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Facetten November 2013

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„Ein Eckpfeiler der Demokratie“<br />

Sozialgruppe Kassel feiert fünf Jubiläen mit Festakt<br />

Schon die Begrüßung wurde zu einem<br />

anrührenden Akt: Vom Schreibcomputer<br />

der 33-jährigen Anica Grigic gesteuert fielen<br />

die Buchstaben auf der großen Leinwand<br />

auf ihren Platz im Satzgefüge und<br />

hießen die gut 100 Gäste des Festaktes<br />

zum Jubiläum der Sozialgruppe Kassel<br />

am 10. Oktober in der documenta-Halle<br />

herzlich willkommen.<br />

Die Begrüßung hatte Symbolwert und<br />

gab den Leitgedanken der Feier wieder: Als<br />

junge Frau hatte Anica Grigic die Alexander-Schmorell-Schule<br />

in Kassel besucht. Sie<br />

berichtete, dass, nur weil sie im Rollstuhl<br />

sitze und nicht sprechen könne, viele von<br />

ihr dächten, sie könne nicht klar denken<br />

oder formulieren. In der Kasseler Werkstatt<br />

sei dies anders. Mit ihrer kurzen Ansprache<br />

ans Publikum zeigte sie stellvertretend für<br />

Menschen mit Behinderung eindrücklich:<br />

„Wir können mehr, als man uns zutraut.“<br />

Dieses Können ihrer rund 800 zu Betreuenden<br />

zu fördern und zu verbessern,<br />

sei das Anliegen aller Einrichtungen der<br />

Sozialgruppe, unterstrich Ilona Caroli,<br />

Vorsitzende des Verwaltungsrats, die<br />

vor 80 Jahren als Verein für Volkswohl<br />

in Kassel angetreten war, das Leben von<br />

Menschen mit Handicaps zu verbessern.<br />

In der documenta-Halle wurden an<br />

diesem Tag gleich vier weitere Jubiläen<br />

gefeiert: Die Kasseler Werkstatt besteht<br />

50 Jahre, der Fachbereich Gartenbau und<br />

der Eltern- und Förderverein der KSW<br />

25 Jahre, seit zehn Jahren ist die Pro Dokument<br />

gGmbH am Markt.<br />

Regierungspräsident und Festredner<br />

Dr. Walter Lübcke sprach von einer eindrucksvollen<br />

Bilanz des Vereins. Hier werde<br />

beispielhaft gezeigt, was möglich sei,<br />

wenn einige Bürger die Initiative zum<br />

Helfen ergriffen. Die Wohlfahrtsverbände<br />

bezeichnete der Regierungspräsident als<br />

Sprachrohr für die Menschen, die sonst<br />

keine Interessenvertretung haben. „Sie<br />

sind daher Eckpfeiler der Demokratie und<br />

übernehmen Aufgaben für die Gemeinschaft.<br />

Ich weiß, dass Sie sich in der Sozialgruppe<br />

den Herausforderungen auch<br />

weiterhin stellen werden.“<br />

Und dass sie Wertvolles schaffen: Martin<br />

Berg, Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

Werkstätten, berichtete von<br />

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