Türkisch
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2.1 Integrationsfunktion der Medien<br />
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Wer Zeitung, Radio, Fernsehen oder Internet nutzt, erwartet, über<br />
die Geschehnisse in seiner näheren oder weiteren Umgebung im<br />
Bilde zu sein: Wissen und Informationen werden in der Regel<br />
auch über die Medien bereitgestellt. Sie tragen dazu bei, dass<br />
gesellschaftliche Vorstellungen, kulturelle Werte und politische<br />
Ziele an die Mitglieder einer Gesellschaft weitergegeben werden.<br />
Nicht zuletzt deshalb spricht man von ihnen als wesentlicher<br />
Sozialisationsfaktor (vgl. Vlasic 2004, S. 48). Diese Funktionen<br />
der Medien gelten als Basis für ihre Integrationsleistung.<br />
Die unterschiedlichen Funktionen geben den Menschen die<br />
Möglichkeit, sich in ihrer Umwelt und der Gesellschaft zurecht<br />
zu finden. Zum Beispiel können Themen, die von den<br />
Massenmedien aufgegriffen werden, auf eigene Probleme,<br />
Bedürfnisse und Fähigkeiten übertragen werden (vgl. Sutter<br />
2002, S. 125f). Diese wiederum sind häufig Basis für Gespräche<br />
mit Freunden, Familie und Kollegen. Nicht zuletzt deshalb<br />
spricht man zusammenfassend von der Integrationsfunktion der<br />
Massenmedien (vgl. Vlasic 2004).<br />
Folgende fünf Dimensionen machen die Integrationsfunktion<br />
etwas anschaulicher (vgl. ebd. S. 67).<br />
Fünf Dimensionen der Integrationsfunktion<br />
• Bereitstellung gemeinsamer Themen / Wissensbasis<br />
• Ermöglichen von Repräsentation (Toleranz gegenüber<br />
verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen)<br />
• Konstituieren von (politischer) Öffentlichkeit<br />
• Vermittlung gemeinsamer Normen und Werte<br />
• Konstruktion von Realität (Lebenswelt, Selbst- und<br />
Fremdbeobachtung)<br />
Medien stellen tagtäglich eine Agenda an Themen, die den<br />
Lesern, Hörern und Zuschauern eine Basis an gemeinsamem<br />
(Hintergrund-) Wissen ermöglichen (vgl. Sutter 2002, S. 131).<br />
Jedem Einzelnen wird so Gesprächsstoff geliefert, der für die<br />
Kommunikation mit Familie, Freunden, Nachbarn, Kollegen etc.<br />
dient (1). Findet der Einzelne seine Anliegen und Interessen bzw.<br />
seinen Alltag in den Beiträgen vertreten, so wird das als<br />
Repräsentation bezeichnet (2). Er kann sich so besser mit der<br />
Gesellschaft identifizieren. Umgekehrt erfährt der Rezipient auch<br />
über das Leben anderer gesellschaftlicher Gruppen (vgl. Vlasic<br />
2004, S. 74).<br />
Werden die organisierten Interessen der Individuen angemessen<br />
im Themen-Spektrum vertreten, entsteht politische Öffentlichkeit<br />
(3). Die gemeinsamen Normen und Werte, die über die Medien<br />
vermittelt werden, beeinflussen diese politische Öffentlichkeit<br />
(4). Diesen vier Dimensionen übergeordnet, steht die<br />
Konstruktion von Realität in einer Gesellschaft (5). Diese<br />
konstruierte Realität entsteht nicht zuletzt über die Medien.