am belebten, bunten Times Square<br />
zwischen 6. und 7. Avenue. In <strong>der</strong> Umgebung liegt<br />
das Theaterviertel von Manhattan und viele<br />
Restaurants sowie Bars. Die spektakulärste hat das<br />
Hotel allerdings selbst: die „Bar 54“ auf <strong>der</strong> Dachterrasse<br />
<strong>der</strong> 54. Etage. Das Ambiente ist gemütlich-cool,<br />
und die Location bietet einen unglaublichen Blick<br />
über die Stadt, die einen noch lange fasziniert.<br />
Über DERTOUR und Meiers Weltreisen<br />
****<br />
Hudson Hotel<br />
Das Haus besticht durch sein<br />
hippes Philippe-Starck-Design<br />
und eine stilvolle, zwölf Meter<br />
hohe Lobby, <strong>der</strong>en Wände und<br />
Decken mit Efeuranken bedeckt<br />
sind. Außerdem gibt es eine<br />
schöne Terrasse und ein Sonnendeck<br />
auf <strong>der</strong> 15. Etage mit einem<br />
gigantischen Panoramablick.<br />
Über DERTOUR<br />
und Meiers Weltreisen<br />
*** +<br />
The Paul<br />
Stylishes Boutique-Hotel im lebhaften<br />
Stadtteil NoMad (North<br />
Madison Square) zwischen dem<br />
Madison Square Park und dem<br />
Flower District. Die mo<strong>der</strong>nen,<br />
geschmackvollen Zimmer bieten<br />
einen wun<strong>der</strong>schönen Blick auf<br />
das Empire State Building o<strong>der</strong><br />
den Freedom Tower.<br />
Über DERTOUR<br />
****<br />
Hotel Metro<br />
Familiäres, freundliches Hotel<br />
im Art-déco-Stil mitten in<br />
Manhattan, zwischen<br />
5. und 6. Avenue, mit einem<br />
Top-Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />
Es liegt direkt am Herald Square<br />
mit dem berühmten Kaufhaus<br />
Macy’s und ca. 200 Meter vom<br />
Empire State Building entfernt.<br />
Über DERTOUR,<br />
und Meiers Weltreisen<br />
Beratung und Buchung in Ihrem Reisebüro o<strong>der</strong> auf<br />
www.DER.COM<br />
Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 31
LECKERE WELT<br />
So snackt<br />
die Welt<br />
NICE TO EAT YOU<br />
Kulinarische Entdeckungen sind<br />
auf Reisen mindestens genauso<br />
spannend wie Sightseeing<br />
Fremde Län<strong>der</strong> und Städte zu entdecken, macht hungrig.<br />
Deshalb brauchen wir auf unseren Trips durch die Metropolen hin<br />
und wie<strong>der</strong> einen Imbiss – lecker und landestypisch.<br />
Also dann: Eet smakelijk! Itadakimasu! Enjoy your meal!<br />
TEXT: ANDREA MARTINI<br />
32 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2016</strong>
LECKERE WELT<br />
TOKIO<br />
SUSHI<br />
Sushi ist das perfekte Fingerfood: Ganz<br />
gleich, ob Maki, Sashimi o<strong>der</strong> Nigiri – die<br />
kompakten Happen sind mundgerecht<br />
und handlich. Außerdem ist es selbst in<br />
Japan, dem Sushiland schlechthin, durchaus<br />
üblich, die rohen Fischköstlichkeiten mit<br />
den Fingern zu essen. Wasabi und Sojasoße<br />
runden den Snack kulinarisch ab.<br />
Wo gibt’s das? Zum Beispiel auf dem<br />
Tsukiji-Fischmarkt im Zentrum von Tokio<br />
und natürlich in diversen Sushibars.<br />
Was kann das? Jede Menge Eiweiß und<br />
Mineralstoffe bei wenig Fett – perfekt!<br />
Und sonst? Bier o<strong>der</strong> grüner Tee: Zu Sushi<br />
schmeckt beides.<br />
MATJES-<br />
BRÖTCHEN<br />
AMSTERDAM<br />
Eingebettet zwischen Salatblatt und Zwiebelringen<br />
liegt er zwischen den Brötchenhälften<br />
und ist ein echter Leckerbissen –<br />
vor allem von Ende Mai bis Ende Juli.<br />
Dann nämlich hat <strong>der</strong> junge Hering Saison.<br />
Doch auch traditionell in Eichenfässern<br />
konserviert, ist <strong>der</strong> Matjes ein Klassiker <strong>der</strong><br />
nie<strong>der</strong>ländischen Küche.<br />
Wo gibt’s das? An jedem Fischstand.<br />
Was kann das? Über die Omega-3- und<br />
Omega-6-Fettsäuren freuen sich Herz<br />
und Kreislauf.<br />
Und sonst? Je silbriger und glänzen<strong>der</strong><br />
seine Haut, desto besser <strong>der</strong> Fisch.<br />
SOMMER <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 33
LECKERE WELT<br />
ROTTERDAM<br />
POFFERTJES<br />
Die dicken, runden Minipfannkuchen<br />
haben in den Nie<strong>der</strong>landen den Status<br />
eines Nationalgerichts. Sie werden klassisch<br />
aus Weizen- und Buchweizenmehl und<br />
ohne Ei gefertigt. Die Kleinen mögen’s<br />
heiß: Damit <strong>der</strong> Teig von außen goldgelb<br />
wird und innen schön fluffig bleibt, wird er<br />
unter größter Hitze (bis zu 400 Grad) in<br />
speziellen Poffertjes-Formen gebacken.<br />
Wo gibt’s die? In Bäckereien, Cafés,<br />
Restaurants und an Straßenständen.<br />
Was können die? Ganz klar: Poffertjes sind<br />
Seelenfutter!<br />
Und sonst? Original und beson<strong>der</strong>s lecker<br />
sind die süßen Kleinen mit Butterstücken,<br />
Pu<strong>der</strong>zucker und Zuckerrübensirup.<br />
HOT DOG<br />
NEW YORK<br />
KOPENHAGEN<br />
Warum das Fast Food „heißer Hund“<br />
heißt, weiß niemand genau. Vermutlich<br />
war die Ähnlichkeit des Würstchens mit<br />
einem Dackel ein Grund. Fest steht: Mal<br />
mit Röstzwiebeln und Gewürzgurke, mal<br />
mit gehackten Zwiebeln o<strong>der</strong> erwärmtem<br />
Sauerkraut zeigt sich <strong>der</strong> Hot Dog, je nach<br />
Land, wandlungsfähig. Unverän<strong>der</strong>bar<br />
sind jedoch das weiche Weizenbrötchen,<br />
die Brühwurst und verschiedene Saucen.<br />
Wo gibt’s den? An unzähligen Streetfood-Wagen<br />
und Buden.<br />
Was kann <strong>der</strong>? Schmeckt und macht satt.<br />
Und sonst? Den angeblich besten Hot<br />
Dog soll’s bei „Annies Kiosk“ im dänischen<br />
Søn<strong>der</strong>havn geben.<br />
34 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2016</strong>
LECKERE WELT<br />
SMØRRE-<br />
BRØD<br />
STOCKHOLM<br />
Fisch, Fleisch, Krabben o<strong>der</strong> Käse, garniert<br />
mit Ei, Gemüse und Soße – dem Belag auf<br />
dem mit Butter bestrichenen Schwarzbrot<br />
sind keine Grenzen gesetzt. Doch es gibt<br />
Regeln: So gehört zum Beispiel zur Salami<br />
auf keinen Fall Mayonnaise, son<strong>der</strong>n<br />
Remoulade und Röstzwiebeln.<br />
Wo gibt’s das? In Smørrebrød-Läden und<br />
Schlachtereien.<br />
Was kann das? Smørrebrød macht satt und<br />
ist, je nach Belag, gesund.<br />
Und sonst? Die größte Auswahl, nämlich<br />
177 Varianten, gibt es im Kopenhagener Restaurant<br />
„Ida Davidsen“ – eine Institution!<br />
FOTOS: GETTY IMAGES (2); PLAINPICTURE; MAURITIUS IMAGES; DDP IMAGES; STOCKFOOD (2)<br />
MÜNCHEN<br />
BREZEL<br />
Ohne sie geht in München gar nichts: Die<br />
Brezel, auch Brezen genannt, ist aus <strong>der</strong><br />
bayerischen Metropole nicht wegzudenken.<br />
Das Laugengebäck besteht traditionell aus<br />
Weizenmehl, Malz, Salz, Hefe und Wasser<br />
und schmeckt pur genauso lecker wie mit<br />
Butter bestrichen. Mit seiner an verschränkte<br />
Arme erinnernden Form gehört<br />
es zu den sogenannten Gebildsbroten,<br />
einem figürlichen Gebäck.<br />
Wo gibt’s die? In wirklich je<strong>der</strong> Münchener<br />
Bäckerei.<br />
Was kann die? Der Hefeteig macht satt,<br />
das Salz liefert Mineralstoffe – gut, wenn<br />
man im Sommer viel schwitzt.<br />
Und sonst? Lecker zu einer Maß Bier.<br />
SOMMER <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 35
SPECIAL<br />
GEBRAUCHS-<br />
ANWEISUNG<br />
FÜR WIEN<br />
Küss die Hand: die charmantesten Kaffeehäuser,<br />
bezauberndsten Läden, gemütlichsten Ecken<br />
und sinnlichsten Genüsse <strong>der</strong> Stadt<br />
TEXT: CORINNA OPHÜLS<br />
Einen Kaffee?<br />
Na, geh ...!<br />
Gemütliche Cafés mit nostalgischem<br />
Flair gibt es in Wien<br />
an je<strong>der</strong> Ecke. Aber Achtung:<br />
Wenn Sie in einem <strong>der</strong><br />
traditionellen Häuser einen<br />
„Kaffee“ bestellen, müssen<br />
Sie damit rechnen, vom<br />
Kellner angeblafft zu werden:<br />
„Ja, was hätten’s denn gern:<br />
an Verlängerten, an Kapuziner,<br />
an Espresso …?“ Die<br />
Bedienungen, hier respektvoll<br />
„Herr Ober“ genannt, gelten<br />
als ruppig. Sehen Sie es als<br />
liebenswerte Marotte – und<br />
überlegen Sie sich am besten<br />
vorher, welchen Kaffee Sie<br />
zu trinken wünschen …<br />
36 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2016</strong>
wien<br />
Ein Leben ohne<br />
Kaffeehaus?<br />
Möglich, aber<br />
sinnlos<br />
Welches das Schönste <strong>der</strong><br />
Stadt ist – das „Café Central“,<br />
„Demel“ o<strong>der</strong> „Sacher“ –<br />
darüber streiten die Wiener<br />
leidenschaftlich. In einem ist<br />
man sich aber einig: Ohne<br />
einen Kaffee und ein wenig<br />
Konversation am Nachmittag<br />
geht nichts. Nicht umsonst<br />
zählt die Kaffeehauskultur<br />
zum immateriellen Kulturerbe<br />
<strong>der</strong> UNESCO. Auf jeden Fall<br />
besuchen sollten Sie das Café<br />
im Kunsthistorischen Museum<br />
mit seiner imposanten<br />
Kuppel (Foto). Infos: khm.at<br />
Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 37
Special<br />
Mo<strong>der</strong>ne Wiener<br />
Gemütlichkeit<br />
„Nur ned hudeln“, also in<br />
etwa „Immer mit <strong>der</strong> Ruhe“:<br />
Die Wiener sind für ihre Gelassenheit<br />
bekannt. Während<br />
die ältere Generation in Cafés<br />
und Heurigen zusammenkommt<br />
(das sind Lokale, die<br />
Wiener Wein ausschenken),<br />
treffen sich die jungen Leute<br />
lieber in den hippen Strandbars,<br />
die das Ufer <strong>der</strong> Donau<br />
säumen. Beste Entspannung<br />
auf lässigen Lounge-Möbeln<br />
mit Cocktails, Musik und<br />
Slow Food garantiert. Beson<strong>der</strong>s<br />
schön: <strong>der</strong> „Pub Klemo“<br />
am Wasser mit rund 3000<br />
Weinsorten. pubklemo.at<br />
38 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>
wien<br />
Der reinste Genuss!<br />
Mächtig stolz ist man in Wien<br />
auf kulturelle Highlights wie<br />
das Hun<strong>der</strong>twasserhaus (unten<br />
links) und die zahlreichen<br />
Brunnen <strong>der</strong> Stadt (hier vor<br />
Schloss Schönbrunn, oben<br />
rechts). Aber auch darauf,<br />
einige bedeutende Köstlichkeiten<br />
erfunden zu haben: das<br />
Wiener Schnitzel zum Bei -<br />
spiel (unten rechts) und den<br />
Kaiserschmarrn (oben links).<br />
Ja, die Wiener Küche ist<br />
lecker, aber auch ganz schön<br />
deftig! Und als wäre das noch<br />
nicht genug: Der Naschmarkt<br />
lockt mit 120 Ständen, an<br />
denen man viele typische<br />
Leckereien probieren kann.<br />
Samstags gibt es zusätzlich<br />
einen Flohmarkt. Nähere<br />
Informationen: wien.info<br />
Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 39
Special<br />
Fest im Sattel<br />
Planen Sie, eine Vorführung<br />
<strong>der</strong> berühmten spanischen<br />
Hofreitschule zu besuchen?<br />
Dann applaudieren Sie doch<br />
mal beson<strong>der</strong>s laut, wenn<br />
eine Frau im Sattel sitzt.<br />
Über 400 Jahre lang durften<br />
die Kunststücke auf den<br />
edlen Lipizzaner-Hengsten<br />
ausschließlich von Männern<br />
vorgeführt werden. Als 2008<br />
die erste Frau ihre Ausbildung<br />
zur „Elevin“ begann, kam<br />
das einer Revolution gleich.<br />
Inzwischen gibt es zum Glück<br />
immer mehr weibliche Profis<br />
bei <strong>der</strong> Institution, die einst<br />
<strong>der</strong> Reitausbildung <strong>der</strong> kaiserlichen<br />
Familie diente. Mehr<br />
Infos und Tickets: <strong>der</strong>tour.de<br />
40 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>
wien<br />
Das sind ja gute<br />
Aussichten!<br />
In Wien gibt es jede Menge<br />
guter Gründe, schwach zu<br />
werden. Einer <strong>der</strong> schönsten<br />
verführt seit 1919 und liegt<br />
zwischen linker und rechter<br />
Wienzeile: Wi<strong>der</strong>stand ist auf<br />
dem Naschmarkt nun wirklich<br />
sinnlos. Auf insgesamt rund<br />
2,3 Hektar werden an historischen<br />
Verkaufsständen aus<br />
<strong>der</strong> Zeit des Ersten Weltkriegs<br />
heimische und exotische<br />
Früchte, Gemüse, Backwaren,<br />
Fisch und Fleisch feilgeboten,<br />
hinzu kommen internationale<br />
gastronomische Angebote.<br />
Der Flohmarkt am Samstag<br />
hat Kultstatus!<br />
Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 41
Special<br />
Darf ’s ein bisschen<br />
mehr sein?<br />
Wer auf reduziertes Design<br />
steht, sollte besser nach<br />
Kopenhagen reisen: In Wien<br />
glitzert, funkelt und glänzt<br />
es! Prunk und Pomp bekommen<br />
Sie nicht nur in Schloss<br />
Schönbrunn und <strong>der</strong> Wiener<br />
Hofburg zu sehen, son<strong>der</strong>n<br />
auch in <strong>der</strong> Glaswerkstatt von<br />
„J. & L. Lobmeyr“ (Foto). Bei<br />
all dem mundgeblasenen, von<br />
Hand geschliffenen Kristall<br />
weiß man gar nicht, wo man<br />
zuerst hinschauen soll. Die<br />
meisten Stücke sind lei<strong>der</strong><br />
unbezahlbar. Aber wie wäre<br />
es mit einem Likörbecher<br />
(31 Euro)? Infos: lobmeyr.at<br />
42 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>
wien<br />
Red’ koan<br />
Schmarrn!<br />
Man liebt ihn o<strong>der</strong> man hasst<br />
ihn: den Wiener Schmäh.<br />
Die Fahrer <strong>der</strong> traditionellen<br />
Kutschen (Fiaker genannt)<br />
sind meistens alteingesessen<br />
und sprechen einen starken<br />
Dialekt. Wer’s mag, lässt sich<br />
von ihnen durch die Stadt<br />
kutschieren und allerhand<br />
Spannendes zu den Sehenswürdigkeiten<br />
erzählen. Auf<br />
dem Prater, dem Vergnügungspark<br />
<strong>der</strong> Stadt (Foto<br />
unten), geht’s internationaler<br />
zu: Die Fahrbetreiber geben<br />
sich Mühe, für alle verständlich<br />
zu sprechen. Und<br />
fröhliches Kreischen klingt<br />
sowieso in allen Sprachen und<br />
Dialekten gleich … Mehr Infos<br />
zum Prater: prater.at<br />
Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 43
WIEN<br />
Kreative Köpfe<br />
Wien als Mode- und Designhauptstadt?<br />
Daran wird<br />
intensiv gearbeitet: Die Kreativszene<br />
wird immer mutiger.<br />
Kleine, charmante Boutiquen<br />
wetteifern um die Gunst von<br />
Kunden, die auf <strong>der</strong> Suche<br />
nach dem Beson<strong>der</strong>en sind.<br />
Machen Sie zum Beispiel<br />
einen Abstecher in den<br />
Showroom von „Die Sellerie“<br />
(links). Dort bekommen Sie<br />
originelle, liebevoll gestaltete<br />
Art-Prints, Papierwaren<br />
und Wohnaccessoires. Alle<br />
Stücke sind selbst entworfen,<br />
gebastelt, gedruckt o<strong>der</strong><br />
genäht. Auch ein Besuch bei<br />
„We Bandits“ mit Kleidung,<br />
Schmuck und Accessoires<br />
lohnt. Infos: diesellerie.com,<br />
webandits.tictail.com<br />
TIPPS<br />
Vor <strong>der</strong> Reise über Wien schlau machen<br />
stadtbekannt.at, diestadtspionin.at, viennalicious.at<br />
Hinkommen<br />
Die Deutsche Bahn bietet Sparangebote ab München<br />
an (ca. 29 Euro, bahn.de), noch günstiger reist man mit<br />
Mein Fernbus/Flixbus. Über ITS und DERTOUR<br />
Vom Flughafen in die Stadt<br />
Die 19 Kilometer entfernte City erreicht man bequem<br />
und entspannt mit einem Privattransfer. Über ITS und<br />
DERTOUR<br />
Karten mit Vergünstigungen<br />
Wien-Karte: Gilt 72 Stunden für alle öffentlichen<br />
Verkehrsmittel. Plus: Vergünstigungen für Sehenswürdigkeiten,<br />
Museen u.v.m. Über ITS und DERTOUR<br />
Vienna Pass: Freier Eintritt zu über 60 Sehenswürdigkeiten,<br />
Museen und Denkmälern, viennapass.de<br />
Sightseeing (fast) for free<br />
Mit <strong>der</strong> Straßenbahn: Die Linien 1 und 2 fahren ebenfalls,<br />
wie die Ringbahn, an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei,<br />
kosten aber keine 8 Euro.<br />
Per App: „Wien Reiseführer – mTrip“ plant die Route je<br />
nach Vorlieben. Für iPhone und Android, 4,99 Euro<br />
Per Smartguide: Tablet, das GPS-navigiert durch die City<br />
lotst, Sehenswürdigkeiten werden multimedial erläutert.<br />
Wer vor Anreise bestellt, bekommt den Guide ins Hotel<br />
geliefert. Kosten: 15 Euro, smartguide.co.at<br />
Wien mit dem Rad<br />
Bei „Citybike“ ist die erste Stunde kostenlos. Einmalige<br />
Anmeldegebühr: 1 Euro, citybikewien.at<br />
Umsonst<br />
... in die Oper: Von April bis Juni und im September<br />
werden viele Stücke live per Videowall übertragen.<br />
... ins Museum: Im Museum für angewandte Kunst ist <strong>der</strong><br />
Eintritt jeden Dienstag von 18–22 Uhr frei, mak.at<br />
... ins Konzert: Jeden Sonntagnachmittag Musik for free<br />
auf <strong>der</strong> Himmelwiese, himmel.at<br />
... zum Yoga: Sonntags gibt’s in <strong>der</strong> „Strandbar Hermann“<br />
um 10 Uhr gratis Yoga, strandbarherrmann.at<br />
Wiener Schmäh<br />
Baba! Den Dialekt <strong>der</strong> Wiener verstehen und üben:<br />
Langenscheidts Lilliput „Wienerisch“, 3,50 Euro<br />
Wann erklingt die berühmte Pummerin?<br />
Termine checken und das Läuten <strong>der</strong> Glocke vorab online<br />
hören: stephansdom.at<br />
FOTOS: LAIF (11)/LUCAS VALLECILLES/PETER RIGAUD/E. ROIS + B. STUBENRAUCH/HEMIS/LATITUDESTOCK/CATHRINE STUKHARD/GÜNTER STAND;<br />
MAURITIUS IMAGES; STOCKFOOD; WIENTOURISMUS / PETER RIGAUD / ROBERT OSMARK<br />
44 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2016</strong>
Gut aussehen,<br />
gut fühlen,<br />
gut gelaunt sein<br />
– jeden Monat neu!<br />
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WIEN<br />
Local Heroes<br />
Flug und Hotel sind gebucht, <strong>der</strong> Reiseführer liegt bereit. Und jetzt?<br />
Wir hätten da ein paar Schmankerl zur Überbrückung <strong>der</strong> Wartezeit<br />
ZUM SCHWELGEN<br />
VERLIEBT<br />
IN WIEN<br />
„Before Sunrise“, einer <strong>der</strong><br />
berühmtesten Liebesfilme,<br />
erzählt von Jesse (Ethan<br />
Hawke) und Celine (Julie<br />
Delpy): Sie lernen sich auf<br />
einer Zugfahrt kennen und<br />
verbringen eine beson<strong>der</strong>e<br />
Nacht in Wien ... Vielleicht<br />
erkennen Sie später ja einen<br />
<strong>der</strong> Schauplätze wie<strong>der</strong>!<br />
ZUM GENIESSEN<br />
WER HAT’S<br />
ERFUNDEN?<br />
Wenn Sie glauben, das<br />
Croissant käme aus<br />
Frankreich, liegen Sie<br />
falsch. Sagen jedenfalls<br />
die Österreicher. Ihre<br />
Version <strong>der</strong> Geschichte:<br />
Nach einer Belagerung<br />
durch die Türken 1698 schufen die Bäcker Wiens<br />
die Leckerei, um den Sieg zu feiern – die gebogene<br />
Form ist eine Anspielung auf den Halbmond.<br />
ZUM SCHMUNZELN<br />
Ein Bild von einem<br />
Wiener: So unterhaltsam<br />
können Infografiken sein<br />
„Wien in leiwanden Grafiken“ von Clemens Ettenauer<br />
nimmt Eigenheiten von Wien und seinen Bewohnern aufs<br />
Korn. Holzbaum, 10 Euro, holzbaumverlag.at<br />
ZUM NASCHEN<br />
SÜSSE<br />
SCHNITTE<br />
Klassiker mit Traummaßen:<br />
„Manner Original Neapolitaner“<br />
erobern von Wien aus die Welt<br />
Zart schmelzende Haselnusscreme<br />
zwischen mehreren Schichten knuspriger<br />
Waffel: Für die „Manner Schnitte“<br />
lassen nicht nur eingefleischte<br />
Wiener alles stehen und liegen. 1898<br />
von Firmengrün<strong>der</strong> Josef Manner I.<br />
erfunden, gibt es den mundgerechten<br />
Klassiker heute in so gut wie jedem<br />
deutschen Supermarkt.<br />
FOTOS: DPA IMAGES; FOTOLIA; PR; DER TOURISTIK<br />
46 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2016</strong>
Wien<br />
Unsere<br />
Hotel-Empfehlungen<br />
In <strong>der</strong> Bundeshauptstadt übernachten — von günstig bis luxuriös<br />
****<br />
Lindner Hotel am Belve<strong>der</strong>e<br />
Beste Aussichten<br />
Insi<strong>der</strong><br />
Tipp<br />
Besser geht’s nicht: Das Hotel liegt im Herzen von<br />
Wien, am Botanischen Garten und nur 250 Meter<br />
Fußweg vom Schloss Belve<strong>der</strong>e entfernt. Zum Stadtzentrum<br />
sind es 700 Meter. Die Zimmer und Suiten, die fast<br />
alle einen fantastischen Blick auf das Schloss und die<br />
Stadt bieten, wurden in einem elegant-mo<strong>der</strong>nen<br />
Design gehalten. Österreichische Spezialitäten hält<br />
das urige Restaurant „Heuriger am Belve<strong>der</strong>e“ bereit.<br />
Hotspot nach einem aufregenden Sightseeing-Tag:<br />
<strong>der</strong> Wellnessbereich mit Sauna und Dampfbad.<br />
Über ITS<br />
****<br />
Das Triest<br />
Das schicke Designhotel, das von<br />
Sir Terence Conran entworfen<br />
wurde, ist beson<strong>der</strong>s beliebt in<br />
<strong>der</strong> Künstlerszene. Beson<strong>der</strong>es<br />
Highlight ist <strong>der</strong> wun<strong>der</strong>schöne<br />
Innenhof. Und zur Staatsoper und<br />
Kärntner Straße sind es nur<br />
wenige Gehminuten.<br />
Über DERTOUR<br />
****<br />
25Hours beim<br />
Museumsquartier<br />
Das Design orientiert sich an <strong>der</strong><br />
Blütezeit des Zirkusses Anfang des<br />
20. Jahrhun<strong>der</strong>ts. Hier trifft<br />
Handwerk auf Kunst, Elemente<br />
aus <strong>der</strong> Manege auf Antiquitäten.<br />
Genussfreunde lassen sich im<br />
italienischen Restaurant und im<br />
Wellness-Center verwöhnen.<br />
Über DERTOUR<br />
****<br />
Intercityhotel<br />
Mo<strong>der</strong>nes Stadthotel, direkt an<br />
<strong>der</strong> Einkaufsmeile Mariahilfer<br />
Straße gelegen und nur zirka<br />
240 Meter vom Westbahnhof<br />
entfernt. Zum Stephansdom und<br />
zur Hofburg kann man die<br />
2,5 Kilometer entspannt zu<br />
Fuß bummeln, abends die internationale<br />
Küche im Restaurant<br />
genießen.<br />
Über ITS und DERTOUR<br />
Beratung und Buchung in Ihrem Reisebüro o<strong>der</strong> auf<br />
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Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 47
Tipps und TRicks<br />
DEr Urlaub<br />
Fotoschule<br />
Hier kommt<br />
das Vögelchen!<br />
Selfies zum Schämen, öde Motive und alles im ungnädigen Licht: Wer<br />
glaubt, nicht fotografieren zu können, sollte Gene Glover kennenlernen<br />
Text: Lenz KoppelstäTTer<br />
48 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>
Tipps und TRicks<br />
Fotos: Getty Images, Victor Staaf<br />
1<br />
Zufälle?<br />
Gibt’s<br />
„Aber sehr unzuverlässig. Heißt:<br />
Schöne Fotos gelingen nicht mal<br />
eben so nebenbei. Dafür muss man<br />
sich Zeit nehmen, mal für ein, zwei<br />
Stunden alleine losziehen und sich<br />
darauf konzentrieren, Fotograf zu<br />
sein. Das heißt: ganz bewusst nach<br />
passenden Motiven suchen.“<br />
2 Timing<br />
ist alles<br />
„Kurz vor Sonnenaufgang und kurz<br />
nach Sonnenuntergang – das nennt<br />
man die blaue Stunde. Kurz nach<br />
Sonnenaufgang und kurz vor Sonnenuntergang<br />
– das ist die goldene<br />
Stunde. Die zwei sind die besten<br />
Zeiträume fürs Fotografieren, weil<br />
das Verhältnis von Licht und Schatten<br />
optimal ist. Mittags knipsen?<br />
Keine gute Idee. Denn wenn die<br />
Sonne am höchsten steht, wirft sie<br />
vertikale Schatten, und das ist nur<br />
selten vorteilhaft. Grundsätzlich<br />
gilt: Lieber im Schatten als in <strong>der</strong><br />
Sonne fotografieren – das Licht ist<br />
dort weicher und sanfter.“<br />
3Und wo<br />
sind die<br />
FüSSe?!<br />
„Diese Reaktion höre ich oft,<br />
wenn das Foto gemacht wurde.<br />
Doch um jemanden schön zu<br />
porträtieren, muss die Person<br />
nicht zwingen<strong>der</strong>maßen von<br />
Kopf bis zum kleinen Zeh auf<br />
dem Foto zu sehen sein. Wichtig<br />
ist jedoch, wo man den Schnitt<br />
setzt. Da gibt es zwei Regeln:<br />
Lieber über dem Knie als unter<br />
dem Knie und lieber an <strong>der</strong><br />
Brust als am Bauch.“<br />
6<br />
Noch<br />
4Das<br />
perfekte<br />
Selfie<br />
„Auch bei dieser neuen Form<br />
des Porträts gilt die altbewährte<br />
Regel: Menschen sehen von oben<br />
besser aus als von unten – beson<strong>der</strong>s<br />
wenn mit Blitz fotografiert<br />
wird. So fallen die Schatten in<br />
die richtige Richtung und geben<br />
den Gesichtern Kontur. Also:<br />
Die Selfie-Stange immer schön<br />
hochhalten, auch wenn das am<br />
nächsten Tag Muskelkater im<br />
Oberarm gibt.“<br />
5Bitte<br />
nicht<br />
lachen!<br />
„Smile! Cheeese! Spaghettiiiii!<br />
All das ist unnütz, denn wenn<br />
Menschen vor <strong>der</strong> Kamera zum<br />
Lachen animiert werden, sieht das<br />
stets gestellt und gequält aus –<br />
und keineswegs glücklich.<br />
Lachen ist schön, gesund und<br />
macht Spaß, auf Fotos aber sind<br />
grinsende Gesichter nicht immer<br />
vorteilhaft. Außer es passiert<br />
spontan. Wenn ich Leute fotografiere,<br />
spreche ich mit ihnen:<br />
Ich stelle Fragen, mache einen<br />
lustigen Spruch – ich will, dass<br />
sie die Kamera vergessen. So entstehen<br />
die schönsten Bil<strong>der</strong>.“<br />
mal!<br />
„Die digitale Fotografie hat unsere<br />
Arbeit total verän<strong>der</strong>t – und vereinfacht.<br />
Im Gegensatz zum Maler ist es dem<br />
Fotografen möglich, sich innerhalb von<br />
Sekunden dutzendfach an einem Motiv<br />
zu versuchen. Für ein Gemälde müssen<br />
die Porträtierten stundenlang still sitzen,<br />
die mo<strong>der</strong>ne Fotografie dagegen ist eine<br />
Abfolge von Momenten. Das heißt:<br />
abdrücken so oft wie möglich! Ich knipse<br />
unentwegt. Je mehr Fotos ich mache,<br />
desto größer ist die potenzielle Ausbeute<br />
an schönen Aufnahmen. Allerdings<br />
bedeutet das auch, dass die Auswahl am<br />
Computer ganz schön langwierig sein<br />
kann – aber es lohnt sich.“<br />
8<br />
Wie<br />
7Achten<br />
Sie auf<br />
Ihre Linie ...<br />
„Genauso wie Maler können auch<br />
Fotografen ein Motiv im Kopf in<br />
unterschiedliche Bereiche einteilen,<br />
bevor sie ein Bild machen. Wenn<br />
man je zwei parallele senkrechte und<br />
waagerechte Linien durch das Bild<br />
zieht, ergibt das neun Rechtecke.<br />
Der Fokus des Motivs sollte auf<br />
einem <strong>der</strong> vier Ecken des mittleren<br />
Rechtecks liegen. Diese Methode<br />
nennt sich in <strong>der</strong> Fachsprache<br />
„Drittel-Regel“. Bei guten Kameras<br />
lässt sich ein solches Raster einstellen,<br />
sodass man es bei <strong>der</strong> jeweiligen<br />
Aufnahme vor Augen hat. Selbst<br />
erfahrene Profis arbeiten übrigens<br />
mit diesem Raster.“<br />
kriegen<br />
die das hin?<br />
„Wer gute Fotos machen will, sollte sich<br />
viele gute Fotos anschauen. Ich blättere<br />
ständig in Magazinen und Bildbänden<br />
und gehe in zahlreiche Ausstellungen.<br />
Bei meinen Favoriten frage ich mich: Wie<br />
hat <strong>der</strong> Fotograf das gemacht? Und, noch<br />
wichtiger: Wie würde ich es machen? Je<br />
mehr gute Beispiele Sie sich anschauen,<br />
desto deutlicher merken Sie: Je<strong>der</strong> hat<br />
seinen eigenen Stil. Man spürt, was<br />
einem gefällt, was man selbst gut kann –<br />
o<strong>der</strong> eben nicht. So finden Sie heraus, in<br />
welche Richtung Sie gehen wollen.“<br />
9machen<br />
sie, was<br />
sie wollen<br />
„Regeln sind da, um gebrochen zu<br />
werden. Das gilt auch in <strong>der</strong> Fotografie.<br />
Wenn Sie nicht mehr an all<br />
diese Regeln denken und Ihre Aufnahmen<br />
trotzdem klasse werden –<br />
dann sind Sie auf dem besten Weg,<br />
ein toller Fotograf zu werden.“<br />
Ein Bild von einem Mann:<br />
Gene Glover ist Fotograf<br />
(Editorial und Werbung) und<br />
lebt in Berlin<br />
Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 49
Special<br />
Das große Glück<br />
<strong>der</strong> kleinen Dinge<br />
Wer hier nicht shoppt, ist selber schuld:<br />
Die Berliner Bloggerin Okka Rohd zeigt uns ihren Kiez.<br />
Und ein paar echte Geheimtipps<br />
FOTOS: Gene Glover<br />
50 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>
Berlin<br />
„Ting“ (diese Seite) verbindet asiatisches und skandinavisches Interiordesign miteinan<strong>der</strong>. Im Dänischen bedeutet <strong>der</strong><br />
Shopname „Dinge“, im Chinesischen „kurz anhalten“. „Kurz“ klappt bei Autorin Okka Rohd allerdings nie. Wi<strong>der</strong>stand zwecklos<br />
„Schokolade ist Gottes Antwort auf Brokkoli“, heißt es. Könnte man auch über die Törtchen von „Jubel“ behaupten (links)<br />
Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 51
Special<br />
1 2 3<br />
4 5 6<br />
1–3 Bestens beraten wird man im kuratierten<br />
Fachgeschäft „MDC Cosmetics“ – übrigens auch<br />
telefonisch o<strong>der</strong> per Mail. Wäre aber schade: Labels wie<br />
dieses sollte man dringend persönlich kennenlernen.<br />
4–6 Handverlesen sind die Dinge von „Ting“,<br />
in die man sich bei einem Kaffee verlieben kann. Inhaberin<br />
Laura Huppert eröffnete den Shop, nachdem sie viele<br />
Inspirationen von ihrer Reise nach Japan mitbrachte.<br />
Selbst Wischlappen sehen hier gut aus!<br />
Ich wollte eigentlich nie in den Berliner<br />
Prenzlauer Berg ziehen – schließlich war<br />
ich in Hamburg glücklich und konnte mir<br />
ein Leben ohne Franzbrötchen und auf <strong>der</strong> Elbe<br />
vorbeiziehenden Schiffen nicht vorstellen. Und<br />
dann ist es doch passiert: Dieser Kiez, <strong>der</strong> so oft<br />
belächelt und manchmal beschimpft wird und in<br />
dem fast unbezahlbare Luxuswohnungen neben<br />
Häusern mit Kohleöfen stehen, ist mein Zuhause<br />
geworden. Mehr noch: Er ist <strong>der</strong> erste Ort, an dem<br />
ich mich nach sehr vielen Umzügen und Städten<br />
52 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>
Berlin<br />
Flughafen<br />
Tegel<br />
Brandenburger<br />
Tor<br />
Prenzlauer<br />
Berg<br />
Berlin<br />
Flughafen<br />
Schönefeld<br />
angekommen fühle. Im Sommer wohnen wir acht<br />
Jahre hier. Ich weiß, wo <strong>der</strong> schönste Kirschbaum<br />
steht und dass <strong>der</strong> Frühling beginnt, wenn er anfängt<br />
zu blühen. Ich weiß, wo es Franzbrötchen<br />
gibt, die ein bisschen nach Hamburg schmecken,<br />
und unfair guten Käsekuchen. Ich weiß, in welchem<br />
Buchladen ich die besten Entdeckungen<br />
machen kann und in welchem Kiosk ich immer<br />
meine Lieblingszeitschrift bekomme (und Kredit,<br />
falls ich mal wie<strong>der</strong> mein Portemonnaie vergesse).<br />
Vor allem aber weiß ich, dass es nie nur<br />
die Orte sind, die einem das Gefühl von Zuhause<br />
ins Herz flüstern, son<strong>der</strong>n immer auch die Menschen.<br />
Dafür muss ich nur einen Spaziergang<br />
durch meinen Kiez machen.<br />
Der beginnt für mich immer bei Laura. Vor<br />
fünf Jahren hat Laura Huppert in <strong>der</strong> Rykestraße<br />
ihren Laden „Ting“ eröffnet. Irgendwann kamen<br />
wir ins Gespräch, und sie erzählte mir von<br />
ihrer Idee, beson<strong>der</strong>e Dinge aus Skandinavien<br />
und Asien zu verkaufen. Ich fand das zuerst eine<br />
ziemlich wilde Kombination, bis ich sah, was für<br />
Schönheiten man hier finden kann: Postkarten,<br />
die so hübsch sind, dass man sie gar nicht verschicken<br />
mag. Tabletts, die jeden Tablett-Tick<br />
rechtfertigen (für mich jedenfalls, mein Mann<br />
sieht das ein wenig an<strong>der</strong>s). Prints <strong>der</strong> dänischen<br />
Designerin Berit Mogensen Lopez, die man als<br />
Geschenk kauft und dann doch in die eigene<br />
Wohnung hängt. Es sind die Schätze einer begabten<br />
Schatzsucherin. Dinge, die unterschiedlicher<br />
kaum sein könnten, aber doch eines gemein haben:<br />
Sie finden einen festen Platz im Alltag und<br />
werden zu Mitbewohnern. Dass man zu jedem<br />
Einkauf einen netten Schnack und eine Lakritzstange<br />
bekommt, macht das Rumstöbern und<br />
Einkaufen noch ein bisschen schöner.<br />
Im Knödelhimmel<br />
Jedes Gericht bekommt im „Häppies“ einen Namen. Es soll auch schon<br />
Österreicher gegeben haben, die die Germknödel-Variationen als die<br />
weltbesten anerkannten ...<br />
Weiter geht’s zu „MDC Cosmetic“, einem<br />
Fachgeschäft für Kosmetik, das 2012 gegenüber<br />
vom Wasserturm eröffnet hat. „Mir ist<br />
es wichtig, für jeden Kunden Zeit zu haben“, sagt<br />
Geschäftsführerin Melanie Dal Canton, und es<br />
sind keine leeren Worte. Wer den Laden in <strong>der</strong><br />
Knaackstraße betritt, bekommt neben mit Liebe<br />
ausgewählten Spitzenprodukten von Marken wie<br />
Aesop, Susanne Kaufmann, Kosho Cosmetics<br />
o<strong>der</strong> Odacité eine Spitzenberatung – und zu den<br />
Produkten jede Menge Hintergrundwissen und<br />
Geschichten. Der Rosmarin-Balm von Althaea<br />
zum Beispiel, <strong>der</strong> von einem Olivenbauern auf<br />
Kreta in Handarbeit hergestellt wird und duftet<br />
wie ein Kräuterbeet. Das Rosenwasser von Santa<br />
Maria Novella aus Florenz, das so schon seit<br />
1612 hergestellt wird. O<strong>der</strong> die Kerzen des ältes-<br />
Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 53
Special<br />
1 2 3<br />
4 5 6<br />
ten französischen Kerzenherstellers Cire Trudon<br />
in Duftrichtungen wie „Chan<strong>der</strong>nagor“ (mit<br />
Kampfer und Eukalyptus, Ingwerblüte und Nelkenauszügen)<br />
o<strong>der</strong> „Manon“ (den Wäscherinnen<br />
des alten Paris gewidmet und nach Lavendel und<br />
Orangenblüte duftend).<br />
Jetzt habe ich Hunger, und den stille ich am<br />
liebsten im „Häppies“. Hier gibt es genau ein<br />
Gericht: Germknödel, hauptsächlich herzhaft,<br />
aber auch süß und allesamt so gut, dass meine<br />
Mutter es mir nicht übel nimmt, wenn ich sie mit<br />
ihren vergleiche (die ich bislang für unerreichbar<br />
gut gehalten hatte). Auf <strong>der</strong> Karte steht zum Beispiel<br />
„Ben“ mit Curry-Tofu-Füllung, Mango-Kokossauce<br />
und Erdnüssen (meine Lieblingssorte),<br />
o<strong>der</strong> „Gabriel“ mit Bio-Hühnchen-Gorgonzola-<br />
Füllung, Aprikosen-Rosmarin-Sauce und Walnüssen.<br />
Und natürlich „Netti“ mit Pflaumenmus,<br />
brauner Butter und Mohnzucker (gibt es einen<br />
besseren Nachtisch?). Dazu eine Rharbarberlimonade<br />
nach einem geheimen Familienrezept.<br />
54 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>
Berlin<br />
1 Echtes Soulfood Unglaublich viele Varianten<br />
von Germknödeln gibt es im „Häppies“. Und eine ist<br />
leckerer als die an<strong>der</strong>e. 2+3 Ein Lebensmittelladen?<br />
Eine offenbarung! Ehrliche, oft<br />
handgemachte Produkte, dazu Kochbücher und -kurse:<br />
Die Inhaber Andreas Klöckner und Sascha Rimkus wissen,<br />
was sie tun. 4+5 Ein Grund, zum „Jubel“ zu<br />
gehen, findet sich immer. Ziegenfrischkäsetörtchen, zum<br />
Beispiel. 6. Die Sterne vom Himmel holt das<br />
Zeiss Großplanetarium – inklusive 3-D-Sound<br />
Der winzige Laden ist immer gut gefüllt – was<br />
sicher nicht nur an den Germknödeln liegt, son<strong>der</strong>n<br />
auch an Besitzerin Uli Marschner und ihrer<br />
Herzlichkeit.<br />
Vom „Häppies“ aus sind es nur ein paar Schritte<br />
bis zu „Goldhahn & Sampson“, dem<br />
für mich schönsten Lebensmittelladen <strong>der</strong> Stadt.<br />
Wobei Lebensmittelladen es gar nicht wirklich<br />
trifft: Hier bekommt man neben feinem Essig,<br />
mild bis höllisch scharfen Chilis, anständigen<br />
Kaffeebohnen, Wein für jede nur denkbare Gelegenheit,<br />
arktischen Meersalzflocken, frischem<br />
Brot und Macarons nämlich auch Kochbücher,<br />
in denen man bei einem Kaffee in einem tiefen<br />
Le<strong>der</strong>sessel ganz in Ruhe schmökern kann. Wer<br />
will, kann sich hier auch gleich das Kochen beibringen<br />
lassen. Auf dem Programm stehen Kurse<br />
wie „Chinesisch für Anfänger“ o<strong>der</strong> „Journey to<br />
Jerusalem“. Eine Stunde in diesem Laden macht<br />
mich glücklicher als die Karamellschokolade mit<br />
gesalzener Butter, die ich hier immer kaufe. Und<br />
es ist eine sehr, sehr gute Schokolade.<br />
Das nächste Ziel meines Spaziergangs klingt<br />
womöglich ein wenig merkwürdig, weil das<br />
Zeiss GroSSplanetarium nach zweijähriger<br />
Renovierungszeit erst wie<strong>der</strong> in diesem<br />
Sommer eröffnet, aber die Umrundung <strong>der</strong> großen<br />
silbernen Kugel, die mitten im Prenzlauer<br />
Berg liegt wie eine Boule-Kugel, die ein Riese<br />
beim Spielen vergessen hat, macht mich nicht<br />
nur sehr vorfreudig, son<strong>der</strong>n auch sehr ruhig.<br />
Vielleicht weil einem dieser Ort klarmacht, wie<br />
unbedeutend man selbst und die eigenen Probleme<br />
im Universum sind. Wie sagte Immanuel<br />
Kant das so schön? „Zwei Dinge erfüllen das Gemüt<br />
mit immer neuer und zunehmen<strong>der</strong> Bewun<strong>der</strong>ung<br />
und Ehrfurcht (...): <strong>der</strong> bestirnte Himmel<br />
über mir und das moralische Gesetz in mir.“<br />
Ich freue mich jedenfalls schon auf das Programm<br />
<strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>eröffnung: „Sterne über Berlin“. In <strong>der</strong><br />
Kuppel gibt es dann nicht nur einen 3-D-Sound,<br />
son<strong>der</strong>n auch eine 360-Grad-Videoanlage, <strong>der</strong>en<br />
hochauflösendes Bild die gesamte Kuppel füllt –<br />
man erlebt den Flug zu den Sternen also dreidimensional.<br />
Zur feinen „Patisserie Jubel“ ist es<br />
lediglich ein kleiner Spaziergang – am schönsten<br />
über die Winsstraße, von <strong>der</strong>en Wandel <strong>der</strong><br />
Filmkritiker Knut Elstermann in seinem Buch<br />
„Meine Winsstraße“ erzählt, dann weiter über<br />
die Marienburger Straße. Die kleine Patisserie,<br />
die letztes Jahr in <strong>der</strong> Hufelandstraße eröffnet<br />
hat, darf man allerdings nur mit Vorwarnung<br />
empfehlen. Mit den kleinen Törtchen von Kai<br />
Michels und Lucie Babinska kann man sich nämlich<br />
glücklich essen – und das tue ich hier ziemlich<br />
oft. Aber wie könnte ich auch nicht, wenn es<br />
Feigentörtchen mit Crème fraîche, Dattel-Speck-<br />
Crunch und Bronzefenchel gibt? O<strong>der</strong> köstliche<br />
Ziegenfrischkäsetörtchen mit Apfel, Orange<br />
und Thymian, o<strong>der</strong> meinen ewigen Liebling: die<br />
Passionsfrucht-Tarte? Immer so klein, dass man<br />
gleich ein paar probieren kann, immer aufregend<br />
in <strong>der</strong> Kombination <strong>der</strong> Aromen und Konsistenzen<br />
und immer angenehm mo<strong>der</strong>n präsentiert.<br />
Was übrigens für den ganzen Laden gilt. Hier sitzt<br />
man an schlichten Holztischen mit Blick auf die<br />
Glasvitrine voller Köstlichkeiten und die Wand<br />
mit den hellblauen Kacheln. Hinsetzen, durchatmen,<br />
genießen. Und sehr glücklich wie<strong>der</strong> nach<br />
Hause gehen.<br />
Fotos: Gene Glover; Fotolia; PR<br />
Tipps<br />
Adressen<br />
„Ting“: Rykestr. 41, 10405 Berlin, ting-shop.com<br />
„MDC Cosmetic“: Knaackstr. 26, 10405 Berlin,<br />
mdc-cosmetic.com<br />
„Häppies“: Dunckerstr. 85, 10437 Berlin, haeppies.de<br />
„Goldhahn & Sampson“: Dunckerstr. 9, 10437 Berlin,<br />
goldhahnundsampson.de<br />
Zeiss Großplanetarium: Prenzlauer Allee 80, 10405<br />
Berlin, sdtb.de/Zeiss-Grossplanetarium.25.0.html<br />
„Jubel – Feine Patisserie“: Hufelandstr. 10, 10407 Berlin,<br />
jubel-berlin.de<br />
Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 55
Berlin<br />
Local Heroes<br />
Politik, Kunst, Stars & Sternchen – die aufregende Metropole an <strong>der</strong> Spree<br />
hat alles zu bieten. Stimmen Sie sich auf ein paar aufregende Tage ein!<br />
Zum Ausprobieren<br />
Bieryoga<br />
Namaste und Prost: In wechselnden<br />
Berliner Yogastudios wird <strong>der</strong> Genuss<br />
von Pils & Co. mit Asanas kombiniert.<br />
Kann man natürlich auch prima zu<br />
Hause praktizieren. Für die Yogis und<br />
Yoginis in <strong>der</strong> Hauptstadt gibt es alle<br />
Termine unter bieryoga.de<br />
zum Schwelgen<br />
Knorke!<br />
Sie verstummt nicht, die berühmte<br />
Berliner Schnauze: Eine Weile<br />
war er total out, doch inzwischen<br />
gilt <strong>der</strong> an Wortwitz reiche<br />
Dialekt („Ick lach ma’n Ast und<br />
setz mir druff“) wie<strong>der</strong> als total<br />
knorke. Bei einer Umfrage im<br />
Auftrag <strong>der</strong> Gesellschaft für<br />
Deutsche Sprache gaben 62 Prozent<br />
<strong>der</strong> befragten Hauptstädter<br />
ab 14 Jahren an, zumindest hin<br />
und wie<strong>der</strong> zu berlinern.<br />
Zum Aufhängen<br />
Berlin & die Wände:<br />
Fotografien zeigen<br />
Ansichten einer Stadt<br />
Zum Beispiel Premiumposter „Liebesbeweis“ von Michael Belhadi,<br />
ab 12 Euro, über juniqe.com<br />
Zum Mitfiebern<br />
Victoria<br />
Die Spanierin Victoria lernt vor einem Berliner Klub Sonne (Fre<strong>der</strong>ick Lau),<br />
Boxer (Franz Rogowski), Blinker (Burak Yiğit) und Fuß (Max Mauff ) kennen.<br />
Weil sie eine Schuld begleichen müssen, planen die Jungs einen Coup – mit<br />
ihrer neuen Bekanntschaft. Was als Abenteuer beginnt, droht im Chaos zu<br />
enden. Der Film wurde in einer einzigen Kameraeinstellung gedreht und erhielt<br />
2015 u. a. den Deutschen Filmpreis in sechs Kategorien. DVD, ca. 23 Euro<br />
56 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>
Berlin<br />
Unsere<br />
Hotel-Empfehlungen<br />
In <strong>der</strong> Hauptstadt übernachten — von günstig bis luxuriös<br />
****<br />
H10 Berlin KuDAmm<br />
Insi<strong>der</strong><br />
Tipp<br />
Historisch-mo<strong>der</strong>nes<br />
Ambiente<br />
Cooles Stadthotel nahe dem Kurfürstendamm<br />
mit seinen vielseitigen Shoppingmöglichkeiten. Der<br />
restaurierte Altbau – ein Schulgebäude aus dem<br />
19. Jahrhun<strong>der</strong>t – ist mit einem mo<strong>der</strong>nen Neubau<br />
durch die Lobby verbunden. Zur Gedächtniskirche und<br />
zum Zoologischen Garten sind es nur 500 Meter zu<br />
Fuß, abends lockt Entspannung für müde Füße im<br />
hoteleigenen Spa-Bereich. Das Restaurant serviert<br />
hervorragende deutsche und mediterrane Küche.<br />
Über ITS und DERTOUR<br />
Fotos: bieryoga; DVD/BD Victoria; PR<br />
****<br />
Titanic<br />
Chaussee<br />
Elegantes Hotel in Berlins Upper<br />
East Side, nur wenige Minuten<br />
vom Hauptbahnhof und Hackeschen<br />
Markt entfernt. Großer<br />
Wellness-Spa mit türkischem<br />
Hamam und Indoor-Pool.<br />
Über DERTOUR<br />
****<br />
Abion<br />
Spreebogen<br />
WATerside<br />
In angenehm ruhiger Lage, aber<br />
dennoch zentral liegt dieses<br />
Hotel direkt an <strong>der</strong> Spree. Die<br />
elegante Friedrichstraße und das<br />
Brandenburger Tor können zu Fuß<br />
erreicht werden – o<strong>der</strong> Sie leihen<br />
sich einfach ein Rad im Hotel.<br />
Über ITS und DERTOUR<br />
Beratung und Buchung in Ihrem Reisebüro o<strong>der</strong> auf<br />
www.DER.COM<br />
***<br />
Hotel Amano<br />
Grand Central<br />
Das dritte Amano-Hotel in Berlin<br />
mit seinem puristischen Design<br />
liegt gegenüber dem Hauptbahnhof<br />
– perfekt für Sightseeing-<br />
Ausflüge. Das Hotel verfügt über<br />
eine begrünte Dachterrasse und<br />
einen Fitnessbereich mit Blick auf<br />
das Regierungsviertel. Zimmer<br />
mit Twin- o<strong>der</strong> Kingsize-Betten<br />
und freiem WLAN-Zugang.<br />
Über DERTOUR<br />
Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 57
KOLUMNE<br />
LIEGEN LERNEN<br />
Reisen bildet? Unbedingt! Zum<br />
Beispiel, nicht alles so unfassbar<br />
ernst zu nehmen. O<strong>der</strong> den Mut<br />
zur Improvisation zu haben.<br />
Vielleicht eine <strong>der</strong> schönsten<br />
Lektionen: die Kunst <strong>der</strong><br />
Gelassenheit zu üben. Jeden Tag,<br />
nicht nur im Urlaub<br />
58 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2016</strong>
Kolumne<br />
Wer einen Blick ins Leben <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en wirft, lernt viel fürs eigene.<br />
Miriam Collée über Erkenntnismitbringsel aus dem Urlaub<br />
Was macht<br />
Reisen<br />
mit uns?<br />
Fotos: plainpicture; Simone Scardovelli<br />
Linguine, Campanelle, Vollkorn-<br />
Penne o<strong>der</strong> Dinkel-Fussili?“ Noch<br />
nie erschien mir eine Frage absur<strong>der</strong>.<br />
Es war Montagmittag, ich stand<br />
ziemlich verstrahlt mit einem Tablett<br />
in <strong>der</strong> Hand beim Italiener am Bestelltresen.<br />
Erst am Vortag war ich aus<br />
Burma zurückgekommen, und nach<br />
20 Tagen Reis mit irgendwas empfand<br />
ich diese Vielfalt nicht nur als völlig<br />
sinnlos, son<strong>der</strong>n auch als vulgär. Wie<br />
alles an diesem Laden, in dem ich fast<br />
jede zweite Mittagspause verbrachte.<br />
Diese durchgestylte Systemgastronomie.<br />
Mitarbeiter, die Nudeln kneteten<br />
in einem Glaskasten, als wären sie im<br />
Zoo. Showköche, die Basilikum durch<br />
die Luft in die Pfanne jagten, und vor<br />
allem: die Gäste. Nach drei Wochen<br />
umgeben von in Tüchern gewickelten<br />
Menschen habe ich für Frauen in<br />
Isabel-Marant-Mänteln und Designerturnschuhen<br />
genauso wenig Verständnis<br />
wie für gezwirbelte, verknotete<br />
o<strong>der</strong> gedinkelte Teigwaren.<br />
Es ist nie verkehrt, ab und zu aus<br />
seinem gewohnten Leben herauszutreten<br />
und das Ganze von außen zu<br />
betrachten. Es hilft, Wichtiges von<br />
Unwichtigem zu unterscheiden. Ich<br />
wünschte, ich wäre in dieser kleinen<br />
Schule in <strong>der</strong> Pampa von Costa Rica<br />
gewesen, bevor ich sechs schlaflose<br />
Wochen damit verbrachte, mich für<br />
die richtige Schule mit dem richtigen<br />
päda gogischen Ansatz für unsere<br />
Tochter zu entscheiden. Vermutlich<br />
müsste ich sie dann nicht jeden Morgen<br />
durch die halbe Stadt kutschieren,<br />
son<strong>der</strong>n hätte sie einfach an <strong>der</strong> stinknormalen<br />
Regelschule um die Ecke<br />
angemeldet. Fertig, aus, das Gute liegt<br />
im Einfachen, nicht im Komplizierten.<br />
Aber das vergisst man leicht zwischen<br />
Dinkel-Fussili und Marant-Klamotten.<br />
Ich mag es nicht, wenn man das<br />
Reisen verklärt. Für mich ist Reisen<br />
nicht „die Sehnsucht nach dem Leben“,<br />
wie Kurt Tucholsky schrieb, ich finde<br />
das Leben und den Alltag schon aufregend<br />
genug. Ich glaube auch nicht,<br />
dass Reisen glücklich macht o<strong>der</strong> gar<br />
dauerhaftes Glück bedeutet, denn die<br />
euphorischen Momente treten beim<br />
Reisen wie im richtigen Leben immer<br />
nur punktuell auf. Die spuckende<br />
Tochter, <strong>der</strong> verpasste Zuganschluss,<br />
das miese Hotelbett – all das kann kein<br />
Glück sein. Aber ich glaube fest daran,<br />
dass man von je<strong>der</strong> Reise etwas mitnimmt.<br />
Ein Aha-Erlebnis, ein Erkenntnissouvenir.<br />
Aus Indien importierte<br />
ich ein Päckchen Toleranz. Die banale<br />
Einsicht, dass es viele Arten gibt, mit<br />
Dingen umzugehen. Nie werde ich<br />
vergessen, wie angeekelt ich in Kerala<br />
angestarrt wurde, als ich versuchte,<br />
ein Linsencurry mit den Fingern von<br />
einem Bananenblatt in meinen Mund<br />
zu schaufeln. Die Hälfte landete in<br />
meinem Ausschnitt, die an<strong>der</strong>e lief als<br />
Rinnsal in meine Blusenärmel. Es war<br />
erniedrigend – bis sich ein Herr erbarmte<br />
und mir zeigte, wie ich mit <strong>der</strong><br />
Handfläche einen Löffel formen muss<br />
und per Daumenhebel den Brei sauber<br />
in den Mund schiebe. Zum Dank hatte<br />
ich ihm meine linke Hand gegeben<br />
– die rechte war ja voller Curry – was<br />
einer himmelschreienden Beleidigung<br />
gleichkam, denn mit <strong>der</strong> linken wischen<br />
sich In<strong>der</strong> den Hintern ab.<br />
In China dagegen begriff ich, dass<br />
Perfektionismus nichts als eine dumme<br />
Angewohnheit ist, wo man allen<br />
Eventualitäten des Lebens doch auch<br />
prima mit Klebeband begegnen kann<br />
(selbst einem kaputten Motorroller).<br />
Wenn man es schafft, einen Teil <strong>der</strong><br />
Mitbringsel in den Alltag hinüberzuretten,<br />
gebe ich <strong>der</strong> Urlaubsforscherin<br />
Jessica de Bloom von <strong>der</strong> Uni Tampere<br />
in Finnland recht: Reisen macht<br />
doch glücklich. Laut ihrer Studie sind<br />
Menschen, die ihr Geld für Ausflüge,<br />
Kurz<strong>urlaub</strong>e und Co. ausgeben, zufriedener<br />
als jene, die Materielles kaufen.<br />
Erlebnisse sind nicht vergleichbar und<br />
verschleißen nicht. Der Urlaub bleibt<br />
im Gedächtnis – die Designerturnschuhe<br />
aber sind in <strong>der</strong> nächsten Saison<br />
schon wie<strong>der</strong> out.<br />
Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 59
Mittelmeer<br />
Arzu Bulut (l.)<br />
und Lale Yanik<br />
betreiben gemeinsam das<br />
türkische Restaurant<br />
„Osmans Töchter“ in <strong>der</strong><br />
Berliner Pappelallee 15<br />
Türkisch für<br />
Anfänger<br />
„Nefis“ – „köstlich“. „Afiyet olsun“ – „Guten Appetit“. So weit die<br />
Theorie. Kommen wir zur Praxis: Vier Insi<strong>der</strong> verraten ein paar<br />
leckere Küchengeheimnisse. Unbedingt nachkochen!<br />
protokolle: lenz koppelstätter<br />
illustrationen: claudia meitert<br />
60 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>
Türkische Riviera<br />
Karniyarik<br />
nach GroSSmutters<br />
Art<br />
Mit und ohne Fleisch<br />
Einkaufsliste<br />
für 4 Personen<br />
4 Auberginen, 2 Zwiebeln, Spitz paprika,<br />
250 g Rin<strong>der</strong>hack, Salz,<br />
Pfeffer, Sonnenblumenöl, Petersilie<br />
Liebling<br />
Nr. 1<br />
Wenn ich nach Hause komme und meine Mutter<br />
hat Karniyarik gekocht, duftet die ganze Wohnung<br />
nach Kindheit“, sagt Lale Yanik. Sie sitzt<br />
mit ihrer guten Freundin und Geschäftspartnerin Arzu<br />
Bulut am Fenster ihres Restaurants „Osmans Töchter“ in<br />
<strong>der</strong> Berliner Pappelallee und träumt vom letzten Besuch<br />
in <strong>der</strong> Heimat. Yanik ist in <strong>der</strong> Türkei und in Deutschland<br />
aufgewachsen, dann verschlug es sie nach Berlin, wo sie Bulut<br />
kennengelernt hat – seit 2012 betreiben sie zusammen<br />
ihr Lokal: eine kulinarische Verbindung aus Tradition und<br />
Mo<strong>der</strong>ne, lautet das Motto. Aber wenn zu Hause gefüllte<br />
Auberginen auf den Tisch kommen, dann nach Großmutters<br />
Rezept. „Aubergine, das ist für uns Türken ein Grundnahrungsmittel“,<br />
sagt Bulut. „Eine Aubergine frisch aus<br />
dem Garten schmeckt so saftig wie sonst nichts.“ Wenn die<br />
zwei Frauen von ihrem Lieblingsgericht sprechen, geraten<br />
sie bald ins Schwärmen – und Philosophieren. „Kochen und<br />
Essen“, sagt Yanik, „ist für uns Türken mehr als Nahrungsaufnahme.<br />
Es ist eine Lebenseinstellung, eine Offenbarung.“<br />
Und so geht’s:<br />
Karniyarik heißt übersetzt „den<br />
Bauch aufschlitzen“ – und genau<br />
1. das wird bei den Auberginen gemacht.<br />
„Wählen Sie kleinere Früchte<br />
aus, die sind saftiger und lassen sich<br />
besser schneiden“, rät Yanik. Die Auberginen<br />
mit Salzwasser beträufeln<br />
und in <strong>der</strong> Pfanne weich braten. Zuerst<br />
die Zwiebeln leicht andünsten. Mit <strong>der</strong><br />
klein geschnittenen Spitzpaprika und<br />
dem Hack vermengen. Alles würzen<br />
und anbraten.<br />
Die Mischung in die Auberginen<br />
geben. Den Boden <strong>der</strong> Auf-<br />
2. laufform mit etwas Salzwasser<br />
füllen, die Auberginenhälften hineinlegen<br />
und etwa eine halbe Stunde backen.<br />
„Für die vegetarische Variante“,<br />
sagt Bulut, „nehme ich Oliven- anstatt<br />
Sonnenblumenöl – und ich gebe auch<br />
etwas Paprika- o<strong>der</strong> Tomatenmark<br />
dazu.“ Die Variante ohne Hack nennt<br />
sich übrigens Imam Bayildi, was so viel<br />
heißt wie „<strong>der</strong> ohnmächtige Imam“.<br />
Eine Tomatenscheibe und ein<br />
Stück Paprika auf die Schiff-<br />
3. chen legen und das Gericht<br />
heiß servieren. „Als klassische Beilage<br />
wird Butterreis serviert“, sagt Yanik.<br />
„Noch lieber esse ich sie aber einfach<br />
nur mit Fladenbrot“, fügt Bulut hinzu:<br />
„Nichts schmeckt besser, als am Ende<br />
das Brot in den Sud zu tunken.“<br />
Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 61
Mittelmeer<br />
Schon als Junge wollte Ismet Yildirim Fischer werden,<br />
wie sein Vater, sein Großvater und sein Urgroßvater.<br />
Yildirim lebt in <strong>der</strong> Nähe des Küstenstädtchens Side<br />
an <strong>der</strong> Türkischen Riviera. Das Meer ist sein Element. „Ich<br />
brauche es wie den Sauerstoff zum Atmen“, sagt er. Jeden<br />
Tag fährt er raus und bringt anschließend den Großteil seines<br />
Fangs zum Fischmarkt. „Morgens das zu fangen, was<br />
abends auf den Tisch kommt, das ist ein schöner Kreislauf<br />
des Lebens“, sagt Yildirim. „Das erfüllt mich.“ Er isst jeden<br />
Tag Fisch – am liebsten Dorade. „Weil sie ein zartes und<br />
aromatisches Fleisch hat“, sagt er. „Aber auch, weil sie so<br />
einfach zu entgräten ist“, fügt er hinzu und lacht. Selbst ein<br />
hartgesottener Fischer kann eines nicht leiden: Gräten!<br />
Liebling<br />
Nr. 2<br />
„Zu fangen,<br />
was auf den Tisch<br />
kommt, erfüllt<br />
mich.“<br />
Ismet Yildirim, Fischer<br />
Dorade nach<br />
Fischers Art<br />
Mit dabei: Viel Knoblauch!<br />
Einkaufsliste<br />
für 4 Personen<br />
4 Doraden, 8 Kartoffeln, 1 Zitrone,<br />
2 rote Peperoni, rote Zwiebel,<br />
Knoblauch, Butter, Olivenöl, Salz,<br />
Pfeffer, Lorbeerblätter<br />
Und so geht’s:<br />
1. in dicke Würfel schneiden. Die<br />
Die Doraden säubern und trocken<br />
tupfen. Kartoffeln schälen und<br />
Fische und die Kartoffeln mit Knoblauchzehen<br />
(nach Belieben) auf ein<br />
Ofenblech legen. „Wir Türken können<br />
von Knoblauch nie genug bekommen“,<br />
sagt Yildirim. „Wenn es in <strong>der</strong> Küche<br />
danach riecht, dann läuft uns das Wasser<br />
im Mund zusammen.“<br />
2. Pfeffer und den Saft <strong>der</strong> Zitrone<br />
Nun wird die Soße vorbereitet:<br />
Olivenöl, Knoblauch, Salz,<br />
vermengen – und die Doraden damit<br />
bestreichen. „Ritzen Sie kleine Schlitze<br />
in die Haut und das Fleisch des<br />
Fisches“, rät Yildirim. „So vermischt<br />
sich <strong>der</strong> Saft <strong>der</strong> Soße besser mit dem<br />
Geschmack <strong>der</strong> Dorade.“ Dann ein Lorbeerblatt<br />
und eine Butterflocke in den<br />
Bauch des Fisches legen.<br />
3. Haut schön knusprig wird. „Als<br />
Die Fische im Ofen rund eine<br />
halbe Stunde garen – bis die<br />
Beilage passen am besten Rucola- und<br />
Tomatensalat dazu“, sagt Yildirim.<br />
„O<strong>der</strong> einfach eine rohe Zwiebel mit<br />
etwas Salz. Denn genauso gerne wie<br />
Knoblauch“, sagt <strong>der</strong> Fischer und lacht,<br />
„lieben wir Türken rohe Zwiebeln.“<br />
62 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>
Türkische Riviera<br />
Liebling<br />
Nr. 3<br />
Sütlac<br />
vom Bodensee<br />
Milchreis at its best<br />
Einkaufsliste<br />
für 4 Personen<br />
4 l Milch, 4 Kaffeetassen Milchreis,<br />
Wasser, Zucker, 1 TL Damla<br />
Sakizi (Gelee o<strong>der</strong> Marmelade), Zimt<br />
Fotos: StockFood (3)<br />
„Meine Kin<strong>der</strong><br />
lieben Sütlac!“<br />
Meltem Cetin<br />
Meltem Cetin ist als junge Mutter mit ihrem Mann<br />
an den Bodensee gekommen. Ihre Kin<strong>der</strong> sind<br />
in Deutschland zweisprachig aufgewachsen und<br />
leben zwei Kulturen – auch kulinarisch. „Mir war es immer<br />
wichtig, dass sie neben typisch deutschen Gerichten auch<br />
die türkische Küche kennenlernen“, sagt die leidenschaftliche<br />
Köchin. „Manchmal war das schwierig“, erinnert sie<br />
sich. Ihre Kin<strong>der</strong> mochten lieber Schnitzel mit Pommes als<br />
türkische Hausmannskost. Mit einem Essen aber hat Meltem<br />
Cetin ins Schwarze getroffen: Sütlac, dem türkischen<br />
Milchreis. „Den essen sie für ihr Leben gern“, sagt Cetin,<br />
„viel lieber als Eis, Pudding o<strong>der</strong> Schokolade.“ Im Vergleich<br />
zur deutschen Variante gibt es einen kleinen, aber feinen<br />
Unterschied: Anstatt Vanillearoma wird Damla Sakizi beigemischt<br />
– das Gelee des getrockneten Harzes eines türkischen<br />
Pistazienbaums. „Das gibt eine feine, exotische Note.“<br />
Und so geht’s:<br />
„Türkischer Milchreis ist ein<br />
einfaches Gericht, bei dem man<br />
1. nichts falsch machen kann“, verspricht<br />
Cetin. Den Milchreis waschen,<br />
das Wasser zum Kochen bringen und<br />
den Reis beimischen.<br />
2. bis das Gemisch dickflüssig wird.<br />
Nach wenigen Minuten Milch<br />
dazugeben und so lange rühren,<br />
„Es soll weich und geschmeidig, aber<br />
nicht zu flüssig sein“, sagt Cetin. Zucker<br />
und Damla Sakizi hinzufügen und für<br />
wenige Minuten kochen lassen. „Damla<br />
Sakizi wird im normalen Supermarkt<br />
nicht zu finden sein – einfach zum Türken<br />
gehen“, rät die Köchin, „<strong>der</strong> führt<br />
es ganz bestimmt o<strong>der</strong> weiß, wo es zu<br />
bestellen ist.“<br />
Den Reis in kleine Förmchen<br />
füllen und kalt werden lassen.<br />
3. Zum Schluss Zimt darüberstreuen.<br />
„Als Alternative kann man<br />
auch Zucker daraufgeben und im Ofen<br />
karamellisieren lassen. Das ist dann<br />
Crème brûlée auf Türkisch“, sagt Cetin<br />
und lacht.<br />
Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 63
Mittelmeer<br />
Weltvergessen<br />
Versteckte, glasklare Buchten<br />
und gigantische Strände gibt es<br />
an <strong>der</strong> Türkischen Riviera wie<br />
Sand am Meer – erreichbar in<br />
nur wenigen Flugstunden<br />
DER DUFT<br />
VON PINIEN UND<br />
ZITRONEN<br />
Wenn unser Autor an seine Kindheit denkt, kommt ihm genau<br />
dieses Aroma in den Sinn. Erinnerungen an wun<strong>der</strong>volle Tage<br />
an <strong>der</strong> Türkischen Riviera<br />
Text: murat isgü<strong>der</strong><br />
64 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>
Türkische Riviera<br />
Zeitreise<br />
Dem Gott des Lichts, <strong>der</strong> Schönheit<br />
und <strong>der</strong> Kunst wurde <strong>der</strong><br />
Apollo-Tempel in Side gewidmet,<br />
erbaut in <strong>der</strong> zweiten Hälfte<br />
des zweiten Jahrhun<strong>der</strong>ts nach<br />
Christi. Tipp: Kommen Sie am<br />
Abend, wenn die Sonne hinter<br />
<strong>der</strong> Anlage versinkt!<br />
Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 65
GenieSSen auf<br />
türkische Art<br />
Süße Ernte: Auf rund<br />
350.000 Hektar werden an<br />
<strong>der</strong> Türkischen Riviera<br />
Orangen angebaut. Das Klima<br />
ist hier beson<strong>der</strong>s mild – dank<br />
des Taurusgebirges, das die<br />
Nordwinde abhält.<br />
Frisch gepresst: O-Saft von<br />
sympathischen Verkäufern<br />
gibt es, wie hier in Side,<br />
an je<strong>der</strong> Ecke.<br />
Unterwasserwelt: Die Tauchgründe<br />
von Kas gehören zu<br />
den Top 100 weltweit.<br />
Alles fließt: Die Düden-<br />
Wasserfälle sind auf jeden<br />
Fall einen Ausflug wert. Der<br />
obere (Foto) liegt nordöstlich<br />
vom Stadtzentrum von<br />
Antalya und verbreitet mit<br />
einem angelegten Park fast<br />
meditative Stimmung<br />
66 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>
Türkische Riviera<br />
Istanbul<br />
Ankara<br />
Bodrum<br />
Izmir<br />
Fethiye<br />
Türkei<br />
Antalya<br />
Side<br />
Kemer Belek Alanya<br />
TürKISche<br />
rIviera<br />
Wenn ich die Augen schließe und mich nur für<br />
einen kurzen Moment konzentriere, kann ich<br />
ihn förmlich riechen: den Duft <strong>der</strong> Türkischen<br />
Riviera. Es ist ein einzigartiger Mix, <strong>der</strong> wun<strong>der</strong>schöne Erinnerungen<br />
in mir weckt – wie ein unvergessliches Parfüm.<br />
Ganz viel Pinie und Eukalyptus steigt mir dabei in die Nase,<br />
aber auch Zitrone, Orange und Olean<strong>der</strong>, dazu salzige Meeresluft<br />
und das erdige Aroma von feuchtem Sand. Das erste<br />
Mal, dass ich diesen unglaublichen Duft gerochen habe, war<br />
vor über 40 Jahren.<br />
Ich wurde 1968 in <strong>der</strong> Türkei geboren. Meine Eltern<br />
stammen aus Mersin, einer Hafenstadt am östlichen Ende<br />
<strong>der</strong> türkischen Mittelmeerküste. 1970 zog es meinen Vater<br />
nach Deutschland – als sogenannter Gastarbeiter folgte er<br />
seinem Traum von einem besseren Leben. Meine Mutter,<br />
meine Geschwister und ich folgten ihm nur ein Jahr später,<br />
da er es ohne uns in <strong>der</strong> Fremde nicht aushielt. Was für<br />
unsere Familie als „vorübergehen<strong>der</strong> Auslandsaufenthalt“<br />
geplant war, wurde zu unserem neuen Leben – und die<br />
Türkei zum jährlichen Urlaubsziel.<br />
Es war 1976, bei einer unserer ersten Türkeireisen, als<br />
Freunde meiner Eltern sie zu einem Trip entlang <strong>der</strong> Küste<br />
überredeten: von Mersin nach Antalya, rund 500 Kilometer<br />
über größtenteils schlecht befestigte Straßen, die uns<br />
entlang abenteuerlicher Steilküsten und durch unberührte<br />
Pinienwäl<strong>der</strong> zu atemberaubend schönen Stränden führten.<br />
Während <strong>der</strong> Fahrt durften wir Kin<strong>der</strong> abwechselnd auf <strong>der</strong><br />
Rückbank des Opel Rekord meines Vaters o<strong>der</strong> des Chevrolet<br />
Impala seines Freundes Platz nehmen – die Fenster bei<br />
tropischen Sommertemperaturen immer heruntergekurbelt,<br />
damit wir unsere kleinen Nasen in den kühlen Fahrtwind<br />
halten konnten. Und da war er, zum ersten Mal: dieser<br />
Duft, den ich nie wie<strong>der</strong> vergessen werde.<br />
Die Türkische Riviera ist ein faszinierendes Urlaubsgebiet,<br />
das sich über 250 Kilometer entlang <strong>der</strong> türkischen<br />
Südküste erstreckt. Faszinierend nicht nur wegen seiner<br />
einzigartigen Strände und Buchten, son<strong>der</strong>n auch wegen<br />
des weniger bekannten Hinterlands: Wer Abwechslung,<br />
Action o<strong>der</strong> Kontemplation sucht, findet sie im bis zu 3000<br />
Meter hohen Taurusgebirge, in unberührten Naturlandschaften,<br />
an Flüssen und imposanten Wasserfällen. Die<br />
Möglichkeiten sind schier endlos: von Wan<strong>der</strong>touren über<br />
Rafting-Trips, von Bootsausflügen zu einsamen Buchten bis<br />
hin zur Besichtigung großartig erhaltener historischer Ausgrabungsstätten<br />
wie <strong>der</strong> Ruinenstadt Termessos o<strong>der</strong> dem<br />
Amphitheater von Aspendos.<br />
Die Namen <strong>der</strong> bekanntesten Ferienorte an <strong>der</strong> Türkisküste,<br />
wie die Riviera auch genannt wird, hat vermutlich<br />
je<strong>der</strong> schon mal gehört: Kemer, Antalya, Belek und Side gehören<br />
seit Jahrzehnten zum festen Repertoire aller großen<br />
Reiseveranstalter. Wie Perlen einer Kette reihen sie sich von<br />
Westen nach Osten, und trotz ihrer geografischen Nähe zueinan<strong>der</strong><br />
besitzen alle ihren ganz eigenen Charakter.<br />
Kemer liegt ca. 40 Kilometer westlich von Antalya.<br />
In kaum einem an<strong>der</strong>en Gebiet <strong>der</strong> Riviera hat man so sehr<br />
den Eindruck, dass die Strände buchstäblich am Fuße des<br />
Taurusgebirges liegen, so nah erscheinen einem die Gipfel,<br />
wenn man vom Wasser aus landwärts schaut. Das Meer rund<br />
um Kemer ist – dank breiter, zumeist grobkieseliger Strände<br />
– glasklar und so sauber, dass es <strong>der</strong> Europäischen Union<br />
eine „Blaue Flagge“ wert war, mit <strong>der</strong> sie beson<strong>der</strong>s saubere<br />
Meeresabschnitte auszeichnet.<br />
Geschichtsträchtig<br />
Die antike Hafenstadt Phaselis liegt rund<br />
53 Kilometer südwestlich von Antalya. Neben<br />
Torbögen, Amphoren und Aquädukten gibt es auch<br />
zwei versteckte Strände, die viel Ruhe bieten<br />
Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 67
Stadtschönheit<br />
Atatürks Satz „Antalya ist die schönste Stadt<br />
<strong>der</strong> türkischen Küste“ gilt auf jeden Fall<br />
für die zwei Häfen, die alles bieten, was das<br />
Seglerherz begehrt, und die Altstadt<br />
Antalya ist mit über 1,2 Millionen Einwohnern nicht<br />
nur die größte Stadt <strong>der</strong> Region, son<strong>der</strong>n auch Provinzhauptstadt<br />
und somit Verwaltungszentrum. Und doch ist es<br />
viel mehr als nur eine Metropole mit schwindelig machenden<br />
Shoppingmöglichkeiten, inklusive orientalischem Basar,<br />
Factory Outlets und Shopping-Malls nach US-Vorbild:<br />
Die spektakulären Hotels an flach abfallenden Sandstränden,<br />
wie zum Beispiel in Lara, machen Antalya zugleich zu<br />
einer <strong>der</strong> aufregendsten Ferienorte <strong>der</strong> Region.<br />
Inmitten eines Naturschutzgebietes mit Pinien- und<br />
Eukalyptuswäl<strong>der</strong>n liegt Belek, nur rund 30 Kilometer<br />
östlich von Antalya. Erst 1990 für den Tourismus erschlossen,<br />
ist das quirlige Örtchen zu einem <strong>der</strong> Hauptanziehungspunkte<br />
für Riviera-Fans geworden. Während im Sommer<br />
die großzügigen 4- und 5-Sterne-Anlagen mit All-inclusive-<br />
Verpflegung, Kin<strong>der</strong>betreuung, gepflegten Golfplätzen und<br />
mo<strong>der</strong>nen Sportanlagen Touristen je<strong>der</strong> Couleur beherbergen,<br />
verwandelt sich Belek in den Wintermonaten zum<br />
begehrtesten Fußball-Trainingslager internationaler und<br />
deutscher Spitzenvereine. Dass es sich so großer Beliebtheit<br />
erfreut, liegt nicht nur am außergewöhnlich guten<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis. Die kilometerlangen Sand-/<br />
Kiesstrände, die harmonisch an die Landschaft angepasste<br />
Architektur <strong>der</strong> Ferienanlagen und die vielen gemütlichen<br />
Cafés, Restaurants und Bars tun ihr Übriges, dass <strong>der</strong> Ort<br />
Favoritenstatus genießt.<br />
Das ehemalige Fischerdorf Side, knapp 65 Kilometer<br />
östlich von Antalya, ist bekannt für seine dorfartig angelegten<br />
Ferienanlagen an langen Sandstränden. Da diese flach<br />
ins Meer abfallen, ist die Region vor allem bei Familien mit<br />
kleinen Kin<strong>der</strong>n sehr beliebt. Zudem atmet Side an je<strong>der</strong><br />
Ecke Geschichte: Seit 1000 vor Christus lebten hier u. a.<br />
Griechen, Römer und Osmanen – und jede dieser Kulturen<br />
hat ihre Spuren in <strong>der</strong> Architektur des Ortes und seines Hafens<br />
hinterlassen. Dort, wo früher Schiffe aus aller Herren<br />
Tipps<br />
Essen<br />
Eine Spezialität von Antalya ist Antalya<br />
Piyazi – ein Salat u. a. aus weißen Bohnen,<br />
Zwiebeln, gekochten Eiern, Knoblauch und<br />
Tahi, einer leckeren Sesamsauce. Lauwarm<br />
serviert ein Geschmackserlebnis – pur o<strong>der</strong><br />
als Beilage zu den Hackfleischbällchen Köfte.<br />
Sehenswürdigkeiten<br />
Adrasan: Idyllische Bucht mit einem rund<br />
1,5 Kilometer langen Strand, <strong>der</strong> sich zwischen<br />
zwei Landzungen erstreckt. Cafés und<br />
ein entspanntes Publikum machen diesen<br />
Ort zum lohnenden Tagesziel.<br />
Köprülü Kanyon: Canyon und Nationalpark,<br />
<strong>der</strong> vor allem bei Rafting-Fans beliebt ist.<br />
Doch selbst, wenn man „nur“ eine Wan<strong>der</strong>ung<br />
unternimmt, wird man mit atemberaubenden<br />
Landschaften belohnt.<br />
Garten <strong>der</strong> Toleranz: Parkanlage nahe Belek,<br />
auf <strong>der</strong>en Gelände sich eine Kirche, eine<br />
Synagoge und eine Moschee befinden. Ein<br />
beeindruckendes Symbol für Frieden und<br />
Verständigung.<br />
Län<strong>der</strong> anlegten, wo reger Handel getrieben wurde, feilschen<br />
heute Touristen um den besten Preis für ihr Urlaubssouvenir.<br />
Das bekannteste Wahrzeichen von Side ist übrigens<br />
das erstaunlich gut erhaltene antike Amphitheater am<br />
Ortseingang, ein absolutes Highlight jedes Besuchs.<br />
Trotz ihrer individuellen Beson<strong>der</strong>heiten – all diese<br />
Orte haben vieles gemeinsam. Strände, die zu den schönsten<br />
und saubersten des Mittelmeerraums gehören. Passende<br />
Angebote für jedes Budget und jeden Anspruch. Die sprichwörtliche<br />
türkische Gastfreundschaft und ausgesprochene<br />
Kin<strong>der</strong>freundlichkeit. Und natürlich: diesen magischen<br />
Duft, den auch Sie sicher nie wie<strong>der</strong> vergessen werden.<br />
Murat isgü<strong>der</strong><br />
ist eigentlich Touristik-Betriebswirt. Zwar hat es ihn<br />
beruflich längst in eine an<strong>der</strong>e Branche verschlagen –<br />
Reisen ist dennoch seine Leidenschaft geblieben<br />
Fotos: Jens Schwarz/laif (3); Reinhard Schmid/Schapowalow; F1online (2); Getty Images; privat<br />
68 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>
TÜrkische Riviera<br />
Unsere<br />
Hotel-Empfehlungen<br />
In Side & Co. übernachten — von günstig bis luxuriös<br />
*****<br />
lti Kamelya Selin Hotel<br />
Erholung für alle Sinne<br />
Insi<strong>der</strong><br />
Tipp<br />
Unmittelbar an <strong>der</strong> begrünten Strandpromenade von<br />
Side und am langen, flach abfallenden Sandstrand liegt<br />
dieses großzügig gestaltete Ferienresort für gehobene<br />
Ansprüche. Es verfügt über eine großzügige Pool- und<br />
eine sehr gepflegte Gartenanlage. In fünf Restaurants<br />
werden die Gäste unter an<strong>der</strong>em mit türkischen o<strong>der</strong><br />
mexikanischen Genüssen verwöhnt, Fischspezialitäten<br />
gehören ebenso zum Angebot. Entertainment bieten<br />
zwei (Open Air-)Clubs und Shops. Das Zentrum von<br />
Side erreichen Sie komfortabel mit dem Sammeltaxi.<br />
Über Jahn Reisen und DERTOUR<br />
*****<br />
Club Calimera<br />
Kaya<br />
Das beliebte Haus liegt direkt am<br />
weitläufigen Sand-/Kiesstrand,<br />
das Zentrum von Side ist etwa<br />
sechs Kilometer entfernt. In <strong>der</strong><br />
riesigen Gartenanlage befinden<br />
sich mehrere schön gestaltete<br />
Pools, die kleinsten Gäste werden<br />
bestens in <strong>der</strong> liebevollen<br />
Kin<strong>der</strong>betreuung unterhalten.<br />
Über ITS und DERTOUR<br />
*****<br />
Sunshine Kids<br />
Papillon Belvil<br />
Ein echtes Naturparadies ist <strong>der</strong><br />
Pinienwald in <strong>der</strong> Anlage. Der<br />
absolute Hit für Groß und Klein:<br />
die Wasserwelt mit Pools und<br />
Rutschen. Genießen kann man<br />
im Büfettrestaurant, in drei<br />
-la-carte-Restaurants<br />
(italienisch, fernöstlich, BBQ),<br />
dazu gibt es eine Diskothek,<br />
Geschäfte und einen Friseur.<br />
Über ITS<br />
****<br />
Primasol Serra<br />
Garden<br />
Familiär, gemütlich und überschaubar:<br />
Hier kann man sich so<br />
richtig wohlfühlen. Beson<strong>der</strong>s toll<br />
ist <strong>der</strong> Garten mit den großen,<br />
alten Bäumen. Der PrimaKidsClub<br />
bietet an sechs Tagen in <strong>der</strong><br />
Woche ein abwechslungsreiches<br />
Programm für Kin<strong>der</strong>, die<br />
Erwachsenen entspannen an<br />
einem <strong>der</strong> beiden Pools.<br />
Über ITS und DERTOUR<br />
Fotos: PR<br />
Beratung und Buchung in Ihrem Reisebüro o<strong>der</strong> auf<br />
www.DER.COM<br />
Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 69
Sprechstunde<br />
Der, Die, DAs,<br />
wer nicht fragt,<br />
bleibt dumm<br />
Sollen sich an<strong>der</strong>e den Kopf zerbrechen – Sie sind schließlich im<br />
Urlaubsmodus. Fünf Experten schenken uns ihr Reise-Know-how<br />
Endlich <strong>urlaub</strong>!<br />
„Die Welt ist ein Buch. Wer<br />
nie reist, sieht nur eine Seite<br />
davon“, wusste <strong>der</strong> Philosoph<br />
Aurelius Augustinus<br />
70 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>
Sprechstunde<br />
?<br />
Wie kann ich<br />
mich im Urlaub<br />
am besten<br />
erholen?<br />
Am besten gelingt Erholung, wenn<br />
man sie bereits vor dem Urlaub plant:<br />
Gute drei Wochen vorher sollte ich<br />
wichtige Dinge regeln, damit ich nicht<br />
das Gefühl mitnehme, während meiner<br />
Abwesenheit würde irgendetwas<br />
anbrennen. Zur Vorbereitung gehört<br />
auch, vor dem Urlaub eine Liste zu<br />
machen, was nach dem Urlaub erledigt<br />
werden muss – dann muss ich während<br />
des Urlaubs nicht daran denken<br />
und bekomme den Kopf frei.<br />
Im Urlaub ist es wichtig, sich aktiv abzulenken.<br />
Viele Menschen fallen in<br />
ein Loch, wenn sie sich sofort an den<br />
Strand legen – von hun<strong>der</strong>t auf null<br />
runterzufahren, ist nur wenigen Menschen<br />
möglich, frei nach dem Motto:<br />
„Ich kann mich nicht erholen, wenn<br />
ich nichts zu tun habe“. Empfehlenswert<br />
sind Sportkurse im Urlaub, Städtetouren<br />
und Bewegung. Menschen<br />
etwa, die einen Wan<strong>der</strong><strong>urlaub</strong> machen,<br />
kommen meist gut erholt wie<strong>der</strong>.<br />
Durch die körperliche Bewegung<br />
wird Stress abgebaut und man ist<br />
abgelenkt vom Zu-viel-Zeit-Haben.<br />
Und wer unbedingt Handy und Laptop<br />
mitnehmen muss, sollte sich eine feste<br />
Zeit am Tag setzen, in <strong>der</strong> er arbeitet,<br />
und diese vorab kommunizieren.<br />
?<br />
Wie k ann<br />
ich meine<br />
Kin<strong>der</strong> zu<br />
Wan<strong>der</strong>ungen<br />
motivieren?<br />
Entscheidend ist ihr Alter. Kin<strong>der</strong><br />
zwischen drei und sechs Jahren kann<br />
man animieren, indem man sie mit<br />
Zwischenstopps und Endpunkten<br />
lockt, einem Spielplatz o<strong>der</strong> Streichelzoo<br />
etwa. Unterwegs können sie mit<br />
Pflanzenbestimmungen und Lie<strong>der</strong>n<br />
unterhalten werden. Ich habe meinem<br />
Sohn oft kleine Gruselgeschichten<br />
erzählt, ein gewöhnlicher Baum war<br />
dann eben ein Hexenbaum. Man muss<br />
natürlich auch die Entfernung und die<br />
Dauer <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>ung auf das Alter<br />
<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> abstimmen. Hochleistungssport<br />
sollte man ihnen lieber<br />
nicht zumuten.<br />
Kin<strong>der</strong> im Grundschulalter bis zum<br />
11. Lebensjahr werden motiviert,<br />
indem sie bereits an <strong>der</strong> Planung beteiligt<br />
sind. Man muss ihnen dabei<br />
klarmachen, dass sie etwas Tolles erwartet.<br />
In <strong>der</strong> Pubertät wird es dann<br />
ausgesprochen schwierig – Jugendliche<br />
in dem Alter sind ja mitunter recht<br />
mürrisch. Die haben oft keine Lust auf<br />
nichts. Als Eltern darf man dann schon<br />
mal provokant sein und sagen, dass<br />
sie auch ohne Lust mitkommen sollen.<br />
Hinterher finden sie es ohnehin toll.<br />
Wichtig ist, sich von ihrer offenkundigen<br />
Lustlosigkeit nicht beeindrucken<br />
zu lassen. Es ist immer ratsam, dass<br />
man seine Kin<strong>der</strong> vorab um ihre Meinung<br />
bittet und sie mit über das Ziel<br />
bestimmen lässt. Ob man darauf eingeht,<br />
ist eine an<strong>der</strong>e Sache. Aber sie<br />
müssen das Gefühl haben, dass sie<br />
ernst genommen werden und nicht<br />
über sie bestimmt wird.<br />
?<br />
Welches sind<br />
die besten<br />
Wörterbuch-Apps?<br />
In den App-Stores gibt es unzählige<br />
Angebote für Übersetzungsprogramme<br />
und Wörterbücher. Wichtig ist vor<br />
allem, dass man sie auch offline nutzen<br />
kann, um <strong>der</strong>zeit noch anfallende Roaming-Gebühren<br />
zu vermeiden. Für<br />
Android ist beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Übersetzer<br />
von Google empfehlenswert, <strong>der</strong> sogar<br />
Texte übersetzen kann, die mit <strong>der</strong><br />
Handykamera fotografiert wurden.<br />
Für einzelne Wörter o<strong>der</strong> kürzere<br />
Phrasen eignet sich die dict.cc-App<br />
sehr gut, die Übersetzungen für knapp<br />
30 Sprachen anbietet. Eine gute App<br />
muss dabei nichts kosten, sofern man<br />
mit Werbeeinblendungen leben kann.<br />
Die Qualität <strong>der</strong> Übersetzung ganzer<br />
Sätze und Texte hat im Vergleich zu<br />
früher zwar zugenommen, grammatikalisch<br />
sind die Ergebnisse allerdings<br />
immer noch nicht ideal. Im Urlaub<br />
wird trotzdem je<strong>der</strong> verstehen, was<br />
man sagen will.<br />
Ingola Berg ist Karriere-Coach und<br />
Burn-out-Beraterin,<br />
ingolaberg.de<br />
Jan-Uwe Rogge ist Erziehungsberater,<br />
Kolumnist und Autor von 15 Büchern zu<br />
Erziehungsthemen, jan-uwe-rogge.de<br />
Fabian Vogler,<br />
Redaktion Downloads<br />
& Apps bei chip.de<br />
Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 71
Sprechstunde<br />
?<br />
Wie vermeide<br />
ich, im Urlaub<br />
krank zu<br />
werden?<br />
Es sind vor allem drei Beschwerden,<br />
von denen Touristen nach ihrer Ankunft<br />
geplagt werden: Durchfall,<br />
Mückenstiche und manchmal auch<br />
Hepatitis A.<br />
Durchfall tritt auf, weil unsere Darmbakterien<br />
nicht auf die Verdauung<br />
frem<strong>der</strong> Öle eingestellt sind. Es hilft,<br />
vor und während <strong>der</strong> Reise Probiotika<br />
und bei akutem Auftreten Elektrolyte<br />
einzunehmen. Ansonsten rate ich<br />
eher davon ab, den Durchfall mit Medikamenten<br />
stoppen zu wollen. Der<br />
Körper funktioniert in <strong>der</strong> Regel sinnvoll,<br />
deshalb sollte man die Beschwerden<br />
ein paar Tage aushalten, wenn<br />
sie nicht häufiger als zehnmal täglich<br />
auftreten. Durch Trinkwasser und<br />
Nahrung kann auch Hepatitis A übertragen<br />
werden. Die sogenannte Reisegelbsucht<br />
ist zwar nicht so gefährlich<br />
wie an<strong>der</strong>e Formen <strong>der</strong> Hepatitis, dennoch<br />
empfehle ich, sich vom Hausarzt<br />
vorsorglich impfen zu lassen.<br />
Viele Krankheiten werden von Mücken<br />
übertragen, das Zika-Virus ist ein<br />
aktuelles Beispiel dafür. Zur Vorbeugung<br />
hilft nur lange Kleidung und ein<br />
guter Mückenschutz, den man am<br />
besten bereits in Deutschland kauft.<br />
Bettina Lin<strong>der</strong>, Mitglied des<br />
Vorstandes <strong>der</strong> Ärztekammer Berlin<br />
und Hausärztin in Schöneberg<br />
?<br />
Wie feilsche ich<br />
richtig?<br />
Ich würde statt von „feilschen“ lieber<br />
von „verhandeln“ sprechen. Ersteres<br />
gilt hierzulande als anrüchig und<br />
macht vielen Deutschen auch keinen<br />
Spaß. Im Urlaub sind sie schon deshalb<br />
benachteiligt. Dabei erwarten<br />
Händler in vielen Län<strong>der</strong>n sogar, dass<br />
ihre Kunden mit ihnen verhandeln.<br />
Wichtig ist, psychologisch geschickt<br />
vorzugehen: Verlangt ein Händler<br />
etwa zehn Euro für seine Ware, sollten<br />
Sie nicht darauf reagieren, indem Sie<br />
fünf Euro entgegensetzen: Sobald Sie<br />
eine konkrete Zahl nennen, verschenken<br />
Sie Möglichkeiten – Sie signalisieren<br />
damit, dass noch Luft nach oben<br />
ist und werden so nie erfahren, ob<br />
<strong>der</strong> Händler nicht auch auf drei Euro<br />
runtergegangen wäre. Viele Geschäftsleute<br />
nennen deshalb bewusst keinen<br />
Preis, son<strong>der</strong>n fragen den Kunden,<br />
was er zu zahlen bereit ist. Die nennen<br />
dann eine Obergrenze – und schon<br />
läuft alles gegen sie: Der Händler<br />
nennt einen extremen Preis und<br />
macht damit klar, dass die Obergrenze<br />
für ihn nur ein Ausgangspunkt ist.<br />
Es ist besser, einfach nur nach einem<br />
neuen Angebot zu fragen. Beharren<br />
Sie darauf, dass <strong>der</strong> Händler seinen<br />
Preis überdenkt, weil er Ihnen noch zu<br />
hoch erscheint. Nennt das Gegenüber<br />
schließlich eine neue Zahl, zeigen Sie<br />
ruhig Bereitschaft, die Verhandlung<br />
abzubrechen. Bleiben Sie dabei aber<br />
immer höflich und charmant – Sympathie<br />
bringt satte Rabatte.<br />
Haben Sie Freude am Spiel – denken<br />
Sie einfach an das, was Sie sich mit<br />
dem Eingesparten kaufen könnten.<br />
Tim Taxis ist internationaler<br />
Preisverhandlungs-Experte,<br />
Trainer, professioneller Redner,<br />
Buchautor und Dozent<br />
an <strong>der</strong> ESB Business School<br />
<strong>der</strong> Hochschule Reutlingen<br />
?<br />
Wie kann ich<br />
Streits mit dem<br />
Partner im<br />
Urlaub<br />
verhin<strong>der</strong>n?<br />
Ferien sind für Paare eine Belastungsprobe,<br />
vor allem dann, wenn sie sich<br />
im Alltag wenig austauschen können.<br />
Im Urlaub liegt <strong>der</strong> Fokus rund um<br />
die Uhr allein auf dem Partner. Das<br />
Kritischste ist die gegenseitige Erwartungshaltung:<br />
Man will sich erholen,<br />
entspannen, gemeinsame Zeit verbringen,<br />
Zeit für Intimität haben – das<br />
baut Spannungen auf statt sie abzubauen.<br />
So viel Nähe wie im Urlaub sind<br />
viele Paare nicht gewöhnt. Gerade<br />
deshalb braucht es Freiräume für<br />
individuelle Bedürfnisse. Am besten<br />
sollte man schon vor <strong>der</strong> Reise besprechen,<br />
was beide während <strong>der</strong> Urlaubszeit<br />
gerne alleine machen möchten.<br />
Viele scheitern an <strong>der</strong> Hoffnung, alle<br />
Konflikte im Urlaub wegzukuscheln.<br />
Sehr hilfreich ist eine Zwischenbilanz<br />
zur Klärung von erfüllten und unerfüllten<br />
Erwartungen. Auf dem Rückflug<br />
ist es dafür zu spät.<br />
Eric Hegmann ist Paarberater<br />
und Single-Coach,<br />
eric-hegmann.de<br />
Foto: plainpicture<br />
72 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>
Gratisbus für alle Gäste<br />
Unsere Berge machen Lust auf mehr!<br />
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Kitzbüheler Alpen St. Johann in Tirol – Oberndorf – Kirchdorf – Erpfendorf<br />
Poststraße 2, 6380 St. Johann in Tirol, Tel. +43 5352 63335-0, info@kitzalps.cc<br />
Wan<strong>der</strong><br />
LUST?<br />
JA<br />
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Entdecken Sie herrliche Landschaften bei interessanten<br />
Wan<strong>der</strong>ungen unter fachkundiger Führung.<br />
Und wenn Sie wollen, auch mit Anschlussaufenthalt<br />
in den Hotels aus dem JAHN REISEN-Programm.<br />
Wan<strong>der</strong>genuss<br />
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für Sie zusammengestellt<br />
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JAHN REISEN, eine Marke <strong>der</strong> DER Touristik Köln GmbH, Humboldtstr. 140, 51149 Köln.<br />
Winter 2015/16 & Sommer <strong>2016</strong>
österreich<br />
Freiheit<br />
erfahren<br />
Unterwegs, tausend Kilometer von <strong>der</strong> Ostsee nach Sankt Johann in Tirol.<br />
Kein Plan, aber viel Zeit – das pure Glück für unseren Autor<br />
Text: GUIDO BELLBERG<br />
74 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>
St. Johann<br />
Den Kofferraum<br />
zu packen, das<br />
Auto am Vorabend<br />
vollzutanken, wird<br />
zur Zeremonie.<br />
Zum Signal:<br />
Bald geht es los!<br />
Ich fahre gerne in den Urlaub. Gut, da würden die meisten<br />
Menschen wahrscheinlich zustimmen, aber wenn<br />
ich sage: „Ich fahre gerne“, dann meine ich das wortwörtlich.<br />
Selber fahren, die Hände am Steuer, gute Musik<br />
aus den Lautsprechern, im eigenen Auto – das ist meine<br />
Idealvorstellung von Reisen.<br />
Sicher, auch an<strong>der</strong>e Reisearten haben ihre Vorteile: In<br />
<strong>der</strong> Bahn muss man sich nicht um das Vorankommen kümmern.<br />
Man kann entspannen o<strong>der</strong> arbeiten – theoretisch.<br />
Wenn da nur die an<strong>der</strong>en Mitreisenden nicht wären, die in<br />
vollen Zügen vor allem zwei Dinge tun: pausenlos essen und<br />
ihr gutes Benehmen vergessen.<br />
Ja, Flugzeuge sind schneller als Autos. Und bei Interkontinentalreisen<br />
unumgänglich. Aber ist es tatsächlich<br />
angenehm, sich in einen engen Sitz zu quetschen und wie<br />
eine Sardine in <strong>der</strong> Büchse stundenlang über den Wolken<br />
zu verharren? Fliegt man, so wird man innerhalb weniger<br />
Stunden in eine ganz neue Welt geworfen. Oft geht das zu<br />
schnell – für Körper und Geist.<br />
Nein. Will ich quer durch Deutschland o<strong>der</strong> in eines unserer<br />
direkten Nachbarlän<strong>der</strong>, würde ich immer das Auto<br />
vorziehen. So wird – frei nach Konfuzius – <strong>der</strong> Weg zumindest<br />
Teil des Ziels.<br />
Gerade denke ich über eine Reise nach Sankt Johann<br />
nach, ins schöne Tirol, natürlich mit Frau und Kind. Allein<br />
schon in aller Ruhe den Kofferraum zu packen und das<br />
Auto am Vorabend vollzutanken, wird zur Zeremonie. Zum<br />
Signal: Bald geht es los! Ich klebe die Vignette, die ich in<br />
Österreich brauche, auf die Windschutzscheibe und fülle<br />
die Wasser- und Zartbitterschokolade-Vorräte auf. Langsam<br />
Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 75
Rund 1000 Kilometer<br />
sind es von <strong>der</strong> Ostsee<br />
nach Sankt Johann.<br />
Ich freue mich auf<br />
jeden einzelnen.<br />
Endlich unterwegs!<br />
beginnt das Urlaubsgefühl in mir aufzusteigen, eine leichte,<br />
angenehme Aufgeregtheit erfasst mich. Wenn mich jemand<br />
fragen würde, was Glück ist, dann würde ich antworten:<br />
Genau das! Niemand sagt mir, was ich mitnehmen darf und<br />
was nicht, niemand wiegt meinen Koffer, niemand schickt<br />
mich durch einen Metalldetektor, niemand kontrolliert<br />
meine Fahrkarte, niemand setzt sich ungefragt neben mich,<br />
niemand drückt seine Knie von hinten in meinen Sitz und<br />
niemand bittet mich siebzehnmal aufzustehen, weil wie<strong>der</strong><br />
die Toilette ruft.<br />
Im frühen Morgengrauen, wenn noch alles schläft, geht<br />
es los. Hinauf auf die Autobahn, wo einen das Freiheitsgefühl<br />
übermannt. Ein dünner, heller Streifen markiert den<br />
Sonnenaufgang im Osten. Die Rücklichter <strong>der</strong> Autos und<br />
Lkws ziehen ihre Bahnen über die Fahrspur. Rund tausend<br />
Kilometer sind es von <strong>der</strong> Ostsee nach Sankt Johann. Ich<br />
freue mich auf jeden einzelnen. Endlich unterwegs!<br />
Schon nach wenigen Kilometern merke ich, wie die Last<br />
des Alltags von mir abfällt, ich immer ruhiger werde. Ich lenke<br />
den Wagen Richtung Süden und freue mich auf die Abenteuer,<br />
die <strong>der</strong> Urlaub für mich bereithalten wird. In meinem<br />
Auto bin ich an keinen Zeitplan gebunden und kann in aller<br />
Ruhe die vorüberziehenden Landschaften – und den ein<br />
o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en gestressten Autofahrer – betrachten. Ich fahre<br />
zügig, aber defensiv, gerade so, dass es mich nicht wirklich<br />
anstrengt. Soll ich wie<strong>der</strong> Musik anmachen? Ach was, das<br />
kann ich ja später immer noch ...<br />
Irgendwann muss ich tanken und nutze die Pause, um<br />
ein paar Schritte zu gehen. Meine Frau belohnt die Kin<strong>der</strong><br />
Fotos: plainpicture (6); stocksy (2); F1online; Fotolia<br />
76 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>
St. Johann<br />
Vor uns tauchen die Alpen<br />
auf. Ich drehe die<br />
Fensterscheibe herunter und<br />
atme die frische Bergluft<br />
ein. Es riecht nach Urlaub<br />
und mich mit einem Eis, das ich genieße, während ich einen<br />
Blick auf die Europakarte werfe, die ich aufs Autodach<br />
gelegt habe. Die Kin<strong>der</strong> verteilen Comics und Getränke<br />
untereinan<strong>der</strong> und die Erwachsenen schauen auf ihre<br />
Mitbürger. An Raststätten findet man ein Stück quirliges<br />
Deutschland: Familien treffen auf Lkw-Fahrer, Geschäftsleute<br />
auf Touristen und alle Klassen sind in <strong>der</strong> Notwendigkeit,<br />
Treibstoff und Energie zu tanken, miteinan<strong>der</strong> vereint.<br />
Ich schreibe ein paar SMS, dann geht es weiter. Während<br />
ich fahre, überlegt meine Frau, welche Route wir für den<br />
Rückweg nehmen könnten: einen Freund in Augsburg überraschen?<br />
O<strong>der</strong> über Frankfurt zurückfahren und Bekannte<br />
im Rheinland besuchen? So viele Möglichkeiten – weil wir<br />
mit dem Auto unterwegs sind.<br />
Ein paar Stunden und Pausen später tauchen vor uns<br />
die Alpen auf. Ein Gänsehautgefühl – auch o<strong>der</strong> vielmehr<br />
beson<strong>der</strong>s für mich als Küstenbewohner. Nach Stunden auf<br />
<strong>der</strong> Autobahn gibt es nichts Schöneres, als ein paar Gebirgsstraßen<br />
zu umkurven. Lenken, schalten, konzentrieren,<br />
eins sein mit Straße und Auto. Ich drehe die Fensterscheibe<br />
herunter und atme die frische Bergluft ein. Es riecht wun<strong>der</strong>bar<br />
nach Urlaub.<br />
Endlich angekommen. Ich parke den Wagen am Hotel,<br />
lasse das Gepäck vorerst im Kofferraum. Wir beschließen,<br />
erst einmal ein paar Schritte durch das barocke Städtchen<br />
zu laufen. Fester Boden unter den Füßen ist überraschend<br />
ungewohnt. Ich komme mir vor wie ein Seemann nach einer<br />
Pazifiküberfahrt. Erschöpft, müde, glücklich.<br />
Zwischen Kitzbüheler Horn und Wil<strong>der</strong> Kaiser gibt es<br />
jede Menge zu entdecken. Gut, dass wir unser Auto dabeihaben.<br />
So bleiben wir auch während des Aufenthalts unabhängig.<br />
Ist es nicht wun<strong>der</strong>bar, tun und lassen zu können,<br />
wonach einem gerade <strong>der</strong> Sinn steht? Was kann es Schöneres<br />
geben, als sein eigener Herr zu sein? Beson<strong>der</strong>s im<br />
Urlaub? Ich nehme noch einen tiefen Atemzug und denke:<br />
Freiheit ist eine herrliche Sache!<br />
Ist es nicht wun<strong>der</strong>bar, tun<br />
und lassen zu können,<br />
wonach einem gerade <strong>der</strong><br />
Sinn steht? Freiheit ist<br />
eine herrliche Sache!<br />
Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 77
Österreich<br />
Grias eich,<br />
Sportsfreunde!<br />
Text: Andrea Martini<br />
Panorama satt<br />
Im Tal, auf dem Berg, in <strong>der</strong> Luft:<br />
Die Kitzbüheler Alpen protzen<br />
mit beeindruckenden Aussichten<br />
und Aktivitäten. Gehen Sie doch<br />
zum Beispiel mal in die Luft!<br />
78 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>
Kitzbüheler Alpen =<br />
Wintersport, lautet<br />
eine anerkannte<br />
Gleichung. Nur die<br />
wenigsten wissen,<br />
dass die herrlichen<br />
Berge, Flüsse und<br />
Täler auch fit für den<br />
Sommer sind und<br />
Aktiv<strong>urlaub</strong>er in den<br />
Glückshormonrausch<br />
versetzen können.<br />
Wenn Sie jetzt<br />
weiterlesen, gehören<br />
Sie dazu<br />
Mountainbiking<br />
Ab auf die Pisten<br />
Aber diesmal auf die an<strong>der</strong>en: Die Kitzbüheler<br />
Alpen sind ein Bike-Paradies in Angeberkulisse.<br />
Und bieten auf mehr als 200 Kilometern Radund<br />
Mountainbike-Pisten, die sich gleichermaßen<br />
genussvoll wie sportlich bezwingen lassen.<br />
Vor allem die Touren am Kitzbüheler Horn, auf<br />
dem Kalkstein o<strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>kaiser sind ideal für<br />
Ehrgeizige, die auf spektakuläre Climbs und<br />
rasante Abfahrten stehen. Übrigens: Das Areal<br />
zählt zu den qualitätsgeprüften Bike-Gefilden<br />
und erhielt das Siegel „Approved Bike Area“.<br />
Für Sie bedeutet das: Die gesamte Region ist –<br />
was die Infrastruktur, Hotels, Fachgeschäfte<br />
und Schulen betrifft – bestens aufs Klientel auf<br />
zwei Rä<strong>der</strong>n eingestellt.<br />
TIPP Das „lti alpenhotel Kaiserfels“ in St. Johann bietet<br />
Entspannung und ein umfangreiches Angebot an Radaktivitäten.<br />
Über ITS und DERTOUR<br />
Ballonfahren<br />
Das ist ja die Höhe!<br />
Wo Sie sind, ist oben. Jedenfalls, wenn Sie via Ballonfahrt einen wohltuenden<br />
Perspektivwechsel vornehmen. Sie schweben mit einem alpenerfahrenen<br />
Piloten gemächlich über den Dingen, genießen die klare Luft und den traumschönen<br />
Blick auf die Gebirgsgruppe in den Ostalpen, auf die sanft geschwungenen<br />
Täler und romantischen Ortschaften. Schöner kann man nicht abheben.<br />
TIPP Wer zwischen dem 24. 9. und 2. 10. <strong>2016</strong> in <strong>der</strong> Region ist, sollte sich auf gar keinen<br />
Fall den „Internationalen Libro Ballon Cup“ in Kirchberg entgehen lassen: Über 30 Teams<br />
aus vier Län<strong>der</strong>n tragen am Himmel ihre Wettkämpfe aus. Unvergessliches Highlight des<br />
Events ist die Nacht <strong>der</strong> Ballone.<br />
Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 79
St. Johann<br />
Bogenschiessen<br />
Auf den Spuren<br />
Robin Hoods<br />
Abschalten, konzentrieren, in freier Natur bewegen:<br />
Der Bogensport avanciert langsam, aber<br />
zielsicher zum Trend. Falls Sie auch mal mit<br />
Pfeil und Bogen durch den Wald streifen und<br />
Ihre Trefferquote testen wollen, besuchen<br />
Sie den 3-D-Alpen-Parcours Pointenhof des<br />
„Berghotel Pointenhof“ in St. Johann. Er besteht<br />
aus 28 dreidimensionalen Tierfiguren vom<br />
Fuchs bis zum Wolf und teilt sich auf in zwei<br />
Runden: Die etwa einstündige ist für Anfänger<br />
geeignet, die zweistündige for<strong>der</strong>t anspruchsvolle<br />
Bogenschützen heraus. Also: Bogen<br />
spannen, Ziel anvisieren – los geht’s!<br />
TIPP Das „Berghotel Pointenhof“ bietet auch Einzelstunden,<br />
Kurse, Gruppenführungen und Ausrüstungsverleih.<br />
Wan<strong>der</strong>n<br />
Der Berg ruft<br />
Herrlich, diese Stille, die klare Luft – und erst <strong>der</strong><br />
unglaubliche Weitblick! Wer auf einem <strong>der</strong> vielen<br />
Wan<strong>der</strong>wege zwischen Kitzbüheler Horn und<br />
Wil<strong>der</strong> Kaiser unterwegs ist, bekommt wahre<br />
Genussmomente geschenkt. Mehr als 200 Kilometer<br />
markierte Wege inmitten Bil<strong>der</strong>buchnatur<br />
laden ein zu Familien-, Weit- o<strong>der</strong> Themenwan<strong>der</strong>ungen,<br />
zu geführten o<strong>der</strong> ganz individuellen<br />
Ausflügen. Auch berühmte Routen wie <strong>der</strong><br />
Jakobsweg o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Adlerwan<strong>der</strong>weg führen<br />
durch St. Johann bzw. starten hier. Doch ganz<br />
gleich, ob leichte Versionen durchs Tal, Strecken<br />
mit Seilbahnunterstützung o<strong>der</strong> anspruchsvolle<br />
Bergtouren: Alles ist gut ausgeschil<strong>der</strong>t und<br />
führt Sie zu den besten Aussichtspunkten.<br />
TIPP Digitales Gipfelbuch: Mit <strong>der</strong> Gratis-App „Summit-<br />
Lynx“ können Sie virtuelle Wan<strong>der</strong>nadeln sammeln und<br />
sich per GPS auf den Gipfeln <strong>der</strong> Welt verewigen.<br />
Kanufahren & Rafting<br />
Alles im Fluss<br />
Was darf es sein: aktiv paddeln und auspowern – o<strong>der</strong> lieber gemächlich treiben<br />
lassen auf Flüssen o<strong>der</strong> Seen? Hier in den Ostalpen kommen Wildwasser-Freaks<br />
ebenso auf ihre Kosten wie Genusspaddler, die bei einer Kanu- o<strong>der</strong> Canadiertour<br />
hauptsächlich gucken wollen. Wem Kanufahren dann doch etwas zu ruhig<br />
ist, für den bietet die Umgebung von St. Johann auch pulsbeschleunigende<br />
Alternativen wie Fluss- und Wildwasser-Rafting.<br />
TIPP Beim „Mountain High Adventure Center“ in Kirchdorf können Sie nicht nur Boote und<br />
Ausrüstung leihen, son<strong>der</strong>n auch geführte Touren buchen.<br />
80 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>
St. Johann<br />
Eine für alle<br />
Die Region zwischen Kitzbüheler<br />
Horn und Wil<strong>der</strong> Kaiser hält für<br />
jeden passende Routen parat:<br />
Bergerfahrene sind hier ebenso<br />
richtig wie Familien mit Kin<strong>der</strong>n.<br />
Wan<strong>der</strong>karten und kostenlose<br />
Almen- und Hüttenführer gibt es<br />
im Büro des Tourismusverbandes<br />
Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 81
Österreich<br />
KLettersteig<br />
Felsen-Fest<br />
Wer den Urlaub für eine kleine Herausfor<strong>der</strong>ung nutzen will, auf den warten<br />
zwei neu angelegte Klettersteige in verschiedenen Schwierigkeitsstufen. Sie<br />
bieten sowohl ambitionierten Sportlern als auch Einsteigern Erfolgserlebnisse<br />
und Spaß und sind schon allein aufgrund des traumhaften Alpenpanoramas<br />
ein Erlebnis. Das Beste gibt es – wie so oft – zum Schluss: Oben angekommen,<br />
werden die Mühen des Aufstiegs mit einem überwältigenden Ausblick bis zum<br />
Großglockner belohnt. Wichtig: Wer einen Klettersteig gehen möchte, braucht<br />
neben festem Schuhwerk unbedingt ein Klettersteigset.<br />
TIPP Detaillierte Informationen zu den Klettersteigen sowie eine Ausrüstung zum Leihen<br />
gibt es bei <strong>der</strong> Harschbichl-Alm in St. Johann.<br />
Reiten<br />
Hoch zu Ross<br />
Ausflug, Dressurstunde o<strong>der</strong> professionelles Reittraining:<br />
In St. Johann und den Nachbarorten Oberndorf, Kirchdorf<br />
und Erpfendorf kommen alle Pferdeliebhaber auf ihre<br />
Kosten. Versprochen. Anfänger und geübte Reiter können<br />
sich auf mo<strong>der</strong>ne Reitställe und ausgiebige Ausflüge durch<br />
die Natur freuen – wie immer mit schönster Aussicht.<br />
TIPP Gemütlich zurücklehnen? Geht auch: Fast alle Reiterhöfe <strong>der</strong><br />
Umgebung bieten romantische Kutschfahrten an.<br />
Golfen<br />
Fairway to<br />
heaven<br />
Pitchen, chippen, putten Sie vor grandioser<br />
Kulisse: Insgesamt neun Golfplätze gibt es im<br />
Umkreis von 50 Kilometern – das ist einzigartig<br />
im alpinen Raum. Keiner gleicht dem an<strong>der</strong>en<br />
und bietet individuelle Herausfor<strong>der</strong>ungen für<br />
Handicap-Spieler und Anfänger. Bleibt nur noch<br />
ein Problem: Für welchen Platz entscheiden Sie<br />
sich bloß?<br />
TIPP Die „Golfakademie Lärchenhof“ in Erpfendorf<br />
gehört zu den zehn besten Golfschulen Österreichs.<br />
Einsteiger können hier jeden Montag kostenlos am<br />
Schnuppergolfen teilnehmen.<br />
Tipps<br />
Sommer-Bergbahn-Ticket<br />
Mit <strong>der</strong> „Kitzbüheler Sommer Card“<br />
können Sie 31 Gondel- und<br />
Sesselbahnen in Tirol nutzen<br />
und von Rabatten bei diversen<br />
Freizeitangeboten profitieren.<br />
Moor & more<br />
Familienspaß I: Durchqueren Sie<br />
mit Ihren Kids eine einzigartige<br />
Moorlandschaft: Auf drei Rundwegen<br />
wird es dank Spiel- und Informationsstationen<br />
niemals langweilig.<br />
Kletterwald Hornpark<br />
Familienspaß II: Ein unvergessliches<br />
Erlebnis für Jung und Alt: Der größte<br />
Kletterwald <strong>der</strong> Kitzbüheler Alpen<br />
bietet acht Parcours, 85 Stationen<br />
und diverse Schwierigkeitsgrade.<br />
Fotos: mauritius images; ddp images; F1online;<br />
PicturePress; plainpicture (2); Getty Images; PR<br />
82 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>
st. Johann<br />
Unsere<br />
Hotel-Empfehlungen<br />
In Tirol übernachten — von günstig bis luxuriös<br />
****<br />
LTI alpenHotel Kaiserfels<br />
Für Sportler und Genießer<br />
Insi<strong>der</strong><br />
Tipp<br />
Das neu eröffnete 4-Sterne-Plus „lti alpenhotel<br />
Kaiserfels“ ist die absolut richtige Wahl für Sportler und<br />
Genießer. Egal ob Radler, Wan<strong>der</strong>er, Golfer o<strong>der</strong><br />
Wasser-Freak: Sie alle kommen in <strong>der</strong> nahen Umgebung<br />
des Hotels auf ihre Kosten. Erholung pur wartet im<br />
hoteleigenen Hallenbad und in den verschiedenen<br />
Saunen, Gourmets werden die zwei Spitzenrestaurants<br />
lieben. Und bei Sonnenuntergang schaut man auf die<br />
Gipfel des Kaisergebirges – grandios!<br />
Über ITS, Jahn Reisen und DERTOUR<br />
*****<br />
Schloss<br />
Lebenberg<br />
Fotos: PR<br />
****<br />
Boutique Hotel<br />
Brückenwirt<br />
Familiär geführtes, liebevoll<br />
gestaltetes Hotel an <strong>der</strong> Promenade<br />
<strong>der</strong> Kitzbüheler Ache, zwei<br />
Gehminuten vom Zentrum. Auf<br />
die Gäste warten zwei Restaurants,<br />
ein Wellnessbereich und<br />
eine Terrasse mit Liegestühlen.<br />
„More Inclusive“: <strong>der</strong> Eintritt ins<br />
Ortsschwimmbad ist inklusive.<br />
Über ITS o<strong>der</strong> Jahn Reisen<br />
Das mo<strong>der</strong>ne Hotel bietet einen<br />
herrlichen Panoramablick auf<br />
Kitzbühel. Die Zimmer sind komfortabel<br />
und stilvoll eingerichtet.<br />
Restaurant, Bar, WLAN in <strong>der</strong><br />
Lobby und ein Hallenbad lassen<br />
nichts vermissen. „More Inclusive“:<br />
Shuttle-Service ins Zentrum<br />
von Kitzbühel von 9 bis 18 Uhr.<br />
Über ITS und DERTOUR<br />
***<br />
adeo Alpin<br />
Ihr Zuhause auf Zeit verfügt über<br />
stylishe Zimmer mit eigenem<br />
Balkon, kostenlosem WLAN und<br />
einer Regenwasser dusche. Die<br />
Parkplätze befinden sich direkt<br />
vor <strong>der</strong> Tür, das Ortszentrum<br />
ist nur zehn Gehminuten vom<br />
Hotel entfernt. Ins Schwitzen<br />
bringt Sie ein kleiner, feiner<br />
Saunabereich.<br />
Über ITS<br />
Beratung und Buchung in Ihrem Reisebüro o<strong>der</strong> auf<br />
www.DER.COM<br />
Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 83
RÄTSEL<br />
FERIEN<br />
SEGELSCHIFF<br />
SOMMERFEST<br />
STRAND<br />
RETTUNGSRING<br />
SONNENHUT<br />
HITZEFREI<br />
DAS<br />
LUSTIGE<br />
SOMMER-<br />
RÄTSEL<br />
AUSFLUG<br />
EISCREME<br />
SEESTERN<br />
LUFTMATRATZE<br />
Von „A“ wie „Ausflug“ bis „M“<br />
wie „Möwe“: In unserem Buchstabenrätsel<br />
verstecken sich<br />
alle 30 Begriffe, die auf dieser<br />
Seite zu sehen sind – und zwar<br />
senkrecht, waagerecht und<br />
diagonal. Aber wo stecken sie?<br />
Viel Spaß beim Suchen<br />
und Finden!<br />
Auflösung auf Seite 97<br />
WASSERBALL<br />
DERTOUR<br />
HANDTUCH<br />
SCHAUFEL<br />
SCHWIMMFLÜGEL<br />
SONNENBRILLE<br />
SPRINGSEIL<br />
RUDERBOOT<br />
LIMONADE<br />
SONNENMILCH<br />
MUSCHEL<br />
84 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2016</strong>
SOMMER <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 85<br />
RÄTSEL<br />
FOTOS: A1PIX; MAURITIUS IMAGES; F1ONLINE (2); GETTY IMAGES (8); PLAINPICTURE; FOTOLIA; ISTOCKPHOTO (2); WESTEND61<br />
FISCHE<br />
FLIPFLOPS<br />
BADEHOSE<br />
LIEGESTUHL<br />
SANDBURG<br />
SPIELEN<br />
MÖWE<br />
FLOSSEN<br />
Auflösung auf Seite 97<br />
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B<br />
A<br />
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S<br />
O<br />
N<br />
S S E
Kin<strong>der</strong>seite<br />
Mal mich aus!<br />
Opa döst, ein Affe stibitzt Kokosnüsse<br />
und – ist da etwa ein Krokodil?<br />
Ganz schön was los am Strand ...<br />
Illustration: Alina Sawallisch<br />
86 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>
Kin<strong>der</strong>seite<br />
Hier wimmelts ja<br />
ganz schön ...<br />
... und je länger man das Bild<br />
betrachtet, desto mehr sieht<br />
man. Wir möchten von euch<br />
wissen: Wie viele Bälle haben<br />
sich an diesem Strand versteckt?<br />
Die Auflösung findest du auf<br />
Seite 97. Viel Spaß beim Suchen!<br />
Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 87
Test<br />
Welcher Urlaubs-typ<br />
bin ich?<br />
Drauf- o<strong>der</strong> Müßiggänger, Abenteurer o<strong>der</strong> Erbsenzähler:<br />
Das Reisen führt uns immer zu uns zurück. Erkennen Sie sich wie<strong>der</strong>?<br />
Text: Lenz koppelstäTTer<br />
Illustrationen: Anton Hallmann<br />
Ihr Gepäck wiegt zu viel. Sie<br />
müssen ausmisten. Aber worauf<br />
können Sie im Urlaub keinesfalls<br />
verzichten?<br />
– Von Gepäck bekomme ich Muskelkater:<br />
Ich reise ohne. B<br />
–Die Großfamilienration Sonnencreme.<br />
Dafür habe ich im Supermarkt Mengenrabatt<br />
bekommen. C<br />
– Die „Gesammelten Werke“ von<br />
Alexan<strong>der</strong> von Humboldt. A<br />
Sie sind gerade angekommen.<br />
Was tun Sie als Erstes?<br />
– Wo kann man sich hier beschweren?<br />
Nicht, dass ich bereits etwas zu bemängeln<br />
hätte, aber ich muss wissen, wohin,<br />
wenn <strong>der</strong> Ernstfall eintritt. C<br />
– Für heute habe ich mir noch nicht<br />
ganz so viel vorgenommen: Zunächst<br />
eine kleine Erkundungstour durch die<br />
Umgebung, dann hun<strong>der</strong>t Vokabeln <strong>der</strong><br />
Landessprache lernen, anschließend mit<br />
Einheimischen in Kontakt treten; auf<br />
jeden Fall stehen zwei Museen auf dem<br />
Programm, und da wäre noch dieses eine<br />
Restaurant, das im Lonely Planet ... A<br />
– Puh, erst einmal hinlegen. B<br />
Es ist 19 Uhr und Sie sind hungrig.<br />
Was bestelllen Sie?<br />
– 19 Uhr? Da bin ich längst satt. Ab<br />
16.30 Uhr stand ich vor dem Eingang zum<br />
Speisesaal, ab 17 Uhr dann am Büfett. C<br />
– Ich grille die Antilope, die ich am<br />
Nachmittag gejagt habe. A<br />
– Kauen ist mir im Urlaub echt zu anstrengend.<br />
Ich bestelle einen Milchshake. B<br />
Auch kulturell hat Ihr Reiseziel ja<br />
so einiges zu bieten. Was davon<br />
bekommen Sie mit?<br />
– Ich habe sieben autark lebende Naturvölker<br />
entdeckt. A<br />
– Ich wollte ein Souvenir kaufen, fand<br />
dann aber, dass umgerechnet 75 Cent für<br />
ein original einheimisches Le<strong>der</strong>armband<br />
glatter Wucher ist. C<br />
– Ich beobachte die Ameisenkolonie, die<br />
unter meiner Liege vorbeispaziert. Zählt<br />
das auch? B<br />
Es ist weit nach Mitternacht.<br />
Im Nachbarzimmer wird gefeiert.<br />
Humbahumbahumba...<br />
– Ich würde mich ja gerne bei <strong>der</strong><br />
Rezeption beschweren, aber <strong>der</strong> Nachttisch<br />
mit dem Telefon ist sooo weit weg. B<br />
– Welche war noch mal die Kurzwahltaste<br />
mit <strong>der</strong> Nummer <strong>der</strong> örtlichen Polizei,<br />
Schatz? C<br />
– ... täterä täterä täteräää. Ich bin mittendrin,<br />
singe am lautesten und erzähle jedem<br />
von <strong>der</strong> Insel, die ich entdeckt habe. A<br />
Was steht auf Ihren<br />
Ansichtskarten?<br />
- Schreiben? Wie anstrengend! B<br />
- Postkarten? Ich verfasse lieber ein<br />
Urlaubstagebuch, das ich im Eigenverlag<br />
herausbringen werde. A<br />
- Wetter so là là. Büfett so là là. Nachbarn<br />
nerven. Polizei unpünktlich. C<br />
Ein Ausflug pro Urlaub muss drin<br />
sein. Was unternehmen Sie?<br />
– Ich will einen noch nicht bezwungenen<br />
Berg erklimmen. A<br />
– Vielleicht schwimme ich tatsächlich bis<br />
zur an<strong>der</strong>en Seite des Pools. Das eröffnet<br />
einem ganz neue Perspektiven. B<br />
– Ich fahre auf jeden Fall ins nächste<br />
Outlet-Center. Mal schauen, wie viel<br />
weniger die Sonnencreme da kostet. C<br />
Was kommt auf jeden Fall als<br />
Souvenir mit nach Hause?<br />
– Das komplette Werk eines<br />
einheimischen Autors im Original.<br />
Ich beherrsche ja jetzt schließlich die<br />
Landessprache. Akzentfrei. A<br />
– Ein Sonnenbrand. Bin dreimal in <strong>der</strong><br />
Mittagsonne eingepennt. B<br />
– Nach langem Hin und Her doch das<br />
Le<strong>der</strong>armband. Ich habe den Typen auf<br />
35 Cent runtergehandelt. C<br />
88 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>
Test<br />
A Der Abenteurer<br />
Dieser Mensch macht keinen Urlaub – er erobert die Welt! Im Vergleich<br />
zu ihm gehören Reinhold Messner, James Cook o<strong>der</strong> die Gebrü<strong>der</strong><br />
Humboldt in die Kategorie „schnarchige Pauschaltouristen“. Einfach<br />
mal am Strand liegen und entspannen? Völlig unmöglich. Bereits<br />
nach fünf Minuten wird dieser Typus unruhig. Was mag wohl hinter<br />
<strong>der</strong> nächsten Klippe sein? Eine noch unentdeckte Bucht? Nix wie los!<br />
Höher, schneller, weiter: Für den Erlebnishungrigen gleichen Ferien<br />
<strong>der</strong> Teilnahme an den Olympischen Spielen. Nur: Dabei sein ist nicht<br />
alles – das hier ist ein Wettkampf. Und den gilt es zu gewinnen.<br />
B Der Chiller<br />
Alles, was den Ruhepuls auf über 60 hochpeitscht, wird gewissenhaft<br />
gemieden. Das Motto des Entspannten lautet: Lieber einen Sonnenbrand<br />
kassieren, als extra aufzustehen, sich einzucremen und den<br />
Schirm zu holen. Die meisten Menschen träumen vom Urlaub, <strong>der</strong><br />
Chiller träumt im Urlaub – und verschläft ihn am liebsten. Beachfun?<br />
Animation? Ausflüge? Poolgymnastik? Discoabend? Bloß nicht!<br />
Anstrengung bietet <strong>der</strong> ganz normale Alltagswahnsinn schon mehr als<br />
genug. Wer sich im Urlaub verausgabt, <strong>der</strong> hat wohl im echten Leben<br />
nicht genug zu tun. Deshalb gilt: Wer sich zuerst bewegt, hat verloren.<br />
C Der Büfettdrängler<br />
Das Leben ist ein Kampf, <strong>der</strong> auch im Urlaub nicht aufhört. Überall<br />
wird man übers Ohr gehauen, aber nicht mit ihm! Für Zugehörige<br />
dieser Kategorie ist das Piña-Colada-Glas gefühlt stets halb leer. Sollte<br />
sie mal nichts nerven, trauen sie <strong>der</strong> Ruhe nicht lange über den Weg.<br />
Irgendwas ist schließlich immer. Und erst, wenn die Liege in <strong>der</strong> ersten<br />
Poolreihe morgens um vier mit eigenen Handtüchern markiert wurde,<br />
wenn <strong>der</strong> Souvenirhändler schwindelig gefeilscht ist und am Büfett<br />
die letzten fünf Würstchen verdienterweise auf dem eigenen Teller<br />
gelandet sind, erst dann ist <strong>der</strong> Büfettdrängler zufrieden.<br />
Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 89
KARIBIK<br />
¡Buen día!<br />
Nichtstun, wie hier in María La Gorda, ist eine hohe Kunst:<br />
Der Alltag reist am Anfang als ungebetener Gast mit<br />
Viva la<br />
Revolución<br />
Neue Perspektiven statt alte Gewohnheiten:<br />
Für drei Frauen war <strong>der</strong> Trip auf die Karibikinsel<br />
Kuba mehr als nur ein Urlaub<br />
TEXT: MARGITTA SCHULZE LOHOFF<br />
90 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2016</strong>
KUBA<br />
Música callejera<br />
Oben links: Zigarren aus Kuba sind unter dem geschützten Namen<br />
„Habanos“ bekannt. Rechts daneben: Der „Son“ erklingt auf Kuba an<br />
je<strong>der</strong> Straßenecke. Unten: <strong>der</strong> Strandboulevard Malecón<br />
TAG 1–3: HAVANNA<br />
Angekommen<br />
Die feuchte Luft liegt schwer auf dem Körper.<br />
Ein Taxi bringt uns in die Stadt. Havanna! Hier<br />
sind wir. Am Strandboulevard Malecón peitscht<br />
rechts <strong>der</strong> Atlantik gegen die Mauern.<br />
Notiz an uns selbst:<br />
Reiseregeln beachten!<br />
Das ist nicht einfach irgendein Urlaub, wir haben<br />
Pläne: Silvia will ihren Liebeskummer vergessen,<br />
ich die Arbeit. Ute möchte tauchen lernen, Cocktails<br />
trinken und braun werden. Alles mal an<strong>der</strong>s<br />
machen. Revolution! Wo sollte das klappen, wenn<br />
nicht auf Kuba?<br />
Havanna Vieja<br />
In <strong>der</strong> Altstadt Havannas schlurfen wir mit vielen<br />
an<strong>der</strong>en Touristen über das Kopfsteinpflaster.<br />
SOMMER <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 91
KARIBIK<br />
Oben: Die Symbolfiguren <strong>der</strong> Kubanischen<br />
Revolution sind allgegenwärtig.<br />
Unten: Das Biosphärenreservat Las<br />
Terrazas im Westen gleicht einem Paradies<br />
mit vielfältiger Flora und Fauna<br />
Hasta la<br />
victoria siempre<br />
Vorbei an <strong>der</strong> Kathedrale, an den Piazzen mit Statuen<br />
von Intellektuellen und mutigen Freiheitskämpfern,<br />
vorbei an Häusern, <strong>der</strong>en Fassaden vor<br />
langer Zeit so bunt waren wie überall sonst in <strong>der</strong><br />
Karibik. Heute werfen sie Farbe und Putz in Brocken<br />
auf die Straße, als wollten sie sagen: „Schaut<br />
her, einst waren wir stolz und prächtig, heute<br />
liebt man uns wegen unserer Patina.“<br />
Eis!<br />
Noch eine Reiseregel: Pro Tag gibt es mindestens<br />
ein Eis. Das allerbeste, das wissen wir jetzt schon,<br />
gibt es im „Coppelia“. Die Institution verdankt<br />
ihren Ruhm nicht nur <strong>der</strong> Tatsache, dass Vanille,<br />
Banane und Mango so köstlich schmecken. Sie ist<br />
auch ein Star in „Erdbeer und Schokolade“, dem<br />
zauberhaften kubanischen Film über Liebe und<br />
Freundschaft.<br />
Sonnenuntergang<br />
Der schönste Ort, um das Ende eines Tages gebührend<br />
zu feiern, ist das „Nacional de Cuba“.<br />
Auf <strong>der</strong> Terrasse des alten Grandhotels servieren<br />
schick gekleidete Kellner Daiquiris.<br />
TAG 4–5: LAS TERRAZAS<br />
Das Paradies<br />
Nach drei Tagen im stickigen und quirligen<br />
Havanna sind wir im Dschungel gelandet. Die<br />
idyllische Gemeinde Las Terrazas gehört zum<br />
UNESCO-Biosphärenreservat Sierra del Rosario,<br />
eine Übernachtung in einem <strong>der</strong> komfortablen<br />
Hotels ist etwas ganz Beson<strong>der</strong>es. Ein paar Affen<br />
schreien in <strong>der</strong> Ferne, Kolibris surren um die Olean<strong>der</strong>büsche<br />
am Pool, und in <strong>der</strong> Lobby unseres<br />
Zuhauses auf Zeit wachsen Bäume durchs Dach<br />
in den Himmel.<br />
92 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2016</strong>
KUBA<br />
Havanna<br />
Las Terrazas<br />
KUBA<br />
Viñales<br />
María la Gorda<br />
Trinidad<br />
Nahezu entspannt<br />
Wir liegen am Pool, lesen, schwimmen – und<br />
trotzdem spuken Gespenster in den Köpfen: bei<br />
Silvia <strong>der</strong> Exfreund, bei mir Excel-Tabellen.<br />
Wil<strong>der</strong> Ausflug<br />
Ute und Silvia haben genug entspannt. Ausgestattet<br />
wie Bergsteiger vor dem Erklimmen <strong>der</strong><br />
Eiger-Nordwand, hängen sie sich mit Helm und<br />
Gurten in überdimensionierte Seilbahnen – „Ziplining“<br />
o<strong>der</strong> „Canopy“ nennt man das. Die Drähte<br />
spannen sich durch den ganzen Ort, von Baum zu<br />
Baum, quer über den See und durch den Wald. Ich<br />
Angsthase gucke zu.<br />
TAG 8–9:<br />
VON TRINIDAD NACH V IÑALES<br />
Naturschönheit<br />
Das traumschöne Tal von Viñales ist ein Mustsee.<br />
Flaches Land, auf dem grün bewachsene<br />
Kegelkarstfelsen („Mogotes“) wie riesige Schildkrötenpanzer<br />
liegen. Der Volksmund taufte sie<br />
„Elefantenrücken“, die UNESCO Weltkulturerbe.<br />
Ho, Brauner:<br />
Im gemächlichen<br />
Tempo<br />
geht es durch<br />
das Tal von<br />
Viñales<br />
TAG 6–7: TRINIDAD<br />
Schon wie<strong>der</strong> was gelernt<br />
An <strong>der</strong> Ortseinfahrt von Trinidad springen<br />
plötzlich ein paar junge Kubaner fast auf unsere<br />
Motorhaube. „Jineteros“ nennt man sie, sie vermitteln<br />
alles, was man will – und was man nicht<br />
will. Wer sich beispielsweise von ihnen zu einem<br />
Hotel locken lässt, zahlt zirka fünf bis zehn CUC<br />
mehr als üblich. So verdient <strong>der</strong> Jinetero sein<br />
Geld, klärt uns <strong>der</strong> Reiseführer auf. Muss man<br />
nicht unterstützen.<br />
Einfach schön!<br />
Wir bewegen uns bei alles durchdringen<strong>der</strong><br />
Schwüle und Hitze fast schon im Zeitlupentempo<br />
durch Trinidad, das zu den ältesten Städten<br />
Kubas gehört. Hier haben die Spanier 1514 eine<br />
<strong>der</strong> ersten Siedlungen errichtet. Bis Mitte des<br />
19. Jahrhun<strong>der</strong>ts regierte <strong>der</strong> Zuckerrohranbau<br />
– und so auch <strong>der</strong> Sklavenhandel – und machte<br />
die Stadt reich. An <strong>der</strong> Plaza Mayor stehen heute<br />
noch die kleinen Prachtbauten aus dieser Zeit.<br />
SOMMER <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 93
KARIBIK<br />
Buena<br />
vista<br />
María La Gorda<br />
im äußersten<br />
Westen gehört<br />
zu den zehn<br />
schönsten<br />
Tauchspots <strong>der</strong><br />
Karibik<br />
Margitta<br />
Schulze Lohoff<br />
Ausritt<br />
„Viñales erkundet man am besten mit dem Pferd“,<br />
hatte unser Gastwirt geraten. Also reitet Diego,<br />
unser Cowboy, voraus, wir trotten hinterher:<br />
durch Wiesen und Wäl<strong>der</strong>, vorbei an Bauern, die<br />
mit Ochsenkraft ihre Fel<strong>der</strong> pflügen. Ein Mann<br />
– klein, zart, ledrige Haut – kommt auf uns zu,<br />
drückt jedem eine Kokosnuss in die Hand. „Wollt<br />
ihr auch rauchen?“, fragt er. Jorge ist Tabakbauer.<br />
Wenig später qualmen wir die erste Zigarre unseres<br />
Lebens und fühlen uns schwer verwegen.<br />
TAG 10–12: MARÍA LA GORDA<br />
Ein Traum<br />
Unser Hotel ist nicht beson<strong>der</strong>s schick, die Lage<br />
aber könnte nicht besser sein. Hier ist sie: die<br />
Einsamkeit an <strong>der</strong> waldbesäumten Bahía de Corrientes<br />
mit einem acht Kilometer langen, weißen<br />
Sandstrand in María La Gorda. Wir haben die<br />
Wahl zwischen einer Blockhütte am Waldrand<br />
und einem Zimmer am Meer. Wir wählen den<br />
Strand und sind schon bald gefangen: in einer<br />
Zeitschleife aus Frühstück, schwimmen, sonnen,<br />
Abendessen, Sonnenuntergang gucken.<br />
Vamos à la playa<br />
Wir liegen in <strong>der</strong> Sonne, unter den Palmen,<br />
dümpeln auf unserer Luftmatratze im Wasser,<br />
schnorcheln. Wir sehen Fische in tausend Farben<br />
sowie schillernde Korallen.<br />
Erfolgsmeldung!<br />
Ute hat einen Schnuppertauchkurs gemacht und<br />
ist stolz wie Oskar. Dass <strong>der</strong> hübsche Tauchlehrer<br />
Adrian unter Wasser Händchen halten wollte,<br />
war allerdings nicht eingeplant. Wurde daher<br />
strikt abgelehnt.<br />
TAG 13–14: HAVANNA<br />
Ärgerlich<br />
Mussten das Paradies schon wie<strong>der</strong> verlassen.<br />
Wir sind zurück in Havanna.<br />
Auch gut<br />
Wir trösten uns schnell im Rum-Museum, begutachten<br />
Zuckerrohrpflanzen, eine Zuckerrohrpresse<br />
und das riesige Modell einer Destille. Dann<br />
dürfen wir kosten: sieben Jahre alten Havana<br />
Club-Rum. Was wir sonst nur als Bestandteil von<br />
köstlichen Cocktails trinken, probieren wir zum<br />
ersten Mal pur. Scharf, aber auch nicht schlecht.<br />
Doppelgänger<br />
Mitten in Havanna steht ein Gebäude, das man<br />
aus Washington kennt: das Capitol. Anfang des<br />
20. Jahrhun<strong>der</strong>ts hat die Regierung hier ein Gegenstück<br />
zum US-amerikanischen Kongress bauen<br />
lassen. Eine Angestellte führt uns ziemlich gelangweilt<br />
hindurch, während wir über die Kuppel<br />
und die 17 Meter hohe und 40 Tonnen schwere,<br />
vergoldete Bronzestatue „La Republica“ staunen.<br />
Im kommenden Jahr soll hier das kubanische Parlament<br />
übrigens wie<strong>der</strong> einziehen.<br />
Das muss jetzt auch noch sein<br />
Uns packt plötzlich die Wehmut, die jedem Reiseende<br />
innewohnt. Da hilft nur: Träume erfüllen.<br />
Jetzt. Wir steigen in ein Dodge-Cabriolet, einen<br />
Straßenkreuzer aus <strong>der</strong> Mitte des vergangenen<br />
Jahrhun<strong>der</strong>ts, lassen uns durch die Metropole fahren<br />
und halten die Nasen in den Wind.<br />
Erkenntnis<br />
Die Revolution ist ausgefallen. Okay, Utes Ziele<br />
haben wir alle erreicht – Cocktails trinken, braun<br />
werden, und sie hat tauchen gelernt. Aber alles<br />
vergessen? Dafür ist ein Urlaub nicht gemacht.<br />
Nein, ein Urlaub rückt die Perspektiven zurecht.<br />
Was sind schon Exfreunde und Excel-Tabellen im<br />
Vergleich zu den Weiten Kubas, dem kristallklaren<br />
Wasser und den fröhlichen Kubanern?<br />
So schade<br />
Wir stehen an einer <strong>der</strong> Mauern <strong>der</strong> Festung<br />
Castillo de los Tres Reyes del Morro an <strong>der</strong> Ostseite<br />
des Kanals, <strong>der</strong> zum Hafen führt. Während wir<br />
den Sonnenuntergang genießen, haben wir alle<br />
drei den gleichen Gedanken: Das nächste Mal bleiben<br />
wir länger. Und kommen ganz ohne Ziele.<br />
94 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> SOMMER <strong>2016</strong>
KUBA<br />
FOTOS: PRIVAT (3); MAURITIUS IMAGES (2); GALLERYSTOCK; MICHEL RENAUDEAU/LAIF; GETTY IMAGES (2)<br />
Adiós!<br />
Prachtvolle Fassaden, altmodische Autos: In<br />
Havanna scheint man aus <strong>der</strong> Zeit gefallen<br />
TIPPS<br />
Havanna<br />
Ein Drink zum Sonnenuntergang:<br />
„Hotel Nacional de Cuba“, Calle 21 y O,<br />
Vedado, Plaza<br />
Das beste Eis <strong>der</strong> Stadt:<br />
„Hela<strong>der</strong>ía Coppelia“, 2111 Calle L<br />
Las Terrazas<br />
Seilbahn-Spaß: Canopy ist über das<br />
Hotel „Moka“ in Las Terrazas buchbar,<br />
hotelmoka.org<br />
Havanna<br />
Grandiose Aussicht:<br />
„Castillo de los Tres Reyes del Morro“,<br />
im östlichen Stadtbezirk La Habana del Este<br />
Ort mit Geschichte:<br />
El Capitolio, 422 Industria<br />
Rumverkostung:<br />
„Museo del Ron Havana Club“,<br />
Avenida del Puerto 262, esq. Sol,<br />
in <strong>der</strong> historischen Altstadt<br />
Trinidad<br />
Historische Pracht: Plaza Mayor<br />
Viñales<br />
Reiten im Viñales-Tal: dreistündiger<br />
Ausritt ins Tabakland, zum Beispiel über<br />
aventoura.de<br />
María La Gorda<br />
Tauchen lernen: „Villa María La Gorda“,<br />
Hotel & International Diving Center,<br />
villamarialagorda.com/en<br />
SOMMER <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 95
Kuba<br />
Unsere<br />
Hotel-Empfehlungen<br />
Auf <strong>der</strong> Karibikinsel übernachten — von günstig bis luxuriös<br />
Faszination Westkuba<br />
Insi<strong>der</strong><br />
Tipp<br />
Vielfalt erfahren<br />
Eine spannende, achttägige Rundreise durch den<br />
Westen Kubas: Die Fahrt in mo<strong>der</strong>nen Bussen führt von<br />
Havanna über das Tal von Viñales bis nach Trinidad.<br />
Besichtigen Sie eine Krokodilfarm, besuchen Sie den<br />
früheren Wohnsitz Ernest Hemingways und erkunden<br />
Sie den ehemalige Schmuggler- und Piratenunterschlupf<br />
Trinidad mit seinem historischen Stadtkern.<br />
Genügend Zeit zum Entspannen bleibt natürlich auch:<br />
Cayo Santa Maria beispielsweise zählt zu den schönsten<br />
Stränden <strong>der</strong> Insel – ein Paradies für Wassersportler.<br />
Über Jahn Reisen und ITS<br />
*****<br />
MeliÁ Vara<strong>der</strong>o<br />
Der Blick ist gigantisch – dank <strong>der</strong><br />
erhöhten Lage über dem Meer.<br />
Nur ein paar Schritte, und man<br />
steht an <strong>der</strong> feinsandigen Bucht<br />
von Palmeras. Allerdings fällt es<br />
schwer, sich weiter als 20 Meter<br />
von <strong>der</strong> tropischen Poollandschaft<br />
und <strong>der</strong> Sonnenterrasse mit<br />
Bali-Betten zu entfernen ...<br />
Über Jahn Reisen<br />
****<br />
Sol Palmeras<br />
Ruhe gibt es hier für alle, die sie<br />
suchen. Abwechslung und Action<br />
für alle an<strong>der</strong>en aber auch: Unter<br />
dem Management <strong>der</strong> Meliá-<br />
Hotelgruppe punktet das Vier-<br />
Sterne-Haus mit komfortabel<br />
eingerichteten Zimmern und Bungalows,<br />
guter Kin<strong>der</strong>animation<br />
und diversen Sportangeboten.<br />
Über ITS<br />
**** +<br />
MeliÀ Peninsula<br />
Vara<strong>der</strong>o<br />
Das beruhigende Blau des Meeres,<br />
das inspirierende Grün des<br />
Gartens, die heiteren Pastelltöne<br />
<strong>der</strong> Häuser: Die Anlage am langen<br />
Sandstrand, 14 Kilometer von<br />
Vara<strong>der</strong>o entfernt gelegen,<br />
gleicht einer Farbtherapie.<br />
Zimmer und Suiten bieten mit<br />
mindestens 42 Quadratmetern<br />
ungewohnt viel Platz.<br />
Über ITS<br />
Beratung und Buchung in Ihrem Reisenbüro o<strong>der</strong> auf<br />
www.DER.COM<br />
96 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>
Lösung<br />
Und so<br />
ist es<br />
richtig<br />
Hier finden Sie die Auflösung<br />
unseres Buchstabenrätsels von<br />
den Seiten 84/85 und unseres<br />
Wimmelbildes von den Seiten 86/87<br />
E H K J C M A O P L U S W Q V E J T T E V Q K D G H W F S A<br />
D S W U A N M I L F N M U S F J O P X A W I V D E R T O U R<br />
F E E J G K Y B H I T Z E F R E I F R E N H M D K L Q X Y Z<br />
G G N K H S N Y E S E S A I O X U O P N L N E R T T S N U E<br />
V E R A I<br />
J L A D T<br />
F N M H C U T B K P Z K R C N I V E A H C S A N B<br />
I N Q S H T R C Q Q S F N G J M C E K B V R M E U<br />
K S T R A N D I A E E E H R R M E N N S O N N E N H U T N E<br />
D C J N Z I P F E T A N K I S L H U R F N D R C U I D Y W K<br />
U H L R F J R H O J D K U D E K G F T Z A N W S B U E K K L<br />
I I O P M L N K L A N U O I N Q I O U E D A A E I O R U N C<br />
E F S D N B I A N Q I W P D H K J M N W E Q U E G H B E K L<br />
A F S G S F J P T L O S N E L E W B H L W F Y S X N O S S D<br />
D F W A S N K O F W S I A T F Z M Z A R U B B T Y K O L V G<br />
S G J F O R D P N L Q S O N N E N M I L C H U E J L T P U P<br />
P J N H M E Q E N U O L Q A D P K I P N A Q W R E R T Z U I<br />
R A M K M K G J N O J P Z H N B L N W M U O P N A S D F G H<br />
I W K N E P I W N W L K S A I W U A H U S J K M B N C Y V X<br />
N Z L M R A P L N L A W C N V P N R U Z F Q S C V F E G B N<br />
G U I O F E R I E N N Z Z D Q L I E G E S T U H L U Z A T H<br />
S I E R E U S T A T P X C J W Z N K A N R I K G A A C U E N<br />
E O G Q S J O J D U S A K U Y Y T L D Z U F J M Q R J S A B<br />
I N O H T C N K A C H O N H A N D T U C H S O N E B W F I O<br />
L T N A B B N U U K I N L K L O S D F O F N E B Q A D L D R<br />
G R Y N G A Z W S N F L O S S E N C G U L G U I N U J U K V<br />
H A B D E C O A F P N P W Q D D A B O I U B H N S N H G L J<br />
B E I J N I K S C H W I M M F L U E G E L L K I P C N H Z A<br />
B G Q L D M U S C H E L S N O U E A N T U E A N H P R N J N<br />
A H D E L B P E J U H G H R E T T U N G S R I N G N N E N D<br />
G U N O Q E H R I E M J N M A I J Q P O N N B W Q J N W M N<br />
S S O N N E N B R I L L E M G Q C I H F E A Z K M Z X K O E<br />
O N Y P X M W A N N E O A E J K L E J K I E R N D M A F E N<br />
N Z B P P U V L O I B Z J L L N D W U A R D V E U D L I W L<br />
F H I D W D M L U F T M A T R A T Z E U A H T A R U M N E J<br />
E K S I N L S S B E X X L U B O N U J N L M D V Y S B E H S<br />
N O Q R J L L N K C Z P E F W B A K S C H A U F E L N R G Q<br />
21<br />
Bälle<br />
sind im<br />
Bild<br />
versteckt<br />
Impressum Herausgeber DER Touristik Köln Gesellschaft mbH, Humboldtstraße 140, 51149 Köln<br />
Redaktion G+J Corporate Editors GmbH (corporate-editors.com). Postanschrift für Verlag und Redaktion:<br />
DER URLAUB, Stubbenhuk 10, 20459 Hamburg. Geschäftsführung: Soheil Dastyari, Sandra Harzer-Kux<br />
Publishing Management Eva Kanthack Chefredaktion Nina Grygoriew Art-Direktion Frank Siegert<br />
Textchefin Birte Plöger (FR) Textredaktion Lenz Koppelstätter (FR), Andrea Martini (FR), Corinna Ophüls<br />
(FR) Bildredaktion Miriam Breig Schlussredaktion Manuela Grosche (FR) Mitarbeiter dieser<br />
Ausgabe Murat Isgü<strong>der</strong> (FR), Okka Roth (FR), Margitta Schulze Lohoff (FR) Herstellung Katharina Libisch,<br />
Tel.: 02203/ 42 0, katharina.libisch@<strong>der</strong>touristik.com Litho D.I.E. Grafikpartner GmbH, Hohenstaufenring 29-37,<br />
50674 Köln Druckerei Druckhaus, Ernst Kaufmann GmbH & Co. KG, Raiffeisenstraße 29 , 77933 Lahr<br />
Anzeigen Oliver Hirsch, Tel.: 0220/3 42 0, oliver.hirsch@<strong>der</strong>touristik.com<br />
Das für das Magalogpapier<br />
verwendete Holz stammt aus<br />
verantwortungsvoller<br />
Waldbewirtschaftung,<br />
zertifiziert nach den Richtlinien<br />
des Forest Stewardship Council<br />
(FSC ®).<br />
Sommer <strong>2016</strong> <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> 97
Fragebogen<br />
Cathy Hummels,<br />
Wo machen<br />
Sie am liebsten<br />
Urlaub?<br />
Urlaub riecht nach …<br />
… Kokosnuss! Ich benutze im Urlaub<br />
immer Kokosöl, das versorgt die<br />
Haut mit allem, was sie braucht.<br />
Außerdem hält die Bräune länger.<br />
Meine erste Urlaubserinnerung<br />
…<br />
… habe ich an Italien. Dort sammelte ich<br />
mit meinen Geschwistern am Strand<br />
immer Muscheln. Am Ende hatten wir<br />
ein paar Kisten voll – und die mussten<br />
natürlich alle mit nach Deutschland.<br />
In meinem Koffer dürfen<br />
auf keinen Fall fehlen ...<br />
... Buch, Sonnenbrille, Bikini, Strandkleid,<br />
Flip-Flops, Sonnencreme. Habe ich was<br />
Wichtiges vergessen?<br />
Der schönste Strand, an<br />
dem ich jemals war ...<br />
… ist <strong>der</strong> von Kapstadt. Der Sand ist sehr<br />
fein, und die Weite raubt einem den Atem.<br />
Eine Stadt, die mich<br />
immer wie<strong>der</strong> von Neuem<br />
verzaubert, ist ...<br />
… New York! Die Metropole hat ein ganz<br />
beson<strong>der</strong>es Flair. Ich mag die Kreativität<br />
und Aufgeschlossenheit <strong>der</strong> Amerikaner.<br />
Die beste Lektüre für<br />
den Urlaub ...<br />
... ist ein Krimi von Nele Neuhaus – egal<br />
welcher. Ich blättere am Strand aber<br />
Catherine Hummels<br />
wurde in Dachau geboren.<br />
Auf Youtube gibt sie Tipps<br />
zu Mode und Lifestyle,<br />
kürzlich launchte die<br />
28-Jährige ihre erste<br />
eigene Kollektion für<br />
das Label The Mercer<br />
New York.<br />
Im vergangenen Jahr<br />
heiratete sie ihren<br />
langjährigen Freund,<br />
den Fußballer Mats<br />
Hummels.<br />
auch ganz gerne in Travel-Guides zu dem<br />
jeweiligen Reiseziel. Ich möchte ganz viel<br />
über die Sehenswürdigkeiten und die<br />
Menschen dort erfahren.<br />
Das beste Essen meines<br />
Lebens, das ich unterwegs<br />
gegessen habe ...<br />
… heißt Peka und ist ein Nationalgericht<br />
Kroatiens. Dafür werden frischer Fisch<br />
und Gemüse unter einer gusseisernen<br />
Glocke in <strong>der</strong> Glut einer Feuerstelle<br />
gegart. In unserem Fall gab es Oktopus<br />
direkt aus dem Meer – unglaublich lecker!<br />
Das kurioseste Essen auf<br />
Reisen war ...<br />
Ich bin nicht so experimentierfreudig,<br />
wenn es ums Essen geht. Daher: keine<br />
kuriosen Erlebnisse bisher.<br />
Meinen aufregendsten<br />
Urlaubsmoment hatte<br />
ich in ...<br />
Immer wie<strong>der</strong> aufregend ist es in Dubai.<br />
Die Stadt gehört zu meinen absoluten<br />
Lieblings-Reisezielen. Man kann dort<br />
unheimlich viel erleben.<br />
Ich möchte unbedingt<br />
mal nach …<br />
Die nächste Ausgabe von <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> erscheint im Sommer <strong>2016</strong><br />
... Japan. Mir haben schon viele Freunde<br />
von diesem faszinierenden Land vorgeschwärmt<br />
– und ich entdecke immer<br />
wie<strong>der</strong> gerne neue, bunte Welten. Platz<br />
eins auf meiner Bucket-List!<br />
Foto: imago sportfotodienst<br />
98 <strong>der</strong> <strong>urlaub</strong> Sommer <strong>2016</strong>
Die Strände an <strong>der</strong> Algarve sind keineswegs nur Mittelmaß, es sind die<br />
Neben <strong>der</strong> Suche nach “Ihrem” perfekten Strand bleibt genug Zeit, um<br />
schönsten <strong>der</strong> Welt. Zumindest behaupten das die Einheimischen immer<br />
die gastronomische Vielfalt mit täglich fangfrischem Fisch kennen zu<br />
wie<strong>der</strong> gerne, und die geografische Lage gibt ihnen Recht. Im Norden lernen, die Naturschutzgebiete zu erkunden, die unzähligen<br />
schützt ein Gebirge mit subtropischem Klima vor kalten Winden; im<br />
Vogelspezies zu beobachten und eine gemächliche Bootsfahrt durch die<br />
Südosten wehen die Winde Levante, Scirroco und Suão über die<br />
Hafflandschaft zu unternehmen, die Sie zu paradiesischen Sandbänken<br />
feinsandige Dünenlandschaft und bringen warme Luft aus Afrika und<br />
führt.<br />
dem Mittelmeerraum, die für Durchschnittstemperaturen von 28°C im<br />
Sommer und 15°C im Winter sorgt.<br />
Falls Sie dann immer noch nicht das Passende gefunden haben, dann<br />
besuchen Sie eine <strong>der</strong> vielen Marinas, in denen Sie ein Boot chartern o<strong>der</strong><br />
Das klingt zwar schon recht vielversprechend, aber immer noch zu vage? zu einer Kreuzfahrt aufbrechen können, bei <strong>der</strong> Sie die<br />
Dann lassen Sie uns an <strong>der</strong> 200 km langen Küste entlangfahren und die abwechslungsreichen Landschaften <strong>der</strong> Algarveküste an sich<br />
über 50 Strände mit Blauer Flagge entdecken. Die östliche Sandalgarve<br />
vorbeiziehen sehen.<br />
(Sotavento) mit unendlichen Sandstränden, warmem, kristallklarem<br />
Wasser, Hafflandschaften und einsamen Inseln ist ideal für Familien mit<br />
Am Ende werden Sie feststellen, dass es sich gelohnt hat, das<br />
Kin<strong>der</strong>n geeignet.<br />
berühmteste Geheimnis Europas auf eigene Faust zu lüften: an <strong>der</strong><br />
Algarve sorgen nicht nur die Sonne und die Wüstenwinde aus Afrika für<br />
Die Felsalgarve im Westen (Barlavento) lockt mit Steilküsten, Grotten und<br />
Wärme, son<strong>der</strong>n auch die herzliche Gastfreundschaft, mit <strong>der</strong> die<br />
nur auf abenteuerlichen Wegen zugänglichen Felsstränden und ist bei<br />
Einwohner ihre Besucher empfangen.<br />
Surfern und Bodyboar<strong>der</strong>n sehr beliebt.