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ProSpecieRara-Bulletin Der Trumpf für alle Fälle

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2| 2010<br />

<strong>ProSpecieRara</strong>-<strong>Bulletin</strong><br />

<strong>Der</strong> <strong>Trumpf</strong> für <strong>alle</strong> Fälle<br />

Mit Vielfalt für Herausforderungen gewappnet sein


<strong>ProSpecieRara</strong> | Herbstbulletin 2010<br />

Editorial<br />

Stiftung <strong>ProSpecieRara</strong><br />

Schweizerische Stiftung für die kulturhistorische<br />

und genetische Vielfalt von Pflanzen und Tieren<br />

www.prospecierara.ch<br />

<strong>ProSpecieRara</strong> Deutsche Schweiz<br />

Hauptsitz, Pfrundweg 14, 5000 Aarau, Schweiz<br />

Tel. 062 832 08 20, Fax 062 832 08 25,<br />

info@prospecierara.ch<br />

<strong>ProSpecieRara</strong> Suisse romande<br />

c/o Conservatoire et Jardin botaniques de Genève<br />

Case postale 60, 1292 Chambésy, Schweiz<br />

Tel. 022 418 52 25, Fax 022 418 51 01<br />

Koordinatorinnen: Denise Gautier, Claudia Steinacker,<br />

romandie@prospecierara.ch<br />

<strong>ProSpecieRara</strong> Svizzera italiana<br />

Via al Ticino, 6592 S. Antonino, Schweiz<br />

Tel. 091 858 03 58, Fax 091 858 03 03<br />

Koordinatorin: Sabine Lanfranchi,<br />

vocedelsud@prospecierara.ch<br />

<strong>ProSpecieRara</strong> Centro di San Pietro<br />

Vicolo Sta. Lucia 2, 6854 S. Pietro, Schweiz<br />

Tel./Fax 091 630 98 57<br />

Koordinatorin: Manuela Ghezzi,<br />

masseria@prospecierara.ch<br />

Impressum Das <strong>Bulletin</strong> erscheint drei Mal jährlich<br />

in deutscher, französischer und italienischer Sprache<br />

| Herausgeberin Stiftung ProSpecie Rara, Aarau,<br />

Schweiz | Texte Gertrud Burger, Philippe Ammann,<br />

Nicole Egloff | Redaktion Anna Kornicker | Layout<br />

und Satz Esther Schreier, Basel; Gestaltung Titelseite:<br />

Reaktor AG, Lenzburg | Druck Print Media Works,<br />

Schopfheim Papier MundoPlus 100% Recycling<br />

120g/m 2 | Auflage 20 000 Expl. deutsch, 2200<br />

Expl. französisch, 1200 Expl. italienisch<br />

Fotos Pro SpecieRara | Fotos Titelseite (v.l.n.r.)<br />

Wollschwein-Ferkel beim «Betteln» (Foto Reaktor, Aarau);<br />

Emmer ‹Utrecht Blue›; Feine Apfelringe aus ver -<br />

schiedenen alten Sorten (Foto Markus Zuber,<br />

5024 Küttigen); Muntere Diepholzergans (Foto<br />

Karin Schaub, Rüti-Winkel).<br />

Danke für Ihre Unterstützung!<br />

GönnerPlus: ab 100 CHF/Jahr<br />

Gönner: ab 50 CHF/Jahr<br />

Juniorgönner (bis 25 Jahre): ab 25 CHF/Jahr<br />

Tier-Patenschaft 150 CHF bis 450 CHF/Jahr<br />

Baum-Patenschaft 250 CHF/Jahr<br />

PC 90-1480-3, <strong>ProSpecieRara</strong>, 5000 Aarau<br />

IBAN CH 2909000000900014803<br />

BIC POFICHBEXXX<br />

Die Organisation <strong>ProSpecieRara</strong><br />

ist seit 1997 ZEWO-zertifiziert.<br />

Ist es nicht einfach Liebhaberei, 120<br />

alte Tomaten sorten zu erhalten? Mit<br />

einer Handvoll produktiver Sorten liesse<br />

sich die Nachfrage doch bestens<br />

decken. Und wieso lässt man die letzten<br />

traditionellen Ziegenrassen nicht<br />

einfach aussterben? Aus irgendwelchen<br />

Gründen wurden diese ja von den<br />

modernen Leistungsrassen überholt…<br />

Mit solchen Fragen werden wir immer<br />

wieder konfrontiert. Es wird viel diskutiert<br />

über Genpools und genetische<br />

Ressourcen in diesem Jahr der Biodiversität,<br />

das den Menschen den Wert der<br />

biologischen Vielfalt aufzeigen soll. Oft,<br />

scheint mir, wird die Biodiversität als<br />

etwas Systematisches wahrgenommen,<br />

etwas, das irgendwo draussen im Naturschutzgebiet<br />

oder im Nationalpark stattfindet<br />

und uns vielleicht in unseren Ferien<br />

oder auf einem Spaziergang begegnet.<br />

Dabei ist diese Vielfalt nicht weniger<br />

als die Grundlage unseres Lebens –<br />

und unserer Lebensqualität.<br />

Erstaunlicherweise nehmen wir Biodiversität<br />

in unserer Küche sehr unterschiedlich<br />

wahr. Sie wissen sicherlich, dass es<br />

für verschiedene Rezepte, unterschiedlich<br />

geeignete Kartoffelsorten gibt, aber<br />

wie viele Auberginensorten kennen Sie?<br />

Lamm- oder Pouletfleisch ist die Frage,<br />

aber von welcher Schaf- oder Hühnerrasse<br />

hätten Sie’s gerne? Eine eigentlich<br />

nicht unwichtige Entscheidung, denn<br />

Vielfalt in der Küche bedeutet nicht nur<br />

ein Feuerwerk an diversen Geschmäckern,<br />

Farben und Formen – mit der Verwendung<br />

vielfältiger Rohstoffe bleiben<br />

auch die Grundlagen unserer Lebensmittelversorgung<br />

lebendig erhalten. In den<br />

Tierherden, auf den Äckern und in den<br />

Gartenbeeten bleibt ein immens wertvoller<br />

Fundus an Eignungen und Eigenschaften<br />

verfügbar: als Basis für neue<br />

Züchtungen, für neue Einsatzgebiete,<br />

um auf sich ändernde Umweltbedingungen<br />

reagieren zu können oder eben für<br />

spannende Entdeckungsreisen in die<br />

Welt der Gastronomie und für faszinierende<br />

Begegnungen mit lebendigem Kulturgut.<br />

Danke, dass Sie uns bei unserem Engagement<br />

für die Vielfalt der gefährdeten<br />

Tiere und Pflanzen begleiten und unterstützen.<br />

Ich wünsche Ihnen eine interessante<br />

Lektüre und vielfältige Erlebnisse!<br />

Philippe Ammann<br />

Stellvertretender Geschäftsführer<br />

<strong>ProSpecieRara</strong>-Reutenmarkt<br />

Köstliches aus seltenen<br />

Sorten und Rassen<br />

Sonntag, 17. Oktober 2010,<br />

10–17 Uhr im Obstsortengarten<br />

Zofingen beim Heiternplatz<br />

Spezialitätenmarkt mit vielfältiger<br />

Verpflegung, Obstsorten bestimmen,<br />

Führungen durch den Obstgarten,<br />

Wollschweine und Kupferhalsziegen.<br />

2


<strong>ProSpecieRara</strong> | Herbstbulletin 2010<br />

Albi von Felten: Ein Terroirist der ersten Stunde<br />

Nur ein kleines «i» unterscheidet den<br />

friedlichen Terroiristen vom Terroristen.<br />

Ein kleines «i» und natürlich die Gesinnung.<br />

Zu den Terroiristen wird auch Albi<br />

von Felten gezählt, der Patron des<br />

Landhotels Hirschen in Erlinsbach bei<br />

Aarau. Seit 2009 ist der Hirschen mit<br />

dem <strong>ProSpecieRara</strong>-Gütesiegel ausgezeichnet.<br />

Wir trafen den Hotelier zum<br />

Interview an einem schönen Sommerabend<br />

im lauschigen Garten, der zum<br />

Restaurant gehört.<br />

<strong>ProSpecieRara</strong>: Was macht Dich zum<br />

Terroiristen?<br />

Albi von Felten: Mindes tens 80 Prozent<br />

unserer Produkte sollen aus der Schweiz<br />

stammen. Denn die Schweiz ist ein kulinarisches<br />

und önologisches Paradies.<br />

Warum also in die Ferne schweifen? Den -<br />

noch behalten wir uns vor, rund 20 Prozent<br />

unserer Produkte aus dem Ausland<br />

zu beziehen, weil Qualität bei uns immer<br />

an erster Stelle steht. Beispielsweise<br />

beim Wein ist die Vielfalt auch im Ausland<br />

immens. Besondere Weine, deren<br />

Produzenten ich meistens persönlich<br />

kenne, möchte ich meinen Gästen nicht<br />

vorenthalten.<br />

Inwiefern spielen <strong>ProSpecieRara</strong>-Produkte<br />

in Eurer Küche eine Rolle? Sie<br />

spielen eine wichtige Rolle! Sie bringen<br />

Farbe in die Küche und – was noch viel<br />

wichtiger ist – den oft einzigartigen Geschmack.<br />

Seit fünf Jahren haben wir nun<br />

eigene «Wullesäuli». Diese werden von<br />

unserem Partner Peter Schaffner hier in<br />

der Region grossgezogen und von unserem<br />

Metzger veredelt. Aus den Tieren<br />

machen wir u.a. den «Jura-Schinken»: <strong>Der</strong><br />

Rohschinken wird einige Tage in Kir schen -<br />

maische aus <strong>ProSpecieRara</strong>-Kirschen<br />

gebadet und nachher leicht geräuchert.<br />

Danach muss er eineinhalb Jahre reifen.<br />

Die Nachfrage ist enorm, wir können gar<br />

nicht genug produzieren. Weitere Highlights<br />

sind natürlich die Tomaten. Sibylle<br />

Siegrist aus dem Nachbardorf zieht rund<br />

120 Tomatensorten und auch Kürbisse.<br />

Die Nähe zur Produzentin gewährleistet,<br />

dass die Tomaten wirklich reif geerntet<br />

werden, was sich natürlich auf das Aroma<br />

auswirkt. Ein Salat aus diesen Tomaten<br />

mit Büffelmozzarella aus dem Val de<br />

Travers ist ein Hochgenuss.<br />

Ihr bereitet <strong>ProSpecieRara</strong>-Produkte<br />

nicht nur zu, sondern pflanzt sie im<br />

Res taurant-Garten auch an... Genau, im<br />

Garten oder «Genussrefugium», wie wir<br />

ihn nennen, können die Gäste vor und<br />

nach dem Essen Biodiversität erleben.<br />

Neben unzähligen Kräutern wachsen<br />

dieses Jahr einerseits Ölpflanzen wie<br />

Lein oder auch Hanf und im hinteren Teil<br />

Erdbeeren und verschiedene <strong>ProSpecieRara</strong>-Gemüsesorten.<br />

Die Gäste können<br />

hier direkt ab Beet probieren.<br />

Was bedeutet Dir persönlich ProSpecie-<br />

Rara? <strong>ProSpecieRara</strong> macht einen Mega-<br />

Job. Zum einen bin ich <strong>ProSpecieRara</strong><br />

dankbar, dass sie mir sagt, welches<br />

die alten, wertvollen Sorten sind. Bei<br />

den <strong>ProSpecieRara</strong>-Sorten und -Rassen<br />

kann ich mich darauf verlassen, dass sie<br />

auch meine ethischen und moralischen<br />

Ansprüche erfüllen. <strong>ProSpecieRara</strong> verschafft<br />

mir die Möglichkeit, an spezielle<br />

Produkte zu kommen, und sie erhält die<br />

Biodiversität am Leben. Ich finde aber,<br />

dass <strong>ProSpecieRara</strong> auch die Aufgabe<br />

hätte, die Leute in Geschmacksfragen<br />

mündig zu machen, sie zu schulen und<br />

ihnen aufzuzeigen, dass sich qualitativ<br />

hochwertige Produkte auch geschmacklich<br />

stark von der Massenware abheben.<br />

Interview: Nicole Egloff, Medienverantworliche<br />

Vom 16. bis 26. September 2010 findet<br />

in Zürich die Genusswoche statt. Restaurants<br />

der Region kochen mit ProSpecie-<br />

Rara-Produkten; ein Höhepunkt wird am<br />

Samstag, 18. September der ProSpecie-<br />

Rara-Markt auf dem Reith<strong>alle</strong>-Areal an<br />

der Gessner<strong>alle</strong>e in Zürich sein.<br />

Gratis Programmheft bestellen:<br />

T 062 832 08 20, info@pro specierara.ch<br />

Foto Reaktor, Aarau<br />

Fotos ?? Fotos ??<br />

Fotos ??<br />

▲ Albi von Felten in seinem «Genussrefugium»,<br />

hier beim Prachtgemüsebeet.<br />

▲ Sehr zu empfehlen: Tomatensalat aus sieben<br />

verschiedenen Sorten.<br />

▲ Im Kräutergarten wachsen auch Schoggi- und<br />

Cola-Kraut, was v.a. die Kinder begeistert.<br />

▲ Die Tiere von Peter Schaffner in Mellingen<br />

führen ein herrliches Schweineleben.<br />

3


Für <strong>alle</strong> Fälle einen <strong>Trumpf</strong> im Ärmel<br />

Ein Lied aus drei Noten? Ein Werkzeugkasten mit nur zwei Schraubenschlüsseln oder eine<br />

Reiseapotheke mit einer einzigen Arznei? In vielen Bereichen unseres Lebens wissen wir<br />

sehr gut, dass Vielfalt wertvoll und wichtig ist. Bei den Nutztieren verhält es sich genauso.<br />

Zum Beispiel bei den Ziegen. Hier sind Bauern, Landschaftspfleger, Hobbyhalter und Liebhaber<br />

von Ziegenspezialitäten froh, dass es verschiedene Rassen gibt. Denn jede bietet<br />

mit ihren einzigartigen Eigenschaften Lösungen für ganz unterschiedliche Anforderungen.<br />

Herausforderungen an die verschiedenen Rassen – heute und in Zukunft<br />

Wo auf kleineren Höfen Selbstversorger naturnah<br />

Tiere halten wollen, sind extensive<br />

und robuste Rassen gefragt.<br />

Will man Kunden und Touristen ansprechen,<br />

dann zählt vermehrt das attraktive<br />

Äussere der Tiere.<br />

Veränderte klimatische Verhältnisse:<br />

z.B. heissere Sommer, nässere Weiden,<br />

schnellere Jahreszeitenwechsel.<br />

Neue Einsatzgebiete: Landschaftspflegeprojekte<br />

benötigen genügsame, extensive Rassen<br />

mit besonderem Fress verhalten.<br />

Ob Kuhkampf oder Alpaufzug, alte Rassen<br />

verkörpern traditionelle Werte und<br />

geben kulturellen Anlässen eine Seele.<br />

Sollen Alp- und Weidegebiete in unwe<br />

samen Randregionen erhalten bleibe<br />

sind geländetüchtige Tiere gefragt.<br />

Bei Bedrohungen durch neue Krankheiten oder<br />

resistente Parasiten, ist ein breiter Genpool<br />

wichtig.<br />

Milch- und Käseproduktion: Stehen sie<br />

im Zentrum, sind angepasste Milchleistung<br />

und Eutergesundheit gefragt.<br />

In Nischenmärkten funktionieren<br />

authentische Produkte mit Char<br />

Alte Rassen bieten die Grundla<br />

4


Viele Rassen = viele Lösungen<br />

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akter.<br />

ge dafür.<br />

1<br />

3<br />

5<br />

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6<br />

8<br />

10<br />

Verbreitete Ziegenrassen<br />

1 Gemsfarbige Gebirgsziege<br />

Häufigste Schweizer Ziege mit hoher Milchleistung und<br />

züchterisch weit entwickelten Euter und Zitzen. Auch<br />

im Ausland weit verbreitet.<br />

2 Saanenziege<br />

Weit verbreitete Ziegenrasse, die seit Jahrzehnten<br />

auf Milchleistung gezüchtet wurde und daher<br />

recht anspruchsvoll ist.<br />

3 Toggenburgerziege<br />

Zählt zusammen mit der Saanen- und der Gemsfarbigen<br />

Ziege zu den drei Hauptrassen der Schweiz. Gute<br />

Milchziege mit attraktivem Haarkleid.<br />

Gefährdete Ziegenrassen<br />

4 Pfauenziege<br />

Auffällig attraktive und geländegängige Ziege, die<br />

sich für die extensive Haltung eignet. Dank ihrer<br />

Schönheit bei Liebhabern beliebt.<br />

5 Stiefelgeiss<br />

Nicht nur als extensive Milch- und Fleischziege beliebt,<br />

sondern dank ihrer Robustheit und Genügsamkeit vermehrt<br />

auch in der Landschaftspflege eingesetzt.<br />

6 Bündner Strahlenziege<br />

Marschtüchtige und robuste Milchziege, der man<br />

besondere Anhänglichkeit nachsagt, und die mit<br />

ihrer attraktiven Kopffärbung auffällt.<br />

7 Nera Verzasca<br />

Grosse, sehr robuste und temperamentvolle Ziege, die<br />

auch in extremer Alphaltung und bei rauem Wetter gute<br />

Milchleistung zeigt.<br />

8 Walliser Schwarzhalsziege<br />

Edle, mit ihrem schwarz-weissen Fell auffällige<br />

Ziege, die heute meist in der Mutterziegenhaltung<br />

und im Agrotourismus eingesetzt wird.<br />

9 Appenzellerziege<br />

Traditionell stark verankerte, meist unbehornte Milchziege<br />

mit schneeweissem, mittellangem Haarkleid und<br />

beachtlicher Milchleistung.<br />

10 Capra Grigia<br />

Mit ihrer auffälligen Fellfarbe und als extensive<br />

Zweinutzungsrasse (Milch und Fleisch) stösst die<br />

Graue Bergziege wieder auf Interesse.<br />

11 Kupferhalsziege<br />

Die seltenste einheimische Ziege trumpft mit ihrem<br />

aussergewöhnlichen Fellkleid auf und wird meist als<br />

Mutterziege gehalten.<br />

Ausführliche Rasseportraits: www.prospecierara.ch<br />

5


<strong>ProSpecieRara</strong> | Herbstbulletin 2010<br />

Sortenvielfalt – hoher Genuss für die einfache Küche<br />

Heutzutage bleibt vielen Menschen<br />

gelegentlichem Rühren weich kochen.<br />

nicht viel Zeit für die Essenszuberei-<br />

Kochfeste Apfelsorten verwenden.<br />

tung. Dennoch ist es ihnen wichtig,<br />

Tipp: Rosinen dazugeben.<br />

sich zuhause gesund und schmackhaft<br />

Modern: als Nachtessen zusammen mit<br />

zu ernähren. Einfache Gerichte in Kom-<br />

Schlagrahm oder Vanillesauce.<br />

bination mit alten Sorten öffnen die<br />

Foto: Markus Zuber, 5024 Küttigen<br />

Türe zu einer überraschenden kulinarischen<br />

Vielfalt.<br />

Kochen mit verschiedenen ProSpecie-<br />

Rara-Sorten bewirkt, dass sogar einfache<br />

Rezepturen immer wieder anders<br />

Apfelschnitze: Äpfel in Schnitze schneiden,<br />

in wenig Wasser und nach Belieben<br />

mit etwas Zucker kochen. Kochfeste Apfelsorten<br />

verwenden.<br />

Tipp: wenig abgeriebene Zitronenschale<br />

beim Kochen hinzufügen.<br />

schmecken. Sie bringen willkommene Ab -<br />

Modern: als Nachspeise mit Schlagrahm<br />

wechslung in unseren Speiseplan. Gera-<br />

Für Kinder: als Beilage zu Milchreis oder<br />

Foto ?????<br />

de im Herbst bieten sich Hunderte von<br />

Apfel sorten an für die Zubereitung von<br />

fruchtigen Speisen. In Kom bination mit<br />

zu Griess- oder Haferbrei.<br />

Traditionell: als Beilage zu Metzgete<br />

Salat als Vorspeise bilden sie ein leich-<br />

Apfelmus: Zubereitung und Verwendung<br />

tes Nachtessen. Wir holen damit lecke-<br />

wie Apfelschnitze, aber mit einer verko-<br />

re, gesunde und traditionelle Fruchtspei-<br />

chenden Apfelsorte. Mus vor dem Ge-<br />

sen zurück in die moderne Küche.<br />

nuss durch ein Sieb streichen.<br />

Tipp: Apfelschale auch verwenden und<br />

Apfelschale und Kerngehäuse sind<br />

mit Mixerstab pürieren.<br />

wichtige Geschmacksträger<br />

Damit das Aroma unverfälscht zum Tra-<br />

Kochfeste <strong>ProSpecieRara</strong>-Apfelsorten:<br />

gen kommt, sind die Äpfel möglichst in<br />

‹Ber ner Rosen›*, ‹Danziger Kantapfel›*,<br />

ihrer Einheit zu belassen und so wenig<br />

Goldpar mäne›*, ‹Sauergrauech›*, ‹Wiler -<br />

wie möglich zu verarbeiten. Idealerweise<br />

rot›*, ‹Uster apfel›, ‹Saurer Leder apfel›,<br />

bleibt die Schale dran und das Kernge-<br />

‹Metz ger suur› u.a.<br />

häuse drin!<br />

Verkochende <strong>ProSpecieRara</strong>-Apfelsor-<br />

Foto: Markus Zuber, 5024 Foto Küttigen ?????<br />

Bratäpfel: Ganze Äpfel bei der Fliege<br />

kreuzweise einschneiden, in gefettete<br />

ofenfeste Form füllen und für ca. 40 Minuten<br />

bei 170 °C in der Ofenmitte backen.<br />

Kochfeste Apfelsorten verwenden.<br />

Tipp: Kerngehäuse bei der Fliege zur<br />

ten: ‹Coulons Reinette›, ‹Graue Herbstreinette›,<br />

‹Habermehler›, ‹Jacques Lebel›,<br />

‹Zürcher Transparent› u.a.<br />

Öffnen Sie diese Schatztruhe und erproben<br />

Sie die Küche mit verschiedenen<br />

Apfelsorten.<br />

Hälfte ausstechen. Füllen mit einem Gemisch<br />

aus Haselnuss, etwas Zucker und<br />

Gertrud Burger, Bereichsleiterin Pflanzen<br />

▲<br />

Schlemmerei mit Apfelschnitzen und<br />

flüssigem Rahm.<br />

viel Rahm.<br />

Modern: als Nachspeise; bei trockenem<br />

Wo Sie die seltenen Apfelsorten finden:<br />

▲<br />

Urtümliche Bratäpfel mit oder ohne<br />

Apfel mit Schlagrahm servieren.<br />

> *Diese Sorten sind in einzelnen Coop-<br />

Füllung ist Sortenerlebnis pur.<br />

Traditionell: Braten im Kachelofen oder<br />

Filialen erhältlich.<br />

▲<br />

Unsere Apfelsortenvielfalt: Einladung zum<br />

an Holzrute über dem offenen Feuer.<br />

> Am <strong>ProSpecieRara</strong>-Markt der Zürcher<br />

kulinarischen Experiment.<br />

Genusswoche: Sa 18. 9. 2010 in Zürich<br />

▲<br />

Äpfel im Schlafrock sind nahrhafte Brat-<br />

Apfelrösti: Brot (auch altes) in Würfel<br />

> Am <strong>ProSpecieRara</strong>-Reutenmarkt:<br />

äpfel im Teigmäntelchen.<br />

schneiden und in der Bratpfanne mit<br />

So 17. 10. 2010, Heiternplatz in Zofingen:<br />

etwas Butter goldgelb rösten. Rohe<br />

www.prospecierara.ch > Rubrik Kalender<br />

Apfelschnitze mit etwas Süssmost oder<br />

> Bei <strong>ProSpecieRara</strong>-Gütesiegelbetrieben:<br />

Wasser und Zucker dazugeben. Unter<br />

www.prospecierara.ch/markt platz<br />

6


<strong>ProSpecieRara</strong> Benefiz-Kunstprojekt<br />

«Pro Speciale Rarissima»<br />

Schweizer KünstlerInnen für die Capra Grigia<br />

Seit 1997 kämpft <strong>ProSpecieRara</strong> für die<br />

Rettung der stark bedrohten Ziegenrasse<br />

Capra Grigia. Mit dem Aquarell «Pro<br />

Speciale Rarissima» machte Dimi tri<br />

den farbenfrohen Anfang und gab dem<br />

aktuellen Kunstprojekt den Namen:<br />

25 Kunstschaffende aus der ganzen<br />

Schweiz schufen Bilder, Skulpturen und<br />

ein Lied zu Ehren der Capra Grigia. Die<br />

entstandene Vielfalt an künstlerischen<br />

Interpretationen widerspiegelt sym -<br />

bolisch die Vielfalt der Nutztiere.<br />

Mit der Ausstellung und der Benefiz-<br />

Auktion der Werke will <strong>ProSpecieRara</strong><br />

für die Gefährdung der Capra Grigia sensibilisieren<br />

und die Dringlichkeit ihrer<br />

Rettung aufzeigen.<br />

Michel Ammann<br />

Linard Bardill Charly Bühler<br />

Dimitri Daniela de Maddalena Gioni Defuns<br />

Ueli Dubs Marianne e Gazut Gabriela Gfeller-<br />

Woodtli Christoph Gloor Walter Grässli Paul<br />

Gugelmann Paul Hählen Carla Hohmeister<br />

Carmela Inauen Moira Jurt Reto R Lanzendörfer<br />

Peter Leisinger Jacqueline Lombard Domo<br />

Löw Rudolf Mirer Peter Rüfenacht Ted Scapa<br />

Felix Schaad Caroline Sorger Online-Galerie!<br />

Sämtliche Werke und KünstlerInnenportraits unter www.prospecierara.ch*<br />

Ausstellung<br />

Vom Mittwoch, 27. bis zum Freitag,<br />

29. Ok tober 2010 können die Werke<br />

im Ausstellungssaal von Sotheby’s an<br />

der Talstrasse 83, CH-8001 Zürich<br />

besichtigt werden.<br />

Öffnungszeiten Mi/Do 11 bis 18 Uhr,<br />

Fr 11 bis 19.30 Uhr. Freier Eintritt.<br />

Benefiz-Auktion<br />

Freitag, 29. Oktober 2010,<br />

19.30 bis ca. 21 Uhr. Versteigerung<br />

der Wer ke zugunsten des Rettungsprojekts<br />

der Capra Grigia. Wir freuen<br />

uns, Sie an der Talstrasse 83 in<br />

Zürich bei Sotheby’s begrüssen zu<br />

dürfen. Freier Eintritt.<br />

Nehmen Sie teil<br />

Mit dem Besuch der Online-Galerie, der<br />

Ausstellung in Zürich sowie mit dem<br />

Kauf eines Werkes an der Benefiz-Auktion<br />

geben Sie unserer Arbeit<br />

Rückenwind. <strong>Der</strong> Erlös aus der Auktion<br />

der Werke kommt dem Capra-Grigia-<br />

Projekt zugute. Besten Dank!<br />

* Keinen Internet-Zugang? Gerne schicken wir Ihnen Unterlagen: Telefon 062 832 08 20


Für die strengsten<br />

Bio-Richtlinien der Schweiz.<br />

Die Knospe von Bio Suisse sowie Demeter gehören zu den weltweit strengsten und am besten kontrollierten<br />

Bio-Siegeln. Als Schweizer Bio-Pionier setzen wir schon seit 17 Jahren auf die Knospe. Ohne Kompromisse.<br />

Und auch Sie können unseren über 1’600 Naturaplan-Produkten mit der Knospe, die von A bis Z biologisch<br />

im Einklang mit der Natur hergestellt werden, bedingungslos vertrauen. Weil man den Unterschied schmeckt:<br />

www.coop.ch/naturaplan<br />

Für Bio ohne Kompromisse.

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