Holz offensiv nutzen - Angebot und Nachfrage - Ökosoziales Forum

Wintertagung 2007 

Aigen/Ennstal, am 15. und 16. Februar 2007 

Programm zur 13. Wintertagung 2007 

Donnerstag, 15. Februar 2007: Grünland- und Viehwirtschaftstag I 

09.30 Begrüßung und Eröffnung 

• Dir. Prof. Dr. Albert Sonnleitner 

Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein, Irdning 

10.00 Chancen für benachteiligte Regionen durch eine gezielte Politik für den ländlichen Raum 

40' • Bundesminister Dipl.-Ing. Josef Pröll 

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, Wien 

10.40 Zukunftssicherung für die österreichischen Vieh- und Grünlandbauern 

35' • NR Fritz Grillitsch 

Präsident des Österreichischen Bauernbundes, Wien 

11.20 Diskussion − Vorsitz und Diskussionsleitung 

• Dir. Prof. Dr. Albert Sonnleitner 


12.00 Mittagspause 

14.00 Ganzheitliche Zukunftsmodelle für den ländlichen Raum 

25' • LAbg. Ing. Josef Ober 

Steiermärkische Landesregierung, Graz 

14.30 Modernes Landmanagement - eine Antwort auf den globalen Marktdruck!? 

25' • Univ.-Doz. Dr. Karl Buchgraber 


15.00 Diskussion − Vorsitz und Diskussionsleitung 

• Mag. Dr. Anton Hausleitner 


15.15 Kaffee- und Apfelpause 

15.45 Energieholzbedarf in Österreich 

25' • Dipl.-Ing. Kasimir Nemestothy, Österr. Energieagentur, Wien 

16.10 Energieholzkulturen - eine zukunftsträchtige Alternative?! 

25' • Dipl.-Forstwirt Frank Burger 

Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft, Freising 

16.35 Offensive Holz 

25' • Dipl.-Ing. Stefan Zwettler 

Leiter Forstabteilung der LK Steiermark, Geschäftsführer Waldverband Steiermark, Graz 

17.00 Podiumsdiskussion mit Impulsreferaten zum Thema 

„Holz offensiv nutzen - Angebot und Nachfrage“ 

5' • ÖR Johann Resch, Vorsitzender des Forstausschusses der LK Österreich, Liezen 

5' • Dr. Matthias Thaler, Maschinenring Österreich, Linz 

5' • Paul Lang, Waldverband GesmbH, Weiz 

5' • Hubert Klammler, Waldverband Weiz, Passail 

17.40 Schlussdiskussion − Vorsitz und Diskussionsleitung 

• Univ.-Doz. Dr. Erich M. Pötsch 


19.30 Abendprogramm - Gemütlicher Abend mit Musik und Vortrag über Äthiopien von Helmut Pichler 

1

2 Wintertagung 2007 

Freitag, 16. Februar 2007: Grünland- und Viehwirtschaftstag II 

08.30 Verwertung von Getreideschlempen und Ölkuchen bei Wiederkäuern 

20' • Univ.-Doz. Dr. Leonhard Gruber und Dipl.-Ing. Marcus Urdl, 


08.50 Beitrag und Grenzen der tierärztlichen Fleischuntersuchung zur Lebensmittelsicherheit 

25' • Dr. Harald Fötschl, Steiermärkische Landesregierung, Fachabteilung 8C, Graz 

09.15 Perspektiven und Strategien für die Milch- und Fleischvermarktung im Bio-Bereich 

20' • Dipl.-Ing. Alois Burgstaller, Bio-Austria, Wien 

09.35 Diskussion 

10.00 Kaffee- und Apfelpause 

10.20 Entwicklung des weltweiten Rindfleischmarktes - Position und Reaktion Europas 

30' • Dr. Herman Versteijlen 

AGRI C4 der Europäischen Kommission, Brüssel 

10.45 Die österreichische Rind-, Schaf- und Ziegenfleischproduktion - Zielsetzung und Perspektive 

20' • Ing. Josef Fradler, Obmann ARGE Rind, Linz 

10' • Georg Höllbacher, Obmann des Österr. Bundesverbandes für Schafe und Ziegen, Wien 

11.20 Podiumsdiskussion mit Impulsreferaten zum Thema 

„Vermarktung, Fleischqualität und Strategien“ 

5' • Dr. Stephan Mikinovic, Agrarmarkt Austria, Wien 

5' • Mag. Norbert Marcher, Fleischverarbeiter und Fleischvertrieb, Villach 

5' • Ing. Andreas Pöchlinger, Esca-Food/McDonalds, Enns 

5' • Mario Plachutta,Gastronom, Wien 

Vorsitz und Diskussionsleitung 

• Univ.-Doz. Dr. Karl Buchgraber 


12.55 Schlussworte 

• Präsident LR Dipl.-Ing. Josef Plank 

Ökosoziales Forum Österreich und Vorsitzender der Wintertagung, Wien 

13.00 Mittagessen 

Ende der Veranstaltung 

� 

Organisation: Univ.-Doz. Dr. Karl Buchgraber, Dorothea Schmiedhofer, Theresia Rieder, Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt 

für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein, A-8952 Irdning, Tel.: (03682)22451-317, Fax: (03682)22451-210, email: theresia.rieder@raumberggumpenstein.at 

Veranstalter: Ökosoziales Forum Österreich; Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein; 

Österreichische Arbeitsgemeinschaft für Grünland und Futterbau (ÖAG) 

Kosten pro Tag: Euro 11,-- (Raiba Irdning, Konto-Nr. 3.141.413, BLZ 38113) 

Aigen/Ennstal, am 15. und 16. Februar 2007


Inhaltsverzeichnis 

Zukunftssicherung für die österreichischen Vieh- und Grünlandbauern ......................................................5 

F. GRILLITSCH 

Ganzheitliche Zukunftsmodelle für den Ländlichen Raum .................................................................................5 

J. OBER 

Modernes Landmanagement - eine Antwort auf den globalen Marktdruck!?..............................................7 

K. BUCHGRABER 

Abschätzung des Energieholzbedarfes in Österreich .......................................................................................9 

K. NEMESTOTHY 

Energieholzkulturen - eine zukunftsträchtige Alternative?! ..........................................................................10 

F. BURGER 

Offensive Holz .....................................................................................................................................................12 

S. ZWETTLER 

„Holz offensiv nutzen - Angebot und Nachfrage“ ......................................................................................... 13 

J. RESCH 


M. THALER 

Holzmobilisierung am Beispiel der Oststeiermark ....................................................................................... 14 

P. LANG 


H. KLAMMLER 

Verwertung von Getreideschlempen und Ölkuchen bei Wiederkäuern .......................................................18 

M. URDL und L. GRUBER 

Beitrag und Grenzen der tierärztlichen Fleischuntersuchung zur Lebensmittelsicherheit ........................20 

H. FÖTSCHL 

Entwicklung des weltweiten Rindfleischmarktes - Position und Reaktion Europas ...................................21 

H. VERSTEIJLEN 

Zielsetzung und Perspektiven der österreichischen Rindfleischproduktion.................................................22 

J. FRADLER 

Die österreichische Schaf- und Ziegenfleischproduktion - Zielsetzungen und Perspektiven ......................24 

G. HÖLLBACHER 

Rindfleisch - Vermarktung, Fleischqualität und Strategien ..........................................................................26 

S. MIKINOVIC 

Vermarktung, Fleischqualität und Strategien für Rindfleisch ......................................................................28 

A. PÖCHLINGER 

Strategie in der Fleischvermarktung anhand des 

„Fleischkonzeptes Plachutta“ - Vielfalt & Qualität ........................................................................................29 

M. PLACHUTTA 



Zukunftssicherung für die österreichischen Vieh- und 

Grünlandbauern 

Um die Zukunft unserer heimischen 

Bäuerinnen und Bauern abzusichern, 

müssen wir unsere Landwirtschaft leistungsstark 

und wettbewerbsfähig weiterentwickeln. 

In Österreich stehen 3,9 

Milliarden Euro an EU-Mitteln für die 

Periode 2007-2013 zur Verfügung und 

sind national durch Verdoppelung kozufinanzieren. 

Die Regierungsparteien bekennen 

sich dadurch klar zur Stärkung 

des ländlichen Raumes. Die Umsetzung 

des Grünen Paktes für eine nachhaltige 

Landwirtschaft baut auf drei Säulen. 

Jährlich sind dabei 276 Millionen Euro 

für das Bergbauernprogramm veranschlagt. 

Für das flächendeckende Umweltprogramm 

sind 527 Millionen Euro 

und für die Investitionsoffensive 96 Millionen 

Euro jährlich vorgesehen. 

Wir müssen uns im Marktordnungsbereich 

klar positionieren, damit auf EU- 

Ebene die Intensität des Arbeitseinsatzes 

in der Landwirtschaft und die Qualität 

der Produkte als Kriterien für Direktzahlungen 

verankert werden. Dies ist vor 

allem für das Berggebiet und die Viehwirtschaft 

wichtig, da diese Bereiche mit 

einem hohen Arbeitseinsatz verbunden 

sind. 

Bestehendes System 

in der Sackgasse 

Das bestehende Lebens- und Wirtschaftssystem 

bringt weltweit mehr 

Probleme als Lösungen hervor. 

Der bestehende Lebensstil ist geprägt 

von der Zuvielisation in den Industrie- 


NR Fritz GRILLITSCH 

Präsident des Österreichischen Bauernbundes, Wien 

Mit einem weiteren Plus von rund 10 % 

im agrarischen Außenhandel hat Österreich 

2006 erstmals eine positive Agrarhandelsbilanz 

erzielt. Wichtigstes agrarisches 

Exportsegment sind dabei Milchund 

Milchprodukte. Die Exporte in diesem 

Beriech konnten gegenüber dem 

Jahr 1995 um rund 400% gesteigert werden. 

Dieser erfolgreiche Weg der Exportinitiative 

muss konsequent weiterverfolgt 

werden. Ebenso sind die Kennzeichnung 

der Herkunft bzw. die Kennzeichnung 

von Produktionsbedingungen wichtige 

Ziele einer qualitätsorientierten Lebensmittelpolitik. 

Darüber hinaus müssen wir 

die Gentechnikfreiheit durch entsprechende 

Rahmenbedingungen wie z.B. 

Verteidigung der nationalen Verbots- 

Verordnungen und funktionierende Koexistenzregelungen 

auf europäischer 

Ebene weiter absichern. 

Ein weiterer wichtiger Punkt zur Sicherung 

unserer bäuerlichen Familienbetriebe 

ist das Herabsetzen der Altersgrenze 

für den Berufsschutz auf 50 Jahre. Das 

Beibehalten des Einheitswertsystems ist 

� 

Ganzheitliche Zukunftsmodelle 

für den Ländlichen Raum 

LAbg. Ing. Josef OBER 

Steiermärkische Landesregierung, Graz 

ländern und tiefster Armut in den Entwicklungsländern. 

Die Zuvielisation ist 

gescheitert. Sie hat die Menschen weder 

zufriedener noch glücklicher gemacht. 

Die Zuvielisation ohne Sinn und Wert 

ergibt Sinn - und Wertlosigkeit. 

Die bestehende Nutzungsform der Erdressourcen 

ist verschwenderisch und ex- 

5 

in seiner bewährten Form ebenso im 

Regierungsprogramm verankert. Die 

Chancen im Bereich Erneuerbarer 

Energien müssen noch besser genutzt 

werden, zum Beispiel durch eine Verbesserung 

der rechtlichen Rahmenbedingungen 

für die Biogaseinspeisung und 

einer Verdoppelung des Biomasseeinsatzes 

bis zum Jahr 2010. Ziel soll eine aufkommensneutrale 

Steigerung der erneuerbaren 

Energien am Gesamtenergieverbrauch 

auf mindestens 25 % bis 2010 

und Verdoppelung auf 45% bis 2020 

sein. 

Mit dem vorliegenden Regierungsprogramm 

haben wir wichtige politische 

Rahmenbedingungen für unsere Bäuerinnen 

und Bauern geschaffen. Nichts 

desto trotz müssen wir schon jetzt eine 

Zukunftsdiskussion starten, um uns auf 

die Zeit nach 2013 vorzubereiten. 

Wir brauchen Antworten auf die Zukunftsfragen 

und müssen uns schon jetzt 

intensiv mit diesen auseinandersetzen, 

um unseren Bäuerinnen und Bauern Planungssicherheit 

zu bieten und unsere 

bäuerlichen Betriebe auch in Zukunft zu 

erhalten. 

trem unökologisch. 20 Prozent der Menschen 

nutzen 80 Prozent aller Ressourcen. 

Ergebnis: Klimawandel mit unvorhersehbaren 

Folgen. Die Erde wird übernutzt. 

Das bestehende Wirtschaftssystem der 

einseitigen schrankenlosen Globalisierung 

und Zentralraumorientierung ent-


wertet Menschen, Staaten und Regionen. 

Das Wirtschaftssystem dient nicht mehr 

den Menschen, sondern bestimmt die 

Menschen und beutet sie zum Vorteil 

einiger weniger aus. Entwertung und 

Ausbeutung stehen im Zentrum des Systems. 

Wirtschaft, Politik und Medien 

haben diese einseitige Fokussierung auf 

Globalisierung und Zentralraumorientierung 

als die einzig selig machende verabsolutiert. 

Die einseitige globale Produktions-, 

Wirtschaftsausrichtung dient 

einigen Wenigen und kommt der Masse 

sehr teuer zu stehen. Mit den Bildern von 

gestern können wir den Ländlichen 

Raum von morgen nur aufwendig erhalten. 

Für die Weiterentwicklung des 

Ländlichen Raumes müssen wir ihn 

neu denken. Das heißt: Das bestehende 

Lebens- und Wirtschaftssystem 

muss von einem Zukunftsmodell 

- einem neuen Bild der Zukunft 

- abgelöst werden. 

Der politische Auftrag ist es, den Wandel 

vom bestehenden System 

• der Zuvielisation 

• der Übernutzung 

• der Entwertung 

• der einseitigen Bereicherung 

zur Mehrwertgesellschaft verantwortungsvoll 

zu gestalten. 

Zukunftsmodell 

Mehrwertgesellschaft 

Wir brauchen eine Vision, um den mentalen 

Wandel von der Erhaltung des 

Ländlichen Raumes hin zu einem zukunftsorientierten 

Bild der Mehrwertgesellschaft 

zu schaffen. 

Mit Einzellösungen und segmentierter 

Wahrnehmung schaffen wir es nicht! 

Wir brauchen eine ganzheitliche 

Vision 

Die langfristige ganzheitliche Vision 

der regionalen Inwertsetzung 

muss alle Beölkerungs- und Berufsgruppen 

sowie alle Institutionen, 

Körperschaften und Interessensvertretungen 

einbinden. 

Wir brauchen eine persönliche 

und regionale Inwertsetzung 

Als erstes müssen wir diesen Raum inwertsetzen. 

Dabei geht es um das Wiederentdecken 

der menschlichen Talente, 

der naturräumlichen Ressourcen sowie 

der Schönheiten und des wirtschaftlichen 

Potentiales. Daraus ergibt sich die 

Chance, Bestehendes zu innovieren (neu 

darzustellen). 

Im Zuge der Inwertsetzung des Ländlichen 

Raumes ist die Vision der Schaffung 

eines innovativen, lebenswerten 

Lebens- und Wirtschaftsraumes greifbar. 

Wir müssen den Ländlichen Raum 

neu denken. Wesentliche Instrumente 

dafür: Werte - Philosophie - Sprache - 

Design. Sowie wir über diesen Raum 

denken und reden - so ist er. „Die Grenzen 

deiner Sprache sind die Grenzen 

deiner Welt“ (WITTGENSTEIN). 

Der Ländliche Raum der Zukunft 

braucht unsere Aufmerksamkeit. 

Wirtschaftskompetenzentwicklung 

Wir brauchen eine ganzheitliche den 

Ländlichen Räumen angepasste Innovations- 

und Wirtschaftspolitik. 

Bündelung der Wirtschaftskräfte 

Im Ländlichen Raum verschmelzen die 

Politik der Landwirtschaft, der Wirtschaft, 

des Gewerbes, des Handels und 

des Tourismus synergetisch zu einer 

Politik der Regionalwirtschaft, die in einem 

gemeinsamen Leitbild der Regionalwirtschaft 

mündet. 

Regionalwirtschaft 

Für die Schaffung eines innovativen lebenswerten 

Wirtschaftsraumes brauchen 

wir eine Maximierung der Wertschöpfung 

in der Regionalwirtschaft von 

derzeit 25% auf 50%. 

Balance der Wirtschaft 

Wir brauchen eine Koexistenzwirtschaft 

von mindestens 50% regional und maximal 

50% global. Die Balance der neuen 

Wirtschaft muss von einer neuen 

Ethik und Moral des Wirtschaftens geleitet 

sein und soll allen Menschen und 

Regionen langfristig Chancen und Wohlstand 

bieten. 

� 

Kräfte bündeln 

Wir müssen nicht für die Menschen, sondern 

mit den Menschen, d.h. mit allen 

Bevölkerungs- und Berufsgruppen die 

Vision einer innovativen lebenswerten 

Region anstreben. 

Durch dieses Zusammenwirken bekommt 

dieser Wandel auch die notwendige 

Kraft. Neben der Kraft braucht der 

Wandel aber auch Zeit - mindestens 10 

Jahre, damit die Menschen die gewünschte 

Zukunft in ihr tägliches Leben, 

Handeln und Wirtschaften integrieren 

können. 

Lebenskompetenzentwicklung - Balance 

des Lebens 

Der Ländliche Raum braucht eine neue 

Wertekultur, mit der sich dank einer neuen 

Lebens-, Arbeits- und Wirtschaftskultur 

alle Bevölkerungs- und Berufsgruppen 

identifizieren können. 

Selbstverantwortungsbürgerbewegung 

Die Selbstverantwortungsbürgerbewegung 

wird die Suche nach dem vordergründigen 

Glück - Zuvielisation - durch 

die Suche nach dem tieferen Sinn ersetzen. 

Mit diesem ganzheitlichen Prozess 

„den Ländlichen Raum neu denken“ und 

seiner Vision, der Schaffung eines innovativen, 

lebenswerten Lebens- und Wirtschaftsraumes, 

geben wir diesem Raum 

langfristig zukunftsorientierten Sinn. 

Daraus entsteht eine neue positive Gesinnung 

für den Ländlichen Lebens- und 

Wirtschaftsraum. 

So kann der Ländliche Raum Ausgangspunkt 

für die neue Selbstverantwortungsbürgerbewegung 

sein, weil im Ländlichen 

Raum noch genug Wurzeln und 

Werte vorhanden sind, diese gewünschte 

Zukunft eigenverantwortlich zu gestalten. 

Weitere Infos zu ganzheitlicher regionaler 

Entwicklung: www.vulkanland.at 

Spezialtouren für Regionalentwickler 

und regionale Verantwortungsträger: 

„Gelebte Regionalentwicklung - die 

Inwertsetzung einer Region an praktischen 

Beispielen gezeigt“ - Geführte 

Touren auf den Spuren der Vulkane in 

einer Region im Aufbruch zur Einzigartigkeit. 

Kontakt: Gabriele GRANDL, 

Auersbach 130, 8330 Feldbach, Tel. 

03152-8575-710, www.vulkanland.at 



Modernes Landmanagement - 

eine Antwort auf den globalen Marktdruck!? 

Univ.Doz. Dr. Karl BUCHGRABER 

Institut für Pflanzenbau und Kulturlandschaft der HBLFA Raumberg-Gumpenstein, A-8952 Irdning 

Land der Kleinbauern 

mit großer Willenskraft 

190.000 meist sehr kleine landund forstwirtschaftliche 

Familienbetriebe haben 

eine flächendeckende Bewirtschaftung 

in Österreich bisher aufrechterhalten und 

dabei qualitative Produkte erzeugt. Um 

eine höhere Produktivität zu erzielen, 

haben sich in den letzten Jahren schon 

die ersten Betriebsgemeinschaften und 

Spezialisierungen entwickelt. Wollen wir 

insbesondere in den benachteiligten Regionen 

(70 % der Gesamtfläche) eine 

Nutzung der Flächen weiterführen und 

auch die Hofstellen und die ländliche 

Infrastruktur intakt halten, so bräuchte 

es neben der gewohnten Bewirtschaftung 

über die Einzelbetriebe eine neue Strategie 

der Bewirtschaftung gefährdeter 

Regionen. 

Historisch entstandene und topografisch 

vorgegebene Strukturen prägen diese 

klein strukturierte und kleinstparzellierte 

Land- und Forstwirtschaft in schwierigen 

Geländeformen. 60 % der Grünlandparzellen 

sind kleiner als 0,5 Hektar. 

50 % der Wiesen und Weiden sind 

in steilerer Lage und die Milchkontingente 

der Betriebe liegen durchschnittlich 

um die 55 t. Die durchschnittliche 

Kuhzahl bewegt sich um 10 Stück, in der 

Berglage noch deutlich darunter. 70 % 

der Betriebe werden im Neben- und Zuerwerb 

geführt, das heißt, die Arbeitskraft 

am Betrieb selber ist knapp und die 

Last groß. Dass derart viele kleine Betriebe 

noch geführt werden, ist oftmals 

der übergebenden Generation und der 

starken Bindung zu Haus und Hof zu verdanken. 

Wo diese emotionale „Bodenhaftung“ 

nicht vorliegt, erfolgt die Aufgabe 

der Bewirtschaftung rascher. 

Diese schwierigen Geländeverhältnisse 

im Berggebiet mit der weitläufigen und 

teueren Infrastruktur (Wegenetz, Strom, 

Milchabholung, Schulkindertransport 

etc.) kann nur dann aufrechterhalten bleiben, 

wenn auch eine gewisse „kritische“ 


Masse vorliegt, d.h. wenn es sich 

überhaupt lohnt, diese Regionen zu erschließen. 

Hören dort und da noch welche 

auf, es genügen bereits einige Betriebe, 

da wir schon oft mit der kritischen 

Masse sehr knapp sind, so steht ein Seitental, 

eine Hochebene oder eine gesamte 

gefährdete Region vor dem Ende. 

Die Agrarquote von 5 %, in einigen Regionen 

noch weniger, ist für viele angedachte 

Dienstleistungen im ländlichen 

Raum bis hin zur Übernahme der Energieversorgung 

nicht sehr ausreichend. 

Die gepflegte und produktiv genutzte 

Kulturlandschaft macht in Österreich in 

den unterschiedlichen Landschaftsformen 

einen wesentlichen Teil der Identität 

aus. Wir sind Vorzeigeland in Bezug 

auf den intakten ländlichen Raum und 

wollen mit den finanziellen Anreizen aus 

EU, Bund und Land hier noch Impulse 

setzen. Entscheidend wird letzten Endes 

wohl sein, wie viele tatkräftige Menschen 

diesen Raum beleben und wie viele 

davon bereit sind, die Arbeiten der Landbewirtschaftung 

zu übernehmen. Die 

Kleinstrukturiertheit und die dauernde 

Bindung an das Tier werden für die kommende 

Bauerngeneration der Maßstab 

für die Aufrechterhaltung der Hofstrukturen 

sein. Die Willenskraft der Bäuerinnen 

und Bauern gerade in den schwierigen 

Berglagen ist groß, doch sollte 

nicht übersehen werden, dass der Leidensdruck 

wächst. 

In den nächsten 10 Jahren könnten 

wenigstens 30.000 bis 40.000 Betriebe 

in Österreich aus ökonomischen oder arbeitswirtschaftlichen 

Gründen ihr Hoftor 

schließen. Gelingt es nicht, neue Bewirtschaftungsformen 

einzuführen, so 

brechen ganze Regionen weg. Es braucht 

gerade in diesen extensiven und weniger 

pulsierenden Gebieten ein modernes 

umfassendes Landmanagement. 

Veränderungen brechen herein 

Obwohl geringfügige Umstrukturierungen 

in den agrarischen Förderungssäu- 

7 

len ab dem Jahre 2007 stattfinden, werden 

diese Entgelte bis 2013 eine gewisse 

Sicherheit in der Bewirtschaftung geben. 

Nach dem Jahre 2013 werden laut 

WTO-Verhandlungen 2005 die Zölle 

und Exporterstattungen fallen und somit 

wird doch der liberale Weltmarkt auf 

Österreich hereindrücken. Ob der Preisdruck 

ein großer wird, hängt wohl auch 

von den Entwicklungen in den nächsten 

Jahren (Energieversorgung, Qualitätsansprüche 

im Nahrungsbereich, Klimaveränderungen 

usw.) ab. Er wird vermutlich 

kleiner ausfallen als viele befürchten, 

doch dieser Druck wird auf die benachteiligte, 

klein strukturierte österreichische 

Landwirtschaft da sein. 

Da auch nicht sicher ist, wie nach 2013 

die finanzielle Unterstützung der Landwirtschaft 

aus öffentlicher Hand sein 

wird, sollten die Landwirte nicht darauf 

warten, bis sie etwas erhalten, sondern 

sollten aktiv und innovativ an der eigenen 

Zukunft, im Betrieb oder in der Region 

noch stärker zu arbeiten beginnen. 

Die Landwirtschaft hat sich in den 

letzten Jahren in einen gewissen Zustand 

der Sättigung begeben, in der 

das unzufriedene Warten auf Geld essentieller 

ist, als das innovative Streben, 

aus den betrieblichen Möglichkeiten 

etwas Neues zu machen. Nur ein 

Aufbruch in dieser Wohlstandsgesellschaft 

kann uns die Zukunft sichern. 

Derzeit können wir aus einer hervorragenden 

Position in die Produktion 

von qualitativen Lebens- und Futtermittel, 

von nachwachsender Biomasse 

und gepflegter und ökologisch produktiv 

genutzter Kulturlandschaft einsteigen. 

Hat man oftmals seinen Betrieb 

in den letzten Jahren förderungsoptimiert 

geführt, so sollte die Zeit 

wieder reif sein für mehr Eigeninitiative, 

Kreativität, Innovationsfreude 

und Mut für unternehmerisches Handeln.


Modernes Landmanagement 

Wirtschaftlich gesunde Vollerwerbsbetriebe, 

aber auch Neben- und Zuerwerbsbetriebe 

mit einer vernünftigen Erwerbskombination 

sowohl als Ackerbau- wie 

auch Grünlandbetrieb, sollten als Familienbetrieb 

weitergeführt werden. Die 

Einbindung des Maschinenringes sollte 

hier die Geräte- und Maschinenkosten 

minimieren und die Arbeitsspitzen durch 

externe Arbeitskräfte abfangen helfen. 

Betriebskooperationen, in denen ein Betrieb 

die Milchviehhaltung und der Kooperationsbetrieb 

die Jungviehhaltung 

durchführt, sind auch der Versuch, die 

jeweiligen Ressourcen bestmöglich auf 

unterschiedliche Art zu nutzen. Die Betriebsgemeinschaften, 

wie sie in den letzten 

Jahren entstanden sind, gehen auch 

den Weg, Betriebe zusammenzuführen, 

um ökonomisch bestmöglich und in einer 

bestimmten Größe die künftigen 

Anforderungen zu überstehen. 

Beim modernen Landmanagement geht 

es um die gemeinschaftliche Bewirtschaftung 

einer landund forstwirtschaftlichen 

Fläche mit vielen Hofstellen in 

einem Seitental, auf einer Hochebene 

oder in einer Region. Die maximale 

Form der Zusammenarbeit der klein 

strukturierten und klein parzellierten 

Betriebe wäre, alle vorhandenen Ressourcen 

(Flächen, Gebäude, Maschinen, 

Geräte, Tiere, Kapital und Arbeitskraft 

….) nach einer gerechten Bewertung in 

eine derartige Gemeinschaft unter Beibehaltung 

des Eigentumsrechtes einzubringen. 

Jede Hofstelle sollte eine wichtige 

Funktion im Gesamtkonzept, jede 

Bäuerin und jeder Bauer eine für sie zu- 

Abbildung 1: Ist in einem Seitental die Mindestanzahl an 

Betrieben verloren gegangen, so wird es für die „Überlebenden“ 

besonders schwer, die Infrastruktur und eine offene 

Kulturlandschaft zu erhalten 

geschnittene Aufgabe bei der gemeinschaftlichen 

Bewirtschaftung erhalten. 

Der große Vorteil liegt in der Bewirtschaftung 

einer Fläche ohne Grenzen und 

in der effizienteren Ausnutzung der Maschinen, 

Geräte und Gebäude sowie der 

Tiere. Die Arbeitskraft könnte so eingesetzt 

werden, dass gewisse „Freizeiten“ 

für zusätzliche interne oder externe Aktivitäten 

entstünden. Es entsteht dadurch 

ein gewisser sozialer Spielraum und 

möglicherweise eine Entlastung und 

Entspannung. Es wäre plötzlich nicht 

mehr wegen 5 oder 15 Kühen „jeder oder 

jede“ jahrein und jahraus an den Betrieb 

gebunden, sondern könnte auch mit der 

Familie über das Wochenende oder in 

den Ferien etwas unternehmen. Neue interessante 

Aktivitäten für den ländlichen 

Raum (Vermarktung, Produktinnovation, 

Organisation in den Gemeinden und 

im Tourismus, Soziales etc.) könnten 

vermehrt in Angriff genommen werden. 

Die Besitzer und Bewirtschafter in einer 

gefährdeten Region müssten sich grundsätzlich 

über eine derartige gemeinsame 

Vorgangsweise einigen und noch professionell 

betreuen und beraten lassen. Es 

gibt noch keine all zu großen Erfahrungen 

beim Aufbau von flächendeckenden 

Betriebsgemeinschaften in derartigen 

Gebieten. 

Das Einkommen für den Gemeinschaftsbauern 

entsteht aus seinen eingebrachten 

Leistungen (Arbeitszeit, Fläche im 

eingestuften Ertragspotenzial, Maschinen 

und Geräte, Tiere, Kontingent, Förderungsansatz 

etc.) im Verhältnis zum 

Gesamtbetriebserfolg. 

Mit diesem modernen Landmanagement 

besteht die absolute Chance, das gesamte 

Land kostengünstiger und Ressourcen 

sparender zu bewirtschaften. All jene, die 

sonst die Bewirtschaftung aufgeben, weil 

eben zu klein, zu maschinen- und geräteintensiv 

etc., könnten sich so noch einbringen. 

Jene, die sich mehr in der Landund 

Forstwirtschaft verwirklicht sehen, 

hätten über die größeren Einheiten zusätzliche 

Möglichkeiten. 

Im Berggebiet würde sich neben der 

Milchwirtschaft auch die Fleischwirtschaft 

mit Weidehaltung anbieten. Wo 

jetzt 500 ha in 700 Parzellen vorliegen, 

könnte dann bei der gemeinsamen Bewirtschaftung 

in einer Fläche eine wesentlich 

günstigere Form der Weidehaltung 

gewählt werden. Plötzlich hätten 

wir Verhältnisse wie in Neuseeland. Mit 

Low Input-Systemen - mit wenig oder 

auch ohne Kraftfutter und ohne N-Mineraldünger 

- könnten die Tiere die Natur 

nutzen und dabei bestes Fleisch oder/ 

und die wertvolle Milch geben. Der Wiederkäuer 

sollte wieder die Wiesen, Weiden 

und Almen, die in so vielfältiger 

Form im Alpenraum vorkommen, produktiv 

veredeln. Das teuer werdende 

Kraftfutter wird uns auch in der Züchtung 

wieder in diese Low Input-Richtung 

bringen, wo durch ein gekonntes Weide- 

und Wiesenmanagement bei unseren 

Niederschlägen und Bodenverhältnissen 

ein gutes Leistungsniveau möglich ist. 

Der Land- und Forstwirt wird sich künftig 

auch stark um die Biomasse aus dem 

Wald bemühen, mehr als bisher. Ist diese 

Waldarbeit lohnender als die Vieharbeit, 

so wird wohl der Schwerpunkt ver- 

Abbildung 2: Die alten Umstellungsgenossenschaften hatten 

auch den gemeinsamen Fortschritt zum Ziel, die flächigen 

Betriebsgemeinschaften können in besonderen Lagen 

und Situationen durch modernes Landmanagement 

einer Region eine neue Chance eröffnen 



lagert werden. Dann ist es erst recht wichtig, dass eine effiziente Bewirtschaftungsform das gesamte Grünland, mit den Tieren 

im Mittelpunkt, auch produktiv nutzt. Würde es so wie bisher mit der Grünlandbewirtschaftung im Berggebiet weitergehen, so 

wäre mittelfristig das Zuwachsen und Verbuschen unaufhaltsam. Diese verwaldeten Flächen würden uns in 20 bis 30 Jahren 

wieder stark in der Ernährung der Tiere und in weiterer Folge der Menschen fehlen. Würden die vielen kleinen Betriebe jetzt 

aufhören, so würden uns in weiterer Folge auch die guten Arbeitskräfte im ländlichen Raum in ihrer dualen Verwendung 

abgehen. 

Der ländliche Raum und die klein strukturierte Landwirtschaft haben eine große Chance, wenn sie sich weiterentwickeln. 

Voll-, Neben- und Zuerwerbsbauern sowie Gemeinschaftsbauern sollten das Land künftig nebeneinander bewirtschaften. 

Ein modernes Landmanagement, in dem die Bäuerin und der Bauer versuchen, ihre Fähigkeiten einzubringen, um dabei die 

nötigen Freiräume zu erhalten. Die Gesellschaft, insbesondere der Tourismus, müsste für diese Entwicklung größtes Interesse 

haben, werden doch das wertvolle und nicht importierbare Gut „Kulturlandschaft“ sowie die hoch qualitativen Lebensmittel 

aus dieser intakten Umwelt von heimischer Landwirtschaft erzeugt. Bis 2013 sollten wir uns im Landmanagement 

weiterentwickelt haben, sonst könnte diese klein strukturierte Landwirtschaft gerade in den benachteiligten Gebieten ein 

unlösbares Problem werden. Dazu braucht es aber auch eine eigene Entwicklung im Kopf. 

Für den Bauern und die Bäuerin ist es eine enorme Herausforderung, diesen Weg zu gehen, aber für viele die einzige 

Chance, Landbewirtschafter zu bleiben. Rahmenbedingungen sollen ein gutes Umfeld für Veränderungen im Kopf schaffen. 

Der Grund und Boden bleibt Eigentum, jedoch die Grenzen müssen für eine offene Bewirtschaftung fallen. 


� 

Abschätzung des Energieholzbedarfes in Österreich 

Abschätzung der 

Gesamtbedarfsmenge 

Die Abschätzung des Energieholzbedarfes 

in Österreich ergibt für 2006 über alle 

Segmente (Brennholz, Briketts, Pellets, 

Restholz, Hackgut und Rinde) eine Gesamtmenge 

von ca. 16,5 Mio. Festmeteräquivalent. 

Die größte Bedarfssteigerung 

ist in den kommenden Jahren im 

Bereich der Biomasse-KWK-Anlagen zu 

erwarten. Der rasche Anstieg der Holznachfrage 

aus dem österreichischen 

Wald sowohl für die stofflichen Verwertungsschienen 

(Säge-, Papier- und Plattenindustrie) 

als auch für die energetische 

Nutzung stellt für alle Akteure am 

Holzmarkt eine besondere Herausforderung 

dar. Die Ernte- und Transportkapazitäten 

sowie die Logistiksysteme 

müssen für die neue Nachfragesituation 

erweitert und weiterentwickelt werden. 

Die Waldbesitzer sollten die gute Absatzmöglichkeit 

für alle anfallenden 

Holzsortimente zur Optimierung ihrer 

Hektarerträge jetzt rasch nutzen. 

Dipl.-Ing. Kasimir NEMESTOTHY 

Österreichische Energieagentur, Otto-Bauer-Gasse 6, 1060 Wien 

Brenn- bzw. Scheitholz 

Für den traditionellen Brenn- bzw. 

Scheitholzeinsatz zeigen die Mikrozensuserhebungen 

der Statistik Austria einen 

hohen Gesamtbedarf von 6,5 bis 7 

Mio. Festmeteräquivalent pro Jahr, der 

langjährige Trend ist wegen der sukzessiven 

Umstellung der Heizsysteme auf 

komfortable automatisch betriebene 

Heizanlagen stagnierend bis leicht fallend. 

Dem langjährigen Trend folgend, 

könnte bis 2010 ein leichter Rückgang 

des Brenn- bzw. Scheitholzbedarfes prognostiziert 

werden. Allerdings sind die 

klimatischen Bedingungen (Heizgradtage 

- HGT) der jeweiligen Heizperiode, 

die Veränderungen der Lagerhaltung bei 

den Haushalten und die Wechselwirkung 

des Bedarfes mit Preisentwicklungen 

bei den fossilen Energieträgern nicht 

bzw. kaum prognostizierbar. Die Variationsbreite 

für den Brennholzeinsatz 

schwankt nach der Erhebungs- und 

Hochrechnungsmethode der Statistik 

Austria in enger Korrelation mit den 

9 

HGT um ca. +/-1 Mio. FM pro Jahr um 

den langjährigen Mittelwert. Demnach 

wäre - je nach Witterungssituation - für 

die kommenden Jahre auch ein Mehrbzw. 

Minderbedarf von 1 Mio. FM gegenüber 

2006 im Bereich des Möglichen. 

Holz- und Rindenbriketts 

Der jährliche Holz- und Rindenbrikettsbedarf 

ist in Österreich von 1990 bis 

2006 bei langsam steigendem Trend auf 

etwa 450.000 Festmeteräquivalent gestiegen. 

Bei Fortschreibung der bisherigen 

Steigerungsraten kann für diesen 

Brennstoff ein Mehrbedarf an Spänen 

und Rinde von ca. 10.000 bis 20.000 

Festmeteräquivalent pro Jahr prognostiziert 

werden. 

Da Briketts im Gegensatz zu Pellets nur 

in manuell beschickten Feuerungsanlagen 

zum Einsatz kommen und durch 

preisgünstigeres Scheitholz substituierbar 

sind, wird voraussichtlich in Zukunft 

bei begrenztem Spanangebot vor allem 

in weitere Pelletieranlagen investiert.


Pellets 

Der Pelletsabsatz boomt in Österreich 

seit der Markteinführung im Jahr 1994 

und hat im Jahr 2006 bereits ca. 850.000 

Festmeteräquivalent erreicht. Auch unter 

vorsichtiger Einschätzung der Wachstumsraten 

beim jährlichen Kessel- und 

Ofenabsatz kann für dieses Segment eine 

Bedarfserhöhung um 150.000 bis 

200.000 Festmeteräquivalent pro Jahr 

(Späne- und Hackgutbedarf für den Inlandsbedarf 

an Pellets) prognostiziert 

werden. 

Restholz, Hackgut und Rinde 

Der Restholz-, Hackgut- und Rindenbe- 

Energieholzkulturen - eine zukunftsträchtige Alternative?! 

Dipl.-Forstwirt Frank BURGER 

Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft, Am Hochanger 11, 85354 Freising, email: bur@lwf.uni-muenchen.de 

Abbildung 1: Der Gehölzmähhäcksler bei der Ernte von Pappeln 

Ausgelöst durch die Ölpreisschocks beschäftigt 

man sich seit den siebziger Jahre 

des vorigen Jahrhunderts in Deutschland 

mit dem Anbau schnellwachsender 

Baumarten auf landwirtschaftlichen Flächen 

zur Energieerzeugung. In den achtziger 

Jahren kam neben dem energiepolitischen 

ein weiteres Motiv hinzu: man 

suchte wegen der Überproduktion in der 

Landwirtschaft nach Einkommensalter- 

darf der Biomasseheizanlagen ist nach 

Abschätzungen auf Datenbasis der jährlichen 

Biomasse-Heizungserhebung der 

Niederösterreichischen Landes-Landwirtschaftskammer 

auf ca. 3.700.000 

Festmeteräquivalent gestiegen. Entlang 

der Trendkurven kann eine weitere Steigerung 

um ca. 200.000 FM pro Jahr 

prognostiziert werden. 

Der stärkste Nachfragesteigerung nach 

Energieholzsortimenten lässt sich für die 

neu errichteten bzw. in Bau befindlichen 

Biomasse-KWK-Anlagen abschätzen. 

Nach einer Statuserhebung im Frühjahr 

2006 zu KWK-Projekten in den Bundesländern 

(in Betrieb, in Bau bzw. Bau 

� 

nativen außerhalb des herkömmlichen 

Nahrungsmittelbereiches. Der sprunghafte 

Anstieg des Ölpreises seit der Jahrtausendwende 

macht den Anbau der sogenannten 

„Energiewälder“ heute erneut 

hochaktuell. 

Bereits Anfang der neunziger Jahre setzte 

die Bayerische Landesanstalt für Wald 

und Forstwirtschaft auf das Thema 

Energie aus Holz. 1992 startete ein lang- 

beauftragt) wäre in diesem Segment eine 

Bedarfssteigerung von ca. 4,5 Mio. Festmeteräquivalent 

im Jahr 2006 auf ca. 

5,6 Mio. Festmeteräquivalent im Jahr 

2007 ableitbar. 

Das Summenbild umfasst undifferenziert 

alle in Biomasse-KWK-Anlagen energetisch 

nutzbaren Holzsortimente (Rinde, 

Reststoffe wie z.B. Schleifstaub, Industrieresthölzer, 

Waldrestholz bzw. -hackgut, 

etc.). 

Für die Brennstoffbedarfschätzung wurden 

unter anderem Annahmen zu den 

Volllaststunden der Anlagen bzw. zum 

Energieinhalt der eingesetzten Holzsortimente 

getroffen. 

fristiges Projekt zum Thema Anbau von 

Energiewäldern auf landwirtschaftlichen 

Flächen. 

Die Versuchsflächen der LWF liegen in 

verschiedenen Regionen Bayerns. Neben 

verschiedenen Sorten von Balsampappel, 

Korbweide und Aspe werden auch 

Roterle und Robinie hinsichtlich ihres 

Potenzials zur Biomasseproduktion untersucht. 

Schwerpunkt der Arbeiten sind 

ertragskundliche Untersuchungen, der 

Einsatz von neuen rationellen Arbeitsverfahren 

sowie ökologische Begleitforschung. 

Landnutzung zwischen 

Ackerbau und Forstwirtschaft 

Energiewälder stellen eine neue Landnutzungsform 

dar, die zwischen Landund 

Forstwirtschaft einzuordnen ist. Das 

Nutzungskonzept ähnelt dem in Europa 

seit langem bekannten Niederwald zur 

Brennholzerzeugung, jedoch mit dem 

Unterschied, dass züchterisch bearbeitetes 

Material in sehr kurzen Umtriebszeiten 

auf (stillgelegten) landwirtschaftlichen 

Flächen angebaut wird. Bei der 

Ernte kommen zum Teil Mähtechniken 

zum Einsatz, die mehr der landwirtschaftlichen 

Produktion ähneln. Die Bäu- 



t atro/ha + Jahr 

14,00 

12,00 

10,00 

8,00 

6,00 

4,00 

2,00 

0,00 

6,38 

5,83 

Roterle Korbweide 

85/55 

me treiben in der nächsten Vegetationsperiode 

aus dem Stock wieder aus. Nach 

dem Prinzip „einmal pflanzen, mehrmals 

ernten“ kann so der umweltfreundliche 

Energierohstoff Holz über viele Jahre auf 

landwirtschaftlichen Flächen produziert 

werden. 

Wuchspotenziale 

Verschiedene Sorten der Balsampappel 

zeigten durchgehend die besten Wuchsleistungen 

vor Aspe, Roterle und Weide. 

Die Abbildung 2 verdeutlicht diese 

Tatsache. Maßeinheit ist die Tonne absolut 

trockene Biomasse. 

Während Roterle und Weide auf Zuwachsleistungen 

von um die sechs Tonnen 

atro pro Jahr und Hektar kommen, 

liegen fast alle Balsampappeln über zehn 

Tonnen, Spitzenwuchsleistungen der 

Balsampappel gehen sogar bis über 13 

Tonnen. Durch Verbrennung dieser 

Holzmenge lassen sich pro Jahr und Hektar 

mindestens 5.000 Liter Heizöl einsparen. 

Die Ernte 

Die Ernte von Energieholzkulturen ist 

von einigen Besonderheiten geprägt. Sie 

erfolgt immer außerhalb der Vegetationszeit, 

da sonst die Wiederausschlagsfähigkeit 

der Bestände gefährdet werden wür- 


Jährliche Massenleistung Vfl. Coburg, 2. Umtrieb 

7,19 

Korbweide 

722/51 

11,33 

13,29 

9,77 

10,02 

10,44 

11,01 

P 10/85 Hybrid 275 Max 1 Max 2 Max 3 Max 4 

Abbildung 2: Jährliche Zuwachsleistung von Roterle, Korbweide (85/55, 722/ 

51) und Balsampappel (P 10/85, Hybrid 275, Max 1, 2, 3, 4) 

de. Außerdem führen die geringen Stückmassen 

der Bäume zu relativ hohen Kosten. 

Ein Großteil der Kosten des Produktionssystems 

Energiewald, aber auch das 

größte Rationalisierungspotential liegt 

demnach in der Ernte! 

Im Prinzip stehen für die Ernte von 

Energiewäldern sämtliche forstlichen 

Erntetechniken zur Verfügung. Die geringen 

Stückmassen der fünfjährigen 

Bäume und die kahlschlagartige Ernte 

lassen jedoch auch den Einsatz hochmechanisierter 

Verfahren sinnvoll erscheinen 

(Abbildung 1). 

Ökologie 

Der Anbau der „Dauerkultur“ Energiewald 

auf stillgelegten landwirtschaftlichen 

Flächen verändert dort die ökologischen 

Verhältnisse. Die aufwachsenden 

Bäume beschatten die Fläche während 

der Vegetationszeit, durch den 

Laubfall bildet sich unter Energiewäldern 

die Humusform des typischen 

Mulls. Die Wurzeln der Bäume verhindern 

eine Erosion des Bodensubstrats. 

Auch auf eine Düngung kann, zumindest 

in den ersten zehn Jahren, verzichtet 

werden. Somit entsteht ein Ökosystem, 

das in seinen ökologischen Wirkungen 

zwischen Hochwald und landwirtschaftlich 

genutzter Fläche eingeordnet wer- 

� 

11 

den kann. Dies bestätigen auch Aufnahmen 

des Sommervogelbestandes in 

Energiewäldern in Nordhessen. 

In Bayern wurden vegetationskundliche 

Untersuchungen in Energiewäldern 

durchgeführt. Sie zeigen, dass deren Artenreichtum 

in der Begleitflora meist um 

ein Vielfaches höher ist als auf den benachbarten 

landwirtschaftlichen Flächen. 

Untersuchungen zur Spinnenfauna lassen 

eine Entwicklung der Population zu 

einer niederwaldtypischen Spinnenzönose 

erwarten. 

Ausblick 

Die letzten Jahre sind geprägt von einer 

zunehmenden Konkurrenz um den Rohstoff 

Holz. Steigende Rundholzpreise 

sind eine deutlich sichtbare Folge. Aber 

auch die Energieholzsortimente legten 

im Preis deutlich zu. So erhöhte sich der 

Preis von Holzhackschnitzeln nach Angaben 

des Deutschen Statistischen Bundesamtes 

im Vergleich zum Vorjahr um 

fast 37 %. Sägespäne stiegen um knapp 

22 %. Für Holzpellets sind von Erzeugerseite 

ebenfalls Preissteigerungen angekündigt 

worden. 

Der praktische Anbau von Energiewäldern 

zur nachhaltigen Erzeugung von 

Holzbiomasse durch die Landwirte steht 

im Moment noch am Anfang. 

Wie die Erfahrungen aus Norditalien 

zeigen, braucht es aber eine gewisse „kritische 

Masse“, damit dringend notwendige 

Entwicklungen in der Erntetechnik 

stattfinden. Zusätzlich müssen die Züchtungsaktivitäten 

bei der Balsampappel in 

Mitteleuropa wieder aufgenommen werden. 

Außerdem ist die versuchsweise 

Erprobung von Neuzüchtungen aus anderen 

Ländern der EU notwendig, um die 

genetische Ausgangsbasis für den Anbau 

zu erweitern. 

Wenn diese genannten Voraussetzungen 

erfüllt werden, so kann der Anbau von 

Energieholzkulturen auf landwirtschaftlichen 

Flächen eine Möglichkeit der 

nachhaltigen und ökologischen Energieproduktion 

sein, der auch für die Landwirte 

lukrativ ist.


Offensive Holz 

Dipl.-Ing. Stefan ZWETTLER 

Leiter Forstabteilung der LK Steiermark, Geschäftsführer Waldverband Steiermark, Graz 

Die Nachfrage nach dem Rohstoff Holz 

erlebte in Österreich im vergangenen 

Jahr einen Aufwärtstrend wie nie zuvor. 

Eine intensive Erweiterung der Verarbeitungskapazitäten, 

vor allem im Sägebereich 

im benachbarten Ausland, haben 

übliche Importströme empfindlich reduziert. 

Durch einen langen und harten 

Winter 2006 hat sich die Versorgungssituation 

vieler Weiterverarbeitungsbetriebe 

weiter verschlechtert. Trotzdem ist 

es gelungen durch eine intensive Öffentlichkeitsarbeit 

und eine Mobilisierung 

aller zur Verfügung stehenden Kräfte, im 

Laufe des Jahres, die fehlenden Mengen 

zu kompensieren und zusätzliche Einschlagssteigerungen 

zu erreichen. Sehr 

positiv beigetragen zu dieser Entwicklung, 

hat der Anstieg, des seit Jahren stagnierenden 

Holzpreises, in allen Sortimenten 

um 15% bis 30 %. 

Die Forst- und Holzwirtschaft inklusive 

der Papierindustrie hat in Österreich eine 

große Tradition und Bedeutung. Rund 

280.000 Menschen leben von Wald und 

Holz. Gemeinsam wird ein Produktwert 

aus den Produkten von rund 10,6 Mrd. 

Euro erreicht. In der Außenbilanz mit 

einem Exportüberschuss von rund 3,31 

Mrd. Euro nimmt dieser Wirtschaftsbereich 

nach dem Fremdenverkehr die 

zweitwichtigste Position ein. Durch eine 

intensive Holzwerbung und eine sehr 

innovative Weiterentwicklung des Holzbaues 

ist es in den letzten Jahren gelungen, 

den pro Kopf Holzverbrauch von 

0,30 m³ auf 0,62 m³ zu verdoppeln. Die 

zusätzlich benötigten Holzmengen und 

der stark gestiegene Energieholzboom 

haben in den letzten Monaten rund um 

die Rohstoffproduktion eine Art "Goldgräberstimmung" 

aufkommen lassen. 

Das Ziel der Begierde liegt vor allem im 

sogenannten Kleinwald, wo tatsächlich 

große Holzvorräte ungenutzt bleiben. 

Erfreulicher Weise konnte durch intensive 

Bemühungen der Holzeinschlag in 

den letzten Jahren kontinuierlich gesteigert 

werden. So wurden im Jahr 2005 um 

3,2 Mio. fm mehr genutzt, als 

beispielsweise im Jahr 2000. Mehr als 

31% dieser Menge stammt aus dem 

Kleinwald. 

Im österreichischen Wald, der eine Fläche 

von 3,96 Mio. Hektar und damit rund 

47,2 % der Gesamtfläche bedeckt, steht 

ein Holzvorrat von rund 1,1 Mrd. Festmeter. 

Einem jährlichen Zuwachs von 

rund 31 Mio. vfm steht eine Nutzung von 

rund 20 Mio. efm gegenüber. Unter der 

Annahme, dass die Hälfte des derzeit 

ungenutzten Zuwachses in den nächsten 

Jahren mobilisiert werden kann, und zusätzlich 

die Durchforstungsrückstände 

abgebaut werden können, ergibt sich ein 

optimistisch geschätztes, im Laufe der 

nächsten Jahre realisierbares Nutzungspotenzial 

von ~ 7,5 Mio. efm. (Sägerundholz 

3,2 Mio. efm, Industrieholz 

1,1 Mio. efm, Biomasse 3,3 Mio. efm). 

Um eine nachhaltige Nutzung dieser 

Holzmenge bewältigen zu können, bedarf 

es jedoch einer umfangreichen Investition 

in benötigte Arbeitskräfte und 

moderne Forstmaschinen. Für die dargestellte 

Einschlagserhöhung müssten 

österreichweit rund 2300 Waldarbeiter 

eingesetzt werden. Rund 100 Harvester, 

100 Forwarder, 160 Seilkräne und 660 

sonstige Arbeitsgeräte (Seilwinden 

etc.) gilt es zusätzlich anzuschaffen. Zur 

Beförderung des Rundholzes aus dem 

Wald kämen rund 180 LKW Züge zum 

Einsatz. Über die Kooperation FHP 

(Forst-Holz-Papier) werden in den Bundesländern 

Pilotprojekte initiiert, die Einschlagssteigerung 

in den österreichischen 

Wäldern erreichen sollen. Dabei 

werden die Schwerpunkte vor allem auf 

den Bereich von GIS Systemen gelegt, 

die als Grundlage für eine entsprechende 

Datenaufbereitung dienen sollen. 

Außerdem soll damit unter Einbindung 

aller Marktpartner die Logistik vom 

Wald zu den Abnehmern optimiert werden. 

Zur Verbesserung der Vorortbetreuung 

ist es geplant, zusätzliche regionale 

Waldmanager einzusetzen. Das Beispiel 

� 

Waldverband Weiz zeigt, dass durch den 

Einsatz von 5 Waldmanagern innerhalb 

von wenigen Jahren der gemeinschaftliche 

Holzverkauf um 100 % auf 120.000 

fm gesteigert werden konnte. In Zukunft 

sind diese Dienstleistungen von den 

Marktpartnern mitzufinanzieren. 

Ein Beispiel aus Osttirol soll auf praktische 

Weise die Einkommensmöglichkeiten 

darstellen, die sich durch eine nachhaltige 

Nutzung des Waldbes ergeben 

kann. Konkret wurden zwei Betriebe mit 

ähnlicher Größe verglichen. Der Aufzeichnungszeitraum 

über 35 Jahre dokumentiert, 

dass der Betrieb A mit einer 

Waldfläche von 20 ha die jährliche Nutzungsmöglichkeit 

von 140 fm fast gänzlich 

ausgenutzt hat. Im Betrieb B, mit 

ähnlicher Waldausstattung, wurden im 

Durchschnitt, im gleichen Zeitraum, pro 

Jahr nur 30 fm von möglichen 110 fm 

Nutzholz aus dem Wald entnommen. Die 

sich daraus ergebenden Ertragsunterschiede 

liegen bei rund 110.000 Euro. 

Während im Betrieb A nur durch Zuwachsabschöpfung 

ein Haus finanziert 

werden konnte, hat es im Betrieb B durch 

falschen Spargedanken nur für ein Auto 

gereicht. Nach 35 Jahren verfügen beide 

Betriebe über den gleichen Holzvorrat. 

Der erste Betrieb, der den jährlichen 

Zuwachs abgeschöpft hat, kann sich heute 

jedoch zusätzlich über bessere Holzqualitäten 

und damit über höhere Holzerlöse, 

aus dem gepflegten Wald erfreuen. 

Eine nachhaltige Waldnutzung 

stellt für viele Betriebe ein wichtiges 

Standbein dar. In unserem Land gilt es 

die Chance zu ergreifen, zusätzliche 

Holzpotentiale zu nutzen. Auf der einen 

Seite, um für die Waldbesitzer ein zusätzliches 

Einkommen zu erschließen 

und auf der anderen Seite den Holzstandort 

Österreich weiter abzusichern. Holzmobilisierung 

kann aber nicht um jeden 

Preis erfolgen. Nur über eine faire Marktpartnerschaft 

und Holzpreispolitik können 

die zusätzlichen Synergien langfristig 

abgesichert werden. 




ÖR Johann RESCH 

Vizepräsident der LK Steiermark und Vorsitzender des Forstausschusses der LK Österreich 

Angebot und Nachfrage regeln den Preis. 

Diese Gesetzmäßigkeit steht im Mittelpunkt 

allen wirtschaftlichen Handelns. 

Seit einem Jahr erleben wir in der Forstwirtschaft 

eine enorme Nachfrage nach 

dem Rohstoff Holz. Der Holzmarkt hat 

sich in der Zwischenzeit von einem Käufermarkt 

hin zu einem Verkäufermarkt 

entwickelt. Zwischen verarbeitenden 

Betrieben und der Energiewirtschaft ist 

ein starker Wettbewerb um den Rohstoff 

ausgebrochen. Damit ist es in den letzten 

Monaten, auf Grund von Angebotsengpässen, 

nach Jahren zu einem Anstieg 

des Holzpreises um durchschnittlich 

20 % gekommen. Für die Forstwirtschaft 

ist diese Preisentwicklung mehr als lebensnotwendig, 

sind doch die Erntekosten 

in den letzten Jahren enorm gestiegen. 

Im letzten Jahr ist es uns gelungen 

durch intensive Öffentlichkeitsarbeit und 

Beratung und durch die positive Holzpreisentwicklung, 

enorme Holzmengen 

zu mobilisieren. Es ist in Österreich noch 

nie so viel Holz genutzt worden wie im 

vergangenen Jahr. Die vergangenen 

Wochen haben es gezeigt. Nutzungsplanungen 

werden durch Windwurfereignisse 

immer schwieriger. Der Sturm 

Kyril hat praktisch über Nacht das momentane 

Rohstoffangebot europaweit 


um 44 Mio. Festmeter erweitert. In Österreich 

liegen rund 3 Mio. fm am Boden. 

Wenn für betroffene Waldbesitzer 

der Schaden auch sehr groß ist, so ist die 

Holzindustrie voll aufnahmefähig. Ganz 

wichtig in diesem Zusammenhang ist 

eine weitere geregelte Abfrachtung jener 

Holzmengen, die noch vor dem 

Windwurf geerntet wurden, um Qualitätsverluste 

zu vermeiden. Geschieht das 

nicht, wird die positive Einschlagsentwicklung 

und jeder Mobilisierungsgedanke 

im Keim erstickt. Eine sehr große 

Bedeutung für eine Nutzungssteigerung 

kommt dem kleineren Privatwald zu. 

Gerade mit diesem Besitz ist vorsichtig 

umzugehen. Bei allen Chancen die in 

einer Erschließung zusätzlicher Holzpotentiale 

aus bisher ungenutzten Waldgebieten 

liegt, muss das Interesse der Waldbesitzer 

voll gewahrt bleiben. Der Wald 

ist kein Selbstbedienungsladen und reduziert 

sich nicht auf ein stehendes Holzlager. 

Die Entscheidung zur Holznutzung 

liegt einzig und allein bei den 

Waldbesitzern selbst. Holzmobilisierung 

kann nicht verordnet werden. Nur eine 

intensive Überzeugungsarbeit, vor allem 

bei den höfefernen Waldbesitzern, kann 

eine nachhaltige Nutzungssteigerung 

bewirken. Sogenannte Waldwirtschafts- 

� 

13 

pläne, die eine einfache Inventur der 

Waldbestände darstellen, dienen als 

Grundlage für die Nutzungsplanung. 

Eine Steigerung der Energieholzmengen 

aus dem österreichischen Wald ist, mit 

Ausnahme des Niederwaldes, wirtschaftlich 

nur über eine Mobilisierung aller 

Sortimente (Blochholz, Schleifholz, 

Brennholz) möglich. Die Waldverbände 

bemühen sich seit Jahren erfolgreich, 

ihre Mitglieder bei der Bewirtschaftung 

der Wälder zu unterstützen. Holzverkauf 

ist Vertrauenssache. So werden in Österreich 

bereits 2,6 Mio. fm Rundholz 

gemeinschaftlich über die Waldverbände 

vermarktet. Im österreichischen Wald 

wächst jede Sekunde ein Festmeter Holz 

nach. Um die hohe Waldgesinnung und 

die Nachhaltigkeit der Bewirtschaftung 

die unser Land auszeichnet wahren zu 

können, darf eine Nutzung zusätzlicher 

Holzpotentiale auch in Zukunft nur 

durch fachlich geschultes Forstpersonal 

erfolgen. Rund 800 Millionen Tonnen 

Kohlenstoff sind in den Bäumen und im 

Waldboden gespeichert. Holz bremst den 

Klimawandel, Holznutzung und -verwendung, 

sowohl im stofflichen, als auch 

im energetischen Bereich, stellt damit 

einen wesentlichen aktiven Beitrag zum 

Klimaschutz dar.



Der Auftrag 

• Marktsituation (Nachfrageüberhang) 

• Mitglieder der Maschinenringe (Maschinenring 

als Flächendienstleister) 

• Kunden und Dienstleister der Maschinenringe 

• Politik und Interessensvertretung der 

Land- und Forstwirte 

• Industrie 

• Gesellschaft 

Die Zielsetzung 

• Der Maschinenring ist umfassender 

Flächendienstleister. Dies unter dem 

Hintergrund das 47% der Gesamtfläche 

Wald sind. 

Dr. Matthias THALER 

Maschinenring Österreich, Linz 

Unser Angebot 

• Komplettdienstleistungen von der 

Beratung bis zur Vermarktung. 

• „Einen“ Ansprechpartner für Kunden 

und Dienstleister. 

� 

Die Umsetzung 

• Durch Aufbau interner Ressourcen 

und Know-how. 

• Durch Zusammenarbeit mit strategischen 

Partnern. 

Holzmobilisierung am Beispiel der Oststeiermark 

Paul LANG 

AR Vorsitzender WVB Steiermark GmbH 

Waldverband Steiermark Steiermark Marktanteil 

Waldbesitzer 11.000 40.079 27% 

repräsentative Waldfläche 160.000 554.000 ha (< 200 ha Eigentum) 29% 

Holzmenge 860.000 efm 2,0 Mio. efm (Nutzholz; < 200 ha) 44% 

Nutzung 5,4 efm/ha 4,6 efm/ha (nach ÖWI) 3,6 efm/ha (HEM/ÖWI) 

Ziele des Waldverbandes Steiermark 

• Einkommen der Mitglieder sichern bzw. erhöhen 

• Holznutzung an Zuwachs heranführen 

• Gemeinschaftlich vermarktete Holzmenge steigern � +10 Prozent/Jahr 

• Holzabnehmer nachhaltig versorgen � Lieferprofile vereinbaren 

• Sägewerke aller Größenkategorien � bedarfsgerecht versorgen 

• Kernkompetenzen ausbauen (Nutzungsplanung bis Vermarktung) 



Bezirkswaldverband Weiz in Zahlen 

Der Bezirk Weiz 

Vorrat: 411 Vfm/ha 

Zuwachs: 13,1 Vfm/ha/J 

Nutzung: 7,3 Vfm/ha/J 

WALDHELFER 

• enger Kontakt zum Waldbesitzer 

• Beratung, Durchforstung, Nutzung 

• Beratung Maschineneinsatz, Harvester, 

Seilkran 

• Holzvermarktung: Auszeige, Abfuhr, 

Abrechnung 

• Kontakt zur WWG, WVB, Mitgliederinformation 

WWG 

• Verein 

• Mitgliederinformation, 

• Rundschreiben, Stammtische 

• Lehrfahrten, Exkursionen 

• Projekte 

500.000 

400.000 

300.000 

200.000 

100.000 

0 


WH 

WWG 

Wald 

besitzer 

LH 

Eiche 

Buche 

NH 

Wkiefer 

Lärche 

Tanne 

Fichte 

Entwicklung des gemeinschaftlichen Holzverkaufes in der Oststeiermark 

AKL 

Fläche nach Baumarten 

0 10 20 30 40 50 60 70 80 

VIII. 

VII. 

VI. 

V. 

IV. 

III. 

II. 

I. 

Netzwerk Waldverband 

Fläche nach Altersklassen 

0 5 10 15 

% 

20 25 30 

GmbH 

BK 

GMBH 

• Mitgliederverwaltung 

• Holzvermarktung 

• Mengenkoordination 

• EDV, Holzabrechnung 

• Mitgliederinformation 

• Dienstleistungen 

BEZIRKSKAMMER 

• Bäuerliche Interessensvertretung 

• Beratung, Durchforstung, 

Nutzung 

• Beratung Maschineneinsatz 

• Betreuung der WWG, WVB, WH 

• Aufbau, Unterstützung von 

Vermarktungseinrichtungen 

1999 2000 2001 2002 2003 2004 Ziel 2010 

Region Oststeiermark 100.157 130.219 150.540 211.072 214.801 258.644 416.549 

15



Heute ist der 19. Jänner 2007. Sie werden 

sich denken, was interessiert uns das, 

wann der Hubert Klammler diese Kurzfassung 

geschrieben hat. Es ist der Tag 

eins nach dem Orkansturm „Kyrill“. Als 

interessierter Beobachter der Holzmarktlage 

stellt sich jetzt bei mir die Frage, 

wie viel Festmeter Holz hat dieser Sturm 

geschmissen. Wüsste ich diese Antwort 

schon jetzt, hätte ich einen genaueren Zugang 

zu meinem Thema „Holz offensiv 

nutzen - Angebot und Nachfrage“. 

Aber nachdem wir im Almenland gerade 

dabei sind, ein umfassendes Konzept 

für ein Energieholzzentrum zu erstellen, 

kamen wir an der Frage der Versorgung 

und damit verbunden am „Thema“ Holzmobilisierung 

nicht vorbei. 

Um die Endnutzungen im Wald brauchen 

wir uns keine (wirtschaftlichen) 

Sorgen machen. Um Vornutzungen 

(Durchforstungen) welche wirtschaftlich 

gut machbar sind, auch nicht. Die Dickungspflege 

haben viele Forstbetriebe 

ebenfalls gut im Griff. Also, wo liegen 

die Probleme? Gibt’s welche? 

Es gibt Bestände, die aus der Größe der 

Dickungspflege entwachsen sind, aber es 

war nie „jemand auf Besuch“ der diese 

gemacht hätte. Als Wanderer sieht man 

notwendige junge Durchforstungsbestände, 

die sich freuen würden, wenn 

einmal wer mit der Motorsäge vorbeikommen 

würde, um den bedrängten Z- 

Bäumen etwas Luft zu verschaffen. Diese 

Flächen sind natürlich steil und mit 

fahrbaren Harvestern nicht bearbeitbar. 

Die am Markt tätigen Holzschlägerungsunternehmer 

weichen solchen Beständen 

geschickt aus. Weil es wirtschaftlich 

nichts bringt. 

Aber was tun wir mit diesen Beständen? 

Aus der Nutzung nehmen, ist oft bei 

Fachveranstaltungen zu hören. OK, die 

Grünextremisten würden das sehr begrüßen 

(im Keller haben diese unter Umständen 

eine Öl- oder Gasheizung), aber 

ist das die letzte forstwirtschaftliche 

Weisheit? Die Holzindustrie braucht 


Hubert KLAMMLER 

Energiebeauftragter der Almenland Naturparkgemeinden, Obmann der Waldwirtschaftsgemeinschaft Almenland 

Geschäftsführer - Biomasseheizwerk Passail 

Holz. Das Land braucht Wertschöpfung. 

Die Menschen brauchen Arbeitsplätze. 

Und dazu kommt die Antwort, es tut uns 

leid, aber wenn sich das nicht rechnet, 

müssen wir es lassen. Na super! 

Wäre ein möglicher Lösungsansatz, mit 

technisch gutem Gerät (Seilkräne), speziell 

für schwache Sortimente, auf einem 

hohen ökologischen Standard durchgeführte 

„Energieholzernte“? Wie das gehen 

soll? Man verwende die passende 

Maschine, arbeite mit gut ausgebildetem 

Personal (angemessen bezahlt) und holt 

die Stämme zur Forststraße. Es ist kein 

Kran und kein Prozessorkopf vorhanden, 

sondern die Stämme werden seitlich verzogen, 

nicht entastet und pauschal auf 

Transportlänge abgeschnitten. So, was 

dann? 

Jetzt schauen wir mal was uns die Ernte 

je Festmeter gekostet hat. Die spezifischen 

Kosten für das Entasten und Ausformen 

nach Markterfordernissen brauchen 

wir nicht rechnen. Bevor wir zum 

Ergebnis kommen, müssen wir die Frage 

beantworten, was stellt sich der Waldeigentümer 

als Ertrag je Festmeter, für 

sich vor. Ist er mit einem auf hohem 

waldbaulichen und möglichst bestandesschonenden 

Waldbestand wo er mit dieser 

Nutzung keine Kosten hat, zufrieden? 

Oder will er für die Pflege seines „Urwaldes“ 

auch noch Geld. Wer viel verlangt, 

ist ja nicht der Blöde, blöd ist nur 

der, der viel zahlt. Also, wo liegt die 

Latte? Und ist für solche Flächen auch 

der Fördergeber mitverantwortlich? 

Schließlich lässt sich mit Förderungen 

einiges steuern. Und Förderungen sollten 

ja nur für solche Maßnahmen eingesetzt 

werden, die sonst nicht in Angriff 

genommen werden, oder? 

Kommen wir zur Rechnung: 

Erntekosten + Anspruch des Waldeigentümers 

- Förderung = Betrag X. 

Ist dieser Betrag gleich hoch wie der 

Preis für Energieholz, bedarf es den Einsatz 

von Idealisten die sich das antun. 

Kommt bei Betrag X eine Summe her- 

17 

aus, welche niedriger ist als der derzeitige 

Preis für Energieholz, dann ist diese 

Ernte und Verwendungsvariante ein 

Geschäft. 

Ist der Betrag X höher als derzeit der 

Energieholzpreis, dann werden diese Flächen 

wohl auch in Zukunft zwar ökologisch 

wertvoll, aber ungenützt verbleiben. 

Eines habe ich vergessen, den Preis für 

die verkaufte Energie. Aber weil dieser 

sehr variabel ist, wäre diese Einbeziehung 

wohl eine Rechenaufgabe für die 

Oberstufe und das lässt sich in 5 Minuten 

nicht hinkriegen. 

Ach ja, die Antwort was jetzt mit dem 

unentasteten Holz passieren soll, bin ich 

ihnen noch schuldig. Ich mache die Antwort 

kurz. Ich würde es energetisch verwerten. 

Als Preisbasis ist der Preis des 

minderwertigsten Sortiments, welches 

am Markt gehandelt wird, heranzuziehen. 

Energieholz ist derzeit ein durchaus 

handelsübliches Sortiment, wenn es auch 

in den neuen ÖHU nicht Niederschlag 

findet. Dazurechnen, zu den reinen Erntekosten, 

muss man allfällige Preisansprüche 

des Waldeigentümers, abziehen 

kann man mögliche Förderungen. 

Ich hab meine 5 Minuten ja noch nicht 

verbraucht, deshalb möchte ich nachstehend 

noch zur Biomasse im Allgemeinen 

kurz Stellung nehmen: 

Der Energiebereich, wird für den Teil der 

Raumwärme, zu einem großen Teil aus 

Erdölprodukten gedeckt. Es gibt vermutlich 

mehr als 100 Sorten Rohöl (Erdöl). 

Dieses wird an die Raffinerien geliefert 

und diese wiederum machen daraus standardisierte 

Produkte wie Heizöl extraleicht 

usw. 

Bei der festen Biomasse (Holzprodukte) 

hat man es mit „100 verschiedenen 

Holzarten und Anlieferungsfeuchtegraden 

zu tun. Wie soll das standardisiert 

werden, dass bei den Kunden ein einheitlicher 

Energiepreis rauskommt. Ist das


die „Quadratur des Kreises“ oder gibt es 

dafür Lösungsansätze? Der Markt wird 

uns das irgendwann zeigen. Da wäre 

noch ein „kleines Problem“, nämlich die 

Wirtschaftlichkeit. Bei steigenden Energieholz- 

und Schwachholzpreisen zum 

besten Marktpreis einzukaufen, die 

Trocknung, Lagerung, Aufbereitung und 

Logistik zu lösen und dann noch mit den 

Konzernen aus Öl- und Gaswirtschaft zu 

konkurrieren, ist das möglich? Und ei- 

In Europa ist ein beachtlicher Trend in 

Richtung erneuerbarer Energieträger zu 

verzeichnen. Deren Förderung im Rahmen 

des Biomasse-Aktionsplanes der 

Europäischen Union schafft einen neuen 

Markt für Eiweißfuttermittel. Durch 

den Anstieg der Bioethanolproduktion 

aus Getreide werden ab 2007 jährlich ca. 

145.000 t getrocknete Getreideschlempen 

auf den österreichischen Markt kommen. 

Bei der Pflanzenölgewinnung 

(auch für Speisezwecke) durch Warmoder 

Kaltpressverfahren fallen als Nebenprodukte 

Ölkuchen an. Grundsätzlich 

lassen sich alle Ölfrüchte verpressen 

(Sonnenblumen, Rapssamen, Leinsamen, 

Kürbiskerne, Palmkerne, u.a.), spezielles 

Augenmerk soll hier jedoch dem 

Rückstand aus der Produktion von Rapsöl, 

dem Rapskuchen, geschenkt werden. 

Getrocknete Getreideschlempen 

Beim Produktionsprozess von Ethanol 

wird Stärke in Zucker umgewandelt und 

daraus mit Hilfe von Hefen Alkohol fermentiert. 

Der Entzug der Stärke bewirkt, 

dass die übrigen Nährstoffe des Getreidekornes 

angereichert werden. Durch die 

Vermehrung der Hefezellen kommt es 

außerdem zur Neubildung von Protein 

und Vitaminen. Während der Proteingehalt 

von Getreideschlempen gegenüber 

Getreide etwa um das 2,7-fache erhöht 

ist, ist er doch niedriger als in Sojaex- 

nes noch. Ist die Genossenschaft die richtige 

Gesellschaftsform, um all diese Herausforderungen 

bewältigen zu können? 

Die Gesellschaftsform der Genossenschaft 

ist im bäuerlichen Bereich sehr 

verbreitet. 

Ist die Genossenschaft für Energieholzzentren 

flexibel genug um am sehr umkämpften 

Energiemarkt bestehen zu können. 

Oder braucht es dazu nicht „zeitgemäßere“ 

Rechtsformen einer Gesell- 

� 

Verwertung von Getreideschlempen 

und Ölkuchen bei Wiederkäuern 

traktionsschrot und in etwa gleich dem 

Rapskuchen. Getreideschlempen sind 

daher typische Eiweißfuttermittel. Hervorzuheben 

ist die hohe Beständigkeit 

des Proteins im Pansen (niedrige Proteinabbaubarkeit), 

die durch den Trocknungsprozess 

begründet ist. Dies macht 

diese Futtermittel interessant für die Erzielung 

hoher Milchleistungen, die aus 

ernährungsphysiologischen Gründen 

Rationen mit hohem UDP-Gehalt erfordern. 

Um die getrockneten Getreideschlempen 

beim Einsatz in der Milchviehfütterung 

zu testen und weitere Informationen für 

deren Bewertung zu erhalten, wurden an 

der HBLFA Raumberg-Gumpenstein 

Fütterungsversuche mit Milchkühen (3 

Gruppen: „Weizenschlempe“, „Maisschlempe“,„Rapskuchen/Sojaextraktionsschrot“ 

= Kontrolle), ein Verdauungsversuch 

mit Hammeln und in situ- 

Untersuchungen mit fistulierten Ochsen 

durchgeführt. 

Die Ergebnisse der Inkubationsversuche 

zeigen, dass sowohl getrocknete Weizenals 

auch getrocknete Maischlempe auf 

Grund der relativ niedrigen Abbaubarkeit 

des Rohproteins hohe UDP-Anteile 

besitzen (getrocknete Weizenschlempe 

zwischen 27,6 (UDP 2, Passagerate 0,02) 

und 54,8 % von XP (UDP 8); getrocknete 

Maisschlempe zwischen 42,2 (UDP 

schaft - natürlich mit bäuerlicher Mehrheit 

- welche professionell und erfolgsorientiert 

geführt werden, um im Einkauf 

des Rundholzes für die Waldeigentümer 

den besten Marktpreis bezahlen zu können 

und durch innovatives Auftreten am 

Markt, sich dort ebenfalls behaupten zu 

können. 

Wer die Antworten zu all, diesen Fragen 

kennt, soll sich bitte bei mir melden. 

Dipl.-Ing. Marcus URDL und Univ.-Doz. Dr. Leonhard GRUBER 

Institut für Nutztierforschung der HBLFA Raumberg-Gumpenstein, A-8952 Irdning 

2) und 64,1 % (UDP 8)). Die im Verdauungsversuch 

ermittelten Energiegehalte 

der Getreideschlempen (siehe Tabelle) 

entsprechen in etwa den wenigen 

existierenden tabellarischen Werten. 

Unter den gewählten Bedingungen zeigten 

sich im Fütterungsversuch weder in 

der Futteraufnahme noch in den Milchleistungsparametern 

signifikante Unterschiede 

zwischen der Kontroll- und den 

Versuchsgruppen. 

Zusammenfassend kann gesagt werden, 

dass beim Einsatz von getrockneten Getreideschlempen 

immer zwischen Weizen- 

und Maisschlempe unterschieden 

werden muss, da die unterschiedlichen 

Nährstoffgehalte der Ausgangsmaterialien 

zu qualitativ verschiedenen Endprodukten 

(Energiekonzentration, Rohfettgehalt) 

führen. Diese Eiweißfuttermittel 

stellen eine Alternative zur herkömmlichen 

Proteinversorgung mit Sojaextraktionsschrot 

dar. Allerdings muss bei 

Hochleistungskühen auf eine ausgeglichene 

Rationszusammenstellung Acht 

gegeben werden. Da das Aminosäurenmuster 

der Getreideschlempen niemals 

die Qualität des von Sojaextraktionsschrot 

erreichen wird, sind weitere Versuche 

bei hohem Leistungsniveau erforderlich, 

um unproblematische Einsatzmengen 

in Mais-betonten Milchviehrationen 

festzulegen. Unterschiedliche Produktionsstandorte 

(wachsende Anzahl an 



Durchschnittliche Nährstoffgehalte von Getreideschlempen und Ölkuchen (DLG 1997, URDL et al. 2006, TIEFENTHAL- 

LER 2007) 

Anzahl Trocken- Unabbaubares Nutzbares Ruminale Nettoenergie Umsetzbare 

Proben masse Rohprotein Rohprotein Rohprotein N-Bilanz Rohfett Rohfaser Laktation Energie 

n Futtermittel TM XP UDP nXP RNB XL XF NEL ME 

Getreideschlempen 

g g/kg TM % XP g/kg TM g/kg TM g/kg TM g/kg TM MJ/kg TM MJ/kg TM 

2 Weizenschlempe, getr. 952 351 461) 267 13 27 65 6,93 11,48 

2 Maisschlempe, getr. 906 293 571) Ölkuchen 

279 2 122 66 8,18 13,34 

13 Rapskuchen 908 332 102) 216 19 148 122 8,50 13,82 

14 Rapskuchen 

8-12 % Fett - DLG 1997 

900 370 30 217 25 101 128 7,99 13,06 

6 Sonnenblumenkuchen 904 268 - 152 19 196 237 7,24 12,25 

5 Sonnenblumenkuchen 

teilgeschält 

8-12 % Fett - DLG 1997 

930 335 30 186 24 99 232 6,66 11,29 

1 Leindotterkuchen 904 299 - - - 226 103 13,34 18,71 

109 Leinkuchen 

8-12 % Fett - DLG 1997 910 357 35 224 21 98 100 7,92 12,98 

1 Kürbiskernkuchen 940 580 - - - - 25 8,39 13,15 

1 Sojakuchen 897 467 - 250 35 138 49 9,40 15,10 

1) UDP 5, in-situ-Untersuchung 

2) UDP 8, 6 Proben 

Bioethanolanlagen) können zu Schwankungen 

in Zusammensetzung und somit 

Futterwert von getrockneten Getreideschlempen 

führen, die bei der Rationsplanung 

zu berücksichtigen sind. 

Ölkuchen 

Die früher bei Rapsprodukten auftretenden 

Akzeptanzprobleme (bitterer Geschmack 

und stechender Geruch auf 

Grund hoher Senfölgehalte und Glucosinolate) 

gehören seit der züchterischen 

Entwicklung der 00-Sorten der Vergangenheit 

an. Die Pressverfahren der Rapssaat 

bedingen, je nach Ölausbeute, einen 

relativ hohen Fettgehalt des Rapskuchens 

von 8 bis 20 %. Um eine ungestörte 

Pansenfunktion aufrecht zu erhalten 

und die Rohfaserverdauung nicht zu 

vermindern, sollten an Milchkühe nicht 

mehr als 800-1000 g Fett je Tier und Tag 

verfüttert werden (max. 125 g pro 100 

kg Lebendmasse). Dies beschränkt die 

maximalen Einsatzmengen des energiereichen 

Rapskuchens (je nach Fettgehalt 

bis zu 8,6 MJ NEL) im Gegensatz zu 

Rapsextraktionsschrot, wo diese hauptsächlich 

vom Protein- und Energiegehalt 

bestimmt werden. Die Laboranalysen der 

letzten Jahre haben gezeigt, dass die im 

Handel erhältlichen Rapskuchen im Fettgehalt 

stark schwanken. Der Mittelwert 

(siehe Tabelle) liegt bei 148 g Rohfett/ 


Ration für Milchkühe 30 kg Milch 

Grünlandstandort (nach DLG-Werten) 

Menge in kg Futtermittel 

29 Grassilage 

3,0 Heu 

2,5 Rapskuchen (8-12 % Fett) 

2,5 Gerste 

2,5 Weizen 

1,5 Mais 

0,05 Viehsalz 

0,20 Mineralstoffe 

MJ NEL/kg TM 7,0 

nXP (g/kg TM) 155 

RNB (g/Tag) 44 

Rohfett (% TM) 4,1 

Rohfaser (% TM) 17,3 

Ration für Milchkühe 30 kg Milch 

Ackerbaustandort (nach DLG-Werten) 


19 Maissilage 

14 Luzernesilage 

0,75 Heu 

2,5 Weizen 

3,5 Wintergerste 

2,5 Rapskuchen (8-12 % Fett) 

0,4 Sojaextraktionsschrot 

1,0 Melasseschnitzel 

0,75 Weizenstroh 

0,20 Mineralstoffe 






19 

Ration für Milchkühe 40 kg Milch gemischter 

Standort (nach DLG-Werten) 


18 Grassilage 

24 Maissilage 

1,5 Heu 

3 Gerste 

2,5 Weizen 

2 Sojaextraktionsschrot 

2,5 Rapskuchen (>12 % Fett) 

0,20 Mineralfutter 






kg TM, die Streuung reicht allerdings 

von 74 bis 220 g/kg TM. Die Berücksichtigung 

des tatsächlichen Fettgehaltes 

im Futtermittel ist bei der Rationsgestaltung 

unerlässlich. 

Der Anteil an unabbaubarem Futtereiweiß 

(UDP), welcher das darmverfügbare 

Rohprotein (nXP) mitbestimmt, 

weicht in der Praxis erheblich von dem 

in den DLG-Futterwerttabellen veröffentlichten 

30 % ab. Die darauf untersuchten 

Proben kaltgepresster Rapskuchen 

liefern einen Durchschnittswert von 

10 % UDP, womit auch das nutzbare 

Rohprotein nicht bei > 200 g/kg TM, 

sondern bei etwa 150-180 g nXP/kg TM 

liegt. In dieser Hinsicht ist der Rapsku-


chen gegenüber Sojaextraktionsschrot 

oder Rapsextraktionsschrot unterlegen. 

Beim Einsatz höherer Mengen an 

Rapskuchen sind die hohen Calcium- 

(ca. 7 g/kg TM) und Phosphorgehalte 

(ca. 11 g/kg TM) zu berücksichtigen. Bei 

der Kalkulation der Mineralstoffversorgung 

können Mineralfutter mit geringerer 

Phosphatergänzung verwendet und 

dadurch Kosten eingespart werden. 

Ebenfalls positiv zu bewerten ist der hohe 

Anteil schwefelhaltiger Aminosäuren 

(Methionin). 

Rapskuchen kann mit Einsatzmengen 

Beitrag und Grenzen der tierärztlichen 

Fleischuntersuchung zur Lebensmittelsicherheit 

Eine Reihe von Krisen in der Lebensmittelproduktion 

in den 1990-er Jahren 

(BSE bei Rindern, Dioxin in Futtermittel, 

etc.) zeigte deutlich auf, dass die bisherige 

Gesetzgebung nicht in der Lage 

war, die Lebensmittelsicherheit für den 

Konsumenten zu garantieren. Deshalb 

hat die Europäische Kommission entschieden, 

der Lebensmittelsicherheit in 

den folgenden Jahren höchste Priorität 

einzuräumen. 

Im Weißbuch zur Lebensmittelsicherheit 

wurde daher im Jahr 2000 eine Reihe von 

Maßnahmen vorgeschlagen, um die Qualitätsstandards 

zu heben und ein durchgängiges 

System von Kontrollen entlang 

der Lebensmittelkette, vom landwirtschaftlichen 

Betrieb bis hin zum Konsumenten, 

aufzubauen. 

Diese allgemeinen Forderungen des 

Weißbuches wurden mit der Verordnung 

(EG) Nr. 178/2002, die im Jahr 2002 in 

Kraft gesetzt wurde, in europäisches 

Recht, das in jedem Mitgliedsstaat direkt 

anwendbar ist, umgesetzt. Diese Verordnung 

legt die allgemeinen Grundsätze 

und Anforderungen an das Lebensmittelrecht 

sowie Verfahren zur Lebensmittelsicherheit 

fest und ist die Grundlage 

für die Errichtung der EFSA, der Euro- 

von 2 bis 3 kg je Tier und Tag sowohl in 

Rationen, die Gras- und Maissilage als 

Grundlage haben, als auch in Rationen 

von reinen Grünland- oder Ackerbaustandorten 

sinnvoll als Eiweißfuttermittel 

eingesetzt werden. 

Auch in der Kälber- und Jungviehaufzucht 

wie auch in der Rindermast eignet 

sich Rapskuchen sehr gut. Die empfohlenen 

Einsatzmengen sind vom Lebendgewicht 

der Tiere und dem Zunahmeniveau 

abhängig (Kälber: ca. 0,5 kg, Jungrinder: 

ca. 1 kg, Rinder- und Stiermast: 

1-2 kg; alle Werte je Tier und Tag). 

� 

Dr. Harald FÖTSCHL 

Steiermärkische Landesregierung, Fachabteilung 8C, Graz 

päischen Behörde für Lebensmittelsicherheit. 

Erstmals wurde damit neben 

dem Landwirt als Lebensmittelunternehmer 

in der Primärproduktion auch der 

Futtermittelproduzent ins Lebensmittelrecht 

und damit in die Lebensmittelkette 

miteinbezogen. 

Auf der Grundlage dieser Verordnung 

wurde das gesamte Lebensmittelrecht 

komplett überarbeitet und in Form eines 

„Hygienepakets“, bestehend aus drei 

EU-Verordnungen, mit 1. 1. 2006 in 

Kraft gesetzt. 

Unter dem Aspekt, dass gemäß 

Verordnung (EG) Nr. 852/2004 die 

Hauptverantwortung für die Lebensmittelsicherheit 

beim Lebensmittelunternehmer 

liegt, wurden alle Lebensmittelunternehmer 

verpflichtet, sicherzustellen, 

dass auf allen ihrer Kontrolle unterstehenden 

Produktions-, Verarbeitungsund 

Vertriebsstufen von Lebensmitteln 

die Hygienebestimmungen dieser Verordnungen 

eingehalten werden. 

Obwohl natürlich weiterhin die amtlichen 

Fleischuntersuchungstierärzte für 

die Untersuchung der Schlachttiere und 

des Fleisches zuständig und für die gesundheitliche 

Unbedenklichkeit verantwortlich 

sind, was mit der Genusstaug- 

Literatur 

DLG (Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft), 

1997: DLG-Futterwerttabellen-Wiederkäuer. 7. 

Auflage, DLG-Verlag, Frankfurt/Main, 212 S. 

SCHÖNE, F., S. DUNKEL, G. SCHWARTING, 

und S. STERR: Rapskuchen in der Rinderfütterung. 

CMA-Informationsbroschüre. 

TIEFENTHALLER, F., 2007: unveröffentlichte 

Analysendaten. 

URDL, M., L. GRUBER, J. HÄUSLER, G. MAI- 

ERHOFER und A. SCHAUER, 2006: Untersuchungen 

zur Bewertung und zum Einsatz 

von getrockneten Getreideschlempen in der 

Milchviehfütterung. Proceedings of the 15 th 

Conference on Nutrition of Domestic Animals 

„Zadravec-Erjavec Days“, Radenci, 9.-10.11. 

2006, 107-118. 

lichkeitskennzeichnung zum Ausdruck 

gebracht wird, fällt nun die weitere Verantwortung 

im Umgang mit dem Lebensmittel 

Fleisch voll und ganz dem Lebensmittelunternehmer 

zu. 

Nicht mehr der kontrollierende Tierarzt 

oder die kontrollierende Behörde trägt 

die Verantwortung, wenn die Lebensmittelsicherheit 

gefährdet ist, sondern einzig 

und allein der Lebensmittelunternehmer. 

Unter diesem Gesichtspunkt ist auch die 

Bestimmung zu sehen, dass der Lebensmittelunternehmer 

verpflichtet ist, wenn 

auch nur der Verdacht besteht, dass ein 

von ihm hergestelltes oder vertriebenes 

Lebensmittel den Anforderungen des 

Lebensmittelrechts nicht entspricht, alle 

Maßnahmen zu ergreifen, um dieses 

Lebensmittel vom Markt zu nehmen 

oder, wenn es bereits ausgeliefert wurde, 

die Rückholung zu veranlassen. Unverzüglich 

und unaufgefordert hat er 

hierüber auch die zuständige Behörde zu 

informieren. 

Lebensmittelsicherheit kann daher als 

geteilte aber auch gemeinsame Verantwortung 

des amtlichen Tierarztes und 

des Lebensmittelunternehmers angesehen 

werden. 



Entwicklung des weltweiten Rindfleischmarktes - 

Position und Reaktion Europas 

Mit der Reform in 2003 wurde die Unterstützung 

an die Tierhaltung unabhängig 

von der Produktion. Nur bestimmte 

Ausnahmegenehmigungen können fortgesetzt 

werden. Als Folge dieser politischen 

Änderung wurde es im Allgemeinen 

erwartet, dass die Rindfleischproduktion 

sinken würde. 

Es gab zwar einen Effekt im Jahre 2004, 

wegen den erhöhten Hausschlachtungen 

unter der alten Regierung/Verwaltung, 

aber im Allgemeinen blieb die Rindfleischproduktion 

in den EU-15 auf ähnlichem, 

möglicherweise auf etwas geringerem 

Niveau. Nach einem kurzfristigen 

Abstieg während der BSE-Krise in 2001, 


Dr. Herman VERSTEIJLEN 

AGRI C4 der Europäischen Kommission, Brüssel 

der Rindfleischkonsum in 2002 stieg 

sogar auf einen höheren Level. Diese 

Entwicklung brachte eine Preissteigerung 

mit sich und bewirkte, dass der 

Export sank und der Import stieg. 

Seit 2003 hat die EU für das importierte 

Rindfleisch eine Netto-Einfuhr festgesetzt. 

Die Preise in 2006 waren wieder 

8,5% höher als im Vorjahr 2005. 

Was die Zukunft betrifft, die Produktion 

und der Handel ist von dem Resultat 

der WTO-Verhandlungen abhängig. Im 

Juli 2005 war es vollkommen aussichtslos 

zu einer Vereinbarung zu kommen, 

aber in jedem Moment kann der Punkt 

� 

21 

wieder auf die Tagesordnung. Wenn eine 

Vereinbarung getroffen wird, dann wird 

der äußere Schutz wesentlich verringert 

und somit mit dem südafrikanischen 

Rindfleisch ein größerer Wettbewerb 

stattfinden. Österreich konzentriert sein 

Interesse an die Versorgung spezieller 

Märkte/Abnehmer mit Qualitätsrindfleisch. 

Die Gewinnbeteiligung der Landwirte 

durch Direktzahlungen wird weiterhin 

von großer Bedeutung sein. 

Mit der Gesundheitsreform vom 2003 

(„Health check“) werden weitere Trennungen 

der restlichen gekoppelte Zahlungen 

angestrebt.


Rindfleischvermarktung - Ziel 

Erzeugung in der Region 

• Konsument spricht von Herkunft und Sicherheit 

• Regionale Herkunft sichert die heimische Wirtschaft 

Transparenz 

• Grundlage der Rindfleischsicherheit 

• Rückverfolgung der Herkunft - Nachvollziehbarkeit 

Ausbau der bäuerlichen Marktposition durch 

• Beste Produkte - Qualitätsrindfleisch aus Österreich 

• Gemeinsamer Marktauftritt 

• Kooperation zwischen Bio Austria und Österreichischer Rinderbörse 

• Vernetzung von Produzenten bis hin zum Konsumenten 

Strategien Rindfleischvermarktung 

Erfolgsfaktor „Gesamtheitliche Betriebsbetreuung“ 

Vernetzung von 

• Offizialberatung (Betriebswirtschaft, Recht, Bauen, Produktion,...) 

• Arbeitskreisberatung (AK Mutterkuh, Rindermast,...) 

• Spezialisierte Produktionsberatung 

• Vermarktungsberatung (Qualität, Konditionen, 

Branchenentwicklung, Qualitätsprogramme,...) 

• Vermarktungsservice inkl. Nutzviehbereitstellung 

Ergebnis Klausur „Zukunft der Rindfleischerzeugung“ 


ca. ca. 82.000 82.000 

Rinderbauern 

Rinderbauern 

Erfolgsfaktor Vernetzung 

Vertikale Kooperation 

Landwirte 

Schlachtung, 

Verarbeitung 

Handel 

Konsument 

Horizontale Kooperation 

Rinderbauer 

Rinderbauer 

Rinderbauer 

Rinderbauer 

Rinderbauer 

Rinderbauer 

Rinderbauer 

Rinderbauer 

Rinderbauer 

Rinderbauer 

Rinderbauer 

Rinderbauer 

Rinderbauer 

Wichtiger, interessanter, mehr 

– Außer Haus Verzehr – GVO-Diskussion – Lieferfähigkeit, Mengen und Zeitpunkt 

– Fertig- Halbfertigprodukte – Eigenmarken in Handelsketten – Bioproduktion 

– Internationalisierung der Handelslandschaft – Neugierde nach internationalen Produkten – Rohwarenbeschaffung (Kälber, Einsteller) 

– Ausländisches Rindfleisch in Industrie 

Weniger Bedeutung, unwichtiger 

– Fleischreifung 

– Herkunft bei Verarbeitungsfleisch 

Neu dazukommen wird 

– Italienmarkt und No-Name Ware bei Frischfleisch 

– Diskonter mit Qualitätsoffensive – Differenzierung am Markt – Innovative Produkte 

� 

23 

Vernetzung von Erzeuger, gemeinsamer 

Vermarktung, Verarbeiter, Handel und 

Konsument ist wichtig!


Die österreichische Schaf- und Ziegenfleischproduktion 

Zielsetzungen und Perspektiven 

Die Professionalität in 

den Betrieben steigern! 

Lange Zeit war die Produktion von 

Schaf- und Ziegenfleisch nur in wenigen 

Bereichen professionell. Mit kleinen 

Strukturen und geringer Bereitschaft zur 

Veränderung hatte die Sparte sehr lange 

zu kämpfen. 

Aufgrund der großen Nachfrage und den 

stabilen Preisen etablierten sich in den 

letzten Jahren jedoch immer mehr Betriebe, 

wo die Wirtschaftlichkeit der Produktion 

sehr genau berechnet wird. 

Die Aufgabe des ÖBSZ und der Landesverbände 

ist nun, mehr bestehende Betriebe 

in Richtung Professionalität zu 

bringen und Neueinsteiger gleich von 

Anfang an dahingehend zu beraten. Diese 

brauchen beste Voraussetzungen in 

Betriebsmanagement, Zuchtmaterial, 

Vermarktung, etc. 

Beratung und 

Schulung für Betriebe 

1. Betriebsmanagement 

– Produktionskonzept 

– Betriebswirtschaft 

(Betriebsmittel etc.) 

– Gesundheitsbereich 

2. Betriebsanalyse 

3. Kurse, österreichweit 

einheitliche Arbeitsunterlagen 

– Fleischproduktion 

– Milchproduktion Schafe u. Ziegen 

4. Zuchtbereich als Produktionsgrundlage 

Strukturen bereitstellen! 

Vermarktung 

Programme: z.B. AMA-Gütesiegel, 

Premiumlamm, Bio, etc. 

Produktionsrichtlinien 

– Herkunft 

– Gesundheitsstatus 

Georg HÖLLBACHER 

Obmann des Österreichischen Bundesverbandes für Schafe und Ziegen, Wien 

– Futtergrundlage 

– Qualitätsmerkmale 

– Zurichtungs- und Klassifizierungsrichtlinien 

Kontrolle 

Absatzmöglichkeiten 

Verbände, Börse, Sammelstellen 

– Aufbringung - internes Netzwerk 

– Logistik 

– Konditionsverhandlungen Betriebsmittel 

(Futtermittel, Weidezäune) 

Veranstaltungen 

Service 

Information und 

Bereitstellung von Unterlagen 

– Aufzeichnungspflichten, 

Formularwesen 

– Tierschutz 

Dienstleistung mit Behördencharakter 

– Ohrmarkenvergabe 

– Meldewesen 

Zeitgemäße Hilfsmittel 

Internet 

– Herdenmanagement Programm 

– Futterrationsrechner 

– Deckungsbeitragsrechner 

Alternative bieten! 

Derzeit stehen viele Landwirte vor der 

Entscheidung: Umsteigen? Nebenerwerb? 

Aufhören? Die Schaf- und Ziegenbranche 

bietet eine gute Alternative. 

Durch die extensive Produktionsweise 

steigt die Lebensqualität erheblich im 

Vergleich zu anderen Sparten. Der Arbeitsanfall 

ist nicht vergleichbar z.B. mit 

dem in der Milchviehhaltung und auch 

von Frauen allein bewältigbar. Für den 

Nebenerwerb ist die Haltung von kleinen 

Wiederkäuern ebenfalls bestens geeignet. 

Die Preislage ist stabil, die Nachfrage 

wachsend, die Vermarktungsstruktur 

vorhanden. Also beste Voraussetzungen 

für einen Einstieg. 

Eine weitere Einkommensmöglichkeit 

bietet auch noch die Vertragsflächenpflege, 

die in Zukunft immer mehr an Bedeutung 

gewinnen wird. Die schonende 

Beweidung von Naturschutzflächen gewährleistet 

einen nachhaltigen Schutz 

vor Verbuschung und trägt zum Erhalt 

der Biodiversität bei. 

Aber auch Inhaber von großen Firmengeländen, 

Sonderkulturbauern und sogar 

Betreiber von Golfplätzen könnten in der 

Zukunft von der naturnahen Pflege ihrer 

Flächen begeistert werden. Hier müssen 

aber noch die Rahmenbedingungen 

geschaffen werden. 

Was sind die Alternativen für die 

Bewirtschaftung der Flächen? 

1. Mutterkuhhaltung 

2. Lämmerproduktion, Ziegenhaltung 

– Vollerwerb 

– Nebenerwerb 

– Zuerwerb 

3. Energiebereich 

4. Verpachtung 

Wie sprechen wir Neueinsteiger 

oder Umsteiger an? 

1. Informationspolitik, Medien 

– Fachartikel in landwirtschaftlichen 

Zeitungen, Betriebsreportagen 

– Neueinsteigerscheck (Mappe, Ankaufprämien, 

etc.) 

2. Mitglieder gewinnen 

– Einsteigerberatung 

– Entscheidungsseminare 

3. Kosten/Nutzenrechnung 

– Vergleiche zu anderen Sparten 

– Kalkulationen mit und ohne Förderungen 

4. Förderung der Nachwuchsgeneration 

– Landwirtschaftsschulen fixe Vorträge 

oder Lehrgänge zur Verfügung 

stellen 

– Seminare für Berater 

– Lehrerfortbildung 



1. Vermarktung: 

Versorgungsbilanz 

2. Markttrends 

Rindfleisch - 

Vermarktung, Fleischqualitäten und Strategien 

Produktsicherheit 

Die lückenlos nachvollziehbare Herkunft 

ist bei Rindfleisch nicht zuletzt aufgrund 

der BSE-Vorfälle sowie der dadurch bedingten 

EU-Verordnung 1760/00 (obligatorische 

Rindfleischkennzeichnung) 

besonders wichtig. Eine konsumentengerechte 

Deklaration des angebotenen 

Frischfleisches stellt eine wesentliche 

Herausforderungen der Anbieter dar. 

Ebenso wichtig ist die Lebensmittelsicherheit 

in Hinblick auf Unbedenklichkeit 

in Hinblick auf allfällige Schadstoffe 

(Rückstände etc.). Unabhängige Kontrollen 

auf sämtlichen Stufen der Vermarktung 

sollen dies sicherstellen. 

Steigende 

Qualitätsanforderungen 

Einerseits werden immer höhere Anforderungen 

an die Genussqualität (im Hinblick 

auf Zartheit und Feinfasrigkeit) 

gestellt, andererseits gewinnen ethische 

Faktoren wie Haltung und Fütterung 

weiterhin an Bedeutung. Demgegenüber 

steht jedoch die relative Preissensibilität 

des Angebotes. 

Convenience Angebote 

Da Rindfleisch in der klassischen Ange- 

Dr. Stephan MIKINOVIC 

Agrarmarkt Austria, Wien 

Rind- und Kalbfleisch 2002 2003 2004 2005 

Bruttoeigenerzeugung 219.862 216.852 211.808 207.621 

Einfuhr lebender Tiere in Stk. 4.731 4.840 9.044 13.038 

Ausfuhr lebender Tiere in Stk. 12.738 13.955 14.750 16.191 

Nettoerzeugung in Tonnen 211.855 207.737 206.102 204.468 

Anfangsbestand 2.749 1.158 0 0 

Endbestand 1.158 0 0 0 

Einfuhr 12.187 14.663 17.488 23.106 

Ausfuhr 74.616 70.932 79.465 79.693 

Inlandsverbrauch in Tonnen 151.017 152.626 144.125 147.881 

Pro-Kopf/kg 18,8 18,8 17,6 18,0 

Selbstversorgungsgrad in % 146 142 147 140 

Menschlicher Verzehr 101.181 102.259 96.564 99.080 

Pro-Kopf/kg 12,6 12,6 11,8 12,0 

Quelle: Statistik Austria 

botsform (Teilstücke) oftmals nicht 

besonders schnell und einfach zuzubereiten 

ist, werden neue Angebotsformen 

gegen eine rückläufige Absatzentwicklung 

notwendig werden. Einerseits wird 

sich eine Steakküche sowie eine Faschierten-Küche 

entwickeln, andererseits 

wird das Home-Meal-Replacement-Sortiment 

wachsen. 

Diversifikation des Angebotes 

(Entwicklung einer 

Rindfleischkultur) 

Da langfristig betrachtet der Rindfleischkonsum 

eine rückläufige Tendenz aufweist, 

lautet eine zielführende Gegenstrategie: 

Kompensation durch Qualität. Was 

sich in den letzten Jahren am Angebotsmarkt 

für Rindfleisch getan hat, ist mehr 

als beachtlich. Dies betrifft die strategische 

Ausrichtung in Richtung Sortimentsausweitung, 

neue Angebotsformen. 

So wie etwa Rotwein ein Sammelbegriff 

für viele Weinsorten und Qualitäten 

ist, so verhält es sich auch bei Rindfleisch. 

Die diversen Kategorien - vom 

Jungstier über den Ochsen bis hin zur 

Kalbin - zeichnen sich durch spezielle 

Eigenschaften aus. Diese gilt es künftig 

herauszuarbeiten und entsprechend den 

Marktchancen zu kanalisieren. 

3. Chancen 

Bio-Rindfleisch 

Das Segment Bio verzeichnet mit dem 

aktuellen Bioboom einen Anstieg im 

Absatz. Die Marktanteile am Heimmarkt 

bewegen sich bei etwa 3-5 %. Regionale, 

zeitlich geplante Aktionen mit Absatzmittlern 

können den Markt durchaus 

beleben. Es gibt vereinzeltes Interesse 

aus Italien, Großbritannien, den Niederlanden. 

Nun liegt es an den Bio-Erzeugerverbänden 

das Angebot auf diese 

Bedürfnisse abzustimmen und konkurrenzfähig 

anzubieten. 

Spezialisierung in der 

Rindfleischproduktion 

Kombinierte Betriebe mit Milch- und 

Fleischproduktion sind mittelfristig nicht 

mehr konkurrenzfähig. Die spezialisierte 

Stiermast erfolgt zunehmend in den 

Maisanbaugebieten und wird mengenmäßig 

konstant bleiben. Die so genannte 

„alternative“ Rindfleischerzeugung in 

den Dauergrünlandgebieten wie Mutterkuhhaltung, 

Alm- und Weiderinderhaltung 

gewinnt an Bedeutung. Diese Wirtschaftsformen 

stellen für unsere Landwirtschaft 

durchaus Erfolg versprechende 

Chancen dar. Einerseits besitzen wir 

dafür ausgezeichnete Produktionsvoraussetzungen 

und das entsprechende 

Know-how, andererseits ist für die Verbraucher 

immer wichtiger, Produkte zu 

erhalten, die einerseits qualitativ ausgezeichnet 

sind und andererseits den Aspekten 

der Ethik (Haltung, Fütterung 

etc.) entsprechen. 

Logistische Wettbewerbsvorteile 

für heimisches Frischfleisch 

Der Konsument verbindet mit Frische 

„Nähe“ und bringt der heimischen Rindfleischerzeugung 

ein gewisses Grundvertrauen 

entgegen. Auch die immer 

höher werdenden Logistikkosten sowie 

die steigende Sensibilisierung der Klimaveränderungen 

und Umweltbelastung 

könnten gewisse Marktchancen bieten. 



Chancen im Export 

Österreich genießt als Rindfleisch-Exportland 

international einen ausgezeichneten 

Ruf. Es gilt nach wie vor als ein 

Land mit sehr geringem BSE-Risiko, 

hohem Tierschutz-, Veterinär, Hygieneund 

Technologiestatus. Seitens Frankreichs 

gibt es kontinuierliche Exporte 

von schweren Kuhpistolen, seitens Spanien 

und Portugal nach gut fettabgedeckten 

Kuh-Englischen, die teilweise sogar 

unter einer eigenen Exportmarke vermarktet 

wird. 

Italien ist unser wichtigster Exportmarkt. 

Mehr als die Hälfte der gesamten Rindfleischausfuhren 

gehen nach Italien. 

Konsumverhalten 

Der Anfang des heurigen Jahres stand 

ganz im Zeichen der Vogelgrippe. 

Zudem gab es in Österreich wieder einen 

bestätigten BSE Fall, der durch alle 

Medien ging. Die Bevölkerung und Medien 

haben jedoch nicht mehr so dramatisch 

reagiert wie noch vor einigen Jahren 

bei BSE. 

Ein Informationsbedürfnis seitens der 

Konsumenten ist vorhanden; sie sind 

kritischer und oft auch anspruchsvoller 

geworden. Die EU-weite Umsetzung der 

Rindfleisch Rückverfolgbarkeit wird registriert. 

Aufgrund der anhaltend angespannten 

Wirtschaftaftslage ist bei vielen 

Konsumenten jedoch der Preis für die 

Kaufentscheidung sehr wichtig. 

Andererseits sind aber auch viele bereit, 

einen entsprechenden Mehrpreis für eine 

abgesicherte und erstklassige Genuss- 

Qualität zu bezahlen. 

Rindfleisch gilt nach wie vor bei vielen 

als etwas Besonderes, das eine gewisse 

Grundkenntnis beim Zubereiten voraussetzt. 

Dem Konsumenten ist beim Einkauf 

auch die Frische und Herkunft wichtig. 

Mit heimischem Rindfleisch verbindet 

man: Qualität, Sicherheit, Transparenz. 

Rund 60 % des Rindfleisches wird als 

Frischfleisch vermarktet. Davon wandern 

rund 60 % in die Haushalte. Die 

wichtigste Einkaufsquelle dafür ist mit 

rund 70 % der Lebensmitteleinzelhandel. 

Über das Fleischergewerbe wird 

maximal ein Fünftel des Rindfleisches 

verkauft. Der Außer-Haus-Verzehr steigt 

ständig an und beträgt derzeit ca. 40 %. 

Davon wird der der Großteil über die 


Einzelgastronomie und der Rest über 

Systemgastronomie und Gemeinschaftsverpflegungseinrichtungen 

(Kantine, 

Spitäler etc.) abgesetzt. 

Während in der Gastronomie die Herkunft 

großteils eine untergeordnete Bedeutung 

besitzt, ist die nachvollziehbare 

Herkunft im Lebensmittelhandel ein zentrales 

Verkaufsargument. In der Gastronomie 

werden bevorzugt Edelteilstücke 

aus Übersee (Südamerika) verwendet. 

In der Systemgastronomie und Gemeinschaftsverpflegung 

erfolgt der Einkauf 

meist über Ausschreibungen. Das vorherrschende 

Kriterium ist meist der Preis. 

Mancherorts werden Quoten für Bio oder 

heimische Herkunft der Ware festgelegt. 

Der Marktanteil von Rindfleisch mit dem 

AMA-Gütesiegel im LEH beträgt rund 

30 %. 

2005 belief sich die Anzahl der zu den 

Schlachthöfen angelieferten Rinder, die 

nach den AMA-Produktionsrichtlinien 

erzeugt wurden rund 80.000 Stück. 

Ein, sich ebenfalls abzeichnender Trend 

ist eine Hersteller-Markenoffensive im 

LEH. Erzeugerorganisationen bilden 

strategische Allianzen mit LEH-Organisationen 

ein. Markenprogramme wie 

„Premium Rind“, „Rindfleisch a la carte“, 

„Almochse“ etc. sind erfolgreiche 

Beispiele dieser positiven Entwicklung. 

Derartige Qualitätsinitiativen und Kooperationen 

zwischen Handel und der heimischen 

Landwirtschaft sind wegweisend. 

Die verpflichtende Rindfleischkennzeichnung 

wurde in Österreich mit dem 

System „bos“ mustergültig umgesetzt. 

Der Marktanteil (inkl. AMA-Gütesiegelware) 

beträgt ca. 60 % am Gesamtmarkt. 

Weiterhin kaum eine Herkunftsgarantie 

gibt es für Rindfleisch, das in die Verarbeitung 

geht. Die heimische Fleischwarenindustrie 

nützt vermehrt die Möglichkeiten 

ihre Rohstoffe am Binnenmarkt 

günstig einzukaufen. Die oftmals zu geringe 

Schlagkraft heimischer Schlacht- 

Zerlegebetriebe wird von der Verarbeitungsindustrie 

als größtes Manko angesehen. 

Bio-Rindfleisch hat quantitativ nach wie 

vor eine untergeordnete Bedeutung. Mit 

knapp 26.000 vermarkteten Bio-Rindern 

beträgt der Marktanteil gemessen am 

Gesamt-Marktvolumen lediglich max. 

27 

5 %. Als Premiumsegment dient es 

allerdings den großen Anbietern als 

Imageträger. 

4. Strategien 

Qualitätsstrategie 

Dabei wird das Ziel erfolgt, den Marktteilnehmern 

auf allen Vermarktungsebenen 

bis hin zum Kunden einen „Mehrwert“ 

beim Verkauf bzw. Kauf des Produktes 

zu schaffen. Die Landwirte sollen 

durch das Angebot von marktkonformen 

Produkten einen gewissen Nachfragedruck 

erzeugen und somit höhere 

Deckungsbeitrag erlangen. Die Vermarkter 

wiederum haben den Vorteil die 

Ware in der Menge und Qualität zu bekommen, 

die sie fordern. Als wichtigstes 

Instrument dient das AMA-Gütesiegel. 

Es garantiert nachvollziehbare Herkunft, 

beste Genussqualität sowie Sicherheit 

durch unabhängige Kontrollen. Für 

die Erfüllung der Produktionsrichtlinien 

erhalten die, am Programm teilnehmenden 

Landwirte einen Mehrerlös, die Beund 

Verarbeitungsbranche die Ware in 

der Menge und Qualität wie sie der Handel 

und das Gewerbe sich für ihre Kunden 

wünschen. Die Marktanteile am 

Heimmarkt bewegen sich im Frischfleischbereich 

seit Jahren im LEH bei 

rund 30 %. Die strategische Ausrichtung 

geht am Heimmarkt deshalb dahin, das 

Programm auf weitere Absatzschienen 

sowie auf den Fleischwaren- und Geflügelbereich 

auszudehnen. Auch für den 

Export stellt das AMA-Gütesiegelprogramm 

vielfach die Basis für Geschäfte 

dar. 

Ein weiterer strategischer Ansatz die 

Wertschöpfung zu erhöhen, ist , die Angebotsvielfalt 

für den Konsumenten zu 

verbessern (Diversifikation). Als Vorbild 

dafür kann durchaus die Weinbranche 

gesehen werden. Wurde früher „Rotwein“ 

und „Weißwein“ angeboten so 

gibt es heute ein vielfältigeres Angebot. 

Ähnlich ist die Situation im Fleischbereich 

zu sehen. „Rindfleisch“ ist ein Sammelbegriff 

hinter dem sich diverse Kategorien 

wie Jungrind aus der MKH, 

Kalbin, Ochse, Jungstier etc. mit zum 

Teil sehr unterschiedlichen Qualitätseigenschaften 

verbergen. Durch die Angebotsvielfalt 

und die Auslobung der Regionalität 

soll das Qualitätsbewusstsein, 

die Kompetenz im Verkauf und somit der


Absatz angekurbelt werden. Erfolgreiche 

Beispiele dafür sind: „Styria Beef“, 

„Almochsen“, „Rindfleisch a la carte“, 

„Premium Rind“, „Kaiserkalb“. Aufgabe 

des AMA-Marketings ist es, die Angebotsmöglichkeiten 

herauszuarbeiten 

und die Basis für eine erfolgreiche Vermarktung 

zu schaffen. 

Genussstrategie 

Die Freude am Kochen mit frischen Zutaten, 

deren Herkunft und Qualität nachvollziehbar 

ist, soll weiterhin forciert 

werden. 

Bei der Thematisierung der Genussaspekte 

wird einerseits eine didaktische 

und Absatz fördernde Vorgehensweise 

(z.B.: Kochbücher), andererseits auf einen 

gewissen Unterhaltungswert geachtet 

(„Hauptsache Fleisch-Kampagne“). 

Agenda: 

• Analyse der Entwicklung 

• Strategie 

• Qualitätskriterien 

• Verbrauchererwartung 

• Kommunikation 

• Beispiele von Strategien 

Zwei strategische Ansätze werden dabei 

verfolgt: die traditionelle Fleischküche 

(regionale Hausmannskost) und die moderne 

internationale Fleischküche mit 

frischen qualitativ hochwertigen Rohstoffen. 

Im Sinne einer höchstmöglichen 

Effizienz erfolgt eine zielgruppenspezifische 

Umsetzung der Maßnahmen. Eine 

Offensive geht in die Neupositionierung 

des Schweinefleisches als eine sehr moderne, 

leichte Fleischart. Weiters werden 

spezielle Themen wie z.B. Grillen als 

eines der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen 

der Österreicher aufgegriffen. 

Marktstrategie 

Informationskampagnen sollen den Stellenwert 

des Fleisches in einer ausgewogenen 

Ernährung erörtern. Vorurteile 

gegenüber Fleisch sollen abgebaut, Informationen 

vermittelt werden. Dabei ist 

� 

eine sehr zielgruppenspezifische Ausrichtung 

zielführend. Für kritische Frauen 

soll Fleisch als ehrliches Lebensmittel 

mit wichtigen Nährstoffen, für Mutter 

als unerlässliches Lebensmittel, für 

die Sportler als Energielieferant, für ältere 

Leute als wichtige Energiequelle etc. 

positioniert werden. Imageverbesserung, 

Attraktivitätsverbesserung, Thematisierung, 

Schaffung von Konsumanreizen, 

Abbau von Vorurteilen, Information und 

Aufklärung, Etablierung bei Zielgruppen. 

Maßnahmen, wie Informationsbroschüren, 

Kochbücher, POS-Aktivitäten 

sowie klassische und redaktionelle Kooperationen 

am Print-, TV-Sektor und im 

Internet sollen das Wissen um die Verwendung 

und Zubereitung sowie die 

Maßnahmen, die zur Sicherheit beim 

Fleischkonsum gesetzt werden, bewerkstelligen. 

Vermarktung, Fleischqualität und Strategien 

für Rindfleisch 

Ing. Andreas PÖCHLINGER 

Esca-Food/Mc Donalds, Enns 

� 



Strategie in der Fleischvermarktung an Hand des 

„Fleischkonzeptes Plachutta“ - Vielfalt & Qualität 

Man kann es drehen und wenden wie 

man will, Fleisch und Fleischprodukte 

gelten nicht als richtungsweisend und 

„sexy“ (sofern man bei Lebensmittel 

überhaupt davon sprechen kann) für derzeitige 

Ernährungstrends. Obwohl ein 

essentieller Hauptbestandteil unserer 

Nahrung, hat es dieses landwirtschaftliche 

Produkt nicht geschafft auch Imagemäßig 

in die Riege „Ich mach Dich 

schön, schlank und gesund“ Nahrungsmittel 

aufgenommen zu werden. Die große 

Chance liegt in der Aussage Fleisch 

ist „hoch-qualitativ und vielfältig“. 

Die Unternehmung Plachutta ist ein sehr 

treffendes Beispiel wie ein totgesagtes 

Produkt völlig entgegen allen Trends zu 

einem auch international viel beachteten 

gastronomischen „Rindfleischvermarkter“ 

wurde. 

Das Konzept basiert auf: 

• Originalität 

• Qualität 

• Vielfältigkeit 

• Konstanz 

• Vertrauen 

Ein sehr wichtiger Partner, um dies umzusetzen, 

war und ist die AGRAR- 

MARKT AUSTRIA. Sie wurde zur treibenden 

Kraft in den Belangen Qualität 

und Vertrauen. 

Diese Partnerschaft hat sich auch 

besonders während den 2 großen Rindfleischkrisen 

bewährt. 

Lassen Sie uns einen 

Soll-Ist Vergleich machen 

Dem Einzelhandel kommt hier besondere 

Bedeutung zu. Obwohl sich die Produktpalette 

bei den großen Ketten da und 


Mario PLACHUTTA 

Gastronom, Wien 

dort etwas verbreitert hat, erkennt man 

bei genauerer Betrachtung die Defizite. 

Hier wird das „Fleischsterben“ fühlbar. 

Siedefleisch vom Rind beschränkt sich 

nur noch auf Beinfleisch und Schulterscherzel, 

hie und da Tafelspitz. 

Kalbfleisch ist kaum und in ganzen Stücken 

gar nicht erhältlich. 

Es werden kaum Innereien angeboten. 

Kontraproduktiv sind Spezialangebote 

an Grillfleisch, wo dem Konsumenten 

Produkte wie grilluntaugliches Bauchfleisch 

und minderwertige und absolut 

ungeeignete Teilstücke zum Billigpreis 

„untergejubelt“ werden oder Medaillons 

vom Weißen Scherzel als Kurzbratfleisch 

in den Regalen liegt. 

Hier wird wider besseren Wissens, dem 

Konsumenten minderwertige Ware angehängt. 

Ein radikaler Umdenkprozess, wie er in 

der Qualitätsgastronomie oder im Weinbau 

bereits vollzogen wurde, wäre dringend 

notwendig. 

Sollzustand 

Vermarkten kann man lediglich was sich 

am Markt befindet. 

Ein Blick über die Grenzen ist in diesem 

Fall sehr nützlich. Unbestrittener Weise 

ist die Situation in Österreich mit der in 

anderen europäischen Ländern nicht 

ganz vergleichbar, weil die Bereitschaft 

Produktvielfalt anzunehmen und Qualität 

auch zu bezahlen, nicht in diesem 

Ausmaß gegeben ist. 

In Ländern wie Frankreich, Spanien und 

der Schweiz werden seit Jahrzehnten im 

Einzelhandel alle Fleischgattungen von 

Lamm, Kalb, Rind, Schwein bis zum 

� 

29 

Kaninchen in allen Einzelteilen zugeputzt 

angeboten, Lammkotelettes und 

Lammkronen in Topqualität, Kalbsmedaillons 

und Kalbsfilets geschnitten, 

Geflügel von der Wachtel bis zur Barbarieente, 

Perlhuhn und Landhühnern 

und einem reichhaltigem Angebot an 

Innereien. 

Positiv zu erwähnen ist sicherlich die 

Entwicklung im Bereich Biofleisch, welche 

die Strategie der Vielfalt und Qualität 

untermauert. 

Für Gastronomie und Einzelhandel 

müsste die Produktpalette erweitert werden. 

Es fehlt an: 

• attraktivem Geflügel wie Landhühner, 

Perlhühner, Wachteln - hier wäre 

Frankreich sicherlich Vorreiter 

• Lamm in Topqualität 

• Die Versorgung mit qualitativ hoch 

stehenden Rindfleischteilen ist unzureichend 

Es muss vermehrt auf die gesellschaftlichen 

Veränderungen eingegangen werden. 

Zum Beispiel sollten Braten im 

Ganzen, Rouladen, Geschnetzeltes küchenfertig 

bzw. bratfertig mit beigelegter 

Rezeptur angeboten werden. Dies 

brächte eine wesentliche Erleichterung 

für berufstätige Frauen mit sich. Einzelaktionen 

in diese Richtung wurden 

bereits mit Erfolg durchgeführt (z.B. 

handgeknüpfter Kalbsbraten). 

Durch eine Strategie, Vielfalt und Qualität 

bestünde für die österreichische 

Fleischvermarktung eine große Chance 

das Niveau und die Produktvielfalt ertragreich 

zu steigern und das Konsumverhalten 

positiv zu verändern.

Holz offensiv nutzen - Angebot und Nachfrage - Ökosoziales Forum

Verwandeln Sie Ihre PDFs in ePaper und steigern Sie Ihre Umsätze!

Template löschen?

Als Template speichern ?