jahresbericht

Auf der Spur fedpol kann Straftäter innerhalb weniger
Stunden lokalisieren und ihre Identität ausfindig
machen: Diese Effizienz ist das Resultat einer engen
internationalen Polizeizusammenarbeit, die durch
den Beitritt der Schweiz zu Schengen und den
raschen Informationsaustausch durch das SIS­
System überhaupt erst möglich wurde.
Wettlauf gegen die Zeit
«Auch wenn eine Straftat lokal begangen
wird, sind die Bezüge oft national oder
international. Die internationale polizeiliche
Kooperation ist die adäquate Antwort auf
diese Tatsache.» Diese Aussage haben
sich die Ermittlerinnen und Ermittler bei
fedpol zur Devise gemacht. Egal wo eine
Straftat begangen wird: Oft führen die
Spuren ins Ausland. Nach einer Tat beginnt
der Wettlauf gegen die Zeit und ein gut
eingespielter Informationsaustausch ist
zwingend. fedpol, die kantonalen Polizeikräfte,
die Grenzwachtkorps (GWK), die
kantonalen Staatsanwaltschaften und die
Bundesanwaltschaft (BA), das Bundesamt
für Justiz (BJ) sowie die ausländischen
Polizei- und Justizbehörden arbeiten
intensiv zusammen. Alle haben nur ein Ziel
– den Täter zu identifizieren und zu fassen.
fedpol verfügt über zahlreiche Fahndungsmittel.
Beispiele sind Datenbanken
von Fingerabdrücken und DNA-Profilen oder
Fahndungssysteme für den Informationsaustausch
(siehe Grafik). Die Einsatzzentrale
(EZ) von fedpol ist die zentrale Kontaktstelle
für interne und externe Partner und über
sie fliessen die relevanten Informationen.
Über gesicherte Kommunikationswege
werden personenbezogene Daten, Namen
und Geburtsdaten, erkennungsdienstliche
Daten und Tatortspuren übermittelt.
Wird eine Straftat an einem spezifischen
Ort verübt, nutzt die zuständige Kantonspolizei
das automatisierte Fahndungssystem
RIPOL des Bundes (Recherches informatisées
de police). RIPOL ist eine Datenbank,
in der Täter wie auch Fahrzeuge, Waffen oder
gestohlene Gegenstände zur Fahndung
ausgeschrieben werden. Fahndungen
ausschreiben können neben fedpol auch die
Kantone, die BA, das BJ oder das GWK.
Effizient dank Schengen
fedpol hat Zugang zum Schengener Informationssystem
(SIS). Dieses europäische
System für den Informationsaustausch
enthält Personen- und Sachfahndungsausschreibungen
und ermöglicht den Schengen-Mitgliedstaaten
sowie den Drittstaaten
einen effizienten Informationsaustausch.
Auch beim SIS-Informationsaustausch ist
fedpol die zentrale Kontaktstelle für die
Schweiz und zuständig für die schweizerischen
Ausschreibungen im SIS. In der Regel
stützt sich eine SIS-Ausschreibung auf einen
RIPOL-Fahndungsaufruf. Die Ausschreibung
kann zu folgenden Zwecken erfolgen:
• Fahndung nach Personen zwecks
Ausweisung oder zwecks Einreiseverweigerung
bei Staats-Angehörigen
von Nicht-Schengen-Staaten
• Fahndung nach vermissten Personen
• Nachforschungen nach dem
Aufenthaltsort von Personen im Auftrag
einer Justizbehörde
• verdeckte Registrierungen oder gezielte
Kontrollen von Personen und
Fahrzeugen
• Sachfahndungen nach Fahrzeugen,
Waffen oder Ausweisschriften
fedpol wiederum erhält Informationen von
europäischen Staaten und überprüft diese.
So werden beispielsweise Fingerabdrücke
oder DNA-Profile aus dem Ausland mit der
Schweizer Datenbank verglichen. Anschliessend
teilt fedpol die Ergebnisse seinen
Partnern mit und ersucht nötigenfalls um
ergänzende Informationen. Seit 2009 hat
die Zahl der im Zuge von SIS-Ausschreibungen
erzielten und von fedpol bestätigten
Treffer massgeblich zugenommen.
Gab es im Jahr 2009 noch 8 632 Treffer,
so waren es im Jahr 2015 deren 12 194.
Seit 2015 nimmt auch Grossbritannien am
SIS-System teil; damit ist der Fahndungsraum
grösser geworden und die SIS-Ausschreibungen
können zu noch mehr Treffern führen.
Europol – detaillierter Informationsaustausch
Ein weiterer wichtiger Kanal für fedpol
ist Europol. Die Europol-Kommunikationsplattform
SIENA (Secure Information
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