Intensivmedizin Fragen und Antworten
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
42 Kapitel 2 · Atmung <strong>und</strong> Beatmung<br />
d. Richtig. Die frühzeitige Förderung der Spontanatmung gehört heute<br />
zu den Standardmaßnahmen beim Weaning. Hierbei muss eine Anpassung<br />
der Analgosedierung erfolgen.<br />
e. Richtig. Eine Tracheotomie vereinfacht das Weaning. Der anatomische<br />
Totraum ist reduziert, die Atemarbeit ist vermindert, <strong>und</strong> die Sekretabsaugung<br />
ist einfacher.<br />
? 43 Welche Aussagen zum Weaning sind richtig?<br />
a. Der Yang-Index ist ein prognostischer Parameter für ein erfolgreiches<br />
Weaning.<br />
b. Der Okklusionsdruck 100 ms nach Inspirationsbeginn ist ein Maß für<br />
den inspiratorischen neuromuskulären Atemantrieb.<br />
c. Die Entwöhnung über eine inspiratorische Druckunterstützung ist dem<br />
Verfahren mittels Spontanatmung am T-Stück vorzuziehen.<br />
d. Wird die Entwöhnung nach einem standardisierten Protokoll durchgeführt,<br />
lässt sich die Dauer der Beatmung bzw. der Atmungsunterstützung<br />
reduzieren.<br />
e. Liegt bei einem invasiv beatmeten bzw. atmungsunterstützten<br />
Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung eine Erschöpfung<br />
der Atemmuskulatur vor, sollte er unter Sedierung mindestens<br />
24 h lang kontrolliert beatmet werden.<br />
v <strong>Antworten</strong><br />
a. Richtig. Da die Tachypnoe ein negativer Prädiktor des Weaningerfolgs<br />
ist, entwickelte Yang 1991 sein Konzept des »rapid shallow breathing«.<br />
Liegt der Quotient aus Atemfrequenz (pro min) <strong>und</strong> Atemzugvolumen<br />
(l) unter 80, so ist ein Weaningerfolg wahrscheinlich. Bei Werten >100<br />
ist eine erfolgreiche Entwöhnung unwahrscheinlich.<br />
b. Richtig. Bei Beginn eines Atemzuges wird der Atemweg durch ein<br />
schnelles Ventil okkludiert <strong>und</strong> der negative Druck nach 100 ms gemessen.<br />
Dieser Okklusionsdruck p 0,1 ist ein Maß für den Atemantrieb.<br />
c. Falsch. Die Entwicklung moderner Beatmungsgeräte fördert zwar den<br />
Einsatz der inspiratorischen Druckunterstützung (PSV, ASB), die Daten<br />
für den Erfolg der Entwöhnung sind jedoch widersprüchlich, sodass<br />
nicht von einem eindeutigen Vorteil der inspiratorischen Druckunterstützung<br />
auszugehen ist.<br />
d. Richtig. Das konsequente Befolgen von definierten Entwöhnungsprotokollen<br />
reduziert die Zeitdauer der Beatmung bzw. der Atmungsunterstützung<br />
erheblich.<br />
e. Richtig. COPD-Patienten mit Erschöpfung der Atemmuskulatur brauchen<br />
eine Ruhepause, sodass sich die Glykogenspeicher der Atemmuskulatur<br />
wieder auffüllen können. Nach einer solchen Ruhephase mit