Frauen – Technik – Evaluation.
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gang und Ideen, was Ingenieure, vor allem junge Männer mitbringen, eigentlich<br />
überhaupt nicht zufrieden sind. Das gab es ja auch ganz am Anfang in<br />
einer der kurzen Vorstellungen, dass die Unternehmen natürlich merken, dass<br />
Vieles <strong>–</strong> ein solches Bild und das, was an Publikationen und an Prüfkontakt,<br />
an allem, was in der Projektarbeit beinhaltet ist <strong>–</strong> noch nicht vermittelt und<br />
gelehrt und auch nicht geschult wird. Das war keineswegs als Abgrenzung<br />
gemeint. Ich meine nur, dass es nicht so sein kann, dass es nicht ausreichend<br />
ist. Wir können also nicht nur fragen, was dort von uns verlangt wird und uns<br />
dann reaktiv verhalten. Sondern dieses muss tatsächlich ein Diskussionsprozess<br />
sein, und zwar ein gesellschaftlicher Diskussionsprozess. Und da sind die<br />
Hochschulen genauso ein Teilsystem wie die Wirtschaft und andere Gruppen<br />
auch. Man muss sehen, dass es hier um mehr geht. Hier ist tatsächlich eine<br />
gesellschaftliche Veränderung notwendig. Und natürlich wollen wir dieses<br />
gemeinsam mit den verschiedenen Teilsystemen machen. Aber die Hochschule<br />
darf sich nicht so sehr passiv verhalten. Es stört mich an der momentanen<br />
Diskussion, dass man sagt: Was wird denn von uns erwartet? Das ist nicht<br />
unsere Aufgabe.<br />
Dr. Ehmke<br />
Ich finde es außerordentlich wichtig, dass man vorsichtig mit den Qualitätsbegriffen<br />
umgeht, weil es zwar in der Tat so ist, dass im Augenblick Unternehmen<br />
und die Reformer einen sehr ähnlichen Qualitätsbegriff haben, dass<br />
aber in der Hochschule der alte Qualitätsbegriff immer noch der entscheidende<br />
ist. Also nach dem Motto, wenn jetzt mehr <strong>Frauen</strong> geworben werden, muss<br />
man aufpassen, dass die Qualität nicht sinkt. Die Sprüche, die da geklopft<br />
werden, gehen immer in diese Richtung. Unsere hartnäckige Ausbildung,<br />
unsere harte Fachausbildung muss erhalten bleiben und die kapieren nicht,<br />
dass die Härte der Fehler ist. Das Problem dieser Angelegenheit ist, dass<br />
möglicherweise in der ganzen <strong>Evaluation</strong> und Qualitätsdiskussion diese alten<br />
Muster darüber gelegt werden. Das fängt dann an mit dem Abzählen, wie viel<br />
Mathematik noch drin ist etc., aber der harte Kern, wie auch der Begriff<br />
schon sagt, der muss erhalten bleiben. Und genau an der Stelle muss man<br />
hineingehen und ziemlich offensiv sein. Also nicht defensiv nach dem Muster:<br />
„Das machen wir ja auch“, sondern man muss deutlich machen, dass<br />
genau die Härte das Problem darstellt. Insbesondere das Problem des Ingenieurs<br />
oder der Ingenieurin in der Zeit des 21. Jahrhunderts.<br />
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