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Best Practice Studie - agtil

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Unternehmens‐ und Marktanalysen<br />

Wie die Befragungsergebnisse zum Ideenmanagement gezeigt haben, wird im Zuge einer strategiegeleiteten<br />

Ideenfindung das Unternehmen als auch der Markt global analysiert, um Stärken zu nutzen, Chancen zu erkennen sowie<br />

Schwächen und Risiken zu reduzieren, die ihrerseits wieder Potential für neue Ideen liefern können. Das bedeutet zum<br />

einen, dass schon im Vorfeld der Ideengenerierung externe Informationen über den Wettbewerb und Kunden<br />

eingeholt werden und auch Kundenfeedback und ‐anregungen aus den laufenden Kundenprojekten in die Analyse<br />

integriert werden. Diese Informationen werden schließlich wieder für die Bewertung der Technologie‐Ideen genutzt.<br />

Nachdem sich zum anderen (technologieorientierte) Innovationsprojekte über einen längeren Zeitraum erstrecken,<br />

wurde sehr häufig eine den gesamten Entwicklungsprozess begleitende Marktbeobachtung und Re‐Evaluierung der<br />

Analyseergebnisse (mit immer stärkeren Fokus auf die konkreten Technologie‐Ideen und Entwicklungsprojekte) als<br />

erfolgskritisch bewertet.<br />

Klassische Analyseinstrumente wie die SWOT‐Analyse, Marktpotentialanalyse, Wettbewerbsstrukturanalyse nach<br />

Porter sowie Patentanalysen finden in diesem Zusammenhang verstärkt Anwendung, seltener werden<br />

Marktforschungsinstitute oder Hochschulen mit Analyseaufgaben betraut oder auch unternehmensspezifisch<br />

entwickelte Analyseinstrumente eingesetzt.<br />

2.3.1. Drei Schritte der Kommerzialisierung von neuen Technologien<br />

Schritt 1<br />

Die Technologiekommerzialisierung beginnt ‐ unserem Verständnis nach ‐ mit der positiven<br />

Bewertung einer Technologieidee und dem der Bewertung nachfolgenden Start eines<br />

Technologieentwicklungsprojektes. Der Prozess beinhaltet zunächst die Strategische Marktplanung,<br />

welche, abgleitet aus den vorangegangenen Analysen, eine Einschätzung und Spezifizierung<br />

potentialträchtiger Märkte fokussiert. In diversifizierten Zulieferbetrieben ist die Identifikation<br />

erfolgsversprechender Zielsegmente von großer Bedeutung. Dabei gilt es auch die Heterogenität des<br />

Marktes sowie die Besonderheiten im jeweiligen Zielsegment zu berücksichtigen, (z.B. Nutzfahrzeug‐<br />

versus Automobil‐Bereich).<br />

Schritt 2<br />

Ist das neue Technologie‐Know‐How (resultierend aus der Technologieentwicklung ieS) im<br />

Unternehmen aufgebaut, so wird ‐ wenn bis dahin noch kein Kunde eingebunden ist ‐ die<br />

Technologie in der Regel ausgewählten „Key Customers“ in persönlichen Gesprächen vorgestellt. Es<br />

handelt sich hierbei vorwiegend um Kundenunternehmen mit innovativem Charakter. Ziel ist es,<br />

einen oder einige wenige Kunden dafür zu gewinnen, die neue Technologie in ein Produkt oder<br />

Bauteil zu integrieren (Pilotprojekte), mit der Konsequenz einer gemeinsamen, kundenspezifischen<br />

„Aus‐ bzw. Weiterentwicklung“ der Technologie (Kundenintegration).<br />

Schritt 3<br />

Die breite Vermarktung im anvisierten Zielmarkt beginnt bei den befragten Unternehmen meist<br />

dann, wenn die Funktionsfähigkeit der Technologie in Form von physischen Prototypen<br />

nachgewiesen werden kann, d.h. wenn bereits ein konkretes Anschauungsobjekt vorliegt.<br />

Ausgenommen sind Entwicklungsprojekte, bei denen ein Exklusivitätszeitraum mit Pilotkunde(n)<br />

vereinbart wurde ‐ in diesem Fall ist das Timing der breiten Vermarktung an diese Vereinbarung<br />

gekoppelt. Ist internes Know‐How hinsichtlich der neuen Technologieidee im Unternehmen<br />

weitestgehend vorhanden, so wird diese zum Teil auch schon früher breiter kommuniziert, um<br />

wichtige Kunden in Bezug auf eine Idee bzw. ein Entwicklungsprojekt frühzeitig zu sensibilisieren.<br />

Insgesamt dominiert auch in dieser Phase die persönliche Face‐to‐Face‐Kommunikation, ein<br />

weiteres Zeichen dafür, dass die Beziehungsebene in der Zulieferindustrie eine außerordentlich<br />

wichtige Rolle spielt. Dennoch betonen die meisten Interviewpartner es sei wichtig, dass Zulieferer<br />

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