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Kino | Film<br />
Sonntag, <strong>11</strong>. September <strong>2016</strong><br />
Wenn das Licht<br />
ausgeht. ..<br />
„Don’t breathe“<br />
Foto: dpa<br />
Dunkelheit, Stille,<br />
versperrteFluchtwege<br />
und das<br />
Überraschungsmoment:<br />
Horrorund<br />
Gruselgeschichten sind<br />
oft aus den gleichen Elementen<br />
zusammengesetzt –und<br />
doch funktionieren sie häufig<br />
genau damit immer wieder.<br />
Auch Regisseur Fede Alvarez<br />
stimmte für den Thriller<br />
„Don‘tbreathe“ („Atme nicht“)<br />
die Baukastenteile so aufeinander<br />
ab, dass den Zuschauern<br />
tatsächlich die Luft wegbleibt.<br />
Eigentlich läuft es für die<br />
Freunde Alex, Rocky und Money<br />
gut: Sie brechen inVillen<br />
ein, rauben Schuhe, Schmuck<br />
und Uhren –und hinterlassen<br />
Scherben sowie Urinflecken<br />
Warum das Rad neu erfinden,<br />
wenn manche<br />
Teile für einen Horrorfilm<br />
schon immer gut<br />
gepasst haben? In<br />
„Don’t breathe“ wollen<br />
Einbrecher einen Blinden<br />
überfallen. Sie wittern<br />
einen Coup –der<br />
Schrecken beginnt.<br />
auf dem Boden. DieBeute ihrer<br />
Diebestouren machen sie zu<br />
Geld –vor allem Rocky will damit<br />
sich und ihrer kleinen<br />
Tochter ein neues Leben am<br />
Strand ermöglichen.<br />
Dann wittern sie einenCoup:<br />
In einer menschenverlassenen<br />
Siedlung haust ein blinder<br />
Mann, der auf einer üppigen<br />
Summe Schmerzensgeld<br />
sitzt, die ernach dem Unfalltod<br />
seines Kindes bekommen<br />
hat. Leichtes Spiel, denkt das<br />
Trio. Und Rocky räumt mit<br />
einem Satz die letzten Zweifel<br />
aus: „Wenn wir das tun,müssen<br />
wir es nie wieder tun.“<br />
Undsogeht –nach nicht einmal<br />
einer Viertelstunde –der<br />
Horror los: Esist Nacht, jedes<br />
Knarzen der Holzpaneele auf<br />
dem Fußboden könnte zu laut<br />
sein. Und gefühlt jede zweite<br />
Tür ist verrammelt und verriegelt.<br />
Die Fenster sogar mit<br />
Eisengittern. Den zähnefletschenden<br />
Hund hat das Trio<br />
dank guter Vorbereitung<br />
schachmatt gesetzt.Und auch<br />
für den alten Blinden gibt es<br />
einen Plan. Doch der geht –<br />
wie eskommen muss –nicht<br />
auf.<br />
Plötzlich steht der Mann im<br />
Raum und zeigt seine Stärke<br />
als Kriegsveteran. Im wahrsten<br />
Sinne des Wortes. Wen er<br />
mitbloßen Händen zu packen<br />
bekommt, der muss umsein<br />
Leben fürchten. Außerdem<br />
finden sich in dem Haus jede<br />
Menge Waffen: das für dieses<br />
Genre übliche Arsenal aus Revolvern,<br />
Hammer, Brecheisen<br />
und allerlei Gartengerät wie<br />
Schaufeln und Heckenscheren.<br />
Als erstes trifft es Money.<br />
Weil ihnen sämtliche Auswege<br />
versperrt sind, beginnt für<br />
Alex und seinen SchwarmRocky<br />
eine blutige, qualvolle Verfolgungsjagd<br />
über drei Stockwerke<br />
und Luftschächte. Eine<br />
schreckliche Entdeckung im<br />
Kellerinklusive, diedem Film<br />
eine verstörende Note gibt.<br />
Nach etwa einer Stunde<br />
scheint der Kampf ausgetragen.<br />
Doch dann greifen die<br />
Drehbuchautoren zu einem<br />
ebenfalls altbewährten Trick:<br />
Frei nach dem Motto „Totgesagte<br />
leben länger“ schaffen<br />
sie nun noch zwei, drei Wendungen.<br />
(dpa)<br />
„Don’t breathe“<br />
Horror<br />
Fazit: <br />
Der Einbruch bei einem Blinden<br />
wird für die Diebe zum Alptraum<br />
NEU<br />
im Kino<br />
Vom Gefühl<br />
erschlagen<br />
„The Light Between Oceans“<br />
Bei vielen Paaren ist die<br />
Sehnsucht nach eigenen<br />
Kindern groß.<br />
Manchmal aber klappt es<br />
nicht wie geplant. Was wäre<br />
man dann bereitzutun? Diese<br />
Frage steht im Mittelpunkt<br />
des Dramas „The Light BetweenOceans“<br />
–prominent besetzt<br />
mit dem Deutsch-Iren<br />
Michael Fassbender und der<br />
schwedischen Oscarpreisträgerin<br />
Alicia Vikander.<br />
Fassbender spielt den vom<br />
Ersten Weltkrieg traumatisierten<br />
Tom, der sich als<br />
Leuchtturmwärter auf eine<br />
einsame Insel irgendwo bei<br />
Australien flüchtet. Dann<br />
lernterIsabel(Vikander)kennen<br />
und lieben. Die beiden<br />
heiraten und versuchen, in<br />
der Abgeschiedenheit der<br />
Insel eine Familie zu gründen.<br />
Als nach mehreren Fehlgeburten<br />
ein Boot mit einem<br />
Säugling zuihnen treibt, geben<br />
sie das Mädchen kurzerhand<br />
als ihr eigenes aus.<br />
Dann aber finden sie heraus,<br />
wer die leibliche Mutter (Rachel<br />
Weisz) des Kindes ist und<br />
wie sie unter dem Verlust leidet.<br />
Die kleine Lucy behalten<br />
oder weggeben – eine hoch<br />
emotionale und moralische<br />
Frage.<br />
So dramatisch die Geschichte<br />
aber auch klingt: Regisseur<br />
Derek Cianfrance findetkeine<br />
Nuancen, sondern erschlägt<br />
die Zuschauer mitrührseligen<br />
Momenten, sehnsuchtsvollen<br />
Blicken und tieftraurigen Gesichtern.<br />
Hinzu kommt eine<br />
übertrieben-schwülstige Musikuntermalung<br />
von Komponist<br />
Alexandre Desplat.<br />
Auch Fassbender undVikander<br />
können da nichts retten.<br />
Während Fassbender eher<br />
blass wirkt, spielt Vikander<br />
viel zu forciert die leidende<br />
Mutter. Das alles führt dazu,<br />
dass einendas Melodramseltsam<br />
kalt lässt. (dpa)<br />
„The Light Between Oceans“<br />
Drama, Romanze<br />
Fazit: <br />
Ein unerfüllter Kinderwunsch führt<br />
zu einer Entscheidung mit Folgen<br />
Vertretung<br />
gesucht<br />
„Der Landarzt von Chaussy“<br />
Volles Wartezimmer und<br />
Dienst rundumdie Uhr.<br />
Jean-Pierre ist Landarzt.<br />
Seit 30 Jahren ist er für<br />
seine Patienten da, zu jeder<br />
Tages- und Nachtzeit. Eines<br />
Tages wird er selber krank, die<br />
Diagnose lautet Gehirntumor.<br />
Er muss sich um eine Vertretung<br />
kümmern, was ihm sehr<br />
schwer fällt. Denn Jean-Pierre<br />
lebt seit seiner Trennung allein,<br />
sein Beruf ist sein Ein<br />
und Alles. Er hält sich für unersetzlich<br />
und macht deshalb<br />
seiner Nachfolgerin die Übernahme<br />
derPraxis nichtleicht.<br />
In „Der Landarzt von Chaussy“<br />
beschreibt Thomas Lilti<br />
den Alltag einesLandarztes, er<br />
thematisiert damit ein seit<br />
Jahren bestehendes Problem<br />
in Frankreich: akuter Ärztemangel<br />
auf dem Land. Dr.<br />
Jean-Pierre Werner ist unermüdlich<br />
im Einsatz, ein Privatleben<br />
hat er schon lange<br />
nicht mehr. Er ist Single, sein<br />
Sohn erwachsen. Als sein Arzt<br />
ihmrät, wegenseiner Erkrankungen<br />
kürzer zutreten, gibt<br />
er nur widerwillig nach. Als<br />
mögliche Nachfolgerin stellt<br />
sich Dr. Nathalie Delezia bei<br />
ihm vor. Eine selbstbewusste<br />
Frau, aber ohne Erfahrung als<br />
Ärztin auf dem Land. Nach<br />
dem Motto: Landarzt kann<br />
man nicht erlernen, gewährt<br />
Jean-Pierre der attraktiven<br />
Medizinerin keine Vorschusslorbeeren.<br />
Doch Nathalie hat<br />
Durchhaltevermögen.<br />
Und bald gibt es zwischen<br />
Jean-Pierre und Nathalie<br />
nicht nur Konflikte: Aus der<br />
anfänglichen Ablehnungwird<br />
Zuneigung. Dennoch bleibt die<br />
Tragikomödie inerster Linie<br />
ein Film über den Beruf des<br />
Landarztes. In Frankreich hat<br />
Lilti damitmehr als 1,5 Millionen<br />
Besucher in die Kinos gelockt.<br />
(dpa)<br />
„Der Landarzt von Chaussy“<br />
Tragikomödie<br />
Fazit: <br />
Erkrankter Landarzt sucht nach<br />
einer beruflichen Vertretung<br />
„Männertag“<br />
KOMÖDIE. Besäufnis am Vatertag<br />
–das war für Chris, Stevie, Klaus<br />
Maria, Peter und Dieter Tradition.<br />
Doch mittlerweile ist jeder mit seinem<br />
eigenen Leben beschäftigt.<br />
Erst der Todvon Dieter bringt sie<br />
wieder zusammen –ausgerechnet<br />
am Vatertag. Als wären nicht 20<br />
Jahre, sondern Tage vergangen,<br />
befinden sich die Männer wieder<br />
inmitten der Fehde von einst.<br />
FAZIT: <br />
„Dragonball Z:<br />
Resurrection F“<br />
ANIMATION. Freezer steht wieder<br />
auf, schwört Rache, überfällt mit<br />
tausenden Soldaten die Erde. Er<br />
kann abgewehrt, aber nicht besiegt<br />
werden. Deshalb greifen<br />
SonGoku, Vegeta und GodSuper<br />
Saiyajin ein. Die Schlacht beginnt.<br />
FAZIT: <br />
„Molly Monster“<br />
ZEICHENTRICK. Das Monstermädchen<br />
Molly und Edison, ihre Aufziehpuppe<br />
mit Eigenleben, sollen<br />
zu Hause bleiben, bis die Eltern<br />
mit dem neuen Geschwisterchen<br />
zurück sind. Doch Mama und Papa<br />
haben etwas vergessen. Also reisen<br />
Molly und Edison hinterher<br />
und lernen, was Freundschaft ist<br />
und was Verantwortung bedeutet.<br />
FAZIT: