KAM-oeko-LOGISCH - Mieterverband
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Nr. 6, September 2008<br />
M I E T E N &W O H N E N<br />
w w w . m i e t e r v e r b a n d . c h<br />
MV-Aktionstag<br />
am 20. September<br />
Hängen Sie<br />
Ihre Wäsche auf!<br />
MIETEN & WOHNEN 6|08<br />
1
E D I T O R I A L<br />
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
Erfreulich ist, dass in den letzten Wochen<br />
zwei Themen die öffentliche Diskussion<br />
dominierten, welche die Mieterschaft<br />
betreffen: Wohnungsnot und<br />
Wäschetrocknen. Das sind zwar zwei<br />
recht unterschiedliche Dinge, aber immerhin.<br />
In den Zürcher Zeitungen wur-<br />
Ralph Hug de der Mangel an erschwinglichen Wohnungen<br />
breit diskutiert. Man kann sich<br />
wundern, dass dies erst jetzt geschah, ist doch die Problemlage<br />
schon länger klar. Als attraktive «global city» kämpft die<br />
Limmatstadt trotz Bauboom damit, dass Gutverdienende<br />
in die Innenstadt drängen und Einkommensschwächere verdrängen,<br />
die sich die hohen Mieten nicht mehr leisten können<br />
und zum Auszug gezwungen sind.<br />
Grundeigentümern winken Sonderrenditen, und viele werden<br />
sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. Ohne Korrekturmassnahmen<br />
wird die soziale Entmischung fortschreiten.<br />
Daher ist eine Steuerung durch die öffentliche Hand<br />
nötig. Sie muss dafür sorgen, dass erschwinglicher Wohnraum<br />
> I N H A L T<br />
3 Mietrechtsverordnung<br />
Der neue Referenzzins ist da.<br />
4 Flüchtlinge<br />
Wie eine Genossenschaft auf einen Flüchtling aus Afrika reagierte.<br />
5 Waschen<br />
Wäsche auf dem Balkon aufhängen ist erlaubt.<br />
6 Basel<br />
Abstimmung über einen besseren Wohnschutz in Sicht.<br />
8 MV-Aktionstag<br />
Die Mieterverbände gehen am 20. September auf die Strasse.<br />
9 Stromfresser<br />
Alte Tumbler sollten schleunigst entsorgt werden.<br />
11 Hotline<br />
Ist ein Meerschweinchen-Verbot zulässig?<br />
12 Unterhalt<br />
Undichte Fenster muss niemand hinnehmen.<br />
15 Service<br />
MV-Broschüre «Nebenkosten- und Heizungsabrechnung»<br />
> I M P R E S S U M<br />
Redaktion: Ralph Hug (rh), Pressebüro St.Gallen,<br />
Postfach 942, 9001 St.Gallen, Tel. 071 222 54 11,<br />
hug@pressebuero-sg.ch<br />
Administration und Adressverwaltung:<br />
M&W, Postfach 2271, 8026 Zürich<br />
Tel. 043 243 40 40, Fax 043 243 40 41<br />
info@mieterverband.ch www.mieterverband.ch<br />
Ständige MitarbeiterInnen: Ruedi Spöndlin (rs),<br />
Basel; Ernst Feurer(Cartoon); Peter Macher, Zürich;<br />
Regula Mühlebach, Zürich; Michael Töngi, Zürich;<br />
Anita Thanei, Zürich; Niklaus Scherr, Zürich; Beat<br />
Leuthardt, Basel<br />
nicht gänzlich verschwindet und alles vermeiden, was zu einer<br />
weiteren Steigerung des Mietzinsniveaus beiträgt. Hier stehen<br />
auch die Wohnbaugenossenschaften als Garanten von<br />
günstigem Wohnraum in der Pflicht. Ein Streit über die abstrakte<br />
Frage, ob in Zürich Wohnungsnot herrscht oder nicht,<br />
trägt hingegen nicht zur Besserung der Situation bei.<br />
Das Wäschetrocknen ist auch ein Thema in dieser M&W-<br />
Ausgabe. Veraltete Hausordnungen, die das Wäscheaufhängen<br />
im Freien verbieten, sind im Zeitalter von Ökologie und<br />
Energiesparen alte Zöpfe, die endlich abgeschnitten werden<br />
müssen. Machen Sie von Ihrem Recht Gebrauch, einen Stewi-Wäscheschirm<br />
bei gutem Wetter auch auf dem Balkon<br />
aufzustellen. Sie tun damit Gutes für die Umwelt und für Ihr<br />
Portemonnaie. Über weitere schonende Trocknungsmethoden<br />
lesen Sie auf S. 5 und 9. Viel Vergnügen!<br />
Herzlich Ihr<br />
hug@pressebuero-sg.ch<br />
Titelbild: Markus Traber<br />
Gestaltung: Markus Traber, St.Gallen<br />
Druck: Ziegler Druck AG, Winterthur<br />
Beglaubigte Auflage: 105’924 Exemplare<br />
Erscheinung: 9 x pro Jahr<br />
Abonnementspreis: Fr. 30.–/Jahr<br />
Inserate: kg Werbeakquisition und<br />
Verlagsberatung, Tel. 043 810 83 63,<br />
kg@kiliangasser.ch; Adelheid Kaegi,<br />
Tel. 079 797 50 48, ak@kiliangasser.ch<br />
Herausgeber: Schweizerischer Mieterinnen-<br />
und <strong>Mieterverband</strong> Deutschschweiz
Der neue Referenzzins gilt<br />
Bisher war der variable Hypothekarzinssatz<br />
der Kantonalbanken für<br />
Mietzinsanpassungen massgebend.<br />
Ab diesem Jahr gilt ein neues Regime.<br />
Es drängte sich eine Anpassung auf,<br />
da einige Kantonalbanken keinen offiziellen<br />
Hypothekarzinssatz oder nur<br />
noch eine Bandbreite publizieren. Zudem<br />
ist die Mehrheit der Hypotheken<br />
heute nicht mehr nach variablen Sätzen<br />
finanziert. Da es sich formell um<br />
eine Änderung der Verordnung über<br />
die Miete und Pacht von Wohn- und<br />
Geschäftsräumen (VMWG) handelt,<br />
konnte sie der Bundesrat nach einer<br />
kurzen Vernehmlassung in eigener<br />
Regie abändern.<br />
Banken liefern Daten<br />
Der neue Referenzzinssatz wird von<br />
der Nationalbank errechnet und vom<br />
Bundesamt für Wohnungswesen<br />
(BWO) bekanntgegeben. Er stützt<br />
sich auf den «volumengewichteten<br />
durchschnittlichen Zinssatz der auf<br />
Schweizer Franken lautenden inländischen<br />
Hypothekarforderungen der<br />
Banken in der Schweiz». Eine komplizierte<br />
Formulierung für einen einfachen<br />
Sachverhalt: Alle grösseren<br />
Banken müssen der Nationalbank periodisch<br />
ihre Ausleihungen melden.<br />
Daraus wird dann der durchschnittliche<br />
Satz errechnet, der für die Mieten<br />
massgebend ist (siehe Kasten).<br />
Erstmals wird das Eidgenössische<br />
Volkswirtschaftsdepartement resp.<br />
das BWO den neuen Satz am 9. September<br />
bekannt geben. Damit wird<br />
das neue Regime konkret. Es dauerte<br />
ein Weilchen, bis die Nationalbank<br />
in der Lage war, die nötigen Berechnungen<br />
vorzubereiten. Überraschungen<br />
sind nun kaum zu erwarten: Wie<br />
in M&W bereits zu lesen war, haben<br />
Analysen des MV zum Zinssatz keine<br />
Was rechnet die<br />
Nationalbank?<br />
m&w | Zur Berechnung des neuen<br />
Referenzzinssatzes wird nicht jede<br />
Sparkasse herangezogen, die auch<br />
noch ein paar Hypotheken in den Büchern<br />
führt. Es werden lediglich jene<br />
Institute berücksichtigt, die Ausleihungen<br />
von über 300 Mio. Franken<br />
aufweisen. Diese Banken sind verpflichtet,<br />
ihre Zahlen vierteljährlich<br />
der Nationalbank zu melden. Da-<br />
raus errechnet diese dann den gültigen<br />
Referenzzinssatz.<br />
m&w | In diesen Tagen gibt das Bundesamt für Wohungswesen den<br />
neuen Referenzzins für die Anpassung der Mieten bekannt. Er dürfte<br />
bei 3,5 Prozent liegen. Für die Mietenden ändert sich mit dem neuen<br />
Regime nur wenig.<br />
grossen Differenzen zwischen dem<br />
variablen Hypothekarzinssatz und einem<br />
Durchschnittssatz aller Hypothekarforderungen<br />
ergeben. In einem<br />
Diagramm verlaufen die Kurven dieser<br />
beiden Sätze fast deckungsgleich.<br />
Auch im Verfahren bleibt vieles<br />
gleich. Der neue Referenzzinssatz<br />
wird wie der alte in Viertelprozenten<br />
publiziert. Es gelangen die mathematischen<br />
Rundungsregeln zur Anwendung:<br />
Ein errechneter Durchschnittssatz<br />
von 3,37% führt zu einem<br />
Referenzzinssatz von 3,25%. Ein<br />
Durchschnittssatz von 3,38% hingegen<br />
wird aufgerundet, der Referenzzissatz<br />
beträgt dann 3,5%. Der Durchschnittszinssatz<br />
wird vierteljährlich<br />
erhoben, und ein neuer Referenzzinssatz<br />
ergibt sich, sobald sich der<br />
Durchschnittszinssatz für inländische<br />
Hypothekarforderungen um 0,25 Prozentpunkte<br />
geändert hat. Beispiel:<br />
Bei einem ursprünglichen Durchschnittszinssatz<br />
von 3,46% und einem<br />
gestützt auf diesen Wert festgelegten<br />
Referenzzinssatz von 3,5%<br />
erfolgt eine Anpassung, sobald der<br />
Durchschnittssatz entweder auf den<br />
Wert von mindestens 3,71% gestiegen<br />
(neuer Referenzzinsatz = 3,75%) oder<br />
auf den Wert von höchstens 3,21% gesunken<br />
ist (neuer Referenzzinssatz =<br />
3,25%).<br />
Bleibt es bei 3,5%?<br />
Vieles deutet daraufhin, dass der am<br />
9. September publizierte Referenzzinssatz<br />
3,5% lauten und sich somit<br />
kein Unterschied zum bisherigen Niveau<br />
ergeben wird. Sollte wider Erwarten<br />
ein tieferer Satz von 3,25% resultieren,<br />
so könnten die Mietenden<br />
Bild m&w<br />
> K O M M E N T A R<br />
Die Banken freuen sich<br />
Viel wird sich für die Mietenden mit<br />
dem neuen Referenzzinssatz nicht ändern.<br />
Es handelt sich nur um eine Minireform.<br />
Das Grundproblem, dass Vermieter<br />
bei steigenden Hypozinsen die<br />
Mieten erhöhen, aber bei fallenden nur<br />
zögerlich senken und sich so ein überhöhtes<br />
Mietzinsniveau sichern, bleibt<br />
bestehen. Dies wird erst mit dem geplanten<br />
Systemwechsel zur Indexmiete<br />
gelöst. Dennoch können sich die Kantonalbanken<br />
freuen. Die erste, die eine<br />
einen Senkungsanspruch geltend machen.<br />
In diesem Fall würde sich der<br />
SMV/D in den Tagesmedien dazu verlauten<br />
lassen und auf seiner Homepage<br />
www.mieterverband.ch informieren.<br />
‡ Geänderte Mietrechtsverordnung<br />
sowie Merkblatt zum neuen Referenz-<br />
zinssatz auf: www.bwo.admin.ch<br />
Hypozinserhöhung bekanntgab, übernahm<br />
jeweils die Rolle des «Böölimaa».<br />
Jetzt gibt keine mehr eine schlechte<br />
Nachricht bekannt. Das tut für sie<br />
der Bund, und die Verursacher bleiben<br />
schön im Hintergrund – eine Verstaatlichung<br />
des Reputationsrisikos. M&W<br />
wird sich aber auch künftig die Freiheit<br />
herausnehmen, Kritik an der richtigen<br />
Adresse zu üben. Denn wichtig ist nicht<br />
der Überbringer der Botschaft, sondern<br />
was diese bedeutet. Ralph Hug<br />
Anstelle der Banken<br />
gibt jetzt der Bund den<br />
Referenzzins bekannt.<br />
MIETEN & WOHNEN 6|08<br />
3
Arne Engeli wollte einem<br />
Asylbewerber Gastrecht<br />
bieten – und erlebte<br />
Überraschungen.<br />
4 MIETEN & WOHNEN 6|08<br />
Eine Mauer der Ablehnung<br />
Ibrahim stammt aus dem Sudan.<br />
Dort, wo im Süden des Landes<br />
ein Völkermord stattfindet, von dem<br />
die Weltöffentlichkeit wenig Notiz<br />
nimmt. «Ibrahim ist ein Nubier, er desertierte<br />
aus der Armee, weil er nicht<br />
gegen die eigenen Volksgenossen<br />
kämpfen mochte», erzählt Arne Engeli.<br />
Aus Angst vor einer Bestrafung floh<br />
Ibrahim in die Schweiz. Die Chancen,<br />
dass er hier Aufnahme findet, sind allerdings<br />
gering. Sein Asylgesuch wurde<br />
bereits abgelehnt. Jetzt läuft noch<br />
ein Gesuch um Anerkennung als Härtefall.<br />
Bei einer Rückkehr in die Heimat<br />
droht ihm Gefängnis.<br />
Arne Engeli hat Ibrahim in einem<br />
Solidaritätsnetz kennengelernt,<br />
das sich um Flüchtlinge kümmert.<br />
Sein Schicksal rührte ihn: «Es ist un-<br />
menschlich, wie diese Leute heute in<br />
der Schweiz behandelt werden.» Ibrahim<br />
ist seit sechs Monaten in einem Zivilschutzbunker<br />
interniert. Den muss<br />
er morgens um zehn Uhr verlassen,<br />
und erst abends um acht darf er zum<br />
Schlafen zurückkehren. Nur einmal<br />
pro Woche gibt’s eine warme Dusche.<br />
Wegen dem Arbeitsverbot ist er zum<br />
Nichtstun verdammt, obwohl er gerne<br />
arbeiten würde. Er muss sich mit<br />
einem Taggeld von acht Franken über<br />
Wasser halten.<br />
Gastrecht in der Wohnung<br />
Arne Engeli mochte nicht zusehen,<br />
wie ein Mensch durch solche Lebensbedingungen<br />
langsam zugrunde geht.<br />
Er reklamierte bei der Wohnortgemeinde.<br />
Auf der Sozialbehörde wurde<br />
ihm barsch erklärt: Was für Soldaten<br />
gut genug sei, sei es auch für Asylanten.<br />
Andernfalls könne er ja den Mann<br />
Bild m&w<br />
m&w | Arne Engeli wollte für drei Monate einen abgewiesenen Flüchtling<br />
in seiner Wohnung als Untermieter aufnehmen. Doch sein Vermieter<br />
war dagegen und mobilisierte die Nachbarn. Eine Geschichte über<br />
Menschlichkeit in der Schweiz von heute.<br />
Da beschloss er, Ibrahim für drei<br />
Monate als «Untermieter» aufzunehmen,<br />
bis über sein Gesuch entschieden<br />
ist. Die Gemeinde war damit einverstanden,<br />
wird sie doch dadurch<br />
entlastet. Sie war auch bereit, Engeli<br />
mit 20 Franken pro Tag zu entschädigen.<br />
Der Saldo ist für die Gemeinde<br />
immer noch positiv, denn sie erhält<br />
vom Bund 25 Franken pro Asylbewerber.<br />
Engeli stellte seiner Vermieterin,<br />
einer Wohnbaugenossenschaft,<br />
ein Untermietgesuch. Diese sah aber<br />
gleich rot: «Wir erteilen Ihnen die Erlaubnis<br />
nicht», beschied ihm der Präsident<br />
der Genossenschaft. Und er<br />
drohte ihm an, falls der Asylant in der<br />
Liegenschaft angetroffen werde, würde<br />
man ihn sogleich «polizeilich entfernen»<br />
lassen. Zur Begründung hiess<br />
es, der Asylbewerber sei nicht auf eine<br />
«Zweitbehausung» angewiesen. Da<br />
Engeli täglich mehrere Stunden ausser<br />
Haus sei, habe er «keine Kontrolle<br />
über die Machenschaften von Herrn<br />
Ibrahim». Dieser könne ein- und ausgehen<br />
und ungehindert seine Kollegen<br />
in der Wohnung treffen.<br />
Freundlich und korrekt<br />
Machenschaften? Kontrolle? Entgegen<br />
den Vorurteilen im Brief konnte<br />
Untermiete<br />
Das Obligationenrecht (OR) enthält<br />
in Art. 262 für die Untermiete folgende<br />
Bestimmungen:<br />
1. Der Mieter kann die Sache mit<br />
Zustimmung des Vermieters ganz<br />
oder teilweise untervermieten.<br />
2. Der Vermieter kann die Zustimmung<br />
nur verweigern, wenn<br />
a) der Mieter sich weigert, dem<br />
Vermieter die Bedingungen zur<br />
Untermiete bekanntzugeben;<br />
b) die Bedingungen der Untermiete<br />
im Vergleich zu denjenigen<br />
des Hauptmietvertrags missbräuchlich<br />
sind;<br />
c) dem Vermieter aus der Untermiete<br />
wesentliche Nachteile entstehen.<br />
3. Der Mieter haftet dem Vermieter<br />
dafür, dass der Untermieter die<br />
Sache nicht anders gebraucht, als<br />
es ihm selbst gestattet ist. Der<br />
Vermieter kann den Untermieter<br />
unmittelbar dazu anhalten.<br />
Engeli nur gute Referenzen für seinen<br />
Gast beibringen. Die evangelische<br />
Kirchgemeinde lobt ihn als sehr<br />
freundlichen, hilfsbereiten und korrek-<br />
ten Menschen, der sich im Übrigen<br />
auch recht gut auf Deutsch verständigen<br />
kann. Engeli klärte die Rechtslage<br />
ab: Darf ihm die Genossenschaft eine<br />
Untermiete verbieten? Die gesetzlichen<br />
Bestimmungen sprechen klar<br />
für ihn (siehe Kasten).<br />
Kurz darauf erhielt er ein Schreiben,<br />
das von neun Nachbarn unterzeichnet<br />
war. Diese waren im Glauben,<br />
dass in Engelis Wohnung eine «Tagesunterkunft<br />
für Asylbewerber» entstehen<br />
soll. Sie forderten ihn auf, Ibrahim<br />
nicht in die Wohnung zu nehmen.<br />
Dies stelle eine «Zweckentfremdung<br />
der Mietwohnung» und ein «unnötiges<br />
Sicherheitsrisiko» dar. Abgewiese-<br />
ne Asylbewerber könnten für eine Untermiete<br />
nicht in Frage kommen, da<br />
sie keine Mietverträge abschliessen<br />
dürften. Ausserdem sei eine Aufnahme<br />
keine «ehrliche» Hilfe, da dies<br />
nur Hoffnungen wecke, obwohl die<br />
Asylbewerber baldmöglichst ausreisen<br />
müssten. Engelis Absichten entsprächen<br />
nicht dem Zweck der Wohnbaugenossenschaft<br />
und stellten einen<br />
Verstoss gegen die Statuten dar.<br />
Gesprächsverweigerung<br />
Alle diese «Argumente» sind falsch.<br />
Sie zeugen mehr von Ängsten und Vorurteilen<br />
als von Sachkenntnis. Keiner<br />
der Unterzeichner kannte Ibrahim persönlich<br />
oder hat je ein Wort mit ihm<br />
gewechselt. Konsterniert musste Engeli<br />
zur Kenntnis nehmen, dass die<br />
Nachbarn vom Vorstand der Genossenschaft<br />
gegen ihn aufgehetzt worden<br />
waren. Er selbst hatte mit niemandem<br />
über sein Vorhaben gesprochen.<br />
Ein kleiner Trost ist, dass nicht alle<br />
Nachbarn bei dieser Intrige mitmachen<br />
wollten.<br />
Doch was tun? Engeli wollte nun<br />
das Gespräch suchen und individuell<br />
Kontakte von Ibrahim zu den Nachbarn<br />
schaffen. «In der persönlichen Begegnung<br />
sieht vieles wieder anders aus»,<br />
weiss Engeli aus Erfahrung. Ibrahim<br />
selbst will nur dann Gast sein, wenn er<br />
nicht das Gefühl haben muss, in diesem<br />
Haus unwillkommen zu sein. Wenig<br />
später erhielt Engeli ein weiteres<br />
bei sich selber aufnehmen. Fortsetzung Seite 5
Auf dem Balkon darf man<br />
Wäsche aufhängen<br />
Wo soll man als Mieterin oder<br />
Mieter seine Wäsche trocknen?<br />
Trockenräume hat es nicht in allen<br />
Liegenschaften. Und wenn, kann man<br />
sie meistens nur für kurze Zeit benutzen,<br />
dann sind die Nachbarn an der<br />
Reihe. Gerade im Sommer genügt<br />
dies oft nicht, um die Wäsche wirklich<br />
trocknen zu lassen. Also bleibt nur ein<br />
Tumbler. Der frisst allerdings viel Energie.<br />
Oder man hängt die Wäsche bei<br />
schönem Wetter auf den Balkon auf<br />
– eine sehr wirkungsvolle und ökologisch<br />
sinnvolle Methode.<br />
Die Hausordnungen und Mietverträge<br />
in vielen Mietliegenschaften<br />
sind aber nicht eben umweltfreundlich.<br />
Sie verbieten das Wäschehängen<br />
auf dem Balkon, was für die Mietenden<br />
oft auf einen Zwang zur Benutzung<br />
eines Tumblers hinausläuft. So<br />
etwa der Mietvertrag des Kantonalverbands<br />
Solothurnischer Hauseigentümerverbände<br />
(Ausgabe 1995). Dort<br />
steht in Ziff. 16.3: «Insbesondere ist<br />
untersagt, (…) das Aufhängen von<br />
Wäsche auf dem Balkon, unter Fenstern<br />
und an Ausstellern von Jalousien.»<br />
Ähnlich eine Hausordnung des<br />
Hauseigentümerverbands Bern und<br />
Umgebung, welche die Klausel enthält:<br />
«Insbesondere ist untersagt, (…)<br />
das Aufhängen der Wäsche unter<br />
Fenstern und von aussen sichtbar auf<br />
den Balkonen.» Solche Beispiele gibt<br />
es noch und noch.<br />
Verstoss gegen das Mietrecht<br />
Viele Mieterinnen und Mieter halten<br />
sich zähneknirschend an solche<br />
Verbote, was sie aber teuer zu stehen<br />
kommt. Denn der Strom für den<br />
Tumbler kostet viel Geld und belastet<br />
zudem die Umwelt. Dabei müssten<br />
sie das gar nicht. «Ein generelles<br />
Fortsetzung von Seite 4<br />
Schreiben der Nachbarn: «Wir halten<br />
an unserer Stellungnahme fest und<br />
wünschen keine weitere Diskussion.»<br />
Es ist nicht der erste Kampf, den Arne<br />
Engeli für mehr Menschlichkeit ausficht:<br />
Der pensionierte Erwachsenenbildner<br />
war stets ein Brückenbauer<br />
zwischen Konfliktparteien und amtete<br />
viele Jahre als Leiter einer evangelischen<br />
Bildungsstätte. Noch heute<br />
setzt er sich für humanitäre Projekte<br />
und die Versöhnung im ehemaligen<br />
Jugoslawien ein.<br />
m&w | In vielen Mietliegenschaften verbietet die Hausordnung, Wäsche<br />
auf dem Balkon zum Trocknen aufzuhängen. Solche Verbote sind aber<br />
nicht nur ökologisch unsinnig, sondern auch rechtlich nicht haltbar.<br />
Verbot, auf dem Balkon Wäsche aufzuhängen,<br />
verstösst gegen zwingende<br />
Grundsätze des Mietrechts und ist<br />
somit nicht verbindlich»: Dies erklärt<br />
Nationalrätin Anita Thanei, Rechtsanwältin<br />
und Präsidentin des Schweizerischen<br />
Mieterinnen- und <strong>Mieterverband</strong>s.<br />
Der massgebende Artikel<br />
253 OR gesteht der Mieterschaft das<br />
Recht zu, die Mietsache uneingeschränkt<br />
zu gebrauchen. Verfügt eine<br />
Wohnung über einen Balkon, umfasst<br />
das Gebrauchsrecht auch diesen.<br />
Die Mieterschaft darf ihn nutzen<br />
wie ein zusätzliches Zimmer. Es ist<br />
ihr gutes Recht, Büsche anzupflanzen,<br />
einen Vorhang aufzuhängen, sich<br />
mit einer Schilfmatte vor neugierigen<br />
Blicken zu schützen oder eben Wäsche<br />
aufzuhängen. Diese darf jedoch<br />
dem Nachbarn nicht die Sicht verdecken,<br />
so wie es unzulässig wäre, nach<br />
22 Uhr auf dem Balkon Lärm zu machen,<br />
den Nachbarn im unteren Stock<br />
durch Teppich- oder Besenschütteln<br />
mit Staub einzudecken oder andere<br />
mit Zigarettenrauch einzunebeln.<br />
Kein Verbot<br />
um des Verbots willen<br />
Verbote, die über diese selbstverständlichen<br />
Rücksichtsregeln hinausgehen,<br />
sind nur unter zwei Bedingungen<br />
verbindlich. Wenn sie erstens im<br />
Mietvertrag festgehalten sind oder in<br />
einer Hausordnung, auf die der Mietvertrag<br />
ausdrücklich verweist. Zweitens<br />
müssen sie einen sachlichen<br />
Grund haben. Verbote nur um des<br />
Verbots willen sind ungültig, selbst<br />
wenn sie ausdrücklich im Mietvertrag<br />
verankert sind. Denn sie verstossen<br />
gegen die Persönlichkeitsrechte der<br />
Mieterschaft.<br />
Ein Verbot, auf dem Balkon Wäsche<br />
aufzuhängen, ist unverhätnismässig.<br />
«Dass dies unschön aussehe,<br />
ist kein sachliches Argument, da<br />
die Wäsche nur vorübergehend den<br />
Balkon ziert und Waschen zum Wohnen<br />
gehört», meint Anita Thanei. Eine<br />
Ausnahme kann man höchstens<br />
bei Liegenschaften mit speziell repräsentativem<br />
Charakter gelten lassen.<br />
Etwa am Hauptsitz einer Grossbank.<br />
Wer sich im Dachgeschoss eines solchen<br />
Gebäudes einmietet, muss möglicherweise<br />
ein Wäschehängeverbot<br />
akzeptieren.<br />
In der überwiegenden Mehrheit<br />
der Schweizer Wohnliegenschaften<br />
ist ein Wäschehängeverbot auf dem<br />
Balkon aber zweifellos unhaltbar. Die<br />
betroffenen Mieterinnen und Mieter<br />
sollen sich durch die Hausordnung<br />
also nicht einschüchtern lassen und<br />
ihre Wäsche auf den Balkon hängen,<br />
wenn die Sonne scheint. Das schont<br />
das Portemonnaie und ist gut für die<br />
Umwelt. Ruedi Spöndlin<br />
MIETEN & WOHNEN 6|08<br />
5
6 MIETEN & WOHNEN 6|08<br />
Ein Ja für einen besseren<br />
Wohnschutz in Basel<br />
Erschwingliche Wohnungen sind<br />
auch in Basel Mangelware. Hier<br />
betrug die Leerwohnungsziffer am 1.<br />
Juni 2007 noch 1,36%, jetzt dürfte sie<br />
noch weit tiefer liegen. Zusätzlich verschärft<br />
wird die Situation durch die<br />
Sanierungswelle bei Liegenschaften<br />
aus den 1960er- und 1970er-Jahren.<br />
Renditeorientierte Immobilienkreise<br />
sanieren unsanft und über die Köpfe<br />
der Mietenden hinweg, die Mieten<br />
werden danach kräftig erhöht. Leidtragende<br />
sind einkommensschwächere<br />
Gruppen, aber auch zunehmend<br />
der Mittelstand.<br />
Basel kümmert sich wohnungspo-<br />
litisch vor allem um die guten Steuerzahler.<br />
Sie sollen mit 5‘000 neuen<br />
Wohnungen in die Stadt gelockt werden.<br />
«Vereinfacht gesagt: Für jeden<br />
neuen, der kommt, muss ein alter<br />
raus», sagt Beat<br />
Leuthardt Leuthardt vom<br />
Wird das Basler<br />
Abbruchgesetz gekippt?<br />
m&w | Das bestehende Basler Gesetz<br />
über Wohnungsabbrüche soll weitgehend<br />
gekippt werden. «Das Einspracherecht<br />
von Betroffenen und<br />
des MV als Verband soll ersatzlos<br />
gestrichen werden», weiss Beat Leuthardt<br />
vom MV Basel. Er stützt sich<br />
dabei auf «zuverlässige bürgerliche<br />
Quellen». Die Pläne sollen erst nach<br />
dem 28. September bekannt gegeben<br />
werden, wenn – wie die Gegner<br />
hoffen – die Mietwohnschutzinitiative<br />
abgelehnt wurde. Für Leuthardt<br />
ein Grund mehr, am 28. September<br />
unbedingt ein Ja einzulegen.<br />
m&w | Basel steht im Zeichen der Wahlen. Doch noch wichtiger: Am<br />
28. September wird über die Mietwohnschutzinitiative abgestimmt. Die<br />
Parole für diesen Urnengang heisst: Ja für einen wirksameren Schutz<br />
von bezahlbaren Wohnungen.<br />
MV Basel. Denn die Stadt habe kaum<br />
Raum für Erweiterungen. Der MV war<br />
vermehrt mit Fällen von Umnutzungen<br />
und Rendite-Renovationen konfrontiert.<br />
Schlagzeilen machte zum<br />
Beispiel der Fall Stamm/Yakin, wo die<br />
Mieten durch neue Investoren massiv<br />
erhöht werden sollten. Auf diese<br />
Situation reagierte der MV Basel mit<br />
einem Volksbegehren: Die «Mietwohnschutzinitiative»<br />
soll günstige<br />
Wohnungen schützen und spekulati-<br />
ve Sanierungen verhindern.<br />
Genfer Modell<br />
massgebend<br />
«Wir orientieren uns<br />
am am Genfer Modell»,<br />
sagt Leuthardt. In<br />
der der Rhônestadt Rhônestadt<br />
wird ein ein entsprechendes<br />
Gesetz<br />
«Stimmen auch Sie für<br />
einen starken Wohnschutz»,<br />
sagt Torhüterlegende<br />
Marcel Kunz<br />
DominikLabhardt<br />
aus Basel. Bild<br />
seit Jahren praktiziert. Basel soll nun<br />
ein ähnliches Modell erhalten. Das<br />
geforderte Gesetz zur Sicherung eines<br />
genügenden Angebots an bezahlbaren<br />
Mietwohnungen (Mietwohnschutzgesetz)<br />
schliesst an das<br />
bestehende Basler Abbruchgesetz an<br />
und erweitert es. Im Zentrum steht<br />
eine Bewilligungspflicht für Renovationen,<br />
Umnutzungen oder Abbrüche.<br />
Weiter sieht das Gesetz Förderbeiträge<br />
für ökologische Investitionen<br />
vor. Schliesslich werden die Mitbeteiligungsrechte<br />
von Mietenden festgeschrieben<br />
(siehe Kasten).<br />
Im Grossen Rat lehnte das Gros<br />
der Parteien, darunter auch die CVP<br />
und eine Mehrheit der SP, die Initiative<br />
ab. Sie verbiete Modernisierungen<br />
und wolle den jetzigen Zustand festschreiben,<br />
lautete die Kritik. Sie trifft<br />
offensichtlich nicht zu, da ja in Genf<br />
unter demselben Wohnschutzregime<br />
tüchtig gebaut wird. Regierungsrat<br />
Ralph Lewin meinte im Parlament:<br />
«Wir dürfen nicht nur an die Mieterinnen<br />
und Mieter denken, die im Moment<br />
gerade in dieser Wohnung sind<br />
und keinen Geschirrspüler möchten.<br />
Man findet auch eine andere Wohnung<br />
ohne Geschirrspüler, wenn man<br />
das möchte.» Sollen also einfach alle<br />
ausziehen, bloss weil ein Vermieter<br />
mehr verdienen will? Seltsame Logik<br />
eines Regierungsvertreters!<br />
Ja stimmen!<br />
Am 28. September wird über die Mietwohnschutzinitiative<br />
abgestimmt. Mit<br />
einem Ja können die Baslerinnen und<br />
Basler demonstrieren, dass sie nicht<br />
tatenlos den immer teureren Mieten<br />
zusehen wollen. Es braucht ein wirksames<br />
Instrument, um den Bestand<br />
an bezahlbaren Wohnungen zu sichern<br />
– also ein überzeugtes Ja zu<br />
günstigen Wohnungen!<br />
‡ www.mietwohnschutzinitiative.ch<br />
Mietwohnschutzinitiative<br />
m&w | Die Basler Mietwohnschutzintiative<br />
hat drei zentrale Punkte:<br />
> Bewilligungspflicht für Renovationen,<br />
Zweckentfremdungen und<br />
Abbrüche. Die Bewilligung wird nur<br />
erteilt, wenn bezahlbare Mieten gesichert<br />
sind, d.h. solche, die den Bedürfnissen<br />
des überwiegenden Teils<br />
der Bevölkerung entsprechen. Der<br />
Regierungsrat legt die entsprechende<br />
Bandbreite fest.<br />
> Der Kanton fördert Unterhalt und<br />
sanfte Renovationen mit Subventionen<br />
aus einem Fonds mit 20 Mio.<br />
Franken. Berücksichtigt werden vor<br />
allem ökologische Investitionen.<br />
> Mietende müssen vor Renovationen<br />
und grösseren Umbauten schriftlich<br />
über die Pläne und insbesondere<br />
über die voraussichtlichen neuen<br />
Mieten informiert werden. Geschieht<br />
dies nicht, kann die Behörde eine<br />
Baubewilligung verweigern.
Umfrage zeigt: Viele wollen<br />
Warmwasser durch Sonne<br />
Im Mai liess der WWF durch das<br />
Forschungsinstitut Link bei 938<br />
Personen eine repräsentative Umfrage<br />
durchführen. Der Umweltverband<br />
wollte wissen, wie es um die Akzeptanz<br />
von Sonnenkollektoren zur Gewinnung<br />
von Warmwasser bestellt ist.<br />
Obwohl ökologisch erwünscht, harzte<br />
es bisher mit der Installierung. Dies<br />
darum, weil die Hauseigentümer die<br />
Kosten der Heizung und des Warmwassers<br />
auf die Mieterschaft überwälzen<br />
und daher keinen Anreiz haben,<br />
die konventionellen Systeme durch<br />
Sonnenkollektoren zu ersetzen. Und<br />
wenn dies doch geschieht, so müssen<br />
die Mietenden mit Mehrkosten<br />
rechnen, da die Mehrinvestitionskosten<br />
von Kollektoren überwälzt werden<br />
können. Anderseits würde die Nebenkostenabrechnung<br />
günstiger, wenn<br />
man vom teuren Erdöl wegkäme und<br />
die Sonnenkraft ausnützen würde.<br />
Entscheidend sind die Kosten<br />
Die repräsentative Umfrage ergab folgende<br />
Resultate:<br />
> 88,9 Prozent der Mietenden würden<br />
es begrüssen, wenn das Warmwasser<br />
zum Baden, Duschen oder Abwaschen<br />
mit Hilfe der Sonne erwärmt<br />
wird.<br />
> 61 Prozent würden Mehrkosten<br />
von maximal 10 Franken pro Monat in<br />
Kauf nehmen, wenn eine Solaranlage<br />
installiert wird.<br />
> 32 Prozent sind nur dann für eine<br />
solche Solaranlage, wenn daraus für<br />
sie keine Mehrkosten entstehen.<br />
«Gesamthaft kann man sagen,<br />
dass 93 Prozent eine Mieterhöhung<br />
bei gleichzeitiger Nebenkostenreduktion,<br />
also ohne Mehrkosten, akzeptieren<br />
würden», resümiert der WWF.<br />
Entscheidend für die Mieterschaft ist<br />
also die Mehrbelastung, was weiter<br />
nicht erstaunen kann. Der WWF hat<br />
dazu einige Berechnungen angestellt.<br />
So bewege sich die zu erwartende<br />
Mieterhöhung auf Grund einer Solaranlage<br />
zwischen 7 und 20 Franken pro<br />
Monat und Wohnung. Bei einem Heizölpreis<br />
von Fr. 1.16 pro Liter bewegt<br />
sich die Reduktion der Nebenkosten<br />
zwischen 6 und 14 Franken. Bei einem<br />
hohen Heizölpreis von Fr. 1.39 pro Liter<br />
würde sich die Reduktion zwischen<br />
Fr. 7.50 und 16 Franken bewegen. Laut<br />
dem WWF belaufen sich die Mehrkosten<br />
für die Mietenden auf maximal 8<br />
Bild m&w<br />
m&w | Gemäss einer Umfrage des WWF möchte die grosse Mehrheit der<br />
Mieterinnen und Mieter Warmwasser aus Sonnenkollektoren haben. Sie<br />
sind sogar bereit, dafür etwas mehr zu bezahlen. Die hohen Heizölpreise<br />
fördern die Nachfrage nach Kollektoren.<br />
bis 10 Franken pro Monat. Bei grösseren<br />
Liegenschaften oder wenn mehrere<br />
Objekte mit Kollektoren ausgestattet<br />
werden, sei man bereits heute mit<br />
der Mieterhöhung und Nebenkostenreduktion<br />
gleichauf.<br />
MV für ökologische Investitionen<br />
Eine Mehrheit der Mietenden wünscht<br />
Warmwasser von der Sonne bei vertretbaren<br />
Kosten. Nun sei es an den<br />
Hausbesitzern, Solaranlagen für<br />
Warmwasser und Heizunterstützung<br />
zu installieren und so auf eine umweltfreundliche<br />
Wärmegewinnung zu<br />
setzen, meint der WWF. Der Umweltverband<br />
hat seine Umfrage in Eigenregie<br />
durchgeführt, wobei es begrüssenswert<br />
gewesen wäre, wenn dies<br />
in Zusammenarbeit mit dem MV geschehen<br />
wäre. Denn auch der MV befürwortet<br />
ökologische Investitionen<br />
bei Liegenschaften, wenn sie sozial<br />
vertretbar sind, d.h. die Frage der<br />
Mehrbelastung gelöst ist.<br />
Der HEV kritisiert das Resultat der<br />
WWF-Umfrage, indem er behauptet,<br />
eine ökologische Bauweise sei Mietenden<br />
eher unwichtig. Sie würden<br />
lieber für einen grösseren Balkon oder<br />
eine moderne Küche mehr bezahlen.<br />
Er stützt sich dabei auf eine ältere<br />
Umfrage aus dem Jahr 2006 («Wohnmonitor»).<br />
Doch lässt sich schlecht<br />
der eine Wunsch gegen den anderen<br />
ausspielen. Der HEV macht sich bei<br />
dieser Gelegenheit für die umstrittene<br />
Teilzweckbindung der CO2-Abga-<br />
be stark. Nur damit könnten vermehrt<br />
Sonnenkollektoren realisiert werden,<br />
ansonsten seien die Anreize zu gering.<br />
Der MV tritt ebenfalls für eine öffentliche<br />
Förderung von ökologischen<br />
Investitionen ein. Damit soll verhindert<br />
werden, dass die Installationskosten<br />
voll auf die Mieten überwälzt<br />
werden und unzumutbare Mehrbelastungen<br />
entstehen. Das Parlament<br />
hat die Ausgestaltung der Förderung<br />
noch nicht definitiv festgelegt.<br />
Sonnenenergie:<br />
Die Nachfrage steigt<br />
m&w | Die hohen Heizölpreise geben<br />
der Solarbranche Schub. Sonnenkollektoren<br />
für Warmwasser<br />
und Heizung sind gefragt. Im ersten<br />
Halbjahr 2008 wurden mehr Anlagen<br />
verkauft als im Vorjahreszeitraum.<br />
Swissolar rechnet bis Ende<br />
Jahr mit einem Anstieg der Verkäufe<br />
um 30 Prozent. «Auf etwa jedem<br />
fünften neu erstellten Einfamilienhaus<br />
wird eine Sonnenkollektoranlage<br />
installiert», bilanziert die Vereinigung.<br />
Immer öfter würden solche<br />
Anlagen auch auf Mehrfamilienhäusern<br />
montiert. Eine Kompaktanlage<br />
liefert heute mindestens 60% des<br />
Warmwassers, grössere Anlagen liefern<br />
mindestens 25% des gesamten<br />
Wärmebedarfs, und dies während<br />
einer Lebensdauer von mindestens<br />
20 Jahren.<br />
Solaranlagen auf den<br />
Dächern werden immer<br />
beliebter.<br />
MIETEN & WOHNEN 6|08<br />
7
8 MIETEN & WOHNEN 6|08<br />
Die Mieterverbände führen<br />
einen Aktionstag durch<br />
Der erste Montag im Oktober ist<br />
von der UNO-Generalversammlung<br />
im Jahr 1985 zum «World Habitat<br />
Day» erklärt worden. Seit 2001 wird er<br />
als «Internationaler Tag der Mieterinnen<br />
und Mieter» proklamiert. Es soll<br />
jeweils auf das Grundrecht auf Wohnen<br />
aufmerksam gemacht werden.<br />
Dieses Jahr fällt der Tag auf den 6.<br />
Oktober. Die Mieterinnen- und Mieterverbände<br />
in den einzelnen Ländern<br />
nutzen die Gelegenheit, sich ins öffentliche<br />
Bewusstsein zu rücken.<br />
Herbstaktion am 20. September<br />
Das tun die MV hierzulande bereits<br />
am Samstag 20. September. Sie werden<br />
an zahlreichen Orten in der<br />
Deutschschweiz auf der Strasse präsent<br />
sein und mit Interessierten ins<br />
Gespräch kommen. An den Ständen<br />
können Sie mehr über die Leistungen<br />
der MV erfahren und auch gleich von<br />
ersten Beratungen profitieren.<br />
Wo der MV einen Stand hat<br />
Samstag, 20. September<br />
Zürich: 10-16 Uhr Oerlikon, am Marktplatz<br />
Oerlikon (vor Swissôtel); Helvetiaplatz,<br />
neben Crédit Suisse (Stauffacherstr.<br />
94); Wädenswil, vor dem<br />
Coop, Zugerstr. 6; Wetzikon, vor dem<br />
Züri-Oberland-Märt, Bahnhofstr. 151;<br />
Winterthur, am Grabenplatz; Bülach,<br />
vor dem Migrosmarkt Sonnenhof,<br />
EnergieSchweiz<br />
Michael Kaufmann ist<br />
Vizedirektor des Bundesamtes<br />
für Energie,<br />
Programmleiter<br />
EnergieSchweiz und<br />
Mieter in Bern<br />
Alle wollen profitieren<br />
Jetzt ist der Boom der erneuerbaren<br />
Energien ausgebrochen. Plötzlich investieren<br />
Tausende in erneuerbare Energieanlagen,<br />
darunter auch viele lokale<br />
Elektrizitätswerke, aber auch grosse<br />
Industrieunternehmen und Finanzinvestoren.<br />
Über 5‘000 Anmeldungen<br />
gingen in den letzten Wochen für die<br />
kostendeckende Einspeisevergütung<br />
ein. Viele, die noch vor wenigen Monaten<br />
den erneuerbaren Energien keine<br />
Chance gegeben hatten, wollen ab<br />
dem 1. Januar 2009 dabei sein. Der<br />
Grund: Die kostendeckende Einspei-<br />
m&w | Am 6. Oktober wird jeweils der Internationale Tag der MieterInnen<br />
begangen. Die Verbände in der Schweiz treten jedoch schon am 20.<br />
September an die Öffentlichkeit und stellen sich dem Publikum – unter<br />
anderem mit öffentlichen Rechtsberatungen.<br />
Bahnhofstr. 28<br />
Ostschweiz: St.Gallen, vor der Brühltor-Post,<br />
10-14 Uhr; Amriswil, im Einkaufszentrum<br />
Amriville, 10-17 Uhr<br />
Basel: Claraplatz 10-13 Uhr; Birsfelden<br />
Migros Sternenfeld 10 bis 13 Uhr<br />
Bern: Bärenplatz, 10-16 Uhr; Biel VerzweigungNidaugasse/Dufourstrasse,<br />
10-14 Uhr; Langenthal: Marktgasse,<br />
vor dem «Choufhüsi», 10-14 Uhr;<br />
Thun im Bälliz, 10-14 Uhr<br />
International Tenants Day in Brüssel<br />
m&w | Am 6. Oktober führt der Internationale<br />
Mieter-Bund (IMB) aus<br />
Anlass des Tags der Mieterinnen und<br />
Mieter eine Konferenz im europäischen<br />
Parlament in Brüssel durch.<br />
Sie ist dem Thema «Günstiger und<br />
erschwinglicher Wohnraum in den<br />
europäischen Städten» gewidmet.<br />
Das Problem, dass in den Grossstädten<br />
bezahlbare Wohnungen immer<br />
schwieriger zu finden sind, ist in<br />
ganz Europa verbreitet.<br />
Es braucht deshalb Strategien<br />
und eine Politik, die dieser Entwicklung<br />
Einhalt gebietet. Doch wie sollen<br />
diese aussehen? Die Tagung des<br />
IMB wird dieser Frage nachgehen<br />
severgütung garantiert endlich wirtschaftliche<br />
Preise.<br />
Nun ist das ja kein Grund für ironische<br />
Bemerkungen, sondern zum Frohlocken.<br />
Es zeigt sich, dass auch in der<br />
Schweiz die Zeichen der Zeit erkannt<br />
sind. Erneuerbare Energien gehören<br />
heute zur Grundausstattung unserer<br />
Energieversorgung, und auch in unserem<br />
Land werden Biomassekraftwerke,<br />
Windturbinen und Photovoltaikanlagen<br />
auf Bauernhäusern, Schulhausdächern<br />
und Industriehallen zur Normalität<br />
werden.<br />
Aus Mietersicht sind das durchaus<br />
erfreuliche Perspektiven. Denn wir alle<br />
sind an einem möglichst hohen Anteil<br />
an erneuerbaren Energien in unserem<br />
Strommix interessiert. Wir wollen<br />
Qualität, auch wenn diese etwas mehr<br />
kostet. Als Mietende brauchen wir immer<br />
mehr Strom: Unser Warmwasser<br />
wird teilweise mit stromfressenden<br />
Glarus: Migros Glarus, 9-12 Uhr<br />
Schaffhausen: Fronwagplatz,<br />
8.30-13 Uhr<br />
Samstag, 27. September 2008:<br />
Zürich: Dietikon, Kirchplatz, vor der<br />
Cityapotheke 10-16 Uhr<br />
‡ Siehe auch die entsprechenden<br />
Angaben der MV-Sektionen auf<br />
www.mieterverband.ch<br />
und Lösungen aufzuzeigen vesuchen.<br />
Der IMB wird vom Schweden<br />
Sven Carlsson präsidiert.<br />
Prominenteste Teilnehmerin der<br />
Tagung ist Danuta Hübner aus Polen,<br />
EU-Kommissarin für Regionalpolitik.<br />
Sie wird die künftige EU-<br />
Wohnpolitik darlegen. Der fachliche<br />
Input kommt von Prof. Peter Boelhouwer,<br />
wissenschaftlicher Direktor<br />
für Wohnstudien an der Universität<br />
Delft. Boelhouwer wird gute<br />
und schlechte Beispiele aus der Praxis<br />
darlegen und daraus Schlüsse für<br />
eine zukunftsgerichtete Wohnpolitik<br />
ziehen. M&W wird über die Tagung<br />
berichten.<br />
Boilern aufgeheizt, wir wollen die beste<br />
Beleuchtung im Haushalt und wir<br />
schliessen immer mehr Geräte an, die<br />
uns zwar das Leben erleichtern, die<br />
aber auch viel Strom brauchen.<br />
Die kostendeckende Einspeisevergütung<br />
für den erneuerbaren Strom<br />
bezahlen letztlich wir Mietende. Denn<br />
der Endverbraucher wird mit maximal<br />
0,6 Rappen pro Kilowattstunde zur<br />
Kasse gebeten. Das ist angesichts der<br />
durchschnittlichen Kilowattstunde von<br />
13 Rappen doch ein bescheidener Beitrag.<br />
Wenn ich ihn bezahle, unterstütze<br />
ich die erneuerbaren Energien. Und<br />
wenn ich noch mehr tun will, kaufe ich<br />
bei meinem EW zertifizierten Ökostrom<br />
ein. Das kostet zwar nochmals<br />
etwas mehr. Aber es gibt mir Gewähr<br />
für beste Qualität – und den Anreiz,<br />
mit Strom sorgsam umzugehen. Der<br />
Grundsatz heisst: so viel wie nötig, so<br />
wenig wie möglich.
Weg mit alten Tumblern,<br />
sie sind Stromfresser<br />
Die Erkenntnis hat sich leider noch<br />
nicht durchgesetzt», sagt Ruedi<br />
Kull. Er ist der Chef der Zürcher Firma<br />
Lunor, die hochwertige Lufttrockner<br />
herstellt. Viele Generalunternehmer<br />
posteten für die Waschküche<br />
immer noch die billigsten Tumbler,<br />
obwohl sie Stromfresser seien. «Die<br />
Kosten zahlen dann einfach die Mieter»,<br />
so Kull. Stimmt genau. Besser<br />
wäre es laut dem Lunor-Chef, gleich<br />
ein sinnvolles Trocknungssystem für<br />
die Waschküche zu installieren. «Die<br />
leicht höheren Anschaffungskosten<br />
der Trocknungsgeräte sind durch den<br />
sparsamen Betrieb sehr schnell amortisiert.»<br />
Kull hofft auf ein Umdenken<br />
– und damit natürlich auch auf einen<br />
Mehrabsatz seiner Lufttrockner.<br />
Ökologisch unverantwortbar<br />
Der Energiespezialist des Elektrizitätswerks<br />
der Stadt Zürich (EWZ),<br />
Jörg Ruosch, pflichtet Kull bei: «Alte<br />
Tumbler sollten ersetzt werden, und<br />
zwar sofort.» Aus ökologischen Gründen<br />
sei es heute nicht mehr verantwortbar,<br />
alte Tumbler weiter in Betrieb<br />
zu halten. Dies zeigt eine kleine<br />
Rechnung: Die Schweiz verbrauchte<br />
im letzten Jahr über 57 Milliarden Kilowattstunden<br />
Strom. Knapp ein Drittel<br />
davon ging aufs Konto der privaten<br />
Haushalte. Die mechanische Wäschetrocknung<br />
durch Tumbler verschlingt<br />
allein rund eine halbe Milliarde Kilowattstunden.<br />
Das sind fast 20 Prozent<br />
der Jahresleistung des Atomkraftwerks<br />
Mühleberg. Würde die<br />
Kalt waschen:<br />
Das funktioniert<br />
m&w | Neuerdings werden Waschmittel<br />
propagiert, die kalt waschen<br />
können. Sie brauchen nur eine Temperatur<br />
von 20 bis 30 Grad. «Eine<br />
gute Sache», sagt der Zürcher Energieexperte<br />
Jörg Ruosch. Dadurch<br />
würden der Warmwasserverbrauch<br />
und die Energiekosten stark reduziert.<br />
Solche Waschmittel stossen<br />
jedoch auf psychologische Hindernisse:<br />
Viele glauben nicht, dass man<br />
kalt und doch sauber waschen kann.<br />
«Doch, das funktioniert», betont<br />
Ruosch. Er hat es selbst ausprobiert<br />
und empfiehlt seither diese Waschmittel.<br />
Sie würden ausserdem die<br />
Wäsche schonender waschen.<br />
Bilder m&w<br />
m&w | Alte Wäschetumbler gehören zu den grössten Stromfressern im<br />
Haushalt. Zeit, sie zu ersetzen: entweder durch moderne Wärmepumpen-Tumbler<br />
oder durch moderne Lufttrockner, die nur wenig Energie<br />
verbrauchen.<br />
«Alte Tumbler sofort entsorgen», fordert<br />
Energiespezialist Jörg Ruosch vom EWZ.<br />
Wäsche sparsam getrocknet, könnte<br />
viel Strom gespart werden. Oder anders<br />
formuliert: Das würde mithelfen,<br />
den Bau eines neuen Atomkraftwerks<br />
überflüssig zu machen.<br />
Das EWZ belohnt energiebewusste<br />
Hauseigentümer mit einer Aktion:<br />
Wenn sie den alten Tumbler durch einen<br />
Wärmepumpen-Wäschetrockner<br />
ersetzen, erhalten sie 200 bis 600<br />
Franken. Mit dem neuen Gerät der<br />
Energieeffizienzklasse A1 sparen sie<br />
resp. die Mietenden über die gesamte<br />
Lebensdauer des Geräts erst noch<br />
zwischen 500 (Einfamilienhaus) und<br />
3’000 Franken (Mehrfamilienhaus).<br />
Das entlastet die jährlichen Nebenkosten<br />
spürbar.<br />
Ruosch hofft, dass noch mehr<br />
Hauseigentümer von der Aktion Gebrauch<br />
machen: «Es lohnt sich!» Für<br />
Mietende gilt: Klären Sie den Vermieter<br />
über die Sparmöglichkeiten in der<br />
Waschküche auf und entlasten Sie so<br />
Ihr eigenes Budget! Auf der Internetseite<br />
www.topten.ch findet man ei-<br />
ne Liste mit sparsamen Geräten für<br />
die Waschküche. Moderne Lufttrockner,<br />
die an der Wand montiert werden,<br />
sind ebenfalls ökologisch, da sie<br />
wenig Strom verbrauchen und effizient<br />
arbeiten. Sie saugen die feuchte<br />
Raumluft an und trocknen so nicht<br />
nur die aufgehängte Wäsche, sondern<br />
gleich auch die ganze Waschküche.<br />
Ruedi Kull sieht ein grosses Potenzial,<br />
da es nirgends so viele Waschküchen<br />
gibt wie in der Schweiz: «Im Ausland<br />
kennt man diese Einrichtung nicht.»<br />
«Waschsalon» als Lösung<br />
Als Berater des EWZ hat Jörg Ruosch<br />
Einblick in viele Waschküchen in der<br />
Stadt Zürich. Kummer bereitet ihm<br />
der Trend bei Neubauten, in jede einzelne<br />
Wohnung einen Waschturm zu<br />
setzen. «Das ist zwar bequem, aber<br />
ökologisch nicht optimal.» Vor allem,<br />
wenn dann die Wäsche in einem Zimmer<br />
aufgehängt und das Fenster im<br />
Winter stundenlang gekippt wird, um<br />
die Feuchtigkeit abzuführen. «Dadurch<br />
werden alle Sparbemühungen<br />
wieder zunichte gemacht», warnt<br />
Ruosch.<br />
Als gute Lösung empfiehlt der Experte<br />
den Einbau von «Waschsalons»<br />
im Parterre: «So können alle Partien<br />
waschen, wann sie wollen. Ein Waschplan<br />
ist überflüssig, weil in der Regel<br />
immer eine Waschmaschine frei ist.»<br />
Diese Lösung wurde in der Zürcher<br />
Siedlung Kraftwerk 1 realisiert und<br />
funktioniert zur Zufriedenheit aller.<br />
‡ www.topten.ch<br />
Draussen trocknet die<br />
Wäsche am besten.<br />
MIETEN & WOHNEN 6|08<br />
9
Lärmbetroffene Hausbesitzer erhalten Geld<br />
Nachdem das Bundesgericht zu Gunsten von<br />
lärmgeplagten Eigenheimbesitzern aus Opfikon<br />
entschieden hat, wird die Flughafenbetreiberin<br />
Unique in Kloten erste Entschädigungszahlungen<br />
leisten. Anrecht haben solche<br />
Besitzer, die ihre Liegenschaft vor 1961 erstellt<br />
oder erworben haben und ihr Haus selbst bewohnen.<br />
Über Fälle, in denen es um Mehrfamilienhäuser<br />
und somit auch um Mietende<br />
geht, hat das Bundesgericht noch nicht ent-<br />
Anzeigen<br />
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10 MIETEN & WOHNEN 6|08<br />
schieden. Eine Kommission des Nationalrats<br />
hat sich dafür ausgesprochen, dass von solchen<br />
Entschädigungen auch Mieterinnen und<br />
Mieter profitieren sollen. Nach Berechnungen<br />
von Unique werden insgesamt knapp 760 Millionen<br />
Franken nötig sein, um die Ansprüche<br />
der Lärmbetroffenen abzudecken. Das Geld<br />
kommt zum wesentlichen Teil aus dem «Lärmfünfliber»,<br />
den jeder Passagier und jede Passagierin<br />
in Kloten berappen muss.<br />
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H O T L I N E T E L . 0 9 0 0 9 0 0 8 0 0 ( F R . 3 . 7 0 / M I N . )<br />
Ist ein Meerschweinchen-Verbot zulässig?<br />
Erika Wagner<br />
beantwortet Ihre<br />
Fragen.<br />
Frage: Vor einigen<br />
Monaten haben wir<br />
für unsere Kinder<br />
Meerschweinchen<br />
angeschafft. Nun hat<br />
unser Vermieter das<br />
festgestellt und verlangt,<br />
dass die Meerschweinchen<br />
aus der<br />
Wohnung entfernt<br />
werden. Er sagt, im<br />
Anhang zum Mietvertrag stehe, Haustiere<br />
dürften nur mit seiner schriftlichen<br />
Zustimmung gehalten werden.<br />
Hotline: Meerschweinchen dürfen<br />
Sie trotzdem halten. Die Haltung von<br />
unproblematischen Kleintieren wie<br />
Hamstern, Meerschweinchen, Wel-<br />
Bild m&w<br />
lensittichen und Kanarienvögeln ist<br />
in einer Mietwohnung auf jeden Fall<br />
erlaubt, was auch immer im Mietvertrag<br />
steht. Eine Ausnahme gilt nur,<br />
wenn Sie solche Tiere in grosser Zahl<br />
halten.<br />
Ob man in einer Mietwohnung<br />
Heimtiere halten darf, hängt vom<br />
Mietvertrag ab. Enthält der Vertrag<br />
keine Regelung dazu, ist die Tierhaltung<br />
grundsätzlich erlaubt. Eine Ausnahme<br />
gilt für Tiere mit hohem Stör-<br />
oder Gefährdungspotenzial, etwa<br />
Schlangen und Papageien. Diese dürfen<br />
immer nur in Absprache mit der<br />
Vermieterschaft gehalten werden.<br />
Die meisten Mietverträge in der<br />
Schweiz sehen vor, dass die Heimtier-<br />
Muss ich Rauchbelästigung akzeptieren?<br />
Frage: Ich fühle mich belästigt, weil<br />
man Nachbar raucht. Was kann ich in<br />
diesem Fall tun?<br />
Hotline: Das Rauchen in einer Mietwohnung<br />
ist zwar grundsätzlich erlaubt.<br />
Ein Rauchverbot im Mietvertrag<br />
verstösst gegen die Persönlichkeitsrechte<br />
und ist unverbindlich. Rauchbelästigungen<br />
aus Nachbarwohnungen<br />
muss aber niemand hinnehmen.<br />
Falls die Rauchbelästigung auf<br />
bauliche Mängel zurückzuführen ist,<br />
muss die Vermieterschaft für Abhilfe<br />
sorgen. Etwa indem sie Fenster, Türen<br />
oder Böden abdichten lässt. Falls das<br />
Problem aber bei der Nachbarin oder<br />
beim Nachbarn liegt, muss die Vermieterschaft<br />
dafür sorgen, dass diese<br />
oder dieser den selbstverständlichen<br />
Rücksichtspflichten nachkommt.<br />
Dazu gehört, so zu rauchen, dass<br />
die Nachbarn nicht belästigt werden.<br />
Nicht zulässig ist es beispielsweise,<br />
die Wohnungstür zu öffnen, damit<br />
der Tabakqualm ins Treppenhaus abzieht.<br />
Kommt die Vermieterschaft ihren<br />
Pflichten nicht nach, sind die gleichen<br />
rechtlichen Schritte möglich wie<br />
bei allen anderen Mängeln am Mietobjekt<br />
(Mietzinsreduktion, Mietzinshinterlegung).<br />
Immer mehr Raucherinnen und<br />
Raucher frönen ihrem Laster nicht<br />
mehr in der guten Stube, sondern nur<br />
noch auf dem Balkon. Dies macht in<br />
der Regel zwar durchaus Sinn, kann<br />
aber für die Nachbarn störend sein.<br />
Beim Rauchen auf dem Balkon zieht<br />
der Qualm nämlich oft geradewegs<br />
durch schräggestellte Fenster in die<br />
darüber liegende Wohnung, manch-<br />
mal sogar ausgerechnet in ein Schlafzimmer.<br />
Wer auf dem Balkon raucht,<br />
muss dies so tun, dass es nicht zu<br />
> M A I L h u g @ p r e s s e b u e r o - s g . c h<br />
Ein Durchlauferhitzer wäre besser<br />
«Der faule Trick mit dem Magnetventil»,<br />
M&W Nr. 5/Juli 2008<br />
Eine zentrale Warmwasserversorgung<br />
hat immer den Nachteil, dass es lange<br />
geht, bis das heisse Wasser kommt.<br />
Eine Isolation reduziert die Abkühlgeschwindigkeit,<br />
verhindert sie aber<br />
nicht. Dauerheizbänder entlang der<br />
ganzen Leitung sind auch teuer. Ein<br />
Durchlauferhitzer wäre da wohl eher<br />
eine Lösung, besonders dann, wenn er<br />
thermostatgesteuert ist und unten an<br />
der Steigleitung im Nachbarhaus befestigt<br />
ist. So muss er nur dann arbeiten,<br />
wenn kaltes Wasser kommt, und<br />
die Differenz zur Warmwasserversorgungstemperatur<br />
decken. Die 28 Meter<br />
der im Artikel erwähnten Leitung<br />
Bild m&w<br />
haltung nur mit Zustimmung der Vermieterschaft<br />
erlaubt ist.<br />
derartigen Belästigungen kommt. Ist<br />
das nicht möglich, ist das Balkonrauchen<br />
ganz zu unterlassen.<br />
sind dann auch kürzer bis zum Wasserhahn<br />
– wenn nichts gefriert.<br />
Rolf Günzburger, Zürich<br />
Vielen Dank!<br />
Hier spreche ich meinen grossen<br />
Dank aus, dass es den MieterInnenverband<br />
gibt. Schon oft konnte ich<br />
hier Rat holen.<br />
Am 4. Juni 2008 erhielt ich die Kündigung<br />
für meine Wohnung, die ich<br />
seit dem 20. 5. 2005 bewohne. Dank<br />
dem hervorragenden Wissen von Fürsprecher<br />
Richard Püntener wurde die<br />
Kündigung aufgehoben. Vielen herzlichen<br />
Dank!<br />
Bruna Gennari, Bern<br />
Die Maus im Haus<br />
schadet niemandem.<br />
Rauchen – aber ohne<br />
den Nachbarn zu<br />
belästigen.<br />
MIETEN & WOHNEN 6|08<br />
11
Undicht: Diese Fenster<br />
haben eine Sanierung<br />
nötig.<br />
12 MIETEN & WOHNEN 6|08<br />
Undichte Fenster müssen<br />
Sie nicht tolerieren<br />
Tausende von Mieterinnen und<br />
Mieter erhalten in diesen Wochen<br />
die Nebenkostenabrechnung.<br />
Viele werden dabei eine böse Überraschung<br />
erleben, da die hohen Energiepreise<br />
auf die Heizkosten durchschlagen.<br />
Nach den Berechnungen des<br />
Schweizerischen Mieterinnen- und<br />
<strong>Mieterverband</strong>s ist dieses Jahr aufgrund<br />
der Preisentwicklung und des<br />
Wetters im vergangenen Winter mit<br />
20 bis 40 Prozent höheren Heizkosten<br />
als im Jahr zuvor zu rechnen. Und<br />
es ist zu befürchten, dass die Rechnung<br />
nächstes Jahr nochmals höher<br />
ausfallen wird.<br />
Diese Kostenspirale ist jedoch<br />
nicht unvermeidlich: Durch Isolationen<br />
und andere energetische Massnahmen<br />
lässt sich enorm viel Heizenergie<br />
einsparen. Die Sanierung<br />
vieler Miethäuser ist dringend nötig<br />
und hätte sowohl ökologisch als auch<br />
finanziell einen hohen Nutzen. Viele<br />
Hauseigentümer nutzen diese Möglichkeiten<br />
allerdings nicht. Kann man<br />
in diesem Fall eine Ermässigung der<br />
Nebenkosten verlangen?<br />
Sofort reklamieren!<br />
Die Antwort lautet: Ja! Weist ein Gebäude<br />
undichte Fenster, einen defekten<br />
Heizkessel oder andere Mängel<br />
auf, kann die Mieterschaft ihre Zah-<br />
m&w | Die Energiepreise steigen und steigen und mit ihnen auch die<br />
Heizkosten. Kann man sich wehren, wenn der Vermieter undichte Fenster<br />
oder eine defekte Heizung nicht reparieren will? Ja, man kann.<br />
lungen tatsächlich reduzieren. Kürzen<br />
darf sie allerdings nicht die Nebenkosten,<br />
sondern den Nettomietzins.<br />
Gemäss Artikel 259d OR schuldet die<br />
Mieterschaft solange einen reduzierten<br />
Nettomietzins, als das Mietobjekt<br />
Mängel aufweist. Und zwar vom<br />
Zeitpunkt an, in dem die Vermieterschaft<br />
vom Mangel erfahren hat. Aus<br />
diesem Grund ist es ganz wichtig, undichte<br />
Fenster und andere Mängel sofort<br />
mit eingeschriebenem Brief zu<br />
beanstanden und nicht zuzuwarten,<br />
bis eine hohe Nebenkostenabrechnung<br />
eintrifft.<br />
Wie viel die Mietzinsreduktion aus-<br />
macht, steht nicht im Gesetz. Das<br />
ist Ermessenssache. Bei den Mieterinnen-<br />
und Mieterverbänden ist<br />
ein Merkblatt mit Beispielen aus der<br />
Rechtsprechung erhältlich. Bei Mängeln,<br />
die den Energieverbrauch beeinflussen,<br />
sollte die Mietzinsreduktion<br />
aber zumindest die zusätzlichen<br />
Nebenkosten abdecken. Diese lassen<br />
sich in der Regel allerdings nur ungefähr<br />
abschätzen.<br />
Dem Vermieter Beine machen<br />
Nebst dem Anspruch auf Mietzinsreduktion<br />
haben Mieterinnen und Mie-<br />
Bilder m&w<br />
So ist es besser: Alte Liegenschaft mit<br />
sanierten Fenstern.<br />
ter auch Anspruch auf Behebung des<br />
Mangels. Tut die Vermieterschaft dies<br />
nicht freiwillig, steht Ihnen ein mietrechtliches<br />
Druckmittel zur Verfügung:<br />
Sie können nach vorheriger<br />
Androhung den Mietzins amtlich hinterlegen.<br />
Über das genaue Vorgehen<br />
lassen Sie sich am besten von den<br />
Mieterinnen- und Mieterverbänden<br />
beraten. Tipps und Musterbriefe dazu<br />
finden Sie auf der informativen Webseite<br />
des Schweizerischen Mieterinnen-<br />
und <strong>Mieterverband</strong>s (www.mieterverband.ch).<br />
Ein Mangel im Sinne des Mietrechts<br />
liegt allerdings nur vor, wenn<br />
Einrichtungsteile schadhaft sind, die<br />
beim Abschluss des Mietvertrags vorhanden<br />
waren oder deren Vorhandensein<br />
Mietende selbstverständlich<br />
voraussetzen können. Dies ist etwa<br />
der Fall, wenn die Fensterrahmen<br />
nicht richtig schliessen und der Wind<br />
hindurch pfeift. Denn wer eine Wohnung<br />
mietet, darf sich darauf verlassen,<br />
dass die Fenster dicht sind.<br />
Anspruch auf<br />
funktionierende Apparate<br />
Ist ein Gebäude hingegen einfach alt<br />
und war schon von Anfang an schlecht<br />
isoliert, kann man nicht von einem<br />
Mangel im Sinne des Mietrechts reden.<br />
Denn in diesem Fall hat die Mieterschaft<br />
die Wohnung im Wissen gemietet,<br />
dass diese nicht gut isoliert<br />
ist. Eine zusätzliche Isolation wäre in<br />
diesem Fall eine Zusatzinvestition, für<br />
Fortsetzung Seite 13
Strahm fragt: Was macht<br />
unseren Reichtum aus?<br />
Wer Rudolf Strahm kennt, weiss:<br />
Keiner kann komplizierte Zusammenhänge<br />
der Wirtschaft so gut<br />
und verständlich erklären wie er. Diese<br />
Fähigkeit hat er sich in jahrzehntelanger<br />
Kurstätigkeit<br />
in politischen und<br />
gewerkschaftlichen<br />
Zusammenhängen<br />
erworben. 1985<br />
erschien Strahms<br />
Bestseller «Warum<br />
sie so arm sind», ei-<br />
Rudolf Strahm<br />
ne Analyse der Mechanismen<br />
der Armut in der Dritten<br />
Welt. Sein neuestes Buch «Warum wir<br />
so reich sind» knüpft an den einstigen<br />
Erfolg an, nur ist die Perspektive umgekehrt:<br />
Der Blick geht jetzt auf unsere<br />
eigene Wirtschaft statt in den Süden.<br />
Im Mittelpunkt steht die Frage:<br />
Was ist eigentlich das Geheimnis unseres<br />
wirtschaftlichen Erfolgs?<br />
Lanze für Berufsbildung<br />
Die klassische Ökonomie schreibt ihn<br />
unserer hohen Produktivität, der Konkurrenzfähigkeit<br />
und der starken Exportwirtschaft<br />
zu. Strahm sieht aber<br />
die Berufsbildung als den entscheidenden<br />
Faktor, der allem zugrunde<br />
liegt. «Unser System der praktisch<br />
ausgerichteten beruflichen Aus-<br />
Fortsetzung von Seite 12<br />
welche die Vermieterschaft eine Mietzinserhöhung<br />
vornehmen könnte.<br />
Ein Beispiel: Mietende haben den<br />
Anspruch, dass der vorhandene Wassererwärmer<br />
so gewartet und repariert<br />
wird, dass er nicht sinnlos Energie<br />
verschleudert. Ansonsten haben<br />
sie grundsätzlich Anspruch auf eine<br />
Mietzinsreduktion und können den<br />
Mietzins hinterlegen. Die Installation<br />
einer neuen Solaranlage zur Wassererwärmung<br />
auf dem Dach können<br />
sie jedoch nicht verlangen. Baut die<br />
Vermieterschaft trotzdem eine Solaranlage<br />
ein, kann sie den Mietzins<br />
entsprechend erhöhen. Das Ausmass<br />
einer solchen Mietzinserhöhung ist<br />
schwierig zu berechnen. Am besten<br />
wendet man sich in diesem Fall an die<br />
Rechtsberatung der Mieterinnen- und<br />
Mieterverbände. Ruedi Spöndlin<br />
Broschüre «Mängel an der Mietsache»,<br />
Merkblatt «Mietrechtlliche<br />
Formvorschriften», Bestellung S. 15<br />
m&w | Der ex-Präsident des MV, Rudolf Strahm, hat ein neues Buch verfasst:<br />
«Warum wir so reich sind». Es ist ein fachkundiges und nützliches<br />
Wirtschaftsbuch für breite Kreise. Strahm bricht darin eine Lanze<br />
für unser Berufsbildungssystem, das weltweit einmalig sei.<br />
bildung ist der entscheidende historische<br />
Erfolgsfaktor, welcher die<br />
, die schweizerische Qualitätsarbeit,<br />
und die hohe Wertschöpfung<br />
der Wirtschaft ausmacht.»<br />
Unsere duale Ausbildung in Betrieb<br />
und Schule fördere die Integration<br />
in den Arbeitsmarkt besser als<br />
in anderen Ländern, ist Strahm überzeugt.<br />
Er führt den Beweis an Hand<br />
von zahlreichen Beispielen, die wie<br />
immer didaktisch geschickt aufgebaut<br />
sind. Und es wäre nicht Strahm, wenn<br />
er nicht eine Spitze gegen die akademische<br />
Wirtschaftswissenschaft<br />
richtete. Dieser wirft er vor, aus Unkenntnis<br />
die Bedeutung des Berufsbildungssystems<br />
zu unterschätzen.<br />
Finanzmarkt als Risiko<br />
Strahm begnügt sich nicht damit, eine<br />
These zu untermauern. Die Stärke<br />
des Buchs macht wohl der Versuch<br />
aus, die Phänomene des modernen<br />
Wirtschaftslebens zu erklären – von<br />
der Globalisierung bis zu den spekulativen<br />
Finanzmärkten. Letztere<br />
> N E W S<br />
Schwyz wehrt sich<br />
«Wie oft mussten Sie schon Handänderungssteuern<br />
bezahlen?» So fragt<br />
der Schwyzer MV-Präsident Andreas<br />
Marty. Es geht um eine kantonale Initiative<br />
des HEV, die am 28. September<br />
will Strahm bändigen,<br />
weil von ihnen<br />
das grösste Risiko<br />
für die Konjunktur<br />
ausgehe. Seine Reformvorschlägeorientieren<br />
sich am<br />
politisch Machbaren:<br />
mehr Transparenz, eine bessere<br />
Aufsicht, mehr Haftung und strengere<br />
Anlagevorschriften. Eine globale<br />
Spekulationssteuer als Bremse gegen<br />
den «schnellen Profit» von Banken<br />
und Hedge Funds ist hingegen nicht<br />
vorgesehen.<br />
Strahms Buch ist ein Wirtschaftsbuch.<br />
Man kann es als Handbuch in<br />
ausgewählten Kapiteln lesen, und<br />
man wird mehr von den ökonomischen<br />
Prozessen verstehen, wie sie<br />
alltäglich Schlagzeilen machen. Als<br />
Preisüberwacher hatte Strahm genügend<br />
Einblick in die Dunkelkammern<br />
der Profitgier.<br />
‡ Rudolf Strahm, Warum wir so reich<br />
sind. Ein Wirtschaftsbuch, hep Verlag<br />
Bern, 2008, Fr. 38.-.<br />
zur Abstimmung gelangt. Sie fordert<br />
die Abschaffung der Handänderungssteuern.<br />
Davon profitieren würden<br />
nur die Immobilienhändler, die Rechnung<br />
bezahlt das Volk. Denn die Gemeinden<br />
nehmen heute pro Kopf im<br />
Schnitt 120 Franken Handänderungssteuern<br />
ein. Sie wären gezwungen, als<br />
Ersatz die Einkommenssteuern zu erhöhen.<br />
Dazu sagen Mietende, aber<br />
auch Hausbesitzer klar Nein – wer<br />
will schon ein Steuergeschenk an Liegenschaftenhändler<br />
finanzieren?<br />
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1. Mo des Monats 17–18h<br />
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Tel. 055 240 93 83<br />
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Do 18–20h, Voranmeldung möglich,<br />
während den Schulferien finden keine<br />
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und Umgebung<br />
PF 2128, 8201 Schaffhausen<br />
Tel. 052/624 13 87<br />
Rechtsberatung:<br />
Arbeitersekretariat des<br />
Kantons SH, Platz 7,<br />
8201 Schaffhausen,<br />
Tel. 052 630 09 01<br />
SCHWYZ<br />
MV Kanton Schwyz<br />
Postfach, 8854 Siebnen,<br />
Tel. 055 440 84 64<br />
Fax 041 822 04 33<br />
www.mieterverband.ch/schwyz<br />
mvsz@bluewin.ch<br />
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Tel. 055 440 84 64<br />
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Tel. Anmeldung über das Sekretariat<br />
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Geschäftsstelle Tel. 0848 062 032<br />
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MV Solothurn<br />
Westbahnhofstrasse 1, 2. OG,<br />
PF 1121, 4502 Solothurn,<br />
Tel. 0848 06 20 32<br />
Rechtsberatung:<br />
Mo und Mi 17–19h,<br />
Westbahnhofstrasse 1, 2. OG,<br />
4502 Solothurn (MV Baselland und<br />
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Do 14–17h, Tel. 0848 062 032<br />
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PF 722, 4603 Olten, Tel. 0848<br />
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Mo–Mi 15.30–18h; Do 15.30–19h<br />
Beratung nach telefonischer Voranmeldung:<br />
Tel 044 296 90 25<br />
Geschäftsstelle Winterthur:<br />
Mi und Do 18.15–20.15h (Termine am<br />
Freitagnachmittag für Mitglieder nach<br />
tel. Vereinbarung)<br />
Bülach: Sekretariat Unia, Müsegg 3,<br />
Di 18.30–19.30h<br />
Dietikon: Stadthaus Dietikon,<br />
Bremgartnerstrasse 22, Trauzimmer,<br />
2. Stock, (Warteraum Cafeteria)<br />
Mi 17.30–19h (geschlossen während<br />
Schulferien)<br />
Noch bis Ende Juni: Regensdorf:<br />
Kath. Pfarreizentrum, Schulstr. 112,<br />
Di 18.30–19.30h<br />
Rüti: Eichwiesstr. 2, 055 240 93 83<br />
(tel. Voranmeldung)<br />
Stäfa: Kronenstr.9, 044 928 19 98<br />
(tel. Voranmeldung)<br />
Wädenswil: Schulhaus Eidmatt I,<br />
2. Stock, Zi 5, Eidmattstr. 15,<br />
Mi 19–20.30h<br />
(geschlossen während Schulferien)
S E R V I C E<br />
So können Sie MV-Verlagsprodukte bestellen:<br />
‡ Per E-Mail: info@mieterverband.ch<br />
‡ Direkt auf der Homepage: www.mieterverband.ch unter MV Dachverbände<br />
«Deutschschweiz»«Drucksachen»<br />
‡ Schriftlich, indem Sie auf dieser Seite die gewünschten Verlagsprodukte ankreuzen<br />
und die ganze Seite einsenden an: Schweizerischer Mieterinnen-<br />
und <strong>Mieterverband</strong> Deutschschweiz, Postfach 2271, 8026 Zürich oder faxen<br />
043 243 40 41.<br />
Bestelltalon<br />
Bitte senden Sie mir die unten angekreuzten Produkte.<br />
Ich bin MV-Mitglied Ich bin nicht MV-Mitglied<br />
Ich wünsche MV-Beitrittsunterlagen<br />
Meine Adresse:<br />
Name:<br />
Vorname:<br />
Strasse:<br />
PLZ / Ort:<br />
Telefon-Nummer (für Rückfragen):<br />
Broschüren<br />
Preis pro Broschüre:<br />
Fr. 6.– (+ Porto) für MV-Mitglieder<br />
Fr. 8.– (+ Porto) für Nichtmitglieder<br />
Mietzinserhöhung (24 Seiten)<br />
Überprüfen Sie Mietzinserhöhungen auf ihre<br />
Berechtigung hin! Sie können insbesondere<br />
ausrechnen, ob sämtliche früheren Hypozinssenkungen<br />
richtig gutgeschrieben wurden.<br />
Mietzinssenkung bei Hypothekarzinsab-<br />
schlägen (36 Seiten)<br />
Bei sinkenden Hypozinsen haben MieterInnen<br />
ein Anrecht darauf, dass ihnen die Vermieterin<br />
die Kosteneinsparung in Form einer Mietzins-<br />
reduktion weitergibt. Mit Rechnungsbeispie-<br />
len und Musterbrief.<br />
Nebenkosten und Heizungsabrechnung<br />
(28 Seiten)<br />
Damit Sie nur das bezahlen, was Sie wirklich<br />
müssen! Mit Muster von korrekten Heizungs-<br />
abrechnungen und Musterbriefen.<br />
Beilage: Heizölpreise.<br />
Abschluss eines Mietvertrages (28 Seiten)<br />
Was haben die einzelnen vertraglichen Festlegungen<br />
für Konsequenzen?<br />
Mängel an der Mietsache (28 Seiten)<br />
Rechte und Pflichten von Mieter- und Vermie-<br />
terschaft bei der Behebung und Abgeltung von<br />
Mängeln, die nicht durch die Mietenden ver-<br />
schuldet sind.<br />
Der vorzeitige Auszug (24 Seiten)<br />
Wie Sie dabei alle Klippen erfolgreich umschif-<br />
fen. Musterbriefe. Beilage: Formular für Miet-<br />
interessentlnnen<br />
Kündigung (28 Seiten)<br />
Wie man richtig kündigt, was der Vermieter ein-<br />
halten muss und wie man zu einer Mieterstre-<br />
ckung kommt. Beilage: Kündigungsformular.<br />
Problemlos Zügeln (28 Seiten)<br />
Praktische Hilfe für den gut organisierten Um-<br />
zug (die mietrechtlichen Fragen zum Umzug<br />
sind in der Broschüre «Auszug und Einzug»<br />
behandelt).<br />
Auszug und Einzug (32 Seiten)<br />
Antwort auf alle mietrechtlichen Fragen zu<br />
diesem Thema.<br />
Paritätische Lebensdauertabelle (80 S.)<br />
Die Bewertung von Einrichtungen in Wohn- und<br />
Geschäftsräumen<br />
Wie darf ich meine Mietwohnung<br />
verändern? (20 Seiten)<br />
Was müssen MieterInnen bei der Gestaltung<br />
ihres Heims beachten? Mit Checklisten, Tips<br />
und «Bausteinen» für vertragliche Regelungen.<br />
Gemeinsam Wohnen/Untermiete (20 S.)<br />
Wie Konkubinate und Wohngemeinschaften<br />
ihre Mietprobleme lösen können. Mit Vertrags-<br />
mustern und Musterbriefen.<br />
Das Mietrecht: Gesetz und Verordnung<br />
(72 S.)<br />
Alle Bestimmungen im praktischen Taschen-<br />
format mit nützlichen Tabellen.<br />
Daten und Adressen zum Mietrecht (120 S.)<br />
Handliches Nachschlagewerk mit vielen<br />
aktualisierten Daten.<br />
Die volkswirtschaftliche und soziale<br />
Bedeutung der Miete in der Schweiz (20 S.)<br />
Die wichtigsten Daten, Fakten und Zusammenhänge<br />
auf einen Blick.<br />
Fr. 8.– / Nichtmitglieder Fr. 10.– (+ Porto)<br />
Formulare<br />
Mängelliste / Wohnungsabnahmeprotokoll<br />
3-teilig mit je 2 Durchschlägen und Deckblatt<br />
mit Lebensdauertabelle. Fr. 4.– (+ Porto)<br />
Mietvertrag<br />
3-teilig mit 1 Kopie und allgemeinen Bedingungen.<br />
Das korrekte und hilfreiche Mietvertragsformular.<br />
Fr. 4.– (+ Porto)<br />
Untermietvertrag<br />
2-teiliges Formular mit 2 Kopien und Deckblatt<br />
mit wichtigen Angaben zu Untermiete.<br />
Fr. 4.– (+ Porto)<br />
Merkblätter<br />
Die Merkblätter können kostenlos bestellt werden.<br />
Mietrechtliche Formvorschriften<br />
Fristen, Termine und Zustellungen<br />
Haustiere in der Mietwohnung<br />
Hund und Katz, Fisch und Vogel: Was ist in der<br />
Mietwohnung erlaubt?<br />
Jetzt aktuell:<br />
Nebenkosten und Heizungsabrechnung<br />
(28 Seiten)<br />
Die Broschüre gibt Auskunft über alle Probleme<br />
im Zusammenhang mit Nebenkosten,<br />
Akontozahlungen und Heizabrechnung. Mit<br />
aktualisierten Beispielen, Energiespartipps,<br />
Musterbrief und Muster einer korrekten<br />
Heizkostenabrechnung<br />
Mitglieder Fr. 6.– / Nichtmitglieder Fr. 8.–<br />
Bezug: Tel. 034 243 40 40<br />
oder E-Mail: info@mieterverband.ch<br />
Das Mietzinsdepot<br />
Was Mieterinnen und Mieter über das Miet-<br />
zinsdepot wissen müssen<br />
Frieren in der Mietwohnung<br />
Rechtsstreitigkeiten um das Raumklima<br />
Keine Angst vor der Schlichtungsbehörde<br />
Wie das Verfahren bei der Schlichtungs-<br />
behörde abläuft.<br />
Wohnungsreinigung<br />
Was man im Umgang mit Reinigungsinstituten<br />
beachten muss.<br />
Mietrechttipps für junge Mieterinnen und<br />
Mieter<br />
Kurzinformationen für Junge, die erstmals<br />
eine Wohnung beziehen.<br />
Die Rechte als Hauswart/in<br />
Was Sie als Hauswart/in im Nebenamt wissen<br />
sollten!<br />
Haushaltschädlinge<br />
Alles über die ungebetenen Gäste.<br />
Fachzeitschrift<br />
«mietrechtspraxis/mp»<br />
Immer über die aktuellste mietrechtliche<br />
Rechtsprechung orientiert sein: mietrechtspraxis/mp,<br />
die Fachzeitschrift für schweizerisches<br />
Mietrecht (erscheint vierteljährlich) Fr. 82.–<br />
Bücher und DVD<br />
Mietrecht für Mieterinnen und Mieter<br />
von Macher / Trümpy (244 Seiten)<br />
Neuauflage des bewährten praktischen Führer<br />
durch den mietrechtlichen Dschungel<br />
für Mitglieder Fr. 20.– (+ Porto)<br />
für Nichtglieder Fr. 28.– (+ Porto)<br />
Wohnungsordner<br />
Den Wohnpapierkrieg im Griff. Mit Register,<br />
Tipps und den Broschüren «Lebensdauertabelle»<br />
und «Gesetz und Verordnung».<br />
Fr. 20.– (+ Porto)<br />
Abschied von der Hypozinskoppelung<br />
10minütige DVD über das Problem<br />
der Hypozins-Mietzins-Kopplung<br />
Fr. 20.– (+ Porto)<br />
MIETEN & WOHNEN 6|08<br />
15
AZB 8026 Zürich<br />
Ein neues Anzeigenteam<br />
für ‹Mieten & Wohnen›<br />
Die kg Werbeakquisition & Verlagsberatung<br />
in Kilchberg übernimmt<br />
ab sofort die Anzeigenregie<br />
bei «Mieten & Wohnen». M&W freut<br />
sich, die beiden Profis in den eigenen<br />
Reihen willkommen zu heissen. Kilian<br />
Gasser ist in der Werbebranche kein<br />
Unbekannter. Einst Anzeigenleiter bei<br />
der Zeitschrift «Facts», hat er sich<br />
2005 selbständig gemacht und führt<br />
eigene Mandate mit innovativem Geschick.<br />
Er betreut neben Einzelprojekten<br />
Medien wie die «WochenZeitung»<br />
oder die Gewerkschaftszeitung<br />
«work».<br />
Viel Aufsehen hat er mit der Lancierung<br />
des Oekopools erregt, einer<br />
Inseratekombination der Titel Hochparterre,<br />
Nebenspalter, Surprise<br />
und WoZ, mit der Inserenten auf einen<br />
Schlag 479‘000 umweltbewusste<br />
Leserinnen und Leser erreichen.<br />
«Mieten & Wohnen» als moderne<br />
Mitgliederzeitschrift passt mit seiner<br />
redaktionellen Ausrichtung auf<br />
mieter- und umweltpolitische sowie<br />
nachhaltige Themen perfekt in dieses<br />
Portefeuille. Mit seiner hohen Auflage<br />
> U R T E I L E<br />
Ergänzung und Verdeutlichung<br />
der Kündigungsbegründung<br />
Wird die ordentliche Kündigung mit<br />
einer Begründung versehen, ist das<br />
Nachschieben weiterer Gründe im<br />
Anfechtungsverfahren zulässig, wenn<br />
diese die gegebene Begründung lediglich<br />
ergänzen und verdeutlichen.<br />
Bundesgericht, I. Zivilabteilung, 4A_342/2007.<br />
Publ. in mp 1/08<br />
#<br />
Stimmt Ihre Adresse?<br />
Wir möchten die Adresskartei von M&W aktuell halten. Ziehen Sie demnächst um?<br />
Stimmt Ihr Adressaufdruck auf dieser Seite nicht? Teilen Sie es uns mit! Sie helfen uns,<br />
Postgebühren zu sparen. Vielen Dank!<br />
Alte Adresse:<br />
Neue Adresse:<br />
Ich erhalte jeweils mehr als ein Exemplar. Bitte nur 1x senden!<br />
Kündigung wegen<br />
Ertragsoptimierung<br />
Der Vermieter, der mit der Begründung<br />
kündigt, er wolle das Mietobjekt<br />
einem anderen Verwendungszweck<br />
zuführen und den Ertrag aus<br />
dem Mietobjekt verbessern, hat darzulegen,<br />
wie er dies zu tun gedenkt.<br />
Unterlässt er es, für diese Behauptungen<br />
Beweismittel zu nennen, so trägt<br />
Bitte ausschneiden und einsenden an: Schweizerischer Mieterinnen- und <strong>Mieterverband</strong>,<br />
Postfach 2271, 8026 Zürich<br />
m&w | Ab sofort ist für die M&W-Anzeigenkunden ein neues Team zuständig:<br />
Kilian Gasser und Adelheid Kaegi kümmern sich um die Bedürfnisse<br />
unserer Inserentinnen und Inserenten.<br />
Kilian Gasser Adelheid Kaegi<br />
von 106‘000 Exemplaren deckt M&W<br />
das ganze Gebiet der Deutschschweiz<br />
ab. «Das Magazin hat ein grosses Potenzial,<br />
das wir nun gezielt ausschöpfen<br />
wollen», sagt Gasser über seine<br />
Pläne. Er und seine Anzeigen-Akquisiteurin<br />
Adelheid Kaegi, die in Biel domiziliert<br />
ist, werden sich für M&W ins<br />
Zeug legen – wir wünschen unserem<br />
neuen Anzeigenteam viel Erfolg und<br />
hoffen natürlich, dass ihre Botschaft<br />
in der Werbewelt gehört wird.<br />
‡ kg Werbeakquisition und Verlags-<br />
beratung, Paradiesstrasse 2,<br />
8802 Kilchberg, Tel. 043 810 83 63,<br />
kg@kiliangasser.ch,<br />
www.kiliangasser.ch.<br />
Adelheid Kaegi, Postfach 3006,<br />
2500 Biel-Bienne 3, Tel. 079 797 50 48,<br />
ak@kiliangasser.ch<br />
er die Folgen der Beweislosigkeit.<br />
Cour de Justice Genf, C/16813/2002, 11.9.2007;<br />
Originaltext französisch. Publ. in mp 1/08<br />
Kündigung bei umfassender<br />
Überholung<br />
Sind die mit einer Sanierung verbundenen<br />
Beeinträchtigungen zumutbar,<br />
kann der Mieter eine Kündigung wegen<br />
der Sanierung anfechten. Doch<br />
kann er in diesem Fall die Sanierung<br />
weder ganz noch teilweise verhindern.<br />
Autorité régionale de conciliation de Neuchâtel,<br />
7. März 2007; Originaltext französisch. Publ. in<br />
mp 1/08<br />
Missbräuchliche Kündigung<br />
wegen Ertragsoptimierung<br />
Eine Kündigung mit dem Zweck, von<br />
einem Dritten einen höheren Mietzins<br />
zu erhalten, ist missbräuchlich,<br />
wenn der Vermieter eine Anpassung<br />
auch durch eine Mietzinserhöhung erreichen<br />
könnte. Dies ist der Fall, wenn<br />
der Vermieter nach dem Erwerb eine<br />
Mietzinsanpassung zur Erzielung eines<br />
angemessen Ertrags vornehmen<br />
kann.<br />
Schlichtungsbehörde des Bezirks Zürich, Beschluss<br />
vom 3. Juli 2007, Prozess-Nummer<br />
MM070116 . Publ. in mp 1/08<br />
Bilder zVg