StippVisite - Klinikum Quedlinburg

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Heikler Arbeitsplatz Neue Zytostatika-Werkbank der Apotheke des Quedlinburger Klinikums erfüllt höchste Standards Zytostatika oder Chemotherapien sind äußerst wirksame Medikamente zur Krebsbehandlung. Der Umgang mit ihnen ist aber nicht ganz einfach. Nur Ausgebildete und erfahrenes Personal dürfen mit der Herstellung und Mischung betraut werden. Dazu gehören aber auch die richtige Hygiene und Sicherheitsausstattung. Denn so segensreich Chemotherapien in der richtigen Dosierung für Krebspatienten sein können, so gefährlich sind sie, wenn mit ihnen unfachmännisch umgegangen wird. Die Apotheke des Quedlinburger Klinikums ist Spezialist für die Herstellung von Chemotherapien. Eine Zytostatika-Werkbank der neuesten Generation ist die Antwort auf alle Fragen der Sicherheit, das heißt also Schutz der Mitarbeiter, aber auch Schutz vor Verunreinigungen der Medikamente. Ende 2010 bekam das Team der Zentralapotheke rund um Chefin Dr. Brigitte Hübner am Qued- Apothekenleiterin Dr. Brigitte Hübner bei der Vorbereitung zur Herstellung von Zytostatika 12 StippVisite linburger Klinikum eine moderne Sicherheits-Werkbank, die eine Erfüllung der heutigen Anforderungen garantiert. Doch werfen wir einen kurzen Blick zurück. So wie die punktgenaue Wirksamkeit der Chemotherapien hat sich auch ihr Herstellungsverfahren weiterentwickelt. Bis 1993 wurden die Arzneien noch direkt auf den Stationen hergestellt. Hier konnten heutige Sicherheitsstandards natürlich nicht eingehalten werden. Man entschloss sich, den Herstellungsprozess zu zentralisieren und in der Apotheke des Klinikums einen sterilen Raum einzurichten. Hier fand die Zytostatika-Werkbank der ersten Generation ihren Platz. Damit waren ganz andere Arbeitsbedingungen gegeben als bisher. Die Arzneimittel konnten sicher und hygienisch einwandfrei verarbeitet werden. Natürlich hatte das Ganze auch einen betriebswirtschaftlichen Hintergrund. Zytostatika sind sehr teuer. Bei der zentralen Herstellung ließen sich nun auch angebrochene Chargen weiter verwenden. Die neue Werkbank kommt Nach rund 15 Jahren sollte nun die alte Werkbank raus. Die Kollegen der Technik schafften nach dem Prinzip „vier Mann, vier Ecken“ die alte Technik aus der Apotheke, bevor das Gerät durch ein Die neue ZytostatikaWerkbank an ihrem Standort Spezialunternehmen entsorgt wurde. Am selben Vormittag wurde die neue Werkbank installiert, abends bereits in einem Probelauf eingemessen und Referenzwerte protokolliert. In der Nacht wurde das Gerät gereinigt und wieder für den Betrieb in einer sterilen Umgebung bereit gemacht. Mikrobiologische Untersuchungen bestätigten den hygienisch einwandfreien Zustand des Gerätes und der Räumlichkeit. Am frühen Morgen folgte die Einweisung in den Umgang mit der neuen Werkbank, und um 10.00 Uhr startete bereits wieder die Produktion der so dringend benötigten Medikamente. Gerade mal zwei Tage musste die Produktion der Chemotherapien unterbrochen werden. Kein Problem für die Stationen, die die Behandlungsplanung der Patienten darauf abstimmen konnten. Solch ein Kraftakt kann nur gelingen, wenn alle Betroffenen an einem Strang ziehen und der Ablauf minutiös geplant wird. Zum heutigen Zeitpunkt möchten die Mitarbeiter(innen) der Apotheke die Vorzüge der neuen Zytostatika-Werkbank nicht mehr missen. Arbeits- und Produktschutz sind in vollem Umfang
gewährleistet. Die Herstellung der Chemotherapien erfolgt zeitnah, effizient, wirtschaftlich und vor allem sicher. Das Vier-Augen-Prinzip ist bei der Herstellung Pflicht. Es darf bei der Mischung dieser Arzneien keine Pannen geben. Jeder Patient muss seine für ihn individuell gemischte und ärztlich angeordnete Chemotherapie bekommen. Und das passiert in der Quedlinburger Zentralapotheke routiniert. Insgesamt werden jedes Jahr ca. 5.000 Zytostatikalösungen zubereitet. Hauptabnehmer sind das zertifizierte Brust-, Darm- und Hautkrebszentrum mit fast 75 Prozent aller hergestellten Chemotherapien. Ein Viertel der Pro- dukte werden allerdings im Auftrag für die benachbarte Lungenklinik Ballenstedt/Harz GmbH gefertigt. Hier übernimmt Dr. Brigitte Hübner und ihr Team Verantwortung für die termingenaue und individuelle Herstellung für die Ballenstedter Spezialklinik. Neue Chancen nutzen In diesem Zusammenhang bildet die Teilnahme an wissenschaftlichen Studien ein besonders interessantes Feld der pharmazeutischen Arbeit. In den Organzentren des Klinikums werden krebserkrankte Patienten oftmals in Studien integriert. Das heißt, es werden mit dem Einverständnis der Patienten neue Behand- Beachtliche Resonanz lungsmethoden, aber auch neue und noch nicht zugelassene Arzneimittel angewendet, deren Wirkung penibel dokumentiert und evaluiert wird. Hier bringt sich die Apotheke mit der Herstellung von Zytostatika ein, die es bisher so auf dem freien Markt noch nicht gibt und sich noch in der Erprobungsphase befinden. Der Dokumentationsaufwand ist groß, aber die Pionierarbeit mit neuen Medikamenten sehr interessant. Die Zentralapotheke am Quedlinburger Klinikum ist eine Hightech-Abteilung, die zumeist im Hintergrund arbeitet und dennoch großen Anteil an der Genesung schwerkranker Patienten hat. „1. Quedlinburger Wundtag“ füllte Tagungszentrum mit Interessierten Am 13. November 2010, fand der „1. Quedlinburger Wundtag“ im Tagungszentrum des Klinikums statt und ließ die Konferenzsäle aus allen Nähten platzen. Mehr als 180 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz SachsenAnhalt, Niedersachsen und SchleswigHolstein zählte das fachkundige Publikum. Aus Mitarbeitern von Krankenhäusern, stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen, Altersheimen und Krankenkassen setzte sich die Zuhörerschaft zusammen. Ein bunter Reigen aus Profis, die beruflich mit der Behandlung und Pflege chronischer Wunden zu tun haben. Veranstalter Dr. Heinz- Dieter Hoppe, Inhaber der Firma „HoppeConsult Quedlinburg“ und enger Kooperations- partner des „Wundzentrums Harz“ am Quedlinburger Klinikum, war nicht nur von der Resonanz begeistert, sondern auch von seinen drei Hauptreferentinnen, die das Auditorium mit ihren Erfahrungsberichten und Vorträgen fesselten. Auch Gundula Kopp, Pflegedienstleiterin am Quedlinburger Klinikum, konnte mit Ihrem Umsetzungsreport zur Einführung des Expertenstandards einen wichtigen Teil zum Gelingen des „1. Quedlinburger Wundtages“ beitragen. Daneben begleitete eine große Industrieausstellung die Veranstaltung. Von Beginn an wurden die einzelnen Stände sehr gut frequentiert. Einen besonderenAnlaufpunkt bildete die Präsentation Interessante Gespräche und ein reger Erfahrungsaustausch an den Ständen der Industrieausstellung des „Wundzentrums Harz“. Die beiden zertifi- Die beiden zertifizierten Wundexpertinnen Jacqueline Fabian und Dorothea Witruk Reichstein betreuten den kleinen Messestand des Klinikums zierten Wundexpertinnen Jacqueline Fabian und Dorothea Witruk-Reichstein betreuten den kleinen Messestand des Klinikums, informierten mit vielerlei Flyern und Bildmaterial über aktuelle Fälle aus dem Wundzentrum. Das Feedback der Gäste und des Veranstalters Dr. Hoppe war eindeutig positiv. Der „2. Quedlinburger Wundtag“ ist für den Herbst 2011 bereits fest eingeplant. StippVisite 13
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