SFH Racket Sport 01_2016

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4 TITELSTORY sportFACHHANDEL – 1.2016 Tennis & Co. Zwischen Hype und Heritage 30 Jahre nach Steffi Graf und Boris Becker ist wieder Schwung hereingekommen – ins deutsche Tennis und auch in das Geschäft mit Schlägern, Schuhen & Co. Exklusiv für sportFACHHANDEL d isktutieren Carsten Eberhardt von HEAD, Konrad Nowak von FILA und Torsten Bonacker von Dunlop über die aktuelle Situation in diesem Traditionssegment – und wie sich der neue Hype noch möglichst lange halten kann. Interview: Andreas Mayer
sportFACHHANDEL – 1.2016 TITELSTORY 5 Carsten Eberhardt ist Verkaufsund Marketingleiter bei der Head Germany GmbH. Torsten Bonacker ist Marketing Communication Manager bei der Dunlop Sport GmbH. Konrad Nowak ist Marketingleiter Fila für Europa © AYAX/ISTOCKPHOTO.COM, HEAD, DUNLIOP, FILA sportFACHHANDEL: Stationärer Spezialist, filialisierter Vollsortimenter oder reiner Onlinehändler – mit wem arbeiten Sie am liebsten zusammen? Wo liegen die jeweiligen Vor- und Nachteile? Carsten Eberhardt, Head: Generell hat sich der Markt in den letzten Jahren stetig verändert und auf diese Veränderungen haben wir entsprechend reagiert. Stationärer Spezialist, filialisierter Vollsortimentler oder Online-Versender sind für uns gleichberechtigte Partner. Haben wir für uns für einen gemeinsamen Weg mit einem dieser Partner entschieden, dann machen wir keine Unterschiede. Konrad Nowak, Fila: Wir nutzen unseren Fila-Onlineshop als zusätzlichen bzw. ergänzenden Vertriebsweg. Nichtsdestotrotz setzen wir weiterhin stark auf den stationären Einzelhandel, d.h. sowohl auf Vollsortimenter wie einen Karstadt Sport als auch stationären Spezialisten wie einen Tennis Point. Da diese Vertriebskanäle unsere Ware auch über ihre Onlineshops vertreiben, stellt sich diese Kombination auch als die beste für uns heraus. Heutzutage ist ein abgestimmter Multi- Channel-Vertrieb für die erfolgreiche Positionierung am Markt unabdingbar. Torsten Bonacker, Dunlop: Alle drei genannten Gruppen haben ihre Berechtigung und ihre Stärken und Schwächen. Wir arbeiten mit allen dreien gleichermaßen gut zusammen. Der stationäre Spezialist kann seine Fachkompetenz und Nähe zum Kunden einbringen. Die Online-Händler wie z.B. Tennis Point, Tenniswarehouse oder Center Court punktet mit seiner großen Auswahl an Artikeln und der schnellen und bequemen Bestellung und Lieferung. Der typische Vollsortimenter hat sein Geschäft in der 1A-Lage und beschäftigt gutes Fachpersonal mit hoher Fachkompetenz. Seit letzter Saison scheint wieder mehr Schwung insbesondere in das Tennisgeschäft gekommen zu sein. Stimmt das? Carsten Eberhardt: Bei Head Germany können wir einen positiven Trend im Absatz von Tennisrackets erkennen. Für den Gesamtmarkt liegen uns keine aktuellen Daten vor. Konrad Nowak: Tennis war zu Jahresbeginn nach dem Australian Open- und vor allem jetzt nach dem US-Open-Sieg Sieg von Angelique Kerber – stark in der Öffentlichkeit repräsentiert und Thema in den Medien. Wir konnten als Marktteilnehmer auch daran partizipieren. Insgesamt hat der gesamte deutsche Tennismarkt davon profitieren können. Es scheint, als würde Tennis wieder an Popularität gewinnen. Das liegt sicherlich an dem großen Potential unserer deutschen Sportler und an den wie von Angelique Kerber erreichten Erfolgen, die es vielleicht sogar wieder so weit bringen, dass der einst als Volkssport deklarierte Tennissport wieder an Stärke gewinnt. Das würde das Tennissegment bzw. den gesamten Tennismarkt wieder beleben; bis dahin ist und bleibt Tennis im Vergleich zu anderen Sportarten wie Running oder Fußball immer noch ein Nischensport in Deutschland; aber im Aufwärtstrend und mit Potenzial. Torsten Bonacker: Grundsätzlich ist Tennis eine der populärsten Sportarten in Deutschland, auch wenn die Anzahl der Mitglieder im Deutschen Tennis Bund leider immer noch leicht rückläufig ist. Es ist eine wichtige Aufgabe für die Verbände, moderne und attraktive Vereinsangebote zu unterbreiten. Es stellt sich aber auch die Frage, wie man die Menschen, die sich für aktives Tennis interessieren, aber nicht zwingend im Verein spielen möchten, zum Spielen bringt. Absolut positiv zu beurteilen ist die weiterhin steigende Zahl von LK-Turnieren. Hier sprechen wir von Personen, die viel Zeit in ihren Sport investieren und gleichzeitig auch für den Tennishandel sehr interessant sind. Insbesondere seit den Becker-Graf-Zeiten lebt Tennis natürlich von den Heroes. Welche Rolle spielen sie heute? Wie können solche Spieler das Business beeinflussen? Carsten Eberhardt: Im Team Head sind einige der aktuellen Heroes aktiv. Ich darf Novak Djokovic, Andy Murray, Thomas Berdych, Marin Cilic und nicht zuletzt unsere deutsche Hoffnung Sascha Zverev nennen. Sie alle tragen dazu bei, >>>
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