Alkohol-Dehydrogenase (ADH)
Alkohol-Dehydrogenase (ADH)
Alkohol-Dehydrogenase (ADH)
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Katalysierte Reaktion:<br />
<strong>Alkohol</strong>-<strong>Dehydrogenase</strong> (<strong>ADH</strong>)<br />
R-CHO + N<strong>ADH</strong> + H + R-CH2-OH + NAD +<br />
<strong>ADH</strong><br />
allgemeine Eigenschaften:<br />
• ca. 141 kDa (Hefe-<strong>ADH</strong>; Leber-<strong>ADH</strong>: ca. 87 kDa)<br />
• 4 identische Untereinheiten zu je 35 kDa<br />
• in jeder Unterheit: ein aktives Zentrum, NAD + , Zn2+ • NAD + eingelagert in „Rossmannfalte“<br />
• pH-Bereich: 8,4-9,5; Optimum bei 8,8<br />
• Vorkommen: Hefen, einige Bakterien, tierische Organismen (Leber)<br />
• Spezifität: - Hefe: kleine Alkylreste (Optimum: Ethanol)<br />
- Leber: grosse Alkylreste<br />
• Affinität zu Ethanol: Hefe-<strong>ADH</strong> < menschl. <strong>ADH</strong> < Pferde-<strong>ADH</strong><br />
(K M = 5*10 -4 M)
Aktives Zentrum der <strong>ADH</strong>:<br />
Zn 2+ ist koordinativ an die<br />
S-Atome zweier Cystein-<br />
Reste gebunden.<br />
Zn 2+ polarisiert die Carbonylgruppe<br />
des Substrats und<br />
stabilisiert so den Übergangszustand.<br />
Es wird stereoselektiv das<br />
pro-R H-Atom des N<strong>ADH</strong><br />
umgesetzt.<br />
Der Angriff des H - erfolgt auf<br />
der re-Seite des Aldehyds.
Nicotinamid-adenin-dinucleotid (NAD + )
Die Rolle von NAD + als Cofaktor:<br />
•NAD + dient als Wasserstoff-Akzeptor:<br />
H- wird aufgenommen, der Pyridinring reduziert, das N-Atom<br />
verliert seine positive Ladung.<br />
•HAund HB sind diastereotop, durch 1H-NMR unterscheidbar.<br />
•H-wird von <strong>ADH</strong> selektiv an der Pos. A angelagert.<br />
� das Enzym ist chiral, es kann zwischen den beiden Positionen<br />
unterscheiden!
Aktivitätstest bei NAD + -abhängigen Reaktionen:<br />
• N<strong>ADH</strong> absorbiert im Gegensatz zu NAD + Licht der Wellenlänge 340 nm<br />
� Reaktionsverlauf kann sehr einfach spektroskopisch verfolgt werden<br />
• Die Reduktion von NAD + wird sehr häufig als Indikator-Reaktion eingesetzt,<br />
wenn sich eine best. Reaktion nicht direkt spektroskopisch messen<br />
lässt � gekoppelter Test
Reaktion von NAD + mit Basen:
Reaktion von N<strong>ADH</strong> mit Säuren:
Reaktion von Semicarbazid:<br />
quantitative Verschiebung des Reaktions-Gleichgewichts<br />
durch Semicarbazid<br />
� Bestimmung von Substratmengen möglich<br />
� nach Zugabe von Semicarbazid keine Kinetik-Messungen<br />
mehr möglich
Katalysierte Reaktion:<br />
allgemeine Eigenschaften:<br />
Hexokinase<br />
• wichtiges Stoffwechselenzym (1. Schritt der Glycolyse)<br />
• ca. 96 kDa (Hefe-Hexokinase)<br />
• Homo-Tetramer � 4 identische Untereinheiten<br />
• Phosphatdonor: ATP<br />
• Cofaktor: Mg2+ -Ionen
Adenosintriphosphat (ATP)
Phosphorylisierung von Glucose in 6-Position<br />
� durch zwei Enzyme möglich:<br />
Hexokinase:<br />
• unspezifisch (phosphoryliert u.a. auch Fructose, Mannose, Glucosamin)<br />
• Vorkommen: gesamter Organismus<br />
• Inhibitor: Glucose-6-phosphat (Produktinhibition)<br />
• niedriger K M-Wert � arbeitet schon bei geringer Glucose-Konzentration<br />
• Reaktion ist intrazellulär irreversibel<br />
Glucokinase:<br />
• sehr spezifisch<br />
• Vorkommen: nur in der Leber<br />
• Inhibitor: Insulin<br />
• stellt Glucose-6-phosphat für die Synthese von Glycogen bereit<br />
• hoher K M-Wert � wird erst bei hohem Glucosespiegel aktiv<br />
� Versorgung von Gehirn und Muskulatur sichergestellt<br />
• Reaktion ist intrazellulär irreversibel
Die Bedeutung von Glucose-6-phosphat<br />
Bedeutung des Pentosephosphatcyclus:<br />
• Tiere: Bereitstellung von Ribose � Nucleinsäuren, Nucleotid-Coenzyme<br />
• Pflanzen: Ribulose-1,5-biphosphat � CO 2-Akzeptor (Calvin-Cyklus)<br />
• gebildetes NADPH+H + : Synthese von Fettsäuren, Cholesterin u.ä.
gekoppelter Test zur Bestimmung der Hexokinase-Aktivität
Überblick: Die Rolle der Enzyme Hexokinase und <strong>ADH</strong>
Messprinzipien:<br />
• Enzymaktivität<br />
Die Enzymaktivität wird aus der Zu- oder Abnahme der Reaktionsprodukte<br />
mit der Zeit ermittelt.<br />
Folgende Reaktionsbedingungen sollten dabei optimal sein:<br />
- Substratkonzentration<br />
-pH-Wert<br />
- Ionenstärke des Puffers<br />
- die Temperatur sollte 25°C betragen<br />
gebräuchliche Masseinheit für die Enzymaktivität seit 1961:<br />
Eine internationale Enzymeinheit (Unit, U) ist die Enzymmenge, die<br />
unter obigen optimalen Bedingungen 1 µmol Substrat pro Minute<br />
umsetzt.<br />
Die spezifische Aktivität wird ausgedrückt in Units/mg Protein.<br />
Sie ist ein Mass für die Reinheit des Enzyms.
Messprinzipien:<br />
• Substratkonzentration<br />
Zur quantitativen Bestimmung von Substratkonzentrationen gibt es<br />
zwei Möglichkeiten:<br />
- Endwertmethode: Man lässt die Reaktion vollständig ablaufen und<br />
bestimmt entweder die verbrauchte Substratmenge<br />
oder die Menge des gebildeten Produkts.<br />
Bei dieser Methode verwendet man viel Enzym<br />
bei rel. wenig Substrat.<br />
- Anfangsgeschwindigkeit: wenn die Anfangsgeschwindigkeit einer<br />
Reaktion genügend klein ist, ist sie<br />
proportional zur Substratkonzentration.<br />
� durch Messung der Anfangsgeschw.<br />
ist die Bestimmung von [S] möglich.
Aufgabenstellung:<br />
• Bei dem Enzym <strong>ADH</strong> soll bestimmt werden:<br />
-Aktivität<br />
- spezifische Aktivität<br />
- Konzentration einer unbekannten <strong>Alkohol</strong>lösung<br />
- Michaelis-Konstanten K M und v max<br />
- Gleichgewichtskonstante k und Konzentration der beteiligten Substanzen<br />
• Bei dem Enzym Hexokinase soll bestimmt werden:<br />
-Aktivität<br />
- spezifische Aktivität<br />
- Michaelis-Konstanten K M und v max