Der Ehrenfelder 82 – Oktober 2016
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Monatszeitung für das Ehrenfeld Nr. Nr. <strong>82</strong> 52 <strong>Oktober</strong> April <strong>2016</strong> 2014<br />
Lobende<br />
Knöllchen für Eltern<br />
Verkehrswoche an der Don-Bosco-<br />
Schule. Seite 6<br />
Geschäfte im Ehrenfeld<br />
Aus-, Um- und Zuzüge im Viertel. Seite 8<br />
Großbrand schockiert Ehrenfeld<br />
Tote und Verletzte bei Bergmannsheil-Brand. Seiten 10
AUS DEM EHRENFELD<br />
„here“ jetzt auch gedruckt<br />
Magazin von Geflüchteten erschienen<br />
Es ist soweit: Das Projekt<br />
„here“ des <strong>Ehrenfelder</strong> Vereins<br />
Angekommen e.V. hat<br />
die erste von Geflüchteten<br />
erstellte Zeitung veröffentlicht.<br />
Was vor über einem Jahr als<br />
Idee begann, ist heute eine<br />
mehr als 20-köpfige Redaktion<br />
aus Geflüchteten, Medienmachern,<br />
Übersetzern und<br />
Unterstützern.<br />
„Die Geflüchteten sind stolz,<br />
dass sie eine Aufgabe haben<br />
und dass sie als Mitbürger<br />
wahrgenommen werden“,<br />
sagt Thorsten Seel, Vorsitzender<br />
des Trägervereins Angekommen<br />
e.V. In der ersten<br />
Druckausgabe wird Bochums<br />
Oberbürgermeister Thomas<br />
Eiskirch von drei Geflüchteten<br />
interviewt. Die 18-jährigen<br />
Zwillinge Shareef und Ahmad<br />
berichten über ihre Flucht aus<br />
Syrien und „here“-Redakteure<br />
beantworten die Frage, was<br />
für sie typisch deutsch ist.<br />
Alle zwei Monate erscheint<br />
„here“ zukünftig, liegt an vielen<br />
öffentlichen Stellen aus<br />
und wird in Bochumer Flüchtlingsunterkünften<br />
verteilt.<br />
Auch im 3satz Verlag ist es<br />
erhältlich. Das Magazin ist<br />
mehrsprachig <strong>–</strong> sowohl online<br />
als auch gedruckt <strong>–</strong> um<br />
Geflüchtete, die gerade erst<br />
deutsch lernen, nicht auszuschließen.<br />
Jeder Text, den die<br />
Geflüchteten schreiben, wird<br />
sowohl auf Deutsch als auch<br />
in einer weiteren Sprache veröffentlicht,<br />
um den Lerneffekt<br />
zu erhöhen. Im Onlinemagazin<br />
sind die Texte in weiteren<br />
Sprachen verfügbar.<br />
Kooperationspartner ist das<br />
Kommunale Integrationszentrum<br />
Bochum, gefördert wird<br />
das Magazin vom Bundesamt<br />
für Migration und Flüchtlinge<br />
(BAMF).<br />
Die erste Ausgabe des „here“-Magazins wurde gefeiert. Ab<br />
jetzt erscheint es alle zwei Monate.<br />
Foto: 3satz<br />
OLLYS EINWURF<br />
Bringt nichts, muss aber<br />
gesagt werden<br />
Sobald Schreckliches passiert,<br />
sind sie da. So sicher<br />
wie Geier beim Aas oder das<br />
Deppen-Apostroph an Kiosken<br />
und Geschäften. Jede<br />
Art von Leid zieht sie magisch<br />
an. Terroranschläge,<br />
Flugzeugabstürze, Naturkatastrophen,<br />
Entführungen,<br />
Erpressungen, Amokläufe,<br />
Großbrände. Seit Dekaden<br />
nerven mich diese Scharlatane<br />
der Boulevard-Journaille.<br />
Diese defekten Mutationen<br />
des einst seriösen Journalistenstands<br />
umkreisen die<br />
Polizeifunkfrequenzen wie<br />
Motten das Licht, um bloß<br />
keine Tragödie zu verpassen.<br />
Von Sensationsgier<br />
getrieben, sind sie oft vor<br />
den Rettern am Einsatzort.<br />
Schießen Bilder, bestürmen<br />
Betroffene, feilschen um Familienfotos<br />
der Leidtragenden,<br />
um sie meistbietend<br />
zu verschachern. Fahnden<br />
nach ruhmgierigen, tumben<br />
Gaffern, denen sie ihre perfiden<br />
Formulierungen in den<br />
Mund legen können und die<br />
sich dann im Kreise degenerierter<br />
Freunde feiern lassen.<br />
Aber so schnell diese Hyänen<br />
kommen, sind sie wieder<br />
verschwunden. Ohne Interesse<br />
am Ausgang, echter<br />
Recherche, an der Wahrheit<br />
oder der Arbeit der Retter.<br />
Jetzt ist es im Bergmannsheil<br />
passiert: „Klinik-Inferno“,<br />
„Feuerwalze rast durch<br />
Flure“, „Patienten schreien<br />
in Panik“, „So entkam ich<br />
der Hölle“. Natürlich inklusive<br />
Gerüchten über eine<br />
brennend tanzende Selbstmörderin,<br />
der einzigen heldenhaften<br />
Angestellten und<br />
dem nicht wegzudenkenden<br />
entsetzten Patienten. Selbstverständlich<br />
alles im Namen<br />
der Informationspflicht und<br />
der Wichtigkeit der Wahrheit.<br />
Falsch, alles nur wegen<br />
sinkender Auflagen und der<br />
Kohle. Analphabeten, Leichenfledderer,<br />
Heuchler!<br />
Danke an die objektiven Berichterstatter<br />
und alle Polizeiund<br />
Rettungskräfte.<br />
2 ⎮<strong>Der</strong> <strong>Ehrenfelder</strong>⎮<strong>Oktober</strong> <strong>2016</strong>
Wasserstraße wird 2018 ausgebaut<br />
Fahrbahnen, Rad- und Gehwege kosten zwei Mio. Euro<br />
Mit dem Ausbau der Wasserstraße soll der Verkehr neu strukturiert<br />
werden.<br />
Foto: 3satz<br />
Die Wasserstraße wird zwischen<br />
Am Wiesengrund<br />
und der Springorum-Radweg-Brücke<br />
östlich der Königsallee<br />
ausgebaut. Die<br />
Fahrbahndecke wird erneuert,<br />
es werden Radwege,<br />
Parkstreifen und Querungshilfen<br />
gebaut.<br />
Untersuchungen haben ergeben,<br />
dass in einigen Bereichen<br />
der Untergrund so<br />
schlecht ist, dass die Straße<br />
komplett erneuert werden<br />
muss. Zwischen den Hausnummern<br />
306 bis 271 wird die<br />
Wasserstraße auf rund 390<br />
Metern voll ausgebaut. Von<br />
der Straße Am Wiesengrund<br />
und von Hausnummer 271 bis<br />
zur Königsalle wird die Wasserstraße<br />
teilsaniert. Dazu<br />
wird die Fahrbahn etwa zwölf<br />
Zentimeter abgefräst und mit<br />
Asphalt neu aufgebaut.<br />
Verändern wird sich der Querschnitt<br />
der Wasserstraße. Für<br />
Radfahrer werden separate<br />
Verkehrsräume berücksichtigt.<br />
Es werden Schutzstreifen<br />
bzw. Radfahrstreifen angelegt.<br />
An der Kreuzung Königsgallee/Wasserstraße<br />
werden<br />
die Aufstellspuren neu aufgeteilt.<br />
Dort erhalten Radfahrer<br />
eine separate Markierung und<br />
Ampeln zum indirekten Linksabbiegen.<br />
In Fahrtrichtung<br />
Autobahn 448 werden zwischen<br />
Gehweg und Radweg<br />
in längeren Abschnitten Parkstreifen<br />
eingerichtet, um das<br />
Längsparken an der Wasserstraße<br />
zu ordnen. In Richtung<br />
Königsallee werden ebenfalls<br />
Längsparkstreifen markiert.<br />
<strong>Der</strong> neue Radweg wird zwischen<br />
Wiesenstraße und<br />
AUS DEM EHRENFELD<br />
Hausnummer 261 auf den<br />
Seitenraum geführt, damit die<br />
Bäume am Straßenrand erhalten<br />
bleiben. Auf dem Ausbaustück<br />
wird auch eine dritte<br />
Querungshilfe in Höhe der<br />
Hausnummern 270-272 gebaut.<br />
Eine weitere Querungshilfe<br />
wird in Höhe der Einmündung<br />
der Drusenbergstraße<br />
gebaut.<br />
Erneuert wird auch die Straßenbeleuchtung.<br />
22 Lichtmaste<br />
werden an der Straße<br />
gesetzt, neun weitere werden<br />
den Seitenraum beleuchten.<br />
Die Gesamtkosten werden<br />
sich auf knapp zwei Millionen<br />
Euro belaufen. Die Stadtverwaltung<br />
kündigt den Baubeginn<br />
für das Jahr 2018 an.<br />
EDITORIAL<br />
Liebe<br />
<strong>Ehrenfelder</strong>!<br />
An dieser Stelle<br />
schreibe ich<br />
oft und gerne<br />
darüber, wie lebendig,<br />
bunt und<br />
vielfältig es in<br />
unserem Ehrenfeld zugeht.<br />
Es gibt aber auch Momente,<br />
da treten diese Eindrücke in<br />
den Hintergrund und werden<br />
zur Belanglosigkeit. So einen<br />
Moment haben wir unmittelbar<br />
vor dem langen Wochenende<br />
erlebt, an dem der Tag<br />
der deutschen Einheit gefeiert<br />
wurde. <strong>Der</strong> verheerende<br />
Brand im Bergmannsheil mit<br />
zwei Toten und vielen Schwerverletzten<br />
hat nicht nur das<br />
Ehrenfeld, sondern auch die<br />
Stadt und das ganze Land<br />
entsetzt. Viele hundert Menschen<br />
haben in dieser Katastrophennacht<br />
mit ihrem <strong>–</strong> teils<br />
lebensgefährlichen <strong>–</strong> Einsatz<br />
dafür gesorgt, dass am Ende<br />
nicht noch schlimmere Verluste<br />
zu beklagen und noch<br />
größerer Schaden zu beziffern<br />
war. Deshalb gilt hier der<br />
Dank allen Einsatzkräften von<br />
der Feuerwehr über Polizei,<br />
Technisches Hilfswerk und<br />
Rettungsdiensten bis zum Klinikpersonal.<br />
Herzlichst, Vicki Marschall<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2016</strong>⎮<strong>Der</strong> <strong>Ehrenfelder</strong>⎮<br />
3
AUS DEM SCHAUSPIELHAUS<br />
Kafkas Verwandlung und „Kula <strong>–</strong> nach Europa“<br />
<strong>Oktober</strong>-Premieren im Bochumer Schauspielhaus<br />
Im <strong>Oktober</strong> stehen im<br />
Schauspielhaus mehrere<br />
Premieren auf dem Programm.<br />
Am Samstag, 29. <strong>Oktober</strong>,<br />
wird „Die Verwandlung“ von<br />
Franz Kafka in den Kammerspielen<br />
aufgeführt. Ein Mann<br />
wacht morgens auf und ist<br />
verwandelt. Seine Beine und<br />
Arme gehorchen ihm nicht<br />
mehr, die Stimme versagt,<br />
seine Sprache ist unverständlich.<br />
Was ist aus ihm<br />
geworden <strong>–</strong> ein Tier, Monster,<br />
Schädling? Die Familie des<br />
Mannes reagiert mit Ekel und<br />
Furcht, schließlich mit Gewalt.<br />
Anscheinend über Nacht hat<br />
sich zwischen ihm und dem<br />
Rest der Welt ein Abgrund geöffnet,<br />
der Ungeheuer gebiert.<br />
„Man muss ins Dunkel hineinschreiben<br />
wie in einen Tunnel“,<br />
hat Franz Kafka von sich<br />
gefordert. Seine berühmte<br />
Novelle erforscht das Dunkle<br />
im Prozess der Entmenschlichung,<br />
behauptet einen Alptraum<br />
als Realität. Zugleich<br />
hat sie aber auch komödiantische<br />
Züge. In Jan-Christoph<br />
Gockels erster Arbeit in<br />
Bochum treffen die Puppen<br />
von Michael Pietsch auf reale<br />
Schauspieler. Kafkas Sprache<br />
verwebt sich mit Filmassoziationen,<br />
Theaterbildern,<br />
Slapstick und Puppenspiel.<br />
Regie: Jan-Christoph Gockel /<br />
Bühne: Julia Kurzweg / Kos-<br />
Kula“ ist der Name eines Tauschsystems, das in Neuguinea praktiziert<br />
wird. Dieses Tauschprinzip steht symbolisch für das transnationale<br />
Theaterprojekt „Kula <strong>–</strong> nach Europa“. Foto: Luca Abbiento<br />
tüme: Amit Epstein / Musik:<br />
Matthias Grübel / Puppen: Michael<br />
Pietsch / Dramaturgie:<br />
Alexander Leiffheidt. Mit: Nils<br />
Kreutinger, Katharina Linder,<br />
Michael Pietsch, Luana Velis,<br />
Uwe Zerwer. Matinee am 23.<br />
<strong>Oktober</strong> im Tanas, Eintritt frei.<br />
Bochumer Premiere feiert<br />
am Freitag, 7. <strong>Oktober</strong>, das<br />
transnationale Theaterprojekt<br />
„Kula <strong>–</strong> nach Europa“ in den<br />
Kammerspielen.<br />
In Neu Guinea wird zwischen<br />
verschiedenen Volksstämmen<br />
das Tauschsystem Kula praktiziert,<br />
das politische und soziale<br />
Verbindungen der Stämme<br />
sowie ein uraltes Verhältnis<br />
der Gastfreundschaft pflegt<br />
und festigt. Getauscht werden<br />
Muschelketten, deren Wert<br />
nicht ökonomisch messbar<br />
ist, die jedoch durch den zeremoniellen<br />
Tausch das friedliche<br />
Zusammenleben sicherstellen.<br />
Dieses Tauschsystem<br />
ist Vorbild für ein Projekt, bei<br />
dem Schauspielerinnen und<br />
Schauspieler aus Deutschland<br />
und Frankreich auf ein<br />
Ensemble aus Afghanistan<br />
treffen, das in der Heimat<br />
wegen seines politischen Engagements<br />
mehrfach von den<br />
Taliban bedroht wurde. Das<br />
Projekt stellt die Frage nach<br />
europäischen Werten sowohl<br />
von einem ästhetischen als<br />
auch von einem strukturellen<br />
Standpunkt: Im theatralen<br />
Spiel gehen die Teilnehmenden<br />
auf die Suche nach ihren<br />
gemeinsamen Werten, testen<br />
aber auch, wie sich trotz teils<br />
differenter Werte gemeinsam<br />
leben und arbeiten lässt.<br />
Regie: Robert Schuster. Die<br />
nächsten Vorstellungen: 8.<br />
und 9. <strong>Oktober</strong>.<br />
Uraufgeführt wurde Anfang<br />
<strong>Oktober</strong> das Stück „Nalu und<br />
das Polymeer“, ein Stück<br />
Fantasytheater von Martina<br />
van Boxen für Besucher ab<br />
10 Jahren.<br />
Irgendwann in nicht allzu ferner<br />
Zukunft, inmitten eines<br />
unermesslichen Ozeans, lebt<br />
auf einer künstlichen Insel das<br />
Mädchen Nalu. Abends hört<br />
sie den alten Geschichten<br />
zu, wie die Welt entstanden<br />
ist. Nalu zweifelt an diesen<br />
Erzählungen und fragt immer<br />
wieder nach. Doch Fragen<br />
sind in dieser Welt verboten.<br />
Aber je öfter sie keine Antworten<br />
bekommt, desto mehr will<br />
sie wissen. „Nalu und das Polymeer“<br />
geht der Frage nach,<br />
was wäre, wenn eine Umweltkatastrophe<br />
unermesslichen<br />
Ausmaßes unseren Planeten<br />
nachhaltig verändert hätte<br />
und das einzig übriggebliebene<br />
Material Kunststoff wäre.<br />
Regie: Martina van Boxen;<br />
Bühne/Kostüme: Esther van<br />
de Pas; Projektionen: Michael<br />
Habelitz; Musik: Manuel Loos;<br />
Dramaturgie: Eva Bormann,<br />
Tobias Diekmann. Mit: Michael<br />
Habelitz, Manuel Loos, Maria<br />
Trautmann. Vorstellungen<br />
am 13. und 16. <strong>Oktober</strong>.<br />
Schauspielhaus knackt 200.000-Zuschauer-Marke<br />
Knapp drei Millionen Euro Einnahmen / Gastspiele sehr ertragreich<br />
In der abgelaufenen Spielzeit<br />
2015/<strong>2016</strong> haben 208.967<br />
Zuschauer das Schauspielhaus<br />
Bochum besucht. Dies<br />
ist eine der höchsten Besucherzahlen<br />
in der Geschichte<br />
des Schauspielhauses. Durch<br />
die hohe Besucherfrequenz<br />
konnten auch die Einnahmen<br />
noch einmal gesteigert<br />
werden und belaufen sich in<br />
der letzten Saison auf knapp<br />
3 Mio. Euro<br />
(2,96 Mio<br />
Euro). Das<br />
ist eine Steigerung<br />
von<br />
70% seit dem<br />
Amtsantritt<br />
von Anselm<br />
Weber (1,74<br />
Mio Euro). Angesichts der<br />
großen Konsolidierungsanstrengungen<br />
vor allem in den<br />
Jahren 2011 bis 2013, als das<br />
Schauspielhaus ein Budgetdefizit<br />
von 1,8 Mio Euro aus<br />
den Vorjahren zu verkraften<br />
hatte, steht das Schauspielhaus<br />
unter Anselm Weber<br />
wirtschaftlich solide da. Es<br />
konnten Rücklagen gebildet<br />
werden, die der Intendanz<br />
von Johan Simons als Vorbereitungsetat<br />
dienen werden.<br />
Ein Aspekt der Einnahmesteigerung<br />
unter Anselm Weber<br />
ist die Zahl der Gastspiele<br />
des Schauspielhauses an<br />
anderen Theatern im In- und<br />
Ausland, die in der letzten<br />
Saison zusätzlich über 11.000<br />
Zuschauer sahen. Etwa 35<br />
Vorstellungen spielt das<br />
Schauspielhaus Bochum pro<br />
Spielzeit auswärts mit einem<br />
Einnahmevolumen von gut<br />
300.000 Euro.<br />
4 ⎮<strong>Der</strong> <strong>Ehrenfelder</strong>⎮<strong>Oktober</strong> <strong>2016</strong>
AUS DEM SCHAUSPIELHAUS<br />
Theaterpreise an Redlhammer und Flassig<br />
Auszeichnungen durch den Freundeskreis des Schauspielhauses<br />
Im Schauspielhaus Bochum<br />
fand im September die feierliche<br />
Verleihung des Bochumer<br />
Theaterpreises <strong>2016</strong><br />
statt. Matthias Redlhammer<br />
wurde mit dem Theaterpreis<br />
<strong>2016</strong> in der Kategorie „Arrivierte“<br />
ausgezeichnet, Torsten<br />
Flassig ist der aktuelle<br />
Preisträger in der Sparte<br />
„Nachwuchs“.<br />
Die diesjährige Preisverleihung<br />
war bereits die elfte,<br />
die der Freundeskreis des<br />
Schauspielhauses Bochum<br />
ausrichtete. Matthias Redelhammer<br />
erhielt den Preis in<br />
der Kategorie „Arrivierte“.<br />
1957 in Köln geboren, erhielt<br />
Poetry Slam und Axel Hacke<br />
„Specials“ im Schauspielhaus<br />
Im <strong>Oktober</strong> finden wieder<br />
zwei „Specials“ im Schauspielhaus<br />
statt. „NRW-SLAM<br />
<strong>2016</strong> <strong>–</strong> Finale“ ist der größte<br />
Poetry Slam des Landes<br />
und das Highlight der Poetry<br />
Slam-Szene in NRW. Im ganzen<br />
Bundesland haben sich<br />
das Jahr über aus hunderten<br />
von Wortkünstlern die besten<br />
Slammerinnen und Slammer<br />
qualifiziert, um am NRW-<br />
Slam teilzunehmen. Und dieses<br />
dreitägige Festival hat<br />
seinen Höhepunkt beim Finale<br />
im Schauspielhaus <strong>–</strong> hier<br />
wird am Ende eine neue Landesmeisterin<br />
oder ein neuer<br />
Matthias Redlhammer erhielt den Theaterpreis in der Kategorie<br />
„Arrivierte“.<br />
Foto: Martin Steffen<br />
Landesmeister gekürt. Die<br />
Moderation des Abends übernehmen<br />
Sebastian 23 und der<br />
aktuelle Landesmeister Jason<br />
Bartsch. 15. <strong>Oktober</strong>, Schauspielhaus.<br />
„Die Tage, die ich mit Gott<br />
verbrachte“ lautet der Titel<br />
des Programms von Axel<br />
Hacke. Darin schildert er seine<br />
Begegnung mit diesem<br />
Schöpfer, der unglücklich ist<br />
über die Unvollkommenheit<br />
des eigenen Werks, nun aus<br />
seiner Einsamkeit flieht, und<br />
ausgerechnet bei den Menschen<br />
Trost sucht. 26. <strong>Oktober</strong>,<br />
Kammerspiele<br />
er seine Ausbildung an der<br />
Westfälischen Schauspielschule<br />
Bochum. Von 1981 bis<br />
1986 war er bereits einmal am<br />
Schauspielhaus engagiert,<br />
seit der Spielzeit 2010/2011<br />
ist er festes Ensemblemitglied<br />
in Bochum. Wichtige Rollen<br />
waren die Titelrollen in „Volpone“<br />
und „Othello“, Alfred Loth<br />
in „Vor Sonnenaufgang“, Ill in<br />
„<strong>Der</strong> Besuch der alten Dame“,<br />
Bernd in „Rose Bernd“ und<br />
König Arthus in „Monty Python‘s<br />
Spamalot“.<br />
Den Preis in der Kategorie<br />
„Nachwuchs“ erhielt Torsten<br />
Flassig. Geboren 1987 in Rüdersdorf<br />
bei Berlin, spielte er<br />
bereits im Schultheater und<br />
im Jugendtheaterclub, wurde<br />
dort entdeckt und konnte<br />
erste Kameraerfahrungen<br />
sammeln. Seit Beginn der<br />
Spielzeit 2013/2014 ist er am<br />
Schauspielhaus Bochum engagiert.<br />
Wichtige Rollen waren<br />
bisher unter anderen die<br />
Titelrollen in Schillers „Don<br />
Karlos“ und Astrid Lindgrens<br />
„Michel aus Lönnenberga“,<br />
außerdem seine Rollen in den<br />
Bühnenstücken „Leas Hochzeit“,<br />
„Familiengeschäfte“ und<br />
„Mephisto“.<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2016</strong>⎮<strong>Der</strong> <strong>Ehrenfelder</strong>⎮<br />
5
AUS DER SCHULE<br />
Lobende Knöllchen für Eltern<br />
Verkehrswoche der Dritt- und Viertklässler an der Don-Bosco-Schule<br />
„Vielen Dank, dass du dich<br />
an die Verkehrsregeln gehalten<br />
hast“ steht auf den Knöllchen,<br />
die Drittklässler an einige<br />
Eltern verteilt haben, die<br />
ihre Kinder mit dem Auto zur<br />
Don-Bosco-Schule bringen.<br />
Die morgendliche Aktion war<br />
Bestandteil der Verkehrswoche,<br />
die jedes Jahr an der<br />
Grundschule stattfindet.<br />
Zum Teil gar nicht, zum Teil<br />
bis zu drei Minuten dürfen Autofahrer<br />
werktags zwischen<br />
7 und 14 Uhr an der Knepperstraße<br />
halten. Doch viele<br />
Eltern parken dort länger,<br />
weiß Schulleiterin Elisabeth<br />
Hennecke. „Sie bringen ihre<br />
Kinder bis zur Schultür oder<br />
bis zur Klasse“, bedauert sie,<br />
dass die Eltern ihren Kindern<br />
diesen Weg nicht zutrauen.<br />
Dabei sei es wichtig, die Kinder<br />
zu selbstständigen Verkehrsteilnehmern<br />
zu erziehen,<br />
und genau dies sei das Ziel der<br />
„Hier bitte nicht anhalten.“ Das machten die Schüler den Autofahrern<br />
an der Don-Bosco-Schule deutlich. Foto: Sure/3satz<br />
Verkehrswoche. Schon für die<br />
Erst- und Zweitklässler gebe<br />
es etwa eine Verkehrsbegehung,<br />
die vor allem im Hinblick<br />
auf die nahende dunklere Jahreszeit<br />
sinnvoll sei. Mit der Verkehrswoche<br />
für die Dritt- und<br />
Viertklässler versuche man außerdem,<br />
über die Kinder auch<br />
die Eltern zu erreichen, erläutert<br />
Elisabeth Hennecke.<br />
Mit Warnwesten und den<br />
lobenden Knöllchen ausgerüstet,<br />
machten die Drittklässler<br />
die parkenden Eltern<br />
an zwei Morgen auf die<br />
Verkehrssituation an der<br />
Knepperstraße aufmerksam.<br />
„Wenn sich alle an die Regeln<br />
halten, ist es eine zweispurige<br />
Straße. Wenn aber alle hier<br />
parken, gibt es nur noch eine<br />
Spur, und bei Gegenverkehr<br />
ist das Chaos dann perfekt“,<br />
schildert Hennecke das Problem,<br />
das auch zur Gefährdung<br />
der Kinder beiträgt.<br />
Sehr positiv sei die Reaktion<br />
der Eltern diesmal auf die<br />
Hinweise der Schüler gewesen.<br />
2015 war das nicht ausnahmslos<br />
der Fall. „Da haben<br />
sich einige aufgeregt, weil sie<br />
sich gegängelt fühlten“, erinnert<br />
sich die Schulleiterin.<br />
Um die Verkehrssituation vor<br />
dem Schulgebäude zu entzerren,<br />
schwebt ihr vor, dass<br />
mehr Kinder zu Fuß zur Schule<br />
kommen oder zumindest<br />
ein Stückchen entfernt von<br />
ihren Eltern abgesetzt werden.<br />
Nach Henneckes Ansicht<br />
biete sich dafür der Bereich<br />
Zaunkönigweg / Waldring<br />
an. Wie das klappen könnte,<br />
haben die Viertklässler<br />
während der Verkehrswoche<br />
eingeübt. Sie haben ihren<br />
gesamten Schulweg oder einen<br />
Teil zu Fuß zurückgelegt<br />
und so Punkte für ihre Klasse<br />
gesammelt. Vera Demuth<br />
6 ⎮<strong>Der</strong> <strong>Ehrenfelder</strong>⎮<strong>Oktober</strong> <strong>2016</strong>
AUS DEM EHRENFELD<br />
Selbstporträt in zwölf Farben<br />
Mara Minjoli und ihre Band Metromara haben Debüt-Album fertiggestellt<br />
Mara Minjoli, Jazz-Sängerin aus dem Ehrenfeld, wird mit ihrer<br />
Band Metromara am 18. November im Rottstraße 5 Theater auftreten.<br />
Foto: Bülent Kirschbaum<br />
„Mit der Veröffentlichung<br />
unseres ersten Albums<br />
verbinde ich in erster Linie<br />
Hoffnung und große<br />
Erleichterung“, sagt Mara<br />
Minjoli, Jazz-Sängerin aus<br />
dem Ehrenfeld. Hoffnung<br />
darauf, dass die mit ihrer<br />
Band Metromara eingespielten<br />
Stücke beim Publikum<br />
auf große Resonanz<br />
stoßen, und Erleichterung<br />
darüber, dass das arbeitsintensive<br />
Projekt ohne größere<br />
Probleme funktioniert<br />
hat. Am Ende dieses Prozesses<br />
steht nun in diesem<br />
Monat die Veröffentlichung:<br />
„Metromara - Self-Portrait in<br />
twelve colors“ heißt das Album,<br />
das auf 1000 CD’s und<br />
300 Vinyl-Platten gepresst<br />
wird.<br />
In Studios in Luxemburg, Essen<br />
und Düsseldorf wurden<br />
die Songs im vergangenen<br />
Dezember und Januar aufgenommen,<br />
gemischt und<br />
verfeinert. Betreut wird die<br />
Band inzwischen vom Kölner<br />
Jazz-Label Double Moon Records.<br />
Die Songs, auch von<br />
Mara Minjoli geschrieben,<br />
„haben Soul- und Jazz-Elemente,<br />
akustische und elektronische<br />
Teile. Es gibt schöne<br />
Melodiebögen und einen<br />
warmen, erdigen Sound“,<br />
beschreibt die Künstlerin das<br />
frisch gepresste Produkt.<br />
Realisiert wurde das Projekt<br />
mit Hilfe einer sogenannten<br />
Crowdfunding-Kampagne<br />
(der <strong>Ehrenfelder</strong> berichtete).<br />
„Ich kann nach den Erfahrungen,<br />
die wir gemacht haben,<br />
diese Form der Finanzierung<br />
nur empfehlen“, sagt Mara<br />
Minjoli. „Wir waren von der<br />
Spendenbereitschaft angenehm<br />
überrascht. Es gab<br />
ausschließlich positive Rückmeldungen.<br />
Das vermittelt<br />
ein gutes Gefühl der Anerkennung<br />
und Bestätigung.“ Rund<br />
7000 Euro hatte Metromara<br />
veranschlagt, letztendlich kamen<br />
über das Crowdfunding<br />
aber 8500 Euro zusammen.<br />
Zeit zum Luftholen bleibt der<br />
Künstlerin nicht. Jetzt geht es<br />
darum, die begleitende PR in<br />
Fahrt zu bringen: auf die Veröffentlichung<br />
aufmerksam zu<br />
machen, Medien für eine Berichterstattung<br />
zu gewinnen<br />
und eine Tour zu planen. Bevor<br />
die aber ab dem nächsten<br />
März ins Rollen kommt, wird<br />
es im November zwei Auftritte<br />
im Herzen des Reviers geben.<br />
Am 13. November wird Mara<br />
Minjoli zusammen mit Metromara<br />
und zwei weiteren Projekten,<br />
an denen sie beteiligt<br />
ist, im Casino in Hohensyburg<br />
auftreten. Und eine Woche<br />
danach folgt am 18. November<br />
ihr Bochumer Heimspiel<br />
im Rottstraße 5 Theater. „Weil<br />
dort der Platz begrenzt ist,<br />
macht es Sinn, sich schnell<br />
um Karten zu bemühen“, rührt<br />
Mara Minjoli eifrig die Werbetrommel.<br />
Bochum wird aber auch noch<br />
einmal Station bei der Tour<br />
im kommenden Jahr werden.<br />
Metromara wollen daneben<br />
auch in Essen, Bremen, Berlin<br />
und Weimar auftreten. Außerdem<br />
soll es Auftritte in Luxemburg<br />
und Frankreich geben.<br />
„Und ich hoffe, dass wir<br />
einen Auftritt in Amsterdam<br />
organisieren können“, sagt<br />
Mara Minjoli. Wer Karten für<br />
Mara Minjolis Auftritte kaufen<br />
möchte, kann sie über mara.<br />
minjoli@gmx.de vorbestellen.<br />
Alle Infos über die Band, ihre<br />
Projekte und Auftritte gibt es<br />
unter www.metromara.com<br />
Uli Kienel<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2016</strong>⎮<strong>Der</strong> <strong>Ehrenfelder</strong>⎮<br />
7
AUS DEM EHRENFELD<br />
Es tut sich was in der <strong>Ehrenfelder</strong> Geschäftswelt<br />
Aktuelle Aus-, Um- und Zuzüge im Viertel<br />
Nach zehn Jahren an der Königsallee 12 verlässt<br />
Annette Münch Ende <strong>2016</strong> ihren Laden. Die<br />
Künstlerin macht damit Platz für das Architekturbüro<br />
Bruckhoff und Keßler. Detlef Bruckhoff,<br />
einer der Hausbesitzer, hat seit Längerem sein<br />
Büro im Obergeschoss. Da sich das Team vergrößert<br />
hat, ist das Büro zu klein geworden. Annette<br />
Münch sucht aktuell nach neuen Räumen.<br />
Das Lottogeschäft Leifels an der Drusenbergstraße<br />
72 hat seine Türen für<br />
immer geschlossen. Aktuell steht das<br />
Ladenlokal leer.<br />
Ulya Waldraff (li.) hat ihr „Glaswerk“ im<br />
Kachelkarree an der Hunscheidtstraße 61<br />
aufgegeben. Für sie war es ein Experiment<br />
mit dem Material Glas. Jetzt widmet sie<br />
sich wieder anderen Materialien. Das Ladenlokal<br />
übernimmt Anke Rhönisch (re.)<br />
von der Kleinen Zuckerbäckerei. Sie bietet<br />
darin zukünftig Backkurse an.<br />
Fotos: 3satz<br />
Jürgen Bielawny wurde der Mietvertrag für sein<br />
Ladenlokal „Le Salon“ zum November gekündigt.<br />
Inzwischen hat er einen neuen Laden an der<br />
Oskar-Hoffmann-Straße gefunden.<br />
„Kunstraum 2“ nennt sich die Idee der Künstlerinnen<br />
Susanne Schmidt (Foto) und Daniela<br />
Berndt an der Hunscheidtstraße 74. Während Susanne<br />
Schmidt unter anderem Kinderkunstkurse<br />
anbietet, nutzt Sabine Berndt den hinteren Raum<br />
nur als Atelier für ihre Malerei.<br />
Kommentar<br />
Ehrenfeld wird<br />
nicht ausverkauft<br />
Aufruhr im Ehrenfeld: Böse<br />
Immobilienhaie verdrängen<br />
alteingesessene Ladenbesitzer.<br />
Dieses Bild skizzierte<br />
vor kurzem die lokale Berichterstattung<br />
und irritierte<br />
damit viele Ladenbesitzer.<br />
Die meisten haben von dieser<br />
Entwicklung gar nichts<br />
mitbekommen. Das könnte<br />
durchaus daran liegen, dass<br />
dieses Szenario völlig übertrieben<br />
ist. Ja, das Ehrenfeld<br />
ist ein beliebter Stadtteil,<br />
weil sich hier gern inhabergeführte<br />
Unternehmen mit<br />
neuen Ideen niederlassen.<br />
Ein großes Budget haben<br />
sie meist nicht. Ja, Jürgen<br />
Bielawny wurde der Mietvertrag<br />
für sein Geschäft<br />
„Le Salon“ gekündigt und<br />
die Räumung des Ladens<br />
kurz vor dem Weihnachtsgeschäft<br />
kann existenzbedrohend<br />
für ihn sein. Ja, die<br />
Art und Weise der Kommunikation<br />
zwischen Vermieter<br />
und Mieter ist sicherlich kein<br />
Glanzstück. Aber diese Auseinandersetzung<br />
auf einen<br />
ganzen Stadtteil übertragen<br />
wollen, schadet allen. Es<br />
gibt keinen Ausverkauf des<br />
Ehrenfelds, auch wenn manche<br />
Vermieter überzogene<br />
Vorstellungen von Mieteinnahmen<br />
haben. Manchmal<br />
kommen aber Mieter und<br />
Vermieter einfach nicht mehr<br />
miteinander klar. vim<br />
8 ⎮<strong>Der</strong> <strong>Ehrenfelder</strong>⎮<strong>Oktober</strong> <strong>2016</strong>
Currywurst-Matjes rollt nach Hamburg<br />
Die Stadt geht mit dem Bochum-Express auf Werbetour<br />
AUS DEM EHRENFELD<br />
Um unsere Stadt als „Hotspot<br />
der Live-Kultur“, „Talentschmiede<br />
im Ruhrgebiet“,<br />
als „Shootingstar der<br />
Wissensarbeit“ sowie als<br />
„Großstadt mit Lebensgefühl“<br />
zu verkaufen, verlässt<br />
Bochum Marketing bei der<br />
überregionalen Vermarktung<br />
ausgetretene Pfade<br />
und befährt stattdessen<br />
neue Wege. Noch in diesem<br />
<strong>Oktober</strong> startet der<br />
komplett im cyanfarbenen<br />
Marken-Design beklebte Express-Bus<br />
zu Reisen durch<br />
Deutschland. Düsseldorfer,<br />
Hamburger und Stuttgarter<br />
dürfen sich zuerst vom Angebot<br />
überzeugen lassen <strong>–</strong><br />
und mittels einer spontanen<br />
Entscheidung sogar kostenlos<br />
nach Bochum reisen.<br />
Auf ausgesuchten Plätzen<br />
an den drei Reisezielen lädt<br />
die Stadt jeweils freitags das<br />
Publikum dazu ein, am Tag<br />
darauf einzusteigen und nach<br />
Bochum mitzufahren. Für den<br />
24-stündigen Aufenthalt innerhalb<br />
der Koordinaten von<br />
Gerthe, Langendreer, Stiepel<br />
und Wattenscheid wurde ein<br />
attraktives Programm ausgearbeitet,<br />
das auch eine<br />
kostenlose Übernachtung im<br />
Vier-Sterne-Hotel einschließt.<br />
Sonntags endet der Kurztrip<br />
mit der Rückreise in die Heimatstadt.<br />
Oberbürgermeister Thomas<br />
Eiskirch und der Geschäftsführer<br />
von Bochum Marketing,<br />
Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (von links), Autor Ben Redelings<br />
und Mario Schiefelbein (Bochum Marketing) gaben vor dem Schauspielhaus<br />
den Startschuss für den Bochum-Express. Foto: 3satz<br />
Mario Schiefelbein, präsentierten<br />
jetzt die Vermarktungsidee<br />
vor der Schauspielhauskulisse<br />
im Ehrenfeld und<br />
verwiesen stolz darauf, „dass<br />
wir die Ersten in Deutschland<br />
sind, die diese Idee umsetzen.“<br />
Den Antrieb für dieses<br />
Projekt, das die Stadt eine<br />
sechsstellige Summe kostet,<br />
kleidet OB Eiskirch in folgende<br />
Formulierungen: „Wisst<br />
ihr eigentlich, wohin ihr unbedingt<br />
müsst?“ und „Wir haben<br />
eine ganze Menge zu bieten,<br />
ihr wisst es nur noch nicht.“<br />
Flankierende Hilfe erhalten<br />
die Bochum-Botschafter beim<br />
Schließen dieser Wissenslücke<br />
u.a. in Form von Großflächenplakaten,<br />
die in den<br />
ausgewählten Städten mit frechen<br />
Slogans auf unsere Revier-Metropole<br />
aufmerksam<br />
machen. Auf dem Stuttgarter<br />
Motiv heißt es beispielsweise<br />
mit Blick auf den Abstieg des<br />
VfB: „Jetzt spielen wir in derselben<br />
Liga“. Den Düsseldorfern<br />
wird angekündigt: „Piekfein<br />
können wir auch.“ Und<br />
den Hamburgern wird rasch<br />
mal erläutert, wie man beim<br />
Bau von Kultur-Kathedralen<br />
Zeitpläne einhält. Auf einem<br />
zweiten Plakatmotiv wird Düsseldorfern,<br />
Hamburgern und<br />
Stuttgartern die Currywurst<br />
als „Unser Sushi“, „Unser<br />
Matjes“ und „Unsere Maultaschen“<br />
schmackhaft gemacht.<br />
Begleitet wird die Kampagne<br />
auch von adäquaten Auftritten<br />
in den sozialen Netzwerken.<br />
In den nächsten drei Jahren<br />
soll der Bus regelmäßig für<br />
Bochum Marketing „on the<br />
road“ sein. Wenn er nicht für<br />
die Kampagne im Einsatz ist,<br />
fährt er im auffälligen Design<br />
für den Bochumer Reiseveranstalter<br />
Jabo Reisen durch<br />
Deutschland und Europa.<br />
Uli Kienel<br />
Verfolgen lässt sich die Kampagne<br />
im Internet unter<br />
www.bochum-vonhieraus.de<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2016</strong>⎮<strong>Der</strong> <strong>Ehrenfelder</strong>⎮<br />
9
AUS DEM EHRENFELD<br />
Großbrand schockiert das Ehrenfeld<br />
Zwei Tote und 16 Verletzte bei Brand im Universitätsklinikum Bergmannsheil<br />
Ein verheerender Großbrand<br />
im Universitätsklinikum Bergmannsheil<br />
erschütterte in der<br />
Nacht zum 30. September<br />
das Ehrenfeld und die Stadt<br />
Bochum. Das Feuer forderte<br />
zwei Todesopfer und 16<br />
zum Teil schwer verletzte<br />
Personen. Nach vorliegenden<br />
Erkenntnissen der Ermittler<br />
wurde das Feuer von<br />
einer 69-jährigen Patientin in<br />
Selbstmord-Absicht gelegt.<br />
Diese Frau und ein im Nachbarzimmer<br />
untergebrachter<br />
41-jähriger Patient überlebten<br />
den Brand nicht.<br />
Das Feuer brach im sechsten<br />
Stock des Bettenhauses<br />
I aus und erreichte auch rasant<br />
die Stockwerke darüber.<br />
Rund 130 Patienten mussten<br />
evakuiert werden. Durch das<br />
schnelle und koordinierte Zusammenwirken<br />
der Einsatzkräfte<br />
von Feuerwehr, Polizei<br />
und Technischem Hilfswerk<br />
sowie dem Klinik-Personal<br />
konnten die Verletzten und<br />
alle weiteren im Bettenhaus<br />
I untergebrachten Patienten<br />
geborgen und damit eine noch<br />
dramatischere Schadensbilanz<br />
verhindert werden.<br />
<strong>Der</strong> entstandene Sachschaden<br />
geht nach ersten Schätzungen<br />
in die Millionen. Das<br />
Klinikum, das aus mehreren<br />
Gebäuden besteht, bleibe<br />
aber trotz des immensen<br />
Schadens handlungsfähig,<br />
hatte bereits am Morgen nach<br />
dem Brand der Ärztliche Direktor<br />
Prof. Thomas Schildhauer<br />
versichert.<br />
Hunderte Feuerwehrleute<br />
und weitere Einsatzkräfte<br />
aus dem gesamten Ruhrgebiet<br />
waren im Ehrenfeld im<br />
Einsatz. Auch NRW-Innenminister<br />
Ralf Jäger war an den<br />
Unglücksort gekommen, um<br />
sich persönlich ein Bild von<br />
der Lage zu machen. Bochum<br />
Oberbürgermeister Thomas<br />
Eiskirch zeigte sich auf einer<br />
Pressekonferenz betroffen:<br />
„Ich habe mit einem Feuerwehrmann<br />
gesprochen, der<br />
30 Jahre im Dienst ist und so<br />
etwas noch nicht erlebt hat.“<br />
Das Universitätsklinikum<br />
Bergmannsheil zählt zu den<br />
bekanntesten Krankenhäusern<br />
im Ruhrgebiet. Das 1890<br />
als erste Unfallklinik der Welt<br />
zur Versorgung verunglückter<br />
Bergleute gegründete Bergmannsheil<br />
vereint heute 23<br />
hoch spezialisierte Kliniken<br />
und Fachabteilungen mit insgesamt<br />
652 Betten. Mehr als<br />
2.300 Mitarbeiter stellen die<br />
qualifizierte Versorgung von<br />
rund 89.000 Patienten pro<br />
Jahr sicher.<br />
10 ⎮<strong>Der</strong> <strong>Ehrenfelder</strong>⎮<strong>Oktober</strong> <strong>2016</strong>
Mit Wissen alte Strukturen ändern<br />
Sadaf e.V. finanziert Kindergarten in der Nähe von Kabul<br />
AUS DEM EHRENFELD<br />
Genau zwei Jahre ist es her,<br />
als Platin Hanifi in der Butterbrotbar<br />
afghanisch gekocht<br />
hat, um den Erlös der Sanierung<br />
eines Kindergartens in<br />
der Nähe von Kabul zukommen<br />
zu lassen. Inzwischen<br />
ist der Kindergarten eröffnet,<br />
Kinder spielen und lernen<br />
darin. Die gebürtige Afghanin<br />
sammelt weiter Geld für<br />
den Kindergarten und kocht<br />
wieder in der Butterbrotbar.<br />
<strong>Der</strong> Kindergarten liegt in einem<br />
kleinen Dorf rund 15 Kilometer<br />
von Kabul entfernt. „Auch wenn<br />
das Dorf nah an der Hauptstadt<br />
liegt, so sind die Strukturen<br />
und Lebensverhältnisse nicht<br />
zu vergleichen mit Kabul“, sagt<br />
Platin Hanifi, Gründerin und<br />
Vorsitzende des Vereins Sadaf<br />
e.V., „eines unserer ersten<br />
Anliegen war es, jedem Kind<br />
unseres Kindergartens mindestens<br />
eine warme Mahlzeit am<br />
Kleinanzeige<br />
Ein Kindergarten für alle Kinder in der Nähe von Kabul ist durch den<br />
<strong>Ehrenfelder</strong> Verein Sadaf erst möglich geworden. Bilder: privat<br />
Tag zu garantieren.“ Das ist<br />
dem Verein gelungen und bietet<br />
den Kindern die Grundlage für<br />
ein aufgewecktes Lernen und<br />
Spielen.<br />
Durch 40 Jahre Krieg ist der<br />
Großteil aller Bewohner Analphabeten.<br />
Unter den veralteten<br />
Gesellschaftsstrukturen.<br />
leiden vor allem Frauen, die<br />
das an die Mädchen weitergeben.<br />
Noch immer ist es mög-<br />
Kochen für den<br />
guten Zweck<br />
lich, dass sie im Alter von zwölf<br />
Jahren an einen heiratswilligen<br />
Mann für 1000 bis 2000 Dollar<br />
verkauft werden.<br />
„Wir versuchen mit unserem<br />
Kindergarten diese Strukturen<br />
zu durchbrechen“, sagt Platin<br />
Hanifi, „Lesen und Schreiben<br />
sind der Schlüssel dazu.“<br />
Rund 32.000 Euro kostet es,<br />
den Kindergarten dauerhaft<br />
zu finanzieren und die vier Er-<br />
Am Mi. 26.10. kocht Platin<br />
Hanifi in der Butterbrotbar<br />
ein typisch afghanisches<br />
Rezept. Außerdem wird es<br />
einen kleinen Basar geben,<br />
bei dem unter anderem<br />
handgefertigter Schmuck,<br />
Tischdecken und Geldbörsen<br />
verkauft werden.<br />
<strong>Der</strong> Erlös des Essens und<br />
der Verkäufe kommt ihrem<br />
Verein SADAF e.V. zu Gute.<br />
zieherinnen, Essen, Kleidung<br />
sowie Verpflegung für die Kinder<br />
zu bezahlen. Dafür sucht<br />
der Verein Spenden und auch<br />
Menschen, die sich im Verein<br />
engagieren wollen. vim<br />
www.sadaf-kindergarten.de<br />
Wer kennt den (Hobby-)Fotografen, der zwischen 2004-2007<br />
in der Farnstraße 62 gewohnt hat? Mit Sanierung/Umbau des<br />
Hauses ist er ausgezogen. Infos bitte an die <strong>Ehrenfelder</strong>-Redaktion:<br />
0234 / 544 96 96 6 o. derehrenfelder@3satz-bochum.de<br />
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<strong>Oktober</strong> <strong>2016</strong>⎮<strong>Der</strong> <strong>Ehrenfelder</strong>⎮ 11
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110 wählen“<br />
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„Wohnung sichern, aufmerksam<br />
sein, „110“ wählen!“<br />
Das sind die entscheidenden<br />
Handlungsempfehlungen für<br />
alle Bürger im Kampf gegen<br />
Wohnungseinbrecher. Die<br />
Polizei Bochum möchte, dass<br />
sich die Menschen im Revier<br />
in ihren eigenen vier Wänden<br />
sicher fühlen. Dazu gehört,<br />
dass über die fortlaufende<br />
Entwicklung der Einbruchskriminalität<br />
in Bochum, Herne<br />
und Witten informiert wird.<br />
Deshalb stellt die Polizei Übersichtskarten<br />
zur Verfügung, in<br />
denen die Wohnungseinbrüche<br />
(inklusive Versuche) der<br />
zurückliegenden Woche in<br />
den einzelnen Stadtteilen verzeichnet<br />
sind. Auf der Internetseite<br />
www.polizei.nrw.de/<br />
bochum/ können die aktuellen<br />
Karten angesehen werden.<br />
Die Polizei möchte, dass<br />
sich die Bürger noch stärker<br />
mit dem Thema „Wohnungseinbrüche“<br />
beschäftigen.<br />
Themen sind dabei u.a. die<br />
Verbesserung der Tür- und<br />
Fenstersicherungen, an das<br />
„Neighbourhood-Watching“<br />
sowie an das Wählen der<br />
„110“ bei verdächtigen Wahrnehmungen.<br />
Infos gibt es bei<br />
der Polzei unter der Telefonnummer<br />
0234 / 909-4040.<br />
Impressum<br />
Herausgeber: 3satz Verlag<br />
und Medienservice GmbH,<br />
Alte Hattinger Straße 29,<br />
44789 Bochum<br />
Tel.: 0234 / 544 96 96 6<br />
Fax: 0234 / 544 96 96 7<br />
derehrenfelder@3satz-bochum.de<br />
www.der-ehrenfelder.de<br />
Redaktion und Satz: Michael<br />
Zeh (verantwortlich), Vicki<br />
Marschall, Uli Kienel,<br />
Torsten Picken, Vera Demuth,<br />
Heinz-Werner Sure.<br />
Anzeigen: Nicole Knippert,<br />
Mo, Mi, Do und Fr 9-12 Uhr,<br />
Tel. 0234/940 98 52,<br />
nicole.knippert@3satz-bochum.de<br />
Horst Fleitmann, Tel. 0234 /<br />
544 771 29,<br />
horst.fleitmann@3satz-bochum.de<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste<br />
vom 1. Januar <strong>2016</strong>.<br />
Druck: Uwe Nolte, Iserlohn,<br />
www.druckerei-nolte.de<br />
Verteilung: 3satz<br />
Auflage: 10.000 Expemplare,<br />
kostenlose Verteilung an<br />
Haushalte und Betriebe im<br />
Ehrenfeld<br />
12 ⎮<strong>Der</strong> <strong>Ehrenfelder</strong>⎮<strong>Oktober</strong> <strong>2016</strong>
AUS DEM EHRENFELD<br />
<strong>Ehrenfelder</strong> Miteinander sucht Förderer<br />
Verein arbeitet am nachhaltig funktionierenden Unterstützer-Netzwerk<br />
Menschen zusammenbringen,<br />
Kontakte knüpfen, Lösungen<br />
für Anfragen nach<br />
Hilfe anbieten. Kurz gesagt:<br />
Das Wohnen und Leben im<br />
Ehrenfeld noch attraktiver<br />
machen <strong>–</strong> das ist der Antrieb<br />
für den Verein <strong>Ehrenfelder</strong><br />
Miteinander. Obwohl<br />
das Ehrenfeld in der allgemeinen<br />
Ansicht zu den privilegierten<br />
Vierteln in der<br />
Stadt zu zählen ist, sehen<br />
die Vereinsmitglieder den<br />
Bedarf, Anlaufstellen und<br />
Treffpunkte besonders für<br />
die jüngere und ältere Generation<br />
zu schaffen. Dies<br />
unterstrich der gemeinnützige<br />
Verein, der seit dem<br />
2. Mai eingetragen ist, bei<br />
seinem 2. „<strong>Ehrenfelder</strong> Akteure<br />
Treffen“ Anfang September<br />
im Albert-Schmidt-<br />
Haus.<br />
Fest installiert sind mittlerweile<br />
Veranstaltungen wie<br />
das regelmäßige Treffen im<br />
Oskar-Haus (an jedem 3.<br />
Mittwoch im Monat), der Senioren-Spaziergang<br />
mit Start<br />
am Hans-Ehrenberg-Platz<br />
(jeden Mittwoch ab 11 Uhr)<br />
sowie der Spielenachmittag<br />
(an jedem 3. Dienstag des<br />
Monats, ab 16 Uhr) oder der<br />
Sing-Nachmittag (an jedem 1.<br />
Donnerstag des Monats, ab<br />
16 Uhr) im Laden an der Danziger<br />
Straße 1. Die Wichtigkeit<br />
lokaler Treffpunkte unterstrich<br />
dabei Dagmar Bartsch,<br />
Schatzmeisterin des Vereins:<br />
„Gerade für ältere Menschen,<br />
die sich nicht mit dem Internet<br />
auskennen, ist es notwendig,<br />
Die Mitglieder vom <strong>Ehrenfelder</strong> Miteinander treffen sich mittwochs<br />
zum Spaziergang durch das Viertel.<br />
Foto: 3satz<br />
direkte Ansprechpartner und<br />
Anlaufstellen zu haben. Dort<br />
ergeben sich Kontakte und<br />
Unterstützungsmöglichkeiten,<br />
die es sonst nicht gegeben<br />
hätte.“<br />
Ein nächster wichtiger Schritt<br />
für den Verein ist nun der<br />
Aufbau einer zukunftsfähigen<br />
Struktur, wie die 2. Vorsitzende<br />
Gabriele Gaul ausführte.<br />
Dabei werden Antworten gesucht<br />
auf die Frage: Wie kann<br />
man Bedürfnisse und Talente<br />
zusammenbringen? Eine<br />
Frage, die das <strong>Ehrenfelder</strong><br />
Miteinander auch an potentielle<br />
Unterstützer und Förderer<br />
stellt. Denn dies hat sich sehr<br />
schnell herauskristallisiert:<br />
Die Beiträge von bislang rund<br />
20 Mitgliedern setzen dem<br />
Verein bei der Umsetzung<br />
von Ideen und Projekten einen<br />
finanziell eng gestalteten<br />
Handlungsspielraum.<br />
Beim Aufbau eines breiten und<br />
nachhaltig funktionierenden<br />
Unterstützernetzwerks setzt<br />
das <strong>Ehrenfelder</strong> Miteinander<br />
auch auf die Kooperation mit<br />
den sogenannten Akteuren/<br />
Unternehmen aus dem Viertel.<br />
Lösungen könnten nach<br />
Ansicht des Vereins auch<br />
Sponsoring-Maßnahmen oder<br />
Fördermitgliedschaften sein.<br />
Ganz konkret sollen aktuell<br />
zwei Projekte umgesetzt werden:<br />
die Schaffung konkreter<br />
Anlaufstellen im Ehrenfeld,<br />
für die nach Räumlichkeiten<br />
gesucht wird, sowie die Einbindung<br />
in die Kooperation<br />
„Nest“, eine internetbasierte<br />
Ehrenamtsbörse, die sich als<br />
Netzwerk für eine lebendige<br />
Nachbarschaft aufstellt.<br />
„Die Bereitschaft für Engagement<br />
in der Nachbarschaft ist<br />
da und das Ehrenfeld ist ein<br />
aktives Viertel“, sagt Gabriele<br />
Gaul und nennt damit zwei<br />
der wichtigsten Voraussetzungen<br />
zur Umsetzung der<br />
ehrgeizigen Pläne. Wer sich<br />
über die Arbeit des gemeinnützigen<br />
Vereins und über<br />
Unterstützungsmöglichkeiten<br />
informieren möchte, findet<br />
alle notwendigen Informationen<br />
dazu auf der Homepage<br />
unter<br />
ehrenfelder-miteinander.de<br />
Labyrinthe als Weg zur Mitte<br />
Das Freie Bildungswerk im Kulturhaus Oskar an der Oskar-Hoffmann-Straße<br />
25 hat einen neuen Kursabend im Angebot.<br />
Die Anwendung und Mystik der Labyrinthe als Weg zur Mitte<br />
wird am Mittwoch, 26. <strong>Oktober</strong>, von 18.30 bis 21.30 praktisch<br />
und anschaulich mit Kursleiter Reiner Padligur Thema sein.<br />
Die Teilnahme kostet 30 Euro, die Kursnummer ist die 16227.<br />
Um Anmeldung wird gebeten. Online unter www. fbw-bochum.<br />
de oder telefonisch unter 0234/67661. Weitere Infos und noch<br />
mehr Programmangebote unter www.fbw-bochum.de<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2016</strong>⎮<strong>Der</strong> <strong>Ehrenfelder</strong>⎮ 13
100% VFL BOCHUM<br />
Beim VfL Bochum wird langfristig geplant<br />
Vorstände wurden mit Verträgen bis 2020 ausgestattet <strong>–</strong> Liga sortiert sich<br />
Langfristige Verträge für<br />
das Fußball spielende Personal,<br />
langfristige Verträge<br />
auch für das Vorstandspersonal<br />
<strong>–</strong> <strong>Der</strong> VfL Bochum<br />
setzt auf Kontinuität und<br />
hat sowohl Sportvorstand<br />
Christian Hochstätter als<br />
auch Finanzvorstand Wilken<br />
Engelbracht bis 2020 an<br />
den Verein gebunden.<br />
Aufsichtsratsvorsitzender<br />
Hans-Peter Villis und seine<br />
Mitstreiter aus dem Kontrollgremium<br />
fanden gute Gründe,<br />
um auf eine langfristige<br />
Zusammenarbeit mit Engelbracht<br />
und Hochstätter zu<br />
setzen. „Beide Vorstandsmitglieder<br />
haben nachgewiesen,<br />
dass sie den Verein auf vielen<br />
Ebenen professionalisieren<br />
wollen und können, um noch<br />
erfolgreicher zu sein“, so Villis.<br />
„Christian Hochstätter und<br />
Wilken Engelbracht haben es<br />
mit dem gesamten Team geschafft,<br />
dass sich sowohl die<br />
sportliche als auch die wirtschaftliche<br />
Bilanz des VfL Bochum<br />
während ihrer Amtszeit<br />
verbessert haben. Um dauerhaft<br />
erfolgreich zu sein, das<br />
zeigen die Beispiele anderer<br />
Vereine, sind Punkte wie<br />
Kontinuität und Solidität sehr<br />
wichtig“. <strong>Der</strong> Beschluss zur<br />
Vertragsverlängerung mit den<br />
beiden Vorständen war im<br />
Gremium einstimmig gefallen.<br />
Christian Hochstätter verwies<br />
darauf, dass der VfL-Vorstand<br />
„gemeinsam mit dem Aufsichtsrat<br />
einen vielschichtigen<br />
Entwicklungsprozess angestoßen<br />
hat, der ein wenig Zeit<br />
braucht, von dem wir aber<br />
überzeugt sind, dass er den<br />
VfL Bochum zukünftig noch<br />
wettbewerbsfähiger und erfolgreicher<br />
macht.“<br />
Dass der Wettbewerb auch<br />
in der Zweiten Liga immer<br />
anspruchsvoller und auch<br />
schwieriger wird, wird beim<br />
Einstieg des VfL in die Spielzeit<br />
<strong>2016</strong>/17 deutlich. So<br />
mancher Club in der Liga mag<br />
Langfristige Verträge unterschrieben Wilken Engelbracht (links)<br />
und Christian Hochstätter (rechts). In der Mitte VfL-Aufsichtsratsvorsitzender<br />
Hans-Peter Villis. Foto: VfL Bochum 1848<br />
mit der vorläufigen Bilanz<br />
der Bochumer zufrieden sein<br />
<strong>–</strong> die für den Sport Verantwortlichen<br />
beim VfL Bochum<br />
sind es eher nicht. Denn das<br />
Einordnen in der Tabelle hat<br />
begonnen, und das Team von<br />
Cheftrainer Gertjan Verbeek<br />
ließ an den ersten Spieltagen<br />
die gewünschte Kontinuität<br />
und Stabilität noch vermissen.<br />
In der Anhängerschaft wächst<br />
deshalb die Sorge, dass die<br />
VfL-Fußballer sich nicht <strong>–</strong><br />
wie gewünscht <strong>–</strong> im oberen<br />
Tabellendrittel einsortieren,<br />
sondern blass bleiben im Mittelmaß<br />
der Liga.<br />
Das ist nicht kompatibel mit<br />
den anspruchsvollen Plänen<br />
an der Castroper Straße.<br />
Auch wenn sich alle Verantwortlichen<br />
an der Castroper<br />
Straße mit diesbezüglichen<br />
Aussagen eher defensiv verhalten,<br />
ist eines klar: Wer im<br />
zweiten Abschnitt der vergangenen<br />
Saison den Aufstieg<br />
als Ziel ausruft, möchte sich<br />
in der Spielzeit danach nicht<br />
mit weniger zufrieden geben.<br />
Doch schon nach dem<br />
5:4-Tor-Spektakel gegen<br />
Nürnberg hatte Verbeek auf<br />
immer noch fehlende Stabilität<br />
in seiner Mannschaft hingewiesen.<br />
Dieser Makel zeigte<br />
sich zuletzt innerhalb eines<br />
Spiels und auch innerhalb der<br />
Spieltagsfolge. Von Kontinuität<br />
und Stabilität konnte noch<br />
keine Rede sein, weshalb der<br />
Start in die Spielzeit von den<br />
Fans mit Ernüchterung begleitet<br />
wurde.<br />
In der englischen Woche mit<br />
den Spielen gegen Nürnberg,<br />
Düsseldorf und Stuttgart wurde<br />
dies noch einmal unterstrichen,<br />
wobei es auffällt,<br />
das es noch deutliche Unterschiede<br />
zwischen Heim- und<br />
Auswärtsspielen gibt. Trainer<br />
Gertjan Verbeek verweist<br />
nicht zu Unrecht darauf, dass<br />
es für die Entwicklung der<br />
Mannschaft noch Zeit benötigt.<br />
Gerade bei den jungen<br />
Spielern fällt angenehm auf,<br />
dass sie mit ihren Aufgaben<br />
wachsen. Das gilt in besonderem<br />
Maß für die Neuzugänge<br />
wie Wurtz, Weilandt, Stöger<br />
oder Nico Rieble, der nach<br />
seinem Startelf-Debüt gegen<br />
die Schwaben selbstbewusst<br />
und mit Berechtigung behaupten<br />
durfte: „Ich glaube,<br />
ich habe meine Aufgabe ordentlich<br />
gelöst.“ Uli Kienel<br />
14 ⎮<strong>Der</strong> <strong>Ehrenfelder</strong>⎮<strong>Oktober</strong> <strong>2016</strong>
AUS DEM EHRENFELD<br />
Rucksack-Käse und Schwein aus Schwäbisch-Hall<br />
Außergewöhnliche Angebote der Markthändler auf Hans-Ehrenberg-Platz<br />
Ins letzte Quartal des Jahres<br />
geht es für die Markthändler<br />
auf dem Hans-Ehrenberg-Platz.<br />
Jeden<br />
Donnerstag findet dort der<br />
beliebte Markt statt, der von<br />
8 bis 14 Uhr geöffnet hat<br />
und seine Besucher mit umfangreichen<br />
Angeboten an<br />
Obst und Gemüse, Fisch,<br />
Fleisch, Käse und Kartoffeln<br />
versorgt.<br />
Für die letzten drei Monate<br />
des Jahres und nur in limitierter<br />
Auflage bietet Feinkost-<br />
und Käsespezialitäten-Händler<br />
Volker Skrotzki<br />
den „Schwarzen Wenzel“ an.<br />
Dabei handelt es sich um einen<br />
Münsterländer Schnittkäse,<br />
der ein Jahr gereift ist (100<br />
gr./3 Euro). Cremig-würzig ist<br />
der Holunder-Käse aus dem<br />
Allgäu (100 gr./2,80 Euro),<br />
aromatisch-geschmeidig<br />
heißt die Richtung beim Tiroler<br />
Steinsalzkäse (100 gr./2,90<br />
Euro). Eine seltene Komposition<br />
verbirgt sich hinter dem<br />
Odenwälder Rucksack-Käse,<br />
bei dessen Herstellung auch<br />
Schweizer und italienischer<br />
Hartkäse verwendet wird (100<br />
gr./3 Euro).<br />
Seine Ergebnisse aus dem<br />
eigenen Anbau präsentiert<br />
Obst- und Gemüsebauer Wilhelm<br />
Weitz im Ehrenfeld. In<br />
der neuen Ernte biologisch<br />
angebauter Äpfel finden sich<br />
so klangvolle Namen wie El-<br />
kalt-, sondern<br />
heissgeräucherten<br />
Stremellachs<br />
(100<br />
gr./2,40 Euro).<br />
Außerdem<br />
im Angebot:<br />
Salzheringe<br />
(Stück 1,40<br />
Euro) und<br />
Muscheln von<br />
der Insel Föhr,<br />
für die Petra<br />
Grabe gerne<br />
Bestellungen<br />
annimmt.<br />
Dry Aged Pork<br />
(1kg/26,80<br />
Gemüsehändler Wilhelm Weitz steht jeden Donnerstag<br />
auf dem Wochenmarkt auf dem Hans-Eh-<br />
Landschwei-<br />
Euro) von<br />
renberg-Platz.<br />
Foto: 3satz nen aus<br />
star, Boskop, Santana und<br />
Rubinette (1 kg/ab 2,50 Euro).<br />
Die Endivie als typischer<br />
Spätsommersalat (Stück 2,20<br />
Euro) und kernlose Weintrauben<br />
(zum Tagespreis) gehören<br />
ebenfalls zum Angebot.<br />
Selbst angebaut ist selbstverständlich<br />
auch das Wintergemüse:<br />
Wirsing, Weißkohl,<br />
Rotkohl, Spitzkohl und Blumenkohl<br />
gibt es jeweils zum<br />
Stückpreis von 2 Euro.<br />
Fischhändlerin Petra Grabe<br />
bietet Frisches aus der eigenen<br />
Räucherei an. <strong>Der</strong> Kunde<br />
kann auswählen: Makrele (1<br />
kg/8,60 Euro), Bücklinge (1<br />
kg/7,50 Euro) oder den nicht<br />
S c h w ä -<br />
bisch-Hall bringt die Fleischerei<br />
Dasenbrock als Empfehlung<br />
für den <strong>Oktober</strong> mit. Das<br />
Fleisch wird mehrere Wochen<br />
einem Reifungsprozess unterzogen<br />
und wird dadurch<br />
zur Delikatesse. Wieder in<br />
die Auslage rücken in diesem<br />
Monat auch die Gänsereiterwurst<br />
(100 gr./1,39 Euro) und<br />
die Kohlwurst (100 gr./1,09<br />
Euro). Empfehlenswert für<br />
die Herbstzeit sind die Eintöpfe:<br />
Im Sortiment gibt es<br />
Grünkohl, Erbsensuppe oder<br />
Möhreneintopf (Portion 2,50<br />
Euro).<br />
Kartoffelhändler Jürgen Sieg<br />
bietet aus der neuen Ernte<br />
die Lüneburger Belana an.<br />
Die festkochende Kartoffel<br />
kostet 1,60 Euro/kg. Im <strong>Oktober</strong><br />
dürfen sich die Kunden<br />
zudem auf ein großes Angebot<br />
von Einkellerungskartoffeln<br />
einstellen. Aus den USA<br />
stammen die Süßkartoffeln (1<br />
kg/3 Euro), die sich auch zur<br />
Zubereitung einer leckeren<br />
Kartoffelsuppe eignen.<br />
Übungsleiterin gesucht<br />
Die Turngemeinde Bochum sucht eine Übungsleiterin für Frauengymnastik.<br />
Die Teilnehmerinnen sind zwischen 50 und 80<br />
Jahre alt. Immer mittwochs von 20 bis 21.30 Uhr findet die<br />
Gymnastik - mit und ohne Handgeräten - in der Turnhalle der<br />
Karl-Friedrich-Schule (Karl-Friedrich-Str. 66a) statt. Interessierte<br />
melden sich per Email: info@turngemeinde-bochum.de<br />
SPD-Kandidaten stellen sich vor<br />
Die SPD Ehrenfeld lädt zur Mitgliederversammlung ein. Diese<br />
findet am Dienstag, 11. <strong>Oktober</strong>, um 19 Uhr im Fritz-Husemann-Haus<br />
(IGBCE, 4. OG, Sitzungssaal) an der Alten<br />
Hattinger Straße 19 statt. Vorstellen werden sich dabei die<br />
Kandidaten für den Bundestagswahlkreis 140 Bochum I.<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2016</strong>⎮<strong>Der</strong> <strong>Ehrenfelder</strong>⎮ 15
TERMINE IM EHRENFELD<br />
Sa, 8. <strong>Oktober</strong><br />
Schauspielhaus: Stiller <strong>–</strong> nach<br />
dem Roman von Max Frisch.<br />
19.30 Uhr.<br />
Kammerspiele: Kula <strong>–</strong> Nach<br />
Europa. Transnationales Theaterprojekt.<br />
19.30 Uhr.<br />
Theater unten: Waisen (Dennis<br />
Kelly) 20 Uhr.<br />
So, 9. <strong>Oktober</strong><br />
„Er stößt die Gewaltigen<br />
vom Stuhl und erhebt die<br />
Niedrigen“ <strong>–</strong> William Shakespeare<br />
zum 400. Todestag.<br />
Texte von William Shakespeare<br />
Musik von Thomas Tallis,<br />
Girolamo Cavazzoni, Johann<br />
Sebastian Bach, Erik Satie,<br />
André Jolivet und Olivier Messiaen.<br />
Karten über www.kulturraum-melanchthonkirche.de<br />
oder an der Abendkasse. Melanchthonkirche<br />
Bochum, Königsallee<br />
48, 18 Uhr.<br />
Schauspielhaus: <strong>Der</strong> Besuch<br />
der alten Dame (Friedrich<br />
Dürrenmatt) 17 Uhr.<br />
Kammerspiele: Kula <strong>–</strong> Nach<br />
Europa. Transnationales Theaterprojekt.<br />
19.30 Uhr.<br />
Di, 11. <strong>Oktober</strong><br />
Theater unten: Waisen (Dennis<br />
Kelly) 19.30 Uhr.<br />
Mi, 12. <strong>Oktober</strong><br />
here - Sprachcafé: Geflüchtete<br />
verbessern ihr Deutsch im<br />
Gespräch mit Muttersprachlern,<br />
Es gibt Themenvorgaben<br />
aber auch freie Gesprächsrunden.<br />
Interessierte Geflüchtete<br />
aber auch Muttersprachler<br />
sollten sich unter: team@<br />
here-in-bochum.de anmelden,<br />
Hans-Ehrenberghaus, Dibergstr.<br />
46, 17-18.30 Uhr<br />
Don & Ray orientieren sich<br />
m Rhythm & Blues, an klassischem<br />
Jazz und gelegentlich<br />
auch an Perlen der Pop- musik<br />
und spielen im Biercafé,<br />
Hubertusstr. 4, 20 Uhr.<br />
Theater unten: Kurze Interviews<br />
mit fiesen Männern (David<br />
Foster Wallace) 19.30 Uhr.<br />
Do, 13. <strong>Oktober</strong><br />
Theater unten: Nalu und das<br />
Polymeer <strong>–</strong> Ein Stück Fantasytheater<br />
von Martina van Boxen.<br />
Ab 10 Jahren.18 Uhr.<br />
Fr, 14. <strong>Oktober</strong><br />
Schauspielhaus: Verbrechen<br />
und Strafe nach Fjodor M.<br />
Dostojewski. 19 Uhr.<br />
Kammerspiele: Gift. Eine<br />
Ehegeschichte (Lot Vekemans)<br />
19.30 Uhr.<br />
Sa, 15. <strong>Oktober</strong><br />
Kammerspiele: <strong>Der</strong> zerbrochene<br />
Krug (Heinrich von<br />
Kleist) 19.30 Uhr<br />
NRW-Slam <strong>2016</strong> <strong>–</strong> Finale.<br />
Das Highlight der Poetry<br />
Slam-Szene in NRW. Die Moderation<br />
des Abends übernehmen<br />
Altmeister Sebastian 23<br />
und der aktuelle Landesmeister<br />
Jason Bartsch. Schauspielhaus,<br />
20 Uhr.<br />
So, 16. <strong>Oktober</strong><br />
Schauspielhaus: <strong>Der</strong> Besuch<br />
der alten Dame (Friedrich<br />
Dürrenmatt) 19 Uhr.<br />
Kammerspiele: Manchmal hat<br />
die Liebe regiert und manchmal<br />
einfach Niemand (Laura<br />
Naumann) 17 Uhr.<br />
Theater unten: Nalu und das<br />
Polymeer <strong>–</strong> Ein Stück Fantasytheater<br />
von Martina van Boxen.<br />
Ab 10 Jahren.17 Uhr.<br />
Mo, 17. <strong>Oktober</strong><br />
Kammerspiele: Wunschkinder<br />
(Lutz Hübner und Sarah<br />
Nemitz) 19.30 Uhr.<br />
Mi, 19. <strong>Oktober</strong><br />
Johannes Fischer. Erste<br />
Seiten - Erste Strophen.<br />
Ein hochinteressantes Experiment!<br />
Johannes Fischer, von<br />
der Buchhandlung Mirhoff &<br />
Fischer, stellt die spannendsten,<br />
romantischsten, ergreifendsten,<br />
interessantesten aktuellen<br />
Bücher vor. Er liest<br />
die jeweils erste Seite ausgewählter<br />
Neuerscheinungen<br />
und stellt diese Werke kurz<br />
vor. Biercafé, Hubertusstr. 4,<br />
20 Uhr.<br />
Theater unten: Kurze Interviews<br />
mit fiesen Männern<br />
(David Foster Wallace) 19.30<br />
Uhr.<br />
Do, 20. <strong>Oktober</strong><br />
Lesung: Christian Jakob<br />
„Die Bleibenden“ <strong>–</strong> Wie<br />
Flüchtlinge Deutschland seit<br />
20 Jahren verändern. Anhand<br />
einzelner Portraits und einer<br />
Rückschau auf Flüchtlingspolitik<br />
und Widerstand in der<br />
BRD seit den 1990er Jahren,<br />
beschreibt Jakob welche Veränderungen<br />
die Geflüchteten<br />
gefordert und welche sie bereits<br />
erkämpft haben. Goldkante,<br />
Alte Hattinger Str. 22,<br />
20 Uhr.<br />
Schauspielhaus: Verbrechen<br />
und Strafe nach dem Roman<br />
von Fjodor M. Dostojewski.<br />
19 Uhr.<br />
Fr, 21. <strong>Oktober</strong><br />
Kammerspiele: Manchmal hat<br />
die Liebe regiert und manchmal<br />
einfach Niemand (Laura<br />
Naumann) 19.30 Uhr.<br />
Ruhrbarone-Lesung <strong>–</strong> Elke<br />
Wittich und Stefan Laurin setzen<br />
ihre im Frühjahr begonnene<br />
Lesetour durch das Ruhrgebiet<br />
fort. Die beiden lesen<br />
Artikel und Kurzgeschichten<br />
sowie verschiedenste<br />
Schwänke. Goldkante, Alte<br />
Hattinger Str. 22, 20 Uhr.<br />
Sa, 22. <strong>Oktober</strong><br />
Schauspielhaus: Tartuffe (Molière<br />
) 19.30 Uhr<br />
Kammerspiele: Wunschkinder<br />
(Lutz Hübner und Sarah<br />
Nemitz) 19.30 Uhr.<br />
So, 23. <strong>Oktober</strong><br />
Theaterführung am Sonntag<br />
<strong>–</strong> Blick hinter die Kulissen<br />
des Schauspielhauses. Karten<br />
sind ausschließlich im Vorverkauf<br />
an der Theaterkasse erhältlich.<br />
11 Uhr.<br />
Schauspielhaus: Rose Bernd<br />
(Gerhart Hauptmann) 19 Uhr.<br />
Moondog <strong>–</strong> Performatives<br />
Konzert. Für die Menschen in<br />
New York war er einfach nur<br />
„The Viking of 6th Avenue“,<br />
der Komponist und Musiker<br />
Louis Thomas Hardin, der sich<br />
nach seinem Blindenhund<br />
nannte. Er schrieb sich über<br />
Jahrzehnte hinein in den urbanen<br />
Sound der Weltmetropole.<br />
Kammerspiele, 20 Uhr.<br />
Theater unten: Fred und Anabel<br />
<strong>–</strong> Eine Liebesgeschichte<br />
für Kinder ab 3 Jahren nach<br />
dem Bilderbuch von Lena<br />
Hesse. 11 Uhr.<br />
Di, 25. <strong>Oktober</strong><br />
Schauspielhaus: Tartuffe (Molière<br />
) 19.30 Uhr<br />
Mi, 26. <strong>Oktober</strong><br />
Kochen für den guten Zweck<br />
in der Butterbrotbar <strong>–</strong> Platin<br />
Hanifi kocht für den Verein Sadaf<br />
- Kindergarten in Kabul in<br />
der Butterbrotbar, Hans-Ehrenberg-Platz,<br />
ab 12 Uhr<br />
Theater unten: Club 5: Mädchen<br />
wie die (Evan Placey)<br />
Mit 14 Spielern im Alter von 16<br />
bis 22 Jahren. 18 Uhr.<br />
here - Sprachcafé: Geflüchtete<br />
verbessern ihr Deutsch im<br />
Gespräch mit Muttersprachlern,<br />
Es gibt Themenvorgaben<br />
aber auch freie Gesprächsrunden.<br />
Interessierte Geflüchtete<br />
aber auch Muttersprachler<br />
sollten sich unter: team@<br />
here-in-bochum.de anmelden,<br />
Hans-Ehrenberghaus, Dibergstr.<br />
46, 17-18.30 Uhr<br />
Duo Diagonal - Liebesgrüße<br />
von Branka. Das Duo Diagonal<br />
spielt seit 15 Jahren auf<br />
Theater- und Comedyfestivals<br />
im In- und Ausland. Biercafé,<br />
Hubertusstr. 4, 20 Uhr.<br />
Axel Hacke <strong>–</strong> Die Tage, die<br />
ich mit Gott verbrachte.<br />
Schon immer, sagt Axel Hacke,<br />
sei Gott für ihn ein melancholischer<br />
alter Herr gewesen,<br />
der etwas Großes schaffen<br />
wollte, doch einsehen muss,<br />
dass ihm nicht wieder gut zu<br />
machende Fehler unterlaufen<br />
sind. In „Die Tage, die ich mit<br />
Gott verbrachte“ schildert Hacke<br />
seine Begegnung mit diesem<br />
Schöpfer, der unglücklich<br />
ist über die Unvollkommenheit<br />
des eigenen Werks,<br />
nun aus seiner Einsamkeit<br />
flieht und ausgerechnet bei<br />
den Menschen Trost sucht: eine<br />
so großartige wie versponnene<br />
Geschichte voll seltsamster<br />
Ereignisse, heiter und<br />
sehr ernst zugleich <strong>–</strong> ganz das<br />
Richtige für unsere Zeiten, in<br />
denen eine Hacke-Lesung sowieso<br />
nie schaden kann. Kammerspiele,<br />
20 uhr.<br />
exmf. experiments in music<br />
and film #4: Katarina Zdjelar<br />
<strong>–</strong> Video Works. Die künstlerischen<br />
Arbeiten von Katarina<br />
Zdjelar (Rotterdam/Belgrad)<br />
bewegen sich zwischen<br />
Film, Klang, Performance und<br />
Buchprojekten. In der Goldkante<br />
zeigt und diskutiert sie<br />
eine Auswahl ihrer Videoarbeiten<br />
der letzten zehn Jahre,<br />
die um die politischen und<br />
expressiven Dimensionen von<br />
Sprache und Stimme, Geste<br />
und Musik kreisen. Goldkante,<br />
Alte Hattinger Str. 22, 20 Uhr.<br />
Do, 27. <strong>Oktober</strong><br />
Bochum <strong>–</strong> Ein Singspiel von<br />
Lutz Hübner mit Liedern von<br />
Herbert Grönemeyer. 19.30<br />
Uhr.<br />
Fr, 28. <strong>Oktober</strong><br />
Schauspielhaus: A Tribute to<br />
Johnny Cash <strong>–</strong> Eine musikalische<br />
Spurensuche.19.30 Uhr.<br />
Kammerspiele: Vater (Florian<br />
Zeller) 20 Uhr.<br />
16 ⎮<strong>Der</strong> <strong>Ehrenfelder</strong>⎮<strong>Oktober</strong> <strong>2016</strong>
Theater unten: Club 5: Mädchen<br />
wie die (Evan Placey)<br />
Mit 14 Spielern im Alter von 16<br />
bis 22 Jahren. 18 Uhr.<br />
Sa, 29. <strong>Oktober</strong><br />
Schauspielhaus: Verbrechen<br />
und Strafe nach dem Roman<br />
von Fjodor M. Dostojewski.<br />
19 Uhr.<br />
Kammerspiele: Die Verwandlung<br />
(Franz Kafka) 19.30 Uhr.<br />
Theater unten: Club 5: Mädchen<br />
wie die (Evan Placey)<br />
Mit 14 Spielern im Alter von 16<br />
bis 22 Jahren. 18 Uhr.<br />
So, 30. <strong>Oktober</strong><br />
Kindertheater des Monats:<br />
Hands Up <strong>–</strong> Figurentheater<br />
ohne Worte, ab 4 Jahren.<br />
16 Uhr.<br />
Die Marionettenbühne Hurleburlebutz<br />
spielt das Grimmsche<br />
Märchen „Rumpelstilzchen“<br />
Kulturhaus Oskar, Oskar-Hoffmannstr.<br />
25, 14 und<br />
15.30 Uhr.<br />
Schauspielhaus: Tartuffe (Molière<br />
) 17 Uhr<br />
Kammerspiele: Manchmal hat<br />
die Liebe regiert und manchmal<br />
einfach Niemand (Laura<br />
Naumann) 19 Uhr.<br />
Mo, 31. <strong>Oktober</strong><br />
Halloween im Biercafé <strong>–</strong> Ein<br />
Abend voller spannender Musik<br />
und mit interessanten toxischen<br />
Getränken. Biercafé,<br />
Hubertusstr. 4, 20 Uhr.<br />
Schauspielhaus: Monty Python’s<br />
Spamalot <strong>–</strong> Ein Musical<br />
basierend auf dem Film<br />
„Die Ritter der Kokosnuss“.<br />
19.30 Uhr.<br />
Kammerspiele: Gift. Eine<br />
Ehegeschichte (Lot Vekemans)<br />
19.30 Uhr.<br />
Di, 1. November<br />
Schauspielhaus: <strong>Der</strong> Besuch<br />
der alten Dame (Friedrich<br />
Dürrenmatt) 19 Uhr.<br />
Theater unten: Nalu und das<br />
Polymeer <strong>–</strong> Ein Stück Fantasytheater<br />
von Martina van Boxen.<br />
Ab 10 Jahren. 16 Uhr.<br />
Mi, 2. November<br />
Kammerspiele: Die Verwandlung<br />
(Franz Kafka) 19.30 Uhr.<br />
Kammerspiele: Moondog <strong>–</strong> Performatives<br />
Konzert. 20 Uhr.<br />
Theater unten: Club 5: Mädchen<br />
wie die (Evan Placey)<br />
Mit 14 Spielern im Alter von 16<br />
bis 22 Jahren. 18 Uhr.<br />
Do, 3. November<br />
Kammmerspiele: Hiob <strong>–</strong> nach<br />
dem Roman von Joseph Roth.<br />
19.30 Uhr.<br />
Theater unten: Club 5: Mädchen<br />
wie die (Evan Placey)<br />
Mit 14 Spielern im Alter von 16<br />
bis 22 Jahren. 18 Uhr.<br />
Fr, 4. November<br />
Schauspielhaus: Weekend im<br />
Paradies (Franz Arnold Und<br />
Ernst Bach) 19.30 Uhr.<br />
Sa, 5. November<br />
Stückgut feiert zehjähriges<br />
Bestehen mit Aktionen, Waffeln<br />
und Getränken. Stückgut,<br />
Königsallee 12.<br />
So, 6. November<br />
Schauspielhaus: Verbrechen<br />
und Strafe nach dem Roman<br />
von Fjodor M. Dostojewski.<br />
19 Uhr.<br />
Kammerspiele: Die Verwandlung<br />
(Franz Kafka) 19 Uhr.<br />
Regelmäßige Termine<br />
montags<br />
Chorproben des Kinderchor<br />
St. Meinolphus-Mauritius im<br />
Pfarrheim von 17 - 18 Uhr<br />
Kartenspielen der Alten- und<br />
Rentnergemeinschaft, St. Meinolphus-Mauritius,<br />
14 Uhr<br />
mittwochs<br />
Bücherei im Pfarrheim St.<br />
Meinolphus, 16 - 18 Uhr<br />
<strong>Ehrenfelder</strong> Spaziergänge<br />
mit anschließendem gemeinsamen<br />
Kaffeetrinken. Treffpunkt:<br />
Hans-Ehrenberg-Platz,11 Uhr,<br />
Treffen der Nachbarschaftsinitiative<br />
„<strong>Ehrenfelder</strong> Miteinander“<br />
jeden 3. Mi im Monat im<br />
Kulturhaus Oskar, Oskar-Hoffmann-Straße<br />
25, 19 Uhr.<br />
donnerstags<br />
Wochenmarkt auf dem<br />
Hans-Ehrenberg-Platz, 7 bis<br />
14 Uhr<br />
sonntags<br />
Bücherei im Pfarrheim St.<br />
Meinolphus, 10.30 - 12 Uhr<br />
TERMINE IM EHRENFELD<br />
Gottesdienste<br />
Melanchthonkirche<br />
sonntags<br />
10 Uhr: Gemeindegottesdienst<br />
11.30 Uhr: Wuselgottesdienst<br />
(vierter oder letzter Sonntag im<br />
Monat)<br />
15 Uhr: Gottesdienst in koreanischer<br />
Sprache<br />
19 Uhr: Taizé-Gebet (14-tägig)<br />
Freie ev. Gemeinde<br />
Sonntags, 10 Uhr: Gottesdienst<br />
und Kindergottesdienst<br />
Sonntags, 11:45 Uhr: Gottesdienst<br />
(mit Übersetzung sim. in<br />
Farsi)<br />
<strong>Der</strong> nächste <strong>Ehrenfelder</strong> erscheint am<br />
St. Meinolphus-Mauritius<br />
montags<br />
8 Uhr: hl. Messe<br />
Freitag, 4. November<br />
mittwochs<br />
18 Uhr: hl Messe in St. Meinolphus-Mauritius<br />
freitags<br />
8 Uhr: hl. Messe<br />
samstags<br />
15.45 Uhr: Wortgottesfeier im<br />
St. Mauritius-Stift <strong>–</strong> an jedem<br />
Sa vor dem ersten Sonntag im<br />
Monat als hl. Messe<br />
17.00 Uhr: Vorabendmesse<br />
in der St. Meinolphus-Kirche<br />
sonntags<br />
11 Uhr: hl. Messe in der St.<br />
Meinolphus / jeden 2. Sonntag:<br />
Familienmesse / jeden 4. Sonntag<br />
im Monat als Messe mit<br />
Kleinkindern ab 18 Monaten<br />
Sie möchten Ihre Termine hier veröffentlichen? Dann senden<br />
Sie uns bis Dienstag, 25. <strong>Oktober</strong>,<br />
eine E-Mail schicken: termine@3satz-bochum.de<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2016</strong>⎮<strong>Der</strong> <strong>Ehrenfelder</strong>⎮ 17
AUS DEM EHRENFELD<br />
Konzert zu Shakespeares 400. Todestag<br />
Veronika Nickl und Ludwig Kaiser in der Melanchthonkirche<br />
Veronika Nickl rezitiert Shakes<br />
p e a r e - Te x t e . F o t o s : p r i v a t<br />
„Er stößt die Gewaltigen<br />
vom Stuhl und erhebt die<br />
Niedrigen.“ Unter diesem<br />
Titel steht das Konzert zum<br />
Gedenken an den 400. Todestag<br />
William Shakespeares,<br />
welches am Sonntag,<br />
9. <strong>Oktober</strong>, um 18 Uhr in der<br />
Melanchthonkirche an der<br />
Königsallee 48 beginnt.<br />
Bei einem der zentralen Themenkomplexe<br />
in Shakespeares<br />
Dramen geht es um das<br />
Streben nach Macht, ihre<br />
Legitimation, die Vergänglichkeit<br />
jedes Herrschaftsanspruchs<br />
und die Verwüstungen,<br />
die Machtstreben und<br />
Herrschaftssicherung bei allen<br />
Beteiligten hinterlassen.<br />
Dieser Themenbereich wird<br />
durch Textpassagen aus den<br />
Tragödien ‚Macbeth‘ und ‚König<br />
Lear‘ sowie dem Drama<br />
‚Richard III.‘ umrissen.<br />
Rezitiert werden die Textpassagen<br />
von der Schauspielerin<br />
Veronika Nickl. Die<br />
Musik nimmt Aspekte der<br />
Shakespeareschen Dramen<br />
auf, entwickelt aber einen<br />
Gegenentwurf. Nicht falsch<br />
verstandenes Gottesgnadentum<br />
von Herrschaft, nicht<br />
Machtgier oder gewaltsame<br />
Herrschaft, sondern die Utopie<br />
eines durch Gottes Macht<br />
aufgerichteten gerechten und<br />
friedvollen Zusammenlebens<br />
wird zur gesellschaftlichen<br />
Vision: So preist Maria im<br />
berühmten Magnifikat Gott<br />
„Zwischen Supernanny und<br />
Leistungsdruck. Herausforderung<br />
Erziehung heute“ <strong>–</strong> so<br />
lautet der Titel einer Kooperationsveranstaltung<br />
der Evangelischen<br />
Familienbildungsstätte<br />
und des Evangelischen<br />
Familienzentrums Hand in<br />
Hand an der Dibergstraße.<br />
An drei aufeinander aufbauenden<br />
Elternabenden wird<br />
Ludwig Kaiser spielt Orgel.<br />
Herausforderung Erziehung<br />
Erzieherin gibt Tipps an drei Elternabenden<br />
Fragen nachgegangen, die<br />
viele Eltern von Kindergartenklindern<br />
beschäftigen: Mache<br />
ich in der Erziehung alles richtig?<br />
Gibt es eigentlich richtig<br />
und falsch? Wie setze ich<br />
Grenzen, welche Freiheiten<br />
darf ich meinem Kind lassen?<br />
Wie gehe ich mit den digitalen<br />
Medien und dem Druck der<br />
Gesellschaft um? Referentin<br />
als den, der sich ihr und allen<br />
Geringen, Machtlosen<br />
und Hungernden zuwendet,<br />
um sie aufzurichten, dagegen<br />
die Mächtigen, Reichen<br />
und Hochmütigen von ihren<br />
Thronen stürzt. So schreibt<br />
Tallis eine Hymne, die davon<br />
handelt, dass die Zeit gekommen<br />
ist, in der mit ernsthafter<br />
Sorgfalt ein Umdenken möglich<br />
wird und auch Verzeihung<br />
erlangt werden kann.<br />
So schreibt Satie eine ‚Messe<br />
des Pauvres‘, eine ‚Messe<br />
der Armen‘, zu denen er zeitlebens<br />
gehörte <strong>–</strong> ein einzigartiger<br />
Vorgang in der Musikgeschichte.<br />
Wie ist es um Machtgier und<br />
ungerechtfertigte Herrschaft<br />
bestellt, wenn ihr die ‚machtvolle’<br />
Verheißung des Magnifikats<br />
entgegengesetzt wird,<br />
dass „die Gewaltigen vom<br />
Thron gestoßen werden und<br />
die Niedrigen erhöht werden“?<br />
Wie sieht eine gesellschaftliche<br />
Alternative zum<br />
ungerechtfertigten Streben<br />
nach Macht aus? Welche humanistische<br />
Vision läge einer<br />
solchen Alternative zugrunde?<br />
Die KonzertLesung wagt<br />
im Dialog von Text und Musik<br />
zu antworten.<br />
_____________________<br />
Texte von William Shakespeare;<br />
Musik von Thomas Tallis,<br />
Johann Sebastian Bach,<br />
Erik Satie, André Jolivet und<br />
Olivier Messiaen; Rezitation:<br />
Veronika Nickl; Orgel: Ludwig<br />
Kaiser. Eintritt: 10 Euro, ermäßigt<br />
6 Euro. Karten gibt es an<br />
der Abendkasse oder im Internet<br />
unter<br />
kulturraum-melanchthonkirche.de<br />
ist Erzieherin Anja Heene. Die<br />
Kursgebühr beträgt fünf Euro<br />
je Veranstaltung. Die Termine:<br />
Montag, 24. <strong>Oktober</strong>, Montag,<br />
31. <strong>Oktober</strong>, und Montag, 2.<br />
November, jeweils von 19 bis<br />
20.30 Uhr. Infos und Anmeldungen<br />
unter Tel. 96 29 04<br />
663, E-Mail:<br />
office@tabea-bochum.de<br />
www.tabea-bochum.de<br />
<strong>Der</strong> nächste <strong>Ehrenfelder</strong><br />
erscheint am 7. <strong>Oktober</strong>.<br />
Anzeigen- und Redaktionsschluss:<br />
27. September.<br />
18 ⎮<strong>Der</strong> <strong>Ehrenfelder</strong>⎮<strong>Oktober</strong> <strong>2016</strong>
AUS DEM EHRENFELD<br />
Pure Willenskraft verändert die Geschichte Roms<br />
John Williams „Augustus“ zeichnet historisches Porträt als großartigen Roman<br />
Historisch und unglaublich spannend: Johannes Fischer empfiehlt<br />
John Williams Roman „Augustus“.<br />
Foto: 3satz<br />
Auch der neue Roman von<br />
John Williams ist es Buchhändler<br />
Johannes Fischer<br />
wert, ihn als Buchtipp vorzustellen.<br />
Nach „Stoner“<br />
wagt sich der amerikanische<br />
Schriftsteller nun an den römischen<br />
Kaiser „Augustus“: ein<br />
Roman und trotzdem voller<br />
echter Geschichte.<br />
Gaius Octavius ist 19 Jahre<br />
alt und äußerst wissbegierig.<br />
Er möchte Schriftsteller oder<br />
Gelehrter werden, doch als<br />
Großneffe und Adoptivsohn<br />
Caesars steht ihm eine andere<br />
Zukunft bevor. Als Caesar<br />
ermordet wird, fällt seinem<br />
jungen Ziehsohn ein großes<br />
Erbe zu: Rom.<br />
Seine Mutter rät ihm, das Erbe<br />
abzulehnen. Rom ist zwar<br />
offiziell eine vom Senat geführte<br />
freie Republik, aber in<br />
Wirklichkeit eine von Machtkämpfen<br />
völlig zerklüftete<br />
Stadt. Obwohl Gaius von eher<br />
schwächlicher körperlicher<br />
Verfassung ist, besitzt er eine<br />
unglaubliche Willenskraft und<br />
nimmt das schwere Erbe an.<br />
„In Briefen, Skizzen, Senatsprotokollen<br />
und Erinnerungen<br />
unzähliger historischer<br />
Figuren fügt John William ein<br />
mosaikartiges Bild von Gaius<br />
zusammen, das absolut lebendig<br />
ist“, sagt Johannes Fischer<br />
von der Buchhandlung<br />
Mirhoff und Fischer.<br />
Kaiser Augustus dehnt das<br />
römische Reich aus und führt<br />
Rom zu einer nie dagewesenen<br />
Blüte. „Williams Fokus<br />
liegt aber auch auf den Zufällen<br />
und Umständen, in denen<br />
wir alle leben“, so Fischer,<br />
„ohne den plötzlichen Tod<br />
Caesars wäre Gaius Leben<br />
völlig anders verlaufen.“<br />
Am Ende des Romans wird für<br />
den Leser klar: Auch ein Kaiser<br />
geht seinen letzten Weg<br />
allein und was es eigentlich<br />
bedeutet, Mensch zu sein. Fischer:<br />
„Dieses Buch empfehle<br />
ich allen, die sich auf einen<br />
sensationellen Roman einlassen<br />
wollen.“ vim<br />
<strong>–</strong><strong>–</strong><strong>–</strong><strong>–</strong><strong>–</strong><strong>–</strong><strong>–</strong><strong>–</strong><strong>–</strong><strong>–</strong><strong>–</strong><strong>–</strong><strong>–</strong><strong>–</strong><strong>–</strong><strong>–</strong><strong>–</strong><strong>–</strong><strong>–</strong><strong>–</strong><strong>–</strong><strong>–</strong><strong>–</strong><strong>–</strong><strong>–</strong><strong>–</strong><strong>–</strong><br />
Augustus, John Williams,<br />
DTV, 24,- Euro<br />
Die Anlage in Wertpapiere ist alternativlos<br />
Interview mit Ralf Werner zum Weltspartag<br />
Am 28. <strong>Oktober</strong> ist Weltspartag.<br />
Wir nahmen ihn zum<br />
Anlass, um mit Ralf Werner,<br />
Leiter der Sparkasse am<br />
Schauspielhaus, über das<br />
Thema Sparen zu sprechen.<br />
Ist der Weltspartag auch in<br />
Zeiten von Niedrigzinsen<br />
überhaupt noch aktuell?<br />
Ja, nach wie vor. Er wurde<br />
1925 eingeführt, um die<br />
Sparkultur zu fördern. Zwar<br />
sparen die Deutschen immer<br />
noch fleißig, allerdings sind<br />
sie durch die anhaltenden<br />
Niedrigzinsen verunsichert.<br />
Grundsätzlich kommt niemand<br />
ums Sparen herum,<br />
wenn er sich kurzfristig oder<br />
langfristig Wünsche erfüllen<br />
möchte oder sein Auskommen<br />
im Alter sichern möchte.<br />
Wie kann man denn sparen,<br />
wenn es kaum noch Zinsen<br />
gibt?<br />
Im Wertpapierbereich gibt<br />
es viele Möglichkeiten, gute<br />
Renditen zu erzielen. Die<br />
Sparformen in Sachwerte sind<br />
im Grunde alternativlos, denn<br />
ansonsten frisst die Inflation<br />
das mühsam Ersparte auf.<br />
Eine Anlage auf einem Sparbuch<br />
mit einer Null verzinsung<br />
bedeutet bei einer angenommenen<br />
Inflation von 2 Prozent<br />
in fünf Jahren etwa 10 Prozent<br />
realen Wertverlust. Das ist<br />
das Risiko unserer Zeit. Deshalb<br />
müssen wir da weiterhin<br />
Aufklärungsarbeit leisten.<br />
Welche Chancen bieten Wertpapiere?<br />
Es gibt Fondslösungen, bei<br />
denen Sie an den Gewinnen<br />
von Unternehmen partizipieren<br />
können. Sie kaufen oder<br />
benutzen tagtäglich Lebens-,<br />
Wasch- und Putzmittel, Medikamente<br />
und Telekommunikation.<br />
Damit vertrauen Sie diesen<br />
Unternehmen <strong>–</strong> warum<br />
nicht auch als Geldanlage?<br />
Wie finde ich denn die richtige<br />
Anlageform?<br />
Welche Sparform man wählt,<br />
ist abhängig vom Sparziel.<br />
Deshalb muss man sich genau<br />
anschauen, wofür das<br />
Geld gespart werden soll - für<br />
Führerschein, Auto, Urlaub,<br />
Ralf Werner aus der Sparkasse<br />
am Schauspielhaus. Foto: privat<br />
eine Immobilie oder die Altersvorsorge.<br />
Als nächstes ist<br />
die Risikobereitschaft zu klären.<br />
Danach sucht der Berater<br />
mit dem Kunden die Anlage<br />
aus, die anhand dieser Kriterien<br />
am erfolgversprechendsten<br />
ist, die der Kunde versteht<br />
und mit der er sich wohl fühlt.<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2016</strong>⎮<strong>Der</strong> <strong>Ehrenfelder</strong>⎮ 19