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kinder!green 2/2016

kinder! green - das kinder!-Sonderheft rund um Nachhaltigkeit, Ökologie und gesunde Ernährung. Titelthema in dieser Ausgabe: "Erst einmal die Welt retten - So klappt es, mit gutem Gewissen bewusst ökologisch zu leben"

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REPORT<br />

Im Gänsemarsch<br />

Auch Gänse können auf<br />

ganz natürliche Weise<br />

großgezogen werden. Aus den<br />

GÖSSELN wachsen in einigen<br />

Wochen veritable Bioweihnachtsbraten<br />

heran.<br />

Der Laden auf dem<br />

Cassenshof ist eine der<br />

Verkaufsstellen<br />

Wenn die Spargelzeit vorbei<br />

ist, geht auf dem Cassenshof<br />

in der Lüneburger Heide das<br />

große Schnattern wieder<br />

los. Sorgfältig verpackt, in mit Holzwolle<br />

ausgepolsterten Pappkartons, sind die ersten<br />

450 Gössel im Juli von der Brüterei in<br />

Wistedt angereist. Gössel nennt man die<br />

kleinen Gänse in den ersten drei Wochen.<br />

„Sie sind dann noch so klein, dass locker<br />

eines in meine Hand passt“, erzählt Teresa-<br />

Marie Pelka, Tochter des Bauern und<br />

„Gänsemutter“ für fünf bis sechs Monate.<br />

Eine Woche „wohnen” die Gänschen<br />

unter der Wärmelampe<br />

Kaum zwei Tage alt, noch gelb und flauschig,<br />

ziehen die Gänsebabys zunächst<br />

in den Pferdestall ein. Dafür wird in die<br />

eckigen Boxen in den ersten Tagen ein<br />

runder Auslauf gestellt. Eine Vorsichtsmaßnahme,<br />

damit die noch schreckhaften<br />

kleinen Gössel sich bei Panik nicht in<br />

die Ecken drücken.<br />

Eine ganze Woche verbringen die<br />

Schützlinge in dieser wohligen Kinderstube<br />

dann bei 30 Grad unter Wärmelampen.<br />

Danach bringt Teresa-Marie sie<br />

täglich über den kleinen Bach im Gänsemarsch<br />

auf die Wiese hinter dem Hof. Sie<br />

sind dann schon doppelt so groß, und<br />

das Gefieder ist jetzt wuschelig grau. Jede<br />

Nacht geht es zurück in den Schutz des<br />

Stalles. Dort sind sie sicher vor dem Fuchs.<br />

In den nächsten Wochen und Monaten<br />

mausern sich die Gössel schnell und<br />

nachhaltig zu weißen großen Gänsen. Zu<br />

St. Martin am 11. November oder zu den<br />

Weihnachtsfeiertagen ist ihr kurzes Leben<br />

zu Ende. „Das ist der Lauf der Dinge“,<br />

sagt Teresa-Marie, „aber wir schlachten<br />

nur auf Vorbestellung.“<br />

Pro Gans koste sie das oft bis zu drei Anrufe:<br />

Der erste beinhaltet Beratung und<br />

Bestellung. Nach ein paar Wochen kommt<br />

dann gerne mal die Frage, wie es der Gans<br />

ginge, danach scheiden sich die Geister“,<br />

meint sie, „die einen bestellen dann auf<br />

Termin, die anderen wollen die Gans lieber<br />

doch leben lassen …“ Ruth Schalk<br />

Rechtzeitig bestellen: Cassenshof;<br />

Im Seevegrund 2, 21256 Inzmühlen,<br />

Tel. 04188/656 oder beim Cassenshof-<br />

Hofladen direkt: Waitzstraße 17,<br />

22607 Hamburg, Tel. 040/88 16 71 34<br />

www.cassenshofladen.de<br />

Foto: Ruth Schalk (2), Facebook<br />

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