Altlandkreis Ausgabe November/Dezember 2016 - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel
Peter Schöttl auf der Roten Couch, Vorstand der Nebelhornbahn - Die Schongauer Familie Rößle und der Leonhardiritt - Die Creszentia-Kapelle in Dienhausen - Werner Maier aus Bernbeuren und seine Radiosammlung - vergessene Zeugen: die Stauwehranlagen und Holzstofffabrik in Kinsau - So macht man Autos winterfest - 30 Jahre Musikhaus Kirstein - Borkenkäferbefall im Schongauer Land - Adventsmärkte und Rezepte zur Advents- und Weihnachtszeit
Peter Schöttl auf der Roten Couch, Vorstand der Nebelhornbahn - Die Schongauer Familie Rößle und der Leonhardiritt - Die Creszentia-Kapelle in Dienhausen - Werner Maier aus Bernbeuren und seine Radiosammlung - vergessene Zeugen: die Stauwehranlagen und Holzstofffabrik in Kinsau - So macht man Autos winterfest - 30 Jahre Musikhaus Kirstein - Borkenkäferbefall im Schongauer Land - Adventsmärkte und Rezepte zur Advents- und Weihnachtszeit
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<strong>Ausgabe</strong> 38 | <strong>November</strong> / <strong>Dezember</strong> <strong>2016</strong><br />
Eine Produktion von<br />
Titelbild: Mauritius Images, Martin Siepmann<br />
Schwaigsee bei Wildsteig<br />
mit Veranstaltungskalender <strong>für</strong> zwei Monate<br />
In eisigen ii Höhen<br />
Peter Schöttl auf der Couch<br />
Königlich renoviert<br />
Arbeiten am Schachenschloss<br />
Sonderteil in dieser <strong>Ausgabe</strong>:<br />
im <strong>Altlandkreis</strong>
M. HASEITL
Runter fahren<br />
Allmählich lmäh<br />
lich<br />
beginnen unsere<br />
Uhren wieder er anders zu ticken,<br />
nicht nur wegen der Umstellung<br />
auf<br />
die<br />
Winterzeit. Nach<br />
dem prächtigen Spätsommer<br />
und dem auch<br />
nicht zu verachten<strong>den</strong><br />
n Herbst wer<strong>den</strong> die<br />
Lechnebel das Schongauer Land<br />
bald<br />
wieder einhüllen. len.<br />
Kinderfahrräder, Gartentrampolins,<br />
Cabrios, Mountainbikes nbik<br />
ikes<br />
und Rasenmäher<br />
wer<strong>den</strong> eingemottet. t Aber wo war nochmal die<br />
Schneeschaufel? Sinkende Temperaturen erinnern<br />
uns an Schals, Handschuhe, Mützen und Wintermäntel.<br />
Wir <strong>den</strong>ken darüber nach, ob der Gang ins Freie<br />
nicht irgendwie zu vermei<strong>den</strong> ist. Oder erwarten uns<br />
in <strong>den</strong> kommen<strong>den</strong> Wochen doch noch ein paar sonnige<br />
Tage?<br />
Salopp formuliert: Wir fahren runter. Wir sammeln<br />
uns, hoffentlich und zumindest ein wenig, gehen<br />
wieder mehr in uns, kommen zu uns, sind bei uns,<br />
unseren Lieben, bei Menschen, die uns etwas bedeuten.<br />
Allein die Überlegungen zu <strong>den</strong> Weihnachtsgeschenken<br />
bringen dies mit sich. Unsere Werbepartner<br />
halten im neuen „altlandkreis“ jede Menge<br />
Anregungen bereit.<br />
Doch zuvor wollen noch wichtige Dinge erledigt sein:<br />
Der Umstieg der Autofahrer auf Winterreifen dürfte<br />
erledigt sein. <strong>Das</strong> hat unsere Umfrage in <strong>den</strong> Kfz-<br />
Werkstätten im Oktober gezeigt. Kaum ein Servicemitarbeiter<br />
oder Autohausbesitzer hatte Zeit <strong>für</strong> Antworten.<br />
Trotzdem konnten wir ihnen ein paar wertvolle<br />
und vor allem praktische Hinweise entlocken, wie Sie,<br />
liebe Leserinnen und Leser, sicherer durch Eis und<br />
Schnee steuern oder gegen Ärger gewappnet sind,<br />
wenn Sie <strong>den</strong> Zündschlüssel umdrehen.<br />
Ganz aus der Praxis sind auch die Tipps <strong>für</strong> all jene,<br />
die in ihren Gärten noch Hand anlegen müssen. Auch<br />
die Natur „fährt runter“ und zeigt sich dankbar <strong>für</strong><br />
menschliche Hilfe — und sei es nur der Igel, der im<br />
Blätterhaufen überwintern kann, <strong>den</strong> wir <strong>für</strong> ihn<br />
im Garteneck angehäuft haben. Den Wert unserer<br />
Herbstarbeit erkennen wir spätestens im nächsten<br />
Frühling, wenn Blumenbeete, die wir eingewintert<br />
haben, wieder bunt sprießen und geschnittene<br />
Sträucher frisch austreiben. Anders gesagt: Besinnung<br />
im Hier und Jetzt lässt uns zuversichtlicher aufs<br />
Morgen blicken. Uns geht es wie <strong>den</strong> Bäumen, die<br />
Altes abwerfen, ihr Laub, und ihre Lebenssäfte <strong>für</strong>s<br />
kommende Jahr in die Wurzeln zurückziehen. Kommt<br />
daher der Ausdruck „geerdet“?<br />
Was uns trotz Kälte und Schmuddelwetter dagegen<br />
immer ins Freie lockt, sind wärmender Punsch und<br />
Glühwein, Bratwurst- und Lebkuchenduft. Wie umfangreich<br />
das Angebot ist, samt Kunsthandwerk, Geschenkideen<br />
oder besinnlicher Musik, das verblüfft<br />
uns jedes Mal aufs Neue, wenn wir die große Übersicht<br />
der Adventsmärkte im <strong>Altlandkreis</strong> zusammenstellen.<br />
Apropos „runter fahren“: <strong>Das</strong> tat diesmal auch<br />
die Rote Couch nach dem Fototermin zum großen<br />
„altlandkreis“-Interview. Wenn auch in ganz anderem<br />
Sinne — nämlich mit der Nebelhornbahn in<br />
Oberstdorf. Welche Beziehungen dorthin aus dem<br />
<strong>Altlandkreis</strong> bestehen und was ihn überhaupt mit<br />
Bergbahnen, Skiliften, Kindern, Schulen und Skikursen<br />
verbindet — das und noch viel mehr verrät der<br />
Schongauer Peter Schöttl. Der „altlandkreis“ hat ihn<br />
an seinem Arbeitsplatz besucht und wünscht <strong>für</strong> die<br />
Vorweihnachtszeit jede Menge Leseruhe.<br />
Tobias Schumacher<br />
> > > AUS DEM INHALT<br />
Seite 4<br />
Hoch zu Ross durch<br />
Schongau: Die Familie Reßle<br />
und der Leonhardiritt<br />
Seite 9<br />
Peter Schöttl, Vorstand der<br />
Nebelhornbahn, im Interview<br />
auf der Roten Couch<br />
Seite 14<br />
Erik Bohl und Kollegen<br />
erzählen im Märchenwald<br />
ganz viel über Fische<br />
Seite 20<br />
Die Crescentia-Kapelle —<br />
wie aus einem Gelübde ein<br />
Kleinod im Wald wurde<br />
Seite 34<br />
Drahtlose Belehrung bei<br />
Werner Maier und seiner<br />
Radiosammlung<br />
Seite 38<br />
Die Stauwehranlagen<br />
und Holzstofffabrik Kinsau —<br />
ein Rückblick<br />
Seite 44<br />
Winterfest! Kfz-Spezialisten<br />
aus der Region plaudern aus<br />
dem Winter-Nähkästchen<br />
Seite 60<br />
Musikhaus Kirstein:<br />
30 Jahre Instrumentenverkauf<br />
mit Bestnoten<br />
Seite 62<br />
Kleiner Käfer, großer<br />
Scha<strong>den</strong>: Der Borkenkäferbefall<br />
im Schongauer Land<br />
Seite 68<br />
Seeteufelmedaillons auf<br />
Safransauce, unser Tipp<br />
<strong>für</strong> ein Weihnachtsmenü<br />
Seite 70<br />
Geschenke über Geschenke!<br />
Von Reithandschuhen bis<br />
zum Kuschelkissen<br />
Seite 73<br />
Erdige Farben mit Gold<br />
veredelt — die Basteltrents<br />
<strong>für</strong> Weihnachten <strong>2016</strong><br />
Seite 78<br />
Von Reichling bis Buching:<br />
Die Adventsmärkte im<br />
Schongauer Land<br />
Seite 83<br />
Endspurt <strong>2016</strong>!<br />
Veranstaltungskalender <strong>für</strong><br />
<strong>November</strong> und <strong>Dezember</strong><br />
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november / dezember <strong>2016</strong> | 3
Hoch zu Ross durch Schongau am Samstag, 5. <strong>November</strong><br />
Die Familie Reßle<br />
und der Leonhardiritt<br />
WEIHNACHTSMARKT<br />
HTS<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
GMÜHLE<br />
am 1. Adventwochenende<br />
Schongau | „Mit dem Georgiritt<br />
fangt s’Johr an und mit dem Eligiusritt<br />
hearts auf“, weiß Franz<br />
Reßle. Und er muss es wissen, <strong>den</strong>n<br />
sein Vater Josef hat <strong>den</strong> Leonhardiritt<br />
in Schongau in <strong>den</strong> 1980er-<br />
Jahren wiederbelebt. Durch das<br />
zahlreiche Mitreiten der Familie<br />
Reßle bei Umritten der Umgebung<br />
kommen auch die Roßerer zu Leonhardi<br />
nach Schongau. So waren<br />
es im vergangenen Jahr über 100<br />
Pferde, vorwiegend Kaltblut oder<br />
Haflinger, die mit ihren Reitern in<br />
Tracht durch die Altstadt zogen.<br />
Franz Reßle zählt die Umritte auf,<br />
die übers Jahr verteilt in der Umgebung<br />
abgehalten wer<strong>den</strong>. Da<br />
macht <strong>den</strong> Anfang der Georgiritt<br />
auf <strong>den</strong> Auerberg Mitte April, dann<br />
folgt Anfang Juli der Ulrichsritt in<br />
Steinga<strong>den</strong>, der Colomannsritt im<br />
Oktober in Schwangau, die Leonhardiritte<br />
in Rottenbuch, Forst,<br />
Wildsteig und Peißenberg sowie<br />
der Eligiusritt in Burggen Anfang<br />
<strong>Dezember</strong>. Zu allen Organisatoren<br />
pflegt die Familie Reßle einen<br />
freundschaftlichen Austausch, dadurch<br />
kommen sie natürlich auch<br />
zahlreich nach Schongau.<br />
Vom Leonhardi-Brauchtum in<br />
Schongau weiß man nur, dass es<br />
schon weit über 100 Jahre zurück<br />
geht, aber leider gibt es nichts<br />
Schriftliches. Franz Reßle besitzt<br />
ein Foto seiner Mutter Maria, eine<br />
geborene Bader, die nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg am Schongauer<br />
Umritt teilnahm. Auch in einem Hohenfurcher<br />
Fotoalbum fan<strong>den</strong> sich<br />
Fotos vom Schongauer Leonhardiritt<br />
1949. Wie in vielen landwirtschaftlichen<br />
Anwesen, hat man auch beim<br />
Reßle in <strong>den</strong> 1960er-Jahren die<br />
Arbeitspferde durch Traktoren ersetzt.<br />
„Beim Loth und beim Bader<br />
Michl hatte man die letzten Rösser<br />
in der Stadt“, weiß Franz Reßle,<br />
und dadurch konnte auch der Leonhardiritt<br />
nicht mehr abgehalten<br />
25. - 27.11.<strong>2016</strong><br />
FREITAG 11.00 100BIS 18.00 UHR<br />
11.00 Uhr Eröffnung in der Deckerhalle<br />
SAMSTAG 11.00 BIS 18.00 UHR<br />
15.30 Uhr Musik zum Advent in der<br />
Martinskirche<br />
Gemischter Chor im<br />
<strong>Pfaffenwinkel</strong> und Gäste<br />
SONNTAG 11.00 BIS 17.00 UHR<br />
10.15 Uhr Adventsgottesdienst in der<br />
Martinskirche<br />
14.00 Uhr Nikolaus auf dem Dorfplatz<br />
16.00 Uhr Gospelgottesdienst in der<br />
Martinskirche mit dem<br />
Gospelchor der<br />
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Im letzten Jahr fand erstmals das Leonhardiamt auf dem Bürgermeister-Schaegger-Platz statt.<br />
4 | der altlandkreis
Franz Reßles Mutter Maria (geb. Bader) 1946 beim Schongauer Umritt.<br />
wer<strong>den</strong>. Doch ganz ohne Pferde —<br />
das war <strong>für</strong> <strong>den</strong> damaligen Bauern<br />
Josef Reßle nichts. Also hatte man<br />
wenigstens Haflinger und initiierte<br />
1984 wieder einen ersten Leonhardiritt.<br />
„Mit zwei Haflingern, einem<br />
Reitpferd und einem Pony sind<br />
wir durch die Stadt gezogen, das<br />
war ein Spießrutenlauf“, erinnert<br />
sich der damalige Junglandwirt an<br />
diesen mühseligen Neuanfang. In<br />
der St. Sebastian-Kirche am Stadtfriedhof<br />
fand eine Messe statt und<br />
danach zogen sie mit der kleinen<br />
Besetzung der Stadtkapelle (im<br />
Volksmund: Beerdigungsmusik)<br />
durch die Altstadt. Von der Sparkasse<br />
wurde 1987 ein Leonhardi-<br />
Brunnen gegenüber der Friedhofskirche<br />
errichtet und von nun an gab<br />
es <strong>für</strong> alle Teilnehmer hinterher<br />
eine Brotzeit im Sparkassenforum.<br />
Langsam aber stetig sind die Reiter<br />
jedes Jahr zahlreicher gewor<strong>den</strong>,<br />
sodass irgendwann der Spielmannszug<br />
die „Beerdigungsmusik“<br />
unterstützte; heute marschiert<br />
die komplette Stadtkapelle dem<br />
Brauchtumsritt voran.<br />
Erfolgreiche Züchter<br />
von Kaltblutpfer<strong>den</strong><br />
Vater und Sohn Franz Reßle sind<br />
erfolgreiche Züchter von Kaltblutpfer<strong>den</strong>,<br />
zwölf Rösser haben sie<br />
derzeit in ihrem Stall stehen. Der<br />
Junior betreibt auch Hengstaufzucht<br />
oder hat Pferde anderer Besitzer<br />
zur Ausbildung am Hof. Der<br />
Senior geht am Liebsten mit seinen<br />
Rössern im Winter in <strong>den</strong> Wald und<br />
lässt sie richtig arbeiten. Oftmals<br />
wird zu Ausflugsfahrten, Hochzeiten<br />
oder Festzügen eingespannt,<br />
ihre persönlichen Höhepunkte<br />
sind aber die traditionellen Umritte<br />
in der Region. Bis ein Pferd<br />
<strong>für</strong> ein solches Ereignis vorbereitet<br />
ist, braucht man rund eine Stunde<br />
und wenn die Reßles dann zum<br />
Schongauer Leonhardi mit acht<br />
Pfer<strong>den</strong> ausrücken, dann wird klar,<br />
dass hier die ganze Familie mithelfen<br />
muss. Damit das am Morgen<br />
alles reibungslos klappen kann,<br />
müssen Sättel und Zaumzeug geputzt,<br />
die Blumen durch die Frauen<br />
vorbereitet und die Bänder <strong>für</strong><br />
die Schwanzschleifen gebügelt<br />
sein. Normalerweise wer<strong>den</strong> nur<br />
bei <strong>den</strong> drei Vorreiterpfer<strong>den</strong> die<br />
Mähnen eingeflochten; sitzt ein<br />
Geistlicher auf dem Pferd, wird von<br />
<strong>den</strong> Reßle-Frauen ein viertes Pferd<br />
eingekranzt.<br />
Früher fand in Schongau Leonhardi<br />
immer genau am Tag<br />
des Heiligen, am 6. <strong>November</strong><br />
statt, doch mittlerweile ist man<br />
auf <strong>den</strong> naheliegen<strong>den</strong> Samstag<br />
ausgewichen. Bei <strong>den</strong> jetzigen<br />
Dimensionen braucht die<br />
Familie auch zahlreiche Unterstützung:<br />
Der städtische Bauhof<br />
kümmert sich um die Absperrung<br />
und die Stadt trägt die Versicherung,<br />
das Bistro-Team Gleich übernimmt<br />
die Bewirtung und dessen<br />
Finanzierung die Sparkasse mit<br />
Die Vorreiter führen mit aufwändig<br />
eingekranzten Kaltblutpfer<strong>den</strong> <strong>den</strong> Zug an:<br />
Titikorn Pramchuen, Franz Reßle jun., Franz Reßle sen.<br />
dem Gewerbeverband. Der Trachtenverein<br />
stellt <strong>den</strong> Altar auf und<br />
sorgt <strong>für</strong> die Zugeinweisung.<br />
Frühmorgens sammeln sich die<br />
Reiter am Hof der Familie Reßle<br />
in Dornau und reiten dann zusammen<br />
Richtung Stadtmitte durch<br />
das Frauentor zum Bürgermeister-<br />
Schaegger-Platz. Im letzten Jahr<br />
fand erstmals die Messe unter<br />
freiem Himmel statt und bei hoffentlich<br />
gutem Wetter soll auch<br />
heuer am Samstag, 5. <strong>November</strong>,<br />
um 10 Uhr das Leonhardiamt mit<br />
allen Pfer<strong>den</strong> auf dem Platz zelebriert<br />
wer<strong>den</strong>. Im<br />
Anschluss wird<br />
am Seniorenheim<br />
vorbei<br />
zum Leonhardi-Brun-<br />
nen sowie über Münzstraße und<br />
Marienplatz zweimal die Runde<br />
gemacht. Wieder zurück am<br />
Schaegger-Platz wer<strong>den</strong> Ross und<br />
Reiter verpflegt und <strong>für</strong> die ganz<br />
Geselligen gibt es am Reßle-Hof<br />
noch einen Ausklang. „<strong>Das</strong> hätte<br />
ich mir in <strong>den</strong> 80er-Jahren nie<br />
träumen lassen, dass wir mal mit<br />
über 100 Pfer<strong>den</strong> antreten“, freut<br />
sich Franz Reßle — und ist immer<br />
noch beeindruckt von <strong>den</strong> zahlreichen<br />
Teilnehmern im vergangenen<br />
Jahr. Er hofft natürlich, dass dieses<br />
alte Schongauer Brauchtum auch<br />
in Zukunft weiter so gepflegt wird.<br />
rg
Heidi Rothwinklers Auffangstation in Paterzell<br />
Eine Freundin der Tiere<br />
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Paterzell | Egal ob Reh, Marder,<br />
Igel oder Hase: Seit über 20 Jahren<br />
ist Heidi Rothwinklers Auffangstation<br />
eine Anlaufstelle <strong>für</strong><br />
Tierschutzfälle jeglicher Art. „Vom<br />
Frosch bis zur Fledermaus pflege<br />
ich eigentlich alles“, beschreibt<br />
Rothwinkler, die in ihrer Paterzeller<br />
Heimat ein beachtliches<br />
Gehege mit Käfigen und Freiläufen<br />
eingerichtet hat, um möglichst<br />
vielen pflegebedürftigen Tieren<br />
zumindest vorübergehend ein<br />
Zuhause bieten zu können. Ideal<br />
liegt ihre Auffangstation am Rande<br />
eines Waldes, was insbesondere<br />
die Auswilderung entsprechender<br />
Tierarten erleichtert. Denn: „Ein<br />
Wildtier gehört raus!“, betont sie.<br />
Lediglich bestimmte Verletzungen<br />
wer<strong>den</strong> im Haus behandelt.<br />
Eine Heimat<br />
auf Zeit<br />
Heidi Rothwinkler wird dann gerufen,<br />
wenn jemand ein verletztes<br />
Wildtier entdeckt — ihre Nummer<br />
ist auf zahlreichen Handys gespeichert.<br />
Zumeist bekomme sie<br />
Textnachrichten „da ich Zuhause<br />
Ein großer Schluck <strong>für</strong> ein kleines Tier: Über 30 Katzen ohne Zuhause<br />
konnte Heidi Rothwinkler heuer schon vermitteln.<br />
keinen Handy-Empfang habe“,<br />
wie sie schmunzelnd verrät. Ein<br />
Schwerpunkt in der Auffangstation<br />
<strong>für</strong> Tierschutzfälle sind Katzen.<br />
Ausgesetzt oder verletzt kommen<br />
sie in Rothwinklers Obhut, wo die<br />
Tiere wieder fit gemacht wer<strong>den</strong>.<br />
Einige Tage verbringen die Katzen<br />
in eigenen Boxen, so kann festgestellt<br />
wer<strong>den</strong>, ob sie Krankheiten<br />
oder etwa Flöhe haben. Ist dem<br />
nicht so, können sie sich je nach<br />
Zustand im Gelände frei bewegen.<br />
<strong>Das</strong>s es nur eine Heimat auf Zeit<br />
ist, zeigt die Tatsache, dass die<br />
passionierte Tierexpertin heuer<br />
bereits weit über 30 Katzen vermittelt<br />
hat. Aber nicht ohne sich<br />
auch um die zukünftige Betreuung<br />
zu kümmern: Zwar bezahlen<br />
die neuen „Besitzer“ kein Geld <strong>für</strong><br />
ihr Haustier, müssen jedoch einen<br />
6 | der altlandkreis
Zahlreiche Rehe hat Heidi Rothwinkler gesund gepflegt. Sie bleiben<br />
aber nur so lange, bis sie sich wieder selbst versorgen können.<br />
Vertrag unterzeichnen, der Aspekte<br />
wie die tierärztliche Vorsorge<br />
oder Haftung regelt.<br />
Die Sprache<br />
der Rehe<br />
Ein weiterer Großteil ihrer Arbeit<br />
ist die Versorgung verletzter Rehe.<br />
„Sobald die Landwirte anfangen<br />
zu mähen, habe ich schon ein<br />
ungutes Gefühl“, beschreibt Heidi<br />
Rothwinkler, schließlich komme es<br />
dabei oft zu Unfällen. Erst kürzlich<br />
war ein Rehbock mit einem Oberschenkelbruch<br />
bei ihr. Gar nicht so<br />
einfach, <strong>den</strong>n „Böcke sind weitaus<br />
wilder“. Derzeit versorgt sie zwei<br />
zahme Rehe, die im angrenzen<strong>den</strong><br />
Wald heimisch sind. Selbst bei<br />
der Geburt von deren Kitzen griff<br />
sie unterstützend ein, da sowohl<br />
die Jungtiere als auch die Mutter<br />
es sonst nicht geschafft hätten.<br />
„<strong>Das</strong> war eine heikle Situation. Ich<br />
habe schon gemerkt, dass da was<br />
nicht stimmt“, blickt sie zurück.<br />
Beobachtet man <strong>den</strong> Umgang von<br />
Heidi Rothwinkler mit <strong>den</strong> Rehen,<br />
dann scheint es, als spreche sie<br />
die Sprache der Tiere. Einige kurze<br />
Töne — und schon kommen sie,<br />
um sich an kalten Tagen ihre Nahrung<br />
abzuholen. Obwohl einige<br />
der Wildtiere auf Heidi Rothwinkler<br />
fixiert bleiben, sei es wichtig,<br />
sie individuell wieder auszuwildern.<br />
Igel etwa wandern meist<br />
von selbst nach kurzer Zeit wieder<br />
aus, während Rehe rund ein Jahr<br />
in der Nähe bleiben, bis sie sich<br />
komplett selbst ernähren können.<br />
Damit die Zutraulichkeit der Tiere<br />
nicht zum Nachteil wird, hat Heidi<br />
Rothwinkler ihnen eigene Halsbänder<br />
umgehängt. „Die Jäger<br />
wissen Bescheid“, sagt sie über<br />
ihr generell gutes Verhältnis zu<br />
ihnen. Sie werde mitunter bis aus<br />
Buchloe oder Fuchstal kontaktiert.<br />
Ein Marder<br />
als treuer Begleiter<br />
Während Heidi Rothwinkler auf<br />
der Suche nach „ihren“ Rehen<br />
durch <strong>den</strong> angrenzen<strong>den</strong> Wald<br />
spaziert, verfolgt sie Marder<br />
„Knattl“, der kaum von ihrer Seite<br />
zu weichen scheint. Bei diesem<br />
Anblick, und dem nicht von der<br />
Hand zu weisen<strong>den</strong> Gespür <strong>für</strong><br />
Tiere, möchte man kaum glauben,<br />
wie rational Heidi Rothwinkler<br />
ihre Aufgabe sieht: „Es sollte alles<br />
ausgeglichen sein. Alles was<br />
zu extrem ist, lehne ich ab“, sagt<br />
sie und spricht damit an, dass Tiere<br />
natürlich auch einmal eingeschläfert<br />
wer<strong>den</strong> müssen. Damit<br />
Marder „Knattl“ weicht kaum von Heidi Rothwinklers Seite.<br />
Allzu lange wird er <strong>den</strong>noch nicht bleiben dürfen, <strong>den</strong>n<br />
die Tierexpertin sagt: „Ein Wildtier gehört raus!“<br />
sie ihre Arbeit ausüben darf, hat<br />
sie eigens eine Prüfung abgelegt,<br />
sonst hätte sie die Erlaubnis vom<br />
Veterinäramt nicht bekommen.<br />
Unterstützung erhält sie bisweilen<br />
von Tierärztin Susanne Gabler-<br />
Kau, in deren Marnbacher Praxis<br />
(bei Weilheim) sie als Assistentin<br />
tätig ist. Finanzielle Hilfe bekommt<br />
sie indes von der Tierhilfe<br />
Oberland, die einige der Rechnungen<br />
übernimmt. Dennoch<br />
bleibt es ein kostspieliges Engagement,<br />
be<strong>den</strong>kt man die immensen<br />
Kosten etwa <strong>für</strong> Futter oder<br />
so manchen Gang zum Tierarzt.<br />
„Ich rauche nicht, ich trinke nicht.<br />
Die Aufzucht ist mein Hobby, auch<br />
wenn es viel Geld und Zeit kostet“,<br />
sagt Heidi Rothwinkler über ihre<br />
Aufgabe, die sie komplett ehrenamtlich<br />
betreibt.<br />
Für Beobachter stellt sich bei so<br />
viel Tierliebe nur die Frage, ob es<br />
überhaupt Arten gibt, die Heidi<br />
Rothwinkler zu pflegen ablehnt:<br />
„Ein Schlangenfreund bin ich nicht<br />
gerade“, gibt sie zu. Als sie jedoch<br />
einst eine verletzte Ringelnatter<br />
auf der Straße entdeckte, hat sie<br />
auch diese wieder aufgepäppelt —<br />
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november / dezember <strong>2016</strong> | 7
125 Jahre Stammschützen-Gesellschaft Birkland<br />
Von der Wirtsstube bis<br />
zur Küchenwand<br />
Peiting-Birkland | Schützen- und<br />
Veteranenvereine zählen allerorts<br />
zu <strong>den</strong> ältesten Vereinen im<br />
Dorfleben. So können auch die<br />
Stammschützen aus Birkland auf<br />
eine 125-jährige Geschichte blicken.<br />
Mit Benefizschießen und<br />
Festabend wurde im September<br />
das Jubiläum gebührend gefeiert.<br />
Es lohnt sich aber auch, einen<br />
Blick in die wechselvolle Geschichte<br />
der Stammschützen zu werfen,<br />
<strong>den</strong>n fast wäre deren Vereinstätigkeit<br />
in <strong>den</strong> 70er-Jahren eingeschlafen.<br />
<strong>Das</strong>s der gut 60 Mitglieder starke<br />
Verein sein 125-jähriges Bestehen<br />
feiern kann, wissen die Stammschützen<br />
eigentlich nur durch<br />
die Gründungszahl 1891 auf ihrer<br />
Fahne und der Tatsache, dass im<br />
Jahr 1991 das 100-Jährige gefeiert<br />
wurde. Sämtliche Unterlagen und<br />
Niederschriften sind verschwun<strong>den</strong>,<br />
dem Vorsitzen<strong>den</strong> Wolfgang<br />
Heise liegt das Protokollbuch erst<br />
ab dem Jahr 1969 vor. Aus mündlicher<br />
Überlieferung weiß man<br />
aber, dass früher beim Aichwirt<br />
von der Wirtsstube durch ein<br />
Guckloch auf die Scheibe an der<br />
Küchenwand geschossen wurde.<br />
1961 fand eine Fahnenweihe statt<br />
und 1962 lud man zum Gauschießen,<br />
was ein einmaliges Ereignis<br />
in Birkland blieb. Aus dem Erlös<br />
dieser Festlichkeiten wollten<br />
die Stammschützen ein eigenes<br />
Vereinsheim schaffen, doch hier<br />
kam es zum Streit unter <strong>den</strong> Vereinsmitgliedern<br />
und fast wäre der<br />
Schießsport in Birkland untergegangen.<br />
Noch dazu wurde der Saal<br />
beim Aichwirt abgerissen, der<br />
zuletzt als Schießstätte diente.<br />
Doch in <strong>den</strong> Kellerräumen des<br />
Gasthauses Neuwirt konnten<br />
die Schützen 1973 fünf neue<br />
Schießstände einrichten. In dieser<br />
Zeit ergriff Johann Kainzmeier ier<br />
die Initiative, baute wieder eine<br />
Jugend auf, übernahm das Amt<br />
des Vorsitzen<strong>den</strong> und besuchte<br />
befreundete Schützenvereine bis<br />
in Nordrhein-Westfalen.<br />
Zusammen mit dem Patenverein<br />
aus Forst und einigen Nachbarvereinen<br />
konnte das 100-Jährige<br />
im Jahr 1991 gebührend gefeiert<br />
wer<strong>den</strong>. Nun sind bereits weitere<br />
25 Jahre vergangen, in <strong>den</strong>en der<br />
Schützenverein allseits aktiv war.<br />
Mit zwei Mannschaften nehmen<br />
die Birkländer regelmäßig an <strong>den</strong><br />
Run<strong>den</strong>wettkämpfen teil und natürlich<br />
wird alljährlich ein Schützen-<br />
sowie Jugendkönig ausgeschossen.<br />
Für die Stammschützen<br />
ist aber nicht nur das Sportliche<br />
wichtig, sie sind auch<br />
aus dem gesellschaftlichen<br />
Leben in Birkland nicht wegzu<strong>den</strong>ken.<br />
Der Schützenball<br />
im Fasching, Radltouren und<br />
Grillfeiern im Sommer oder<br />
das obligatorische Weinfest<br />
im Herbst wer<strong>den</strong> von der<br />
Dorfbevölkerung sehr gut<br />
angenommen. „<strong>Das</strong> Weinfest<br />
ist ein Selbstläufer, früher<br />
mit bayerischer Stubenmusik<br />
oder im letzten Jahr mit<br />
spanischen Weinen und spanischer<br />
Gitarrenmusik; da ist<br />
der Saal immer gut gefüllt“,<br />
erzählt der Vorsitzende. Zum<br />
Die Königsscheibe ib der Stammschützen<br />
Birkland mit <strong>den</strong> Schützenkönigen<br />
von 1991 bis <strong>2016</strong>.<br />
Jubiläumsschießen wur<strong>den</strong> in das<br />
Vereinsheim im Keller des Gasthauses<br />
Neuwirt wieder die umliegen<strong>den</strong><br />
Vereine aus Forst, Peiting,<br />
Apfeldorf, Kinsau, Hohenfurch sowie<br />
die Gauvorstandschaft eingela<strong>den</strong>.<br />
Die 167 beteiligten Schützen<br />
erkämpften auch mit Unterstützung<br />
einiger örtlicher Firmen eine<br />
Spen<strong>den</strong>summe von rund 2000<br />
Euro, die an das SOS-Kinderdorf in<br />
Dießen geht.<br />
rg<br />
Die Birkländer Schützen beim Gauschützenfest<br />
in Prem.<br />
8 | der altlandkreis
Auf der Roten Couch<br />
Hoch hinaus mit Peter Schöttl<br />
Zum Interview besuchte „der altlandkreis“ <strong>den</strong><br />
Vorstand der Oberstdorfer Nebelhornbahn AG,<br />
<strong>den</strong> Schongauer Peter Schöttl, an seinem Arbeitsplatz<br />
mit der Roten Couch.<br />
Foto: Johann Jilka<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 9
Hohenpeißenberger Modelleisenbahn<br />
Modellautomarkt<br />
Sa., 10.12.<br />
Haus der Vereine<br />
Nordstraße 3<br />
82383 Hohenpeißenberg<br />
von 10 – 16 Uhr<br />
Eintritt: 2,-€ Kinder bis 14 Jahre frei!<br />
Wir<br />
freuen uns<br />
auf Ihren<br />
Besuch!<br />
Info Tel.: 01 63/6 80 19 40<br />
oder www.star-maerkte-team.de<br />
Schongau | Bergbahnen sind <strong>für</strong><br />
Peter Schöttl das Höchste. Beruflich.<br />
1993 schickten die Augsburger<br />
Lechwerke (LEW) <strong>den</strong> gebürtigen<br />
Schongauer als Vorstand zur<br />
Nebelhornbahn nach Oberstdorf.<br />
Bis dahin hatte der Industriekaufmann<br />
und Betriebswirt mit Bergbahnen<br />
so viel am Hut wie ein<br />
Seiler mit Spitzenklöppeln. Inzwischen<br />
bestimmt der Lechstädter<br />
— Jahrgang 1959, verheiratet, Vater<br />
zweier Kinder — seit 23 Jahren die<br />
Geschicke einer der namhaftesten<br />
deutschen Bergbahnen und sitzt<br />
auch in der Geschäftsführung der<br />
Wendelsteinbahn. Seine Kompetenz<br />
führte 2015 dazu, dass der<br />
Verband Deutscher Seilbahnen<br />
und Schlepplifte e.V. (VDS) Peter<br />
Schöttl zum Präsi<strong>den</strong>ten wählte.<br />
Kein Wunder, dass er auf der „Roten<br />
Couch“ viel zu erzählen hat.<br />
Wissen Sie, wo es im Schongauer<br />
Land noch Skilifte gibt?<br />
Zuallererst fallen mir die Ilgen-Lifte<br />
ein. Dort habe ich als Kind Skifahren<br />
gelernt, und am Steckenberg<br />
in Unterammergau. Was ich spannend<br />
finde, sind kleine Dorflifte<br />
wie in Hohenfurch, Schwabsoien<br />
oder der Gagraslift in Steinga<strong>den</strong>.<br />
<strong>Das</strong> sind ganz geniale Einrichtungen,<br />
weil Kinder nach der Schule<br />
unkompliziert Skifahren können.<br />
Zu loben ist hier das Engagement<br />
der Sportvereine, dass sie sich in<br />
der Verantwortung sehen …<br />
… zumal das Engagement der<br />
Schulen nachlässt …<br />
Es ist ein Hauptthema beim VDS,<br />
Schulskikurse wieder zu propagieren.<br />
Mir persönlich hat er<br />
zum Durchbruch verholfen, davor<br />
stand ich nicht auf Skiern, meine<br />
Eltern sind nicht gefahren. Mit<br />
dem Schongauer Gymnasium war<br />
ich in der 8. Klasse an der Plose<br />
bei Brixen. Auch meine Kinder<br />
waren mit der Schule in Südtirol.<br />
Ich weiß, dass Lehrer das Thema<br />
diskutieren, Untersuchungen belegen,<br />
dass Bewegung in frischer<br />
Luft die geistige Konzentration beflügelt.<br />
Skifahren mit der Klasse ist<br />
toll, weil man gemeinsam etwas<br />
erlebt, etwas Positives lernt, das<br />
in Erinnerung bleibt. Viele meiner<br />
Bekannten erinnern sich ans<br />
Schulskilager und erzählen davon<br />
bis heute. <strong>Das</strong> zeigt, wie stark eine<br />
Schulskiwoche wirkt. Sie ist ein<br />
prägendes Erlebnis in der Jugend.<br />
Wenn es Sie kurzfristig auf die Piste<br />
oder im Sommer ins Gebirge zieht<br />
— wo fahren Sie hin?<br />
Im Winter fast immer ans Nebelhorn,<br />
auch skifahrerisch mein<br />
Lieblingsberg. <strong>Das</strong> Gebiet ist zwar<br />
nicht groß, aber die Pisten sind<br />
sehr abwechslungsreich, und die<br />
7,5 Kilometer lange Talabfahrt<br />
kann sich international sehen lassen.<br />
Bei Schongauern ist das gar<br />
nicht so bekannt — wie man überhaupt<br />
feststellen kann, dass das<br />
Allgäu <strong>für</strong> Oberbayern fast „Terra<br />
incognita“ ist. Im Sommer gehe<br />
ich in die Ammergauer Berge.<br />
Zwischen Pürschling und Hochplatte<br />
kann man herrlich wandern.<br />
Was sind Ihre Ziele bei einem längeren<br />
Urlaub?<br />
Im Winter sind meine Frau und<br />
ich meist in Südtirol in <strong>den</strong> Dolomiten,<br />
wobei wir kein festes<br />
Gebiet haben. Wir wollen Neues<br />
testen. Letztes Jahr waren wir in<br />
Brixen, wo man auch Kultur genießen<br />
kann und nicht je<strong>den</strong> Tag<br />
Skifahren muss (lacht). Im Sommer<br />
zieht’s uns ans Meer. Wir<br />
sind Nordsee-Fans und brauchen<br />
Alternativprogramm. Berge und<br />
Meer sind zwei Sehnsuchtsorte.<br />
Wir lieben <strong>den</strong> Kontrast.<br />
Was macht die Faszination einer<br />
Bergbahn aus?<br />
Die Faszination <strong>für</strong> mich ist, dass<br />
wir unseren Gästen Echtes in der<br />
Natur anbieten, etwas Authentisches.<br />
<strong>Das</strong> wird in unserer Zeit immer<br />
wichtiger. Wir verbringen fast<br />
<strong>den</strong> ganzen Tag in geschlossenen<br />
Räumen, im Büro, in der Fabrikhalle,<br />
bei künstlicher Beleuchtung.<br />
Demgegenüber strahlt das Leben<br />
und Erleben in der Natur eine<br />
ganz andere Faszination aus, die<br />
direkt erlebbar ist. Wenn unsere<br />
Gäste abends vom Berg kommen,<br />
haben sie ein breites Grinsen im<br />
Gesicht. Daneben steht die technische<br />
Faszination. Gemeinsam mit<br />
unseren Betriebsleitern sorgen<br />
wir <strong>für</strong> eine tägliche Verfügbarkeit<br />
der Bahnen und der Skipisten und<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> sicheren Transport unserer<br />
Gäste. Die Technik ist keine<br />
Blackbox, wo auf der einen Seite<br />
ein Stecker rein- und auf der anderen<br />
einer rausgeht. Man kann<br />
die Technik begreifen und erleben,<br />
alles ist erklär- und verstehbar.<br />
Welche Menschen arbeiten am Nebelhorn?<br />
<strong>Das</strong> Aufgabenspektrum ist extrem<br />
breit, weil wir viel selber machen,<br />
eigene Werkstätten haben und<br />
selbst bauen. Bei uns arbeiten<br />
Handwerker wie Elektriker und<br />
Schlosser, im technischen Bereich<br />
wer<strong>den</strong> auch Arbeitskräfte angelernt.<br />
Es gibt Kabinenbegleiter<br />
oder die Lifthelfer im Winter. Auch<br />
die Gastronomie betreiben wir<br />
selbst mit entsprechen<strong>den</strong> Berufen,<br />
an der Station Höfatsblick und<br />
in der Gipfelstation, die gerade<br />
neu gebaut wird …<br />
… kurzer Exkurs dazu?<br />
Die Gastronomie am Gipfel war<br />
komplett sanierungsbedürftig.<br />
Am alten Gebäude, früher der<br />
Endpunkt des Gipfel-Sessellifts,<br />
wurde in 50 Jahren immer wieder<br />
dran- und draufgebaut. Die Gastronomie<br />
war nicht mehr attraktiv.<br />
Es gab zwei Aspekte: entweder<br />
das vorhan<strong>den</strong>e Gebäude kernsanieren,<br />
oder neu bauen. Letzteres<br />
hat der Aufsichtsrat beschlossen.<br />
Wir bekommen jetzt sensationelle<br />
Aussichtsterrassen und als Attraktion<br />
<strong>den</strong> Nordwandsteig — einen<br />
Stahlsteg, der um die Gipfelstation<br />
über einer 600 Meter abfallen<strong>den</strong><br />
Felswand verläuft.<br />
10 | der altlandkreis
Baustellenführung: Peter Schöttl (r.) zeigte „altlandkreis“-Redakteur<br />
Tobias Schumacher die Fortschritte an der Gipfelstation.<br />
Zurück zum Personal …<br />
Gerne! Denken Sie an Buchhaltung,<br />
Personalabrechnung, Marketing,<br />
Veranstaltungsplanung —<br />
wir machen ja viel Programm am<br />
Berg — Bauplanung, 20-Kilovolt-<br />
Stromleitung, Lawinensprenganlage,<br />
Wasserversorgung und<br />
Abwasserbeseitigung, an die jede<br />
Hütte, die Stationen, die Gastronomie<br />
angeschlossen sind. Wir kümmern<br />
uns um die Skipisten, die<br />
Wanderwege, die Straßen, die Gebäude,<br />
das gesamte Gebiet gehört<br />
ja der Nebelhornbahn — übrigens<br />
eine Besonderheit in Deutschland.<br />
Alle Aufgaben sind begleitet von<br />
<strong>den</strong> Problemen und Schönheiten<br />
im Gebirge wie Landschafts- und<br />
Naturschutz oder rücksichtsvolles<br />
Bauen, auf das wir großen Wert<br />
legen.<br />
Was müssen Menschen unternehmen,<br />
um dort arbeiten zu können?<br />
Wir bil<strong>den</strong> auch aus, was zunehmend<br />
wichtiger wird, weil Fachkräfte<br />
nicht mehr so einfach am<br />
Markt zu bekommen sind. Dazu<br />
gibt es die VDS-Initiative, das Berufsbild<br />
des Seilbahntechnikers zu<br />
etablieren, angelehnt an <strong>den</strong> Betriebsschlosser.<br />
Industriemechaniker<br />
sind sehr fertigungsorientiert,<br />
weshalb der VDS Verhandlungen<br />
mit der IHK und der Handwerkskammer<br />
wegen der Abschlüsse<br />
führt. Die Berufsschule ist in Hallein<br />
bei Salzburg, wo es sogar eine<br />
Bahn zum Üben gibt. Es wäre toll,<br />
wenn die IHK die österreichische<br />
Prüfung akzeptieren würde. Der<br />
VDS ist hier aktuell tätig, die Versuchsphase<br />
läuft seit drei Jahren.<br />
Wie wird man Chef einer Bergbahn?<br />
Da<strong>für</strong> muss ich ein bisschen ausholen:<br />
Ich habe seinerzeit beim<br />
Schongauer E-Werk Industriekaufmann<br />
gelernt. Nach der Lehre ging<br />
ich zu <strong>den</strong> LEW in Augsburg, erst<br />
in die Bilanzbuchhaltung, dann<br />
zur Software-Organisation. Nebenberuflich<br />
habe ich damals <strong>den</strong><br />
Betriebswirt VWA gemacht. Als<br />
die LEW 1993 die Aktienmehrheit<br />
an der Nebelhornbahn gekauft<br />
haben, wurde ich als Vorstand bestellt<br />
mit der Aufgabe, <strong>den</strong> kaufmännischen<br />
Bereich neu zu organisieren.<br />
Geplant waren erst drei<br />
Monate, aus <strong>den</strong>en sechs wur<strong>den</strong><br />
— jetzt bin ich seit 23 Jahren dort.<br />
Es macht Spaß, eine Bergbahn<br />
mitzugestalten. Wenngleich der<br />
Beruf nicht nur aus dienstlichem<br />
Skifahren besteht. Es ist vor allem<br />
Management mit Besprechungen,<br />
Verhandlungen und der Verantwortung<br />
<strong>für</strong> 65 ganzjährige Mitarbeiter<br />
und zusätzliche 15 Teilzeitkräfte<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Wintersport.<br />
<strong>Das</strong> Schongauer Land liegt abseits<br />
der Bahnen: Warum sind Sie immer<br />
noch Schongauer — oder doch eher<br />
Wohngauer respektive Schlafgauer?<br />
Ich bin in Schongau geboren, habe<br />
hier gelernt, in Augsburg gearbeitet.<br />
Als das mit <strong>den</strong> Bergbahnen<br />
bei <strong>den</strong> LEW akut wurde, kamen<br />
unsere Kinder auf die Welt. Ein<br />
Umzug war nie wirklich aktuell. Ich<br />
habe bei anderen Bahnen gearbeitet,<br />
bei der Jennerbahn in Berchtesga<strong>den</strong>,<br />
am Fellhorn und <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
Seilbahnverband VDS in München.<br />
<strong>Das</strong> brachte meine Tätigkeit <strong>für</strong><br />
die LEW mit sich, die bei diesen<br />
bayerischen Bergbahnen beteiligt<br />
waren. Im Auftrag der Augsburger<br />
Muttergesellschaft hatte ich oft<br />
mehrere Bahnen zu betreuen, als<br />
kaufmännischer Geschäftsführer<br />
oder Vorstand. Angesichts dieser<br />
räumlich weit verteilten Aufgaben<br />
liegt Schongau recht zentral. Außerdem<br />
gefällt’s mir hier.<br />
Was macht der VDS?<br />
Als berufsständische Vereinigung<br />
vertritt der VDS aktuell 126 Mitgliedsunternehmen,<br />
die freiwillig<br />
dabei sind. Übrigens gibt es<br />
Bahnen in allen Bundesländern,<br />
außer Schleswig-Holstein und<br />
Bran<strong>den</strong>burg. VDS-Themen sind<br />
Informationsaustausch und Zusammenführung<br />
der Mitglieder,<br />
Ausbildung und Fachausbildung,<br />
wir veranstalten Seminare und<br />
Schulungen, etwa <strong>für</strong> Betriebsleiter-Anwärter,<br />
und richten jährlich<br />
eine Tagung aus mit Ausstellungen<br />
<strong>für</strong> Lieferanten und Firmen<br />
aus der Branche. Hinzu kommt die<br />
internationale Zusammenarbeit<br />
mit Bahnen aus <strong>den</strong> Nachbarländern.<br />
Die konkret was beinhaltet?<br />
Sachthemen. Und alle vier Jahre<br />
gibt es die gemeinsame Jahrestagung<br />
„D-A-CH“ — was <strong>für</strong> die<br />
beteiligten Länder steht. Heuer<br />
haben wir uns im Oktober mit dem<br />
angesprochenen Thema „Schulen<br />
im Schnee“ befasst. Da<strong>für</strong> wollen<br />
wir mehr Werbung machen, die<br />
Lehrer stärker unterstützen, indem<br />
sie Komplettangebote buchen<br />
können, etwa einen Snowboard-<br />
Lehrer vor Ort. Ein begleitender<br />
Lehrer reicht dann als Aufsichtsperson,<br />
ein skifahrender Sportlehrer<br />
wäre nicht mehr nötig. Zuletzt<br />
veranlasst der VDS Studien wie<br />
2015 die Wertschöpfungsstudie,<br />
die die wirtschaftliche Bedeutung<br />
der Bergbahnen untersuchte. <strong>Das</strong><br />
Bayerische Wirtschaftsministerium<br />
hat uns sehr unterstützt.<br />
Klimaforscher und Umweltschützer<br />
proklamieren das Ende des Wintersports<br />
in tiefer gelegenen Skigebieten<br />
der bayerischen Alpen. Welche<br />
Perspektive sehen Sie?<br />
Es hat immer schon Winter ohne<br />
Schnee gegeben. Die Daten amtlicher<br />
Messstationen zeigen, dass<br />
sich zwar die durchschnittlichen<br />
Jahrestemperaturen erhöht, die<br />
Wintertemperaturen aber nicht<br />
verändert haben. Und: Die Winter-Nachtwerte<br />
zeigen keinen<br />
signifikanten Anstieg. Klar ist<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 11
aber auch: Wenn sich ein Gebiet<br />
ernsthaft mit alpinem Wintersport<br />
beschäftigt, muss es beschneien,<br />
um zum Saisonstart und an<br />
Weihnachten Schneesicherheit zu<br />
garantieren. Man braucht vier bis<br />
fünf kalte Nächte <strong>für</strong> eine Grundbeschneiung.<br />
Die haben wir eigentlich<br />
immer. Trotz gefühltem<br />
Schneemangel hatten wir letztes<br />
Jahr am Nebelhorn eine der besten<br />
Wintersaisonen seit langem.<br />
Weihnachten ist ein wichtiger<br />
Saisonabschnitt, <strong>den</strong> wir ohne<br />
technische Beschneiung nicht<br />
mehr zuverlässig planen können.<br />
Und man braucht ein Gelände,<br />
das gut liegt, das sehen wir selbst<br />
im Schongauer Land. Süd-, und<br />
Westhänge sind kritische Lagen.<br />
Der Steckenberg oder die Kolbenlifte<br />
haben mit ihrer Nordost-Ausrichtung<br />
wenige Probleme.<br />
Wer<strong>den</strong> wir im Jahr 2100 in Bayern<br />
noch Skifahren können?<br />
Keine Ahnung! Die nächsten 15<br />
bis 20 Jahre sicher, wenn wir die<br />
Möglichkeiten der technischen Beschneiung<br />
nutzen. Was danach ist,<br />
wer<strong>den</strong> Kollegen in 20, 30 Jahren<br />
entschei<strong>den</strong>. Doch Bergbahnen<br />
sind nicht auf <strong>den</strong> Wintersport zu<br />
reduzieren. 50 Prozent unserer<br />
Gäste kommen im Sommer. Viele<br />
deutsche Seilbahnen haben eine<br />
Tradition aus Zeiten der „Sommerfrische“.<br />
Am Nebelhorn sind<br />
im Winter 20 Prozent Fußgänger,<br />
die unsere Winterwanderwege auf<br />
2 000 Metern nutzen.<br />
Der VDS verteidigt Beschneiung als<br />
umweltverträglich. Können Sie diese<br />
Sichtweise erläutern?<br />
Es gibt mehrere Argumente, die<br />
erklären, wie es wirklich ausschaut.<br />
Einmal die Technik: Die<br />
Skigebiete sammeln in ihren Beschneiungsteichen<br />
während der<br />
Sommermonate Wasser, möglichst<br />
über natürliche Zuläufe. Diesen<br />
Puffer, in kurzer Zeit relativ viel<br />
Wasser, braucht es <strong>für</strong> die Grundbeschneiung.<br />
12 | der altlandkreis<br />
Wie sieht es aus mit dem Wasserverbrauch?<br />
Wasser wird nicht verbraucht. Die<br />
natürliche Schneedecke ist um ein<br />
Mehrfaches mächtiger als das,<br />
was wir technisch zuführen. Bei<br />
der Schneeschmelze im Frühjahr<br />
bekommen wir unser Wasser zurück.<br />
Wichtig ist mir außerdem,<br />
dass wir in Deutschland keine Zusätze<br />
<strong>für</strong> die Beschneiung verwen<strong>den</strong>,<br />
nur Wasser und Luft.<br />
Und der Energieaufwand?<br />
Die Energie ist auch schon da: Am<br />
Nebelhorn haben wir ein kleines<br />
Wasserkraftwerk, kaum größer als<br />
eine Garage, das im Durchschnitt<br />
pro Jahr 800 000 Kilowattstun<strong>den</strong><br />
(KWh) Strom liefert. Wir beschneien<br />
20 Hektar, da<strong>für</strong> brauchen wir<br />
circa 800 000 KWh pro Saison.<br />
Wir haben es durchgerechnet:<br />
Der Energiebedarf pro Skifahrer<br />
entspricht dem, was ein Gast<br />
bräuchte, um über gerade mal elf<br />
Kilometer anzureisen. Unsere einmalige<br />
Grundbeschneiung kostet<br />
zwischen 50 000 und 60 000 Euro<br />
— der Umsatz von einem Wochenende,<br />
wenn wir vor Weihnachten<br />
aufmachen können. Man kann<br />
weitere Rechnungen anstellen:<br />
Kommunale Hallenbäder benötigen<br />
etwa 400 000 KWh Strom pro<br />
Jahr. Ich halte das durchaus <strong>für</strong><br />
vergleichbar, beides sind Freizeitund<br />
Sporteinrichtungen <strong>für</strong> Jedermann.<br />
Den gleichen Energieverbrauch<br />
hat übrigens auch ein Flug<br />
nach Mallorca und zurück …<br />
Beim Anlagenbau wird in die Natur<br />
eingegriffen.<br />
Die Bautätigkeit ist sicher eine<br />
Umweltbelastung, wenn man Leitungen<br />
vergräbt oder Schächte mit<br />
Strom- und Wasseranschluss, auf<br />
die die Schneemaschinen kommen.<br />
Aber wir bauen heute umweltschonend.<br />
In vielen kleinen<br />
Etappen, bei <strong>den</strong>en die Grasso<strong>den</strong><br />
abgehoben, separat gelagert<br />
und schon nach ein, zwei Tagen<br />
zurückgelegt wer<strong>den</strong> und wieder<br />
anwachsen. Ich würde mir in <strong>den</strong><br />
Medien nicht nur Fotos wünschen<br />
aus der Bauphase wie am Sudelfeld,<br />
sondern auch Bilder, wie es<br />
hinterher wieder aussieht.<br />
Die Bergbahnen und Skilifte im<br />
weiteren Schongauer Umkreis<br />
haben kräftig investiert oder tun<br />
es aktuell: Über Ihre Gipfelstation<br />
haben wir gesprochen, an der<br />
Zugspitzbahn baut das Schongauer<br />
Bauunternehmen Haseitl mit.<br />
Rechnen sich solche Investitionen?<br />
Die Zugspitz-Baustelle ist technisch<br />
wie finanziell herausragend.<br />
Ich habe sie mir angeschaut — sehenswert!<br />
Ich gehe fest davon aus,<br />
dass das rentabel ist. Bergbahnen<br />
sind Wirtschaftsunternehmen, die<br />
rentabel arbeiten müssen. Am<br />
Nebelhorn haben wir private Aktionäre.<br />
In unserer Region sucht<br />
die Hörnlebahn in Bad Kohlgrub<br />
nach Investoren. Ich finde das<br />
Hörnle einen charmanten Berg. Er<br />
wird vielseitig genutzt — Skifahrer,<br />
Wanderer, Tourengeher, Rodler —<br />
und hätte eine schöne Bergbahn<br />
verdient. Bautätigkeiten an Bergund<br />
Talstationen und die Bahnbetriebe<br />
selbst bieten eine hohe<br />
Wertschöpfung <strong>für</strong> ortsansässige<br />
Unternehmen. Gleichwohl wird<br />
überall erst gut überlegt, bevor es<br />
ans Bauen geht.<br />
Am Sudelfeld gab es staatliche Zuschüsse.<br />
Sind die gerechtfertigt?<br />
Es gibt ein Förderprogramm <strong>für</strong><br />
Bergbahnen in Bayern, die die<br />
Kriterien <strong>für</strong> kleine und mittlere<br />
Unternehmen (KMU) erfüllen. Für<br />
die größeren Bahnen gibt es in<br />
der Regel keine Förderung. <strong>Das</strong><br />
Unternehmen am Sudelfeld war<br />
aufgrund seiner Gesellschafterstruktur<br />
mit mehreren privaten<br />
Investoren förderfähig. <strong>Das</strong> schöne<br />
Almgebiet hatte einen alten<br />
Anlagenbestand, <strong>den</strong> zu erneuern<br />
schwierig war, weil Bergbahnen<br />
allgemein keine hohen Renditen<br />
abwerfen. Ohne Förderung wäre<br />
eine Erneuerung nicht möglich<br />
gewesen — ähnlich wie im Allgäu<br />
in Bolsterlang, Gunzesried, Steibis<br />
oder am Oberjoch.<br />
Wie laufen Finanzierung und Planung<br />
solcher Projekte?<br />
Wenn man in eine Sesselbahn investiert,<br />
braucht man verlässliche<br />
Einnahmen. Eine Absicherung <strong>für</strong><br />
die Schneesicherheit ist die Beschneiung,<br />
sonst kommt kein Geld<br />
von <strong>den</strong> Banken. Außerdem gilt in<br />
Deutschland ein extrem strenges<br />
Genehmigungsverfahren. Vor 20<br />
Jahren hat ein Bauantrag <strong>für</strong> eine<br />
neue Bergbahn 20 Seiten umfasst,<br />
beim letzten Projekt haben wir 14<br />
Ordner abgeliefert. Die Baupläne<br />
wer<strong>den</strong> von vielen Fachleuten<br />
angeschaut und <strong>den</strong> Behör<strong>den</strong><br />
geprüft. Über 20 Stellen wer<strong>den</strong><br />
gehört, von Landratsamt und<br />
Naturschutz bis zu Fischerei und<br />
Jagd. Manchmal wird behauptet,<br />
jeder Antrag werde genehmigt.<br />
Diese Stimmen vergessen, dass<br />
wir uns im Vorfeld genau vorbereiten.<br />
Ich möchte es eher normal<br />
nennen, wenn man zum Ziel<br />
kommt. Pläne <strong>für</strong> Anlagen, die<br />
kritisch sind, kommen gar nicht<br />
so weit.<br />
Stehen weitere Bahn-Modernisierungen<br />
an?<br />
Am Grünten gibt es Diskussionen,<br />
das Sudelfeld will Ersatz <strong>für</strong> einen<br />
weiteren Schlepplift, die Hörnlebahn<br />
ist immer wieder in der Diskussion.<br />
Es dreht sich im Wesentlichen<br />
um Komfort-Verbesserungen<br />
und <strong>den</strong> Ausbau der technischen<br />
Beschneiung.<br />
Am 18. September be<strong>für</strong>wortete ein<br />
Bürgerentscheid im Oberallgäu <strong>den</strong><br />
Zusammenschluss der Skigebiete<br />
Grasgehren und Balderschwang.<br />
Was bedeutet dieses Votum?<br />
<strong>Das</strong> ist eine komplizierte Materie.<br />
Es gibt <strong>den</strong> verbindlichen Alpenschutzplan<br />
mit Zonen A, B und C.<br />
<strong>Das</strong> Areal am Riedberger Horn,<br />
um das es geht, liegt in Zone C.<br />
Dort ist Bauen nicht möglich.
Die Rote Couch im ersten Schnee des Winters <strong>2016</strong>/17: Es ging erst einmal<br />
hinaus ins Gelände, bis ein geeigneter Foto-Platz gefun<strong>den</strong> war.<br />
Der Alpenschutzplan sieht aber<br />
auch ein Zielabweichungsverfahren<br />
vor. Darin kann man beantragen,<br />
ein Gebiet erneut zu prüfen.<br />
<strong>Das</strong> läuft momentan. Wenn sich<br />
Zone C nicht verändert, wird nicht<br />
gebaut. Wenn die prüfende Behörde<br />
entscheidet, dass Zone C anders<br />
gezogen wer<strong>den</strong> kann, wäre die<br />
Hürde weg. Ich sehe das nüchtern:<br />
Es ist ein bürokratisches Verfahren,<br />
das durchlaufen wer<strong>den</strong> muss,<br />
vergleichbar mit einer Revision<br />
vor Gericht. Daran ist nichts verwerflich.<br />
<strong>Das</strong>s Alpenverein und<br />
Bund Naturschutz schon jetzt aufschreien,<br />
ist fragwürdig. Gesetzliche<br />
Vorgaben müssen eingehalten<br />
wer<strong>den</strong>. Wenn solch ein Verfahren<br />
möglich ist, kann man einem<br />
Bauherrn nicht vorwerfen, <strong>den</strong><br />
Weg zu beschreiten. Ich habe das<br />
Vertrauen, dass die Behör<strong>den</strong> alle<br />
Anliegen gut prüfen. <strong>Das</strong> Ergebnis<br />
sollte man akzeptieren. In diesem<br />
Zusammenhang wäre interessant<br />
zu diskutieren, wie sich Tourismusstandorte<br />
überhaupt entwickeln<br />
können. Nehmen wir Oberstdorf:<br />
Hotellerie, Handwerk, Gastronomie,<br />
Infrastruktur, öffentliche Verwaltung,<br />
Schulen, etc. Tourismus<br />
ist das A und O. Er stellt einen großen<br />
Teil der wirtschaftlichen Wertschöpfung<br />
dar. Die Alpentäler sind<br />
auf <strong>den</strong> Tourismus angewiesen. Es<br />
ist legitim, dass man die entsprechende<br />
Infrastruktur unterhält.<br />
Würde eine Skischaukel am Riedberger<br />
Horn <strong>den</strong> Alpenschutzplan<br />
aufweichen?<br />
Der Alpenschutzplan ist 40 Jahre<br />
alt, manche Gebiete haben sich<br />
anders entwickelt. Es wäre legitim,<br />
dass man nach so langer Zeit<br />
sachlich darüber diskutiert und<br />
anschließend akzeptiert, was dabei<br />
herauskommt. <strong>Das</strong> bringt Demokratie<br />
mit sich.<br />
Der VDS sagt, ein Bergbahn-Arbeitsplatz<br />
generiere fünf Arbeitsplätze<br />
in der jeweiligen Kommune.<br />
Wie kommt diese Rechnung zustande?<br />
Der VDS hat zwei Studien erstellen<br />
lassen vom dwif e.V. (Deutsches<br />
Wirtschaftswissenschaftliches<br />
Institut <strong>für</strong> Frem<strong>den</strong>verkehr<br />
an der Universität München; Anm.<br />
d. Red.), das Untersuchungen <strong>für</strong><br />
Hotellerie, Gastgewerbe und Tourismus<br />
in <strong>den</strong> Quellmärkten, also<br />
direkt vor Ort macht. Die erste<br />
Studie war zum Winterbetrieb.<br />
Doch <strong>für</strong> <strong>den</strong> VDS sind Bergbahnen<br />
kein Winterthema. Die zweite<br />
Studie von 2015 ergab, dass das<br />
Vorhan<strong>den</strong>sein einer Bahn ein<br />
wichtiges Entscheidungskriterium<br />
<strong>für</strong> Bergurlauber ist. Daraus resultiert<br />
eine <strong>Ausgabe</strong>nstruktur in<br />
<strong>den</strong> entsprechen<strong>den</strong> Orten: Die<br />
direkten <strong>Ausgabe</strong>n <strong>für</strong> die Nutzung<br />
einer Seilbahn belaufen sich<br />
durchschnittlich auf 14,70 Euro —<br />
sei es Tagesgast, Übernachtungsgast,<br />
Saisonkartenbesitzer. Für<br />
Unterkunft, Gastronomie, Einkäufe,<br />
Wellness, Leihausrüstung,<br />
Unterhaltung gibt der Gast pro<br />
Tag durchschnittlich 71,80 Euro<br />
aus. Die bei<strong>den</strong> Beträge ergeben<br />
<strong>den</strong> Faktor 5,1 <strong>für</strong> die lokale<br />
Wertschöpfung. Ein Bergbahnmitarbeiter<br />
bedeutet rechnerisch<br />
fünf Arbeitsplätze in der Region.<br />
Die Bahnen rund um Oberstdorf,<br />
das Kleinwalsertal eingerechnet,<br />
beschäftigen 450 Ganzjahresmitarbeiter.<br />
Von ihnen hängen also<br />
fast 2 000 Arbeitsplätze ab, direkt<br />
vor der Haustür, nicht verlagerbar.<br />
<strong>Das</strong> ist eine Hausnummer.<br />
Was unternehmen die VDS-Betriebe<br />
<strong>für</strong> Umwelt- und Naturschutz?<br />
Vorweg: Die Bergbahnen in Bayern<br />
nutzen 0,8 Prozent der Alpenfläche<br />
im Winter als Pisten. Zur<br />
Frage gibt es mehrere Antworten.<br />
Erstens: <strong>Das</strong> Bedürfnis der Menschen,<br />
in die Natur zu gehen, ist<br />
da. Die Bergbahnen kanalisieren<br />
es. Am Nebelhorn gibt es ausgebaute<br />
Wanderwege, weshalb die<br />
Gäste nicht ausschwärmen, Berge<br />
nebenan wer<strong>den</strong> eher in Ruhe gelassen.<br />
Zweitens sind Bergbahngebiete<br />
erschlossen mit Abwasserkanälen.<br />
Und drittens gehen<br />
wir bei Baustellen heute anders<br />
vor als vor 30 Jahren. Wir bauen<br />
extrem umweltschonend. Zusammenfassend<br />
stellen Bergbahnen<br />
Natur bewusst zur Verfügung und<br />
leisten zugleich einen erheblichen<br />
Beitrag zum Naturschutz, auch im<br />
eigenen Interesse. Wir leben von<br />
der intakten Natur, wir müssen<br />
da<strong>für</strong> sorgen, dass sie entsprechend<br />
gepflegt wird. Durch die<br />
Sommernutzung sind wir besonders<br />
auf sie angewiesen.<br />
Wie sieht der Bergbahnbetrieb<br />
2030 aus — und wie die Natur, die<br />
Bergwelt?<br />
Ich <strong>den</strong>ke, dass in 2030 alpiner<br />
Wintersport immer noch möglich<br />
ist. Die Bahnen wer<strong>den</strong> sich mit<br />
ihrer Angebotspalette noch breiter<br />
aufstellen müssen. Wandern<br />
im Sommer wird an Bedeutung<br />
gewinnen, im Winter wird Bewegung<br />
im Schnee ein Trend sein.<br />
Natur und Bergwelt wer<strong>den</strong> sich<br />
nicht groß verändern. Interessant<br />
und spannend wird allerdings die<br />
Bewirtschaftung der Almen. Am<br />
Nebelhorn grasen 250 Stück Vieh,<br />
damit die Berghänge nicht verbuschen.<br />
Auch daran hängt unsere<br />
Zukunft.<br />
ts<br />
<br />
lip-Flop und Hausschuhe nach Ma<br />
<br />
<br />
Benjamin Schwarz<br />
<br />
<br />
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<br />
<br />
<br />
inlagen nach Ma<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 13
Erik Bohl und Kollegen bereiten wieder auf die Fischerprüfung vor<br />
Fürs Naturerlebnis lernen<br />
Schongau / Rott | Wer <strong>den</strong> Angelschein<br />
anstrebt, muss in Bayern<br />
seit 1971 die staatliche Fischerprüfung<br />
ablegen. Seit 2015 ist das nur<br />
noch „online“ möglich. Der Kreisfischereiverein<br />
Schongau (KFV)<br />
hatte intern schon 1961 eine Prüfung<br />
eingeführt und bietet seither<br />
jedes Jahr einen Vorbereitungskurs<br />
an. Seit 36 Jahren bestreitet Erik<br />
Bohl <strong>den</strong> dreimonatigen Marathon<br />
an je zwei Aben<strong>den</strong> pro Woche. Mit<br />
drei weiteren Referenten macht er<br />
die Prüflinge fit, damit sie innerhalb<br />
einer Stunde mindestens 45<br />
von insgesamt 60 Fragen richtig<br />
beantworten können. Die Zahl der<br />
bisherigen Kursteilnehmer schätzt<br />
der 67-Jährige aus Rott auf „zwischen<br />
2 000 und 3 000“. Was auf<br />
Interessierte zukommt, skizziert<br />
er bei einem unverbindlichen Informationsabend<br />
am 3. <strong>November</strong><br />
um 19 Uhr in der „Gaststätte Märchenwald“<br />
in Schongau, die vom<br />
1. <strong>Dezember</strong> bis 2. März auch Unterrichtslokal<br />
ist. Geprüft wird das<br />
Wissen dann Mitte März 2017.<br />
Bohl rechnet wieder mit 50 bis 60<br />
Teilnehmern, mehr wird er nicht<br />
aufnehmen und betont: „Wer sich<br />
im Internet anmeldet unter www.<br />
kfv-schongau.de hat Vorrang, so<br />
kann ich jederzeit einen Cut machen.<br />
Vor ein paar Jahren hatten<br />
wir eine lange Schlange vor dem<br />
Märchenwald, das wollen wir<br />
nicht mehr. Am Info-Abend wer<strong>den</strong><br />
wir nur noch Teilnehmer aufnehmen,<br />
wenn Plätze frei sind.“<br />
Die Schongauer Kurse sind beliebt,<br />
sie kosten 200 Euro inklusive<br />
Prüfungsgebühr, dazu kommen<br />
die Lehrmittel. <strong>Das</strong> Einzugsgebiet<br />
umfasst <strong>den</strong> gesamten Landkreis<br />
und reicht bis nach München und<br />
Garmisch-Partenkirchen.<br />
„Hintergrund der Prüfung in Bayern<br />
ist, dass die Leute mit sehr<br />
verletzungsträchtigen Gerätschaften<br />
umgehen, die Fische großteils<br />
bedrohte Arten sind und zur<br />
Tiergruppe der Wirbeltiere gehören,<br />
die im Tierschutz verankert<br />
sind, und Angler in der Natur in<br />
sensiblen Bereichen unterwegs<br />
sind“, erklärt Bohl. Weil weitere<br />
Aspekte hinzukommen — Naturschutz<br />
und Pflege sowie Pacht der<br />
Fischgewässer und damit Rechtsvorschriften<br />
und Verwaltungsfragen,<br />
Gewässer- und Gerätekunde<br />
oder das richtige Schlachten der<br />
Fische — bestreiten <strong>den</strong> Kurs drei<br />
weitere Fachleute: Der Schongauer<br />
Polizist Armin Luschtinetz<br />
kennt sich rechtlich bestens aus;<br />
Thomas Häußrer, der am Peitinger<br />
Hauptplatz einen Anglerla<strong>den</strong><br />
führt, weiß alles über Fanggeräte<br />
und deren Gebrauch, die fischereiliche<br />
Praxis und die hygienische<br />
Behandlung gefangener Fische;<br />
Johannes Brunnauer bestreitet allein<br />
vier Abende mit allgemeiner<br />
Fisch- und Artenkunde, in Bayern<br />
gibt es rund 70 Arten von Süßwasserfischen,<br />
die ein Angler kennen<br />
und unterschei<strong>den</strong> sollte.<br />
Die vier passionierten<br />
Fischer und Hobbyköche<br />
Mit Bohl verbindet sie außer der<br />
Angellei<strong>den</strong>schaft, dass alle vier<br />
„passionierte Hobbyköche“ sind,<br />
wie etliche andere Fischer im<br />
KFV auch. Immer wieder gibt es<br />
deshalb <strong>für</strong> die Mitglieder Fisch-<br />
Kochkurse im Vereins-Quartier<br />
auf dem Lexe-Gelände hinter dem<br />
Märchenwald. Dort bewirtschaften<br />
die rund 200 aktiven Kreisfischer,<br />
unter ihnen 43 Jugendliche, die alten<br />
Teichanlagen der ehemaligen<br />
14 | der altlandkreis
Hammermühle. In <strong>den</strong> Gewässern<br />
schwimmen Forellen, Wildkarpfen,<br />
Störe und weitere Fischarten.<br />
Erik Bohl ist Fachmann <strong>für</strong> Gewässerkunde,<br />
Schutz und Pflege der<br />
Fischgewässer und Fischhege, worüber<br />
er im Kurs an sechs Aben<strong>den</strong><br />
spricht. Nach dem Studium<br />
arbeitete der promovierte Biologe<br />
zunächst am Zoologischen Institut<br />
in München, bekam danach einen<br />
Forschungsauftrag der Bayerischen<br />
Landesanstalt <strong>für</strong> Wasserforschung<br />
München und leitete zuletzt deren<br />
Außenstelle in Wielenbach, heute<br />
Teil des Landesamts <strong>für</strong> Umwelt<br />
(LfU). „Ich konnte mich in ganz<br />
Bayern an Gewässern rumtreiben<br />
und Fische anschauen“, fasst Bohl<br />
sein langes Berufsleben scherzhaft<br />
zusammen.<br />
<strong>Das</strong> spannende Leben<br />
eines Wasserflohs<br />
Auf Humor und Geschichten baut<br />
er auch <strong>den</strong> Vorbereitungskurs auf<br />
und erzählt „von putzigen bis zu<br />
dramatischen Zusammenhängen —<br />
etwa, wie spannend das Leben<br />
eines Wasserflohs ist“. Schon als<br />
Kind habe ihn die Neugierde ans<br />
Wasser getrieben, die sich zur lebenslangen<br />
Faszination auswuchs:<br />
„Ich kann in eine Erlebniswelt eintauchen!<br />
Sonne oder Nebel am<br />
Lech zu beobachten, dieser Erlebnishorizont<br />
bringt einen Fischer<br />
<strong>Das</strong> Üben von Fischerknoten ist Teil der Gerätekunde<br />
<strong>Das</strong> sachgerechte Schlachten und Versorgen der Fische gehört ebenfalls<br />
zum Lehrstoff, <strong>den</strong> der Vorbereitungskurs im Märchenwald vermittelt.<br />
leicht auch über einen fanglosen<br />
Tag.“ Deshalb stellt Bohl das Naturerlebnis<br />
in <strong>den</strong> Mittelpunkt seiner<br />
Kurse. Er hat beobachtet, dass<br />
selbst junge Fischer dies aufnehmen<br />
— die Prüfung kann ab zwölf<br />
Jahren abgelegt wer<strong>den</strong> — und sich<br />
bei älteren Fischern „die Schwerpunkte<br />
verschieben — ein Fang<br />
wird immer nebensächlicher“,<br />
sagt Bohl. Er kennt sogar Angler,<br />
die selbst keinen Fisch essen. Der<br />
KFV legt deshalb großen Wert auf<br />
ethisches Verhalten und Verantwortungsbewusstsein<br />
und ahndet<br />
Verstöße streng: „Wir wollen keine<br />
Angler, die <strong>den</strong> Fisch hinterher<br />
an ihre Katze verfüttern oder als<br />
Sportgerät missbrauchen.“<br />
Kursteilnehmer sind ein<br />
Gesellschaftsquerschnitt<br />
Dem „gewaltigen Stoffumfang“<br />
stellen sich Menschen aus allen<br />
Gesellschaftsschichten, erzählt<br />
Bohl: „Gymnasiasten, Hilfsarbeiter,<br />
Staatsanwälte, Klinikbesitzer —<br />
deshalb klaffen die Vorkenntnisse<br />
drastisch auseinander.“ Daher<br />
umfasst der Schongauer Kurs 52<br />
Stun<strong>den</strong>, von <strong>den</strong>en 30 Pflicht<br />
sind. Und weil die staatliche<br />
Prüfung nur noch online abgenommen<br />
wird, muss Bohl auch<br />
Internet-Ängste nehmen: „Man<br />
sollte nicht glauben, wie weit die<br />
immer noch verbreitet sind.“ Doch<br />
auch dies scheint dem 67-Jährigen<br />
zu gelingen: „Vergangenes Jahr<br />
hatten wir nur einen ‚Durchfaller‘,<br />
einen Schüler, der zu selbstsicher<br />
war und nach 20 Minuten<br />
die Prüfung beendet hat.“ Sonst<br />
liege „die Erfolgsquote nahe 100<br />
Prozent“, sagt Bohl — nicht ohne<br />
Stolz.<br />
ts<br />
<br />
<br />
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november / dezember <strong>2016</strong> | 15
Wildsteiger Zimmerer arbeiteten am Schachenschloss<br />
Königlich arbeiten,<br />
schlafen und rechnen<br />
Wildsteig | Mit ein klein wenig<br />
zeitlicher Unschärfe kann die Behauptung<br />
aufgestellt wer<strong>den</strong>, dass<br />
seine Majestät König Ludwig II.<br />
höchstpersönlich die Arbeitsstätte<br />
von Josef Unhoch (58) und Michael<br />
Bussjäger (23) im vergangenen<br />
Sommer bestimmt hat — die wohl<br />
schönste in Bayern: Die bei<strong>den</strong><br />
Zimmerer aus Wildsteig hatten<br />
im Wettersteingebirge unterhalb<br />
des Schachenschlosses das Dach<br />
der Hütte im Alpengarten neu einzuschindeln.<br />
In ihr wohnen jedes<br />
Jahr von Mai bis August die Gärtner<br />
des Botanischen Gartens in<br />
München, die <strong>den</strong> Alpengarten als<br />
Außenstelle auf über 1800 Metern<br />
Meereshöhe pflegen.<br />
Viele Male tastete sich Unhoch<br />
zwischen dem 22. August und 9.<br />
September <strong>2016</strong> mit einem PSstarken<br />
Pickup mit Vierradantrieb<br />
und Sperrdifferenzial <strong>den</strong> engen<br />
Fahrweg zum Schachenschloss<br />
empor und auch wieder hinunter.<br />
Hochkonzentriert,<br />
vor- und rückwärts rangierend<br />
in <strong>den</strong> Spitzkehren, im<br />
Schritttempo über Felsbrocken,<br />
die normalen Pkw die<br />
Ölwanne auf- oder <strong>den</strong> Auspuff<br />
abreißen wür<strong>den</strong>. Wie<br />
der Autor dieser Zeilen erfahren<br />
durfte, ist selbst <strong>für</strong><br />
Beifahrer Schwindelfreiheit<br />
unabdingbar, <strong>den</strong>n an<br />
zahlreichen Stellen fällt der Fels<br />
direkt neben der Fahrbahn viele<br />
hundert Meter steil ab. Zimmerer<br />
sind schwindelfrei, und Josef<br />
Unhoch ist zudem ein Vertrauen<br />
erweckender Fahrer. Den schmalen<br />
Steg über Stock und Stein<br />
hatte König Ludwig durch Fels<br />
und Wald hauen lassen, bevor er<br />
von 1869 bis 1872 das Schlösschen<br />
als Holzständerbau im Schweizer<br />
Chalet-Stil nach Plänen von Georg<br />
Dollmann errichten ließ.<br />
Nur morgens hoch,<br />
nur abends runter<br />
Der heutige Fahrweg ist nur geringfügig<br />
breiter. An kaum einer<br />
Stelle ist Begegnungsverkehr<br />
möglich. Wenn jemand entgegenkommt,<br />
heißt es <strong>für</strong> Einen:<br />
kunstfertigst rückwärts rangieren,<br />
Abrutschen jederzeit möglich. Von<br />
Schloss Elmau bis zum Schachen<br />
sind es elf Kilometer Fahrstrecke.<br />
Weil oben auch ein Wirtshaus<br />
beliefert wird und dessen Personal<br />
an- und abreist, gilt das ungeschriebene<br />
Weg-Gesetz: „Hoch<br />
möglichst nur morgens, runter<br />
möglichst nur abends“, erzählt<br />
Unhoch.<br />
Seinerzeit schafften Pferde und<br />
Träger auf dem Steig das königliche<br />
Baumaterial ins Wettersteingebirge.<br />
Dieses Jahr lieh<br />
sich Stefan Hindelang, Chef der<br />
Wildsteiger Zimmerei Bertl, von<br />
einem befreundeten Maurer <strong>den</strong><br />
Pickup aus, damit die Mitarbeiter<br />
ins Gebirge gelangten — wie<br />
auch die Holzschindeln <strong>für</strong>s Dach<br />
der Gartenhütte. Unhoch erinnert<br />
sich an „vier Paletten mit einem<br />
geschätzten Gewicht von rund<br />
einer Tonne“. Hindelang überschlägt<br />
„grob 1 600 Schindeln mit<br />
unterschiedlichem Deckmaß, weil<br />
alle unterschiedlich breit sind“.<br />
Die gedeckte Dachfläche misst<br />
80 Quadratmeter, die Schindeln<br />
überlappen sich. Bei ihrer Länge<br />
von 40 und einer durchschnittlichen<br />
Breite von zwölf Zentimetern<br />
kommt Hindelang auf 200 Quadratmeter,<br />
wür<strong>den</strong> die Schindeln<br />
alle nebeneinander gelegt. „<strong>Das</strong><br />
muss uns der König schon wert<br />
sein“, scherzt der Zimmereichef<br />
auch einge<strong>den</strong>k des Preises <strong>für</strong><br />
die traditionell handgespaltenen<br />
Lärchenholzschindeln aus heimischen<br />
Hölzern, die er aus dem<br />
Oberallgäu bezogen hatte.<br />
Jeweils vier Tage pro Woche arbeiteten<br />
Unhoch und Bussjäger<br />
am Schachen. Anfangs entfernten<br />
sie die alten Schindeln und<br />
Dachlatten von der Gartenhütte<br />
und fuhren sie ins Tal, bevor sie<br />
neu eindecken konnten. „Da wird<br />
bei jeder Fahrt genau geplant,<br />
was gela<strong>den</strong> wird“, sagt Unhoch.<br />
Zeitweise war ein zweiter Wildsteiger<br />
Handwerksbetrieb mit auf<br />
der Baustelle: Der Schmiedebetrieb<br />
von Georg Sieber lieferte und<br />
montierte eine freitragende Dachrinne<br />
aus sechs Millimeter dickem<br />
Edelstahl. Es ist die Vorstellung<br />
wert, wie das schwere und meterlange<br />
Trumm durch die Spitzkehren<br />
und am Fels vorbei jongliert<br />
wurde.<br />
Übernachtet haben Unhoch und<br />
Bussjäger im Schlafhaus der Berggaststätte,<br />
wo früher die Tiere und<br />
das Gesinde des Königs untergebracht<br />
waren. Die zwei Zimmerer<br />
aus dem <strong>Altlandkreis</strong> haben also<br />
nicht nur königlich gearbeitet,<br />
sondern auch geschlafen — 24<br />
16 | der altlandkreis
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Josef Unhoch auf dem geschindelten Dach der Gärtnerhütte im Alpengarten<br />
unterhalb des Schachenschlosses, wo er diesen Sommer arbeitete.<br />
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Stun<strong>den</strong> lang umgeben von Blumen<br />
und vom herrlich aromatischen<br />
und nachweislich gesun<strong>den</strong><br />
Duft der Zirbenkiefern. Denn am<br />
Schachen steht neben einem Gebiet<br />
bei Berchtesga<strong>den</strong> der größte<br />
Bestand im Freistaat. Teile des<br />
Schachenschlosses sind ebenfalls<br />
aus Zirbenholz gebaut.<br />
140 Mal auf <strong>den</strong> Daumen<br />
gehauen — theoretisch<br />
Und die Wildsteiger wissen auch,<br />
wie: 1996 war die Zimmerei Bertl<br />
zum ersten Mal mit Arbeiten am<br />
Schachen beauftragt und 2001<br />
im Alpengarten. Unhoch ist der<br />
Schachen-Profi im Betrieb. In <strong>den</strong><br />
Jahren 2000 und 2001 tauschte er<br />
mit das morsche Fachwerk an der<br />
Südwestfassade des Schlosses aus<br />
und versah diese Wetterseite mit<br />
neuen Schindeln. Schmunzelnd<br />
erinnert er sich an damalige Diskussionen<br />
und Rechnereien: Die<br />
run<strong>den</strong> Schindeln waren nur fünf<br />
Zentimeter breit, was <strong>für</strong> die Gesamtfläche<br />
rund 70000 Schindeln<br />
bedeutete. Ursprünglich hätten<br />
Architekt, Denkmalschutz und<br />
Schlösserverwaltung gewollt, dass<br />
die Schindeln wie zu König Ludwigs<br />
Zeiten mit je zwei Nägeln<br />
befestigt wer<strong>den</strong>. „Wenn sie das<br />
durchgesetzt hätten und wir uns<br />
pro 1000 Nägel einmal mit dem<br />
Hammer auf die Finger gehauen<br />
hätten, hätte es 140 Mal geschmerzt“,<br />
rechnet Josef Unhoch<br />
vor. Die Zimmerer konnten damit<br />
schließlich Überzeugungsarbeit<br />
leisten: Die Schindeln wur<strong>den</strong> mit<br />
Metallstiften fixiert.<br />
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Gartens München. In der Hütte wohnen im Sommer die Gärtner.<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 17
Der Weißstorch überwintert<br />
bis südlich der Sahara.<br />
Autobahnen zur Orientierung<br />
zu nutzten. Forschung<br />
ist spannend.<br />
Etliche Arten, die im Sommer in<br />
Nord- oder Nordosteuropa brüten,<br />
überwintern in Südbayern. Am<br />
Ammersee sind dann in großer<br />
Zahl Reiherenten zu beobachten.<br />
Auch Schell-, Tafel- und Kolbenenten<br />
gehören zu hiesigen Wintergästen.<br />
Sie kommen im hohen<br />
Nor<strong>den</strong>, wenn die Gewässer zufrieren,<br />
nicht mehr an ihre Nahrung:<br />
Wasserpflanzen und kleine<br />
Wassertiere wie Muscheln oder<br />
Insektenlarven. Auch Bergfinken<br />
überwintern hier. Sie ernähren<br />
sich von Bucheckern oder besuchen<br />
Futterstellen.<br />
In der Natur ist alles im Fluss: Bei<br />
manchen Arten wie dem Weißstorch<br />
wird verändertes Zugverhalten<br />
beobachtet. Und Christian<br />
Niederbichler, Vogelschutzgebietsbetreuer<br />
am Ammersee, weiß,<br />
dass bei <strong>den</strong> monatlichen Wasservogelzählungen<br />
seit knapp zwei<br />
Jahrzehnten etliche weitgereiste,<br />
nordische Gastvögel mengenmäßig<br />
zurückgingen: „Reiherenten,<br />
vor allem aber Schelleneten und<br />
Tafelenten.“ Internationale Wasservogelzählungen<br />
wür<strong>den</strong> zudem<br />
belegen, „dass diese Arten<br />
nicht mehr so weit fliegen und ein<br />
Teil der Population weiter im Nor<strong>den</strong><br />
<strong>den</strong> Winter verbringen<br />
kann“. Früher<br />
habe es am Ammersee<br />
ab <strong>Dezember</strong> stets größere Trupps<br />
Schellenten gegeben, heute seien<br />
sie nur noch vereinzelt anzutreffen.<br />
Ein ganz anderes Beispiel ist der<br />
Zilpzalp, ein kleiner Laubsänger:<br />
„Er bleibt deutlich länger bei uns,<br />
manche harren bis in <strong>den</strong> <strong>Dezember</strong><br />
aus, und sie kommen auch fast<br />
zwei Wochen früher zurück, als<br />
vor 20 Jahren“, sagt Niederbichler.<br />
Rotmilane habe er 2015 das<br />
ganze Jahr gesehen: „Einige sind<br />
überhaupt nicht weggezogen.“<br />
Die globale Klimaerwärmung<br />
und Veränderungen im Brut- oder<br />
Überwinterungsgebiet könnten<br />
verantwortlich sein, dass manche<br />
Arten früher ankommen, andere<br />
später. <strong>Das</strong> könnte Folgen <strong>für</strong> das<br />
heimische Artengefüge haben:<br />
Kleinere Singvögel haben schon<br />
Nester gebaut und Eier gelegt,<br />
bevor der Kuckuck kommt, meist<br />
in der zweiten Aprilhälfte. Dann<br />
legt er Eier in ein bereits bebrütetes<br />
Nest. Sein Reproduktionserfolg<br />
könnte sinken, wenn die Ankunftszeiten<br />
nicht mehr synchron<br />
sind mit jenen der Ausbrüter. Um<br />
möglichst viele Daten zum Kuckuck<br />
zu erhalten, hat der LBV das<br />
Projekt „Kuckuck mel<strong>den</strong>“ initiiert.<br />
Auf www.lbv.de kann jeder eintragen,<br />
wann und wo der Kuckuck im<br />
Frühjahr erstmals zu hören ist und<br />
bayernweite Ergebnisse einsehen.<br />
Und: Überwinternde Störche können<br />
gemeldet wer<strong>den</strong>.<br />
Fangnetze und<br />
Feuchtgebiete<br />
Weltweit sind jedes Jahr 50 Milliar<strong>den</strong><br />
Zugvögel unterwegs. Alleine<br />
aus Deutschland begeben sich<br />
100 Millionen Vögel von 80 Arten<br />
auf eine gefahrvolle Reise. Ihre<br />
Zahl scheint unerschöpflich, doch<br />
sind viele Arten in ihrem Bestand<br />
gefährdet. Im Mittelmeerraum<br />
wer<strong>den</strong> die Vögel geschossen, mit<br />
Leimruten und Netzen gefangen.<br />
Die Fangnetze an der Küste Ägyptens<br />
erstrecken sich aktuell über<br />
700 Kilometer. Etwa 140 Millionen<br />
Zugvögel fin<strong>den</strong> dort <strong>den</strong> Tod und<br />
wer<strong>den</strong> zur „Delikatesse“. Statistisch<br />
verendet jeder 17. Zugvogel<br />
aus Europa auf seinem Weg nach<br />
Afrika in einem ägyptischen Netz.<br />
Für viele Zugvogelarten ist dieser<br />
jährliche Aderlass bestandsbedrohend.<br />
Ein Problem ist aber<br />
auch der Verlust von geeignetem<br />
Lebensraum im Brutgebiet, im<br />
Winterquartier, an tradierten Rastplätzen.<br />
Es sind auch die Feuchtgebiete,<br />
Wälder, Wiesen und Hecken<br />
im <strong>Altlandkreis</strong>.<br />
ts/cr<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 19
Die Crescentia-Kapelle in einer Waldlichtung bei Dienhausen<br />
Aus einem Gelübde<br />
wurde Kleinod im Wald<br />
Denklingen-Dienhausen | Jede<br />
Woche benötigt Matthäus Unsin<br />
rund 200 Grablichter, die er <strong>den</strong><br />
Besuchern an der Crescentia-<br />
Kapelle zur Verfügung stellt und<br />
dann, nachdem sie abgebrannt<br />
sind, wieder entsorgt. An die<br />
schöne Waldlichtung hat der Dienhausener<br />
neben der Kapelle eine<br />
Grotte, Kreuzweg, Steinlandschaft,<br />
zwei Brunnen und eine Hütte zum<br />
Verweilen gebaut. <strong>Das</strong> Kleinod hat<br />
sich herum gesprochen; ständig<br />
kommen Pilger zur Crescentia-<br />
Kapelle und auch zahlreiche Veranstaltungen<br />
wer<strong>den</strong> hier abgehalten.<br />
Eine schicksalshafte<br />
Fügung<br />
Alles begann, als sein Sohn eigentlich<br />
nicht überlebensfähig zur<br />
Welt kam. Damals gelobte Matthäus<br />
Unsin, dass er eine Kapelle<br />
baut, wenn der Bub überlebt.<br />
Heute ist Daniel Unsin 33 Jahre alt,<br />
führt erfolgreich das Fliesenlegergeschäft<br />
seines Vaters weiter und<br />
hat eine Familie mit drei Kindern.<br />
Als der Säugling damals die schier<br />
unmöglich scheinende Operation<br />
überlebte, war <strong>für</strong> Matthäus Unsin<br />
klar, dass er seinen Schwur in die<br />
Tat umsetzen muss. Ein paar Jahre<br />
strichen ins Land, bis ein entsprechender<br />
Standort gefun<strong>den</strong>,<br />
die Planungen vorhan<strong>den</strong> und<br />
die Genehmigungen eingeholt<br />
waren. Als selbständiger Fliesenlegermeister<br />
waren die zeitlichen<br />
Freiräume knapp, doch durch sein<br />
handwerkliches Geschick konnte<br />
Wunderschön gelegen ist die Crescentia-Kapelle bei Dienhausen. Ein<br />
Fliesenlegermeister hat sie gebaut und pflegt sie.<br />
er ausschließlich in Eigenleistung<br />
das kleine Kirchlein an einer<br />
Waldlichtung errichten. 1990<br />
ließ er die Kapelle auf die Heilige<br />
Crecentia weihen, die in Holz geschnitzte<br />
Figur der Heiligen wurde<br />
von Helmut Hefele geschaffen.<br />
Die Klosterschwester Crescentia<br />
lebte im 18. Jahrhundert im nahen<br />
Kaufbeuren und wurde als junge<br />
Novizin von ihrer Oberin arg unterdrückt.<br />
Nach Erzählungen sollte<br />
Crescentia mit einem Sieb zum<br />
Brunnen gehen und Wasser holen.<br />
Als sie mit einem gefüllten Sieb<br />
zum Kloster zurück kam, wurde<br />
sie anerkannt und diente später<br />
als Oberin der Franziskanerinnen.<br />
Diese Sage kann man auch an einem<br />
Bildstock an der Dienhausener<br />
Waldlichtung nachlesen, ebenso<br />
wie an zahlreichen weiteren Informationstafeln,<br />
die zum Verweilen<br />
und Besinnen einla<strong>den</strong>. „Ich hab<br />
jedes Jahr etwas dazu gebaut“, erzählt<br />
Matthäus Unsin über sein tief<br />
im Glauben verwurzeltes Kleinod,<br />
das er mitten im Wald geschaffen<br />
hat. Da immer wieder Gottesdienste<br />
abgehalten wur<strong>den</strong>, baute er<br />
zunächst einen Altar etwas erhöht<br />
an der Wiese. Dann folgte eine Unterstandhütte<br />
mit Sitzgelegenheiten,<br />
in der vor Weihnachten auch<br />
eine große Krippe aufgebaut wird.<br />
Die Hütte wurde bald zu klein und<br />
musste erweitert wer<strong>den</strong>, zumal<br />
man sich dort auch an verschie<strong>den</strong>sten<br />
Getränken bedienen kann.<br />
Auf einem Fußweg rund um die<br />
Kapelle kann man einen Kreuzweg<br />
beten. Die Stationen sind als Relief<br />
aus Messing gearbeitet und mit einem<br />
Sinnspruch unterlegt, der zum<br />
Nach<strong>den</strong>ken anregen soll. Unsin<br />
kann eigentlich zu jedem Teil eine<br />
Geschichte erzählen; beispielsweise<br />
verfügt jede Kreuzwegstation<br />
über eine andere Felsart.<br />
Frühschoppen nach der<br />
Sonntags-Kirche<br />
Der Kapelle gegenüber kam dann<br />
eine Steinlandschaft dazu mit<br />
Brunnen, großem Findling und<br />
einer überdachten Anschlagtafel.<br />
Hier haben Besucher schon zahlreiche<br />
Devotionalien hinterlegt<br />
wie Rosenkränze, Heiligen- und<br />
Engelsfiguren. Irgendwann hat<br />
Matthäus Unsin auch eine Solaranlage<br />
aufgestellt, damit die<br />
Kapelle beleuchtet, die Brunnen<br />
plätschern oder die Weihnachtslichter<br />
strahlen können. Ständig<br />
wandern Besucher, Spaziergänger<br />
und Familien mit Kindern in <strong>den</strong><br />
Wald, an <strong>den</strong> Sonntagen kommen<br />
nach der Kirche auch einige zum<br />
Frühschoppen an die Kapelle.<br />
Hinter dem sehr gepflegten Areal<br />
steckt natürlich viel Aufwand. Matthäus<br />
Unsin fährt täglich zweimal<br />
hinaus, um nach dem Rechten<br />
zu sehen. Bei <strong>den</strong> Getränken und<br />
Kerzen stehen nur kleine Kassen<br />
20 | der altlandkreis
Matthäus Unsin hat mit dem Bau<br />
dieses Kirchleins ein Gelübde eingelöst.<br />
<strong>für</strong> freiwillige Spen<strong>den</strong>, doch es<br />
findet sich immer genug Geld darin,<br />
um die Unkosten zu decken.<br />
Bei größeren Einsätzen unterstützen<br />
<strong>den</strong> Erbauer auch seine Frau<br />
Gitti sowie Schwester, Schwager<br />
und Nachbarn.<br />
28 Kerzen vom ersten<br />
Advent bis Dreikönig<br />
Von der schönen Stimmung in der<br />
Weihnachtszeit schwärmen die<br />
Besucher besonders und da<strong>für</strong><br />
wird auch einiges getan. Vom ersten<br />
Advent bis Dreikönig wer<strong>den</strong><br />
28 Laternen entlang des Weges<br />
vom Parkplatz bis zur Lichtung aufgestellt,<br />
die täglich<br />
mit einer neuen<br />
Kerze angezündet<br />
wer<strong>den</strong>. „Ich kaufe<br />
die Kerzen palettenweise“,<br />
bemerkt<br />
Matthäus Unsin<br />
am Rande, <strong>den</strong>n<br />
auch die Opferkerzen<br />
an der Kapelle<br />
wer<strong>den</strong> in dieser<br />
Zeit vermehrt angezündet.<br />
Mittlerweile<br />
haben sich<br />
Veranstal-<br />
etabliert,<br />
einige<br />
tungen<br />
die zahlreiche Besucher anziehen.<br />
Von der Bundeswehr wird jedes<br />
Jahr eine Christmette abgehalten,<br />
die Denklinger wallfahrten<br />
alljährlich zu Fuß hierher, halten<br />
Gottesdienst mit Blaskapelle und<br />
anschließendem gemütlichen<br />
Teil. Der Denklinger Frauenchor<br />
lädt zu einer Andacht. Auch die<br />
Sachsenrieder kommen mit einer<br />
Radl-Wallfahrt regelmäßig nach<br />
Dienhausen und in der Adventszeit<br />
wird ein großes Konzert unter freiem<br />
Himmel organisiert. „Letztes<br />
Jahr war es ein Benefizkonzert <strong>für</strong><br />
Margit Lindner, alle anderen Veranstaltungserlöse<br />
gingen an unsere<br />
Rumänienhilfe“, nennt Matthäus<br />
Unsin stets einen guten Zweck.<br />
Denn er ist nicht nur der Macher<br />
dieses Kleinods bei Dienhausen,<br />
sondern auch seit 20 Jahren der<br />
Motor <strong>für</strong> die Rumänienhilfe, die<br />
mit Unterstützung einiger Freunde<br />
aus Denklingen und Altenstadt<br />
ein Waisenhaus samt Betreuung<br />
von Straßenkindern in Rumänien<br />
sowie eine Kapelle in Ungarn aufgebaut<br />
hat. Und in diesem Zusammenhang<br />
hat Unsinn auch schon<br />
wieder die nächste Idee <strong>für</strong> seine<br />
Waldlichtung: Eine ungarische<br />
Kirche mit ihrer besonderen run<strong>den</strong><br />
Architektur möchte Matthäus<br />
Unsin im Kleinformat neben der<br />
Crescentia-Kapelle errichten. „<strong>Das</strong><br />
mach ich dann im nächsten Jahr“,<br />
meint er — doch der Platz ist schon<br />
vorbereitet.<br />
rg<br />
In der Unterstandhütte stehen verschie<strong>den</strong>ste<br />
Getränke zur Verfügung, die man <strong>für</strong> eine freiwillige<br />
Spende einfach nehmen darf.<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 21
ALLERLEI IM ALTLANDKREIS I<br />
Viel geboten beim Endspurt <strong>2016</strong><br />
„Maulquappen“ kommen nach Ingenried<br />
Bergsteigerchor gibt zwei Konzerte<br />
Ingenried | Die „Maulquappen“, das sind Andy<br />
Schlarnhaufer, das singende Fossil an der Gitarre und<br />
Hermann Hintner, der Multimusiker, der sowohl am<br />
Bass als auch an der Tuba zuhause ist und nebenbei<br />
noch die Klarinette oder das Saxophon malträtiert.<br />
Er ist der ruhende Gegenpol zu Franz Lachenmair,<br />
dem Köpfchen der Gruppe, vor dem kein Instrument<br />
sicher ist. Am 5. <strong>November</strong> präsentieren die „Maulquappen“<br />
in der Ingenrieder Mehrzweckhalle ihr Programm<br />
voller Überraschungen. Ab 20 Uhr, der Einlass<br />
ist ab 19 Uhr, erleben ihre Gäste Mundartliches und<br />
Fremdsprachliches, Gedichte und Geschichten sowie<br />
Musik quer durch sämtliche Stilrichtungen. Dabei packen<br />
sie <strong>den</strong> täglichen Sinn und Unsinn unserer Zeit<br />
am Schopf und treiben ihren Spaß damit. Satire und<br />
Selbstironie, Derbes und Melancholisches wer<strong>den</strong><br />
bunt gemischt. Karten zum Preis von 13 Euro<br />
gibt es im Vorverkauf bei Sonja Marten<br />
unter Telefon 08868 / 187039.<br />
tis<br />
Schongau / Rottenbuch | Eine Institution<br />
im <strong>Altlandkreis</strong> ist der Schongauer<br />
Bergsteigerchor. In der Adventszeit<br />
lädt er zu zwei stimmungsvollen Adventsingen<br />
ein. <strong>Das</strong> erste findet am<br />
Sonntag, 4. <strong>Dezember</strong> um 15 Uhr in<br />
der Stadtpfarrkirche Schongau statt.<br />
Neben <strong>den</strong> routinierten Sängern des<br />
Bergsteigerchores wird der Kinderund<br />
Jugendchor Rottenbuch, das<br />
Schongauer Streicher-Ensemble, die<br />
Allgäuer Alphornbläsergruppe „Edelweiß“<br />
und ein Posaunenquintett der<br />
Musikschule Schongau mitwirken. Am<br />
darauf folgen<strong>den</strong> Sonntag, 11. <strong>Dezember</strong><br />
ist der Bergsteigerchor dann in<br />
der Stiftskirche Rottenbuch ebenfalls<br />
um 15 Uhr zu hören. Dazu hat er das<br />
Jodlerduo Böck aus Weißensee, die<br />
Holzwurm-Musi aus Bad Kohlgrub,<br />
die Wildsteiger Jakobi-Musi und eine<br />
Blechbläsergruppe aus Rottenbuch<br />
um sich geschart. Beide Adventsingen<br />
wer<strong>den</strong> mit Erzählungen von<br />
Ernst Erhard „aus der Weihnachtsbäckerei“<br />
bereichert. Der Eintritt zu<br />
<strong>den</strong> Konzerten ist frei, Spen<strong>den</strong> sind<br />
willkommen.<br />
rg<br />
Benefizkonzert mit der Hirschvogel-Musikkapelle<br />
Leeder | Seit Anfang der Neunzigerjahre<br />
leisten Rudolf Lang und Matthäus Unsin in<br />
Form einer privaten Hilfsaktion in der Nähe<br />
des rumänischen Caransebeş am Fuß der<br />
Karpaten Außergewöhnliches. Die bei<strong>den</strong><br />
Handwerker und viele weitere Helfer haben<br />
in <strong>den</strong> letzten Jahren oft die lange Reise von<br />
1 500 Kilometern auf sich genommen und<br />
viele „Urlaube“ in Rumänien verbracht, um<br />
zahlreichen Heimkindern eine menschenwürdige<br />
Umgebung zu schaffen. Neben der<br />
Arbeit im dortigen Kinderheim kümmern sich<br />
die vielen Freiwilligen zudem auch um die<br />
Straßenkinder sowie die Versorgung in <strong>den</strong><br />
dortigen Suppenküchen. Bereits 2005 und<br />
2011 veranstaltete die Hirschvogel Automotive<br />
Group ein Benefizkonzert zugunsten des Kinderheims<br />
in Rumänien. Mit dem diesjährigen<br />
Konzert soll zudem an Dr. Manfred Hirschvogel,<br />
der 2010 verstorben ist, erinnert wer<strong>den</strong>.<br />
Es war stets sein persönlicher Wunsch, diese<br />
Projekte von Rudolf Lang und Matthäus Unsin<br />
mit Benefizkonzerten zusammen mit der<br />
1990 gegründeten Hirschvogel-Musikkapelle<br />
zu unterstützen. <strong>Das</strong> diesjährige Konzert zugunsten<br />
des rumänischen Kinderheims und<br />
der Suppenküche findet am Samstag, 12.<br />
<strong>November</strong> um 20 Uhr in der Fuchstalhalle<br />
Leeder statt. Karten <strong>für</strong> fünf Euro gibt es an<br />
der Abendkasse (soweit dann noch verfügbar)<br />
und in zahlreichen Vorverkaufsstellen: in<br />
Inge’s Handarbeitstreff (Denklingen), bei Fliesen<br />
Unsin (Dienhausen), in <strong>den</strong> Hirschvogel-<br />
Betriebsbüros und <strong>den</strong> Kantinen (Denklingen<br />
und Schongau), bei Marmor Lang (Altenstadt),<br />
in <strong>den</strong> Sparkassen Denklingen<br />
und Leeder sowie in der Bäckerei<br />
Wink (Denklingen).<br />
tis<br />
22 | der altlandkreis
Hobby- und Handwerkermarkt in der Gemeindehalle<br />
Wildsteig | Facettenreich sind die Stände, weihnachtlich<br />
ist die Stimmung, wenn über 30 Künstler,<br />
Bastler und Heimwerker ihre Arbeiten am 19.<br />
und 20. <strong>November</strong> in der Gemeindehalle Wildsteig<br />
zum Verkauf ausstellen. Die Landjugend organisiert<br />
eine Tombola bei der es tolle Preise — unter<br />
anderem eine Krippe — zu gewinnen gibt. Beim<br />
letztmaligen Handwerkermarkt vor zwei Jahren<br />
hatte Klaus Benkert eine Krippe gestiftet und auch<br />
heuer wird sich der Wildsteiger wieder <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
Hauptpreis verantwortlich zeigen. Für das leibliche<br />
Wohl sorgen die Kuchenbäckerinnen. Die Ausstellung<br />
wird durch einen Büchermarkt ergänzt. Der<br />
Eintritt zum Markt, der am Samstag von<br />
11 bis 18 Uhr und Sonntag von 10 bis 17<br />
Uhr geöffnet hat, ist frei.<br />
tis<br />
Gemeinsam auf die höchsten Berge der Welt<br />
Schongau | Sechs Achtausender, zwei Leben, eine<br />
Lei<strong>den</strong>schaft! Antworten auf die Frage, wie es ist,<br />
wenn ein Ehepaar nicht nur die Abenteuer des Alltags<br />
besteht, sondern zusammen auf <strong>den</strong> höchsten<br />
Bergen der Welt steht, geben Alix von Melle und<br />
Luis Stitzinger am Donnerstag, 17. <strong>November</strong> im<br />
Schongauer Sparkassenforum. Sie sind seit 2011<br />
verheiratet und mittlerweile das erfolgreichste<br />
deutsche Höhenbergsteigerpaar. In einer mit einem<br />
Multivisionsvortrag kombinierten Lesung aus<br />
ihrem 2015 erschienenen Buch „Lei<strong>den</strong>schaft <strong>für</strong>s<br />
Leben“ teilen sie ihre Erfahrungen mit <strong>den</strong> Besuchern.<br />
Der Eintritt <strong>für</strong> <strong>den</strong> spannen<strong>den</strong> Vortrag, zu<br />
dem die Organisatoren des Alpenvereins Schongau<br />
alle Interessierte herzlich einla<strong>den</strong>, beträgt<br />
an der Abendkasse zehn Euro. Im Vorverkauf in<br />
<strong>den</strong> Sparkassenfilialen in der Altstadt und Schongau-West<br />
gibt es die Karten <strong>für</strong> neun<br />
Euro. Die Veranstaltung beginnt um<br />
19.30 Uhr. tis<br />
Feuerwehr Schongau — Kalender-Verlosung<br />
e Schongau | Wer noch ein<br />
passendes Weihnachtsgeschenk<br />
sucht, oder einfach<br />
nur mit einem kleinen Betrag<br />
eine gute Sache fördern<br />
möchte, dem sei der Wandkalender<br />
<strong>für</strong> das Jahr 2017<br />
der Feuerwehr Schongau ans<br />
Herz gelegt. Dieser wurde im<br />
Rahmen der Feierlichkeiten<br />
ihres 150-jährigen Jubiläums<br />
Wer sie gewinnen möchte,<br />
herausgebracht. Der Kalender schickt einfach eine Postkarte<br />
ist reich bebildert mit beeindrucken<strong>den</strong><br />
Motiven aus dem Einsatzbereich<br />
der Feuerwehr. Bei<br />
Schreibwaren Einzinger, bei der<br />
mit dem Stichwort „Feuerwehr-<br />
Kalender“ an „altlandkreis“,<br />
Birkland 40, 86971 Peiting.<br />
Oder eine E-Mail an info@altlandkreis.de.<br />
Bitte immer mit<br />
Bücher Galerie, bei Spiel und<br />
proBaby, in der Bücherei Schongau<br />
vollständiger Absenderadres-<br />
sowie bei der Feuerwehr se, schließlich erreichen die<br />
selbst ist der Kalender <strong>für</strong> 19,95<br />
Euro erhältlich. Der „altlandkreis“<br />
verlost fünf Exemplare des<br />
Kalender ihre neuen Besitzer<br />
per Post. Einsendeschluß<br />
ist der 15. Notis<br />
bildgewaltigen Kalenders.<br />
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unsere Bo<strong>den</strong>vielfalt!<br />
Musikalischer Advent im Flößermuseum<br />
Lechbruck | Einen festlichen Abend im Flößermuseum gestalten<br />
die Marktoberdorfer Stubenmusik mit Johanna Reiser, Renate Eggensberger,<br />
Irmgard Rocham, Bernhard Riedel, Josef Frei und das<br />
Ehepaar Gabi und Rudi Wörmann. Zur Adventszeit haben die Musikanten<br />
besinnliche und fröhliche Lieder, Weisen und Geschichten<br />
in Allgäuer und Oberbayerischer Mundart im Programm — als passende<br />
Einstimmung auf das bevorstehende Weihnachtsfest. Der<br />
Förderverein lädt herzlich in die Tenne des Flößermusett<br />
ist<br />
frei.<br />
ums ein am 16. <strong>Dezember</strong> um 19.30 Uhr. Der Eintritt<br />
ts<br />
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november / dezember <strong>2016</strong> | 23
Die Klinik <strong>für</strong> Orthopädie und Unfallchirurgie<br />
Mehr als nur Grundund<br />
Regelversorgung<br />
Sonderveröffentlichung der<br />
Weilheim / Schongau | Die Häuser<br />
der Krankenhaus GmbH in Weilheim<br />
und Schongau sind Krankenhäuser<br />
der Grund- und Regelversorgung.<br />
In einigen Abteilungen<br />
geht das Spektrum jedoch weit<br />
über diese Anforderungen hinaus,<br />
was zum Beispiel die standortübergreifende<br />
Klinik <strong>für</strong> Orthopädie<br />
und Unfallchirurgie<br />
unter<br />
der Leitung<br />
von Dr. Thomas<br />
Löffler<br />
beweist.<br />
Nachdem er<br />
die Klinik vor<br />
anderthalb Jahren<br />
als Chefarzt übernommen<br />
hatte, konnte schon einiges bewirkt<br />
wer<strong>den</strong>. Unter anderem<br />
wer<strong>den</strong> mittlerweile zahlreiche<br />
nicht alltägliche und hochkomplexe<br />
Eingriffe mit einem enormen<br />
technischen Aufwand bei der<br />
Krankenhaus GmbH durchgeführt.<br />
Beckenchirurgie, Wirbelsäulenunfälle<br />
oder komplexe Endoprothetik<br />
sind nur einige Bereiche aus dem<br />
Leistungsspektrum, welches nahezu<br />
gleichermaßen in <strong>den</strong> Kliniken<br />
Schongau und Weilheim angeboten<br />
wird. „Mittelfristig kann es<br />
durchaus sein, dass wir die ein<br />
oder anderen Schwerpunkte setzen“,<br />
verrät Dr. Löffler, auch wenn<br />
sich diese „erst noch herauskristallisieren“.<br />
Damit meint Dr. Löffler<br />
ohnehin nur speziellere Fälle,<br />
schließlich ist es ihm wichtig, dass<br />
die Versorgung sowohl in Schongau<br />
als auch in Weilheim sichergestellt<br />
ist. Auffällig ist die Tatsache,<br />
dass die Medizin einerseits immer<br />
komplexer, andererseits aber auch<br />
die Medizintechnik immer fortschrittlicher<br />
wird, so dass <strong>für</strong> die<br />
Patienten immer individuellere Lösungen<br />
gefun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> können.<br />
„Hier ist dann vor allem Kreativität<br />
gefragt“, so Dr. Löffler. Wie bedeutend<br />
diese Forderung ist, zeigen<br />
stellvertretend drei Fälle aus der<br />
Krankenhaus GmbH.<br />
Ein 3D-geprinteter<br />
Beckenteilersatz<br />
Seit Monaten hatte der 84-jährige<br />
Dominikus Graf extreme Schmerzen<br />
im Bein, war seit zwei Monaten<br />
bettlägerig — praktisch ein<br />
Pflegefall. Über Umwege gelangte<br />
der Uffinger schließlich in die<br />
Orthopädie und Unfallchirurgie<br />
von Dr. Thomas Löffler, der <strong>den</strong><br />
Rentner nach einer Röntgenaufnahme<br />
gleich da behielt. „Was<br />
ich sah, gefiel mir ganz und gar<br />
nicht“, blickt Dr. Löffler<br />
zurück. Es stellte<br />
sich heraus, dass ein<br />
vor mehreren Jahren<br />
implantiertes künstliches<br />
Hüftgelenk locker<br />
gewor<strong>den</strong> war<br />
und die gelockerte<br />
Komponente durch<br />
die ständige Bewegung<br />
einen schweren<br />
knöchernen<br />
Defekt im Beckenskelett<br />
verursacht<br />
hatte. Kurzum, <strong>den</strong><br />
kompletten Knochen<br />
„aushöhlte“. Die Prothese<br />
musste schnellstmöglich<br />
gewechselt wer<strong>den</strong>. Durch <strong>den</strong><br />
bereits verursachten Scha<strong>den</strong> war<br />
jedoch eine schwierige Situation<br />
entstan<strong>den</strong>. Dr. Löffler und sein<br />
Team ließen sich anhand einer<br />
durchgeführten Computertomographie<br />
ein Modell vom Becken<br />
des Patienten in einem 3D-Drucker<br />
ausdrucken (Foto links) und planten<br />
zusammen mit Ingenieuren<br />
einer Firma aus Oberpfaffenhofen<br />
und Belgien ein individuell auf<br />
<strong>den</strong> Patienten abgestimmtes Implantat,<br />
in welchem das Kugelgelenk<br />
der Hüftprothese zukünftig<br />
Platz fin<strong>den</strong> sollte. Besonderes Augenmerk<br />
wurde dabei auf die Verankerung<br />
des Implantats im noch<br />
vorhan<strong>den</strong>en Knochen gelegt. In<br />
einer ersten Operation musste<br />
Dominikus Graf zunächst das alte<br />
Hüftgelenk entfernt wer<strong>den</strong>. Es<br />
folgten ein paar Wochen im Liegen.<br />
In dieser Zeit wurde das Implantat<br />
nicht nur geplant, sondern<br />
<strong>Das</strong> Implantat aus dem 3D-Drucker, welches<br />
Knochen und Prothese zukünftig verbindet.
ereits mittels eines Titan-3D-Druckers<br />
hergestellt. In einer vierstündigen<br />
Operation implantierten die<br />
Ärzte es dem Patienten schließlich,<br />
zusammen mit dem Wiedereinbau<br />
des Prothesenschaftes. <strong>Das</strong> Modell<br />
des Beckens diente Dr. Löffler und<br />
seinen Assistenten während der<br />
gesamten OP als unterstützendes<br />
Anschauungsobjekt.<br />
„Mittlerweile habe ich gar keine<br />
Schmerzen mehr“, freut sich Graf,<br />
nachdem er im Mai diesen Jahres<br />
operiert wor<strong>den</strong> war. Nach dem<br />
Eingriff wurde er weitere zehn<br />
Tage stationär in der Klinik behandelt,<br />
ehe es <strong>für</strong> vier Wochen auf<br />
Reha ging. „Es wurde von Tag zu<br />
Tag besser“, bestätigt Grafs Ehefrau.<br />
Einzig das Wetter in dieser<br />
Zeit bedauert sie rückblickend:<br />
„Leider regnete es so viel, sonst<br />
hätten wir noch weitaus mehr<br />
Ausflüge gemacht.“ Wie lange ein<br />
solches Implantat hält, kann nicht<br />
abschließend vorhergesagt wer<strong>den</strong>.<br />
„Es macht einen soli<strong>den</strong> Eindruck“,<br />
bekräftigt Dr. Löffler, der<br />
aber auch erklärt, dass es immer<br />
darauf ankomme, wie das Implantat<br />
mit dem Knochen verwächst.<br />
Die Titanwabenstruktur sei da<strong>für</strong><br />
ideal. Solche „Spezialfälle“, wie<br />
Dr. Löffler sie nennt, seien zwar<br />
die Ausnahme, aber stets eine<br />
große Herausforderung. „<strong>Das</strong> erfüllt<br />
einen persönlich schon mit<br />
Stolz, wenn man einem Patienten<br />
derart helfen kann“, erklärt er. „In<br />
diesem Fall hat alles auf <strong>den</strong> Millimeter<br />
gepasst“, betont Dr. Löffler<br />
gerade deshalb, weil er weiß, dass<br />
„man als Chirurg nicht alles in der<br />
eigenen Hand hat“. Es gibt viele<br />
Parameter, die mit einberechnet<br />
wer<strong>den</strong> müssen, schließlich sei<br />
die Komplikationsrate von 20 bis<br />
30 Prozent bei einer solchen OP<br />
enorm hoch. Letztlich freute sich<br />
selbstverständlich insbesondere<br />
Dominikus Graf, der dem Krankenbett<br />
rasch entflohen ist und bereits<br />
nach wenigen Wochen praktisch<br />
beschwerdefrei gehen konnte. Und<br />
auch sein Schuhmacher freut sich<br />
über <strong>den</strong> positiven Ausgang, da<br />
sich Graf, um die Hüftschmerzen<br />
ein wenig zu lindern, jeweils einen<br />
seiner Schuhe hatte erhöhen<br />
lassen, was nun wieder rückgängig<br />
gemacht wer<strong>den</strong> muss. „<strong>Das</strong><br />
macht aber nichts, ich bin mit meinem<br />
Schuhmacher gut befreundet“,<br />
schmunzelt Dominikus Graf.<br />
Oberschenkelersatz samt<br />
Hüft- und Kniegelenk<br />
Vor Jahren hatte eine Patientin bereits<br />
ein künstliches Knie eingesetzt<br />
bekommen. Wegen eines Sturzes<br />
vor rund zwei Jahren hatte sie sich<br />
<strong>den</strong> Oberschenkel oberhalb der<br />
Prothese gebrochen und wurde<br />
infolgedessen mehrere Male operiert.<br />
Zuletzt klagte sie seit Wochen<br />
über zunehmende Schmerzen. Die<br />
letztendlich einzige Alternative war<br />
der Ersatz des gesamten Oberschenkelknochens<br />
inklusive Hüftgelenk<br />
und Übergang in ein neues<br />
Kniegelenk. Solch eine OP zählt zu<br />
<strong>den</strong> kompliziertesten und schwersten<br />
Eingriffen und geht in der Regel<br />
Diese Oberschenkelprothese wurde<br />
der Patientin eingesetzt.<br />
über die Kompetenz eines Kreiskrankenhauses<br />
hinaus — nicht so<br />
bei der Krankenhaus GmbH. Dr.<br />
Löffler und zwei Assistenten setzten<br />
der Patientin in einer vierstündigen<br />
Operation die 40 Zentimeter lange<br />
Prothese samt Kniegelenk ein. Die<br />
Patientin überstand <strong>den</strong> schwer<br />
belasten<strong>den</strong> Eingriff sehr gut und<br />
ist mittlerweile auf Reha.<br />
Navigationssystem <strong>für</strong><br />
höhere Patientensicherheit<br />
Bei bestimmten Operationen, bei<br />
<strong>den</strong>en Schrauben oder Platten<br />
eingebracht wer<strong>den</strong> müssen, ist<br />
die Darstellung über Röntgenbildwandler<br />
im Operationssaal<br />
sehr schwierig, da es sich um<br />
komplexe, dreidimensionale Knochen<br />
handelt, und eine Röntgenaufnahme<br />
auf zwei Ebenen beschränkt<br />
ist. Dies führt manchmal<br />
zu Fehllagen der eingebrachten<br />
Schrauben, da die richtige Position<br />
so nur ganz schwer zu erkennen<br />
ist. Im schlimmsten Fall wird etwa<br />
ein Nervenkanal „angebohrt“ —<br />
das Bein kann nicht mehr bewegt<br />
wer<strong>den</strong>. Deshalb verwen<strong>den</strong> Dr.<br />
Thomas Löffler und sein Team bei<br />
einigen Eingriffen ein Navigationssystem,<br />
so zum Beispiel bei<br />
bestimmten Beckenbrüchen, bei<br />
<strong>den</strong>en die Stabilität des Beckenrings<br />
nicht mehr gewährleistet<br />
ist. Solche Patienten sind immobil<br />
und haben starke Schmerzen.<br />
Dabei wird der Computertomographiedatensatz<br />
— die Patienten<br />
liegen bei der CT exakt wie bei der<br />
späteren OP — in das System eingespeist<br />
und während der Operation<br />
mit dem Ist-Zustand im OP-Saal<br />
abgeglichen. <strong>Das</strong> heißt, es wer<strong>den</strong><br />
mit einem sogenannten Pointer<br />
bestimmte Punkte des Beckenskeletts<br />
abgegriffen und mit dem<br />
Datensatz abgeglichen. Schlussendlich<br />
kann auf <strong>den</strong> Millimeter<br />
genau, ohne Röntgenstrahlen,<br />
über <strong>den</strong> Monitor des Navigationssystems<br />
die Schraube exakt dort<br />
positioniert wer<strong>den</strong>, wo der Chirurg<br />
sie haben will. „<strong>Das</strong> erleich-<br />
Ein Navigationssystem erleichtert<br />
tert die Arbeit <strong>für</strong> uns Chirurgen die Arbeit der Chirurgen — und erhöht<br />
die Patientensicherheit.<br />
enorm“, bestätigt Dr. Löffler.<br />
So erging es auch einer Patientin.<br />
Sie hatte sich das Sitz- und Schambein<br />
gebrochen, außerdem das<br />
Kreuzbein. Sie war vollkommen<br />
immobil bettlägerig und hatte<br />
starke Schmerzen. Nach der Operation<br />
konnte sie sofort an Krücken<br />
aufstehen und mit dem Laufen beginnen.<br />
Dies ist vor allem bei älteren<br />
Patienten wichtig, da sie nur<br />
noch einen Bruchteil der früheren<br />
Muskelmasse besitzen und durch<br />
die Immobilität täglich zusätzlich<br />
im Prozentbereich daran verlieren,<br />
wie Dr. Löffler erklärt. Die Technologie<br />
mit dem Navigationssystem<br />
verbessert die Patientensicherheit<br />
wesentlich, weswegen diese auch<br />
bei Dr. Florian Soldner in der Wirbelsäulenchirurgie<br />
zum Einsatz<br />
kommt.<br />
tis<br />
Wenige Wochen nach der OP: Dr.<br />
Thomas Löffler freut sich gemeinsam<br />
mit seinem Patienten, Dominikus<br />
Graf, über die Fortschritte.<br />
> > > KONTAKT<br />
Klinik <strong>für</strong> Orthopädie und Unfallchirurgie<br />
Sekretariat Weilheim: Telefon: 0881 / 188-593, Telefax: 0881 / 188-679<br />
E-Mail:ch-sek-wm@kh-gmbh-ws.de<br />
Sekretariat Schongau: Telefon: 08861 / 215-292, Telefax: 08861 / 215-693<br />
E-Mail: sgunfallchirurgie@kh-gmbh-ws.de<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 25
Dr. Solveig Groß — neue Chefärztin bei der Krankenhaus GmbH<br />
Eine wertschätzende<br />
Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />
Der Storch am Eingang des<br />
Krankenhauses vermeldet die<br />
neugeborenen Kinder.<br />
Sonderveröffentlichung der<br />
Weilheim/Schongau | Dr. Solveig<br />
Groß ist ab 15. <strong>November</strong> neue<br />
Chefärztin der Gynäkologie und<br />
Geburtshilfe bei der Krankenhaus<br />
GmbH Landkreis Weilheim-Schongau.<br />
Zuvor wird sie knapp zwei<br />
Monate lang ihren „winzig kleinen<br />
Beitrag <strong>für</strong> eine bessere Welt<br />
leisten“, wie sie es nennt. Ende<br />
September machte sie sich auf <strong>den</strong><br />
Weg nach Myanmar, um dort <strong>für</strong><br />
„Ärzte ohne Grenzen“ zu arbeiten.<br />
Nach einer dreimonatigen Tätigkeit<br />
in Pakistan ist es bereits ihre zweite<br />
„Reise“ <strong>für</strong> die unparteiische,<br />
humanitäre Hilfsorganisation, die<br />
sich bewusst in Ländern mit einer<br />
hohen Kinder- und auch Müttersterblichkeitsrate<br />
engagiert. Dort<br />
wird mit westlichem Know-how<br />
versucht, neben der medizinischen<br />
Betreuung auch Aufklärungsarbeit<br />
zu leisten. Eine Herzensangelegenheit<br />
<strong>für</strong> Solveig Groß, Mutter dreier<br />
Kinder. Wieder in der Heimat, will<br />
sie dann als neue Chefärztin das<br />
Vertrauen der Landkreis-Politik in<br />
die Geburtshilfe zurückzahlen, wie<br />
sie dem „altlandkreis“ verrät. Dr.<br />
Solveig Groß spricht zudem über<br />
das Leistungsspektrum in Weilheim<br />
und Schongau, wie sie die Krankenhaus<br />
GmbH sieht, und was sie<br />
sich <strong>für</strong> die Zukunft wünscht.<br />
Dr. Groß, am 15. <strong>November</strong> treten<br />
Sie die neue Stelle als Chefärztin<br />
der Gynäkologie und Geburtshilfe<br />
bei der Krankenhaus GmbH an. Mit<br />
welchen beruflichen Erfahrungen?<br />
Meine fachärztliche Ausbildung<br />
habe ich in Kaufbeuren und Landsberg<br />
absolviert. Im Klinikum Dachau<br />
war ich als Oberärztin tätig und<br />
seit Januar 2012 bin ich bereits als<br />
Belegärztin bei der Krankenhaus<br />
GmbH. Parallel dazu leite ich eine<br />
Praxis <strong>für</strong> Frauengesundheit in Tutzing,<br />
die es auch weiterhin geben<br />
wird. Eine neue Kollegin wird mich<br />
dort zukünftig unterstützen.<br />
Können Sie uns einen Einblick in<br />
das Leistungsspektrum der Gynäkologie<br />
geben?<br />
Wir bieten sozusagen eine komplette<br />
Gynäkologie jeglicher Art an<br />
und machen alle Standardeingriffe.<br />
Wir arbeiten interdisziplinär, was<br />
hervorragend funktioniert, und<br />
haben zudem alle Möglichkeiten<br />
der Diagnostik. Ein Steckenpferd<br />
ist die sogenannte Myom-Therapie.<br />
Myome sind Muskelknoten,<br />
die oft mit Beschwer<strong>den</strong>, wie etwa<br />
starken Blutungen einhergehen.<br />
Folgen davon sind Blutarmut,<br />
Leistungsschwäche oder Müdigkeit.<br />
Rund 30 Prozent der Frauen<br />
zwischen 30 und 55 Jahren lei<strong>den</strong><br />
darunter — eine gewaltige Zahl.<br />
Wir verfolgen einen integrativen<br />
Ansatz und schauen, was <strong>für</strong> die<br />
Frau am günstigen ist. Chirurgisch,<br />
medikamentös oder radiologisch<br />
— aus diesem Pool schöpfen wir.<br />
Immer vor dem Hintergrund, das<br />
Organ — die Gebärmutter — zu erhalten.<br />
Zudem setzten wir auf eine<br />
minimalinvasive Chirurgie.<br />
Welchen medizinischen Ansatz verfolgen<br />
Sie in der Geburtshilfe?<br />
Wir bieten eine frauenorientierte,<br />
wertschätzende Geburtshilfe an.<br />
Wir wollen die Frauen darin bestärken,<br />
eine natürliche, physiologische<br />
Geburt geschehen zu lassen.<br />
Die wer<strong>den</strong><strong>den</strong> Mütter möchten<br />
das maximale Sicherheitsgefühl <strong>für</strong><br />
sich und ihr Kind. Diesen Spagat<br />
gilt es zu schaffen. Es soll wieder<br />
mehr Geburtshilfe anstatt Geburtsmedizin<br />
sein, daher sehen wir uns<br />
generell eher als Begleiter.<br />
Wie viele Geburten sind es jährlich<br />
bei der Krankenhaus GmbH?<br />
2015 waren es 363 Mädchen und<br />
374 Buben. Es sieht so aus, als<br />
wür<strong>den</strong> die Zahlen heuer übertroffen<br />
wer<strong>den</strong>. Die Kreißsäle wer<strong>den</strong><br />
sehr gut von der Bevölkerung angenommen.<br />
Wir sind an 365 Tagen<br />
24 Stun<strong>den</strong> <strong>für</strong> die Frauen da.<br />
Welche besonderen Möglichkeiten<br />
bietet die Krankenhaus GmbH <strong>für</strong><br />
wer<strong>den</strong>de Mütter?<br />
Wir haben hier eine „Eins-zu-Eins-<br />
Betreuung“, was kaum eine der<br />
größeren Kliniken leisten kann.<br />
<strong>Das</strong> heißt, <strong>für</strong> jede wer<strong>den</strong>de Mutter<br />
ist auch eine Hebamme anwesend.<br />
Wir gewährleisten hier eine<br />
familiäre Geburtshilfe, stärken<br />
die Frauen und versuchen ihnen<br />
die Angst zu nehmen. Zudem gibt<br />
es bei uns selbstverständlich die<br />
Möglichkeiten einer Wassergeburt,<br />
einer Peridualanästhesie oder eines<br />
Kaiserschnittes.<br />
Da Sie das Thema ansprechen: Wie<br />
viele Frauen entschei<strong>den</strong> sich heutzutage<br />
<strong>für</strong> einen Kaiserschnitt?<br />
In Deutschland sind es über 30<br />
Prozent Kaiserschnitte. Wobei laut<br />
der Weltgesundheitsorganisation<br />
lediglich rund 15 Prozent medizinisch<br />
notwendig wären. Ein Kaiserschnitt<br />
sollte nur bei eindeutigem<br />
Vorteil durchgeführt wer<strong>den</strong><br />
und keinesfalls als Alternative zur<br />
Spontangeburt angesehen wer<strong>den</strong>,<br />
schließlich ist ein Kaiserschnitt<br />
nicht risikolos. Neben Schmerzen<br />
und Infektionen gibt es bei Folgeschwangerschaften<br />
mehr Fehlgeburten,<br />
und es dauert oft länger,<br />
Dr. Solveig Groß (3.v.r.) und ihr<br />
Team der Gynäkologie und Geburtshilfe
„Eine Frau, wenn sie gebiert, so hat sie Schmerzen, <strong>den</strong>n ihre<br />
Stunde ist gekommen. Wenn sie aber das Kind geboren hat,<br />
<strong>den</strong>kt sie nicht mehr an die Angst um der Freude willen,<br />
dass ein Mensch zur Welt gekommen ist.“ (Johannes, Buch 16, Vers 21)<br />
bis die Frau wieder schwanger<br />
wird. Die Reise durch <strong>den</strong> Geburtskanal<br />
ist förderlich <strong>für</strong> eine gute<br />
Lungenfunktion der Kinder und<br />
Untersuchungen zeigen, dass diese<br />
Kinder auch stressresistenter sind.<br />
Deshalb möchten wir, wie schon<br />
erwähnt, Frauen darin bestärken,<br />
eine natürliche Geburt anzunehmen.<br />
Jede Geburt ist ein Unikat!<br />
Man weiß nie genau, ob oder welche<br />
Risiken eintreffen. Je<strong>den</strong>falls<br />
sind wir auf alles vorbereitet.<br />
Welche Ursachen <strong>für</strong> einen Kaiserschnitt<br />
gibt es?<br />
> > > INFORMATION UND KONTAKT<br />
Es gibt Situationen, in <strong>den</strong>en das<br />
Kind nicht so gut versorgt wird<br />
oder wenn der Mutterkuchen vor<br />
dem Gebärmuttermund liegt. Zudem<br />
gibt es ganz spezielle — wenn<br />
auch sehr seltene — Schwangerschaftsvergiftungen.<br />
Sollte ein Kind im Mutterleib sitzen,<br />
wird häufig fälschlicherweise<br />
von „verkehrt herum“ gesprochen.<br />
In solch einem Fall kann das Kind<br />
<strong>den</strong>noch ganz normal auf die Welt<br />
kommen. Oftmals wird hier ein<br />
Kaiserschnitt gemacht, obwohl es<br />
gar nicht nötig wäre.<br />
Kreißsaalbesichtigung Schongau<br />
In der Klinik Schongau haben wer<strong>den</strong>de Eltern die Möglichkeit, bereits<br />
vor der Geburt einen Eindruck von <strong>den</strong> Räumlichkeiten der<br />
Geburtshilfestation zu erhalten. Dies kann zum einen im Rahmen<br />
eines geburtsvorbereiten<strong>den</strong> Kurses geschehen oder auch zu einer<br />
anderen Zeit. Gerne wird auch der Kreißsaal gezeigt. Ein individueller<br />
Termin kann mit einer Hebamme unter der Telefonnummer<br />
08861 / 215-130 (vormittags) vereinbart wer<strong>den</strong>.<br />
Kreißsaalführung Weilheim<br />
Alle zwei Monate am zweiten Mittwoch im Monat um 20 Uhr findet<br />
in der Klinik Weilheim ein Informationsabend <strong>für</strong> wer<strong>den</strong>de Eltern<br />
statt. Hebammen, Geburtshelfer, Kinderärzte und Anästhesisten<br />
informieren dann über das Konzept der ganzheitlich-familienorientierten<br />
Geburtshilfe und zeigen selbstverständlich im Rahmen des<br />
Informationsabends <strong>den</strong> Kreißsaal. Eine gesonderte Anmeldung ist<br />
nicht erforderlich. Der nächste Termine ist am 14. <strong>Dezember</strong>.<br />
Kontakt Schongau:<br />
Tel.: 08861 / 215-278 (Sekretariat)<br />
Tel.: 08861 / 215-164 (Station)<br />
Tel.: 08861 / 215-130 (Kreißsaal)<br />
Fax: 08861 / 215-279<br />
Kontakt Weilheim:<br />
Tel.: 0881 / 188-418 (Sekretariat)<br />
Tel.: 0881 / 188-165 (Station)<br />
Tel.: 0881 / 188-173/174/175 (Kreißsaal)<br />
Fax: 0881 / 188-613 (Sekretariat)<br />
E-Mail: m.kroenauer@kh-gmbh-ws.de<br />
Wie sehen Sie allgemein die Betreuung<br />
der Eltern vor der Geburt?<br />
Generell funktioniert die Schwangerschaftsbetreuung<br />
in Deutschland<br />
sehr gut. Wir können Risiken<br />
gut filtern, und viele Krankheiten<br />
können so schon im Vorfeld therapiert<br />
wer<strong>den</strong>. <strong>Das</strong> alles lässt das<br />
Geburtsrisiko deutlich sinken.<br />
Welche weiteren Leistungen während<br />
und nach der Geburt können<br />
Eltern erwarten?<br />
Es gibt die Möglichkeit der ambulanten<br />
Geburt. Jedoch bleiben die<br />
meisten Frauen drei Tage hier, da<br />
am dritten Tag nach der Geburt<br />
ein Stoffwechselscreening und die<br />
kinderärztliche Untersuchung gemacht<br />
wird. Anschließend begleiten<br />
wir weiterhin und helfen dort,<br />
wo uns die Eltern brauchen. Uns<br />
liegt besonders am Herzen, dass<br />
die Mütter ihre Kinder stillen.<br />
Wie hat sich die Rolle der Väter während<br />
der Geburt ihrer Meinung nach<br />
in <strong>den</strong> letzten Jahren verändert?<br />
Heutzutage ist praktisch immer ein<br />
Vater bei der Geburt dabei. <strong>Das</strong> ist<br />
äußerst positiv, da es ein wichtiger<br />
Augenblick im Leben einer Familie<br />
ist. Allerdings gibt es auch Fälle,<br />
in <strong>den</strong>en die Frau entspannter ist,<br />
wenn der Mann vor der Tür wartet.<br />
So oder so sollte es die eigene<br />
Entscheidung der Familie bleiben.<br />
Man darf sich nicht gesellschaftlich<br />
gezwungen fühlen. Für uns<br />
Geburtshelfer spielt das nur eine<br />
untergeordnete Rolle, ob ein Mann<br />
dabei ist.<br />
Was zeichnet Ihrer Meinung nach<br />
die Krankenhaus GmbH aus und<br />
was unterscheidet sie von anderen<br />
Kliniken?<br />
Wir haben hier ein sehr gutes<br />
Team. Es herrscht eine gegenseitige<br />
Verantwortung und ein respektvoller<br />
Umgang. Wir können<br />
eine sehr gute Versorgung auf modernstem<br />
Niveau anbieten. Außerdem<br />
sind Patienten bei uns nicht<br />
nur eine Nummer. Denn: Ab einer<br />
gewissen Nummer verliert man<br />
zwangsläufig <strong>den</strong> Überblick. Wir<br />
können uns hier um je<strong>den</strong> Patienten<br />
individuell kümmern. Zudem<br />
sind die Wege enorm kurz. Wir<br />
sind alle in der Region verwurzelt,<br />
treffen unsere Patienten<br />
beispielsweise beim Einkaufen<br />
oder auf dem Fußballplatz.<br />
Die Distanz ist daher nicht so<br />
groß. Und natürlich eine große<br />
Motivation, es besonders<br />
gut zu machen.<br />
Was wünschen Sie sich <strong>für</strong><br />
die Zukunft?<br />
Weiterhin die Wertschätzung<br />
der Bevölkerung.<br />
Wir haben so qualifizierte<br />
Leute und Experten hier,<br />
dass es gar keinen Grund<br />
gibt, extra weit zu fahren.<br />
Noch dazu, wo man<br />
dann gar nicht weiß,<br />
wer einen operiert. <strong>Das</strong><br />
medizinische Niveau<br />
braucht sich vor keiner<br />
Klinik verstecken.<br />
Es ist der Wunsch der<br />
Landkreis-Politik, dass<br />
die Geburtshilfe weiterhin<br />
an bei<strong>den</strong> Standorten<br />
angeboten wird. Dieses<br />
Vertrauen möchten wir<br />
zurückzahlen. Die Geburtshilfe<br />
ist meiner<br />
Ansicht nach besonders<br />
schützenswert. Wenn es<br />
mein Beitrag ist, dass<br />
wieder mehr Schongauer<br />
und Weilheimer zur<br />
Welt kommen, freue ich mich<br />
sehr.<br />
tis<br />
Dr. Solveig Groß, ab dem<br />
15. <strong>November</strong> neue<br />
Chefärztin der Gynäkologie<br />
und Geburtshilfe bei der<br />
Krankenhaus Gmbh.<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 27
Ausbildung bei der Krankenhaus GmbH — jetzt bewerben!<br />
Eine ausgezeichnete Perspektive<br />
Schongau | Die Berufsfachschulen<br />
der Krankenhaus GmbH blicken<br />
auf eine sehr lange Tradition zurück.<br />
Bereits seit 1958 wird hier<br />
zum examinierten Gesundheitsund<br />
Krankenpfleger ausgebildet<br />
— seit 1990 auch zum Pflegefachhelfer<br />
(Krankenpflege). Seit dem<br />
Bestehen haben weit über 1 000<br />
Schülerinnen und Schüler einen<br />
Pflegeberuf in <strong>den</strong> Berufsfachschulen<br />
Schongau erlernt. „Es ist<br />
ein hochwertige Ausbildung mit<br />
einem guten Abschluss, der gefragt<br />
ist“, erklärt Bernhard Bölt,<br />
stellvertretender Schulleiter. <strong>Das</strong><br />
zeigt auch die Tatsache, dass<br />
ehemalige Schüler mittlerweile<br />
zum Teil in ganz Europa verstreut<br />
sind. Noch mehr freut Schulleiter<br />
Klaus Fenzl jedoch, dass sich<br />
viele Absolventen da<strong>für</strong> entschei<strong>den</strong>,<br />
bei der Krankenhaus GmbH<br />
zu bleiben, und das, „obwohl<br />
viele Einrichtungen nach Pflegepersonal<br />
suchen“. Nahezu allen<br />
Schulabgängern kann ein unbefristeter<br />
Arbeitsvertrag angeboten<br />
wer<strong>den</strong>. Von der Abschlussklasse<br />
<strong>2016</strong> wur<strong>den</strong> kürzlich 14 der<br />
19 Absolventen übernommen,<br />
wobei sich die fünf, welche die<br />
GmbH verlassen, aus freien Stücken<br />
<strong>für</strong> einen anderen Weg entschie<strong>den</strong><br />
haben. Gute Aussichten<br />
also, <strong>den</strong>n: Angesichts des sich<br />
abzeichnen<strong>den</strong> demographischen<br />
Wandels wer<strong>den</strong> laut des Statistischen<br />
Bundesamtes bis 2025<br />
sogar 152 000 Pflegekräfte fehlen.<br />
Damit gehören die Pflegeberufe<br />
zu <strong>den</strong> krisensichersten. Aber<br />
nicht nur das: Eine Tätigkeit in der<br />
Pflege ist sehr vielfältig und bietet<br />
zahlreiche Möglichkeiten der Weiterqualifikation.<br />
So kann man sich<br />
nach erfolgreichem Examen als<br />
Gesundheits- und Krankenpfleger<br />
etwa zur Fachkrankenschwester/<br />
zum Fachkrankenpfleger <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
Operationsdienst oder die Intensivpflege<br />
weiterbil<strong>den</strong>. Auch eine<br />
akademische Weiterqualifizierung<br />
in <strong>den</strong> Studienfächern Pflegemanagement<br />
oder Pflegepädagogik<br />
ist dann möglich. Während der<br />
Ausbildung an der Berufsfachschule<br />
und <strong>den</strong> Einrichtungen des<br />
Klinikverbunds Weilheim-Schongau<br />
wird <strong>den</strong> Schülern das nötige<br />
Rüstzeug mitgegeben, damit sie<br />
eigenverantwortlich Pflege planen<br />
und durchführen.<br />
Voraussetzungen<br />
Für die einjährige Ausbildung zum<br />
Pflegefachhelfer ist ein Mindestalter<br />
von 17 Jahren Voraussetzung.<br />
Bei entsprechender Eignung, die<br />
in einem Vorgespräch ermittelt<br />
wird, ist der Start unter Umstän<strong>den</strong><br />
auch schon mit 16 Jahren<br />
möglich. In jedem Fall wird ein<br />
Mittelschulabschluss (ehemals<br />
Hauptschule) vorausgesetzt. Für<br />
die dreijährige Ausbildung zum<br />
Gesundheits- und Krankenpfleger<br />
gibt es hingegen keine Altersgrenze.<br />
Allerdings ist hier<strong>für</strong><br />
ein mittlerer Schulabschluss, also<br />
M-Zug auf der Mittelschule, Mittlere<br />
Reife der Realschule oder die<br />
Vollendung der 10. Klasse auf dem<br />
Gymnasium notwendig. Sollte die<br />
Ausbildung zum Pflegefachhelfer<br />
bereits erfolgreich abgeschlossen<br />
sein, hat man ebenfalls die Berechtigung,<br />
sich als Gesundheitsund<br />
Krankenpfleger ausbil<strong>den</strong> zu<br />
lassen. Gleiches gilt, sofern bereits<br />
anderweitig eine zweijährige<br />
Ausbildung durchlaufen wurde.<br />
Für beide Ausbildungswege ist<br />
ein mindestens einwöchiges Vor-<br />
Praktikum bei der Krankenhaus<br />
GmbH Pflicht. „<strong>Das</strong> ist wichtig,<br />
um <strong>den</strong> Berufswunsch zu festigen.<br />
Und so sehen beide Seiten,<br />
ob es funktioniert“, erklärt Schulleiter<br />
Klaus Fenzl. Die Freude am<br />
Umgang mit Menschen sowie ein<br />
einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis<br />
gelten ohnehin als<br />
selbstverständlich.<br />
Bewerbungsphase<br />
Eine Bewerbung ist generell jederzeit<br />
auf postalischem Weg möglich.<br />
Gerne können die Unterlagen<br />
auch persönlich vorbei gebracht<br />
wer<strong>den</strong>. Zusätzlich kann sich über<br />
einen extra Link auf der Homepage<br />
der Krankenhaus GmbH beworben<br />
wer<strong>den</strong>. Die Unterlagen sollten<br />
vollständig sein: Bewerbungsanschreiben,<br />
Lebenslauf mit Lichtbild,<br />
letztes Schulzeugnis sowie,<br />
falls vorhan<strong>den</strong>, Arbeitszeugnisse<br />
und Praktikumsbescheinigungen.<br />
„Es sollte nichts fehlen und eine<br />
saubere Form haben“, empfiehlt<br />
Klaus Fenzl. Zudem sollte<br />
aus dem Anschreiben die<br />
Motivation <strong>für</strong> <strong>den</strong> Pflege-<br />
Anfang Oktober<br />
ging es los: die<br />
diesjährige Ausbildungsklasse<br />
zu Gesundheitsund<br />
Krankenpflegern<br />
mit<br />
Klassenleiter<br />
Bernhard Bölt<br />
(rechts)<br />
Sonderveröffentlichung der
Schulleiter Klaus Fenzl (links) mit dem Team der Berufsfachschule <strong>für</strong><br />
Krangenpflege und Krankenpflegehilfe.<br />
beruf hervorgehen. „Man merkt,<br />
dass die jungen Leute hier immer<br />
mehr Schulungen bekommen“,<br />
spricht der Schulleiter das generell<br />
gestiegene Niveau von Bewerbungen<br />
an. Gleichzeitig möchte er<br />
aber auch ältere Berufseinsteiger<br />
oder -umsteiger motivieren: „Eine<br />
Altersgrenze nach oben gibt es<br />
nicht. Auch heuer startet eine<br />
42-Jährige ihre Ausbildung bei<br />
uns.“<br />
Die ersten Bewerbungen <strong>für</strong> das<br />
kommende Schuljahr 2017 / 18 sind<br />
bereits eingetroffen. Eine Vielzahl<br />
geht erfahrungsgemäß im <strong>November</strong><br />
und <strong>Dezember</strong> ein, einen offiziellen<br />
Bewerbungsschluss gibt es<br />
nicht, da es auch immer wieder zu<br />
kurzfristigen Absagen seitens der<br />
Bewerber kommt. Wer seine Unterlagen<br />
offiziell eingereicht hat,<br />
bekommt immer ein Eingangsschreiben,<br />
um <strong>für</strong> Gewissheit zu<br />
sorgen. Anschließend kommt es<br />
zu einem Bewerbungsgespräch —<br />
auch hier sind die ersten bereits<br />
im <strong>November</strong> angesetzt. <strong>Das</strong> Treffen<br />
findet in Gesprächsform vor<br />
einem Dreier-Gremium statt, „ein<br />
erstes Kennenlernen“, wie Fenzl<br />
es nennt. Den Bewerbern will er<br />
aber gleich die Angst vor einem<br />
solchen Vorstellungstermin nehmen:<br />
„Es ist ein rund zwanzigminütiges<br />
Gespräch in lockerer Atmosphäre.<br />
Es gibt keinen Test oder<br />
ähnliches.“ Eine Zu- oder Absage<br />
seitens der Berufsfachschule erfolgt<br />
relativ zeitnah, damit die Bewerber<br />
Planungssicherheit haben;<br />
rund 14 Tage nach dem Gespräch.<br />
Die Unterlagen samt Arbeitsvertrag<br />
wer<strong>den</strong> dann wegen des<br />
Verwaltungsaufwandes ein wenig<br />
zeitversetzt verschickt.<br />
1. Schultag<br />
Während die Pflegefachhelfer<br />
jedes Jahr am 1. August in das<br />
neue Ausbildungsjahr starten, beginnt<br />
die Gesundheits- und Krankenpfleger-Ausbildung<br />
jeweils<br />
zum 1. Oktober. Zunächst steht<br />
ein Kennenlernen der Mitschüler<br />
und des Klassenleiters, dem<br />
Hauptansprechpartner, auf dem<br />
Programm. Fotos <strong>für</strong> <strong>den</strong> Schülerausweis<br />
und die Akten wer<strong>den</strong><br />
gemacht. Außerdem müssen alle<br />
neuen Schüler zum Betriebsarzt,<br />
schließlich wer<strong>den</strong> sie zukünftig<br />
in einem hochsensiblen Arbeitsumfeld<br />
tätig sein. Anschließend<br />
startet ziemlich rasch der Unterricht,<br />
jede der acht Lehrkräfte an<br />
der Berufsfachschule unterrichtet<br />
dabei bestimmte Fächer. Für die<br />
angehen<strong>den</strong> Pflegefachhelfer beginnt<br />
bereits nach dem ersten<br />
Kennenlernen wegen des früheren<br />
Ausbildungsbeginns der erste<br />
größere Praxis-Block. Da die Berufsfachschule<br />
<strong>für</strong> Krankenpflege<br />
dem bayerischen Schulrecht<br />
unterliegt, beginnt auch hier der<br />
theoretische Schulunterricht erst<br />
nach <strong>den</strong> Sommerferien.<br />
Lerninhalte<br />
Beide Ausbildungszweige sind im<br />
Blocksystem angelegt. <strong>Das</strong> heißt,<br />
der theoretische Unterricht an der<br />
Schule und die praktische Ausbildung<br />
auf der Station erfolgen im<br />
Wechsel. Bei <strong>den</strong> Pflegefachhelfern<br />
liegt der Schwerpunkt auf<br />
der Grundversorgung, der Pflege<br />
und Betreuung, schließlich „ist es<br />
später mal eine Helfertätigkeit“,<br />
wie Bernhard Bölt feststellt. Die<br />
einjährige Ausbildung umfasst<br />
drei praktische Blöcke: Chirurgie,<br />
Innere Medizin und Altenpflege.<br />
Dazwischen ist die theoretische<br />
und fachpraktische Ausbildung,<br />
die 600 Stun<strong>den</strong> umfasst und an<br />
der Berufsfachschule stattfindet.<br />
Zu <strong>den</strong> Unterrichtsfächern zählen<br />
Grundlagen der Pflege, Pflege und<br />
Betreuung, Sozial- und Rechtskunde<br />
sowie Deutsch und Kommunikation.<br />
Die dreijährige Ausbildung zum<br />
Gesundheits- und Krankenpfleger<br />
geht, allein schon wegen des<br />
zeitlichen Aspekts, wesentlich<br />
mehr in die Tiefe. Schwerpunkte<br />
hier sind Medizin, Medizintechnik<br />
und Organisation. Zudem wer<strong>den</strong><br />
die Schüler der Schongauer<br />
Schule in sämtlichen Abteilungen<br />
der Krankenhaus GmbH während<br />
ihrer Ausbildung eingesetzt; sogar<br />
auf der Intensivstation und im<br />
OP, obwohl das laut<br />
Lehrplan gar nicht<br />
vorgesehen wäre.<br />
„Wir möchten, dass<br />
die Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong><br />
einen umfassen<strong>den</strong><br />
Einblick bekommen“,<br />
erklären Fenzl und<br />
Bölt unisono. In welcher<br />
Abteilung die<br />
Schüler zu welcher<br />
Zeit eingesetzt wer<strong>den</strong>,<br />
plant die Schulleitung. Wie<br />
in jeder Schule gibt es in bei<strong>den</strong><br />
Zweigen schriftliche und mündliche<br />
Prüfungen, am Ende der<br />
Ausbildung steht eine staatliche<br />
Prüfung über mehrere Tage.<br />
Ausblick<br />
Wird die jeweilige Prüfung bestan<strong>den</strong>,<br />
ist man berechtigt, <strong>den</strong><br />
Namen Pflegefachhelfer (Krankenpflege)<br />
beziehungsweise Gesundheits-<br />
und Krankenpfleger<br />
zu tragen. Durch die umfassende<br />
Ausbildung ist ein Wechsel in<br />
verschie<strong>den</strong>ste Bereiche möglich.<br />
Eher technisch versiert oder mehr<br />
im Management — das kommt<br />
ganz auf die Interessen und Talente<br />
der Absolventen an. Neben <strong>den</strong><br />
ausgezeichneten Chancen auf eine<br />
Übernahme direkt bei der Krankenhaus<br />
GmbH ist es „ein Sprungbrett<br />
<strong>für</strong> viele Möglichkeiten“,<br />
wie Bernhard Bölt erklärt. „<strong>Das</strong><br />
gute ist, dass eine Karriere in der<br />
Krankenpflege relativ gut planbar<br />
ist“, skizziert Bölt einen möglichen<br />
Weg folgendermaßen: Examen,<br />
> > > KONTAKT<br />
Monatliche Ausbildungsvergütung (Stand: 29.02.<strong>2016</strong>):<br />
Einjährige Ausbildung in der Pflege<br />
zum/zur Pflegefachhelfer/in (Krankenpflege)<br />
— im Ausbildungsjahr: . . . . . . . . . . . . . 800,65 Euro<br />
Dreijährige Ausbildung in der Pflege<br />
zum/zur Gesundheits- und Krankenpfleger/in<br />
— im 1. Ausbildungsjahr: . . . . . . . . . . . . 975,69 Euro<br />
— im 2. Ausbildungsjahr: . . . . . . . . . . . . 1 037,07 Euro<br />
— im 3. Ausbildungsjahr: . . . . . . . . . . . . 1 138,38 Euro<br />
Berufsfachschule <strong>für</strong><br />
Krankenpflege/Krankenpflegehilfe<br />
Marie-Eberth-Straße 8, 86956 Schongau<br />
Telefon: 08861 / 215-580<br />
Telefax: 08861 / 215-249<br />
E-Mail: info-schule@kh-gmbh-ws.de<br />
Station, stellvertretende Stationsleitung,<br />
Stationsleitung, Weiterbildung.<br />
Da die Pflege immer noch<br />
eine von Frauen dominierte Domäne<br />
ist, sei es zudem von Vorteil,<br />
dass Frauen auch nach der Geburt<br />
meist relativ schnell wieder unterkommen.<br />
„Wir haben auch viele<br />
ehemalige Schüler, die sich nach<br />
einiger Zeit selbstständig gemacht<br />
haben“, berichtet Klaus Frenzl, der<br />
aufgrund des neuen, ab 1. Januar<br />
2017 gelten<strong>den</strong> Tarifvertrages in<br />
der Krankenpflege weitere positive<br />
Nachrichten vermel<strong>den</strong> kann: „Ich<br />
gehe davon aus, dass die Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong><br />
dann etwas mehr verdienen<br />
wer<strong>den</strong>.“ Ausgezeichnete<br />
Aussichten also.<br />
tis<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 29
Social Management (B.A.) & Gesundheits- und Krankenpfleger<br />
Duale Ausbildung in der Pflege<br />
Schongau | Seit dem 1. Oktober<br />
2014 ist neben der Ausbildung<br />
zum Pflegefachhelfer (Krankenpfleger)<br />
und zum Gesundheitsund<br />
Krankenpfleger auch eine<br />
duale Ausbildung an der Berufsfachschule<br />
<strong>für</strong> Krankenpflege in<br />
Schongau möglich. In dreieinhalb<br />
Jahren können Auszubil<strong>den</strong>de<br />
dann eine Doppelqualifikation<br />
erlangen: das Examen zum Gesundheits-<br />
und Krankenpfleger<br />
und <strong>den</strong> Bachelor-Abschluss Social<br />
Management (B.A.) im Wahlpflichtbereich<br />
„Healthcare Services“.<br />
Für diese duale Ausbildung<br />
hat die Berufsfachschule eine<br />
Kooperation mit der Steinbeis-<br />
Hochschule Berlin (SHB) geschlossen.<br />
Die SHB ist eine staatlich anerkannte<br />
private Hochschule und<br />
steht <strong>für</strong> <strong>den</strong> Kompetenztransfer<br />
zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.<br />
Dort wer<strong>den</strong> derzeit über<br />
6 000 Studierende von mehr als<br />
1 800 Lehrkräften praxisorientiert<br />
ausgebildet. „Eine gute Sache“,<br />
findet Schulleiter Klaus Fenzl und<br />
ergänzt: „Kliniken brauchen eine<br />
gute Organisationsstruktur.“<br />
Vorbereitung auf<br />
eine Leitungsfunktion im<br />
Gesundheitswesen<br />
Mögliche Berufsfelder <strong>für</strong> einen<br />
Absolventen dieser dualen<br />
Ausbildung liegen in der Klinik<br />
beispielsweise in der Pflegediagnostik,<br />
was unter anderem die<br />
Einzelfallsteuerung, Pflegeplanung<br />
und das Entlassmanagement der<br />
Patienten umfasst. Wirkungsfelder<br />
außerhalb von Kliniken liegen etwa<br />
in Gesundheitsämtern, in der Verwaltung<br />
von Sozialeinrichtungen<br />
oder in der Organisation und Leitung<br />
von Pflegestützpunkten. Die<br />
Berufsfachschule <strong>für</strong> Krankenpflege<br />
stellt jedes Jahr zwei Ausbildungsplätze<br />
<strong>für</strong> die duale Ausbildung zur<br />
Verfügung. Während der dreieinhalbjährigen<br />
Ausbildung erhalten<br />
die Studieren<strong>den</strong> die normale Ausbildungsvergütung.<br />
Der Eigenanteil<br />
der Studiengebühren <strong>für</strong> das sechssemestrige<br />
Studium beträgt gesamt<br />
1 360 Euro. <strong>Das</strong> sind lediglich zehn<br />
Prozent der eigentlichen Kosten —<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Rest kommt die Krankenhaus<br />
GmbH auf. Eine Ratenzahlung<br />
ist selbstverständlich möglich.<br />
Studien- und<br />
Ausbildungsverlauf<br />
Im ersten halben Jahr steht zunächst<br />
die Ausbildung zum Gesundheits-<br />
und Krankenpfleger im<br />
Vordergrund. Ab April je<strong>den</strong> Jahres<br />
wird der Studiengang berufsund<br />
ausbildungsintegriert gestartet,<br />
der <strong>für</strong> eine Regelstudienzeit<br />
von 36 Monaten konzipiert ist.<br />
Studieninhalte<br />
Die Grundlagenphase des Studiengangs<br />
gliedert sich in zwei Teile:<br />
Zu <strong>den</strong> Grundlagen der Sozialwissenschaften<br />
gehören Inhalte<br />
wie Wissenschaft und Metho<strong>den</strong>,<br />
Projektmanagement oder Casemanagement.<br />
Die Grundlagen der<br />
Wirtschaftswissenschaften umfassen<br />
Unternehmensteuerung und<br />
Qualitätsmanagement, Marketing,<br />
Personalwirtschaft, Finanzmanagement<br />
und Recht. In der Vertiefungsphase<br />
entschei<strong>den</strong> sich die<br />
Stu<strong>den</strong>ten je nach beruflichem Hintergrund,<br />
angestrebter beruflicher<br />
Position oder Projektschwerpunkt<br />
<strong>für</strong> ein Wahlfach des Wahlpflichtbereiches<br />
„Healthcare Services“.<br />
Lernmetho<strong>den</strong><br />
Die Inhalte wer<strong>den</strong> <strong>den</strong> Stu<strong>den</strong>ten<br />
in Form von praxisnahen Präsenzseminaren<br />
in München sowie Selbstlernphasen<br />
und Transfertagen, die<br />
der individuellen Projektberatung<br />
und dem Feedback dienen, vermittelt.<br />
Neben einer intensiven Betreuung<br />
erhalten die Studieren<strong>den</strong><br />
zur Unterstützung speziell aufgearbeitete<br />
Lehrbücher und Skripte<br />
der Dozenten. Dem Studienkonzept<br />
eines Projekt-Kompetenz-Studiums<br />
folgend, wird während der gesamten<br />
Studienzeit großer Wert auf die<br />
Verzahnung von Theorie und Praxis<br />
gelegt. So bearbeiten die Studieren<strong>den</strong><br />
während des Studiums unter<br />
wissenschaftlicher Anleitung ein<br />
Projekt in der Krankenhaus GmbH,<br />
in dem die vermittelten Inhalte unmittelbar<br />
angewendet wer<strong>den</strong>. Mit<br />
einer Studienarbeit weisen die Stu<strong>den</strong>ten<br />
ihre Fähigkeit zum wissenschaftlichen<br />
Arbeiten nach. In der<br />
abschließen<strong>den</strong> „Bachelor Thesis“<br />
dokumentieren sie das bearbeitete<br />
Unternehmensprojekt. <strong>Das</strong> Studium<br />
schließt mit dem akademischen<br />
Grad „Social Management (B.A.)<br />
Wahlpflichtbereich Healthcare Services“<br />
ab.<br />
Zugangsvoraussetzung<br />
und Bewerbung<br />
Neben der Freude am Umgang<br />
mit Menschen und der psychischen<br />
und gesundheitlichen Eignung<br />
sollten angehende Stu<strong>den</strong>ten<br />
ein hohe Lernbereitschaft und<br />
überdurchschnittliches Engagement<br />
mitbringen. Schließlich „ist<br />
es mit dem berufsbegleitendem<br />
Studium eine Dreifachbelastung“,<br />
wie der stellvertretende Schulleiter<br />
der Berufsfachschule Bernhard<br />
Bölt festhält. Abitur ist zudem Voraussetzung.<br />
Die duale Ausbildung<br />
startet jedes Jahr am 1. Oktober.<br />
<strong>Das</strong> Auswahlverfahren beginnt ein<br />
Jahr zuvor. Zu einer vollständigen<br />
Bewerbung gehören die üblichen<br />
Unterlagen wie Anschreiben,<br />
Lebenslauf mit Lichtbild, letztes<br />
Schulzeugnis und, falls vorhan<strong>den</strong>,<br />
Arbeitszeugnisse und Praktikumsbescheinigungen.<br />
tis<br />
Sonderveröffentlichung der
Generalsanierung in Weilheim soll bereits ein Jahr früher (2019) abgeschlossen sein<br />
In die Zukunft mit über 200 Betten<br />
Weilheim | Im <strong>Dezember</strong> 2014<br />
war am Weilheimer Krankenhaus<br />
bereits ein Interimsbau <strong>für</strong> Patientenzimmer<br />
aufgestellt wor<strong>den</strong>,<br />
Anfang September dieses Jahres<br />
wurde er nun mit neun weiteren<br />
Modulen aufgestockt. Da<strong>für</strong> war<br />
ein 500-Tonnen-Kran erforderlich,<br />
der alleine 160 Tonnen Ballast benötigt.<br />
Ein Modul wiegt etwa 20<br />
Tonnen, die Module wur<strong>den</strong> aus<br />
Cadolzburg in Franken angeliefert.<br />
Der Zusammenschluss der Module<br />
erfolgte in <strong>den</strong> Wochen darauf.<br />
Lediglich ein paar Tage später<br />
konnten die Patienten aus dem Untergeschoss<br />
des Interimsgebäudes —<br />
sie waren <strong>für</strong> die Aufstockung<br />
kurzfristig verlegt wor<strong>den</strong> — wieder<br />
zurück ziehen. Der Modulbau soll<br />
während der gesamten Generalsanierung<br />
des Weilheimer Krankenhauses<br />
als Ausweichmöglichkeit<br />
dienen. Dem Landkreis Weilheim-<br />
Schongau sind seine Krankhäuser<br />
wichtig. <strong>Das</strong> zeigt sich auch daran,<br />
dass der Kreisrat <strong>den</strong> Ankauf der<br />
zusätzlichen Module mit dem Kostenpunkt<br />
von 2,5 Millionen Euro<br />
bewilligte, obwohl dieser relativ<br />
kurzfristig beantragt wor<strong>den</strong> war.<br />
Mittlerweile konnte eine komplette<br />
34-Betten-Station aus dem<br />
Alt- in <strong>den</strong> Interimsbau umziehen.<br />
Während der Zeit der Klinik-Umbaumaßnahmen<br />
wer<strong>den</strong> dort also<br />
insgesamt 68 Übergangsbetten untergebracht<br />
sein.<br />
Ein Krankenhaus<br />
im Krankenhaus<br />
„Wir bauen ein Krankenhaus im<br />
Krankenhaus“, spricht Geschäftsführer<br />
Thomas Lippmann die Tatsache<br />
an, dass „ein Krankenhaus<br />
von Veränderungen lebt“. Er erklärt<br />
weiter: „Wenn man irgendwo<br />
fertig ist, ist an anderer Stelle<br />
schon wieder Bedarf, schließlich<br />
dreht sich die Erde immer weiter.“<br />
Auch wenn die Patienten von <strong>den</strong><br />
bisherigen Maßnahmen wenig<br />
mitbekamen und sich das auch <strong>für</strong><br />
die kommen<strong>den</strong> nicht ändern soll,<br />
ist ein Umbau sicherlich immer mit<br />
Schwierigkeiten verbun<strong>den</strong>, was<br />
Prof. Dr. Andreas Knez, Ärztlicher<br />
Direktor am Weilheimer Krankenhaus,<br />
bestätigt: „Wir jonglieren<br />
etwas mit <strong>den</strong> Betten, und belegen<br />
diese schon interdisziplinär.“ Dr.<br />
Peter Baumann etwa, seit kurzem<br />
Chefarzt der Gefäß- und Endovaskularchirurgie,<br />
belegt „aus dem<br />
Stand“, wie Lippmann es nennt,<br />
bereits zehn bis zwölf Betten täglich.<br />
Es scheint also der richtige<br />
Weg zu sein, dass das Leistungsspektrum<br />
in einigen Bereichen<br />
weit über die eines normalen Haus<br />
der Grund- und Regelversorgung<br />
hinausgeht. „<strong>Das</strong> Krankenhaus<br />
nimmt eine sehr positive Entwicklung,<br />
man sieht dass die Menschen<br />
nach Weilheim wollen“, freut sich<br />
Thomas Lippmann.<br />
Zukünftig über<br />
200 Betten<br />
Daher soll das Krankenhaus Weilheim<br />
auch weiter wachsen: Ziel ist<br />
es, dass zukünftig über 200 Betten<br />
Platz fin<strong>den</strong>. Bisher war das<br />
Haus auf 160 Betten ausgerichtet,<br />
inzwischen aber bereits auf 180<br />
angewachsen. Doch damit nicht<br />
genug, <strong>den</strong>n der Geschäftsführer<br />
der GmbH hat kürzlich bereits ein<br />
weiteres Vorhaben angekündigt:<br />
Die rund 35 Millionen Euro teure<br />
Generalsanierung der Klinik soll<br />
ein Jahr früher als ursprünglich<br />
geplant — also bereits 2019 — abgeschlossen<br />
sein. „Die Bauzeitverkürzung<br />
ist enorm wichtig <strong>für</strong> uns<br />
Mediziner“, sagt Prof. Dr. Andreas<br />
Knez. Selbstverständlich, schließlich<br />
fin<strong>den</strong> die Arbeiten während<br />
des laufen<strong>den</strong> medizinischen<br />
Betriebs statt. Damit die Bauzeit<br />
allerdings verkürzt wer<strong>den</strong> kann,<br />
müssen noch einige Hür<strong>den</strong> genommen<br />
wer<strong>den</strong>. Weitere Container<br />
als Ausweichquartiere <strong>für</strong> Patientenzimmer<br />
müssen angeschafft<br />
wer<strong>den</strong>. Als Platz da<strong>für</strong> könnte der<br />
Wirtschaftshof dienen, Gespräche<br />
dazu müssen jedoch noch geführt<br />
wer<strong>den</strong>. Die Landkreispolitik muss<br />
zudem <strong>für</strong> das Vorhaben weiter<br />
mitspielen. „Wir sind sehr froh,<br />
dass der Landkreis bisher immer<br />
so toll mitgezogen hat“, zeigt sich<br />
Lippmann hoffnungsvoll.<br />
Investitionen<br />
in die Medizin<br />
Nachdem im Interimsgebäude der<br />
1. Stock des Modulbaus bezogen<br />
wurde, begannen die Arbeiten <strong>für</strong><br />
die vier neuen Operationssäle und<br />
die Notaufnahme, wie Bauleiter<br />
Lothar Ragaller erklärt. OP und<br />
Notaufnahme fin<strong>den</strong> zukünftig an<br />
Patientenzimmer im Modul-Interimsbau<br />
einem anderen Ort ihren Platz, so<br />
können etwa die alten OP-Säle bis<br />
zuletzt am Netz bleiben. Im <strong>November</strong><br />
startet die Sanierung des<br />
OP-Aufzuges, ehe — laut Zeitplan<br />
— von Januar bis April 2017 der Sterilflur<br />
errichtet wird. Etwa zu dieser<br />
Zeit wird auch der Haupteingang<br />
an der Johann-Baur-Straße<br />
geschlossen und vorübergehend<br />
in <strong>den</strong> Innenhof verlegt wer<strong>den</strong>.<br />
Die Sanierung des Bettenhauses<br />
folgt ab April 2017. Doch damit<br />
nicht genug, <strong>den</strong>n: „Wir<br />
möchten auch weiterhin in<br />
die Medzin investieren", verspricht<br />
Thomas Lippmann. tis<br />
Thomas Lippman, Prof. Dr. Andreas Knez<br />
und Bauleiter Lothar Ragaller<br />
> > > INFORMATIONEN<br />
Regelmäßige aktuelle Informationen<br />
zum Baufortschritt gibt es auf:<br />
www.gesundheitsversorger2020.de<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 31
Frauen- und Familienzentrum e.V.<br />
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Peiting | „Viele wissen gar nicht,<br />
dass sie eine solche Hilfe in Anspruch<br />
nehmen können“, berichtet<br />
Annemarie Seidel. Sie ist die Vorsitzende<br />
des Frauen- und Familienzentrums<br />
„Lichtschaukel e.V.“<br />
und rückt immer dann mit ihrem<br />
Team an, wenn Frauen — oder<br />
auch Männer — ihre haushaltsführen<strong>den</strong><br />
Tätigkeiten aufgrund eines<br />
Unfalls, durch Krankheit, Schwangerschaft<br />
oder Geburt nicht mehr<br />
nachkommen können. „Es herrscht<br />
eine große Lücke in Sachen Haushaltshilfe“,<br />
beklagt die Hauswirtschaftsmeisterin.<br />
Noch dazu, da<br />
eine solche Unterstützung von <strong>den</strong><br />
Krankenkassen zumeist übernommen<br />
wird. Der Zeitraum, wie lange<br />
Seidel oder ihrer Mitarbeiterinnen<br />
diese Haushaltshilfe in Notsituationen<br />
anbieten dürfen, variiert dabei<br />
je nach Fall und Versicherung.<br />
Damit die Unterstützung beim Einkaufen,<br />
Kochen, Putzen, Waschen<br />
oder bei der Kinderbetreuung<br />
in Anspruch genommen wer<strong>den</strong><br />
kann, müssen einige Parameter<br />
gegeben sein: Wie etwa, dass der<br />
Ehemann nicht zeitgleich Urlaub<br />
eingetragen hat. Daher sei es, laut<br />
Seidel, von Vorteil, sich bereits<br />
einige Monate beispielsweise vor<br />
einer Entbindung zu informieren<br />
und seinen Bedarf anzumel<strong>den</strong>.<br />
„<strong>Das</strong> macht auch die Koordination<br />
<strong>für</strong> uns leichter“, erklärt Seidel,<br />
obwohl sie weiß, dass das nicht<br />
bei jedem Ereignis möglich sei.<br />
Spiel- und<br />
Krabbelgruppe<br />
„Es ist schade, dass uns in der<br />
Region immer noch einige nicht<br />
kennen“, bedauert Sandra Zedelmaier,<br />
seit kurzem ebenfalls in der<br />
Vorstandschaft der Lichtschaukel.<br />
Dabei bietet der Verein neben<br />
der Haushaltshilfe viele weitere<br />
Leistungen zur Unterstützung an.<br />
Mehrmals in der Woche haben<br />
Eltern die Möglichkeit, ihre Kinder<br />
in eine altersgerechte Spielgruppe<br />
mit maximal zehn Teilnehmern zu<br />
geben. Während der gesamten Zeit<br />
wer<strong>den</strong> die Kinder von ausgebildeten<br />
und erfahrenen Kinderpflegern,<br />
Erziehern und Sozialpädagogen<br />
beaufsichtigt. <strong>Das</strong> Angebot<br />
richtet sich an Kinder im Alter von<br />
zwei bis vier Jahren. „Wir möchten<br />
keine Konkurrenz zu <strong>den</strong> Kindergärten<br />
darstellen“, betont Annemarie<br />
Seidel. Ganz im Gegenteil,<br />
oftmals loben Kindergärtnerinnen<br />
das Sozialverhalten der Kinder,<br />
die zuvor eine der Spielgruppen<br />
besuchten. Selbstständigkeit, etwa<br />
beim eigenständigen Anziehen,<br />
haben sie längst gelernt. „So können<br />
Mamas wenigsten zweimal in<br />
der Woche einem Termin nachgehen<br />
— in Ruhe einkaufen oder zum<br />
Friseur“, zeigt Sandra Zedelmaier<br />
32 | der altlandkreis
Unter dem Motto<br />
„15 Jahre Lichtschaukel<br />
ist uns ein<br />
Familienfest wert!“<br />
veranstaltet der Verein<br />
am Samstag, 4.<br />
März 2017, ein buntes<br />
Nachmittagsprogramm<br />
in der<br />
Schloßberghalle. Als<br />
besonderer Gast wird<br />
„Vlado, der Zauberer“ aus Oberammergau<br />
mit seiner Show dem<br />
Festakt einen Besuch abstatten.<br />
Der Eintritt ist frei, <strong>für</strong> Getränke<br />
sowie Kaffee und Kuchen wird gesorgt.<br />
Zur Veranstaltung, die um<br />
14.30 Uhr startet, sind nicht nur<br />
Mitglieder eingela<strong>den</strong>, sondern<br />
alle, die gemeinsam mit ihrem<br />
Kind einen launigen Nachmittag<br />
erleben möchten.<br />
tis<br />
einen weiteren er<br />
en Vorteil<br />
auf. Mehrmals wöchentlich h lädt<br />
die Lichtschaukel zudem zu einer<br />
Krabbelgruppe <strong>für</strong> die Kleinsten.<br />
Hier wer<strong>den</strong> die Kinder ihrem Alter<br />
entsprechend gefördert, etwa<br />
durch Singen oder Spiele zur körperlichen<br />
Wahrnehmung.<br />
Kurse, Vorträge<br />
und Jubiläum<br />
Neben <strong>den</strong> drei Säulen des Leistungsspektrums<br />
organisiert die<br />
Vorstandschaft der Lichtschaukel<br />
mehrere Kurse und Veranstaltungen<br />
im Jahr. Wie <strong>den</strong> Vortrag<br />
„Zappelphilipp“ von Heilpraktikerin<br />
Anita Kraut am 21. <strong>November</strong><br />
im Gasthof Buchberger. Ab 19.30<br />
Uhr wirft sie einen Blick auf die<br />
vielfältigen Ursachen und Förderer<br />
der Krankheitsbilder ADS und<br />
ADHS und darauf, wie die Probleme<br />
auf sanfte Weise zu lindern<br />
und bestenfalls zu lösen sind.<br />
Bei <strong>den</strong> wöchentlichen Krabbelgruppen <strong>für</strong> die Kleinsten wer<strong>den</strong> die<br />
Kinder ihrem Alter entsprechend gefördert.<br />
> > > KONTAKT<br />
<strong>Das</strong> gesamte Leistungsspektrum des Lichtschaukel<br />
e.V., Mitgliedsbeiträge, Kosten sowie die Anmeldemodalitäten<br />
<strong>für</strong> die Kurse und Veranstaltungen<br />
fin<strong>den</strong> sich auf der Internetseite des Vereins:<br />
www.lichtschaukel. de.<br />
Lichtschaukel e.V.<br />
Oder telefonisch auf Anfrage bei Annemarie Seidel<br />
unter 08861 / 66483 (Haushaltshilfe), bei Birgit<br />
Gnahs unter 08861 / 5638 (Spielgruppe) oder bei<br />
Sandra Zedelmaier unter 08861 / 7137070 (Krabbelgruppe).<br />
november /dezmber <strong>2016</strong> | 33
Bernbeuren • Tel 08860 8157<br />
www.holzbau-holzmann.de<br />
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Einzigartig: Römer und Radios unter einem Dach<br />
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Bernbeuren | Was war<br />
— um Himmels willen!<br />
— die „Deutsche<br />
Stunde in Bayern, Gesellschaft<br />
<strong>für</strong> drahtlose<br />
Belehrung und<br />
Unterhaltung GmbH“?<br />
— Eine Firma, die anfangs<br />
155 Kun<strong>den</strong><br />
hatte, mit <strong>den</strong>en sie<br />
je<strong>den</strong> Tag 120 Minuten<br />
in Kontakt stand. Was<br />
war ein „Tefifon“? Und<br />
wie hieß jener Weltmarktführer,<br />
der ab<br />
1966 <strong>für</strong> einige Jahre<br />
in Asch-Leeder produzierte?<br />
— Antworten auf diese und<br />
viele andere Fragen kann Werner<br />
Maier geben. Die jeweiligen Erklärungsobjekte<br />
dazu hat er auch: in<br />
seiner weithin einmaligen Sammlung<br />
historischer Radio-Geräte.<br />
Sie ist als Sonderausstellung ins<br />
„Auerbergmuseum“ integriert,<br />
unterm Dach vom Kiebelehaus in<br />
Bernbeuren, gemeinhin das Römermuseum<br />
im Schongauer Land.<br />
Aber: Dort sind auch all die oben<br />
genannten Kuriositäten zu fin<strong>den</strong><br />
und vor allem technische Raritäten.<br />
Werner Maier, Jahrgang 1969,<br />
Werner Maier mit einem Radio von „Telefunken“ von<br />
1926, rechts auf der Bank steht ein Lautsprecher dazu<br />
aus dem Jahre 1930.<br />
hat sie in über drei Jahrzehnten zusammengetragen,<br />
geputzt, ausgebessert,<br />
lackiert, furniert und meist<br />
technisch wieder funktionsfähig<br />
gemacht: „Ein paar Geräten konnte<br />
ich <strong>den</strong> göttlichen Odem einhauchen“,<br />
sagt Maier so beschei<strong>den</strong><br />
wie verschmitzt. Bis er selbst laut<br />
lachen muss: „Radio- und Fernsehtechnik<br />
habe ich mir als Elektriker<br />
so nebenbei angeeignet.“<br />
Zwar beiläufig, aber familiär vorbelastet:<br />
Seine Eltern führten im<br />
Ort ein Elektrogeschäft und verkauften<br />
auch Waschmaschinen<br />
oder Kühlschränke. Nur<br />
eine Frage der Zeit war,<br />
bis jemand mit einem<br />
kaputten Radio auftauchte,<br />
konkret ein<br />
älterer Herr samt Volksempfänger.<br />
Maier, damals<br />
13 Jahre alt, machte<br />
sich ans Reparieren —<br />
erfolgreich. Spätestens<br />
da hatte er Funkwellen<br />
gewittert und die Röhren<br />
glühten immer öfter:<br />
„Ich habe zig Radios,<br />
Plattenspieler und Tonbandgeräte<br />
gerichtet —<br />
Gummis ausgewechselt,<br />
Drähte grade gebogen.“ Wer aufmerksam<br />
zuhört, repariert in seiner<br />
Phantasie weiter.<br />
Der Meilenstein am<br />
Wertstoffhof<br />
Ein Meilenstein sei gewesen, als<br />
er in Altenstadt einen Fundus vor<br />
dem Wertstoffhof retten konnte:<br />
„Mischpulte, Mikrophone, Ausgänge<br />
zur Vertonung von Dia-Vorträgen,<br />
Gummis!“ <strong>Das</strong> alles gehörte<br />
einem Mann, der bei eben<br />
jenem Tonband-Weltmarktführer<br />
Thomas Geiger & Franz Lutz<br />
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34 | der altlandkreis<br />
Montag bis Freitag 10 – 18 Uhr<br />
Samstag 10 – 13 Uhr<br />
und nach Vereinbarung<br />
r<br />
r
gearbeitet hatte, der Firma „Uher“<br />
in Asch-Leeder. Deren Aufnahmegeräte<br />
kaufte damals längst niemand<br />
mehr, aber Maier konnte<br />
jedes Schräubchen gebrauchen.<br />
Und vom Sperrmüll kam er oft mit<br />
dem Fahrrad heim, wieder mal ein<br />
Radio auf dem Gepäckträger.<br />
Um die 500 Gehäuse dürften<br />
durch seine Hände gegangen<br />
sein, schätzt Maier. Viele habe er<br />
wieder abgegeben: weil er sie<br />
doppelt hatte oder gegen andere<br />
eintauschen konnte. Platznot war<br />
auch ein Grund: Irgendwann war<br />
zuhause kein Platz mehr, er musste<br />
nach einer neuen Bleibe suchen.<br />
Willi Straif, seinerzeit zweiter<br />
Bürgermeister, tat ein Zimmer<br />
im leerstehen<strong>den</strong> Kiebelehaus<br />
auf. Als die Gemeinde es verkaufen<br />
wollte, bangte Maier um die<br />
Sammlung. Und als die Weichen<br />
in Richtung Auerbergmuseum gestellt<br />
wur<strong>den</strong>, legte er sich <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
Förderverein ins Zeug. „Nur ein<br />
bisschen auch im eigenen Interesse“,<br />
sagt Maier und schmunzelt.<br />
Genau drei Geräte <strong>für</strong><br />
bewegte Funkbilder<br />
Heute sammelt er „eher spezielle<br />
Sachen“, von <strong>den</strong>en er weiß,<br />
dass es sie kaum noch gibt; oder<br />
Radios, deren Geschichte mit dem<br />
In übermannshohen Regalen sind die historischen Radios aufgereiht —<br />
nur ein Bruchteil der Sammlung, die Werner Maier ausgelagert hat und<br />
im Auerbergmuseum oft neu arrangiert.<br />
Dorf oder seinen Bewohnern zusammenspielen.<br />
Von vielen Geräten<br />
kennt er die einstigen Besitzer.<br />
Sein Wirken als Mesner ist nicht<br />
die schlechteste Informationsquelle.<br />
Er weiß, dass es, als die<br />
bewegten Funkbilder aufkamen,<br />
im ganzen Ort genau drei Fernseher<br />
gab. Einen, die Kombination<br />
aus Bildschirm und Röhrenradio,<br />
bekam er geschenkt. Für einen<br />
der ersten Kassetten-Rekorder von<br />
„Philips“ aus dem Jahr 1963 gab er<br />
dagegen ein wenig Geld aus. Oder<br />
<strong>für</strong> ein Drahttongerät! — Was das<br />
ist, sei hier nicht verraten.<br />
Nur noch abschließend, dass in<br />
<strong>den</strong> 1920er-Jahren, als das Radio<br />
in Bayern aufkam, die oben erwähnte<br />
„Gesellschaft <strong>für</strong> drahtlose<br />
Belehrung etc.“ der erste Sender<br />
in München war — quasi der Vorläufer<br />
vom Bayerischen Rundfunk.<br />
Andere Fragen beantwortet ein<br />
Bernbeuren-Besuch. Wer Glück<br />
hat, trifft Maier im „Dienst“ und<br />
kann ihn befragen. Am Wochenende<br />
teilt er sich mit <strong>den</strong> Mitstreitern<br />
vom Museumsverein ehrenamtlich<br />
die Aufsicht, über Radios und viele<br />
andere Dinge mehr — und seien es<br />
nur die Römer.<br />
ts<br />
<br />
<br />
<br />
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Kommt Ihnen diese Art der Tonträger-Aufnahme bekannt vor? Heute<br />
<strong>für</strong> CDs im Autoradio, gab es <strong>den</strong> Einschubschlitz schon in <strong>den</strong> 1950er-<br />
Jahren — <strong>für</strong> die kleinen „Singles“.<br />
Die ersten Fernseher waren noch<br />
mit dem Röhrenradio in einem<br />
Gehäuse kombiniert.<br />
november /dezmber <strong>2016</strong> | 35
HEIMATRÄTSEL IM ALTLANDKREIS<br />
Wo rastet der Gallier?<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Wer kennt ihn nicht,<br />
<strong>den</strong> ständigen Freund und<br />
Begleiter von Asterix?<br />
Diesen kräftig<br />
gebauten, liebenswerten<br />
Hinkelstein-Lieferanten,<br />
der als Kind einst in<br />
einen Kessel voller<br />
Zaubertrank gefallen<br />
war, was ihm seitdem<br />
dauerhaft übermenschliche<br />
Kräfte verleiht.<br />
Natürlich ist die<br />
Rede vom Gallier Obelix.<br />
Der charmant-einfältige<br />
und emotionale Kontrast<br />
zu seinem Partner Asterix,<br />
entstammte 1959 der Idee<br />
von Autor René Goscinny<br />
und der Feder von Zeichner<br />
Albert Uderzo. Seitdem haben<br />
die bei<strong>den</strong> Protagonisten aus dem<br />
Comic zahlreiche Abenteurer erlebt,<br />
entweder im Kampf gegen<br />
Rom oder auf ihren zahlreichen<br />
Reisen. Erst im vergangenen Jahr<br />
erschien der 36. und neueste Band<br />
„Der Papyrus des Cäsar“.<br />
Ein Gallier im<br />
Altkandkreis?<br />
Doch was genau haben die Gallier<br />
jetzt eigentlich mit dem <strong>Altlandkreis</strong><br />
zu tun? <strong>Das</strong> nebenstehende<br />
Bild haben wir nicht etwa in dem<br />
heutigen Frankreich gemacht, in<br />
dem die Geschichten laut Einleitung<br />
alle spielen. Sondern hier<br />
in unserer Region im Schongauer<br />
Land. Hier liegt dieser überproportionale<br />
Obelix, ruht sich aus<br />
und lässt die Welt auf sich wirken.<br />
Aber wo genau rastet er jetzt eigentlich?<br />
Im aktuellen Heimaträt-<br />
36 | der altlandkreis
sel möchten wir also von Ihnen<br />
gerne wissen, vor welcher Behörde<br />
im <strong>Altlandkreis</strong> der — auch<br />
wenn er es selbst ungern hört —<br />
dicke Gallier es sich auf seinem<br />
Rücken gemütlich gemacht hat.<br />
Ein Badetag <strong>für</strong> die<br />
ganze Familie<br />
Sollten Sie die richtige Antwort<br />
wissen, dann schicken Sie eine<br />
Postkarte mit dem Stichwort „Heimaträtsel“<br />
an „der altlandkreis“,<br />
Birkland 40, 86971 Peiting. Oder<br />
eine E-Mail — bitte auch mit vollständiger<br />
Absenderadresse — an<br />
info@altlandkreis.de Einsendeschluss<br />
ist der 15. <strong>November</strong>. Wie<br />
immer entscheidet das Los, der<br />
Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Die Gewinner dürfen sich erneut<br />
mit der gesamten Familie auf einen<br />
Badetag im „Plantsch — Badespaß<br />
und Saunaland“ freuen.<br />
Jetzt, da die Tage draußen wieder<br />
kälter wer<strong>den</strong>, der ideale Freizeitspaß<br />
<strong>für</strong> Jung und Alt. Wir verlosen<br />
hier<strong>für</strong> fünf Familien-Tageskarten.<br />
tis<br />
> > > DES LETZTEN<br />
RÄTSELS LÖSUNG<br />
<strong>Das</strong> letzte Heimaträtsel drehte sich um <strong>den</strong> Haslacher See, <strong>den</strong><br />
alten Gletschersee, der sich in Folge der letzten Eiszeit gebildet<br />
hatte. Mit rund 35 Hektar lockt der See mit seinem Moorwasser<br />
Gäste und Einheimische zum Ba<strong>den</strong> und auch Angeln an.<br />
Wir wollten von Ihnen wissen, wer eigentlich Eigentümer des<br />
Sees ist. Korrekt: der Landkreis Weilheim-Schongau. Zahlreiche<br />
Einsendungen erreichten uns, die allermeisten mit der richtigen<br />
Antwort. Daher musste wie immer das Los entschei<strong>den</strong>, wer einen<br />
Tag mit der Familie im „Plantsch“ verbringen darf. Fortuna<br />
meinte es gut mit Heidi Linder aus Hohenfurch, Ottmar Schilcher<br />
aus Rott, Fabian Steck aus Peiting, Hermine Ziegler aus Ingenried<br />
sowie Josefa Berger aus Epfach. Wir gratulieren!<br />
> > > IMPRESSUM<br />
IMPRESSUM<br />
„der altlandkreis“<br />
„der altlandkreis“ ist ein Medium von<br />
Birkland 40 in 86971 Peiting<br />
Telefon: 08869 / 91 22-16<br />
Fax: 08869 / 91 22-17<br />
Mail: info@altlandkreis.de<br />
Stand bei Drucklegung im Oktober <strong>2016</strong>.<br />
Änderungen und Fehler vorbehalten.<br />
Auflage: 28000 Exemplare<br />
Die aktuellen Anzeigenpreise, Mediadaten sowie<br />
Erscheinungstermine und weitere technische Angaben<br />
fin<strong>den</strong> Sie auf unserer Webseite www.altlandkreis.de.<br />
Geplanter Erscheinungstermin der nächsten <strong>Ausgabe</strong> Januar/Februar 2017:<br />
Freitag, 23. <strong>Dezember</strong> <strong>2016</strong> (Anzeigenschluss: 5. <strong>Dezember</strong> <strong>2016</strong>)<br />
Für eingesandte Manuskripte wird keine Haftung sowie<br />
keine Erscheinungsgewähr übernommen.<br />
Herausgeber: Peter Ostenrieder<br />
Redaktion: Tobias Schumacher, Tim Schmid, Peter Ostenrieder (V.i.S.d.P.)<br />
Mitarbeiter dieser <strong>Ausgabe</strong>:<br />
Regine Pätz, Rosi Geiger, Caroline Rappold<br />
Anzeigenverkauf: Wolfgang Stuhler, Tim Schmid<br />
Satz, Layout & Anzeigengestaltung: Peter Ostenrieder, Kurt Zarbock,<br />
Irmgard Gruber, Christian Lechner, Jonas Desche, Tim Schmid<br />
Druck: Gebr. Geiselberger GmbH, Martin-Moser-Str. 23, 84503 Altötting<br />
Verteilservice: KBV Vertriebs GmbH, Am Wei<strong>den</strong>bach 8, 82362 Weilheim<br />
Erscheinungsweise:<br />
zweimonatig, kostenlose Verteilung an alle Haushalte im <strong>Altlandkreis</strong><br />
Schongau und einzelnen angrenzen<strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />
Fotos: Mauritius Images, Johann Jilka, Tobias Schumacher, Peter Ostenrieder, Rosi Geiger, Regine Pätz, Kurt Zarbock, Irmgard Gruber, Tim Schmid,<br />
Caroline Rappold, Franz Reßle, Markus Rothwinkler, Wolfgang Heise, Kreisfischereiverein Schongau/Erik Bohl, Kurt Müller, Hirschvogel Holding GmbH,<br />
Marktoberdorfer Stubenmusik, Krankenhaus GmbH Weilheim-Schongau, Dr. Thomas Löffler, Lichtschaukel e.V., Thomas Häring, Karl Schilcher, Blau-Weiss<br />
Peiting, Ruf Immobilien, Franziska Zepf, Schuhmann, IHK <strong>für</strong> München und Oberbayern/Bonifatius Ametsbichler, Tagesstätte <strong>für</strong> Senioren und demenzkranke<br />
Menschen <strong>Pfaffenwinkel</strong>, Wittelsbacher Ausgleichsfond/Museum der Bayerischen Könige/Vanessa Richter und Jörg Sattelberger, Maschinenring<br />
Personaldienste GmbH, Schönegger Käse-Alm, Karl Höldrich, Olivia Reinecke – Agentur <strong>für</strong> Kunst und Kultur, Mr. MoJoe, Caritasverband <strong>für</strong> <strong>den</strong> Landkreis<br />
Weilheim-Schongau e.V., Landratsamt Weilheim-Schongau, Parkhotel Betriebsgesellschaft mbH, Uta Krauß, Herzogsägmühle/Sabine Keyser, Kathrin<br />
Bleicher, Guntram Vogelsgesang, Gerhard Nacke, Silvia Dressel, Maulquappen, Pressefoto Martina Ottmann (Rolo Zollner), Florian Barnick, Fotolia<br />
november /dezmber <strong>2016</strong> | 37
www.museumderbayerischenkoenige.de Telefon 08362-887250<br />
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an allen Samstagen im Advent<br />
Stauwehranlage und Holzstofffabrik Kinsau<br />
800 Bauarbeiter<br />
mit vollem Einsatz<br />
Auftaktveranstaltung<br />
26. <strong>November</strong> <strong>2016</strong><br />
ab 16.00 Uhr<br />
Eintritt: € 12,00<br />
Wir beginnen mit einer Andacht<br />
in der Christkönigkapelle mit dem Schwangauer Kirchenchor.<br />
Im Anschluss erzählt Ihnen Klaus Reichold im<br />
Museum der bayerischen Könige von <strong>den</strong> Weihnachtsvorbereitungen<br />
der Königsfamilie um König Ludwig II. und Königin Marie von Bayern.<br />
Nachfolgend singt der 1. Allgäuer Nichtsängerchor in der Ausstellung<br />
des Museums, die an diesem Abend <strong>für</strong> Sie geöffnet ist.<br />
Kinsau | Wie die verwunschenen<br />
Überreste einer mittelalterlichen<br />
Burg stehen die Pfeiler einer alten<br />
Wehranlage bei Kinsau mitten im<br />
Lech. Dabei sind sie noch gar nicht<br />
so alt. Vor gut 100 Jahren wur<strong>den</strong><br />
sie <strong>für</strong> <strong>den</strong> Betrieb einer Holzstofffabrik<br />
und der damit notwendigen<br />
Regulierung des wil<strong>den</strong> Gebirgsflusses<br />
quer durch <strong>den</strong> Lech<br />
getrieben. Über 800 Bauarbeiter<br />
waren dabei im Einsatz gewesen,<br />
doch schon nach 20 Jahren ging<br />
das Unternehmen — bedingt durch<br />
<strong>den</strong> kostenintensiven Transport<br />
und die nahende Weltwirtschaftskrise<br />
— in <strong>den</strong> Bankrott.<br />
Sägewerk, Holzstofffabrik, Stromerzeugung<br />
— in Kinsau hat die<br />
wirtschaftliche Nutzung des Lechs<br />
eine sehr lange Geschichte. Schon<br />
im 19. Jahrhundert betrieben vier<br />
Brüder unter dem Namen „Erhard<br />
Kompanie“ ein Sägewerk,<br />
das in etwa auf der Höhe des<br />
heutigen Stromkraftwerks stand.<br />
<strong>Das</strong> Material wurde vorwiegend<br />
über Flöße angeliefert; durch<br />
<strong>den</strong> florieren<strong>den</strong> Holzhandel gehörten<br />
die vier Erhard-Brüder zu<br />
<strong>den</strong> wohlhabendsten Bürgern<br />
von Kinsau. Doch dann kam die<br />
Eisenbahn: Kinsau erhielt 1886<br />
einen Bahnanschluss. Durch die<br />
neuen Transportmöglichkeiten<br />
erwies sich das Sägewerk als zu<br />
abgelegen. 1898 kaufte die Papierfabrik<br />
Hegge aus Kempten<br />
das stillgelegte Sägewerk inklusive<br />
sämtlicher Wasserrechte. Zur<br />
Papierherstellung benötigte man<br />
Zellstoff, der aus Holz gewonnen<br />
wird. In Kinsau konnte man<br />
sowohl <strong>den</strong> Lech zur Krafterzeugung,<br />
als auch einen Bach mit<br />
sauberem Quellwasser zum Auswaschen<br />
des Zellstoffes nutzen.<br />
<strong>Das</strong> Verwaltungsgebäude<br />
existiert heute noch<br />
Zielgerichtet verfolgten die Kemptener<br />
ihren 1902 von der Regierung<br />
von Oberbayern genehmigten<br />
Plan, errichteten ein großes<br />
Gebäude mit zwei Turbinen zur<br />
Krafterzeugung und zwei Turbinen<br />
zur Stromerzeugung. Daran<br />
schloss sich ein langes Fabrikgebäude<br />
an, in dem der Zellstoff<br />
hergestellt wurde. Etwa 300 Meter<br />
lechaufwärts der Fabrikgebäude<br />
wurde ein Wehr quer durch <strong>den</strong><br />
Fluss getrieben, das eine Steuerung<br />
des Zulaufes in einen Kanal<br />
ermöglichte. Dieser künstlich an-<br />
So präsentieren sich die alten Wehrmauern im Lech heute.<br />
38 | der altlandkreis
Die Wehrsanlage, wie sie noch in <strong>den</strong> 80er-Jahren ihren Dienst versah.<br />
Von der Baustelle gab es<br />
um<br />
1905<br />
sogar eine Postkarte, mit<br />
der<br />
die<br />
zahlreichen<br />
en<br />
Bauarbeiter ihre Angehörigen grüßen konnten.<br />
gelegte Kanal führte das Wasser<br />
neben dem Lech direkt zum Turbinenhaus.<br />
<strong>Das</strong> heute noch existierende<br />
Verwaltungsgebäude diente<br />
<strong>für</strong> die Arbeiter auch als Kantine.<br />
In der dreijährigen Bauzeit waren<br />
über 800 Bauarbeiter im Einsatz.<br />
Als schwierigstes Unterfangen<br />
entpuppte sich der Transport des<br />
benötigten Schleifholzes vom<br />
Kinsauer Bahnhof zum Fabrikgelände<br />
und des fertigen Zellstoffes<br />
wieder zurück. Zur Überwindung<br />
der 50 Höhenmeter am Steilhang<br />
vom Lech bis Kinsau kam die erste<br />
Zahnradbahn Bayerns zum Einsatz<br />
Die Zahnradbahn auf die Zugspitze<br />
wurde erst 1929 gebaut. Die<br />
erste Lokomotive konnte trotzdem<br />
nur einen bela<strong>den</strong>en Waggon <strong>den</strong><br />
Steilhang hinauf befördern, durch<br />
die Anschaffung einer zweiten Lok<br />
wurde es nicht wesentlich besser.<br />
„Im Werk wäre alles gut gelaufen,<br />
aber der Transport wollte einfach<br />
nicht funktionieren“, weiß der<br />
Kinsauer Karl Schilcher aus <strong>den</strong><br />
Erzählungen seines Vaters. Der<br />
Betrieb hatte 85 Beschäftigte,<br />
die das angelieferte Schleifholz<br />
zunächst weiß schälen mussten,<br />
dann wurde das Holz unter riesige<br />
Schleifsteine gebracht, die nur<br />
noch einen Holzbrei hinterließen.<br />
Dieser Zellstoff wurde gründlich<br />
mit Quellwasser gewaschen, getrocknet<br />
und zur weiteren Papierverarbeitung<br />
an die Mutterfirma<br />
in Kempten geliefert. „Damals<br />
hatte Kinsau 450 Einwohner, da<br />
waren 85 Arbeitsplätze eine Riesensache“,<br />
berichtet Karl Schilcher.<br />
Man erzähle sich auch noch,<br />
dass hier der beste Zellstoff zur<br />
Herstellung von edelstem Papier<br />
erzeugt wor<strong>den</strong> sei. Doch der Betrieb<br />
kam in Kinsau nie zur vollen<br />
Auslastung, da die Zahnradbahn<br />
das benötigte Material nicht anliefern<br />
konnte und zudem zwei<br />
schwere Unfälle mit der Bahn mit<br />
hohen Personen- und Sachschä<strong>den</strong><br />
zu Buche schlugen. In <strong>den</strong><br />
1920er-Jahren schwächte die Inflation<br />
das Unternehmen und mit<br />
der Weltwirtschaftskrise musste<br />
die Papierfabrik Hegge Konkurs<br />
anmel<strong>den</strong>.<br />
Von <strong>den</strong> Haindlschen<br />
Papierfabriken gekauft<br />
1932 wurde das Werk von <strong>den</strong><br />
Haindlschen Papierfabriken<br />
Augsburg aufgekauft, wieder<br />
mit allen umliegen<strong>den</strong> Grundstücken<br />
und Wasserrechten. <strong>Das</strong><br />
Turbinenhaus wurde zur reinen<br />
Am unteren Bildrand kann man die Wehranlage erkennen, die das<br />
Wasser in einem Kanal zum Kraftwerk beförderte.<br />
Stromgewinnung umgebaut, so<br />
dass vier Turbinen <strong>den</strong> Strom direkt<br />
ins Schongauer Haindl-Werk<br />
lieferten. Bis 1990 waren 15 Mitarbeiter<br />
in Kinsau beschäftigt,<br />
die sich rund um die Uhr um das<br />
Wasserkraftwerk kümmerten.<br />
Durch einen Grundstückstausch<br />
mit der Gemeinde konnte die Firma<br />
Haindl am Kinsauer Bahnhof<br />
eine Faserstoffhalle errichten und<br />
die Kinsauer ein wunderschönes<br />
Sportgelände an <strong>den</strong> Lechauen<br />
erhalten. Dann wollte die Bayerische<br />
Wasserkraftwerke AG (BA-<br />
WAG) ein neues Kraftwerk bauen;<br />
und wieder konnte Haindl gegen<br />
Flächen am Schongauer Werksgelände<br />
tauschen. Mit einem<br />
Kostenaufwand von 94 Millionen<br />
D-Mark errichtete die BAWAG bis<br />
1992 ein komplett neues Werk, das<br />
bis heute das Jüngste unter <strong>den</strong> 23<br />
Wasserkraftwerken am Lech ist.<br />
Im Zuge des Neubaus wur<strong>den</strong> die<br />
alten Fabrikgebäude abgerissen,<br />
nur das stattliche Verwaltungsgebäude<br />
erinnert noch an die großen<br />
Kraftwerkszeiten in Kinsau,<br />
weiter flussaufwärts sind noch die<br />
Überreste der Wehranlage zu sehen.<br />
Im neuen Kraftwerk wer<strong>den</strong><br />
42 Millionen Kilowattstun<strong>den</strong> pro<br />
Jahr erzeugt, was <strong>den</strong> Strombedarf<br />
von rund 10000 Haushalten<br />
deckt.<br />
rg<br />
november /dezmber <strong>2016</strong> | 39<br />
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Unterwegs auf <strong>den</strong> Kegelbahnen im Schongauer Land<br />
Eine . ruhige Kugel schieben<br />
<strong>Altlandkreis</strong> I Obwohl auch beim<br />
Kegeln „das Runde“ eine Rolle<br />
spielt, zählt es nach wie vor zu <strong>den</strong><br />
Nischensportarten. Dabei geht es<br />
hier um eine ehrliche Disziplin,<br />
bei der noch das Ergebnis des<br />
Einzelnen zählt, im Kampf Mann<br />
gegen Mann; natürlich auch Frau<br />
gegen Frau. Ob man sich diesem<br />
Sport eher amateurhaft oder in<br />
einem der zahlreichen Kegelvereine<br />
stellt, die sich im sogenannten<br />
Zugspitzkreis organisieren, unterscheidet<br />
sich durch zwei eklatante<br />
Punkte: Zeit — und Talent!<br />
Rund vier Stun<strong>den</strong> Training pro<br />
Woche plus ein Wettkampf am<br />
Wochenende schlagen <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
Sportkegler zu Buche; seit sich<br />
der Modus der Wettkämpfe von<br />
„4 x 50 Schub“ auf heute „4 x 30<br />
Schub“ reduzierte, sind zwar auch<br />
die Wettkämpfe an und <strong>für</strong> sich<br />
kürzer gewor<strong>den</strong>. Bis ein Turnier<br />
durchlaufen ist, kommen insgesamt<br />
<strong>den</strong>noch rund drei bis vier<br />
Stun<strong>den</strong> zusammen. Die Hin- und<br />
Rückfahrt wie auch die Bahnpflege<br />
sind da noch nicht mitgerechnet.<br />
Alle vier Wochen müssen die Bahnen<br />
ent- und gewachst wer<strong>den</strong>,<br />
tägliches Staubsaugen tut ebenfalls<br />
Not. Und dann wäre da noch<br />
die Sache mit dem Talent. „Kegeln<br />
ist zu 60 bis 70 Prozent Kopfsache“,<br />
erklärt Volker Hickisch, Erster<br />
Vorsitzender bei Blau-Weiss<br />
Peiting, einem Traditionsverein im<br />
Zugspitzkreis und mit<br />
Platzierung in der<br />
Zweiten<br />
Bundesliga<br />
auch<br />
Ligahöchste<br />
Mannschaft.<br />
„Der Aufstieg<br />
in die<br />
nächste Ebene<br />
hängt von der Qualität der<br />
Spieler ab.“ Einen professionellen<br />
Trainer können sich allerdings nur<br />
— wenn überhaupt — die Bundesligamannschaften<br />
leisten. Denn<br />
die kosten richtig Geld. Da bleibt<br />
<strong>den</strong> meisten regionalen Vereinen<br />
nur, Wissen untereinander auszutauschen<br />
und gemeinsam Entwicklungen<br />
voranzubringen.<br />
<strong>Das</strong> „Kegler-Gen“ gegen<br />
Nachwuchsprobleme<br />
Vielleicht gibt es tatsächlich so<br />
etwas wie ein „Kegel-Gen“, <strong>den</strong>n<br />
viele Nachwuchsspieler kommen<br />
bereits aus dem Milieu, weil ein<br />
Elternteil oder Familienmitglied<br />
bereits im Kegelsport aktiv war<br />
oder ist. Auch Volker Hickisch kam<br />
zu Kugel und Kegel durch seinen<br />
Vater, der im süddeutschen Raum<br />
Kegelbahnen gebaut hat. <strong>Das</strong>s<br />
sich damit der Nachwuchs nicht<br />
zwangsläufig von selbst einstellt,<br />
ist schnell erklärt. Kegeln ist eben<br />
eine Nischensportart — und kann,<br />
anders als etwa beim Fußball —<br />
nicht bereits im Kindesalter erlernt<br />
wer<strong>den</strong>. „Ab zehn Jahren kann<br />
mittels kleinerer Kugeln mit dem<br />
Training begonnen wer<strong>den</strong>“, erklärt<br />
Volker Hickisch. Vorher ist die<br />
reguläre Kugel einfach zu schwer,<br />
die Körpergröße reicht nicht <strong>für</strong><br />
die Sportart aus, bei der Muskeln<br />
bewegt wer<strong>den</strong>, „die man vorher<br />
gar nicht kannte“, wie Hickisch<br />
schmunzelnd verrät. Gleichzeitig<br />
gilt Kegeln mancherorts als<br />
„Wirtshaussport“, weil oftmals<br />
Gastwirte die Betreiber von Kegelbahnen<br />
sind. Negatives Image ist<br />
da vorprogrammiert. Doch eigentlich<br />
unbegründet. Volker Hickisch:<br />
„Während der Kämpfe und solange<br />
ein Spieler sein Trikot trägt, gilt<br />
absolutes Alkoholverbot!“ Daran<br />
werde nicht gerüttelt. Auch dass<br />
In der Saison 2012/13 konnte die Erste Herrenmannschaft von Blau-Weiss<br />
Peiting <strong>den</strong> Einzug in die Erste Bundesliga feiern: (v.l.) Peter Hitzlberger<br />
(derzeit amtierender Deutscher Meister), Ronald Endrass, Jürgen Tögel,<br />
Ralph Habiger, Volker Hickisch, Manuel Dukowsky und Thomas Aigner.<br />
40|der altlandkreis<br />
land
zwischenzeitlich Rauchverbot in<br />
Gast- und Vereinsstätten gilt, habe<br />
dem Image des Sports gut getan.<br />
Um in einer der Ligen spielen zu<br />
können, die sich — angefangen<br />
von der Kreisklasse (C, B, A) und<br />
Bezirksliga (B, A) über die Bezirksoberliga,<br />
Regionalliga Schwaben-<br />
Oberbayern, Landesliga Süd — letztlich<br />
bis zur Bayern- und Bundesliga<br />
aufbauen, ist man spätestens ab<br />
der Bezirksoberliga auf eine Anlage<br />
mit mindestens vier Bahnen<br />
angewiesen. Verfügen doch einige<br />
Gaststätten über eigene, kleinere<br />
Kegelbahnanlagen, reicht das im<br />
Sportkegelbereich nicht aus. <strong>Das</strong><br />
erklärt <strong>den</strong>n auch, warum manche<br />
Mannschaften nicht in ihrem Heimatort<br />
trainieren. Blau-Weiss Peiting<br />
ist — nach langen Jahren auf<br />
der Keppeler-Kegelbahn — nach<br />
Schongau ausgewichen, weil der<br />
Betreiber aus betriebswirtschaftlichen<br />
Grün<strong>den</strong> auf zwei Bahnen<br />
verringerte. Glück im Unglück <strong>für</strong><br />
die Peitinger, dass die Schongauer<br />
Kegelbahn im Schützenhaus<br />
dem Sportkegelklub Schwarz-Gelb<br />
Schongau gehört. So ist man damit<br />
nicht auf die Wirtschaftlichkeit<br />
des Gastronomen angewiesen. Die<br />
Burggener Kegler, auch sie gehören<br />
zum Zugspitzkreis, freuen sich<br />
auf vier neue Kegelbahnen, die<br />
im geplanten Dorfgemeinschaftshaus<br />
vorhan<strong>den</strong> sein wer<strong>den</strong> (der<br />
„altlandkreis“ berichtete), die Peißenberger<br />
dagegen müssen nach<br />
Huglfing ausweichen.<br />
Mit dem 9. Platz in der Zweiten<br />
Bundesliga stehen die Peitinger<br />
Kegler der 1. Herrenmannschaft<br />
momentan auf dem Abstiegsplatz,<br />
was natürlich nicht in ihrem sportlichen<br />
Sinne ist. So wird derzeit<br />
alles daran gelegt, sich in dieser<br />
Saison auf einem der Plätze zwischen<br />
5 und 2 in der 2. Bundesliga<br />
Süd-West zu etablieren. Noch vor<br />
geraumer Zeit waren sie sogar in<br />
die Erste aufgestiegen, doch sei<br />
man, nach <strong>den</strong> Worten von Volker<br />
Hickisch, „gar nicht so traurig<br />
über die jetzige Liga.“ Denn eine<br />
Während des Kampfes geht es ruhig und konzentriert zu; danach kommt<br />
Bewegung in die Menge. Früher wur<strong>den</strong> an <strong>den</strong> Keppeler Kegelbahnen<br />
<strong>für</strong> die vielen Zuschauer seitlich Tribünen aufgebaut.<br />
> > > INFORMATION<br />
höhere Klasse bedeute natürlich<br />
auch größere Entfernungen zu<br />
<strong>den</strong> Kämpfen vor Ort. Allein <strong>für</strong><br />
die Saison <strong>2016</strong> / 17 kommen <strong>für</strong><br />
die Peitinger Kegler rund 3 700<br />
Kilometer zusammen — die mit<br />
hohen Spritkosten belegt sind.<br />
Nichtsdestotrotz gehört der Ehrgeiz<br />
und damit der Klassenerhalt<br />
schon auch zur Ehre eines Vereins.<br />
Und wünschenswert wären dazu<br />
ebenso ambitionierte Zuschauer,<br />
die es zu schätzen wissen, einem<br />
ehrlichen Kampf beizuwohnen<br />
— und das so nahe, wie es kaum<br />
eine andere Sportart zulässt. rp<br />
Kegelbahnen in der Region — eine Auswahl<br />
PEITING<br />
Keppeler Kegelbahnen<br />
Obere Straße 18<br />
Tel. 08861 / 59152<br />
Hotel Gasthof Dragoner<br />
Ammergauer Straße 11<br />
Tel. 08861 / 25070<br />
Caféteria Herzogsägmühle<br />
Von-Kahl-Straße<br />
Tel. 08861 / 219213<br />
SCHONGAU<br />
Restaurant Croatia<br />
Dießener Straße 25<br />
Tel. 08861 / 7139337<br />
ALTENSTADT/<br />
SCHWABNIEDERHOFEN<br />
Café-Bistro Lions<br />
Raiffeisenstraße 10<br />
Tel. 08861 / 9492<br />
Sportheim TSV<br />
Schwabniederhofen<br />
Birkenweg 15<br />
Tel. 08861 / 2562986<br />
HOHENFURCH<br />
Hotel Gasthof Negele<br />
Hauptplatz 2<br />
Tel. 08861 / 908000<br />
DENKLINGEN<br />
Kegel- und Schützenheim<br />
Birkenstraße 3<br />
Tel. 08243 / 961477<br />
BÖBING<br />
Gasthaus Haslacher<br />
Peißenberger Straße 20<br />
Tel. 08867 / 303<br />
UNTERDIESSEN<br />
Gasthof Goggl<br />
Schloßberg 2<br />
Tel. 08243 / 2313<br />
BURGGEN<br />
Kegelbahn<br />
Füssener Straße 14<br />
Tel. 08860 / 428<br />
november /dezmber <strong>2016</strong> | 41<br />
— Ihr Spezialist <strong>für</strong> Wärmepumpen —<br />
Wir wünschen Ihnen eine ruhige und<br />
besinnliche Vor- und Weihnachtszeit im<br />
Kreise Ihrer Liebsten.<br />
Vielen Dank <strong>für</strong> Ihr Vertrauen.<br />
Ein herzliches Vergelt's Gott an mehr als<br />
1.300 Kun<strong>den</strong>, die seit 1979 auf uns setzen.<br />
Wir freuen uns auch 2017 <strong>für</strong> Sie im Einsatz<br />
zu sein.<br />
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Checkliste <strong>für</strong> Hobbygärtner & Co.<br />
Winterschlafzeit <strong>für</strong><br />
<strong>den</strong> heimischen Garten<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Der Herbst hat Einzug<br />
gehalten; die Tage wer<strong>den</strong><br />
kürzer, die Nächte länger — und vor<br />
allen Dingen: kälter. Nicht nur der<br />
menschliche Organismus schaltet<br />
nun langsam auf Wintermodus<br />
um. Auch die Vegetation im Garten<br />
passt sich diesen Gegebenheiten<br />
an und fällt in <strong>den</strong> Schongang.<br />
Damit im Frühjahr alles wieder in<br />
voller Pracht zum Leben erwachen<br />
kann, sollten einige wichtige Arbeiten<br />
im Garten erledigt wer<strong>den</strong>.<br />
Eine kleine Checkliste hilft dabei,<br />
die Übersicht zu behalten.<br />
Die Sache<br />
mit dem Laub<br />
Leise fallen die Blätter… und<br />
müssen natürlich eingesammelt<br />
wer<strong>den</strong>. Idealerweise wartet man<br />
da<strong>für</strong> <strong>den</strong> ersten Frost ab, weil ab<br />
da die meisten Blätter von <strong>den</strong><br />
Bäumen fallen. Falls Gehwege<br />
davon betroffen sind, müssen diese<br />
allerdings regelmäßig gekehrt<br />
wer<strong>den</strong> — sonst droht Rutschgefahr.<br />
Um <strong>den</strong> eigenen Rasen vom<br />
Laub zu befreien, kann man auf die<br />
Hilfe des Rasenmähers zugreifen.<br />
Auf höchster Mähstufe eingestellt,<br />
landet das „geschredderte“ Blattgut<br />
im Auffangkorb — schneller<br />
geht’s wohl nicht. Nur ein laubfreier<br />
Rasen kann garantieren,<br />
dass es im Frühjahr keine braunen<br />
Kahlstellen gibt. Auf Beeten kann<br />
das Laub verbleiben, bietet es doch<br />
natürlichen Schutz vor dem Frost.<br />
<strong>Das</strong> sieht auch Rupert Pröbstl so,<br />
Inhaber von Gartenbau Pröbstl in<br />
Schongau. Er plädiert aber auch<br />
da<strong>für</strong>, Laub in bestimmten Ecken<br />
im Garten <strong>für</strong> Igel & Co. liegen<br />
zu lassen und rät davon ab, ihn<br />
„clean“ zu halten. „Manche Gartenbesitzer<br />
be<strong>für</strong>chten Rückschlüsse<br />
auf <strong>den</strong> eigenen Haushalt, sollten<br />
sie Laub liegen lassen“, verrät<br />
der Fachmann mit einem Schmunzeln,<br />
frei nach dem Motto „wie es<br />
im Garten aussieht, sieht's auch im<br />
Inneren aus“.<br />
Die Kunst<br />
des Schnei<strong>den</strong>s<br />
Mit dem Schnei<strong>den</strong> von Obstbäumen,<br />
Hecken und Sträuchern sollte<br />
gewartet wer<strong>den</strong>, bis die Nächte<br />
im neuen Jahr wieder milder wer<strong>den</strong>.<br />
Besser ist es, jetzt nur verblühte<br />
Blütenstände zu entfernen<br />
und soviel am Gewächs zu lassen,<br />
wie möglich. Denn wichtige In-<br />
Der erste Frost im<br />
Garten: Auch die<br />
Pflanzen stellen sich<br />
jetzt auf die kühlen<br />
Temperaturen um.<br />
42 | der altlandkreis
haltsstoffe der Pflanzen wer<strong>den</strong> in<br />
<strong>den</strong> Wurzeln abgespeichert. Wer<br />
Zweige zu tief schneidet, setzt sie<br />
dem Frost aus, und <strong>den</strong> vertragen<br />
nicht alle. <strong>Das</strong> Thema Schnitt könne<br />
kaum in wenigen Sätzen abgehandelt<br />
wer<strong>den</strong>, sagt Rupert Pröbstl.<br />
Hier lohne sich auf alle Fälle Beratung<br />
durch <strong>den</strong> Fachmann.<br />
Ein Winterkleid<br />
<strong>für</strong> Pflanzen<br />
Beete sollten, wie eingangs erwähnt,<br />
mit Laub oder Reisig abgedeckt<br />
wer<strong>den</strong>. Denn nicht alle<br />
Pflanzen vertragen direkten Frost.<br />
Auch ein Gartenvlies kann da<strong>für</strong><br />
eingesetzt wer<strong>den</strong>. Kübelpflanzen,<br />
die nicht ins Haus gebracht<br />
wer<strong>den</strong> können, brauchen ein<br />
wärmendes Gewand. Dabei die<br />
Krone der Pflanze mit Vlies umwickeln,<br />
Reisig um <strong>den</strong> Stamm<br />
legen, <strong>den</strong> Topf mittels Noppenfolie<br />
schützen und mit einem<br />
Leinen- oder Rupfensack ummanteln.<br />
Hilfe leistet zusätzlich<br />
eine Styroporplatte unter dem<br />
Topf. Wer auf Nummer Sicher<br />
gehen möchte, <strong>für</strong> <strong>den</strong> hat Rupert<br />
Pröbstl einen „heißen“ Tipp:<br />
„Kun<strong>den</strong> können ihre portablen<br />
Gartenpflanzen in der Zeit von<br />
Oktober bis Ende Mai gerne bei<br />
uns einlagern lassen.“ Nach <strong>den</strong><br />
Eisheiligen kann man dann seine<br />
„Lieblinge“, gut gepflegt durch<br />
des Gärtners Hand, wieder zurück<br />
in <strong>den</strong> Garten holen, gerne wird<br />
auch geliefert. Und noch einen<br />
Appell möchte Rupert Pröbstl an<br />
alle Gartenbesitzer richten. Der<br />
lautet: „Gießen nicht vergessen!“<br />
<strong>Das</strong>s das in frostigen Zeiten gerne<br />
einmal vergessen wird, ist dem<br />
Fachmann bekannt. „Frost trocknet<br />
<strong>den</strong> Bo<strong>den</strong> aus“, erklärt er,<br />
„deshalb ist es wichtig, gerade<br />
vor Ankündigung fallender Temperaturen,<br />
also bevor der Bo<strong>den</strong><br />
gefriert, die Pflanzen gut zu wässern.“<br />
<strong>Das</strong> gelte natürlich auch <strong>für</strong><br />
Pflanzen, die an trockenen, kühlen<br />
Plätzen überwintern. Auch sie<br />
wollen mäßig gegossen wer<strong>den</strong>,<br />
um im Frühjahr genug Kraft <strong>für</strong><br />
ein erneutes Erblühen zu haben.<br />
Der Garten<br />
wird kahler<br />
Den Garten winterfit machen, bezieht<br />
sich auch auf die Gerätschaft.<br />
Darunter fallen Rasenmäher, Gartenschlauch,<br />
aber auch Teichpumpe<br />
und Co. Sie sollten vor dem Verstauen<br />
im Gartenhaus oder Keller<br />
gründlich gereinigt und eventuell<br />
gewartet wer<strong>den</strong>. Auch Gartenmöbel<br />
und empfindliches Dekor<br />
freuen sich auf einen gemütlichen<br />
Platz im Keller oder Garage. rp<br />
november /dezmber <strong>2016</strong> | 43
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<strong>Altlandkreis</strong> | Damit Autofahrer sicher<br />
durch <strong>den</strong> Winter kommen,<br />
haben wir uns in Autohäusern und<br />
Kfz-Werkstätten im Schongauer<br />
Land umgehört, worauf Servicemitarbeiter<br />
bei der Wintersicherheit<br />
achten. Die meisten Werkstätten<br />
arbeiten „Checklisten“ ab, die sich<br />
weitgehend ähneln. Doch kamen<br />
einige nützliche Tipps zusammen,<br />
mit <strong>den</strong>en Autobesitzer überhaupt<br />
gegen Ärger in Kälte und Frost gewappnet<br />
sind.<br />
Leslie Kahnt, Werkstattmeister<br />
im Peugeot-Autohaus Stumpf in<br />
Rettenbach am Auerberg, überprüft<br />
mit seinen Mitarbeitern<br />
Beleuchtung, Wischblätter und<br />
Windschutzscheibe, Bereifung und<br />
Reifendruck, Heizung und Lüftung,<br />
<strong>den</strong> Frostschutz von Scheibenwaschanlage<br />
und Flüssigkeitsstände,<br />
etwa in der Batterie. Sie werfen<br />
einen Blick auf Bremsen und Keilriemen<br />
und drücken zuletzt auf das<br />
Signalhorn — so heißt die Hupe im<br />
Service-Deutsch.<br />
Die Liste im Peitinger Mazda-Autohaus<br />
Rieser umfasst: Türgummidichtungen<br />
mit Hirschtalgstift<br />
einfetten, damit Gummis nicht<br />
festfrieren, Türschlösser mit feinem<br />
Öl schmieren, Flüssigkeiten<br />
<strong>für</strong> Scheibenwaschbehälter und<br />
Kühlerfrostschutz prüfen, das Lichtsystem,<br />
gegebenenfalls Scheinwerferreinigungsanlagen<br />
und Batterie<br />
checken. „Bei kalten Temperaturen<br />
machen die früher schlapp, wir geben<br />
eine Ladeempfehlung“, sagt<br />
Richard Rieser. Auch auf Profiltiefe<br />
und Alter der Reifen achten seine<br />
Mitarbeiter: „Alte wer<strong>den</strong> hart und<br />
spröde.“ Esther Haubold von der<br />
Weilheimer „Auto & Service Pia<br />
GmbH“ weiß hierzu, dass Autofahrer<br />
das Reifenalter selbst ablesen<br />
können: „Steht auf ihnen ‚1316‘,<br />
bedeutet dies: Herstellungsdatum<br />
Kalenderwoche 13 im Jahr <strong>2016</strong>.“<br />
Von Richard Rieser sei noch ein<br />
Service verraten: „Uhr-Umstellung<br />
auf Winterzeit“.<br />
Winterchecks sind<br />
keine Geldmacherei<br />
<strong>Das</strong> macht der Schongauer Audiund<br />
Volkswagen-Servicebetrieb<br />
Becher auch — aber nur auf<br />
Wunsch. Inhaber Max Becher weiß,<br />
wie sensibel Kun<strong>den</strong> sein können:<br />
„Wir achten sogar darauf, dass die<br />
Radios bleiben wie sie sind und<br />
bringen die Sitze wieder in ihre<br />
Ausgangsstellung.“ Generell hält<br />
er „Winterchecks nicht <strong>für</strong> Geldmacherei,<br />
sondern <strong>für</strong> sinnvoll“.<br />
Von Herstellern und Innungen<br />
gebe es Vorgaben, die in seiner<br />
Werkstätte umgesetzt wer<strong>den</strong>:<br />
Wasch- und Kühlwasser frostsicher<br />
machen, Batteriezustand prüfen,<br />
Türschlösser und -dichtungen instand<br />
setzen. Sven Schröfl-Wolf,<br />
Service-Berater im BMW-Autohaus<br />
„Widmann & Winterholler“ in Weilheim,<br />
klebt dagegen im Wageninnern<br />
— Geschwindigkeitsaufkleber.<br />
Sie erinnert Fahrer PS-starker Modelle<br />
daran, dass ihre Winterreifen<br />
nur auf 210 Stun<strong>den</strong>kilometer ausgelegt<br />
sind, der Pkw aber 240 Sachen<br />
hergäbe.<br />
In dieser Liga arbeitet auch Albert<br />
Jehle, Serviceberater im Mercedes-<br />
Autohaus Resch in Peiting. Einen<br />
Wintercheck gibt es dort nur auf<br />
Nachfrage — und in der „Stoßzeit<br />
im Oktober“ gar nicht: „Zwei Wochen<br />
lang steht das Telefon nicht<br />
still, weil der größte Teil unserer<br />
Kun<strong>den</strong> die Winterräder eingelagert<br />
hat“. Jehle und Kollegen sind<br />
mit Radwechseln beschäftigt, wobei<br />
sie <strong>den</strong> Frostschutz gleich mitprüfen<br />
und sich Achsen und Bremsen<br />
anschauen. <strong>Das</strong> dauert pro<br />
Mercedes um die 30 Minuten, trotz<br />
der „Baureihenvielfalt“. Die wiederum<br />
habe dazu geführt, „dass<br />
unsere Kun<strong>den</strong> wesentlich jünger<br />
gewor<strong>den</strong> sind“, erzählt Jehle, seit<br />
29 Jahren im Betrieb. Am wichtigsten<br />
im Winter sei, „das Auto innen<br />
sauber zu halten und regelmäßig<br />
zu waschen“.<br />
Waschen und Korrosionsschutz<br />
hält der Münchner Kfz-Innungs-<br />
Obermeister Hans Medele ebenso<br />
<strong>für</strong> wichtig. Vor allem die Sole,<br />
verflüssigtes Streusalz, frisst sich<br />
in Lack, Gummi, Kunststoff, Aluminium<br />
oder schädigt sicherheitsrelevante<br />
Teile wie die Bremsen.<br />
„Der Schmutz muss weg, und<br />
zwar schnell“, schreibt Medele;<br />
in Radkästen und Felgen mit dem<br />
Hochdruckreiniger, alles andere in<br />
der Waschstraße, möglichst wöchentlich.<br />
Gegen Vereisung hilft,<br />
die Türschlösser vorher mit Klebeband<br />
abzukleben. Wischblätter und<br />
Gummidichtungen sollten hinterher<br />
trocken gewischt wer<strong>den</strong>. Einmal<br />
im Monat empfiehlt er Heißwachs<br />
und Unterbo<strong>den</strong>wäsche.<br />
Wer an der Tankstelle ist, kann<br />
beim Nachfüllen des Wischwassers<br />
selbst prüfen, bis zu welcher<br />
Minustemperatur die Flüssigkeit<br />
schützt. Günstige Frostschutz-Spin-<br />
Der Rettenbacher Autohaus-Inhaber Jürgen Stumpf (rechts) und sein<br />
Werkstattmeister Leslie Kahnt bei der Ölstand-Kontrolle.<br />
44 | der altlandkreis
<strong>Das</strong> Überprüfen der Frostschutzflüssigkeit in Kühler und Scheibenwaschanlage<br />
gehört vor und während dem Winter zum A und O.<br />
deln pumpen mit Unterdruck durch<br />
ein Röhrchen das Spritz- oder<br />
Kühlwasser in eine transparente<br />
Kammer, deren Skala die Celsius-<br />
Gradzahl anzeigt.<br />
15 Liter Wasser<br />
im Fußbo<strong>den</strong><br />
Apropos Wasser: Martin Lautner,<br />
Werkstattmeister beim Murnauer<br />
Autohaus Stanglmair, das auch in<br />
Schongau eine Niederlassung hat,<br />
betont, wie wichtig es ist, <strong>den</strong> Pkw<br />
trocken zu halten: „Dämmmatten<br />
im Fußbo<strong>den</strong> können bis zu 15<br />
Liter Wasser aufnehmen und jede<br />
Fußmatte allein einen halben Liter<br />
— das bekommt man im Winter<br />
nicht mehr raus.“ Gummimatten<br />
oder -schalen im Fußraum beugen<br />
dem vor: „Ich kann das Tauwasser<br />
ausleeren oder Eis abklopfen.“<br />
Mit Reis gefüllte Säckchen bin<strong>den</strong><br />
Wasserdampf. Sollten Scheiben<br />
trotzdem innen vereisen, helfe Lüften,<br />
wenn die Sonne scheint; oder<br />
das Einschalten der Klimaanlage,<br />
auch im Winter ein bis zweimal pro<br />
Woche. Vom Wischen mit Tüchern<br />
oder Eisabkratzen rät Lautner ab:<br />
„Durch die Schmierspuren sieht<br />
man nichts mehr, wenn die Sonne<br />
tief steht.“ Gegen einfrierende<br />
Türdichtungsgummis empfahl ihm<br />
eine Kundin übrigens fetthaltigen,<br />
farblosen Lippenstift.<br />
Den kann sich sparen, wer <strong>den</strong><br />
Wintercheck beim Bernbeurener<br />
Autohaus Heuberger durchläuft:<br />
„Gummidichtungen und Türscharniere<br />
wer<strong>den</strong> bei uns genauso<br />
geschmiert wie die Radnaben<br />
beim Reifenwechsel“, schildert<br />
Serviceleiter Anton Niggl. Talg sei<br />
früher verwendet wor<strong>den</strong>, heute<br />
gebe es spezielle Schmiermittel<br />
von Volkswagen oder Audi. Markenunabhängig<br />
empfiehlt er, „die<br />
Original-Scheibenwaschmittel der<br />
Hersteller“ zu verwen<strong>den</strong>, weil sie<br />
auf die Materialien am Auto abgestimmt<br />
sind. Als Frostschutzmittel<br />
habe er schon „puren Alkohol und<br />
Spiritus erlebt — das machen zum<br />
Beispiel viele Ärzte“, weiß Niggl.<br />
Spritzdüsen oder Schläuche gingen<br />
so aber schneller kaputt: „<strong>Das</strong> Zeug<br />
ist zwar günstig, aber aggressiv.“<br />
Auch Ingrid Wegele von Motoren-<br />
Bauer in Weilheim kennt Geheimnisse:<br />
Wie Reis bindet auch<br />
Katzenstreu Feuchtigkeit im Auto.<br />
Dort sollten Abdeckfolie, Eiskratzer,<br />
Wolldecke, Handschuhe, Taschenlampe,<br />
Antibeschlagtuch und<br />
Starthilfekabel liegen, Türschlossenteiser<br />
dagegen in Mantel- oder<br />
Handtasche griffbereit sein. Michael<br />
Bastin, Servicetechniker bei Opel<br />
Häusler in Starnberg rät, „bei Minustemperaturen<br />
unter 10 Grad nie<br />
über Nacht die Handbremse anziehen,<br />
gerade Trommelbremsen<br />
können dann leicht einfrieren“.<br />
Besser sei, <strong>den</strong> Gang einzulegen,<br />
„außer, das Gelände ist abschüssig.“<br />
Wie unnötigem Rangieren<br />
an der Tankstelle vorzubeugen ist,<br />
weiß zuletzt wieder Esther Haubold:<br />
„Die Spitze des kleinen Dreiecks<br />
neben der Kraftstoffanzeige<br />
am Armaturenbrett zeigt zu jener<br />
Seite, auf der der Tankdeckel ist —<br />
bei allen Fabrikaten.“<br />
ts<br />
Die Profiltiefe sollte gemessen wer<strong>den</strong> — hier an einem Sommerreifen<br />
vor dem Radwechsel. So weiß ein Autofahrer schon jetzt, ob im Frühjahr<br />
eine neue Bereifung her muss. Zu wenig Profil auf <strong>den</strong> Reifen gefährdet<br />
die Sicherheit und zieht eventuell sogar ein Bußgeld nach sich.<br />
november /dezmber <strong>2016</strong> | 45
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Bernbeuren | Golfen ist nur etwas<br />
<strong>für</strong> Rentner! Eine Aussage,<br />
die mittlerweile längst widerlegt<br />
sein sollte, be<strong>den</strong>kt man die beeindruckende<br />
Athletik der meisten<br />
Profispieler. Ein weiterer Beweis,<br />
der gegen diese These spricht, ist<br />
die 15-jährige Sabrina Osterried<br />
aus Bernbeuren. Beobachtet man<br />
sie beim Abschlagen, fällt auch<br />
dem Laien sofort auf: Von ihrem<br />
Schwung kann sich so mancher<br />
ältere Herr durchaus etwas abschauen.<br />
Der Golfsport wurde Sabrina<br />
dabei gewissermaßen in die<br />
Wiege gelegt, schließlich haben<br />
ihre Großeltern Gerda und Jakob<br />
<strong>den</strong> Golfplatz Stenz in Bernbeuren<br />
1989 gegründet. Sie wollten sich<br />
damals nicht auf ihre Landwirtschaft<br />
verlassen und ein zweites<br />
Standbein aufbauen — eine England-Reise<br />
hatte sie einst inspiriert.<br />
Zunächst begannen sie mit<br />
einer „Driving Range“, also jenem<br />
Ort, an dem die langen Abschläge<br />
geübt wer<strong>den</strong>. Drei provisorische<br />
Löcher folgten, ehe zu einem<br />
9-Loch-Platz erweitert wurde. Seit<br />
letzem Jahr haben Sabrinas Eltern<br />
Holger und Margit Osterried die<br />
Geschäfte des öffentlichen Platzes<br />
übernommen, wo nicht nur<br />
Mitglieder sondern auch Gäste<br />
spielen dürfen. Klar, dass Sabrina,<br />
und auch Schwester Verena<br />
selbst regelmäßig zu Eisen, Holz<br />
und Putter greifen. Nun hat sich<br />
die Gymnasiastin dem Frage- und<br />
Antwortspiel des „altlandkreis“<br />
gestellt und erzählt, was ihr am<br />
Golfen gefällt, wie sie Vorurteilen<br />
begegnet und was ihr sonst noch<br />
alles Spaß macht. Auf die Frage,<br />
ob sie später in die Fußstapfen ihrer<br />
Eltern treten und <strong>den</strong> Golfplatz<br />
Stenz leiten möchte, haben wir<br />
bewusst verzichtet.<br />
Sag’ mal Sabrina, wie kommt man<br />
als 15-jähriges Mädchen auf die<br />
Idee Golf zu spielen und seit wann<br />
golfst du bereits?<br />
Da wir ja immer schon direkt am<br />
Golfplatz wohnen, golfe ich eigentlich<br />
seit ich <strong>den</strong>ken kann.<br />
Meine Eltern haben mir früher<br />
einmal so ein Plastik-Golfschlägerset<br />
geschenkt. 2010 habe ich<br />
dann meine Platzreife gemacht.<br />
<strong>Das</strong> ist Voraussetzung, um auf dem<br />
Platz spielen zu dürfen.<br />
Was fasziniert dich an der Sportart?<br />
Mir gefällt, dass man so viele<br />
Menschen kennenlernt, egal welches<br />
Alter, egal welcher Beruf.<br />
Selbst Profisportler oder Schauspieler<br />
kommen ab und zu. Es ist<br />
ein guter Ausgleich zur Schule und<br />
außerdem finde ich es gut, dass<br />
man es so betreiben kann, wie<br />
man möchte, ob als Hobby oder<br />
mit Ambitionen.<br />
Stichwort Ambitionen: Welche hast<br />
du?<br />
Bisher habe ich bis auf ein paar<br />
Jugendturniere noch keine Wettkämpfe<br />
gespielt. Aber im nächsten<br />
Jahr möchte ich ein paar Turniere<br />
spielen.<br />
Gibt es typische Vorurteile, die du<br />
gelegentlich — bezogen auf <strong>den</strong><br />
Golfsport — zu hören bekommst?<br />
Gleichaltrige sagen oft, dass Golf<br />
etwas <strong>für</strong> alte, reiche Menschen<br />
ist. Und, dass es kein wirklicher<br />
Sport sei. Viel zu langweilig.<br />
Wie begegnest du diesen Vorurteilen?<br />
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46 | der altlandkreis
Beim Golfen gibt es keine Altersgrenze.<br />
Ganz im Gegenteil,<br />
es wäre schön wenn noch mehr<br />
Gleichaltrige spielen wür<strong>den</strong>. Es<br />
sollte einfach jeder mal ausprobieren.<br />
Die wenigsten bleiben anschließend<br />
bei ihrer Meinung.<br />
Es wird oft behauptet, der Golfsport<br />
koste viel Geld. Wie fi nanzierst du<br />
das?<br />
Für Schüler und Stu<strong>den</strong>ten ist das<br />
Spielen ja ohnehin billiger. Ausrüstungen<br />
gibt es ebenfalls günstige.<br />
Ich stocke mein Equipment<br />
nach und nach auf, wünsche mir<br />
was zu Weihnachten oder Geburtstag.<br />
Typische Golfklamotten<br />
brauche ich eigentlich nicht.<br />
Wie oft in der Woche trainierst du<br />
und wie können wir uns ein typisches<br />
Training vorstellen?<br />
Wie oft ich alleine auf <strong>den</strong> Platz<br />
gehe, kommt immer etwas auf die<br />
Motivation an. Mal mehr, mal weniger.<br />
Zusätzlich haben wir einmal<br />
die Woche Jugendtraining. Hier<br />
darf übrigens jeder vorbeischauen<br />
und es ausprobieren, der möchte.<br />
<strong>Das</strong> dauert immer etwa eineinhalb<br />
Stun<strong>den</strong>. Früher haben wir<br />
alles spielerisch gemacht. Mit der<br />
Zeit ist es professioneller gewor<strong>den</strong>.<br />
Beispielsweise nimmt unser<br />
Trainer uns per Video auf und<br />
analysiert gemeinsam mit uns <strong>den</strong><br />
Schwung.<br />
Was würdest du jemandem raten,<br />
der sich <strong>für</strong> das Golfen interessiert?<br />
Jugendliche sollen einfach im Training<br />
vorbeikommen. Außerdem<br />
gibt es regelmäßig Schnupperkurse.<br />
Oder man geht mit einem<br />
Freund auf die Driving Range und<br />
probiert es aus — das geht auch.<br />
Also einfach mal versuchen.<br />
Welche weiteren Hobbies hast du?<br />
Skifahren, Reiten und generell<br />
Sport draußen wie beispielsweise<br />
Laufen. Außerdem zeichne ich<br />
gern und unternehme was mit<br />
Freun<strong>den</strong>.<br />
Du besuchst derzeit die 10. Klasse<br />
des Gymnasiums. Hast du schon<br />
eine Ahnung, was du beruflich machen<br />
möchtest?<br />
Nein, da habe ich mich noch nicht<br />
festgelegt. Ich würde sehr gerne<br />
noch ein paar Praktika machen,<br />
um zu schauen, was mir gefällt.<br />
Letztens durfte ich ein Praktikum<br />
in einem Architektur-Büro machen.<br />
<strong>Das</strong> hat mir gut gefallen.<br />
Welche Freundschaften sind dir<br />
wichtig?<br />
Freunde, auf die man immer zählen<br />
kann und bedingungslos vertraut,<br />
egal um was es geht.<br />
Auf welche Adresse im Internet<br />
möchtest du nicht mehr verzichten?<br />
So viel bin ich gar nicht am Computer.<br />
Meist recherchiere ich dann<br />
etwas <strong>für</strong> die Schule. Aber wenn,<br />
dann Youtube, da findet man auch<br />
bei Langeweile immer etwas.<br />
Was <strong>für</strong> Musik hörst du?<br />
Alles mögliche. Je nachdem, wie<br />
ich gerade gelaunt bin. Derzeit<br />
gefällt mir zum Beispiel die Musik<br />
von Shawn Mendes.<br />
Welches Talent möchtest du gerne<br />
besitzen?<br />
Ich wäre gerne musikalischer und<br />
würde gerne ein Instrument spielen.<br />
Aber vielleicht kommt das<br />
noch.<br />
Welche Pläne hast du <strong>für</strong> die Zukunft?<br />
Ich möchte einen gescheiten Beruf<br />
fin<strong>den</strong>, der mir Spaß macht.<br />
Zuvor natürlich noch das Abitur<br />
schaffen. Und viel verreisen, am<br />
besten die ganze Welt sehen.<br />
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november /dezmber <strong>2016</strong> | 47
Aus der Geschäftswelt<br />
BAUUNTERNEHMEN JOSEF ERHARD GEEHRT<br />
Ein verdienter Ausbilder<br />
Rottenbuch | <strong>Das</strong> Bauunternehmen Josef Erhard<br />
aus Rottenbuch ist ein mittelständisches Bauunternehmen<br />
mit derzeit knapp 40 Mitarbeitern. Als<br />
familiärer Handwerksbetrieb ist es das Ziel, durch<br />
umfassende Betreuung, Planung und Ausführung<br />
zur Zufrie<strong>den</strong>heit der Kun<strong>den</strong> beizutragen. Egal ob<br />
Einfamilienhaus, Doppelhaus oder große Wohnund<br />
Geschäftsgebäude — das im April 1979 von Josef<br />
Erhard gegründete Unternehmen deckt vom Rohbau<br />
bis hin zum Schlüsselfertigbau die komplette Palette<br />
ab. 2003 übernahm Christian Erhard die Geschäftsführung<br />
der Josef Erhard GmbH, die derzeit<br />
fünf Lehrlinge im Maurer-Handwerk ausbildet. Er<br />
durfte auch kürzlich die Ehrenurkunde, überreicht<br />
von Brigitta Brunner, Regierungspräsi<strong>den</strong>tin von<br />
Oberbayern, sowie Handwerkskammerpräsi<strong>den</strong>t<br />
Franz Xaver Peteranderl, in Empfang nehmen. <strong>Das</strong><br />
Bauunternehmen wurde als „verdienter Ausbilder“<br />
ausgezeichnet. Einen weiteren Grund zur Freude<br />
hatte die Firma Mitte Oktober beim Hebauf-Fest der<br />
Mehrgenerationen Wohnanlage der Maro-Wohngenossenschaft<br />
im Herzen Peitings, <strong>für</strong> die die Josef Erhard<br />
GmbH verantwortlich ist. Bürgermeister Michael<br />
Asam würdigte das Unternehmen in seiner Rede<br />
als „eine der besten Baufirmen der Region“. tis<br />
BEREITS ZUM ZWEITEN MAL IN FOLGE VOM NACHRICHTENMAGAZIN FOCUS AUSGEZEICHNET<br />
Ruf Immobilien unter <strong>den</strong> Top-Maklern in Deutschland<br />
Immobilienmakler Jürgen Ruf und Mitarbeiter<br />
Florian Wild mit der Urkunde<br />
vom Focus-<strong>Magazin</strong><br />
Peiting | Bereits zum zweiten<br />
Mal in Folge (2015 und <strong>2016</strong>)<br />
wurde Immobilienmakler<br />
Jürgen Ruf in Schongau vom<br />
Nachrichtenmagazin FOCUS<br />
unter die Top-Makler gelistet.<br />
Der Immobilien-Atlas von FO-<br />
CUS vergleicht Preise, erklärt<br />
die Marktlage in Städten und<br />
Regionen und empfiehlt Makler<br />
vor Ort. Die Analyse der<br />
Wohnlagen basiert zum einen<br />
auf über einer Million Daten<br />
von Immobilienscout24, zum<br />
anderen auf Vor-Ort-Recherchen<br />
der FOCUS-Redakteure.<br />
Auch wur<strong>den</strong> Erhebungen<br />
von Gutachterausschüssen, Universitäten und Forschungsinstituten<br />
berücksichtigt. <strong>Das</strong> Ergebnis ist<br />
Deutschlands großer Immobilien-Atlas, aufgeteilt<br />
nach <strong>den</strong> Regionen Nord, Süd, West und Ost.<br />
Basis <strong>für</strong> die Bewertung der Top-Makler, die FOCUS<br />
dabei auflistet, sind insbesondere Kollegenempfehlungen.<br />
Dazu wur<strong>den</strong> rund<br />
16 000 Mitgliedsmakler von Immobilienscout24<br />
und <strong>den</strong> teilnehmen<strong>den</strong><br />
Regionalverbän<strong>den</strong><br />
des Immobilienverbands<br />
Deutschland durch die Kollegen<br />
vom FOCUS kontaktiert.<br />
Die Makler mit <strong>den</strong> besten<br />
Kritiken erhalten die Auszeichnung<br />
„Top-Immobilienmakler<br />
<strong>2016</strong>“, wie nun auch Jürgen Ruf<br />
zum wiederholten Mal.<br />
Deutschlands beste Wohnlagen,<br />
alle wichtigen Daten,<br />
die Top-Makler und wertvolle<br />
Tipps zum Immobilienkauf<br />
können im FOCUS-Spezial<br />
„Immobilien-Atlas <strong>2016</strong>“ nachgelesen wer<strong>den</strong>. Wir<br />
verlosen unter <strong>den</strong> „altlandkreis“-Lesern fünf Exemplare.<br />
Schreiben Sie uns dazu einfach mit dem<br />
Stichwort „Top Makler“ eine Mail an info@altlandkreis.de<br />
oder eine Postkarte an <strong>den</strong> „altlandkreis“,<br />
Birkland 40, 86971 Peiting.<br />
op<br />
48 | der altlandkreis
IHK EHRT AUSZUBILDENDE MIT DEN BESTEN ABSCHLUSSNOTEN<br />
Drei Azubis unter <strong>den</strong> besten Oberbayerns<br />
Weilheim-Schongau | Insgesamt<br />
18 725 junge Erwachsene<br />
aus ganz Oberbayern<br />
haben in der<br />
Winterprüfung 2015 / 16<br />
und der Sommerprüfung<br />
<strong>2016</strong> ihre Abschlussprüfung<br />
in einem der rund<br />
200 unterschiedlichen<br />
IHK-Berufe abgelegt. Die<br />
besten 119 Azubis mit der<br />
Note „Sehr gut“ wur<strong>den</strong><br />
nun von der IHK <strong>für</strong> ihre<br />
außergewöhnlichen Leistungen<br />
in Ingolstadt ausgezeichnet.<br />
Unter ihnen<br />
auch drei Absolventen<br />
aus dem Landkreis Weilheim-Schongau.<br />
„Die heutigen Preisträger haben sich mit der beruflichen<br />
Qualifikation <strong>für</strong> das Richtige entschie<strong>den</strong><br />
und alles fantastisch gemeistert. Dieser Erfolg<br />
war kein Selbstläufer — <strong>den</strong>n zum Prüfungsbesten<br />
wird niemand geboren.<br />
Voraussetzung war die<br />
Bereitschaft <strong>für</strong> Disziplin,<br />
Fleiß, Bemühen, Konzentration<br />
und Lernen“, so<br />
Kathrin Wickenhäsuer-<br />
Egger, Vizepräsi<strong>den</strong>tin<br />
der IHK <strong>für</strong> München und<br />
Oberbayern. Gemeinsam<br />
mit Herbert Klein,<br />
dem Vorsitzen<strong>den</strong> des<br />
IHK-Regionalausschusses<br />
Weilheim-Schongau, hat<br />
sie die Prämierung vorgenommen.<br />
Martin Degele<br />
(Biologielaborant, Roche<br />
Diagnostics GmbH),<br />
Simon Forschner (Elekroniker<br />
<strong>für</strong> Geräte und<br />
Systeme, Agfa-Gevaert HealthCare GmbH) und Evi<br />
Geiger (Industriekauffrau, ept GmbH) wur<strong>den</strong> aus<br />
dem Landkreis Weilheim-Schongau ausgezeichnet.<br />
tis<br />
PREMIUS MAKLERIN FRANZISKA ZEPF MIT NEUER MITARBEITERIN<br />
Kostenfreier Versicherungscheck bis zum Jahresende<br />
Peiting | Franziska Zepf, Premius Maklerin <strong>für</strong> Versicherungen<br />
und Finanzen in der Peitinger Bahnhofstraße,<br />
hat seit Anfang Oktober eine neue Mitarbeiterin:<br />
Kathrin Miller, zuvor bei der VR Bank und<br />
bei Hirschvogel in Denklingen tätig, wird sie in ihrer<br />
Tätigkeit unterstützen und zusätzlich <strong>für</strong> Sachversicherungen<br />
und Kfz-Vergleiche zuständig sein.<br />
Für ihre Kun<strong>den</strong> prüft Franziska Zepf in einem Versicherungscheck<br />
deren gesamten Versicherungsbestand.<br />
Dabei wird gemeinsam ermittelt, welche<br />
Leistungen wirklich wichtig sind — veraltete Verträge<br />
passen oft nicht mehr zu <strong>den</strong> aktuellen Bedürfnissen.<br />
Als freie Maklerin kann sie bestehende<br />
Verträge mit <strong>den</strong> Tarifen aller frei zugänglichen<br />
Gesellschaften in Deutschland vergleichen. So sehen<br />
ihre Kun<strong>den</strong> transparent, wie viel sie <strong>für</strong> ihren<br />
Schutz mit mindestens gleichen — oft sogar besseren<br />
— Leistungen bei einer anderen Gesellschaft<br />
zahlen wür<strong>den</strong>. Entscheidet sich jemand <strong>für</strong> einen<br />
der Vorschläge, kümmert sich Franziska Zepf um<br />
<strong>den</strong> Wechsel sowie die Betreuung und kontrolliert<br />
Herbert Klein (Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses<br />
Weilheim-Schongau) und Kathrin<br />
Wickenhäuser-Egger (IHK-Vizepräsi<strong>den</strong>tin) gemeinsam<br />
mit <strong>den</strong> Absolventen.<br />
Franziska Zepf (rechts) mit ihrer neuen Mitarbeiterin<br />
Kathrin Miller<br />
<strong>den</strong> Bestand zukünftig regelmäßig. Vereinbart man<br />
einen Gesprächstermin bei der Premius Maklerin<br />
bis zum Jahresende, ist dieser kostenfrei und absolut<br />
unverbindlich. Über die prozentuale Ersparnis<br />
ihrer Kun<strong>den</strong> führt die 24-Jährige genau Buch. Alle<br />
Kun<strong>den</strong>, die einen solchen Check bei ihr durchführen<br />
haben lassen, konnten bisher im Durchschnitt<br />
46 Prozent der jährlichen Beiträge sparen. tis<br />
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november / dezember <strong>2016</strong> | 49
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Tagesstätte <strong>für</strong> Senioren und demenzkranke Menschen<br />
Pflegen — und<br />
nicht abkassieren<br />
Steinga<strong>den</strong> | Grundlagen<br />
schaffen, dass die<br />
Tagespflegegäste so<br />
lange wie nur möglich<br />
in ihrem vertrauten Zuhause<br />
bleiben können<br />
— so lautet eines der<br />
Ziele der Tagesstätte<br />
<strong>für</strong> Senioren und demenzkranke<br />
Menschen<br />
in Steinga<strong>den</strong>. „Primär<br />
geht es uns aber um<br />
die Unterstützung der<br />
Angehörigen“, ergänzt<br />
Volker Wellstein. Der<br />
65-Jährige weiß wovon er spricht,<br />
schließlich hatte er die Tagesstätte<br />
im Juli 2015, damals noch in<br />
Peiting, auch deshalb gegründet,<br />
weil seine Mutter selbst an Demenz<br />
erkrankt ist. Wichtig sei es,<br />
die pflegen<strong>den</strong> Angehörigen zu<br />
entlasten, damit diese in der Lage<br />
sind, zuhause ohne dauerhafte<br />
Überforderung zu pflegen und<br />
<strong>den</strong>noch ihre eigene Arbeit ausüben<br />
zu können. Im September<br />
Eine Studie zeigt erste erfreuliche Ergebnisse bei der sogennanten<br />
Babybeobachtung gegen Demenz.<br />
des vergangenen Jahres ist er mit<br />
der Tagesstätte nach Steinga<strong>den</strong><br />
in ein Haus mit einer Wohn- und<br />
Nutzfläche von insgesamt über<br />
300 Quadratmetern umgezogen.<br />
Ein buntes Programm<br />
<strong>für</strong> die Gäste<br />
Die Gäste, Wellstein spricht bewusst<br />
nicht von Patienten, wer<strong>den</strong><br />
in der Früh vom eigenen Fahrdienst<br />
von zuhause abgeholt<br />
und gegen neun<br />
Uhr in die Tagesstätte<br />
gebracht. Nach der<br />
Begrüßung folgt ein<br />
gemeinsames Frühstück.<br />
Im Rahmen der<br />
Gruppenangebote wer<strong>den</strong><br />
die Gäste zu körperlicher<br />
und geistiger<br />
Beschäftigung aktiviert.<br />
Es wird gemeinsam gesungen,<br />
gespielt oder<br />
vorgelesen. Durch Erinnerungsarbeit,<br />
vertraute<br />
Tätigkeiten, Themen und Lieder<br />
wird ein biographischer, zeitlich<br />
strukturierter Rahmen geschaffen.<br />
Einige der Gäste helfen beim Zubereiten<br />
des gemeinsamen Mittagessens<br />
, schließlich „schmeckt<br />
alleine Essen doch nicht“, merkt<br />
Wellstein an. Im Anschluss an die<br />
Mittagsruhe wer<strong>den</strong> sogenannte<br />
Interessensgruppen gebildet und<br />
Freizeitaktivitäten wie kreatives<br />
Gestalten, Gymnastik oder Spa-<br />
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50 | der altlandkreis
Gemeinsames Kochen, Mittagessen oder einfach nur Beisammensein<br />
gehören zu <strong>den</strong> festen Abläufen bei der Tagesstätte in Steinga<strong>den</strong>.<br />
ziergänge und andere Ausflüge<br />
angeboten. Nachmittags gibt es<br />
noch Kaffee und Kuchen, ehe die<br />
Gäste gegen 16.45 Uhr wieder<br />
nach Hause gefahren wer<strong>den</strong>.<br />
Solch eine Tagespflege, die Wellstein<br />
als Alternative zur vollstationären<br />
Pflege sieht, wird von der<br />
Kasse übernommen, wenngleich<br />
ein Eigenanteil bleibt. <strong>Das</strong> Pflegestärkungsgesetz<br />
II, das ab 2017<br />
in Kraft tritt, ermöglicht Menschen<br />
mit Demenz einen weitaus besseren<br />
Zugang zur Pflege als bisher.<br />
Anstelle der drei bisherigen Pflegestufen<br />
gibt es fortan fünf Pflegegrade,<br />
die Tages- und Nachtpflege<br />
wird mehr gefördert. Derzeit<br />
wer<strong>den</strong> 17 Personen von <strong>den</strong> drei<br />
Fachkräften und drei Betreuungshelfern<br />
in der Tagestätte in Steinga<strong>den</strong><br />
betreut. Meist sind um die<br />
zwölf Gäste zeitgleich anwesend.<br />
Kompetente Nachfolgerin<br />
gefun<strong>den</strong><br />
„Ich bin sehr froh, die wunderbare,<br />
hochqualifizierte Olga Kleber<br />
gefun<strong>den</strong> zu haben“, schwärmt<br />
Volker Wellstein. Seit Anfang Oktober<br />
hat sich der 65-Jährige zurückgezogen,<br />
beratend steht er der<br />
neuen Geschäftsführerin <strong>den</strong>noch<br />
weiterhin zur Seite. Seine Nachfolgerin<br />
Olga Kleber arbeitet bereits<br />
seit 23 Jahren in der Altenpflege.<br />
Sie war in zwei verschie<strong>den</strong>en<br />
Heimen beschäftigt, die letzten<br />
sieben Jahre als Pflegedienstleiterin<br />
in Füssen. Neben ihren Vollzeit-Tätigkeiten<br />
durchlief sie einige<br />
Zusatzausbildungen, wie etwa<br />
jene zur Palliativ-Fachkraft. Ihr<br />
Ziel ist es, die Tagesstätte weiter<br />
in der Region zu etablieren. „Es<br />
ist ein Angebot <strong>für</strong> die Menschen<br />
in Steinga<strong>den</strong> und Umgebung.<br />
Ein Angebot, damit die Leute in<br />
ihrer Heimat bleiben können“,<br />
bekräftigt sie. Ein Augenmerk hat<br />
sie dabei stets auf <strong>den</strong> nicht von<br />
der Hand zu weisen<strong>den</strong> demographischen<br />
Wandel und merkt<br />
daher an: „Es wird zukünftig mehr<br />
demente Personen geben. Die<br />
Heime allein wer<strong>den</strong> das nicht<br />
schaffen.“ Zudem sei es, laut der<br />
Pflegefachwirtin, schwierig <strong>für</strong><br />
Demenzerkrankte, ihr vertrautes<br />
Zuhause komplett verlassen und<br />
sich an eine völlig neue Umgebung<br />
gewöhnen zu müssen. Um<br />
Angehörige zukünftig noch weiter<br />
zu entlasten, prüfen Kleber und<br />
Wellstein derzeit die Möglichkeit<br />
einer Nacht- und Kurzzeitpflege.<br />
„Damit die Angehörigen der Gäste<br />
auch mal in <strong>den</strong> Urlaub fahren<br />
können“, so Volker Wellstein. tis<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 51<br />
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<strong>Das</strong> Museum der Bayerischen Könige in Hohenschwangau<br />
Monarchen auf<br />
dem Silbertablett<br />
Hohenschwangau I Mancherorts<br />
im <strong>Pfaffenwinkel</strong> ist die Rede<br />
davon, das Allgäu sei <strong>für</strong> Oberbayern<br />
ein weißer Fleck auf der<br />
Ausflugs-Landkarte — „Terra incognita“.<br />
Sie verpassen damit eins der<br />
modernsten und architektonisch<br />
bemerkenswertesten Museen im<br />
Freistaat: das „Museum der Bayerischen<br />
Könige“ in Hohenschwangau.<br />
Es steht direkt am Ufer des<br />
Alpsees in der grandiosen Alpenkulisse<br />
des Königswinkels und<br />
wurde im September 2011 eröffnet.<br />
Wer die Geschichte der Wittelsbacher<br />
und damit <strong>den</strong> Aufstieg<br />
Bayerns vom Herzogtum zum Königreich<br />
auf einem Silbertablett<br />
serviert bekommen möchte, gar<br />
interaktiv, kommt an dem Museum<br />
nicht vorbei. Die Räume des<br />
früheren Hotels „Alpenrose“ sind<br />
gefüllt mit kostbaren Exponaten: Im<br />
Original zu sehen ist beispielsweise<br />
der berühmte, blaue, hermelinbesetzte<br />
Königsmantel von Ludwig II.;<br />
oder das rund 2000 Teile umfassende<br />
Krönungsservice <strong>für</strong> König<br />
Ludwig III., gefertigt in der Nymphenburger<br />
Porzellanmanufaktur,<br />
dem ein ganzer Raum gewidmet<br />
ist. Es wurde nie benutzt! Denn<br />
bevor der Monarch <strong>den</strong> Thron besteigen<br />
konnte, endete das Königreich<br />
Bayern im Jahr 1918. Dies sind<br />
nur zwei Beispiele der teilweise<br />
raumgreifen<strong>den</strong> Inszenierungen,<br />
die 1918 längst nicht en<strong>den</strong>: Die Geschichte<br />
der Wittelsbacher wird bis<br />
in die Gegenwart erzählt.<br />
Berliner Büro baut<br />
gelungen in Bayern<br />
Ein humoriger Randaspekt ist angesichts<br />
der historischen Beziehungen<br />
zwischen Bayern und Preußen,<br />
dass <strong>den</strong> Umbau des Hotels zum<br />
Museum Berliner Architekten realisiert<br />
haben — Preußen sozusagen.<br />
Dabei fand sich das Büro Staab<br />
Architekten auf beeindruckendbehutsame<br />
Art in die einmaligen<br />
Gegebenheiten zu Füßen der Königsschlösser<br />
Hohenschwangau<br />
und Neuschwanstein ein. Mehr<br />
noch: <strong>Das</strong> „Kernstück“, ein futuristisch<br />
anmutendes, transparentes,<br />
dreistöckiges Verbindungsgewölbe<br />
zwischen <strong>den</strong> kernsanierten Gründerzeitbauten<br />
des Hotels, eine neu<br />
errichtete Konstruktion aus Stahl<br />
und Glas, bezieht die Landschaft<br />
— Schlösser, See, Berge, Wälder —<br />
als eigenes Exponat hinter einer<br />
riesigen Panoramascheibe in die<br />
Ausstellung mit ein. Der Bau erhielt<br />
mehrere Architektur-Preise.<br />
Drinnen führt vom weitläufigen<br />
Museumsfoyer in modernem Design<br />
zunächst ein breiter, barrierefreier<br />
Aufgang hinauf in die erste<br />
Blick aus dem<br />
Panoramafenster im<br />
ersten Stock auf <strong>den</strong> Alpsee.
<strong>Das</strong> frühere Hotel „Alpenrose“ beherbergt seit 2011 das „Museum der<br />
Bayerischen Könige“ mit über 1 000 Quadratmetern Ausstellungsfläche<br />
zu einer der ältesten Dynastien Europas".<br />
Etage. An <strong>den</strong> Wän<strong>den</strong> ein Stammbaum<br />
mit <strong>den</strong> wichtigsten Familienmitgliedern<br />
der Wittelsbacher<br />
und <strong>den</strong> Verästelungen der bayerischen<br />
und kurpfälzischen Linie,<br />
deren „Überleben“ das Königreich<br />
Bayern überhaupt erst möglich<br />
machte. Die altbayerische Wittelsbacher-Linie<br />
war ausgestorben.<br />
Anschließend stellt der „Saal der<br />
Könige“ die <strong>für</strong> Hohenschwangau<br />
wichtigsten Monarchen, Maximilian<br />
II. und seinen Sohn Ludwig II.,<br />
in <strong>den</strong> Mittelpunkt. Von Bautätigkeit,<br />
Kunstsinnigkeit und Prunksucht<br />
zeugen die Königsschlösser<br />
draußen genauso wie der Nibelungen-Tafelaufsatz<br />
als zentrales,<br />
bei weitem nicht einziges Exponat.<br />
In um <strong>den</strong> Saal gruppierten<br />
Räumen wird dann deutlich, wie<br />
aufgeschlossen die Wittelsbacher<br />
waren <strong>für</strong> Wissenschaft, Kunst und<br />
technische Innovation. Zeichnungen,<br />
Skizzen oder frühe Fotografien<br />
erzählen von <strong>den</strong> Veränderungen<br />
vor allem in der Landeshauptstadt<br />
München, die damit einhergingen:<br />
Maximilianstraße, Dampfmaschine,<br />
Eisenbahn, Elektrizität, Stahlbau.<br />
Breiten Raum nimmt zuletzt die<br />
Rolle des Herrscherhauses in der<br />
bayerischen Gesellschaft, im Verfassungsstaat<br />
des Deutschen Reichs<br />
und der europäischen Politik überhaupt<br />
ein — selbstverständlich der<br />
„Mythos Ludwig II.“, aber auch die<br />
Rolle der Wittelsbacher nach dem<br />
Ersten Weltkrieg oder in der Zeit<br />
des Nationalsozialismus. Durch<br />
alle Abteilungen hindurch vermitteln<br />
tragbare Audio-Guides zusätzlich<br />
zum Sichtbaren viel Wissenswertes.<br />
Wer sich der Informationsfülle<br />
stellt, kann jederzeit einen kompletten<br />
tristen Herbsttag im Museum<br />
verbringen. Ein Besuch bei<br />
schönem Wetter sei aber genauso<br />
angeraten: Dann ist der Blick über<br />
<strong>den</strong> Alpsee aus dem Verbindungsbau<br />
oder von der Restaurant-Terrasse<br />
direkt neben <strong>den</strong> Gebäu<strong>den</strong><br />
atemberaubend.<br />
Nur Kinder dürfen<br />
Kronen basteln<br />
<strong>Das</strong> Museum hat sieben Tage die<br />
Woche von 9 bis 17 Uhr geöffnet —<br />
außer an <strong>den</strong> bei<strong>den</strong> Weihnachtsfeiertagen<br />
und Neujahr. Für Kinder<br />
wer<strong>den</strong> ganztags und ohne zeitliche<br />
Vorgaben Führungen angeboten,<br />
ebenso <strong>für</strong> Gruppen bis 35 Personen<br />
nach Voranmeldung, und <strong>für</strong><br />
Erwachsene — nur dürfen die keine<br />
Königskrone basteln.<br />
Übrigens: <strong>Das</strong> 1852 erstmals erwähnte<br />
Hotel „Alpenrose“ zog<br />
in Gebäude vom früheren Neuen<br />
Bräuhaus ein, das seit 1780 existierte.<br />
Eine Brauerei gibt es heute<br />
wieder im Nachbarort mit dem<br />
Schlossbrauhaus in Schwangau.<br />
Wem außerdem jetzt das Wasser<br />
des Alpsees zu kalt ist, was nicht<br />
verwundern würde, kann <strong>den</strong> Museumsbesuch<br />
in der wohligen Wärme<br />
der Kristalltherme Schwangau<br />
ausklingen lassen.<br />
ts<br />
Der Saal der Könige vereint Exponate und Informationen der wichtigen<br />
Wittelsbacher-Monarchen Maximilian II und Ludwig II.<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 53
Die Maschinenring Personaldienst GmbH<br />
Hilfreich <strong>für</strong> Landwirte,<br />
Firmen und Kommunen<br />
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<strong>Altlandkreis</strong> | Seit 1. Mai <strong>2016</strong> vermittelt<br />
Andrea Hörmann in Peiting<br />
als Standortleiterin der Maschinenring<br />
Personaldienste GmbH<br />
(MRPD) Arbeitskräfte in Beschäftigungsverhältnisse.<br />
Außerdem ist<br />
sie Ansprechpartnerin <strong>für</strong> Firmen<br />
und Kommunen, die qualifizierte<br />
Arbeitskräfte suchen. Ganz abseits<br />
der klassischen Betriebshilfe<br />
des Maschinenrings (MR), steckt<br />
hinter der sogenannten Arbeitskräfteüberlassung<br />
vor allem das<br />
Bestreben, „Landwirten einen<br />
Zuerwerb zu ermöglichen, auch<br />
im außerlandwirtschaftlichen Bereich“,<br />
präzisiert Andreas Müller,<br />
Geschäftsführender Vorstand der<br />
MR Oberland AG in Peiting. Nach<br />
seinen Worten solle die MRPD<br />
„der Arbeitgeber <strong>für</strong> die ländliche<br />
Bevölkerung in der Region<br />
und erster Ansprechpartner bei<br />
der Stellensuche wer<strong>den</strong>“. Peiting<br />
ist dabei die „Personaldrehscheibe“<br />
<strong>für</strong> die Landkreise Weilheim-<br />
Schongau, Garmisch-Partenkirchen<br />
und Landsberg.<br />
Hörmann nennt aus <strong>den</strong> ersten<br />
sechs Monaten ihrer Tätigkeit Beispiele,<br />
wo sie „kurzfristig, schnell<br />
und fair“ helfen konnte: In Kommunen<br />
wur<strong>den</strong> Kindergärtnerinnen<br />
gebraucht; oder Bauhofmitarbeiter,<br />
weil krankheitsbedingt<br />
jemand ausfiel — schon am nächsten<br />
Tag hatte sie „Ersatz“ beschafft.<br />
An einen Gutshof konnte sie einen<br />
„klassischen landwirtschaftlichen<br />
Helfer“ vermitteln. Ein großer Industriebetrieb<br />
in Landsberg suchte<br />
einen Lagermitarbeiter: „Daraus<br />
wurde ein langfristiger Einsatz mit<br />
54 | der altlandkreis<br />
Andrea Hörmann ist Ansprechpartnerin<br />
<strong>für</strong> die Vermittlung von<br />
qualifizierten Arbeitskräften.<br />
Übernahmeaussicht“, freut sich<br />
Hörmann. Auch Baumkletterer<br />
seien als „Spezialarbeitskräfte, die<br />
hoch bezahlt wer<strong>den</strong>“ beim MRPD<br />
angestellt.<br />
Auch Firmen und<br />
Kommunen profitieren<br />
„Die Arbeitskräfteüberlassung<br />
funktioniert wie klassische Zeitarbeit,<br />
ist sie aber nicht“, sagt<br />
Müller. Landwirte, die einen Zuerwerb<br />
benötigen — was immer<br />
häufiger vorkomme — aber auch<br />
Menschen mit beruflichem Hintergrund<br />
im kaufmännischen, handwerklichen,<br />
erzieherischen und<br />
sozialen Bereich wer<strong>den</strong> von der<br />
MRPD angestellt. <strong>Das</strong> heißt: „Sie<br />
stehen in einem sozialversicherten<br />
Arbeitsverhältnis, dazu sind<br />
Arbeitsschutz und -kleidung durch<br />
uns abgedeckt“, betont Hörmann.<br />
Umgekehrt profitieren Firmen und<br />
Kommunen, weil sie qualifizierte<br />
Mitarbeiter bekommen. „Für<br />
beide Seiten fällt außerdem das<br />
Recruiting-Wesen weg, weil wir<br />
Bewerber vorab sondieren und<br />
Firmen und Arbeitskräfte beim<br />
Vorstellungsgespräch unterstützen“,<br />
erklärt Hörmann.<br />
Stun<strong>den</strong>satz weit über<br />
dem Mindestlohn<br />
Was MR-Vorstand Müller besonders<br />
wichtig ist: „Die Menschen<br />
erhalten einen festen Stun<strong>den</strong>satz,<br />
auch bei Krankheit und im Urlaub,<br />
der weit über dem gesetzlichen<br />
Mindestlohn liegt.“ Die Baumkletterer<br />
seien das beste Beispiel. „Die<br />
Philosophie ist, Landwirten zu helfen“,<br />
sagt Müller.<br />
Seit Mai gilt dies nun auch <strong>für</strong><br />
Arbeitssuchende außerhalb von<br />
Land- und Forstwirtschaft. Sie<br />
profitieren vom in Jahrzehnten<br />
gewachsenen Netzwerk des MR.<br />
„Auch die menschliche Seite ist<br />
wichtig“, unterstreicht Standortleiterin<br />
Hörmann. Zwölf Jahre<br />
hatte sie bei großen Zeitarbeitsdienstleitern<br />
gearbeitet, bevor sie<br />
in Peiting anfing: „Ich hatte oft<br />
mit Vorurteilen und dem teilweise<br />
negativen Image der Branche<br />
zu kämpfen. Wenn ich heute zu<br />
Bürgermeistern rausfahre, freuen<br />
sie sich über unsere Angebotspalette“.<br />
Dabei sei ihr auch die „sehr<br />
große Nachfrage“ aufgefallen. Die<br />
MRPD besetzen augenscheinlich<br />
eine Marktlücke.<br />
ts
Lang gehegter Wunsch geht in Erfüllung<br />
Ausbildungsmesse <strong>für</strong> das<br />
Schongauer Land im April 2017<br />
Schongau | Jedes Jahr veranstaltet<br />
der Landkreis Weilheim-Schongau<br />
in der Stadthalle Weilheim eine<br />
große Ausbildungsmesse unter<br />
dem Titel „Job-Messe“. Bereits 13<br />
Mal präsentierten Unternehmen<br />
sich, um die Gunst von Bewerbern<br />
<strong>für</strong> ihre Ausbildungsstellen zu erringen,<br />
oftmals reichte der Platz<br />
gar nicht <strong>für</strong> alle interessierten<br />
Unternehmen aus. Der Informationskreis<br />
der Wirtschaft im Raum<br />
Schongau verfolgt schon seit mehreren<br />
Jahren <strong>den</strong> Wunsch, der<br />
Landkreis möge auch in Schongau<br />
eine entsprechende Messe schulübergreifend<br />
veranstalten. In einzelnen<br />
Schulen fin<strong>den</strong> ja bereits<br />
ähnliche Veranstaltungen statt,<br />
jedoch zumeist nur auf die Schüler<br />
dieser Schulen ausgerichtet —<br />
etwa an der <strong>Pfaffenwinkel</strong>-Realschule,<br />
oder der Mittelschule Peiting.<br />
Kürzlich wurde nun an einem<br />
Run<strong>den</strong> Tisch mit Vertretern des<br />
Landkreises, der großen Gemein<strong>den</strong><br />
Schongau, Peiting und Altenstadt,<br />
der IHK Weilheim und des<br />
Informationskreises der Wirtschaft<br />
vereinbart, diese lang gewünschte<br />
zweite Ausbildungsmesse im<br />
Landkreis im kommen<strong>den</strong> Jahr<br />
2017 erstmals zu versuchen. Die<br />
Ausbildungsbetriebe wer<strong>den</strong> in<br />
nächster Zeit vom Landratsamt/<br />
Wirtschaftsförderung angeschrieben,<br />
ob sie sich hier präsentieren<br />
möchten. Auch Ort und Zeit<br />
wur<strong>den</strong> bereits festgelegt: Am<br />
Mittwoch, 26. April 2017 von 13.30<br />
bis 17.30 Uhr können sich in der<br />
Schongauer Lechsporthalle bei<br />
der „1. Ausbildungsmesse<br />
Schongauer Land“ interessierte<br />
Jugendliche und auch<br />
Erwachsene über die Ausbildungmöglichkeiten<br />
der<br />
Betriebe vor Ort informieren.<br />
Betriebe, die Interesse<br />
an einer Präsentation ihrer<br />
Ausbildungsstellen haben,<br />
können sich bereits im<br />
Vorfeld bei Justina Eibl,<br />
Wirtschaftsförderin des<br />
Landkreises Weilheim-<br />
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november / dezember <strong>2016</strong> | 55
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Rottenbuch | Die Betriebskapelle<br />
der Schönegger Käse-Alm ist<br />
ein bunt zusammengewürfelter<br />
Haufen. Rund 25 Musikanten<br />
aus Rottenbuch, Prem und <strong>den</strong><br />
umliegen<strong>den</strong> Orten haben sich<br />
zusammengefun<strong>den</strong>, um ihre gemeinsame<br />
Lei<strong>den</strong>schaft zu teilen:<br />
die Freude an der traditionellen,<br />
böhmisch-mährischen Blasmusik.<br />
Die Leitung der Kapelle hat Georg<br />
Miller übernommen, der auch<br />
beim Musikverein „Harmonie“ in<br />
Trauchgau und bei einigen weiteren<br />
Musikkapellen im Allgäu und<br />
Augsburger Land am Dirigentenpult<br />
steht.<br />
Ein Lebenstraum<br />
des Inhabers<br />
Initiator der Schönegger Almmusikanten<br />
ist Sepp Krönauer,<br />
Inhaber der Käse-Alm und selbst<br />
lei<strong>den</strong>schaftlicher Musikant. Sein<br />
Traum war es stets, eine eigene<br />
Betriebskapelle zu grün<strong>den</strong>. Im<br />
Herbst 2014 konnte er diesen realisieren<br />
— mit rund 150 Mitarbeitern<br />
war eine ausreichende Betriebsgröße<br />
erreicht. Die Kapelle besteht<br />
aus Mitarbeitern, zum Teil auch<br />
deren Angehörigen, Milchlieferanten,<br />
Geschäftspartnern sowie<br />
Freun<strong>den</strong> von Sepp Krönauer.<br />
<strong>Das</strong> entschei<strong>den</strong>de<br />
Puzzlestück<br />
Ausschlaggebend <strong>für</strong> die Gründung<br />
damals war die Tatsache, mit<br />
Georg Miller einen derart erfahrenen<br />
und kompetenten Dirigenten<br />
gefun<strong>den</strong> zu haben. Ein<br />
großes Glück, wie Krönauer<br />
rückblickend feststellt,<br />
und das entschei<strong>den</strong>de<br />
Puzzlestück, welches<br />
<strong>den</strong> Stein der Schönegger<br />
Almmusikanten<br />
endgültig ins<br />
Rollen brachte. Seither<br />
treffen sich die<br />
Musiker regelmäßig<br />
im Sitzungsraum der<br />
Käse-Alm, um die ver-<br />
Bildunterschrift<br />
Bildunterschrift<br />
56 | der altlandkreis
schie<strong>den</strong>en<br />
Klarinetten,<br />
Flügelhörner,<br />
Trompeten<br />
und<br />
Tuben in musikalischen<br />
Einklang zu<br />
bringen. Trotz der noch<br />
jungen Laufbahn durften<br />
die Almmusikanten bereits<br />
vor Verkehrsminister Alexander<br />
Dobrindt musizieren.<br />
Grüne Woche, Bayernund<br />
Konzertabend<br />
Zu <strong>den</strong> Meilensteinen in der noch<br />
jungen Historie der Schönegger<br />
Almmusikanten gehören sicherlich<br />
drei besondere Auftrit-<br />
te: Die Premiere am 3. Mai<br />
2015 auf dem Almfest der<br />
Käse-Alm<br />
in Schönegg.<br />
Während einer zweistündi-<br />
gen Live-Übertragung von Radio<br />
Oberland zeigten die Almmusikanten<br />
neben en der<br />
Jugendkapelle<br />
Ammertal mert<br />
und<br />
der „Schwindlig<br />
Blos“ ihr musikalisches Können.<br />
Ein weiterer er<br />
er Höhepunkt war die<br />
Eröffnungsfeier fnun<br />
der Internationa-<br />
len Grünen Woche <strong>2016</strong> in Ber-<br />
lin.<br />
Mit verschie<strong>den</strong>en Märschen,<br />
Polkas und Walzern präsentierten<br />
sich die Musiker im Januar dieses<br />
Jahres und transportierten somit<br />
die bayerische Blasmusik und Lebensfreude<br />
in die Hauptstadt. Am<br />
gleichen Abend, dem sogenannten<br />
Bayernabend, hatten die Almmusikanten<br />
die Ehre, bis kurz vor<br />
Mitternacht <strong>für</strong> <strong>den</strong> musikalischen<br />
Rahmen zu sorgen.<br />
„Ein Leben<br />
mit Blasmusik“<br />
Landrätin Andrea Jochner-Weiß<br />
ließ sich dort die Chance nicht<br />
nehmen, die Kapelle gekonnt<br />
zu dirigieren. Erwähnenswert<br />
ist zudem der Konzertabend der<br />
Almmusikanten Anfang Oktober.<br />
Die Musikanten um Sepp Krönauer<br />
lockten über 350 Besucher in<br />
<strong>den</strong> komplett gefüllten Rottenbucher<br />
Fohlenhofsaal. Unter dem<br />
Motto „Ein Leben mit Blasmusik“<br />
stellte Dirigent Georg Miller ein<br />
stimmungsvolles Programm mit<br />
Perlen der böhmisch-mährischen<br />
Blasmusik zusammen. Zum Repertoire<br />
gehörten Stücke von<br />
Ernst Mosch, Alexander Pfluger,<br />
Franz Watz, Martin Scharnagel<br />
oder Kurt Pascher. Zu <strong>den</strong><br />
Schmankerln des Abends zählten<br />
Titel wie „Ein Leben mit Blasmusik“,<br />
„Moldauwelle“, „Heidrun<br />
Polka“, „Rauschende Birken“, „Im<br />
Glanz der Sterne“, „Kaiserin Sissi“<br />
oder „Tranquillo“. Gesanglich<br />
unterstützt wur<strong>den</strong> die Musikanten<br />
vom Duo „Sonja und Georg“.<br />
Highlight des Abends war die Uraufführung<br />
des Stückes „Heublumenpolka“,<br />
das der anwesende<br />
Kurt Gäble extra <strong>für</strong> diese Konzert<br />
komponiert hatte.<br />
Ende April 2017 wer<strong>den</strong> die<br />
Schönegger Almmusikanten im<br />
Zillertal, in Zell am Ziller, spielen.<br />
Im August folgt ein Auftritt im<br />
Brandnertal auf der Palüdhütte,<br />
und selbstverständlich wer<strong>den</strong> sie<br />
auch 2017 wieder bei <strong>den</strong> Wertungsspielen<br />
dabei sein. Dazu<br />
kommen noch zahlreiche weitere<br />
Veranstaltungen während des<br />
gesamten Jahres — ganz im Sinne<br />
von Initiator Sepp Krönauer. tis<br />
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Apfeldorf | Eine völlig andere Szenerie zaubern die<br />
Apfeldorfer heuer mit ihrem Stück „Es bleibt in der<br />
Familie“ auf ihre Theaterbühne. Ärzte, Schwestern<br />
und Patienten sorgen in der aberwitzigen Komödie<br />
von Ray Cooney <strong>für</strong> ein turbulentes Krankenhausleben.<br />
In der Lechtalklinik steht ein internationaler<br />
Ärztekongress an, bei dem der Chefarzt Dr. Kammermeier<br />
die Eröffnungsrede halten soll. Doch da<br />
Schongau | Im Rahmen des Schongauer Weihnachtsmarktes<br />
gibt die Bigband, bestehend aus<br />
Schülern der Musikschule, des Welfengymnasiums<br />
und der Realschule, ein Konzert. Am Mittwoch,<br />
7. <strong>Dezember</strong> wer<strong>den</strong> sie ab 19.30 Uhr ihren satten<br />
Groove erklingen lassen und im Ballenhaussaal so<br />
manches Weihnachtslied mit dem Glenn-<br />
Miller-Sound umsetzen. Die Zusammenarbeit<br />
der drei Schulen besteht bereits<br />
seit 2005, jedes Jahr lassen sich 30 bis<br />
35 Schüler <strong>für</strong> diese Musikrichtung begeistern<br />
und proben freiwillig in dem Ensemble.<br />
„Mit dem Beginn des Schuljahres<br />
formierte sich die Bigband neu und dann<br />
ist das Konzert am Weihnachtsmarkt ihr<br />
erster Auftritt“ erläutert Musikschulleiter<br />
Karl Höldrich zur Herausforderung auch<br />
Bigband formiert sich aus drei Schulen<br />
taucht plötzlich die ehemalige Krankenschwester<br />
und Geliebte Elisabeth auf, um ihm mitzuteilen,<br />
dass sie vor 18 Jahren seinen Sohn zur Welt gebracht<br />
hat. Dieser Sohn randaliert auf der Suche<br />
nach seinem Vater auch noch im Krankenhaus<br />
herum, so dass Dr. Kammermeier sich von einer<br />
Notlüge in die nächste verstrickt. Überblick in dem<br />
schrill-vergnüglichen Chaos behalten zum Glück der<br />
Regisseur Paul Dötsch-Perras und die Vorsitzende<br />
Henriette Beltz, die auch <strong>für</strong> ein musikalisches und<br />
kulinarisches Drumherum an <strong>den</strong> Theateraben<strong>den</strong><br />
sorgen. Aufführungen sind am Freitag, 4., Samstag,<br />
5., Freitag, 11., Samstag, 12., Sonntag, 13., Freitag,<br />
18. und Samstag, 19. <strong>November</strong> jeweils eils um 20 Uhr<br />
in der Mehrzweckhalle Apfeldorf. Reservierungen<br />
nimmt Familie Zwick unter<br />
08869 / 1378 entgegen. rg<br />
<strong>für</strong> die Musiklehrer. Durch die zahlreichen talentierten<br />
Nachwuchsmusiker wurde es bisher immer<br />
zu einem großen Erfolg, und so la<strong>den</strong> die jungen<br />
Bläser auch heuer wieder zu ihrem etwas anderen<br />
Weihnachtskonzert ein. Der Eintritt ist frei, Spen<strong>den</strong><br />
sind willkommen.<br />
rg<br />
58 | der altlandkreis
Musikalische Gewinne<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Unsere Gewinner — ganze zehn an der Zahl — aus der<br />
letzten <strong>Ausgabe</strong> des „altlandkeis“ durften sich diesmal ausnahmslos<br />
über musikalische Gewinne freuen. Zum einen wären da Sepp<br />
Albrecht sen. aus Böbing, Christine Fremmer aus Schongau, Agnes<br />
Hagenbusch aus Peiting, Andreas Scheuerer aus Hohenfurch sowie<br />
Helmut Unger aus Peiting. Sie bekamen alle die neue Scheibe<br />
„Horch a Moll“ von der „Dreieckmusi“ zugesandt. Einen Abend bei<br />
<strong>den</strong> diversen Auftritten des Kulturherbstes im Schäferwirt erlebten<br />
indes Markus Keller (Rottenbuch), Eva-Maria Zichner (Rott), Josef<br />
Köhler und Angela Opelz (beide Schwabbruck) sowie Manfred Bader<br />
aus Schongau. Herzlichen Glückwunsch! Besonders<br />
gefreut haben wir uns zudem über die Dankesschreiben,<br />
die uns von <strong>den</strong> Gewinnern erreicht haben.<br />
tis<br />
Fachärzte <strong>für</strong> Allgemeinmedizin<br />
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Flink in <strong>den</strong> Kulturherbst<br />
Schwabbruck | Wer <strong>den</strong> Endspurt beim Kulturherbst<br />
im „Kuhstall“ miterleben möchte,<br />
muss sich diesmal auch bei unserer Verlosung<br />
sputen: Einsendeschluss <strong>für</strong> Postkarten an „altlandkreis“,<br />
Birkland 40, 86971 Peiting (oder per EMil E-Mail an info@<br />
altlandkreis.de) ist diesmal schon am 10. <strong>November</strong>! Absender und<br />
Stichwort „Schwabbruck“ nicht vergessen, das Los entscheidet, der<br />
Rechtsweg ist ausgeschlossen. Grund der Eile: Josef Brustmann<br />
(Foto), Träger des „Deutschen Kabarettpreises 2015“, gastiert schon<br />
am 13. <strong>November</strong> um 19.30 Uhr mit seinem Programm „Ich bin so<br />
frei“ im Schäferwirt. Europas renommiertester Banjospieler Rüdiger<br />
Helbig entert mit seinen „Huckleberry Five“ die Bühne am 18. <strong>November</strong><br />
um 20 Uhr mit „Authentic American Five String Banjo“. Für<br />
beide Abende verlosen wir je 3 x 2 Tickets. Und wer die Hel<strong>den</strong> der<br />
lokalen Musikszene beim „Musikfestival localheroes — Part 4“ hören<br />
möchte, sollte es ganz eilig haben: „RedStixx“ und „Höllenbriada“<br />
mischen <strong>den</strong> Kuhstall schon am Abend des<br />
4. <strong>November</strong> auf — bei freiem Eintritt. ts<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 59
Es liegt was in der Luft: 30 Jahre Musikhaus Kirstein<br />
Instrumentenverkauf<br />
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60 | der altlandkreis<br />
Schongau | Es ist bald drei Jahrzehnte<br />
her, dass Klaus Kirstein in<br />
Schongau sein Musikgeschäft eröffnet<br />
hat — das Jahr 1987 markierte<br />
<strong>den</strong> Beginn einer erfolgreichklingen<strong>den</strong><br />
Geschichte. Schon 1996<br />
wurde es in der Altstadt zu eng.<br />
<strong>Das</strong> expandierende Unternehmen<br />
zog ins Gewerbegebiet Lerchenfeld<br />
im Schongauer Westen, wo<br />
bis heute junge und gestan<strong>den</strong>e<br />
Musiker ihre Träume erfüllen können<br />
— oder ihnen zumindest ganz<br />
nahe kommen.<br />
Der größte Sprung kam 2005: Kirstein<br />
stieg in <strong>den</strong> Internethandel<br />
ein und eröffnete seinen ersten<br />
Onlineshop. Außerdem etablierte<br />
er seine erste Eigenmarke unter<br />
dem Namen „classic cantabile“.<br />
Der Onlinehandel gewann rasch<br />
an Bedeutung. Heute vermarktet<br />
die Musikhaus Kirstein GmbH Musikalien<br />
über die Web-Shops in<br />
Deutschland, Frankreich, Italien,<br />
Großbritannien, <strong>den</strong> Niederlan<strong>den</strong>,<br />
dazu via Amazon und ebay.<br />
Hinter dem Marktführer, dem<br />
Musikhaus Thomann im oberfränkischen<br />
Treppendorf, hat sich Kirstein<br />
fest etabliert.<br />
Doch zurück ins Schongauer Land:<br />
Im Zentrallager in Altenstadt lagern<br />
auf 15 000 Quadratmetern<br />
alle er<strong>den</strong>klichen Instrumente —<br />
von der kleinen Blockflöte bis<br />
zum großen Konzertflügel, dazu<br />
Bühnen-, Veranstaltungs- und<br />
Hinter diesen Türen liegt ein Paradies <strong>für</strong> Musiker — das La<strong>den</strong>geschäft<br />
in der Bernbeurener Straße.<br />
Band-Equipment sowie Zubehör.<br />
Ein großer Teil des Gebäudes war<br />
2009 von der Möbelzentrale übernommen<br />
wor<strong>den</strong>. Heute wer<strong>den</strong><br />
von dort je<strong>den</strong> Tag zwischen 1 000<br />
und 4 000 Pakete zusammengestellt<br />
und rund um <strong>den</strong> Globus<br />
verschickt.<br />
Gut 100 Beschäftigte arbeiten bei<br />
Kirstein, ein Drittel davon im Zentrallager.<br />
Vor Weihnachten unterstützen<br />
Saisonkräfte die Mitarbeiter.<br />
2011 hat Klaus Kirstein sein<br />
Geschäft und das Onlineportal an<br />
die Münchener Hieber-Lindberg-<br />
Gruppe verkauft, um <strong>den</strong> Fortbestand<br />
und vor allem die Weiterentwicklung<br />
des Unternehmens<br />
zu sichern. Zusammen mit Roman<br />
Thomas ist Kirstein nach wie vor<br />
Geschäftsführer.<br />
Familiäres Arbeitsklima,<br />
musikalische Mitarbeiter<br />
Alexander Heger, Mitarbeiter<br />
im Marketing, hebt das familiäre<br />
Arbeitsklima hervor, das im<br />
Team herrsche. Und, „dass sehr<br />
großer Wert auf eine persönliche<br />
und kompetente Beratung gelegt<br />
wird“. Die Mitarbeiter, die <strong>den</strong><br />
Kun<strong>den</strong> im La<strong>den</strong>geschäft, am<br />
Telefon oder per E-Mail weiterhelfen,<br />
wissen allesamt, wovon sie<br />
sprechen: Sie sind entweder selbst<br />
Musiker und/oder Instrumentenbauer.<br />
Grundvoraussetzung <strong>für</strong> die<br />
Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann<br />
im Musikfachhandel,<br />
die derzeit fünf Azubis durchlaufen,<br />
ist das Spielen von mindestens<br />
einem Instrument. Außerdem
Neben <strong>den</strong> zahlreichen renommierten<br />
Fabrikaten im oberen<br />
Preissegment bedient das Musikhaus<br />
Kirstein mit <strong>den</strong> bei<strong>den</strong> Eigenmarken<br />
„classic cantabile“ und<br />
„Lechgold“ <strong>den</strong> unteren und mittleren<br />
Bereich. Es sind Instrumente<br />
sowohl <strong>für</strong> Einsteiger, als auch <strong>für</strong><br />
fortgeschrittene Musiker.<br />
Als versierter Gitarrist kann Felix Kolscheen<br />
<strong>den</strong> Klang der Instrumente vorführen.<br />
wer<strong>den</strong> Büro-, Groß- und Außenhandelskaufleute,<br />
Fachkräfte <strong>für</strong><br />
Lagerlogistik und Mediengestalter<br />
ausgebildet und in der Regel anschließend<br />
übernommen.<br />
Eine hauseigene Band ist unter<br />
diesen Voraussetzungen mehr<br />
als naheliegend. Sie formierte<br />
sich vor einigen Jahren anlässlich<br />
einer Weihnachtsfeier unter<br />
dem Namen „Mr. MoJoe“. Mehr<br />
über die Musiker, die mittlerweile<br />
im gesamten Oberland auftreten,<br />
und Termine gibt es in der<br />
Rubrik „Kirstein Backstage“ auf<br />
www.kirstein.de oder der bandeigenen<br />
Web-Präsenz (www.mrmojoe.de).<br />
Feuchte Augen im<br />
Angesicht der Zupan<br />
Wer sich <strong>für</strong> ein Digitalpiano, ein<br />
Akkordeon, LED-Beleuchtung,<br />
Bühnentechnik und Band-Equipment<br />
interessiert, ist bei Rainer<br />
Bösel richtig. Er ist Spezialist <strong>für</strong><br />
Studio- und Bühnentechnik und<br />
berät auch in einem gehobenen<br />
Segment: Kirstein vertreibt die<br />
steirischen Harmonikas der Firma<br />
Zupan exklusiv in Deutschland<br />
und Österreich. Ihr Preis kann teilweise<br />
mit dem eines Kleinwagens<br />
konkurrieren. „Es kommt vor, dass<br />
Kun<strong>den</strong> ihre Zupan persönlich abholen<br />
wollen, da<strong>für</strong> eine Anreise<br />
bis aus Norddeutschland in Kauf<br />
nehmen und feuchte Augen bekommen,<br />
wenn sie ihr Instrument<br />
endlich in <strong>den</strong> Hän<strong>den</strong> halten“,<br />
erzählt Bösel.<br />
Auch im Bereich Schlagzeug, Gitarren<br />
und Blasinstrumente ist<br />
das Angebot breit gefächert. Ein<br />
Ansprechpartner im La<strong>den</strong>geschäft<br />
ist Felix Kolscheen. Er gibt<br />
oft und mit Begeisterung Kostproben<br />
seines Könnens an der Gitarre,<br />
um <strong>den</strong> Kun<strong>den</strong> <strong>den</strong> Klang<br />
der Instrumente vorzuführen.<br />
Sogar Raritäten wie Alphörner<br />
oder Sambatrommeln stehen an<br />
der Wand oder im Regal, wobei<br />
letztere „vor allem Fußballfans<br />
begeistern“, weiß Kolscheen.<br />
Die hauseigene<br />
Band „Mr. MoJoe“<br />
„Instrumenten-Tuning“ in<br />
der eigenen Werkstatt<br />
Frank Gallitschke, der als geprüfter<br />
Metallblasinstrumentenmacher<br />
die Abteilung <strong>für</strong> Blasinstrumente<br />
leitet, erklärt, dass die<br />
Eigenmarken in China und Taiwan<br />
produziert wer<strong>den</strong>. Doch vor allem<br />
die höherwertigen „Lechgold“-<br />
Instrumente wer<strong>den</strong> zusätzlich in<br />
der hauseigenen Fachwerkstatt<br />
überprüft, nachjustiert und optimiert.<br />
Zusätzlich zur Beratung durch die<br />
Mitarbeiter im La<strong>den</strong>, am Telefon<br />
im Service-Center oder mittels eines<br />
Online-Ratgebers, veranstaltet<br />
das Musikhaus Kirstein immer<br />
wieder Workshops und Konzerte.<br />
Informationen und Termine sind<br />
auf der Website zu fin<strong>den</strong>. Und<br />
auch bald, wie im kommen<strong>den</strong><br />
Jahr das 30-jährige Bestehen gefeiert<br />
wird. Es seien „besondere<br />
Aktionen geplant“, war schon jetzt<br />
zu erfahren.<br />
ts/cr<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 61
Nach Orkan Niklas hat sich der Borkenkäfer dramatisch vermehrt<br />
Kleiner Käfer, großer Scha<strong>den</strong><br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Borkenkäfer gibt es<br />
auf der ganzen Welt, in Bayern sind<br />
vor allem Buchdrucker und Kupferstecher<br />
bedeutsam. Die kleinen<br />
Käfer fressen vorwiegend an Fichten<br />
die Rinde und das Kambium,<br />
die Wachstumsschicht der Bäume<br />
— besonders gern nach Stürmen<br />
mit Bruchholz. Die letzten großen<br />
Borkenkäfer-Kalamitäten folgten<br />
auf „Vivian“ und „Wiebke“ 1992<br />
und das extrem heiße und trockene<br />
Jahr 2003. Deshalb ließ Orkan<br />
Niklas 2015 Schlimmes be<strong>für</strong>chten<br />
— eine Bestandsaufname.<br />
Laut Peter Graser, stellvertretender<br />
Leiter des Forstbetriebs Landsberg<br />
der Bayerischen Staatsforsten, war<br />
<strong>2016</strong> in dessen südlichen Revieren<br />
im Raum Denklingen-Sachsenried<br />
kein Kupferstecherbefall und eher<br />
moderater Buchdruckerbefall<br />
feststellbar. Dagegen berichten<br />
Klaus Thien, Leiter des städtischen<br />
Forstamtes Schongau, und Florian<br />
Riedl, Geschäftsführer der Waldbesitzervereinigung<br />
Schongau (WBV),<br />
von deutlichem Buchdruckerbefall<br />
im <strong>Altlandkreis</strong> ab Sommer<br />
<strong>2016</strong> und von Kupferstechern als<br />
Sekundärschädling in bereits befallenen<br />
Bäumen. „Der nahm ab<br />
etwa August <strong>2016</strong> rasant zu, da<br />
der Befall im Juni kaum zu fin<strong>den</strong><br />
war, sagt Riedl. Warum, erklärt<br />
Ein ausgewachsener Buchdrucker<br />
62 | der altlandkreis<br />
Thien: „Durch die ständigen Niederschläge<br />
war es sehr schwer,<br />
befallene Bäume zu fin<strong>den</strong>, da das<br />
Bohrmehl, das beim Einbohren<br />
entsteht, immer wieder weggewaschen<br />
wurde und nicht sichtbar<br />
war. Zudem waren die Bäume sehr<br />
gut mit Wasser versorgt und haben<br />
sehr spät ihre Nadeln fallen lassen.<br />
Dadurch waren sie lange nicht<br />
erkennbar.“ Riedl ergänzt, dass<br />
Waldbesitzer häufig nur offensichtlich<br />
befallene Bäume entnehmen.<br />
So wer<strong>den</strong> übersehene zu Befallsher<strong>den</strong>,<br />
um die sich die Schädlinge<br />
ringförmig ausbreiteten, die „Käfernester“<br />
entstehen.<br />
Im Stadtwald Schongau spielt der<br />
Kupferstecher bis heute keine Rolle,<br />
doch der Buchdrucker hat sich<br />
im Sommer <strong>2016</strong> stark vermehrt.<br />
Thien berichtet, dass es 2015 „durch<br />
die zügige und saubere Sturmholzaufarbeitung<br />
praktisch keinen Borkenkäferbefall<br />
gab“ und auch bis<br />
Juli <strong>2016</strong> kein nennenswerter Befall<br />
erkennbar gewesen sei. „Dies hat<br />
sich ab Anfang August dramatisch<br />
verändert, seit 1995 gab es keinen<br />
höheren Schadholzanfall durch<br />
Borkenkäfer“, sagt Thien.<br />
Auch <strong>für</strong> 2017 geben Graser, Riedl<br />
und Thien keine Entwarnung:<br />
Nach wie vor gebe es von Niklas<br />
„angerissene“ Baumbestände.<br />
Und die Ausgangspopulation des<br />
Buchdruckers wird im Frühjahr<br />
höher erwartet, weil sich diesen<br />
September eine dritte Generation<br />
eingebohrt hatte. „<strong>Das</strong> Spiel wird<br />
im Frühjahr 2017 neu gemischt“,<br />
sagt Graser. Um gute Karten zu<br />
haben, empfehlen Thien und Riedl<br />
allen Waldbesitzern, ab April 2017<br />
gründlich nach befallenen Bäumen<br />
zu suchen, vor allem im Umgriff<br />
von Befall des Jahres <strong>2016</strong> und in<br />
von Niklas angerissenen Bestän<strong>den</strong>.<br />
Außerdem raten sie, Käfernester<br />
großzügig auszuräumen,<br />
weil sonst mit weiterem, relativ<br />
starkem Befall zu rechnen sei.<br />
Wie Käfer einem Baum<br />
<strong>den</strong> Garaus machen<br />
Der größere, dunkelbraune Buchdrucker<br />
erreicht fünf bis acht Millimeter<br />
Körpergröße. Der mit 1,6 bis<br />
drei Millimeter kleinere Kupferstecher<br />
wurde benannt nach seinen<br />
kupferfarbenen Flügeldecken, er<br />
trägt ein dunkles Halsschild. Normalerweise<br />
befallen Buchdrucker<br />
geschwächte Fichten, deren Wurzeln<br />
durch Stürme beschädigt sind<br />
und deshalb Probleme mit der<br />
Wasserversorgung haben; oder<br />
wenn bei langer Trockenheit nicht<br />
genug Wasser im Bo<strong>den</strong> ist, etwa<br />
an Waldrändern in Sonnenlage.<br />
Der Kupferstecher reagiert dagegen<br />
auf Duftsignale, die kranke<br />
oder durch Sturm, Schneebruch<br />
und Buchdruckerbefall vorgeschädigte<br />
Bäume verströmen. Bei „käfergünstigen“<br />
Bedingungen vermehren<br />
sich beide Arten innerhalb<br />
einer Vegetationsperiode des Waldes<br />
in Massen und befallen auch<br />
gesunde Bäume, die absterben.<br />
Bei starkem Befall über mehrere<br />
Jahre können ganze Waldgebiete<br />
absterben — kleine Käfer, große<br />
Schä<strong>den</strong>.<br />
Massenvermehrung<br />
in der „Rammelkammer“<br />
Ab April und bei Temperaturen<br />
über 16,5 Grad verlassen die Käfer<br />
ihr Winterquartier unter der Rinde<br />
und in der Bo<strong>den</strong>streu. Die Männchen<br />
fliegen geeignete Bäume an,<br />
bohren sich in die Rinde ein und<br />
legen eine Begattungskammer an.<br />
Der Buchdrucker bohrt sich in untere<br />
Stammbereiche älterer Fichten<br />
mit dicker Rinde. Der Kupferstecher<br />
befällt junge Fichten oder<br />
die oberen Kronenbereiche älterer<br />
Fichten mit dünner Rinde. In der<br />
Begattungskammer, auch „Rammelkammer“<br />
genannt, begattet<br />
das Männchen mehrere Weibchen,<br />
die dann zwischen Holz und Rinde<br />
Muttergänge fressen und darin ihre<br />
Eier ablegen. <strong>Das</strong> dabei entstehende,<br />
braune Bohrmehl schieben die<br />
Weibchen nach draußen. Auf Rin<strong>den</strong>schuppen,<br />
in Spinnweben und<br />
der Bo<strong>den</strong>vegetation am Stammfuß<br />
ist es das untrügliche Zeichen<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Befall. Kupferstecherbohrmehl<br />
bleibt <strong>den</strong> Blicken eher verborgen,<br />
da die Käfer in <strong>den</strong> Baumkronen<br />
aktiv sind.<br />
Sind die Larven geschlüpft, fressen<br />
sie Larvengänge, an deren Ende sie<br />
sich verpuppen. So entsteht das <strong>für</strong><br />
jede Borkenkäferart charakteristische<br />
Brutbild. Geschlüpfte Käfer<br />
stärken sich beim „Reifungsfraß“<br />
und bohren sich dann ins Freie,<br />
Buchdrucker etwa sechs Wochen<br />
nach der Begattung. Ist die Witterung<br />
günstig, schwärmen die Käfer<br />
aus, um eine nächste Generation<br />
zu begrün<strong>den</strong>. Weibchen tanken
Detailansicht eines<br />
Buchdrucker-Fraßbildes<br />
mit Puppen.<br />
über mehrere Wochen beim Regenerationsfraß<br />
Kraft, bevor sie<br />
erneut begattet wer<strong>den</strong> und Eier<br />
ablegen, die Geschwisterbrut.<br />
In günstigen Jahren können sich<br />
zwei, im Extremfall drei Käfergenerationen<br />
entwickeln — und zwei<br />
Geschwisterbruten. Bei schon hohem<br />
Ausgangsbestand im Frühjahr<br />
bedeutet dies: Massenvermehrung.<br />
Gegen leichten Befall wehrt sich<br />
ein Baum, indem er Fraßgänge<br />
und Brut verharzt. Bei starkem<br />
Befall — sobald sich ein Käfer eingebohrt<br />
hat, produziert er Lockstoffe<br />
(Aggregations-Pheromone),<br />
die weitere Artgenossen anlocken<br />
— stirbt der Baum ab, weil Käfer<br />
und Larven <strong>den</strong> Saftstrom in der<br />
Rinde unterbrechen. Ist ein Baum<br />
„voll besetzt“, produzieren die Käfer<br />
Antiaggregations-Pheromone,<br />
damit sie nicht zu viele wer<strong>den</strong>.<br />
In einer einzigen Altfichte können<br />
sich trotzdem über 20 000 Jungkäfer<br />
entwickeln, die im Schnitt 20<br />
weitere Fichten befallen!<br />
Was ist zu unternehmen,<br />
wie wird vorgebeugt<br />
Die einzige Möglichkeit, <strong>den</strong> Wald<br />
vor großflächigen Schä<strong>den</strong> zu bewahren,<br />
ist eine „saubere Waldwirtschaft“.<br />
<strong>Das</strong> heißt einerseits,<br />
möglichst wenig bruttaugliches<br />
Material im Wald zu belassen wie<br />
vom Sturm „angeschobene“ Bäume,<br />
frisch geschlagenes Stammholz<br />
(das der Buchdrucker befällt)<br />
Gipfelstücke und sonstiges, „kupferstecherfängisches“<br />
Restholz.<br />
Andererseits müssen bereits befallene<br />
Bäume vor dem Ausschwärmen<br />
der Käfer gefällt, abtransportiert<br />
und mindestens 500 Meter<br />
vom nächsten Fichtenbestand entfernt<br />
gelagert wer<strong>den</strong>, um weiteren<br />
Befall zu verhindern.<br />
Alternativ können die Stämme befallener<br />
Fichten entrindet wer<strong>den</strong>,<br />
aber nur, sofern keine braunen<br />
Käfer zu fin<strong>den</strong> sind. Sollten bereits<br />
erste, noch weiße Jungkäfer<br />
vorhan<strong>den</strong> sein, muss die Rinde<br />
auf Haufen geschoben und mit<br />
einer Plane abgedeckt wer<strong>den</strong>,<br />
damit Brut und Jungkäfer im darunter<br />
einsetzen<strong>den</strong> Gärprozess<br />
eingehen; oder die Rinde wird<br />
verbrannt. Auch Gipfelmaterial,<br />
Äste und sonstiges Restholz sollte<br />
verbrannt oder gehackt wer<strong>den</strong>,<br />
um einem Kupferstecherbefall<br />
vorzubeugen. Nur Vorsicht: Waldbrandgefahr!<br />
Es gilt also, bereits befallene Bäume<br />
rechtzeitig zu fin<strong>den</strong>, etwa anhand<br />
des Buchdruckerbohrmehls.<br />
Später fällt Rinde ab und die Krone<br />
verfärbt sich braun, von unten nach<br />
oben. Auch noch grüne Nadeln<br />
können abfallen. Bei Kupferstecherbefall<br />
verfärbt sich die Krone<br />
rotbraun, von oben nach unten, die<br />
Nadeln fallen ab. Im Altholz ist das<br />
oft schwer zu erkennen.<br />
Trotz intensiver Forschung<br />
keine Abhilfe in Sicht<br />
Obwohl zur Borkenkäferproblematik<br />
intensiv geforscht wurde und<br />
wird, gibt es zur „sauberen Waldwirtschaft“<br />
bislang keine echte Alternative.<br />
In Rinde gelagertes Holz<br />
kann und darf zwar mit Kontaktinsektizi<strong>den</strong><br />
behandelt wer<strong>den</strong>, die<br />
Tiere abtöten, die damit in Berührung<br />
kommen. Der Schutz ist aber<br />
unvollkommen: Unter der Rinde<br />
geschützte Käfer und Brut kommen<br />
nach Abklingen der Wirkung eventuell<br />
doch zum Ausschwärmen.<br />
Die vollkommene Benetzung der<br />
Stämme ist zudem nicht möglich,<br />
weil in der Regel gepoltertes Holz<br />
gespritzt wird. Und: Insektizide<br />
bergen Gefahren <strong>für</strong> andere Lebewesen<br />
und das Grundwasser.<br />
Auch Pheromonfallen, die lange<br />
Zeit als erfolgversprechend galten,<br />
haben sich letztlich als ungeeignet<br />
zur direkten Bekämpfung erwiesen,<br />
da sie nur kleine Teile einer<br />
vorhan<strong>den</strong>en Population abschöpfen.<br />
Trotzdem leisten sie wertvolle<br />
Dienste: Anhand der Fangzahlen<br />
in einem Pheromonfallennetz, das<br />
sich über ganz Bayern erstreckt,<br />
können die Borkenkäfer überwacht<br />
wer<strong>den</strong>. Die Fallen liefern Informationen<br />
unter anderem darüber,<br />
welche Arten wann zu schwärmen<br />
beginnen, wann der Höhepunkt<br />
der jeweiligen Schwärmzeit ist,<br />
sowie über Anzahl und Schwärmzeiten<br />
von Folgegenerationen und<br />
Geschwisterbruten. Auf www.<br />
borkenkaefer.org, einem Portal<br />
der Bayerischen Landesanstalt <strong>für</strong><br />
Wald- und Forstwirtschaft (LWF),<br />
sind diese Infos zu fin<strong>den</strong>. ts/cr<br />
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Fichte zwischen Buchen.<br />
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november / dezember <strong>2016</strong> | 63
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64 | der altlandkreis
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Gabriele Königbauer Monika Funk Andrea Jochner-Weiß<br />
Weilheim | Landkreis und Caritas-<br />
Verband Weilheim-Schongau begleiten<br />
ehrenamtlich Engagierte<br />
in Zukunft getrennt: Nach dreijähriger<br />
Pilotphase der gemeinsamen<br />
Freiwilligen-Agentur (FWA) hat<br />
der Landkreis die Kooperation<br />
beendet. Bereits im Februar <strong>2016</strong><br />
beschloss der Kreisausschuss, dass<br />
„die künftige Ehrenamtsarbeit<br />
wieder in Zuständigkeit im Landratsamt<br />
wahrgenommen wer<strong>den</strong>“<br />
soll, erklärt Landrätin Andrea<br />
Jochner-Weiß auf Nachfrage der<br />
„altlandkreis“-Redaktion. Es sei<br />
„der politische Wille gewesen,<br />
Aufgaben, die ursächlich in der<br />
Zuständigkeit der Landkreisverwaltung<br />
liegen, ins Haus zurückzuholen“<br />
und künftig „mit <strong>den</strong><br />
bisher eingesetzten Mitteln die<br />
Abwicklung in eigener Zuständigkeit“<br />
durchzuführen. Sie erinnert<br />
daran, dass „Leader-Förderung<br />
und Anschubfinanzierung“ <strong>für</strong> die<br />
FWA — mit damaliger Zustimmung<br />
der Caritas — bis Ende 2015 begrenzt<br />
gewesen seien. Und: „Nach<br />
dem Auslaufen hat der Caritas-<br />
Verband anders als geplant keine<br />
schlüssige Anschlussfinanzierung<br />
vorlegt“, heißt es von der Landratsamt-Pressestelle.<br />
Caritas-Kreisgeschäftsführerin Monika<br />
Funk erzählt die Geschichte<br />
anders — wobei sie zuvorderst<br />
betont, dass die Caritas-FWA<br />
„mit Vollgas“ weiterläuft, wenn<br />
auch mit anderen Schwerpunkten<br />
und „vorerst nur begrenzt auf<br />
<strong>den</strong> Sozialraum Weilheim“. Als<br />
Stichworte nennt sie Inklusion<br />
und Integration, über Details wie<br />
„Sprachpaten“ und „Kulturbuddies“<br />
informiert die Website www.<br />
anpacken-mit-herz.de. <strong>Das</strong> von<br />
der FWA initiierte landkreisweite<br />
„Vereinsforum“ werde es nach<br />
dem Ausstieg des Landkreises<br />
dagegen nicht mehr geben. Bedauerlich<br />
vor allem <strong>für</strong> Ehrenamtliche<br />
aus dem Schongauer Land.<br />
Sie müssen jetzt in die Kreisstadt<br />
fahren, wenn sie die Caritas-Angebote<br />
nutzen wollen, dies aber<br />
weiterhin können.<br />
Funk betont rückblickend, dass<br />
über einen Zeitraum von sechs<br />
Monaten „ausführliche und gute<br />
Gespräche“ mit dem Regionalmanagement<br />
und auch der Landrätin<br />
persönlich geführt wur<strong>den</strong>: „Die<br />
Fortführung einer gemeinsamen<br />
FWA war dabei ein zentrales Element.“<br />
Es seien sowohl „Möglichkeiten<br />
einer gemeinsamen<br />
Profilschärfung“ wie auch der<br />
Weiterfinanzierung nach der Anschubförderung<br />
diskutiert wor<strong>den</strong>.<br />
Im Raum stand laut Funk sogar<br />
ein „konkreter Sockelbetrag“<br />
des Landkreises. Über dessen<br />
Höhe äußern sich beide Seiten<br />
nicht. Dem Caritas-Verband sei<br />
schließlich vorgeschlagen wor<strong>den</strong>,<br />
vom Regionalmanagement eine<br />
Empfehlung einzuholen, anhand<br />
derer der Kreistag über die Weiterfinanzierung<br />
der FWA entschei<strong>den</strong><br />
sollte. „Wir hofften auf diese<br />
Empfehlung“, sagt Funk. Doch<br />
dann habe es in zwei Sitzungen<br />
des Kreisausschusses eine <strong>für</strong> die<br />
Caritas „komplette Kehrtwende“<br />
gegeben: „Wir waren wie vor <strong>den</strong><br />
Kopf gestoßen“, sagt Funk.<br />
Sie ist überzeugt, dass die Caritas<br />
„als Wohlfahrtsverband mit Kompetenz<br />
im Ehrenamt“ 2011 mit der<br />
FWA beauftragt wor<strong>den</strong> war, „und<br />
weil wir mit Gabi Königbauer seit<br />
2005 eine kompetente Ansprechpartnerin<br />
haben“. Die FWA-Koordinatorin<br />
wiederum betont: „Unsere<br />
Arbeit ist nur gelobt wor<strong>den</strong>.“<br />
So habe etwa das „Vereinsforum“<br />
bei 18 Veranstaltungen über 500<br />
Ehrenamtliche aus 160 Vereinen<br />
und Initiativen erreicht. Jeweils<br />
„zwischen 30 und 50 Personen,<br />
vom Hasenzüchterverein bis zum<br />
Kammerorchester“, hätten sich<br />
über „Fundraising, Kassenprüfung<br />
und Revision, Öffentlichkeitsarbeit“<br />
informiert, schildert Königbauer<br />
— und vor allem zum in der<br />
Flüchtlingsarbeit wichtigen Thema<br />
„Nähe und Distanz“. <strong>Das</strong>s der<br />
Landkreis aussteigt, bedauern beide<br />
Caritas-Mitarbeiterinnen: „Wir<br />
hätten uns eine weitere Zusammenarbeit<br />
gut vorstellen können.“<br />
Jochner-Weiß betont, der Landkreis<br />
sehe es „als eine der maßgeblichen<br />
Aufgaben der Kreisentwicklung<br />
an, die bestehende<br />
Anerkennungskultur auszubauen<br />
sowie eine nachhaltige Infrastruktur<br />
<strong>für</strong> das bürgerschaftliche Engagement<br />
zu schaffen“, das „eine<br />
lange, gewachsene Tradition“ besitze<br />
und wo „zahlreiche Vereine,<br />
Verbände und Organisationen<br />
in verschie<strong>den</strong>sten Formen die<br />
Möglichkeit bieten, sich zu engagieren“.<br />
Die Bürger nähmen dies<br />
„mit großer Bereitschaft“ an.<br />
Ab Januar 2017 plant der Landkreis<br />
„die Einrichtung einer Koordinierungsstelle<br />
<strong>für</strong> Bürgerschaftliches<br />
Engagement (KOBE) im Aufgabenund<br />
Zuständigkeitsbereich der<br />
Kreisentwicklung“. Die Ausschreibung<br />
<strong>für</strong> diese „halbe Stelle“ mit<br />
einem klaren „Aufgaben- und<br />
Anforderungsprofil“ werde aktuell<br />
vorbereitet<br />
ts<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 65<br />
<strong>Das</strong> sagen die unabhängigen Therapeuten<br />
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66 | der altlandkreis
Über eine Viertelmillion in <strong>den</strong> Tierschutz investiert<br />
Neue Ställe <strong>für</strong> die<br />
Metzgerei Boneberger<br />
Schongau | „Echt hausgemacht —<br />
so schmeckt’s am besten“. Mit diesem<br />
Slogan wirbt das Schongauer<br />
Unternehmen Boneberger da<strong>für</strong>,<br />
dass in diesem Betrieb nach wie<br />
vor nach traditioneller Handwerkskunst<br />
geschlachtet und verarbeitet<br />
wird, auch wenn mittlerweile über<br />
20 eigene Fachmetzgereien täglich<br />
frisch beliefert wer<strong>den</strong>. Zu dieser<br />
handwerklichen Herstellung gehört<br />
insbesondere die hauseigene<br />
Schlachtung, die seit jeher<br />
ein Markenzeichen der Metzgerei<br />
Boneberger ist. „<strong>Das</strong> war <strong>für</strong> uns<br />
immer wichtig, und wird es auch<br />
immer bleiben“, bekräftigt Michael<br />
Walk, Geschäftsführer des Traditionsunternehmens<br />
in Schongaus<br />
Westen, und ergänzt: „Nur wenn<br />
wir selbst schlachten, können wir<br />
beispielsweise auch eine schlachtwarme<br />
Verarbeitung, die <strong>für</strong> manche<br />
Produkte wichtig ist, garantieren.<br />
Auch die Hygienestandards<br />
und die Frische können wir nur so<br />
sicherstellen.“<br />
Massive Umbauten<br />
der Stallungen<br />
gestalten wir die Stallungen jetzt<br />
nach <strong>den</strong> neuesten Erkenntnissen<br />
um — in Absprache mit dem Veterinäramt<br />
Weilheim und der Abteilung<br />
<strong>für</strong> Tierschutz der Regierung<br />
von Oberbayern“, erklärt der Geschäftsführer.<br />
Diese angesprochenen<br />
Umbauten bedeuten <strong>für</strong> die<br />
Tiere etwa bessere Abtrennung zu<br />
Tieren anderer Bauern, höheren<br />
Schallschutz untereinander, bessere<br />
Versorgung mit Tränkebecken<br />
und etliches mehr.<br />
Ab <strong>November</strong> wieder<br />
in Schongau<br />
Die Maßnahmen sorgen da<strong>für</strong>,<br />
dass die Tiere schneller zur Ruhe<br />
kommen und noch stressfreier sowie<br />
schonender zur Schlachtung<br />
gelangen. Auch wenn dies paradox<br />
klingen mag, ist Metzgern der<br />
Respekt vor <strong>den</strong> Tieren und der<br />
wertschätzende Umgang mit ihnen<br />
eminent wichtig.<br />
Über eine Viertelmillion Euro investiert<br />
der Betrieb in die neuen<br />
Stallungen, die ab Anfang <strong>November</strong><br />
<strong>den</strong> Dienst aufnehmen sollen.<br />
Genau das ist auch der Grund,<br />
warum in <strong>den</strong> letzten Oktober-<br />
Wochen in Schongau selbst nicht<br />
geschlachtet wurde, sondern die<br />
Tiere zur Metzgerei Kleiber nach<br />
Memmingen gebracht wur<strong>den</strong>.<br />
„Wir kennen uns gut und haben<br />
ein ähnliches Selbstverständnis<br />
gegenüber Tieren und unseren<br />
Produkten“, erläutert Michael<br />
Walk, und blickt voraus: „Ab <strong>November</strong><br />
wird wieder in Schongau<br />
geschlachtet!“ Derzeit wird in dem<br />
modernen Schlachthof an zwei Tagen<br />
in der Woche geschlachtet —<br />
dies soll schon bald auf drei Tage<br />
ausgeweitet wer<strong>den</strong>. „Zum einen,<br />
weil wir eine hohe Nachfrage haben,<br />
zum anderen, weil wir lieber<br />
öfter und da<strong>für</strong> pro Schlachtung<br />
kleinere Mengen schlachten wollen“,<br />
sagt Walk dazu und gibt<br />
schon jetzt einen Ausblick darauf,<br />
dass auch künftig der Betrieb bei<br />
seinen Qualitätsansprüchen keine<br />
Abstriche machen wird. op<br />
Frohe Weihnachten<br />
und<br />
ein gutes 2017.<br />
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Ein Unternehmen der Generali Gruppe<br />
Zur eigenen Schlachtung gehören<br />
auch Stallungen, in <strong>den</strong>en die Tiere<br />
zur Ruhe kommen können, nachdem<br />
sie von <strong>den</strong> Vertragsbauern<br />
aus der Region angeliefert wur<strong>den</strong>.<br />
Und genau diese Stallungen lässt<br />
Michael Walk im Moment massiv<br />
umbauen. „Wir haben natürlich<br />
schon immer alle Tierschutz-Richtlinien<br />
erfüllt. Aber das heißt nicht,<br />
dass man auf diesem Gebiet nicht<br />
noch besser wer<strong>den</strong> kann. Deshalb<br />
Michael Walk erklärt<br />
auf der Baustelle <strong>den</strong> Plan<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 67
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Bad Bayersoien | <strong>Das</strong> Parkhotel in<br />
Bad Bayersoien nennt Wellness<br />
und Gesundheit seine großen<br />
Themen, heute auch oft als „Medical<br />
Wellness“ bezeichnet. Dazu<br />
passt die Empfehlung des Küchenmeisters<br />
<strong>für</strong> ein leichtes Weihnachtsmenü:<br />
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Wolfgang Friedel und seiner Frau<br />
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sowie weitere 30 im benachbarten<br />
Sanatorium. Vom Wellness-<br />
Wochenende bis zum mehrwöchigen,<br />
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eine Vielzahl an Angeboten<br />
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Senior-Chefin Franziska Fehle-<br />
Friedel kümmern sich zwei weitere<br />
Ärzte um die Genesung beziehungsweise<br />
das Wohlbefin<strong>den</strong><br />
der Gäste. „Unsere Spezialität sind<br />
die Moorbäder, dieses Moor holen<br />
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von Bad Bayersoien“, erläutert<br />
Juniorchef Lukas Friedel. Von <strong>den</strong><br />
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eine Vielzahl an Möglichkeiten,<br />
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Angebot eine große<br />
Rolle. Neben <strong>den</strong> täglich wechseln<strong>den</strong><br />
Themen im Speiseplan<br />
der Küche wer<strong>den</strong> regelmäßig<br />
Koch-Safaris oder Weinproben<br />
angeboten. Zu diesen Kursen kann<br />
man sich auch als Besucher anmel<strong>den</strong>,<br />
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Friedel Kontakte zu Weingütern in<br />
Südafrika und bezieht direkt von<br />
dort die erlesenen Weine. Seit<br />
1. August dieses Jahres sind der<br />
Junior Lukas Friedel und seine<br />
Verlobte Antonia Sudbrack in <strong>den</strong><br />
Hotelbetrieb eingestiegen und<br />
leiten somit <strong>den</strong> Generationenwechsel<br />
ein. „Unsere Pläne sind<br />
eine weitere Entwicklung von<br />
Küche und Service sowie eine<br />
klare, regionale Ausrichtung der<br />
Küche“, blickt Lukas Friedel in die<br />
Zukunft.<br />
Für das Weihnachtsmenü hat der<br />
Küchenmeister Attila Cakal einen<br />
Meeresfisch mit extravaganter<br />
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Allen Kun<strong>den</strong>, Geschäftsfreun<strong>den</strong> und Bekannten<br />
wünschem wir frohe Weihnachten und ein<br />
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www.fischer-steinga<strong>den</strong>.de<br />
68 | der altlandkreis
Dazu wer<strong>den</strong> Serviettenknödel<br />
serviert, die durch ein paar Veränderungen<br />
der Zutaten einen<br />
wunderbar weihnachtlichen Geschmack<br />
erhalten.<br />
<strong>Das</strong> Rezept<br />
<strong>für</strong> zwei Personen<br />
Die Schalotten in Butter bei mittlerer<br />
Hitze andünsten. Seeteufelmedaillons<br />
von bei<strong>den</strong> Seiten kurz<br />
scharf anbraten. „Aber bitte nur<br />
kurz anbraten, nicht durchgaren“,<br />
merkt Küchenchef Attila Cakal an.<br />
Medaillons lo<br />
herausnehmen, ehme<br />
n, mit<br />
Alufolie abdecken und zehn<br />
Mi-<br />
nuten im vorgeheizten Ofen bei<br />
120 Grad gar ziehen lassen. Die<br />
Schalotten-Butter-Mischung mit<br />
Wermut ablöschen, einköcheln<br />
lassen, <strong>den</strong> Fond hinzugeben und<br />
weiter einkochen. Safranpulver<br />
hinzufügen, salzen, je nach Geschmack<br />
etwas Cayenne-Pfeffer<br />
zugeben. Reduzieren lassen, dann<br />
Crème fraîche unterrühren. Nach<br />
Geschmack mit Zitronensaft abrun<strong>den</strong>.<br />
Medaillons wieder zufügen,<br />
nochmals abschmecken und<br />
auf vorgewärmten Tellern servieren.<br />
Die Sauce kann auch in eine<br />
Espuma-Flasche sche<br />
(isi Whip) gefüllt<br />
wer<strong>den</strong> en und<br />
beim<br />
Zutatenliste<br />
<strong>für</strong><br />
Anrichten leicht aufgeschäumt auf<br />
dem Teller platziert wer<strong>den</strong>.<br />
Die Rosinenbrötchen-Serviettenknödel<br />
nach einem üblichen<br />
Rezept zubereiten, jedoch statt<br />
normalem Brot Rosinenbrötchen<br />
verwen<strong>den</strong> und mit weihnachtlichen<br />
Gewürzen abschmecken.<br />
„Da kann man je nach Geschmack<br />
Zimt, Kardamom, Sternanis, Piment<br />
oder einfach eine Prise Lebkuchengewürz<br />
zufügen“, verrät<br />
Attila Cakal eine besonders weihnachtliche<br />
Variante <strong>für</strong> seine Serviettenknödel.<br />
rg<br />
Seeteufelmedaillons<br />
auf Safransauce mit<br />
Rosinenbrötchen-<br />
Serviettenknödeln<br />
und<br />
Marktgemüse<br />
400 g Medaillons<br />
vom Seeteufel<br />
(ca. 100 g pro Stück)<br />
2 TL Schalotten, fein gehackt<br />
2 cl Wermut<br />
200 ml Fischfond<br />
1 Pck. Safranpulver o. -fä<strong>den</strong><br />
50 g Crème fraîche<br />
Butter<br />
Salz<br />
(Cayenne-)Pfeffer<br />
Zitronensaft<br />
<strong>Das</strong> Küchenteam des Parkhotel Bad Bayersoien wünscht<br />
viel Spaß mit dem Rezept und einen guten Appetit!<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 69
BUCH<br />
AM<br />
BACH<br />
www.buchambach.de<br />
tel.: 08861 - 66 212<br />
wir bieten mehr<br />
als<br />
worte<br />
auf<br />
papier!<br />
www.buchamlech.de<br />
tel.: 08862 - 988 77 92<br />
Geschenktipps <strong>für</strong> <strong>den</strong> <strong>Altlandkreis</strong><br />
Von Reithandschuhen<br />
bis zum Kuschelkissen<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Aufmerksame Leser<br />
können sich auch heuer wieder<br />
viel Recherche-Arbeit sparen.<br />
Nämlich dann, wenn es darum<br />
geht, das passende Weihnachtsgeschenk<br />
<strong>für</strong> die Liebsten zu<br />
fin<strong>den</strong>. Wir haben uns erneut<br />
frühzeitig Gedanken gemacht<br />
und Ihnen eine kleine Auswahl<br />
zusammengestellt. Damit man die<br />
Vorweihnachtszeit ein wenig entspannter<br />
angehen kann.<br />
Gustl Bär von Leder & Trachten Bär<br />
in<br />
Fuchstal/Leeder<br />
„Mein Tipp <strong>für</strong> ein individuelles Weihnachtsgeschenk ist ein<br />
schönes Trachtenhemd mit Monogramm-Stickerei. Zwischen<br />
<strong>den</strong> Initialen kann man sich dann noch ein Instrument, das<br />
Bayernwappen oder ein Tier-Motiv sticken lassen — das<br />
kommt bei unseren männlichen Kun<strong>den</strong> immer sehr gut an.<br />
Bestellen kann man das übrigens bei mir im La<strong>den</strong>, per Telefon<br />
oder auch über unsere Internet-Seite. Seit 20 Jahren bin<br />
ich als Säckler besonders <strong>für</strong> die echt bayerische Ausstattung<br />
der Männer im Einsatz, im La<strong>den</strong> haben wir aber auch ein paar Schnäppchen<br />
<strong>für</strong> die Damenwelt. Dabei geht’s bei mir immer nach dem Leitspruch:<br />
„Wenn’s was g’scheids sei soll.“<br />
Unsere kommen<strong>den</strong><br />
Veranstaltungen:<br />
04.12.16, 11.12.16, 18.12.16:<br />
von 9.30 - 13.00 Uhr<br />
Adventsbrunch<br />
– der vorweihnachtliche Gaumenschmaus<br />
ab 17.00 Uhr<br />
Feuertonne & Glühwein<br />
15.12.16:<br />
Lesung mit Werner Gerl<br />
23.12.16:<br />
ab 17.00 Uhr<br />
Feuertonne & Glühwein<br />
Kunstcafé<br />
am Tor<br />
Reservierung unter:<br />
0 88 67 - 92 10 40<br />
info@kunstcafe-rottenbuch.de<br />
www.kunstcafe-rottenbuch.de<br />
Elke Rock, Heilerziehungspflegerin im<br />
Schongauer Mühlenmarkt<br />
„Unsere Weihnachtsschlager sind handgefertigte<br />
Topflappen oder -handschuhe und dazu passende<br />
Schürzen <strong>für</strong> Kinder sowie Erwachsene. Mit<br />
der Arbeitsgruppe Textil nähen wir hier im ersten<br />
Stock des Schongauer Mühlenmarktes viele<br />
Einzelstücke, aber auch Tischläufer und Kissen in<br />
Patchwork-Technik. Ein ganz neuer Trend ist Christbaumschmuck<br />
aus Stoff; da<strong>für</strong> nähen wir kleine<br />
Sterne, Kugeln oder Nikolausschuhe mit Anhänger.<br />
Natürlich gibt es im Mühlenmarkt die gesamte Produktpalette der<br />
Herzogsägmühler Werkstätten, von der Buchbinderei, über Holzartikel<br />
und Getöpfertes bis zur Weberei oder Licht- und Wachsmanufaktur.<br />
Da findet man bestimmt ein individuelles und passendes<br />
Weihnachtsgeschenk.“<br />
70 | der altlandkreis
Robert Hofmann (Arbeitserzieher) und Uli Kern (Bewohner)<br />
vom St. Georgshof in Rettenbach<br />
„In<br />
unserem La<strong>den</strong> im Dorfzentrum von Rettenbach am Auerberg bieten wir<br />
viele Unikate und ganz besondere Stücke. Diese Schale gefällt dem Uli ganz besonders,<br />
<strong>den</strong>n sie ist mit einer interessanten Applikation gestaltet und schimmert<br />
wunderbar in grün, blau oder türkis. „Ach so!“ lautet der Name des La<strong>den</strong>s, der<br />
immer<br />
wieder Kun<strong>den</strong> hereinkommen lässt, die völlig überrascht sind von unserem<br />
vielfältigen Angebot. Vom getöpferten Sparschwein über dekorierte Spanschach-<br />
teln bis hin zum bunten Vogelhäuschen bieten wir viele individuelle, handge-<br />
fertigte<br />
Geschenkideen. Mit unseren n<br />
Bewohnern machen wir auch regelmäßig<br />
Waldspaziergänge und<br />
sammeln Tannenzapfen. Diese<br />
Zapfen wer<strong>den</strong> mit einem wachsgetränkten<br />
Juteband sowie Pappe<br />
umwickelt und sind seit kurzem<br />
der Verkaufsschlager. Denn zum<br />
Anheizen des Holzofens sind die 30<br />
Stück je Tüte bestens geeignet.“<br />
#WeLoveMusic<br />
Birgit Weiher, Inhaberin des Reiterla<strong>den</strong>s<br />
„Galoppade“ in Bernbeuren<br />
„Gute Reithandschuhe kann jeder Reiter brauchen.<br />
Für <strong>den</strong> Winter haben wir gefütterte, in <strong>den</strong> wärmeren<br />
Jahreszeiten kann man feinere verwen<strong>den</strong>. Beide<br />
Varianten haben eine Zügelverstärkung, damit man<br />
sein Pferd gut im Griff hat. Vom Helm über Reithosen,<br />
regendichte Oberbekleidung bis zu Stiefeln<br />
bieten wir Reitbekleidung von namhaften Herstellern.<br />
Hier empfehle ich einen Gutschein als Weihnachtsgeschenk,<br />
<strong>den</strong>n das sollte der oder die Reiterin doch anprobieren.<br />
Wir führen auch sämtliches Zubehör sowie Futter <strong>für</strong>’s<br />
Pferd. Die „Galoppade“ betreibe ich schon seit 2008 und dank der<br />
vielen Pferdefreunde in unserer Umgebung sowie einem großen<br />
Einzugsgebiet hat sich der La<strong>den</strong> gut etabliert.“<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
november<br />
er/dezember <strong>2016</strong> | 71<br />
<br />
www.kirstein.de<br />
Schongau-West<br />
Gewerbegebiet<br />
Lerchenfeld
Svenja Schratt von Gaby’s Schmuckinsel in Hohenfurch<br />
„Der neueste Trend sind heuer die personifizierten Schmuckstücke von<br />
Thomas Sabo. Hier bietet sich die Möglichkeit, Halsketten und Armbänder<br />
individuell gravieren zu lassen. Nicht nur Liebespaare, espaare,<br />
auch beste Freunde und Familienmitglieder können<br />
aus verschie<strong>den</strong>en „Love Bridge“ und „Love<br />
Coin“ ihr Symbol der Zuneigung wählen und auf<br />
Wunsch gravieren lassen. Ob persönliche Worte<br />
oder Symbole — der Fantasie sind keine Grenzen<br />
gesetzt. Wir haben uns als einer der Ersten <strong>für</strong> die<br />
neue Technik mittels Gravurmaschine entschie<strong>den</strong>.<br />
Die ‚Gravier-Bar‘ ist im La<strong>den</strong> voll integriert. So<br />
können die Kun<strong>den</strong> hautnah miterleben, wie ihr<br />
individuelles Geschenk entsteht.“<br />
Katarina Völk von ProNatura Völk in Schongau<br />
„Unsere Intention ist gesundes Schlafen und gesundes Sitzen, alles im Einklang mit der<br />
Natur. Während mein Mann seit über 30 Jahren als zertifizierter Schlafberater unterwegs<br />
ist, bin ich mehr <strong>für</strong> das Kreative zuständig. Wir sind viel auf Messen und Fachtagungen,<br />
da finde ich auch immer wieder kleine Geschenkanregungen. Ganz neu haben wir<br />
diese schönen Kissen mit 100 Prozent Schurwollbezug, die Füllung besteht aus naturreinen,<br />
entstaubten Hirseschalen. <strong>Das</strong> Kissenherz ist wahlweise gefüllt mit französischen<br />
Lavendelblüten oder mit Bergkräutern. .<br />
Da möchte man sich doch am liebsten<br />
gleich hineinkuscheln.“<br />
72 | der altlandkreis
Die Basteltrends <strong>für</strong> Weihnachten <strong>2016</strong><br />
Erdige Farben mit<br />
Gold veredelt<br />
Schongau | Beton und Kork sind<br />
die Basteltrends <strong>für</strong> das diesjährige<br />
Weihnachtsfest. Mit diesen<br />
grauen, teils erdigen Farbtönen<br />
wer<strong>den</strong> die Dekos heuer weniger<br />
bunt, erscheinen aber durch<br />
<strong>den</strong> Einsatz von Gold oder etwas<br />
Glitzer sehr edel. Vilma Beinhofer<br />
vom Schongauer Heim- und<br />
Hobby-La<strong>den</strong> hat mit <strong>den</strong> neuen<br />
Materialien schon gearbeitet und<br />
vom filigranen Armband bis zum<br />
schweren Zwergenkopf einige Ideen<br />
umgesetzt.<br />
Der neue Heim- und Hobby-La<strong>den</strong><br />
in der Schongauer Münzstraße ist<br />
ein wahres Eldorado <strong>für</strong> Bastelbegeisterte.<br />
Seit Mai dieses Jahres<br />
wird das Geschäft von Vilma<br />
Beinhofer geführt, die natürlich<br />
die neuesten Basteltrends gleich<br />
umsetzt. Um <strong>den</strong> Werkstoff Beton<br />
besser kennen zu lernen, hat sie<br />
an einem Tagesseminar des Fachgroßhandels<br />
teilgenommen, in<br />
dessen Verlauf der süße Zwergenkopf<br />
entstan<strong>den</strong> ist. Mit Gießbeton<br />
kann man Schmuck, Sterne oder<br />
Vilma Beinhofer (l.) und Elke Ressl präsentieren die Basteltrends <strong>für</strong><br />
Weihnachten <strong>2016</strong> im La<strong>den</strong> in der Schongauer Münzstraße.<br />
Ein interessantes und vielseitiges<br />
Material ist Beton, <strong>den</strong> es zum<br />
Gießen als auch Kneten gibt.<br />
Christbaumanhänger herstellen.<br />
„Die Arbeit mit Knetbeton macht<br />
besonders viel Spaß“, verrät Vilma<br />
Beinhofer, <strong>den</strong>n hier könne man<br />
ganz individuell modellieren.<br />
Und auch ein weiterer Werkstoff<br />
liegt im Trend: Kork ist nicht nur<br />
zum Verschließen von Weinflaschen<br />
geeignet, man kann ihn<br />
auch in der Bastelstube sehr gut<br />
einsetzen. Korkbänder lassen sich<br />
zu schönen Armreifen verarbeiten,<br />
aus Korkstoff kann man sogar<br />
Taschen nähen. Im La<strong>den</strong> gibt es<br />
selbstklebende Korkblätter, die<br />
man sehr vielseitig zu Dekorationszwecken<br />
auf Gläsern, Weihnachtskarten<br />
oder Vasen anbringen<br />
kann.<br />
Die neue Geschäftsinhaberin ist<br />
eine versierte Bastlerin, die im<br />
früheren Heim- und Hobby-La<strong>den</strong><br />
Stammgast war. Irgendwann<br />
fragte sie Anna-Maria Müller, ob<br />
sie <strong>den</strong> La<strong>den</strong> einmal übernehmen<br />
könnte. Und so kam es dann<br />
auch: „<strong>Das</strong> Geschäft ist sehr gut<br />
angelaufen“, bestätigt sie; auch<br />
der Umzug in die Münzstraße 27<br />
trägt wohl dazu bei. Zusammen<br />
mit Mitarbeiterin Elke Ressl berät<br />
sie Kun<strong>den</strong> rund um Bastelbedarf,<br />
hält aber auch Wolle, edles<br />
Papier, hochwertige Farben und<br />
Malblöcke <strong>für</strong> <strong>den</strong> Künstlerbedarf<br />
vorrätig. Je nach Kun<strong>den</strong>wunsch<br />
befüllen sie auch Geschenk-Luftballons<br />
oder liefern diese — heliumgefüllt<br />
— zu Veranstaltungen.<br />
Ein Blick in <strong>den</strong> neuen La<strong>den</strong><br />
lohnt sich, vor allem wenn man<br />
zur Weihnachtszeit sein Zuhause<br />
wieder mit neuen Deko-Trends<br />
auffrischen möchte.<br />
rg<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 73
Weihnachtsmenü-Tipp von Uta Krauß<br />
Böhmen im Herzen —<br />
und auf dem Teller<br />
Peiting I 15 Kilogramm Gepäck, pro<br />
Person — mehr durften die Vertriebenen<br />
aus dem einstigen Böhmen<br />
im Jahre 1945 nicht mitnehmen<br />
auf ihre Reise in eine ungewisse,<br />
fremde Zukunft. Die Peitingerin<br />
Uta Krauß war damals zwei Jahre<br />
alt; gemeinsam mit der verwitweten<br />
Mutter und fünf weiteren Geschwistern<br />
musste die Stadt Asch<br />
im damaligen Böhmen verlassen<br />
und zunächst das bayerische<br />
Eichstätt der Versuch einer neuen<br />
Heimat wer<strong>den</strong>. Der Start dort war<br />
alles andere als leicht — die Einheimischen<br />
reagierten abweisend<br />
auf die Flüchtlinge, die in Scharen<br />
auftauchten und schnell untergebracht<br />
wer<strong>den</strong> mussten. Jeder versuchte,<br />
zu überleben.<br />
Ein langer Weg, mit Zwischenstationen<br />
in München, Gauting,<br />
Wolkersdorf, Lauf an der Pegnitz<br />
und Nürnberg, sollte Uta Krauß<br />
schließlich irgendwann nach Peiting<br />
führen. Hier lebt die agile<br />
Ruheständlerin in nächster Nähe<br />
ihrer Töchter und Enkel. Der Begriff<br />
„Heimat“ mag <strong>für</strong> die Vertriebenen-Generation<br />
abstrakt sein,<br />
doch kennen nicht<br />
wenige das Gefühl<br />
im Innersten, das<br />
sich einstellt, wenn Erinnerungen<br />
an ihr Herkunftsland geweckt<br />
wer<strong>den</strong> — und sei es nur durch<br />
die traditionelle Küche. „Böhmen<br />
ist mir bereits als Kleinkind<br />
ins Herz gepflanzt wor<strong>den</strong>“, erzählt<br />
Uta Krauß; und böhmische<br />
Speisen gehören <strong>für</strong> sie — und<br />
zur Freude ihrer Familie — auch<br />
heute noch auf <strong>den</strong> Tisch, wenn<br />
alle zusammenkommen. Für die<br />
Leser des „altlandkreis“ hat Uta<br />
Krauß ein klassisch-böhmisches<br />
Weihnachtsmenü zusammengestellt<br />
— und wünscht viel Freude<br />
beim Genießen!<br />
Die Zubereitung<br />
des Bratens<br />
Braten salzen, pfeffern und mit<br />
Senf einreiben; in einer mit Öl<br />
erhitzten Kasserolle anbraten.<br />
Wurzelgemüse und Zwiebeln dazugeben.<br />
Mit 125 ml Wasser auf-<br />
74 | der altlandkreis
„Tatort Herd“: Die Peitingerin Uta<br />
Krauß im Einsatz.<br />
Braten<br />
Die Zutaten <strong>für</strong> ...<br />
1 kg Rindslungenbraten<br />
150 g Wurzelgemüse,<br />
(fein geschnitten)<br />
150 g gehackte Zwiebeln<br />
¼ l klare Brühe<br />
¼ l saure Sahne<br />
1 EL Senf,<br />
3 EL Öl<br />
1 TL Thymian<br />
2 Lorbeerblätter<br />
5 Pfefferkörner<br />
5 Pimentkörner<br />
Mehl, Salz, Pfeffer<br />
gießen und Gewürze hinzugeben.<br />
Zugedeckt bei 200 °C im Backofen<br />
etwa 60 Minuten dünsten. Dann<br />
abgedeckt weitere 50 Minuten<br />
dünsten, Fleisch herausnehmen<br />
und warmstellen. Den Sud mit<br />
Brühe aufgießen. Saure Sahne<br />
mit 5 g Mehl verrühren und mit<br />
dem Schneebesen unter die Brühe<br />
rühren, 2 Minuten kochen lassen,<br />
abschmecken. Den Braten in<br />
Scheiben schnei<strong>den</strong> und vor dem<br />
Servieren etwa 10 Minuten in der<br />
Soße ziehen lassen. Als Beilage<br />
passt Böhmisches Weißkraut mit<br />
Kümmel.<br />
Knödel als<br />
klassiche Beilage<br />
Zutaten in einer Schüssel zu einem<br />
nicht zu festen Teig verrühren<br />
und etwa eine Viertelstunde<br />
(!) mit einem Kochlöffel gut aufschlagen.<br />
Vier harte Semmeln<br />
in Würfel schnei<strong>den</strong>, in heißem<br />
Butterschmalz anrösten, mit dem<br />
Teig vermengen. Den Teig in einem<br />
sauberen Geschirrtuch (oder<br />
Leinenserviette) zu einem länglichen<br />
Knödel wickeln, seitlich<br />
abbin<strong>den</strong> und in kochendes Salzwasser<br />
geben. Bei kleinster Stufe<br />
etwa 20 bis 30 Minuten (je nach<br />
Knödeldurchmesser) garen. Kurz<br />
kalt abschrecken und in Scheiben<br />
schnei<strong>den</strong>.<br />
Typisch böhmisch:<br />
Powidltascherl<br />
Kartoffeln kochen, schälen und<br />
heiß pressen. Schnell mit Mehl,<br />
Salz, Ei und 20 g Butter zu einem<br />
Serviettenknödel<br />
4 harte Semmeln<br />
500 g Mehl<br />
¼ L Milch<br />
2 Eigelb<br />
Salz<br />
Powidltascherl<br />
500 g mehlige Kartoffeln<br />
150 g glattes Mehl<br />
120 g Powidl/Zwetschgenmus<br />
100 g Butter<br />
120 g Brösel<br />
20 g Butter<br />
1 Ei<br />
Zucker, Zimt, Salz<br />
Teig verkneten.<br />
Auf<br />
bemehlter Fläche<br />
messerrückendick<br />
endi<br />
ausrollen und in<br />
etwa 8 x 8 cm<br />
große Vierecke ecke<br />
schnei<strong>den</strong>. 4 Liter<br />
Wasser mit etwas Salz zum Kochen<br />
bringen. Auf jedes Viereck 1 TL Powidl<br />
setzen, Ränder festdrücken.<br />
Dann die Tascherl ins kochende<br />
Salzwasser legen und etwa 10 Minuten<br />
leicht wallend kochen. 100 g<br />
Butter in einer Pfanne zergehen<br />
lassen, Brösel, Zimt und Zucker<br />
dazugeben und goldgelb rösten.<br />
Tascherl in die gerösteten Brösel<br />
legen und damit bedecken. rp<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
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<br />
<br />
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<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 75
Überblick in Sachen Spen<strong>den</strong><br />
Die gute Tat, die ankommt<br />
Wir wünschen allen Kun<strong>den</strong><br />
und Geschäftspartnern frohe Weihnachten<br />
und ein gutes Neues Jahr 2017!<br />
<strong>Altlandkreis</strong> I „Nicht nur zur Weihnachtszeit“,<br />
wie es frei nach Heinrich<br />
Böll heißt, spen<strong>den</strong> Menschen<br />
etwas zugunsten diverser Organisationen.<br />
Allein unter 20 000 gemeinnützigen<br />
Einrichtungen kann<br />
der Spender wählen — und da ist<br />
die örtliche Vereinswelt noch nicht<br />
einmal mitgerechnet. Wer sicher<br />
sein möchte, eine seriöse Organisation<br />
mit seiner Geldspende<br />
zu begünstigen, kann über das<br />
Deutsche Zentralinstitut <strong>für</strong> soziale<br />
Fragen (DZI) sichere Auskunft<br />
erlangen. Denn das Institut hat an<br />
diejenigen Spen<strong>den</strong>siegel vergeben,<br />
die Transparenz im Umgang<br />
mit Spen<strong>den</strong> nachweisen können.<br />
Was <strong>den</strong> Organisationen hilft,<br />
hilft natürlich auch dem Spender.<br />
Denn er kann <strong>den</strong> Betrag als<br />
Sonderausgabe von der Steuer<br />
absetzen: Die Spen<strong>den</strong>höhe darf<br />
bis zu 20 Prozent der gesamten<br />
Einkünfte betragen. Wer das in<br />
Anspruch nimmt, muss als Nachweis<br />
einen Buchungsbeleg seiner<br />
Bank zusammen mit einer Spen<strong>den</strong>bescheinigung<br />
des begünstigten<br />
Empfängers vorlegen können.<br />
Spen<strong>den</strong> unter 200 Euro unterliegen<br />
einfacheren Regeln; hier<br />
reicht ein vereinfachter Nachweis,<br />
zum Beispiel via Kontoauszug oder<br />
ein PC-Ausdruck beim Online-<br />
Banking.<br />
Ab 2017 gibt es neue Regelungen<br />
<strong>für</strong> Spen<strong>den</strong>nachweise zu beachten.<br />
Was genau, erklärt Wirtschaftsprüfer<br />
und Steuerberater Thomas<br />
Voh von der Steuerberatungsgesellschaft<br />
Schongau: „Durch die<br />
im Bundesrat beschlossene Vereinfachungen<br />
bei der Erstellung<br />
von Einkommensteuererklärungen<br />
haben sich auch die Regelungen<br />
<strong>für</strong> Spen<strong>den</strong>nachweise geändert.<br />
Diese muss der Steuerpflichtige<br />
künftig nur noch nach Aufforderung<br />
durch das Finanzamt vorlegen.“<br />
Allerdings, so Thomas Voh,<br />
müssen die Nachweise mindestens<br />
ein Jahr nach Bekanntgabe des Bescheids<br />
aufbewahrt wer<strong>den</strong>. „So<br />
lange hat das Finanzamt Anspruch<br />
auf Vorlage der Nachweise.“<br />
Erleichterung bei der<br />
Dokumentation<br />
„Alternativ kann aber auch zum<br />
Beispiel der örtliche, gemeinnützige<br />
Verein, der Begünstigter einer<br />
Spende ist, die Zuwendungsbestätigung<br />
elektronisch an das Finanzamt<br />
übermitteln. Dazu muss<br />
> > > ZUM THEMA<br />
dieser jedoch vom Spender bevollmächtigt<br />
wer<strong>den</strong>“, erklärt der<br />
Schongauer Steuerberater. Für die<br />
Datenübertragung hat der Verein<br />
bis Ende Februar des Folgejahres<br />
nach Ablauf des Besteuerungszeitraums<br />
Zeit. Der Vorteil: Spender<br />
müssen keine Bescheinigung<br />
aufbewahren, sondern können<br />
vom Empfänger einen Ausdruck<br />
der übermittelten Daten erhalten.<br />
Sozial-Atlas,<br />
Ehrenamt & Co.<br />
Um sich einen Überblick über regionale<br />
Einrichtungen zu verschaffen,<br />
die sich wohl alle über Spen<strong>den</strong><br />
freuen wür<strong>den</strong>, steht auf der<br />
Internetseite des Landratsamtes<br />
eine Übersicht in Form eines „Sozial-Atlas’“<br />
zur Verfügung. Auch<br />
Institutionen „unterm Blaulicht“,<br />
also BRK, Johanniter, Feuerwehr<br />
& Co. sind dankbare Empfänger finanzieller<br />
Zuwendungen. Gerade<br />
dem Katastrophenschutz dienen<br />
Spen<strong>den</strong> als unschätzbare Mittel,<br />
besonders zum Einsatz in der Jugendarbeit.<br />
rp<br />
Spenderberatung Deutsches Zentralinstitut<br />
<strong>für</strong> soziale Fragen (DZI): www.dzi.de<br />
Sozial-Atlas des Landratsamtes WM-SOG:<br />
www.sozial-atlas.de<br />
76 | der altlandkreis
Der Brauch des Schenkens hat viele Gesichter<br />
Zeit statt Uhr<br />
<strong>Altlandkreis</strong> I Weihnachtszeit ist<br />
Geschenkezeit. Auch in dieser<br />
„altlandkreis“-<strong>Ausgabe</strong> fin<strong>den</strong> sich<br />
jede Menge Tipps <strong>für</strong> <strong>den</strong> Gabentisch<br />
— und da soll auch jeder zu<br />
seinem Recht kommen. Dennoch<br />
lohnt ein Blick auf die Möglichkeiten,<br />
die außerhalb des traditionellen<br />
Beschenkens liegen; sei es,<br />
weil das Budget da<strong>für</strong> gering ist,<br />
weil ethische Aspekte eine Rolle<br />
spielen — oder weil man einfach<br />
einmal „etwa anders“ machen, der<br />
Routine des Weihnachtsabends<br />
anders begegnen möchte. Fünf<br />
Beispiele zeigen, wie einfach eine<br />
Alternative zum klassischen Geschenk<br />
sein kann, die <strong>den</strong>noch <strong>den</strong><br />
Sinn des Schenkens beinhaltet.<br />
Physikalische Größenart<br />
mit Schleife<br />
Hinter der geheimnisvollen Bezeichnung<br />
steckt nichts anderes<br />
als: Zeit! Verinnerlicht man sich<br />
<strong>den</strong> Wert, der hinter der Aufmerksamkeit<br />
steckt, die man einen lieben<br />
Menschen zuteil wer<strong>den</strong> lässt,<br />
müsste Zeit als Geschenk eigentlich<br />
ganz oben auf der Hitparade<br />
der Weihnachtsgeschenke zu fin<strong>den</strong><br />
sein. Nichts ist einfacher und<br />
kostengünstiger zu verschenken,<br />
birgt zeitgleich immenses Potenzial.<br />
Denn nicht nur der Beschenkte<br />
freut sich über die gemeinsam verbrachte<br />
Zeit, auch der Schenkende<br />
partizipiert. Dabei können die beste<br />
Freundin zu einer ganz persönlichen<br />
Stadtführung, oder die Großeltern<br />
zu einem kleinen Wandertag<br />
eingela<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. Gemeinsam<br />
wird gekocht, wer<strong>den</strong> Spieleabende<br />
veranstaltet, übernimmt man<br />
Babysitting: Der Gestaltungsspielraum<br />
ist schier grenzenlos.<br />
Selbst erdacht und<br />
selbstgemacht<br />
Selbstgemachtes ist „wie gemacht“<br />
da<strong>für</strong>, Personalisiertes zu<br />
verschenken. Kennt man die Passionen<br />
des Geschenkeempfängers,<br />
summieren sich Möglichkeiten<br />
wie von selbst. Ein Blick auf die<br />
Lieblingsküche (selbstgemachte<br />
Nudeln und Pesto im Glas), die<br />
Hobbys (selbstgenähte Gartenschürze,<br />
handgestrickte Schals in<br />
Lieblingsfarben) und das Umfeld<br />
des Beschenkten (Buchstützen aus<br />
gefun<strong>den</strong>em Holz, Schlüsselanhänger<br />
mit gebasteltem Glückssymbol,<br />
faltbares Sitzkissen <strong>für</strong><br />
unterwegs) eignen sich <strong>für</strong> Ideensammlungen,<br />
um das Passende zu<br />
fin<strong>den</strong>.<br />
Augen auf heißt es auch beim<br />
Bummel durch die weihnachtliche<br />
Schaufensterlandschaft. Oft findet<br />
man gerade in der Auslage tolle<br />
Beispiele, was das Verpacken von<br />
Geschenken betrifft. Und das eine<br />
oder andere<br />
Präsent darf natürlich<br />
<strong>den</strong>noch dort<br />
gekauft wer<strong>den</strong> ...<br />
Selbst ist<br />
der Schenkende<br />
Wer <strong>den</strong> Sinn des Schenkens ausweiten<br />
möchte, kann das auch<br />
durch <strong>den</strong> Einsatz eigener Kräfte<br />
erreichen. Wie das aussehen<br />
könnte? Durch Freiwilligenarbeit!<br />
So freuen sich — gerade zu<br />
<strong>den</strong> Feiertagen — Einrichtungen<br />
<strong>für</strong> Obdachlose oder Flüchtlinge,<br />
Seniorenheime, Tierheime oder<br />
Nachbarschaftshilfen über die<br />
„geschenkte Zeit“ eines Freiwilligen.<br />
„Bedrucktes“ gegen<br />
Gedrucktes<br />
Weihnachtskarten selbst gemacht: Wer sich auf die Suche durch <strong>den</strong><br />
eigenen Haushalt begibt, findet genügend Dekomaterial, um die Kulisse<br />
<strong>für</strong> ein Foto weihnachtlich zu gestalten.<br />
Eine weitere Alternative zum gegenständlichen<br />
Geschenk findet<br />
man in der Spende. Gemeinnützige<br />
Organisationen<br />
wie Unicef, Ärzte<br />
ohne Grenzen, die Welthungerhilfe<br />
oder der Deutsche Tierschutzbund<br />
bieten Grußkarten oder<br />
Spen<strong>den</strong>urkun<strong>den</strong> als Geschenk<br />
an — man spendet praktisch „im<br />
Namen des Beschenkten“.<br />
Wichteln von Absicht<br />
bis Zufall<br />
Der letzte Tipp dreht sich um eine<br />
besonders abwechslungsreiche<br />
Variante des Beschenkens — es<br />
geht um das sogenannte Wichteln.<br />
Wie genau man es damit nehmen<br />
möchte, wird im Vorfeld von allen<br />
Beteiligten bestimmt: Der<br />
Spaß spielt in der Regel immer<br />
die größte Rolle. Beim Wichteln<br />
zieht man <strong>den</strong> Namen des zu Beschenken<strong>den</strong><br />
aus einem Lostopf.<br />
Jeder bekommt in der Runde nur<br />
ein Geschenk, aber zumeist ein<br />
Überraschendes. Beim „Schrott-<br />
Wichteln“ verrät bereits der<br />
Name, dass es um ein möglichst<br />
skurriles Geschenk gehen sollte,<br />
gerne auch aus dem eigenen<br />
Hausgebrauch. <strong>Das</strong> ist vielleicht<br />
auch die Stärke des Systems, dass<br />
günstig recycelt wer<strong>den</strong> kann und<br />
<strong>den</strong>noch Neues zurückkehrt. Weitere<br />
Varianten sind das „Grün-<br />
Wichteln“ (alle Geschenke müssen<br />
pflanzlichen Ursprungs sein),<br />
das „Event-Wichteln“ (Geschenkideen<br />
mit gemeinschaftlichen<br />
Hintergrund) oder das „Fünf-<br />
Euro-Wichteln“ (kein Präsent darf<br />
teuerer sein). Der Fantasie sind<br />
dabei keine Grenzen gesetzt. rp<br />
IHR FACHGESCHÄFT<br />
IM PFAFFENWINKEL<br />
Dürr OHG<br />
Talweg 5<br />
86978 Hohenfurch<br />
Tel: 08861 - 3407<br />
LADEN-ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
Mo - Fr 9 -12 Uhr und 14 - 18 Uhr<br />
Sa 9 -12 Uhr<br />
Mittwoch-Nachmittag geschlossen<br />
Ab <strong>November</strong> bis Weihnachten<br />
Alle Samstage 9 - 16 Uhr<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 77<br />
www.duerr-krippen.de
Die Weihnachtsmärkte im Schongauer Land<br />
Markttreiben von<br />
Reichling bis Buching<br />
<strong>Altlandkreis</strong> I Zahlreiche Adventsbasare,<br />
Nikolaus- oder Weihnachtsmärkte<br />
la<strong>den</strong> heuer im<br />
Schongauer Land zum Besuch<br />
ein. Dabei ist das Angebot sehr<br />
vielschichtig. Mancherorts stehen<br />
heimischen Kunsthandwerker im<br />
Mittelpunkt oder bestücken Schulen<br />
und Kindergarten die Stände,<br />
anderswo geht es mehr ums Kulinarische.<br />
Doch auf allen Märkten<br />
wird mit Nikolaus, Bläsergruppen<br />
oder Kindergesang <strong>für</strong> eine passende<br />
Stimmung gesorgt. Stellvertretend<br />
präsentieren wir 20 der<br />
Märkte aus der Region:<br />
SCHONGAU<br />
Weihnachtsmarkt von Donnerstag,<br />
1. <strong>Dezember</strong>, bis Sonntag,<br />
18. <strong>Dezember</strong>, Montag bis Freitag,<br />
16 bis 20.30 Uhr; Samstag und<br />
Sonntag, 14 bis 20.30 Uhr<br />
„Die Verlängerung des Schongauer<br />
Weihnachtsmarktes auf zwei<br />
Schongau<br />
Wochen ist sehr gut angekommen“,<br />
stellt Organisator Hermann<br />
Gleich zufrie<strong>den</strong> fest. Am neu<br />
gestalteten Marienplatz können<br />
sich die rund 35 Stände heuer<br />
noch schöner verteilen und mit<br />
ansprechender Beleuchtung ein<br />
stimmungsvolles Ambiente schaffen.<br />
Verschie<strong>den</strong>e Blaskapellen,<br />
Alphorn- oder Jagdhorngruppen<br />
sorgen täglich <strong>für</strong> Livemusik auf<br />
dem Markt, und an <strong>den</strong> Wochenen<strong>den</strong><br />
gibt es kostenlose Kutschfahrten<br />
<strong>für</strong> Kinder. Am Samstag,<br />
3. <strong>Dezember</strong>, kommt außerdem<br />
der Nikolaus vorbei und verteilt<br />
Packerl an die kleinen Gäste.<br />
Ergänzt wird das Markttreiben<br />
durch ein Kindertheater des Theaterstadls<br />
sowie ein Konzert im<br />
Ballenhaus mit der Bigband aus<br />
Schülern der Musik- und Realschule<br />
sowie des Welfengymnasiums.<br />
Auch der Bergsteigerchor<br />
lädt wieder zu einer besinnlichen<br />
Stunde in die Stadtpfarrkirche ein.<br />
Adventsbasar am Samstag,<br />
26. <strong>November</strong>, 11 bis 20 Uhr<br />
und Sonntag, 27. <strong>November</strong>,<br />
11 bis 18 Uhr<br />
Im Gerbersaal in der Lechvorstadt<br />
hat sich ein besonderer Adventsbasar<br />
etabliert, der ausschließlich<br />
von Kunsthandwerkern bestückt<br />
wird. Töpfer, Bildhauer, Goldschmiede<br />
oder Maler zeigen in und<br />
vor dem Gerbersaal ihre Arbeiten.<br />
Um die Verpflegung kümmert sich<br />
das Team vom „Huterer“.<br />
PEITING<br />
Weihnachtsmarkt am Freitag,<br />
25. <strong>November</strong>, 17 bis 21 Uhr;<br />
Samstag, 26. <strong>November</strong>, 15 bis 21<br />
Uhr und Sonntag, 26. <strong>November</strong>,<br />
11 bis 18 Uhr<br />
Rund 20 Stände der örtlichen Vereine,<br />
Kindergärten und sozialen<br />
Einrichtungen schmücken <strong>den</strong> Peitinger<br />
Weihnachtsmarkt. An diesem<br />
Wochenende wird die Straße<br />
am Hauptplatz gesperrt, so dass<br />
am unteren Marktplatz eine gemütliche<br />
Atmosphäre entstehen<br />
kann. Die Peitinger Knappschaftskapelle<br />
und die Birkländer Musikanten<br />
sorgen an <strong>den</strong> Nachmittagen<br />
<strong>für</strong> Weihnachtsstimmung. Am<br />
Samstagnachmittag schaut der<br />
Nikolaus vorbei.<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
Weihnachtsmarkt am Freitag,<br />
25. <strong>November</strong>, und Samstag,<br />
26. <strong>November</strong>, jeweils von 11<br />
bis 18 Uhr sowie Sonntag, 27.<br />
<strong>November</strong>, 11 bis 17 Uhr<br />
Der beliebtebte<br />
Markt punktet wieder<br />
er<br />
mit vielseitigen itigen<br />
Produkten<br />
aus <strong>den</strong> Werkstätten, Therapiegruppen<br />
oder <strong>den</strong> Fach- und<br />
Ausbildungsbetrieben von Herzogsägmühle.<br />
Die feierliche Eröffnung<br />
findet am Freitag um 11 Uhr<br />
in der Deckerhalle statt. Am Samstag<br />
gestaltet der „Chor im <strong>Pfaffenwinkel</strong>“<br />
um 15 Uhr eine adventliche<br />
Stunde in der Martinskirche.<br />
Der Sonntag beginnt um 10.15 Uhr<br />
mit einem Gottesdienst, am Nachmittag<br />
kommt der Nikolaus und<br />
um 16 Uhr lädt der Gospelchor der<br />
evangelischen Militärseelsorge<br />
zu einer Feier in die Kirche ein.<br />
Für alle, die nicht so gut zu Fuß<br />
sind, fungiert eine Pferdekutsche<br />
als Zubringer vom Parkplatz zum<br />
Markttreiben.<br />
ALTENSTADT<br />
Vorweihnacht am Sonntag,<br />
4. <strong>Dezember</strong>, 11 bis 18 Uhr<br />
Nach dem Sonntagsgottesdienst<br />
beginnt das Treiben auf der Altenstadter<br />
Vorweihnacht. Neben<br />
einigen Stän<strong>den</strong> mit Bastelarbeiten,<br />
Weihnachtsgestecken,<br />
Fischverkauf oder Bratwürsten<br />
gibt es auch eine Ausstellung der<br />
örtlichen Künstler. Verschie<strong>den</strong>e<br />
Musikgruppen sowie die Kleinen<br />
aus Schule und Kindergarten<br />
sorgen während des ganzen<br />
Tages <strong>für</strong> Unterhaltung. In der<br />
Gemeindebücherei gibt es eine<br />
Buchpräsentation, Kaffee und Kuchen<br />
wer<strong>den</strong> im Bürgertreff MIZ<br />
gereicht.<br />
78 | der altlandkreis
BERNBEUREN<br />
Herzogsägmühle<br />
REICHLING<br />
Adventsmarkt am Samstag,<br />
26. <strong>November</strong>, 14.30 Uhr<br />
Der Musikverein organisiert heuer<br />
federführend <strong>den</strong> kleinen, aber<br />
feinen Adventsmarkt in Reichling.<br />
In und um das Pfarrheim gibt<br />
es heimisches Kunsthandwerk,<br />
Handgestricktes oder Eingemachtes<br />
zu entdecken. Natürlich wer<strong>den</strong><br />
auch kulinarische Schmankerl<br />
geboten. Musikalisch sorgen zunächst<br />
die Jungbläser, später die<br />
komplette Blaskapelle <strong>für</strong> weihnachtliche<br />
Stimmung.<br />
ten am Hauptplatz allerlei selbst<br />
gemachte Waren oder kulinarische<br />
Schmankerl. Der Trachtenverein<br />
baut eine lebende Krippe<br />
auf, und auch musikalisch wer<strong>den</strong><br />
die Besucher auf die Adventszeit<br />
eingestimmt. Der komplette Erlös<br />
geht zugunsten der Hohenfurcher<br />
Bürgerstiftung.<br />
Weihnachtsmarkt am Sonntag,<br />
11. <strong>Dezember</strong>, 13 bis 17 Uhr<br />
„Seit über 30 Jahren gibt es in<br />
Bernbeuren diesen Markt und<br />
eine solche Tradition hat schon<br />
was“, stellt Gerhard Nacke fest.<br />
Als Vorsitzender der Abteilung Ski<br />
im TSV Bernbeuren organisiert er<br />
federführend <strong>den</strong> Weihnachtsmarkt<br />
und ist sich der hohen Akzeptanz<br />
im Dorf sicher. Die Stände<br />
dürfen nur einheimische Vereine,<br />
Organisationen und Privatpersonen<br />
bestücken. Aus <strong>den</strong> Wäldern<br />
der Region Auerberg wer<strong>den</strong> ganz<br />
frisch Christbäume geschlagen,<br />
die reißen<strong>den</strong> Absatz fin<strong>den</strong>. Als<br />
besondere Schmankerl gibt es <strong>für</strong><br />
Kinder Schoko-Obst-Spieße, <strong>für</strong><br />
die Erwachsenen frische „Auszogene“.<br />
Wir backen<br />
WEIHNACHTEN<br />
HOHENFURCH<br />
Weihnachtsmarkt am Samstag,<br />
26. <strong>November</strong>, ab 15 Uhr<br />
Nach zweijähriger Pause gibt es<br />
auch in Hohenfurch heuer wieder<br />
einen stimmungsvollen Weihnachtsmarkt.<br />
Nahezu alle örtlichen<br />
Vereine sind dabei und bie-<br />
Reichling<br />
Schnitzlergasse 11, 82487 Oberammergau | In der Weide 2, 82497 Unterammergau<br />
www.baeckerei-aurhammer.de<br />
Rauchbier „Rauchfegerla“ ab kurz vor Weihnachten!<br />
Feiern Sie Advent, Weihnachten<br />
oder Silvester bei uns mit unseren derzeit 7<br />
hausgebrauten Bieren und unseren bayerischen<br />
Schmankerln. Für Kinder haben wir<br />
viele Spiele vom Kaufmannsla<strong>den</strong> bis zum<br />
Kicker. Oder kommen Sie zu unseren kulturellen<br />
Veranstaltungen. Infos: Facebook<br />
Wir freuen uns<br />
auf Ihren Besuch!<br />
Schongauer Brauhaus<br />
Event- und Kulturbrauerei<br />
Adventsonntage: Kaffeehausmusik und Kuchen<br />
18.11. Irischer Abend mit „Breaking Strings“<br />
2.12. Kabarett mit Martina Ottmann<br />
10.12. Kabarett mit Michael Eberle<br />
17.12. Irische Weihnacht mit „Comhra“<br />
25./26.12. Weihnachtstage ab 10 Uhr geöffnet<br />
31.12. Silvesterspieleabend mit Büffet, Tanz, Musik,<br />
Feuerwerk oder auch à la carte<br />
und viele weitere Veranstaltungen<br />
Altenstadter Str. 13, 86956 Schongau<br />
Reservierung: 08861 / 933 6 222<br />
www.schongauerbrauhaus.de<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 79
APFELDORF<br />
18. Weihnachtsmarkt am Samstag,<br />
26. <strong>November</strong>, 14 bis 21 Uhr,<br />
und Sonntag, 27. <strong>November</strong>, 11 bis<br />
20 Uhr<br />
Malerisch schlängelt sich der Apfeldorfer<br />
Markt entlang der ehrwürdigen<br />
Häuser in der Ortsmitte,<br />
und mit gut 35 Stän<strong>den</strong> reicht das<br />
Treiben mittlerweile vom Kastanienplatz<br />
bis zum Pfarrhof. Für die<br />
kleinen Gäste ist mit Karussell,<br />
Kamelreiten oder dem Nikolaus<br />
am Sonntagnachmittag einiges<br />
geboten. Engerl verkün<strong>den</strong> am<br />
Samstag gegen 18 Uhr die frohe<br />
Botschaft und alle Musikliebhaber<br />
sind am Sonntag um 15 Uhr zu<br />
einem Konzert des Bundespolizeiorchesters<br />
München in die Pfarrkirche<br />
eingela<strong>den</strong>. Zum Ausklang<br />
spielt die Trachtenkapelle ab 18<br />
Uhr weihnachtliche Weisen.<br />
KINSAU<br />
Adventbasar am Freitag,<br />
25. <strong>November</strong>, 14 Uhr<br />
Ursprünglich vom Gartenbauverein<br />
als kleiner Basar im Pfarrhof<br />
entstan<strong>den</strong>, hat sich auch in Kinsau<br />
ein buntes Markttreiben entwickelt.<br />
Bücherstube, Kindergarten,<br />
Turnerfrauen, Fußballjugend,<br />
Landjugend und Gartler bieten<br />
rund um die Mehrzweckhalle vom<br />
Adventskranz bis zum selbstgebackenen<br />
Brot viele handgefertigte<br />
Bernbeuren<br />
Artikel. Bei Einbruch der Dunkelheit<br />
schaut auch der Nikolaus<br />
vorbei.<br />
EPFACH<br />
8. Dorfadvent am Samstag,<br />
10. <strong>Dezember</strong>, ab 16 Uhr<br />
In Epfach fungiert jedes Jahr ein<br />
anderer Verein als Organisator<br />
des Dorfadvents, und dieser Verein<br />
entscheidet dann auch darüber,<br />
wo das Treiben stattfindet.<br />
Die Faschingsgesellschaft hat sich<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Spalierplatz entschie<strong>den</strong>,<br />
und so wer<strong>den</strong> die Stände heuer<br />
neben dem Neubaugebiet aufgestellt.<br />
Allerlei Selbstgemachtes<br />
und Weihnachtliches wird angeboten,<br />
<strong>für</strong> Kinder gibt es das beliebte<br />
Stockbrot, und später sorgt<br />
die Bläsergruppe <strong>für</strong> musikalische<br />
Unterhaltung.<br />
Hohenfurch<br />
SCHWABBRUCK<br />
13. Weihnachtsmarkt am Sonntag,<br />
27. <strong>November</strong>, ab 14 Uhr<br />
Zu einer lieb gewor<strong>den</strong>en Tradition<br />
ist <strong>für</strong> die Schwabbrucker der<br />
Weihnachtsmarkt beim Gasthaus<br />
Schäferwirt gewor<strong>den</strong>. Im Kuhstall<br />
stellen wieder einige Kunsthandwerker<br />
aus, draußen wer<strong>den</strong> die<br />
Besucher mit Bratwurst, Schupfnudeln,<br />
Glühwein, Kaffee und Kuchen<br />
versorgt. Die Turmbläser des<br />
Musikvereins sorgen zudem <strong>für</strong><br />
weihnachtliche Stimmung.<br />
DENKLINGEN<br />
Nikolausmarkt am Sonntag,<br />
4. <strong>Dezember</strong>, ab 16 Uhr<br />
Zahlreiche Kinderaugen leuchten,<br />
wenn beim Denklinger Markt<br />
der Nikolaus mit der Kutsche am<br />
Krieger<strong>den</strong>kmal vorfährt. Der VfL<br />
Denklingen stellt mehrere Bu<strong>den</strong><br />
auf, um die steigende Zahl an<br />
Besuchern zu verpflegen, und die<br />
kleinen Gäste warten sehnlichst<br />
auf das Geschenk, das der Nikolaus<br />
in seinem Sack hat. „Heuer<br />
möchten wir erstmals an einem<br />
Lagerfeuer Feuerzangenbowle anbieten“,<br />
ergänzt der VfL-Vorsitzende<br />
Wolfgang Martin zum Angebot.<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
Weihnachtsmarkt am Sonntag,<br />
11. <strong>Dezember</strong>, 14 bis 17 Uhr<br />
80 | der altlandkreis
Die Häuser rund um die Brandstatt<br />
bieten eine herrliche Kulisse<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Markt in Bad Bayersoien.<br />
Etwas Besonderes sind auch die<br />
vielen handgefertigten Produkte<br />
aus dem Dorf, die an <strong>den</strong> Stän<strong>den</strong><br />
angeboten wer<strong>den</strong>. Die Blaskapelle<br />
stimmt musikalisch ein, eine<br />
lebende Krippe kann bewundert<br />
wer<strong>den</strong>, und natürlich schaut auch<br />
der Nikolaus vorbei. Alle beteiligten<br />
Vereine spen<strong>den</strong> <strong>den</strong> Erlös<br />
zugunsten sozialer Einrichtungen.<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
Christkindlmarkt am Samstag,<br />
26. <strong>November</strong>, ab 15 Uhr<br />
Nur einen Tag verwandeln die<br />
Hohenpeißenberger Vereine <strong>den</strong><br />
Schulhof der Primus-Koch-Schule<br />
in einen Weihnachtszauber. Die<br />
Gemeinde tritt heuer als Veranstalter<br />
auf, und natürlich hat Bürgermeister<br />
Thomas Dorsch auch<br />
<strong>den</strong> Nikolaus bestellt. Von klassischen<br />
Adventskränzen über allerlei<br />
Weihnachts-Accessoires bis zu<br />
kulinarischen Schmankerl wird<br />
einiges geboten.<br />
fe Königswinkel, die Lebenshilfe<br />
Ostallgäu und bei Bedarf an in Not<br />
geratene Familien.<br />
RETTENBACH<br />
Weihnachtsmarkt am Sonntag,<br />
11. <strong>Dezember</strong>, ab 14 Uhr<br />
„Wir haben einen kleinen, aber<br />
sehr feinen Weihnachtsmarkt“<br />
schwärmt Rettenbachs Bürgermeister<br />
Reiner Friedl. Mittlerweile<br />
sind es gut ein Dutzend Stände,<br />
die von <strong>den</strong> örtlichen Vereinen<br />
und Organisationen beim Gasthaus<br />
„Gol<strong>den</strong>es Kreuz“ aufgebaut<br />
wer<strong>den</strong>. Mit Kutschfahrten,<br />
Nikolausbesuch und Blaskapelle<br />
wird <strong>für</strong> stimmungsvolles Treiben<br />
gesorgt, was von <strong>den</strong> zahlreichen<br />
kleinen und großen Besuchern<br />
gerne angenommen wird.<br />
STEINGADEN<br />
Nikolausmarkt am Sonntag,<br />
4. <strong>Dezember</strong>, 9 bis 17 Uhr und<br />
Adventsmarkt im Zimmerstadl,<br />
10 bis 17 Uhr<br />
Der Krämermarkt auf dem Steinga<strong>den</strong>er<br />
Marktplatz ist im <strong>Dezember</strong><br />
immer sehr weihnachtlich angehaucht.<br />
Nicht nur an <strong>den</strong> gut 40<br />
Stän<strong>den</strong> gibt es viele adventliche<br />
Artikel, auch die Jungbläser oder<br />
der Nikolaus mit der Kutsche sorgen<br />
<strong>für</strong> eine besondere Stimmung.<br />
Im zweijährigen Rhythmus bieten<br />
die örtlichen Vereine im Zimmerstadl<br />
einen Adventsmarkt. Dort<br />
kann man von Häkelmützen und<br />
filigranem Kunsthandwerk über<br />
Krippenzubehör bis hin zu Trachtenschmuck<br />
viele besondere Stücke<br />
ergattern.<br />
BUCHING<br />
9. Weihnachtsmarkt am Samstag,<br />
26. <strong>November</strong>, 17.30 bis 21 Uhr,<br />
und Sonntag, 27. <strong>November</strong>, 10.30<br />
bis 17.30 Uhr<br />
Sehr stimmungsvoll ist der „Weihnachtsmarkt<br />
mit Herz“ am Kirchplatz<br />
von Buching-Bayerniederhofen.<br />
Kaiserin Sissi und König<br />
Ludwig geben sich am Samstag<br />
die Ehre, und die Feuerakrobaten<br />
„Anam Cara“ sorgen <strong>für</strong> einen<br />
atemberauben<strong>den</strong> Auftritt. Ebenfalls<br />
am Samstag spielt die junge<br />
Musikgruppe „Blech und Schwefel“.<br />
Am Sonntagnachmittag wird<br />
der Nikolaus die Kinderaugen<br />
leuchten lassen, während sich<br />
die Erwachsenen an <strong>den</strong> vielen<br />
handgefertigten Dingen aus Wolle,<br />
Stoff, Holz und Naturmaterialien<br />
erfreuen können. Der komplette<br />
Erlös geht an die Kinderkrebshil-<br />
Buching<br />
GUT KINSEGG<br />
Weihnachtsmarkt am Samstag,<br />
3. <strong>Dezember</strong>, 13 bis 18 Uhr<br />
Frisch aus dem Wald kommen die<br />
Christbäume, die beim Markt im<br />
Waldort Gut Kinsegg bei Bernbeuren<br />
regelmäßig reißen<strong>den</strong><br />
Absatz fin<strong>den</strong>. Ansonsten gibt<br />
es viel Kleines und Feines aus<br />
der Region. „Unsere Würste aus<br />
Hirschfleisch gehen immer weg<br />
wie die warmen Semmeln“, berichtet<br />
Christa Ro<strong>den</strong>kirchen. Man<br />
kann aber auch die zahlreichen<br />
Hirsche lebendig beobachten und<br />
dem Hirschgehege einen Besuch<br />
abstatten.<br />
LECHBRUCK<br />
Adventsmarkt am Samstag,<br />
3. <strong>Dezember</strong>, ab 14 Uhr<br />
Einen regionalen Markt mit viel<br />
Gebasteltem, Gestricktem oder<br />
Eingelegtem bieten die Lechbrucker<br />
bei ihrem Adventsmarkt.<br />
Dieses Angebot lockt alljährlich<br />
zahlreiche Besucher an die Stände<br />
neben dem Rathaus. Der Nikolaus<br />
sowie weihnachtliche Klänge von<br />
verschie<strong>den</strong>en Musikgruppen sorgen<br />
<strong>für</strong> eine entsprechende Stimmung.<br />
rg<br />
Keine Garantie auf Vollständigkeit —<br />
Änderungen und Fehler vorbehalten.<br />
Tel.: 08861 7654<br />
Fax: 08861 90431<br />
wir sind umgezogen!<br />
Münzstraße 17<br />
86956 Schongau<br />
Email: uhren-zwack@t-online.de<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 81
82 | der altlandkreis<br />
/
Veranstaltungskalender 1. <strong>November</strong> bis 31. <strong>Dezember</strong> <strong>2016</strong><br />
ALTENSTADT<br />
DI 01.11.<br />
Allerheiligen<br />
16.00 bis 19.00 Uhr<br />
Bücherei im Bürgerzentrum<br />
geöffnet<br />
LECHBRUCK<br />
14.00 Uhr<br />
Publikumslauf im Eisstadion<br />
PEITING<br />
MI 02.11.<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Klösterlemuseum geöffnet.<br />
Eintritt frei<br />
ALTENSTADT<br />
19.00 Uhr<br />
Schafkopf- und Spieleabend<br />
im Pfarrsaal<br />
SCHWABBRUCK<br />
17.30 bis 18.30 Uhr<br />
Dorfbücherei im Gemeindehaus<br />
geöffnet<br />
LECHBRUCK<br />
14.00 Uhr<br />
Publikumslauf im Eisstadion<br />
18.00 Uhr<br />
Discolauf im Eisstadion<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
14.00 bis 15.00 Uhr<br />
Offene Werkstatt des Holzschnitzers<br />
Guido Hosp, Gsteigweg 2<br />
14.30 bis 17.30 Uhr<br />
Museum im Bierlinghaus<br />
geöffnet. Eintritt: 2,50 €<br />
PEITING<br />
DO 03.11.<br />
20.00 Uhr<br />
Vortrag „Im Sterbefall vorbereitet<br />
sein“ mit Barbara Rosengard und<br />
Ingrid Booch im kath. Pfarrsaal.<br />
Eintritt frei<br />
16.00 bis 19.00 Uhr<br />
Bücherei im Bürgerzentrum<br />
geöffnet<br />
HOHENFURCH<br />
17.30 bis 18.30 Uhr<br />
Bücherecke im Rathaus<br />
LECHBRUCK<br />
14.00 Uhr<br />
Publikumslauf im Eisstadion<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
13.00 bis 16.30 Uhr<br />
Geführte Wanderung in der Region<br />
Ammergauer Alpen. Anmeldung<br />
und weitere Infos zur Strecke<br />
unter 08845 / 7030620<br />
SCHONGAU<br />
ALTENSTADT<br />
14.30 bis 16.00 Uhr<br />
Treff <strong>für</strong> Menschen nach Schlaganfall,<br />
deren Angehörige und<br />
Interessierte bei Kaffee und Kuchen<br />
zum Erfahrungsaustausch im<br />
MIZ, Bürgerzentrum. Infos unter PEITING<br />
08861 / 20358<br />
> > > BLUTSPENDETERMINE IM ALTLANDKREIS<br />
FR 04.11.<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Treffen der Krebs-Selbsthilfegruppe<br />
im evang. Pfarrheim<br />
19.30 Uhr<br />
Lesung mit Regisseurin Doris<br />
Dörrie über ihre Kinofilme und<br />
Kurzgeschichten im Ballenhaus.<br />
Eintritt: 10 €<br />
8.30 bis 12.00 Uhr<br />
Bauernmarkt auf dem Hauptplatz<br />
19.30 Uhr<br />
Lesung von Waltraud Mair mit<br />
humorvoller Allgäuer Mundartdichtung<br />
und musikalischer<br />
Begleitung der „Birkländer<br />
Saitenschinder“ im Sparkassensaal.<br />
Eintritt: 5 €<br />
Fr., 4. <strong>November</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr Bernbeuren, Pfarrheim St. Nikolaus<br />
Di., 8. <strong>November</strong> 17.00 bis 20.00 Uhr Rottenbuch, Grundschule<br />
Fr., 18. <strong>November</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr Schongau, BRK-Haus<br />
Mo., 21. <strong>November</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr Schongau, BRK-Haus<br />
Fr., 25. <strong>November</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr Peiting, Lentner-Grundschule<br />
Mo., 28. <strong>November</strong> 16.30 bis 20.00 Uhr Lechbruck, Lechhalle<br />
Di., 29. <strong>November</strong> 17.00 bis 20.00 Uhr Rott, Volksschule<br />
SCHWABBRUCK<br />
20.00 Uhr<br />
Musikfestival „Local Heroes —<br />
Hel<strong>den</strong> der lokalen Musik- und<br />
Kulturszene“ mit <strong>den</strong> „Red Stixx“<br />
und „Höllenbriada“ im Kuhstall.<br />
Eintritt frei<br />
BERNBEUREN<br />
16.00 bis 20.00 Uhr<br />
Blutspen<strong>den</strong> im Pfarrheim<br />
St. Nikolaus<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Sag niamols nia“<br />
in der Auerberghalle<br />
APFELDORF<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Es bleibt in der Familie“<br />
des Theatervereins in der Mehrzweckhalle.<br />
Reservierungen unter<br />
08869 / 1378. Siehe Seite 58<br />
SCHWANGAU<br />
20.00 Uhr<br />
Konzert „Demon’s Eye — Deep<br />
Purple“ im Schlossbrauhaus.<br />
Weitere Infos unter www.schlossbrauhaus.de<br />
und auf Seite 84<br />
SCHONGAU<br />
SA 05.11.<br />
10.00 bis 16.00 Uhr<br />
Weibsdeifi-Markt in der<br />
Münzstraße 25<br />
10.00 Uhr<br />
Leonhardiritt mit Gottesdienst in<br />
der Altstadt. Siehe Seite 4 / 5<br />
19.30 bis 20.50 Uhr<br />
EAS Discolauf mit DJ Goldberg<br />
im Eissportzentrum<br />
20.00 Uhr<br />
Tango-Abend mit „Tango Harmony“<br />
im Ballenhaus. Weitere Infos<br />
unter www.lechwaerts.de/tango<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
20.00 Uhr<br />
Konzert der Knappschafts- und<br />
Trachtenkapelle im Haus der<br />
Vereine. Eintritt frei<br />
HOHENFURCH<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Drei Einakter“ in der<br />
Aula der Schule. VVK in der<br />
Geschenketruhe Knop<br />
INGENRIED<br />
20.00 Uhr<br />
Kabarett mit <strong>den</strong> „Maulquappen“<br />
in der Gemeindehalle. Karten:<br />
13 €. Weitere Infos auf Seite 22<br />
BERNBEUREN<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Sag niamols nia“<br />
in der Auerberghalle<br />
LECHBRUCK<br />
14.00 Uhr<br />
Publikumslauf im Eisstadion<br />
BÖBING<br />
14.00 Uhr<br />
Theater im Scheiberhaus<br />
20.00 Uhr<br />
Theater im Scheiberhaus<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 83
BAD BAYERSOIEN<br />
BÖBING<br />
HOHENFURCH<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
31.10. l 20 Uhr<br />
Halloween Tanz-Party<br />
Demon‘s Eye - Deep Purple<br />
5./6.11. 1<br />
Im Advent<br />
04.11. l 20 Uhr<br />
Hochzeitsmesse<br />
Theaterabend 12./16.11.<br />
26.11. l 20.30 Uhr<br />
Allgäuer Discofox Nacht!<br />
Benefiz-Weißwurstessen<br />
26./27.12.<br />
24.12. l 11 Uhr<br />
Winterzauber<br />
Kunsthandwerkermarkt<br />
Planen Sie ihre<br />
bei uns. Es stehen ihnen<br />
Räumlichkeiten in allen<br />
Größen zur Verfügung.<br />
Gipsmühlweg 5 l 87645 Schwangau<br />
Tel. 08362/92 64 68 - 0<br />
www.schlossbrauhaus.de<br />
20.00 Uhr<br />
Rock im Stadl mit „Gamskampler“<br />
und „BressBänd“ im Dorfstadl.<br />
Eintritt: 7 €<br />
APFELDORF<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Es bleibt in der Familie“<br />
des Theatervereins in der Mehrzweckhalle.<br />
Reservierungen unter<br />
08869 / 1378. Siehe Seite 58<br />
SCHWANGAU<br />
11.00 Uhr<br />
Hochzeitmesse im Schlossbrauhaus.<br />
Infos unter www.schlossbrauhaus.de<br />
und Anzeige links<br />
SCHONGAU<br />
SO 06.11.<br />
14.00 bis 20.00 Uhr<br />
Ausstellung „Comedia de Tango“<br />
von Kaffee-Milonga im Ballenhaus.<br />
Weitere Infos unter www.<br />
lechwaerts.de/tango<br />
HOHENFURCH<br />
18.00 Uhr<br />
Theater „Drei Einakter“ in der<br />
Aula der Schule. VVK in der<br />
Geschenketruhe Knop<br />
LECHBRUCK<br />
11.00 bis 14.00 Uhr<br />
„Martini“-Brunch im Hotel<br />
Auf der Gsteig. Kosten: 27,50 €.<br />
Reservierung unter 08862 / 98770<br />
ROTTENBUCH<br />
9.00 Uhr<br />
Leonhardiritt durch <strong>den</strong> Ort.<br />
Treffpunkt am neuen Sportgelände.<br />
Um 10 Uhr Gottesdienst am Fohlenmarktplatz<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Ausstellung des Veteranenvereins<br />
im Rathaus<br />
84 | der altlandkreis<br />
20.00 Uhr<br />
Theater im Scheiberhaus<br />
LUDENHAUSEN<br />
19.00 Uhr<br />
Bildschau „Afrika“ mit Andrea<br />
Rössler im Happerger<br />
ROTT<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Sonderausstellung „70 Jahre<br />
Heimat- und Trachtenverein<br />
D’Rottbachtaler“ im Dorfmuseum<br />
APFELDORF<br />
20.00 Uhr<br />
Theater des Theatervereins in der<br />
Mehrzweckhalle. Reservierungen<br />
unter 08869 / 1378. Weitere Infos<br />
auf Seite 58<br />
SCHWANGAU<br />
11.00 Uhr<br />
Hochzeitmesse im Schlossbrauhaus.<br />
Infos unter www.schlossbrauhaus.de<br />
und Anzeige links<br />
PEITING<br />
MO 07.11.<br />
15.00 bis 16.00 Uhr<br />
Vorlesenachmittag <strong>für</strong> Kinder<br />
in der Bücherei<br />
18.00 bis 19.00 Uhr<br />
Bücherecke im Rathaus<br />
PEISSENBERG<br />
19.00 bis 21.30 Uhr<br />
Tauschabend der Sammlerfreunde<br />
Peiting und Umgebung e.V. in<br />
der Bücherei<br />
SCHONGAU<br />
DI 08.11.<br />
8.30 bis 11.00 Uhr<br />
Frauenfrühstück im Jakob-<br />
Pfeiffer-Haus<br />
PEITING<br />
19.00 Uhr<br />
Vortrag zur Vorsorgevollmacht<br />
mit Vera Simeth-Lukas im AWO<br />
Seniorenzentrum<br />
ALTENSTADT<br />
13.30 Uhr<br />
Treffen der Caritas Aktiv-Senioren<br />
am Basilika Parkplatz<br />
16.00 bis 19.00 Uhr<br />
Bücherei im Bürgerzentrum<br />
geöffnet<br />
HOHENFURCH<br />
14.00 Uhr<br />
Spielenachmittag <strong>für</strong> die ältere<br />
Generation im Gemeindesaal<br />
des Rathauses<br />
BERNBEUREN<br />
14.30 Uhr<br />
Rentnerhoagart in der Honeleshofstube<br />
ROTTENBUCH<br />
17.00 bis 20.00 Uhr<br />
Blutspen<strong>den</strong> in der Grundschule<br />
13.00 bis 16.00 Uhr<br />
Geführte Wanderung in der Region<br />
Ammergauer Alpen. Anmeldung<br />
und weitere Infos zur Strecke<br />
unter 08845 / 7030620<br />
DENKLINGEN<br />
14.00 Uhr<br />
Seniorennachmittag im Pfarrheim<br />
PEITING<br />
MI 09.11.<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Klösterlemuseum geöffnet.<br />
Eintritt frei<br />
SCHWABBRUCK<br />
17.30 bis 18.30 Uhr<br />
Dorfbücherei im Gemeindehaus<br />
geöffnet<br />
LECHBRUCK<br />
18.00 Uhr<br />
Discolauf im Eisstadion<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
14.00 bis 15.00 Uhr<br />
Offene Werkstatt des Holzschnitzers<br />
Guido Hosp, Gsteigweg 2<br />
ALTENSTADT<br />
DO 10.11.<br />
16.00 bis 19.00 Uhr<br />
Bücherei im Bürgerzentrum<br />
geöffnet<br />
HOHENFURCH<br />
17.00 Uhr<br />
St. Martins-Feier mit Laternenumzug.<br />
Treffpunkt an der<br />
Pfarrkirche<br />
17.30 bis 18.30 Uhr<br />
Bücherecke im Rathaus<br />
/
BAD BAYERSOIEN<br />
13.00 bis 16.00 Uhr<br />
Geführte Wanderung in der Region<br />
Ammergauer Alpen. Anmeldung<br />
und weitere Infos zur Strecke<br />
unter 08845 / 7030620<br />
PEITING<br />
FR 11.11.<br />
19.00 Uhr<br />
Vernissage der Ausstellung<br />
„Schießscharten“ mit Elica Tabakova<br />
im Atelier Petrmayr<br />
LECHBRUCK<br />
20.00 Uhr<br />
Konzert „Frauenhofer Saitenmusik“,<br />
traditionelle Musik im<br />
Flößermuseum. Karten: 15 €<br />
STEINGADEN<br />
17.00 Uhr<br />
Martinsfeier im Fohlenhof<br />
ROTTENBUCH<br />
20.00 Uhr<br />
Lichtbildvortrag „Gartengestaltung<br />
anhand von Praxisbeispielen“<br />
von Wolfgang Tenzer in der<br />
Gaststätte am Campingplatz<br />
BÖBING<br />
20.00 Uhr<br />
Theater im Scheiberhaus<br />
WILDSTEIG<br />
21.00 Uhr<br />
Mexico-Night im Sportheim<br />
REICHLING<br />
17.00 Uhr<br />
St.-Martins-Feier im Kindergarten<br />
APFELDORF<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Es bleibt in der Familie“<br />
des Theatervereins in der Mehrzweckhalle.<br />
Reservierungen unter<br />
08869 / 1378. Weitere Infos auf<br />
Seite 58<br />
SCHONGAU<br />
SA 12.11.<br />
19.30 bis 20.50 Uhr<br />
EAS-Discolauf mit DJ Goldberg<br />
im Eissportzentrum<br />
PEITING<br />
19.30 Uhr<br />
Gospelkonzert „Open Your Heart“<br />
mit dem Gospelchor „Joyful People“<br />
in der Schloßberghalle. Eintritt<br />
frei, Spen<strong>den</strong> erwünscht<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
10.00 bis 12.00 Uhr<br />
Spielwarenmarkt im Haus der<br />
Vereine. Nummernvergabe von<br />
28.10. bis 10.11. unter spielwarenmarkt.hpbg@gmx.de,<br />
08805 / 921488 und 08805 / 922418<br />
SCHWABBRUCK<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Bastelnachmittag <strong>für</strong> Kinder<br />
im Kindergarten. Weitere Infos<br />
und Anmeldung (bis 5.11.) unter<br />
08868 / 180628<br />
STEINGADEN<br />
19.00 Uhr<br />
Jugendkonzert in der Sportturnhalle<br />
ROTTENBUCH<br />
20.00 Uhr<br />
„G’hörig“-Konzert des Pfarrverbandes<br />
im Fohlenhofsaal<br />
BÖBING<br />
20.00 Uhr<br />
Theater im Scheiberhaus<br />
APFELDORF<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Es bleibt in der Familie“<br />
des Theatervereins in der Mehrzweckhalle.<br />
Reservierungen unter<br />
08869 / 1378. Siehe Seite 58<br />
LEEDER<br />
20.00 Uhr<br />
Benefizkonzert der Hirschvogel-<br />
Musikkapelle in Erinnerung an<br />
Dr. Manfred Hirschvogel in der<br />
Fuchstalhalle. Karten: 5 €. Siehe<br />
Seite 55<br />
SCHWANGAU<br />
19.00 Uhr<br />
Theaterabend im Schlossbrauhaus.<br />
Weitere Infos unter www.<br />
schlossbrauhaus.de und Anzeige<br />
links<br />
NEU<br />
www.<br />
SO 13.11.<br />
Volkstrauertag<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
3D-<br />
Figuren<br />
.com<br />
Münzstraße 27 | Schongau<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Briefmarken- und Münztag der<br />
Sammlerfreunde Peiting und Umgebung<br />
e.V. in der Deckerhalle.<br />
Spezial: Marken Dt. Reich<br />
SCHWABBRUCK<br />
19.30 Uhr<br />
Kabarett „Ich bin so frei“ von<br />
Josef Brustmann im Kuhstall.<br />
VVK beim Schäferwirt, Schongauer<br />
Nachrichten, Lechkurier, Süße<br />
Hanni und Buch am Bach. Siehe<br />
Seite 59<br />
BÖBING<br />
20.00 Uhr<br />
Theater im Scheiberhaus<br />
DENKLINGEN<br />
19.00 Uhr<br />
Kabarett mit Ballonkünstler Tobi<br />
van Deisner des VfL in der Turnhalle.<br />
Einlass ab 18 Uhr<br />
APFELDORF<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Es bleibt in der Familie“<br />
des Theatervereins in der Mehrzweckhalle.<br />
Reservierungen unter<br />
08869 / 1378. Siehe Seite 58<br />
HOHENFURCH<br />
MO 14.11.<br />
18.00 bis 19.00 Uhr<br />
Bücherecke im Rathaus<br />
SCHONGAU<br />
DI 15.11.<br />
19.30 Uhr<br />
Vortrag „Ist Glück Glückssache? —<br />
3 Wege <strong>für</strong> ein blühendes Leben“<br />
im Altenheim. Kosten: 7 €<br />
ALTENSTADT<br />
16.00 bis 19.00 Uhr<br />
Bücherei im Bürgerzentrum<br />
geöffnet<br />
HOHENFURCH<br />
14.00 Uhr<br />
Spielenachmittag <strong>für</strong> die ältere<br />
Generation im Gemeindesaal<br />
des Rathauses<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
19.00 bis 21.00 Uhr<br />
Geführte Wanderung in der Region<br />
Ammergauer Alpen. Anmeldung<br />
und weitere Infos zur Strecke<br />
unter 08845 / 7030620<br />
PEITING<br />
MI 16.11.<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Klösterlemuseum geöffnet.<br />
Eintritt frei<br />
ALTENSTADT<br />
14.00 Uhr<br />
Seniorennachmittag im Pfarrsaal<br />
SCHWABBRUCK<br />
17.30 bis 18.30 Uhr<br />
Dorfbücherei im Gemeindehaus<br />
geöffnet<br />
WIES<br />
19.00 Uhr<br />
Pontifikalgottesdienst zum 250.<br />
Todestag von Dominikus Zimmermann<br />
BÖBING<br />
15.00 Uhr<br />
Stammtisch des VdK im Gasthof<br />
Haslacher<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
14.00 bis 15.00 Uhr<br />
Offene Werkstatt des Holzschnitzers<br />
Guido Hosp, Gsteigweg 2<br />
SCHWANGAU<br />
19.00 Uhr<br />
Theaterabend im Schlossbrauhaus.<br />
Siehe www.schlossbrauhaus.<br />
de und Anzeige Seite 84<br />
SCHONGAU<br />
DO 17.11.<br />
19.30 Uhr<br />
Multivisionsvortrag „Lei<strong>den</strong>schaft<br />
<strong>für</strong>s Leben — Gemeinsam auf die<br />
höchsten Berge der Welt“ mit Alix<br />
von Melle und Luis Stitzinger im<br />
Sparkassenforum. Eintritt: 10 €. VVK<br />
bei der Sparkasse in der Altstadt<br />
und Schongau-West. Siehe Seite 23<br />
november / dezember <strong>2016</strong> | 85
ALTENSTADT<br />
16.00 bis 19.00 Uhr<br />
Bücherei im Bürgerzentrum<br />
geöffnet<br />
HOHENFURCH<br />
17.30 bis 18.30 Uhr<br />
Bücherecke im Rathaus<br />
STEINGADEN<br />
14.00 Uhr<br />
Pfarrnachmittag „Christus König<br />
— Hoffnung die uns trägt“ mit<br />