jahresbericht
jabe-2015-d
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38<br />
Die Terroranschläge in Paris<br />
haben gezeigt: Um einen solch verheerenden<br />
Anschlag durchzuführen, braucht es finanzielle<br />
Mittel, wenn auch nicht Unsummen. Doch woher<br />
kommen diese Gelder? Und wie kann verhindert<br />
werden, dass Gelder in die Finanzierung von<br />
terroristischen Anschlägen und Organisationen<br />
fliessen?<br />
Kampf gegen die<br />
Terrorismusfinanzierung<br />
Terrorismusfinanzierung<br />
Die Terrororganisation «Islamischer Staat<br />
(IS)» finanziert sich primär mittels Schutzgelderpressung<br />
(«Steuern») und weiterer<br />
Zwangseinnahmen aus dem besetzten Territorium.<br />
Finanzierungsquellen im Ausland<br />
spielen eine eher geringere Rolle (siehe<br />
S. 18). Die Gelder werden für den Aufbau<br />
der Organisation ausgegeben, für die<br />
Verwaltung der besetzten Gebiete und die<br />
Entlöhnung der Kämpferinnen und Kämpfer.<br />
Die Schweiz kann Ziel eines Anschlags<br />
werden oder als Unterstützungsbasis für<br />
dessen Planung und Ausführung dienen.<br />
Gemäss der Koordinationsgruppe des<br />
Bundes zur Bekämpfung der Geldwäscherei<br />
und der Terrorismusfinanzierung (KGGT),<br />
deren Mitglied auch fedpol ist, ist das<br />
Risiko eher gering, dass die Schweiz Ziel<br />
von Missbrauch durch kriminelle und<br />
terroristische Organisationen wird. Die<br />
Bekämpfung der Terrorismusfinanzierung<br />
wird auf nationaler wie auch auf internationaler<br />
Ebene aber immer wichtiger.<br />
Immer mehr Meldungen zu Terrorismusfinanzierung<br />
Bei der Terrorismusfinanzierung gibt es für<br />
die Schweiz zwei Formen der Gefährdung:<br />
einerseits die Beschaffung von Mitteln bei<br />
hier ansässigen Personen und andererseits<br />
die Nutzung des Finanzsektors, um<br />
Vermögenswerte aus Quellen im Ausland<br />
zusammenzuführen und für terroristische<br />
Zwecke ins Ausland weiterzuleiten. Dabei<br />
geht es vor allem um die Finanzierung von<br />
terroristischen Aktivitäten, die im Ausland<br />
begangen werden. Betroffen sind primär<br />
Banken, Dienstleister im Bereich Geldund<br />
Wertübertragung wie beispielsweise<br />
Money-Transmitter und Kreditfirmen.<br />
Im Jahr 2015 gingen bei der Meldestelle<br />
für Geldwäscherei (MROS) von fedpol<br />
38 Meldungen mit Bezug zu Terrorismusfinanzierung<br />
ein. Diese Zahl ist gegenüber<br />
dem Vorjahr, in dem neun Meldungen<br />
eingegangen sind, stark angestiegen.<br />
Auslöser hierfür waren vor allem Artikel<br />
in den Medien, es kann aber auch eine<br />
erhöhte Sensibilisierung der Finanzintermediäre<br />
für dieses Thema festgestellt<br />
werden. Neben der Anzahl Meldungen<br />
ist auch der gemeldete Gesamtbeitrag<br />
angestiegen: Mit 32 Millionen Schweizer<br />
Franken ist die Zahl höher als bisher.<br />
Verdachtsmeldungen im Zusammenhang<br />
mit Terrorismusfinanzierung werden<br />
prioritär behandelt, von der MROS analysiert<br />
und bei ausreichendem Verdacht<br />
an die zuständigen Stellen im In- und<br />
Ausland weitergeleitet. Damit können die<br />
Verdachtsmeldungen auch bei internationalen<br />
Ermittlungen oder in Strafverfahren<br />
im Ausland eine wichtige Rolle spielen.<br />
Wie wichtig eine schnelle Reaktion und<br />
die internationale Zusammenarbeit sind,<br />
zeigt folgender Fall: Ein besorgter Vater<br />
meldete sich bei der Bank seines minderjährigen<br />
Sohnes, weil dieser vermisst wurde.<br />
Der Vater wollte Auskunft über Ausgaben<br />
seines Sohnes, der sich in der letzten Zeit<br />
die Höhe der<br />
gemeldeten Beträge<br />
betrug<br />
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