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einigkeit 05/2016

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5 / <strong>2016</strong><br />

<strong>einigkeit</strong><br />

Informationen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten<br />

„Wir bleiben unbequem!“<br />

„Das System der Werkverträge ist ein ‚Krebsgeschwür’, das beseitigt werden<br />

muss!“ Auf der internationalen Fleisch-Konferenz in Rheda-Wiedenbrück<br />

(NRW) fand der stellvertretende NGG-Vorsitzende, Claus-Harald<br />

Güster, deutliche Worte für die Arbeitsbedingungen in der deutschen Fleischindustrie.<br />

Obwohl in der Branche einige Verbesserungen erreicht worden<br />

seien, gäbe es noch einen riesigen "Handlungsbedarf“.<br />

Gemeinsam analysierten 90 Betriebsräte,<br />

Vertreter von Gewerkschaften europäischer<br />

Nachbarländer, Politiker und Arbeitgeber auf<br />

der von der NGG initiierten Konferenz die Situation<br />

in der deutschen und europäischen<br />

Fleischindustrie. Der Ort des Zusammentreffens<br />

war bewusst gewählt: Teil der Konferenz<br />

war auch ein unangekündigter Besuch vor<br />

den Toren des gleich gegenüber ansässigen<br />

Fleischriesen Tönnies Lebensmittel. Die<br />

NGG-Vorsitzende Michaela Rosenberger forderte<br />

den sozialen Dialog für gute Arbeit in<br />

ganz Europa. Regen Schlagabtausch gab es<br />

auf der anschließenden Podiumsdiskussion.<br />

Weiterlesen auf den Seiten 6 und 7<br />

INHALT<br />

Vorgestellt: Torsten Isernhagen S. 2<br />

ERTV Süßwarenindustrie S. 3<br />

Cigarettenindustrie: „Stellenabbau<br />

alarmiert die Branche” S. 5<br />

Internationale Fleischkonferenz<br />

zieht Bilanz S. 6<br />

Tag der betrieblichen Entgeltgleichheit<br />

S. 10<br />

EU plant Reform der Entsende-<br />

Richtlinie S. 12<br />

<strong>einigkeit</strong> 5 /<strong>2016</strong><br />

1


Foto NGG<br />

ZUR SACHE<br />

„Machen wir uns stark!”<br />

Die heutigen Arbeitsbedingungen<br />

sind hart erstritten<br />

worden. Die ersten<br />

Tarifverträge regelten:<br />

einen Urlaubstag<br />

für Brauer 1893,<br />

alle drei Wochen<br />

einen Tag frei für<br />

Michaela Rosenberger<br />

Bäcker 19<strong>05</strong>. Mutige<br />

Kolleginnen und Kollegen haben übermächtigen<br />

Arbeitgebern in zähen Arbeitskämpfen<br />

Zugeständnisse abgerungen.<br />

Auch heute kämpfen wir jeden Tag, jedes<br />

Jahr um Tarifverträge in der Ernährungsindustrie,<br />

in Bäckereien und im Gastgewerbe:<br />

Ein neuer Entgeltrahmen für die Süßwarenindustrie,<br />

höhere Löhne in der Systemgastronomie,<br />

Sicherung der betrieblichen<br />

Altersvorsorge im Hotel- und Gaststättengewerbe<br />

und vernünftige Tarifverträge in der<br />

Fleischindustrie sind unsere aktuellen Ziele.<br />

Wir wollen in allen Tarifverträgen für<br />

vergleichbare Tätigkeiten gleiche Entgelte.<br />

Wir wollen Lösungen für die Probleme des<br />

demografischen Wandels. Und wir wollen,<br />

dass die Arbeit in unseren Branchen fair<br />

entlohnt wird – oberhalb des gesetzlichen<br />

Mindestlohns. Dafür machen wir uns stark.<br />

Heute fordern wir mit dem DGB: „Rente<br />

muss reichen“! Umfragen zufolge sind<br />

die Menschen bereit, höhere Beiträge zu<br />

zahlen, wenn das Rentenniveau nicht weiter<br />

sinkt. Wir sehen das auch so und wollen<br />

Renten, die für ein gutes Leben reichen –<br />

als ein Minimum des Anstands nach einem<br />

langen Erwerbsleben.<br />

Fordern und durchsetzen sind zweierlei: Je<br />

mehr Menschen uns durch ihre Mitgliedschaft<br />

unterstützen, desto stärker sind wir<br />

– in Tarifrunden und Politik. Machen wir uns<br />

deshalb stärker – und lauter.<br />

Michaela Rosenberger, NGG-Vorsitzende<br />

Impressum<br />

Die „<strong>einigkeit</strong>“ wird herausgegeben vom<br />

Hauptvorstand der Gewerkschaft NGG,<br />

Haubachstraße 76, 22765 Hamburg.<br />

Redaktion: Silvia Tewes (V.i.S.d.P.),<br />

Gabriele Becker<br />

Tel. (040) 380 13-0, hv.redaktion@ngg.net<br />

Internet: www.ngg.net<br />

Redaktionsschluss: 27. Oktober <strong>2016</strong><br />

Titelfoto: Fotolia.com/industrieblick;<br />

Satz: Malena Bartel<br />

Druck: BWH GmbH.<br />

Der Verkaufspreis ist im Mitgliedsbeitrag<br />

enthalten.<br />

VORGESTELLT<br />

„Wir haben sie selbstbewusster gemacht“<br />

„Die Gesichter kennt man mittlerweile schon,<br />

aber wie viele Werkvertragsbeschäftigte bei<br />

uns auf dem VION-Schlachthof in Perleberg<br />

arbeiten, kann ich gar nicht genau sagen.“<br />

Selbst für einen gestandenen Betriebsratsvorsitzenden<br />

wie<br />

Torsten Isernhagen<br />

(47) ist das schwierig.<br />

Es sind (mittlerweile<br />

deutsche)<br />

Subunternehmen,<br />

die da ihre zumeist<br />

osteuropäischen<br />

Schlachter schicken.<br />

Gegenüber<br />

dem Betriebsrat sind sie nicht zur Auskunft<br />

verpflichtet. Isernhagen schätzt, dass es bei<br />

der VION Perleberg GmbH – inklusive LeiharbeitnehmerInnen<br />

– genauso viele Fremd- wie<br />

Stammbeschäftigte gibt. Zum Stammpersonal<br />

zählen 230 KollegInnen.<br />

„Ich frage mich, [...] ob es nicht gut<br />

wäre, die Werkvertragsbeschäftigten<br />

fest einzustellen. Viele von ihnen haben<br />

ihre Familien hier. Sie wollen gar<br />

nicht per se zurück in ihr Heimatland.<br />

Und für uns sind sie keine Konkurrenz.<br />

Wir brauchen sie.“<br />

Der gewerkschaftliche Organisationsgrad<br />

dort sei gut, aber ein wenig rückläufig: „So<br />

sehr ich das den ehemaligen Kollegen auch<br />

gönne: Aber unter denen, die die Rente mit 63<br />

in Anspruch genommen haben, waren auch<br />

viele überzeugte Gewerkschafter. Die Jüngeren<br />

scheinen da eher gleichgültig zu sein.“<br />

„Die größte Herausforderung ist der<br />

Fachkräftemangel“<br />

Die größte Herausforderung sieht Isernhagen,<br />

der auch Konzernbetriebsratsvorsitzender<br />

der<br />

VION Food North GmbH<br />

ist, im Nachwuchsmangel:<br />

Habe es in Spitzenzeiten<br />

einmal 36 Auszubildende,<br />

davon sechs in<br />

jedem Ausbildungsjahr,<br />

also 18 Fleischer, gegeben,<br />

so seien es jetzt gerade<br />

einmal zehn Auszubildende,<br />

davon ein einziger<br />

Fleischer-Azubi. Und<br />

Torsten Isernhagen<br />

auch wenn er sich seinen<br />

Geburtsort Perleberg, eine<br />

brandenburgische Stadt mit ca. 12.000<br />

EinwohnerInnen, ansehe, stelle er –<br />

gelernter„Facharbeiter für Fleischerzeugnisse“<br />

– mit Bedauern fest, dass es keine einzige<br />

Fleischerei mehr gebe, nur noch Supermärkte<br />

und Discounter.<br />

„Ich weiß gar nicht, wie wir in Zukunft unsere<br />

Arbeitsplätze besetzen wollen. Der Fachkräftemangel<br />

schlägt voll durch. Wir suchen überall<br />

Personal. Und Schweineschlachten und<br />

-zerlegen ist eine harte Arbeit. Da haben wir<br />

schlechte Karten gegenüber anderen Branchen.<br />

Ich frage mich, wenn es doch heißt, es<br />

solle nicht mehr so viele Werkverträge geben,<br />

ob es nicht gut wäre, die Werkvertragsbeschäftigten<br />

fest einzustellen.<br />

Viele von ihnen haben<br />

ihre Familien hier. Sie wollen<br />

gar nicht per se zurück in<br />

ihr Heimatland. Und für uns<br />

sind sie keine Konkurrenz.<br />

Wir brauchen sie. Und wenn<br />

alle großen Unternehmen<br />

der Branche diesen Schritt<br />

gehen, dann bleiben sie<br />

auch konkurrenzfähig.“<br />

„Früher war der Ton rauer“<br />

Als einen wichtigen Erfolg des neunköpfigen<br />

Betriebsrats nennt Torsten Isernhagen eine<br />

Betriebsvereinbarung zur Regelung der Arbeitszeit:<br />

„Früher war der Ton ja rauer. Wir haben<br />

dafür gesorgt, dass auch die Arbeitnehmerwünsche<br />

nach Flexibilität angemessen<br />

berücksichtigt werden. Wir haben die Kollegen<br />

da selbstbewusster gemacht. Sie machen<br />

jetzt den Rücken gerade, wenn sie etwas<br />

wollen. Auch wenn sie nicht gleich ins Betriebsratsbüro<br />

gelaufen kommen. Das geht<br />

auch so. Ich bin freigestellt und gehe regelmäßig<br />

durch den Betrieb: immer mit offenem<br />

Ohr.“<br />

Foto:NGG<br />

„Bloß nicht verzetteln!“<br />

Letzteres empfiehlt er<br />

auch Neulingen im Betriebsrat.<br />

Und, nachdem<br />

er selbst anfangs<br />

alles sofort erledigen<br />

wollte, hat ihn die Erfahrung<br />

gelehrt: Bloß<br />

nicht verzetteln! Immer<br />

erst eine Sache fertigmachen<br />

und dann die<br />

nächste.<br />

Was die Unterstützung<br />

durch NGG betrifft, ist<br />

Isernhagen zufrieden. Nur 2013/2014, als es<br />

bei Verhandlungen zum Manteltarifvertrag<br />

ebenfalls um Arbeitszeiten als zentrales Thema<br />

gegangen sei, habe er sich von NGG ein<br />

wenig mehr Ausdauer gewünscht.<br />

Er selbst hat sie: dank Volleyball- und<br />

Schwimmtraining einmal pro Woche. Und ansonsten<br />

sorgt eine Wohnwagentour mit seiner<br />

Frau für Entspannung: am liebsten an die Ostsee<br />

oder die Mecklenburgische Seenplatte.<br />

2 <strong>einigkeit</strong> 5 /<strong>2016</strong>


AUS DEN BRANCHEN<br />

Ein Grund zu feiern?<br />

Der Entgeltrahmentarifvertrag (ERTV) für die Süßwarenindustrie wird 29 Jahre alt. Ein Geburtstag ist eigentlich<br />

ein Grund zu feiern. Aber nicht, wenn das „Geburtstagskind“ ein in die Jahre gekommener Tarifvertrag ist.<br />

Vieles hat sich verändert, seit der Entgeltrahmentarifvertrag<br />

(ERTV) Süßwarenindustrie<br />

im Oktober 1978 in Kraft getreten<br />

ist – auch die Arbeit in der Süßwarenindustrie.<br />

In den vergangenen 29 Jahren haben<br />

neue Maschinen und veränderte Prozesse<br />

die Arbeit immer wieder verändert und neue<br />

Anforderungen an die Beschäftigten mit<br />

sich gebracht. Allein, der ERTV Süßwarenindustrie<br />

spiegelt das nicht wider.<br />

Foto: NGG<br />

Dabei muss ein Tarifvertrag, der die Merkmale<br />

der verschiedenen Entgeltgruppen<br />

festlegt, die grundlegenden Veränderungen<br />

in den Betrieben abbilden – er muss<br />

zeitgemäß sein. Ist er es nicht, wird Arbeit,<br />

die mit jedem Jahr an Komplexität gewinnt<br />

und mehr und mehr Fähigkeiten verlangt,<br />

nach alten Standards bewertet – und nicht<br />

gerecht bezahlt. Ein solcher Stillstand ist gut<br />

für den Arbeitgeber, aber nicht fair für jene,<br />

die mit wachsenden Anforderungen und immer<br />

neuen Aufgaben umgehen müssen. Und<br />

deshalb ist es höchste Zeit, in der Süßwarenindustrie<br />

endlich einen neuen ERTV abzuschließen.<br />

Die Arbeitgeber wehren sich<br />

Ina Korte-Grimberg, NGG-Referatsleiterin<br />

Süßwarenindustrie: „Wir haben über viele<br />

Jahre an einem Tarifvertragsentwurf gearbeitet.<br />

Die Betriebsräte haben unseren Entwurf<br />

gründlich auf seine Praktikabilität geprüft:<br />

Er ist zeitgemäß und handhabbar. Das Problem<br />

ist: Die Arbeitgeber wehren sich gegen<br />

eine faire Bezahlung, wenn Beschäftigte<br />

nicht nur eine, sondern mehrere Maschinen<br />

Kurz erklärt<br />

In einem Entgeltrahmentarifvertrag<br />

(ERTV)<br />

wird festgelegt, welche<br />

Tätigkeitsmerkmale<br />

einer Tarifgruppe zugeordnet werden.<br />

Von der Tarifgruppe hängt wiederum die<br />

Bezahlung der Beschäftigten ab. Wer höher<br />

eingruppiert wird, spürt das deshalb<br />

unmittelbar im eigenen Portemonnaie. Der<br />

29 Jahre alte ERTV für die Süßwarenindustrie<br />

gilt für die gesamte Branche. In der<br />

deutschen Süßwarenindustrie arbeiten<br />

rund 58.000 Menschen in 254 Betrieben.<br />

Die Mitglieder der NGG-Tarifkommission setzen sich für einen zeitgemäßen Tarifvertrag ein.<br />

bedienen. Sie wehren sich auch gegen Regelungen<br />

für die mitarbeiterstarken Tarifgruppen,<br />

die den Beschäftigten eine Höhergruppierung<br />

ermöglichen<br />

könnte. Und sie möchten Regelungen<br />

aus dem alten Tarifvertrag,<br />

die einseitig zu<br />

Lasten der Arbeitnehmer gingen,<br />

im neuen Vertrag noch<br />

einmal genauso treffen.“<br />

„Es geht um Wertschätzung“<br />

Im Jahre 2012 hat die Gewerkschaft<br />

NGG Verabredungen mit den Arbeitgebern<br />

getroffen. Vereinbart wurde, zügig und kostenneutral<br />

zu verhandeln. Seither<br />

sind weitere vier Jahre zäher<br />

Verhandlungen ins<br />

Land gegangen.<br />

Korte-Grimberg:<br />

„Die Leistungsverdichtung<br />

und die Ansprüche<br />

an jeden<br />

einzelnen<br />

Beschäftigten sind<br />

in 29 Jahren massiv<br />

gestiegen. Hier geht<br />

es um die Wertschätzung<br />

der Arbeit. Seit 2012 haben<br />

wir einige Zugeständnisse<br />

gemacht. Aber es bleibt dabei:<br />

Höherwertige Arbeit verdient auch eine<br />

höhere Eingruppierung! Zum Geburtstag<br />

wünschen wir uns nicht mehr und nicht<br />

weniger als einen zeitgemäßen, fairen Tarifvertrag!“<br />

Weitere Infos zum ERTV Süßwaren bei deiner<br />

NGG-Region vor Ort: www.ngg.net/vorOrt<br />

1987:<br />

ERTV tritt in Kraft<br />

1992:<br />

Kündigung des<br />

ERTV<br />

2012:<br />

Verhandlungen<br />

aufgenommen<br />

<strong>2016</strong>:<br />

29. Geburtstag ERTV<br />

<strong>einigkeit</strong> 5 /<strong>2016</strong><br />

3


Foto: NGG<br />

ZUR SACHE<br />

„Arbeitgeber sind gefordert!”<br />

„Die gesetzliche<br />

Rente und auch die<br />

gesetzlichen Grundlagen<br />

für die betriebliche<br />

Altersvorsorge<br />

(bAV) werden derzeit<br />

intensiv von der Politik<br />

diskutiert. Auch<br />

Burkhard Siebert wenn sich abzeichnet,<br />

dass in Kürze<br />

ein Gesetzentwurf zur Verbesserung der<br />

bAV vorliegt, ist unklar, ob es noch vor der<br />

Bundestagswahl eine Gesamtreform geben<br />

wird. Fest steht jedoch: Die betriebliche Altersvorsorge<br />

wird auch künftig eine wichtige<br />

Rolle spielen.<br />

Obwohl es klare Signale aus der Politik gibt,<br />

die betriebliche Altersvorsorge insbesondere<br />

für den Niedriglohnbereich zu stärken,<br />

hat der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband<br />

(DEHOGA) beschlossen, die Tarifverträge<br />

zur betrieblichen Altersvorsorge im<br />

Hotel- und Gaststättengewerbe (hogarente)<br />

zu kündigen. Statt bestehende Regelungen<br />

weiterzuentwickeln, stellen gerade die Arbeitgeber<br />

die betriebliche Altersvorsorge in<br />

Frage, deren Beschäftigte besonders häufig<br />

von Altersarmut betroffen sind bzw. sein<br />

werden.<br />

Wir werden in den jetzt anstehenden Verhandlungen<br />

mit dem DEHOGA nicht zulassen,<br />

dass sich die Arbeitgeber aus ihrer Verantwortung<br />

stehlen. Der Tarifvertrag muss<br />

auf Grundlage der 2002 getroffenen Branchenlösung<br />

und unter Berücksichtigung der<br />

politischen Neuerungen weiterentwickelt<br />

werden. Da sind die Arbeitgeber gefordert,<br />

damit sich Menschen die Arbeit im Gastgewerbe<br />

in Zukunft leisten können.<br />

Ganz wichtig ist: Bereits abgeschlossene<br />

Verträge über die ‚hogarente‘ sind weiterhin<br />

gültig! Ansprüche bleiben erhalten,<br />

niemand muss fürchten, dass Geld verlorengeht!“<br />

Burkhard Siebert,<br />

stellvertretender NGG-Vorsitzender<br />

TARIFINFOS<br />

Im nordrhein-westfälischen Fleischerhandwerk<br />

erhöhen sich die Entgelte in den<br />

Lohngruppen I bis VI sowie in den Gehaltsgruppen<br />

VIII bis XI zum 1. Oktober <strong>2016</strong> um<br />

2,5 Prozent, ab 1. Oktober 2017 um weitere<br />

2,2 Prozent. Die Ausbildungsvergütungen<br />

steigen um jeweils 100 Euro.<br />

Für die rund 4.000 Beschäftigten im saarländischen<br />

Bäckerhandwerk wurden die<br />

Entgelte zum 1. September <strong>2016</strong> zwischen<br />

2,3 und fünf Prozent erhöht.<br />

AUS DEN BRANCHEN<br />

„Ist das erst der Anfang?“<br />

Ein angekündigter Stellenabbau alarmiert die Branche<br />

Die Ankündigung, rund 950 Arbeitsplätze<br />

bei British American Tobacco (BAT) in<br />

Bayreuth abbauen zu wollen, hat im Juli<br />

<strong>2016</strong> nicht nur die Betroffenen, sondern<br />

auch die Beschäftigten anderer Firmen der<br />

Cigarettenindustrie aufgeschreckt. Sie fällt<br />

in eine Zeit zunehmender<br />

Regulierungen und<br />

Verbote für die Branche.<br />

Auf die Folgen der<br />

Tabakproduktrichtlinie<br />

(TPD) und anderer<br />

Beschränkungen hat<br />

die NGG wieder und<br />

wieder hingewiesen<br />

Anton Mich<br />

und zuletzt auch den<br />

geplanten Stellenabbau bei BAT zum Anlass<br />

für eindringliche Gespräche im Bundeswirtschafts-<br />

und Bundesarbeitsministerium<br />

genommen — wie erfolgreich, bleibt<br />

abzuwarten. Die „<strong>einigkeit</strong>” sprach mit zwei<br />

Betriebsräten der Cigarettenindustrie über<br />

die aktuelle Situation in ihrer Branche.<br />

Anton Mich, Mitglied des Betriebsrats bei<br />

Japan Tobacco International (JTI) in Trier:<br />

„Das ist der Hammer in Bayreuth, wirklich<br />

traurig. Da fragen wir<br />

uns natürlich: Ist das<br />

erst der Anfang? Sind<br />

unsere Arbeitsplätze<br />

sicher?<br />

Foto: privat<br />

Jetzt sind die Politiker da<br />

Die TPD mit ihren Werbeverboten<br />

und Schockbildern<br />

macht es den Unternehmen gerade<br />

nicht leicht. Jetzt, wo das Kind<br />

in den Brunnen gefallen ist, sind die<br />

Politiker da und jammern – medienwirksam.<br />

Sie hätten sich mal lieber<br />

vorher mit uns darum kümmern<br />

sollen, dass die<br />

TPD abgemildert<br />

wird und damit<br />

Arbeitsplätze<br />

erhalten bleiben.<br />

Ich möchte jetzt nicht in der Haut<br />

vom BAT-Betriebsratsvorsitzenden<br />

Paul Walberer stecken. Aber<br />

er wird zusammen mit der NGG<br />

weiterhin gute Arbeit machen<br />

und versuchen zu verhindern,<br />

dass die Leute in ein Loch<br />

fallen. Und auch die Stadt<br />

steht voll hinter den Kollegen.<br />

Das hat auch die große<br />

Soli-Kundgebung im<br />

Juli gezeigt.”<br />

Tabakverarbeitung:<br />

Beschäftigtenzahlen im Sinkflug<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt / DZV<br />

Karsten Kausche,<br />

Betriebsratsmitglied bei<br />

Reemtsma in Hannover-<br />

Langenhagen: „Ich kann<br />

Karsten Kausche<br />

aus eigener Erfahrung<br />

ganz gut nachempfinden, wie sich die<br />

Beschäftigten in Bayreuth fühlen. Mein alter<br />

Reemtsma-Standort in Berlin wurde auch<br />

dichtgemacht – schrittweise.“ An seinem<br />

ehemaligen Standort waren von rund 1.300<br />

im Jahr 1990 schließlich noch 470 Beschäftigte<br />

übrig, als er 2010 zu Reemtsma in<br />

Langenhagen wechselte. Kausche: „Hier<br />

ist die Stimmung noch gut – noch fühlen<br />

wir uns relativ sicher. Ich glaube aber, dass<br />

Berlin, was die Tabakproduktion angeht,<br />

als Vorreiter für ganz Deutschland gesehen<br />

werden kann – im negativen Sinne.<br />

Berlin als Vorreiter?<br />

Früher haben alle in Berlin produziert,<br />

Reemtsma, JTI, BAT. Heute nur noch Philip<br />

Morris – und auch dort wird Personal abgebaut.<br />

Mal schauen,<br />

wie lange überhaupt<br />

noch Tabakprodukte in<br />

Deutschland hergestellt<br />

werden.”<br />

Das Verhalten der<br />

BAT-Geschäftsleitung in Bezug auf den<br />

Standort Bayreuth empfindet Kausche<br />

als „asozial – auch wenn das jetzt drastisch<br />

klingt.” Für ihn steht fest: „Der<br />

Shareholder ist heute viel<br />

wichtiger als die Mitarbeiter,<br />

die das Produkt<br />

herstellen.”<br />

Eine echte Dummheit<br />

Mit Blick auf die Altersstruktur in den Betrieben<br />

stellt Karsten Kausche klar: „Man<br />

braucht solch einen Kahlschlag gar nicht. Es<br />

würde reichen, die Älteren in den wohlverdienten<br />

Ruhestand gehen zu lassen und die<br />

Stellen einfach nicht mehr zu besetzen. Aber<br />

nein: Für das Management zählt der kurzfristige<br />

Erfolg viel mehr als die langfristige<br />

Perspektive – das ist eine echte Dummheit.<br />

Dabei verdienen die Konzerne immer noch<br />

Unsummen von Geld.“<br />

Info: www.facebook.com/solidaritaetBAT<br />

Foto: privat<br />

4<br />

<strong>einigkeit</strong> 5 /<strong>2016</strong>


AUS DEN BRANCHEN<br />

„Das war ein ganz wichtiger Schritt”<br />

Interview mit Guido Zeitler, NGG-Referatsleiter Gastgewerbe und Verhandlungsführer bei den anstehenden<br />

Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Systemgastronomie.<br />

Foto: Karsten Schöne<br />

Sytsemgastronomie: Guido Zeitler erwartet einmal mehr schwierige Verhandlungen.<br />

Die vorige Tarifrunde war ja nicht ganz<br />

ohne. Was hat sich NGG für die kommenden<br />

Verhandlungen vorgenommen?<br />

Stimmt, die letzte Tarifrunde hatte es in der<br />

Tat in sich. Erstmalig waren unsere Kolleginnen<br />

und Kollegen in der Systemgastronomie<br />

vor den Betrieben und haben in über 40<br />

Warnstreiks und Aktionen ihrer Forderung<br />

nach besseren Arbeitsbedingungen Luft gemacht.<br />

Das war ein ganz wichtiger Schritt,<br />

der letztendlich zum Ergebnis geführt hat,<br />

dass wir die Forderungen der Arbeitgeber<br />

nach Kürzungen abwehren konnten. Darauf<br />

gilt es jetzt aufzubauen und die Arbeitsbedingungen<br />

weiter zu verbessern. Mit<br />

unserer Tarifkommission haben wir uns<br />

einiges vorgenommen. Neben der Erhöhung<br />

der Entgelte und Ausbildungsvergütungen<br />

wollen wir auch strukturelle Anpassungen<br />

im Entgeltrahmen sowie eine stärkere Berücksichtigung<br />

der Betriebszugehörigkeit<br />

durchsetzen. Um das zu schaffen, brauchen<br />

wir wieder die aktive Unterstützung unserer<br />

Mitglieder.<br />

Foto: NGG<br />

Wie will NGG Altersarmut in<br />

der Branche verhindern?<br />

An erster Stelle steht natürlich,<br />

die Einkommen aus dem<br />

Niedriglohnbereich zu holen,<br />

denn bei höheren Einkommen<br />

werden später auch höhere<br />

Leistungen aus der gesetzlichen<br />

Rentenversicherung<br />

bezogen. Aber das alleine wird<br />

nicht ausreichen. Die Unternehmen<br />

müssen auch ihre<br />

hohe Teilzeitquote zurückführen,<br />

denn aus Teilzeitarbeit<br />

gibt es in der Regel auch nur<br />

kleine Renten. Zudem werden<br />

wir den Bundesverband der Systemgastronomie<br />

(BdS) auffordern, mit uns endlich<br />

einen Tarifvertrag zur betrieblichen<br />

Altersvorsorge abzuschließen, in dem die<br />

Arbeitgeber einen zusätzlichen Beitrag zur<br />

Absicherung ihrer Beschäftigten im Alter<br />

leisten. In vielen anderen Branchen konnten<br />

wir das mit den Arbeitgebern vereinbaren,<br />

mit dem BdS war das bisher leider nicht<br />

möglich. Sobald der neue gesetzliche Rahmen,<br />

der aktuell in Berlin diskutiert wird,<br />

klar ist, werden wir damit beginnen.<br />

Wie können die Beschäftigten dazu beitragen,<br />

dass NGG gute Tarifverträge macht?<br />

Engagierte Mitglieder sind für den erfolgreichen<br />

Abschluss eines Tarifvertrages<br />

sehr wichtig. Das hat uns die letzte Tarifrunde<br />

gezeigt. Wenn es uns gelingt, noch<br />

mehr von den insgesamt rund 100.000<br />

Beschäftigten in der Branche davon zu<br />

überzeugen, sich für die Verbesserung ihrer<br />

Tarifverträge einzusetzen, werden wir die<br />

gesteckten Ziele auch erreichen. Es muss<br />

daher gemeinsame Aufgabe sein, diejenigen<br />

anzusprechen, die heute noch nicht Mitglied<br />

der NGG sind. Denn eine Konstante gilt für<br />

die 150-jährige Erfolgsgeschichte der NGG.<br />

Je mehr Beschäftigte einer Branche bei uns<br />

Mitglied werden, desto größer sind unsere<br />

tarifpolitischen Erfolge.<br />

Info: ngg.net/system2017<br />

Mitdiskutieren: facebook.com/systemer.ngg<br />

Kurz erklärt<br />

In der Systemgastronomie<br />

arbeiten mehr<br />

als 100.000 Menschen:<br />

u.a. bei McDonald’s,<br />

Burger King, Kentucky Fried Chicken,<br />

Pizza Hut, Starbucks, Autogrill oder auch<br />

Nordsee.<br />

Das tarifliche Einstiegsentgelt — beispielsweise<br />

für Tätigkeiten in der Spülküche<br />

— beträgt 8,60 Euro pro Stunde.<br />

Da der aktuelle Entgelttarifvertrag zum<br />

31. Dezember <strong>2016</strong> ausläuft, beginnen<br />

Ende Oktober neue Tarifverhandlungen<br />

zwischen NGG und dem Bundesverband<br />

der Systemgastronomie (BdS).<br />

Wird der unterste Tariflohn 2017 deutlich<br />

über dem gesetzlichen Mindestlohn von<br />

dann 8,84 Euro pro Stunde liegen?<br />

Leider verrät mir das der Blick in die Glaskugel<br />

noch nicht, so dass wir das Ergebnis<br />

der Verhandlungen wohl abwarten müssen.<br />

Aktuell liegt der unterste Stundenlohn in<br />

der Systemgastronomie mit 8,60 Euro über<br />

dem Mindestlohn. Unser Ziel ist es, den<br />

Abstand zwischen dem untersten Tariflohn<br />

und dem Mindestlohn weiter auszubauen.<br />

Denn, auch der zukünftige Mindestlohn ist<br />

ein Niedriglohn und reicht kaum zum Leben.<br />

Wie hier in Berlin im Dezember 2014 haben sich die Beschäftigten in der vergangenen Tarifrunde in vielen Aktionen und Warnstreiks<br />

für ein gutes Ergebnis der Tarifverhandlungen eingesetzt.<br />

<strong>einigkeit</strong> 5 /<strong>2016</strong><br />

5


Fakten-Check zur Fleischindustrie am „Fettfleck“<br />

Internationale Fleischkonferenz zieht Bilanz<br />

Nach fast zwei Jahren Mindestlohn und über einem Jahr freiwilliger „Selbstverpflichtung“ in der Fleischindustrie<br />

war es für die NGG Zeit, Bilanz zu ziehen und dabei auch gleich einen Blick über den Tellerrand<br />

zu werfen: Die internationale Fleischkonferenz im westfälischen Rheda-Wiedenbrück lieferte<br />

einen umfassenden Statusbericht über die Lohn- und Arbeitsbedingungen in der Branche und die<br />

Auswirkungen des deutschen Sozialdumpings auf unsere europäischen Nachbarn.<br />

Michaela Rosenberger begrüßte die Betriebsräte<br />

und Gewerkschafter aus Deutschland<br />

und den europäischen Nachbarländern<br />

sowie Vertreter von Politik und Arbeitgebern<br />

zu der gut besetzten Konferenz, durch die<br />

Bernd Maiweg (NGG-Referatsleiter Fleischwirtschaft)<br />

führte.<br />

Die Vorsitzende der NGG erinnerte an die Arbeitsbedingungen<br />

in der deutschen Fleischindustrie<br />

in den 1990er-Jahren, als noch<br />

Tarifverträge mit Grundlöhnen und einem<br />

umfangreichen Zuschlagskatalog galten. Nur<br />

zehn Jahre später sei Deutschland zum Billiglohnland<br />

der Fleischindustrie verkommen.<br />

Rosenberger fordert den sozialen Dialog ein:<br />

Politik, Unternehmen und Gewerkschafter<br />

müssten endlich an einem Strang ziehen und<br />

gemeinsam für gute Arbeit in den Betrieben<br />

in ganz Europa stehen!<br />

„Schließen Sie Tarifverträge mit NGG ab”<br />

Auf der Fleischkonferenz bekräftigte der<br />

stellvertretender Vorsitzende der NGG<br />

Claus-Harald Güster noch einmal den<br />

nach wie vor riesigen Handlungsbedarf<br />

in der Branche: In Richtung Arbeitgeber<br />

forderte er: „Übernehmen Sie sozialstaatliche<br />

Verantwortung!“ Für Güster heißt<br />

das konkret: „Schließen Sie ordentliche<br />

Tarifverträge ab, nehmen Sie die Mitbestimmung<br />

ernst, stellen Sie Menschen in<br />

die Stammbelegschaften ein und arbeiten<br />

Sie mit Betriebsräten und Gewerkschaften<br />

zusammen!“ Denn, die Menschen seien<br />

das Wichtigste, nicht eiskalte Betriebswirtschaft.<br />

Foto: NGG<br />

Foto:NGG<br />

Thematisiert wurde, dass zum fairen Wettbewerb auch faire Preise gehören: Warum sind VerbaucherInnen nicht bereit,<br />

zehn Prozent mehr pro Kilo Fleisch zu zahlen?<br />

Freiwillige Selbstverpflichtung?<br />

Danish Crown, Heidemark, Lohmann/PHW-<br />

Gruppe, Tönnies, Vion und Westfleisch: Die<br />

sechs Großen der deutschen Fleischwirtschaft<br />

haben sich unter der Schirmherrschaft<br />

von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel<br />

(SPD) vor einem Jahr verpflichtet, die zum<br />

Teil gravierenden Missstände bei ausländischen<br />

Werkvertragsbeschäftigten zu beseitigen,<br />

sie nach deutschem Recht zu beschäftigen,<br />

den Anteil der Stammbelegschaften<br />

zu erhöhen und die Arbeitsbedingungen zu<br />

verbessern. Zudem gilt in der Branche seit<br />

Januar 2015 ein Mindestlohn.<br />

Claus-Harald Güster<br />

Wie funktioniert das System von<br />

Werkverträgen?<br />

Werkverträge sind nach wie vor die häufigste<br />

Beschäftigungsart in der Fleischindustrie:<br />

Dabei sind die vorwiegend osteuropäischen<br />

ArbeiterInnen häufig bei Subunternehmen<br />

beschäftigt, die mit den Schlachtbetrieben<br />

Werkverträge geschlossen haben. Ein<br />

Subunternehmen kann entscheiden, ob es<br />

selbst eine vereinbarte Leistung für seinen<br />

Auftraggeber erbringt oder ein weiteres Subunternehmen<br />

damit beauftragt. So entsteht<br />

ein undurchsichtiges Geflecht, in dem viele<br />

auf Kosten der Beschäftigten mitverdienen<br />

und Verantwortlichkeiten schwer zuzuordnen<br />

sind. Prekäre Beschäftigungsverhältnisse<br />

sind dabei an der Tagesordnung. Die NGG<br />

fordert, endlich dem Missbrauch von Werkverträgen<br />

– der auch die Arbeitsplätze der<br />

Stammbelegschaften bedroht – konsequent<br />

zu begegnen.<br />

Was will die NGG?<br />

Ziel der NGG ist es, Sozialdumping entschieden<br />

entgegen zu wirken und die Lohn- und<br />

Beschäftigungsstruktur in der Fleischbranche<br />

neu zu ordnen. Die Tarifpolitik muss auf<br />

neue Füße gestellt werden: „Wir bieten den<br />

Unternehmen an, die Erhöhung der Stamm-<br />

6<br />

<strong>einigkeit</strong> 5 /<strong>2016</strong>


Deutschlands:<br />

Foto:NGG<br />

belegschaft um jährlich zehn Prozent tarifvertraglich<br />

zu regeln, denn nur Tarifverträge<br />

bieten verlässliche Standards“, erklärte<br />

Güster. Zudem müsse endlich das Gesetz<br />

gegen den Missbrauch von Leiharbeit und<br />

Werkverträgen nachgebessert werden.<br />

Was sagt die Politik?<br />

Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel nennt in<br />

der Presse das bisher Erreichte einen „Zwischenschritt“<br />

und kündigte in den vergangenen<br />

Wochen an, zusätzliche Beratungsstellen<br />

für Beschäftigte in der Fleischbranche zu<br />

fördern. In Rheda-Wiedenbrück warf Roland<br />

Matzdorf vom Ministerium für Arbeit, Integration<br />

und Soziales in Nordrhein-Westfalen<br />

die Frage auf, warum das Thema der schlechten<br />

Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie<br />

nicht in der breiten Öffentlichkeit diskutiert<br />

werde. An die NGG gewandt, forderte<br />

er: „Machen Sie weiter Druck!“<br />

Und unsere europäischen Nachbarn?<br />

„Deutschland ist der Billigheimer in Europa,<br />

der durch unfairen Wettbewerb und Ausbeutung<br />

ausländischer Arbeitnehmer den<br />

europäischen Fleischmarkt durcheinander<br />

bringt.“ Harald Wiedenhofer, Generalsekretär<br />

von EFFAT*, beschrieb eindringlich<br />

die katastrophalen Auswirkungen des deutschen<br />

Sozialdumpings auf die Arbeitsplätze<br />

und -bedingungen in Dänemark, Belgien<br />

oder Frankreich. Die Situation in deutschen<br />

Schlachtbetrieben sei unvorstellbar für ein<br />

Zum Schichtwechsel verteilten MitarbeiterInnen des DGB-Projektes „Faire Mobilität“<br />

aus Dortmund gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen der NGG Brotdosen<br />

mit Informationsmaterial an die Beschäftigten von Tönnies.<br />

Foto: NGG<br />

Heiß auf dem Podium diskutiert: Das Sozialdumping in Deutschland hat katastrophale Auswirkungen auf die Arbeitsplätze<br />

und Arbeitsbedingungen in Nachbarländern wie Frankreich, Belgien, Dänemark.<br />

zivilisiertes Land mitten in Europa. Damit<br />

könne die Fleischindustrie maßgeblich für<br />

das schlechte Arbeitgeberimage der gesamten<br />

Lebensmittelbranche verantwortlich<br />

gemacht werden.<br />

Eine europäische Lösung, zum Beispiel eine<br />

gemeinsame Wettbewerbsaufsicht, ist dringend<br />

nötig. Auf der Fleischkonferenz berichteten<br />

Gewerkschaftsvertreter aus Dänemark,<br />

Italien und Frankreich von den Auswirkungen<br />

des deutschen Sozialdumpings auf ihre<br />

Länder. Jim Jensen von der dänischen NNF<br />

sprach von einem gesamteuropäischen Problem<br />

und empfahl neben Deutschland auch<br />

Spanien auf die „Sozialdumping-Weltkarte“<br />

zu setzen.<br />

Was wird aktuell für die Beschäftigten getan?<br />

Dominique John (Projektleiter) und<br />

Szabolcs Sepsi (Beratungsstelle Dortmund)<br />

berichteten über ihre tägliche Arbeit im<br />

DGB-Projekt „Faire<br />

Mobilität“. Die NGG als<br />

Kooperationspartnerin<br />

unterstützt die Initiative,<br />

die arbeits- und<br />

sozialrechtliche Informationen<br />

und Beratung<br />

für mobile Beschäftigte<br />

auf Deutsch, Englisch<br />

sowie in verschiedenen<br />

osteuropäischen Sprachen<br />

bietet. NGG-Vize<br />

Güster lobte die Arbeit<br />

der Beratungsstellen. Im<br />

Prinzip sei es allerdings<br />

eine Schande, dass wir<br />

solche Anlaufstellen<br />

überhaupt brauchen,<br />

mahnte Güster.<br />

„Was wäre wenn ...<br />

... das Schnitzel einen Euro teurer wäre?“<br />

Diese und andere provokante Fragen des<br />

Moderators Thomas Wöstmann (WDR, 3. v. l.)<br />

diskutierten die Teilnehmer des Podiums der<br />

Konferenz. Harald Wiedenhofer (EFFAT, 6. v.<br />

l.), Matthias Brümmer, (NGG-Geschäftsführer<br />

Oldenburg-Ostfriesland, 2. v. l.),<br />

Dominique John (DGB-Bundesvorstand<br />

„Faire Mobilität“, 5. v. l.), Torsten Isernhagen<br />

(Konzern-Betriebsratsvorsitzender VION<br />

Food, 1. v. l.), Jim Jensen (Gewerkschaft NNF,<br />

Dänemark, 7. v. l.) lieferten sich mit dem Vertreter<br />

der Lebensmittelindustrie, Michael Andritzky<br />

(Verband der Ernährungswirtschaft<br />

VdEW, Mitte), einen regen Schlagabtausch<br />

über die im Zuge der Selbstverpflichtung<br />

erreichten Verbesserungen. Für die Gewerkschafter<br />

war klar: Eine öffentliche Diskussion<br />

ist längst überfällig, Tarifverträge müssen<br />

abgeschlossen, das Werkvertragsrecht<br />

reformiert werden.<br />

Einigkeit gab es immerhin in einem Punkt:<br />

Fleisch ist in Deutschland ein billiges Massenprodukt<br />

– der Kilopreis für Schweinefleisch<br />

liegt derzeit bei unter sechs Euro! –<br />

Ein Preis, der nicht annähernd den Wert des<br />

Lebensmittels widerspiegelt.<br />

Was ist es uns also wert, das fair produzierte<br />

Schnitzel? Die Jagd nach billigem Fleisch<br />

öffnet einem laschen Umgang mit der Nahrungsmittelsicherheit<br />

und Lohndumping Tür<br />

und Tor. Mit etwas mehr bewusstem Konsum<br />

können wir jedoch alle einen Schritt in die<br />

richtige Richtung tun.<br />

*EFFAT: Europäische Gewerkschaftsföderation<br />

für den Landwirtschafts-, Nahrungsmittelund<br />

Tourismussektor. Die Gewerkschaft NGG<br />

ist Mitglied in EFFAT.<br />

<strong>einigkeit</strong> 5 /<strong>2016</strong><br />

7


LANDESBEZIRKE<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

29./30. November <strong>2016</strong> in Goch: Betriebsräteseminar<br />

zum Thema „Das Rentenpaket“.<br />

7./8. Dezember in Gelsenkirchen: Betriebsräteseminar<br />

zum Thema „Betriebsrat und<br />

Tarifvertrag“.<br />

Bayern<br />

12. November in München (Hofbräukeller):<br />

„Wert der Arbeit – Welche Gesellschaft<br />

wollen wir? NGG-Konferenz mit Michaela<br />

Rosenberger und Kardinal Marx.<br />

9. bis 11. November in Landshut und 30.<br />

November bis 2. Dezember in Kipfenberg:<br />

„Betriebsrat und Eingruppierung“, Seminar<br />

für Betriebsräte aus der Milchwirtschaft.<br />

15. bis 17. November in Beilngries: „Betriebsrat<br />

und Tarifvertrag – Grundseminar“,<br />

Seminar für Betriebsräte/Tarifkommissionsmitglieder.<br />

21./22. November in Beilngries-Paulushofen:<br />

„Konzernbetriebsratsarbeit“, Betriebsräteseminar.<br />

Südwest<br />

26./27. November in Oberkirch-Ringelbach:<br />

„eg-check II. Teil“, Frauenwochenendseminar.<br />

Ost<br />

19./20. November im Bildungszentrum<br />

Erkner (bei Berlin): „Sozialen Abstieg und<br />

Armut im Alter verhindern“, Landesbezirksseminar.<br />

3./4. Dezember in der Bildungsstätte Clara<br />

Sahlberg (Berlin-Wannsee): Landesfrauenseminar<br />

mit dem Themenschwerpunkt<br />

„Renten- und Sozialpolitik“ und der aktuellen<br />

Frage „Hat die Flüchtlings- und Integrationspolitik<br />

Einfluss darauf?“.<br />

21. November in der NGG-Region Magdeburg:<br />

„Kompetent beraten als Gleichstellungsbeauftragte.<br />

Problemlage geschlechterspezifische<br />

Beschäftigungsverhältnisse und<br />

Lösungsansätze im betrieblichem Alltag“,<br />

Seminar für ehrenamtliche Funktionäre.<br />

Info: www.ngg.net/vorOrt<br />

SERVICE<br />

„Zukunftsorientiert“<br />

TiL steht für „Transfer innovativer Lösungen<br />

für eine zukunftsorientierte Personalpolitik<br />

in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie“.<br />

Das TiL-Projekt wurde vor gut drei Jahren<br />

von der NGG ins Leben gerufen und vom<br />

Bundesministerium für Arbeit gefördert.<br />

Am Projekt teilgenommen haben u.a. Bitburger,<br />

Ferrero, Unilever, Danone, Griesson<br />

de Beukeler, iglo und FrieslandCampina.<br />

Im Vordergrund stand die Erarbeitung von<br />

betrieblichen Konzepten zur Gestaltung<br />

des demografischen Wandels. Dabei ging<br />

es z. B. um die Themen alter(n)sgerechte<br />

Schichtarbeit und Gesundheitsmanagement.<br />

Zum Abschluss des Projekts und als<br />

Anregung für andere Betriebe wurde nun<br />

ein Leitfaden herausgegeben:<br />

www.til-projekt.de<br />

Foto: DGB<br />

V.i.S.d.P.: Maike Rademaker, Deutscher Gewerkschaftsbund, Bundesvorstand, Berlin<br />

Anzeige<br />

SOZIALPOLITIK<br />

DGB startet Rentenkampagne<br />

Die Gewerkschaften fordern einen Kurswechsel in der Rentenpolitik.<br />

Dimitra P., 33 Jahre,<br />

Küchenhilfe<br />

in einer Großküche<br />

Eine öffentliche Debatte über die Zukunft der<br />

Alterssicherung ist überfällig – wir brauchen<br />

jetzt einen Kurswechsel in der Rentenpolitik.<br />

Sonst droht wegen des sinkenden Rentenniveaus<br />

rente-muss-reichen.de<br />

insbesondere den jetzt noch jungen<br />

Beschäftigten später massenhaft der soziale<br />

Abstieg oder gar Altersarmut. Dagegen<br />

wenden sich der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften<br />

mit der im September <strong>2016</strong><br />

gestarteten bundesweiten Rentenkampagne<br />

„Kurswechsel: Die gesetzliche Rente<br />

stärken!” Sie soll bis zu den Koalitionsverhandlungen<br />

nach der Bundestagswahl 2017<br />

laufen. Reiner Hoffmann, DGB-Vorsitzender:<br />

„Unsere zentrale Forderung ist eine Stabilisierung<br />

des gesetzlichen Rentenniveaus. Wir<br />

fordern außerdem, dass das Rentenniveau<br />

langfristig deutlich erhöht werden muss.<br />

Und wir wollen die betriebliche Altersversorgung<br />

stärken und ausweiten.“<br />

Ferienzentrum Les Tourelles<br />

Paradies gefällig?<br />

Im Reisepreis enthalten:<br />

7 Übernachtungen in großzügigen voll ausgestatteten<br />

Ferienwohnungen, ideal zur Selbstversorgung<br />

Bettwäsche, Hand- und Küchentücher, Nebenkosten<br />

und Endreinigung<br />

großer beheizter Innenpool mit Sauna, Dampfbad,<br />

Wärmekabine<br />

WLAN<br />

Buchungscode: Côte d’Azur<br />

KURSWECHSEL:<br />

Rente muss für ein gutes Leben reichen!<br />

Die Gewerkschaften fordern von den Parteien,<br />

dafür zu sorgen, dass wieder gilt: Wer<br />

jahrzehntelang gearbeitet und eingezahlt<br />

hat, muss eine Rente bekommen, von der<br />

man in Würde leben kann. Das soll auch für<br />

die gelten, die ein niedriges Arbeitsentgelt<br />

oder eine brüchige Erwerbsbiografie hatten.<br />

Auch sie dürfen im Alter nicht ungebremst in<br />

die Grundsicherung abrutschen. Auch ihre<br />

Rente muss für ein gutes Leben reichen!<br />

DIE GESETZLICHE<br />

RENTE STÄRKEN!<br />

Bessere Rahmenbedingungen!<br />

Außerdem müssen wir dafür sorgen, dass<br />

es wieder sichere Übergänge in den Ruhestand<br />

gibt, damit nicht gegen Ende des<br />

Arbeitslebens die ganze Lebensleistung<br />

der Menschen entwertet wird, wenn sie es<br />

gesundheitlich nicht mehr bis zum Renteneintrittsalter<br />

schaffen. Zudem brauchen<br />

wir bessere Rahmenbedingungen für die<br />

betriebliche Altersvorsorge. Sie muss auf<br />

einem starken Rentenniveau aufsetzen.<br />

Info: www.rente-muss-reichen.de<br />

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Internet gew-ferien.de<br />

Foto: Andrè Clausen<br />

8<br />

<strong>einigkeit</strong> 5 /<strong>2016</strong>


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Lassen Sie sich Ihr persönliches Angebot erstellen!<br />

Ja, ich möchte ein persönliches Angebot<br />

zur Kfz-Versicherung:<br />

1. Meine persönlichen Angaben<br />

Name:<br />

Vorname:<br />

Straße, Hausnummer:<br />

PLZ, Ort:<br />

Berufliche Tätigkeit:<br />

NGG-Mitglied, Mitgliedsnummer:<br />

Mein Geburtsdatum:<br />

Telefonnummer:<br />

E-Mail-Adresse:<br />

2. Mein Fahrzeug (Pkw)<br />

Amtliches Kennzeichen:<br />

Hersteller-Schlüssel-Nr. (It. Kfz-Schein Ziff. 2.1):<br />

Hersteller (z. B. VW):<br />

Typ-Schlüssel-Nr. / Modell<br />

(It. Kfz-Schein Ziff. 2.2):<br />

Fahrzeugtyp / Modell (z. B. Golf):<br />

Motorleistung kW:<br />

oder PS:<br />

Datum der Erstzulassung:<br />

Datum der Zulassung auf mich:<br />

das Fahrzeug ist auf mich zugelassen<br />

Aktueller Kilometerstand:<br />

Jährliche Kilometerleistung:<br />

Führerschein: Klasse<br />

seit<br />

Nutzung des Fahrzeugs:<br />

nur privat und/oder freiberuflich nur gewerblich<br />

privat und gewerblich<br />

Finanzierung: Leasing kein Leasing<br />

3. Fahrzeugnutzer<br />

ausschließlich Versicherungsnehmer<br />

nur Versicherungsnehmer und/oder (Ehe-)Partner, der mindestens<br />

23 Jahre alt ist<br />

Name:<br />

Vorname:<br />

beliebiger Nutzer von 23 bis 70 Jahren<br />

auch Nutzer unter 23 Jahren und/oder Nutzer ab 71 Jahren:<br />

Geburtsdatum jüngster Fahrer Geburtsdatum ältester Fahrer<br />

4. Wichtige individuelle Angaben<br />

Ich besitze selbst genutztes Wohnungseigentum:<br />

Ein-/Mehrfamilienhaus<br />

ist schon bei der DBV versichert<br />

Eigentumswohnung<br />

Nächtlicher Stellplatz:<br />

Einzel-/Doppelgarage<br />

anderer<br />

Tief-/Sammelgarage (nicht öffentlich)<br />

Anzahl der Vorschäden in den letzten beiden Jahren:<br />

Haftpflicht: Vollkasko: Teilkasko:<br />

Egal was passiert – mit<br />

der DBV bleiben Sie mobil.<br />

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und zusätzlich 3 % Gewerkschaftsbonus sichern.<br />

5. Mein gewünschter Versicherungsschutz<br />

Derzeitige Schadenfreiheitsklasse (SF) und derzeitiger Beitragssatz in %:<br />

Haftpflicht: SF / % Vollkasko: SF / %<br />

Haftpflicht 100 Mio. Euro pauschal (max. 15 Mio. Euro je geschädigte<br />

Person)<br />

Teilkasko mit 150 Euro Selbstbeteiligung<br />

Teilkasko mit 300 Euro Selbstbeteiligung<br />

Vollkasko mit 300 Euro Selbstbeteiligung (Teilkasko 150 Euro SB)<br />

Vollkasko mit 500 Euro Selbstbeteiligung (Teilkasko 150 Euro SB)<br />

Name des Vorversicherers:<br />

Zahlweise:<br />

jährlich<br />

1/2-jährlich<br />

1/4-jährlich<br />

monatlich nur bei SEPA-Lastschriftmandat<br />

SEPA-Lastschriftmandat gewünscht<br />

Ja, ich möchte den/die folgenden Baustein/-e:<br />

Mobilitätsgarantie Schutzbrief<br />

Rabattschutz Top Premium-Schutz Unfallmeldedienst<br />

Ich erkläre mich damit einverstanden, dass die von mir angegebenen<br />

Daten für Werbung, für Versicherungs- und Finanzdienstleistungsprodukte<br />

sowie zu Zwecken der Marktforschung der DBV oder anderen<br />

Unternehmen der AXA Gruppe (zu finden unter www.AXA.de) gespeichert<br />

und genutzt werden. Diese Daten werden nicht außerhalb der<br />

AXA Gruppe weitergegeben.<br />

Ich möchte zu diesem Zweck kontaktiert werden per:<br />

Telefon<br />

E-Mail<br />

Diese Einverständniserklärung kann ich jederzeit widerrufen, insbesondere<br />

per Telefon oder E-Mail.<br />

Datum/Unterschrift<br />

in Partnerschaft mit<br />

MV NGG_DBV_3009 3/<strong>2016</strong><br />

Bitte senden oder faxen Sie das ausgefüllte Formular an: Dein Plus GmbH • Olof-Palme-Straße 19 • 60439 Frankfurt am Main<br />

Fax: 069 95737-555 • E-Mail: mitgliedervorteil@deinplus.de


JUNGE NGG<br />

Wer drin ist, ist besser dran!<br />

Foto: NGG<br />

Vollgepackt mit spannenden Veranstaltungen: Das neue<br />

Bildungsprogramm der jungeNGG ist da.<br />

Die jungeNGG mit ihren 20.000 Mitgliedern<br />

unter 27 Jahren gestaltet nicht nur gute<br />

Ausbildung und gute Arbeitsbedingungen. Sie<br />

bietet auch zahlreiche Seminare: Nun ist es<br />

da – das Bildungsprogramm. Bunt und schick<br />

und prall gefüllt mit spannenden Veranstaltungen.<br />

Ob Cocktail- oder Lebkuchenseminar<br />

oder „große Politik”, zum Beispiel beim<br />

Seminar „Wer die Wahl hat, hat die Qual” in<br />

Grömitz an der Ostsee... Da ist für jeden was<br />

dabei. Und wie immer gilt: Für NGG-Mitglieder<br />

sind Teilnahme, Anreise und Verpflegung<br />

kostenlos.<br />

Info: www.ngg.net/jungeNGG<br />

Ausgewählte Termine<br />

Bayern: Aktiventreffen Bayern All Stars vom<br />

18. bis 20. November <strong>2016</strong> in Nürnberg<br />

Nord: Rhetorik: Hätte ich doch mal was gesagt!<br />

3. bis 5. März 2017 in Hamburg<br />

Nordrhein-Westfalen: Aktiventreffen vom<br />

18. bis 20. November <strong>2016</strong> in Hattingen<br />

Ost : youNGG-ost.blog Aktiventreffen vom<br />

18. bis 20. November <strong>2016</strong> in Berlin<br />

Südwest: Cocktailseminar vom 22. bis 24. Mai<br />

2017 in Frankfurt am Main<br />

Schon gewusst? Infos für Neuanfänger<br />

Mit der Ausbildung beginnt ein neuer Lebensabschnitt.<br />

Das "Dr.-Azubi"-Forum des<br />

DGB antwortet auf die wichtigsten Fragen<br />

zum Aubsildungsstart.<br />

Zum Beispiel jene zum Abschluss des Ausbildungsvertrages.<br />

Dieser muss schriftlich<br />

geschlossen werden und mindestens<br />

folgende Punkte beinhalten:<br />

• Ausbildungsberuf<br />

• Beginn und Dauer der Ausbildung<br />

• Ausbildungsort und -maßnahmen außerhalb<br />

der Ausbildungsstätte<br />

• sachliche und zeitliche Gliederung der<br />

Ausbildung<br />

• tägliche und wöchentliche Arbeitszeit<br />

• Dauer der Probezeit<br />

• Zahlung und Höhe der Vergütung<br />

• Urlaubstage.<br />

Dr. Azubi gibt auch Antworten zu:<br />

• Was bedeutet „Probezeit”?<br />

• Wie hoch ist meine Vergütung?<br />

• Muss ich Überstunden machen?<br />

• Wie hoch ist mein Urlaubsanspruch?<br />

• Wer zahlt Arbeitsmittel und Kleidung?<br />

• Welche Aufgaben gehören zu meiner<br />

Ausbildung?<br />

• Kann ich meinen Ausbildungsplatz<br />

wechseln?<br />

• Gibt es finanzielle Unterstützung?<br />

Info: www.dr-azubi.de<br />

Gleichstellung<br />

Tag der betrieblichen Entgeltgleichheit<br />

Vom 14. Oktober bis zum Jahresende<br />

arbeiten Frauen quasi unentgeltlich – wenn<br />

die statistische Lohnlücke zwischen den<br />

Geschlechtern zurückgerechnet wird. Mit<br />

21 Prozent ist die Entgeltdifferenz zwischen<br />

den Geschlechtern in Deutschland eine der<br />

höchsten in der Europäischen Union. „Das<br />

geplante Entgelttransparenzgesetz bietet<br />

die Chance, beim Thema Lohngerechtigkeit<br />

noch in dieser Legislaturperiode die Weichen<br />

in die richtige Richtung zu stellen“, hat die<br />

NGG-Vorsitzende Michaela Rosenberger<br />

erklärt.<br />

Wir brauchen mehr Transparenz<br />

„Der Mentalitätswechsel, den ein Entgelttransparenzgesetz<br />

in den Betrieben einleiten<br />

wird, ist wichtig: Statt weiter ein Klima der<br />

Geheimniskrämerei bei den Gehältern zu tolerieren,<br />

brauchen wir mehr Transparenz und<br />

Offenheit. Warum sollen Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer nicht ihr Gehalt im<br />

Kontext anderer Gehälter einordnen können?<br />

Eine gesetzliche Regelung sollte aber nicht<br />

nur auf einen individuellen Auskunftsanspruch<br />

setzen. Im Zentrum sollte die Pflicht<br />

zur Anwendung betrieblicher Prüfverfahren<br />

stehen.“<br />

NGG-GewerkschaftssekretärInnen waren<br />

am Tag der Entgeltgleichheit unterwegs und<br />

haben über die NGG-Initiative Lohngerechtigkeit<br />

„:was uns zusteht“ informiert.<br />

Um die Arbeit der Betriebsräte zu unterstützen,<br />

bietet der DGB eine neue Toolbox an, die<br />

neben einer Muster-Betriebsvereinbarung<br />

zum Thema Frauenförderung und Chancengleichheit<br />

auch Beispiele guter Praxis aus<br />

den Unternehmen enthält. Die wirtschaftliche<br />

Unabhängigkeit von Frauen ist zentrales<br />

Anliegen gewerkschaftlicher Frauenpolitik.<br />

Info: www.was-verdient-die-frau.de/toolbox<br />

Foto: NGG<br />

Die NGG-Region Schwaben hat Flugblätter in den Augsburger<br />

Filialen der Bäckereien Ihle, Wolf und Wünsche<br />

verteilt.<br />

10<br />

<strong>einigkeit</strong> 5 /<strong>2016</strong>


WIR GRATULIEREN<br />

60, 65 und 70 Jahre NGG-Mitglied<br />

Wir gratulieren allen, die seit 1956, 1951 und<br />

1946 NGG-Mitglied sind. Die weiteren Namen<br />

veröffentlichen wir in den nächsten Ausgaben<br />

der „<strong>einigkeit</strong>“ .<br />

Region Unterfranken<br />

Seit 60 Jahren Mitglied<br />

Alois Barth, Dieter Endres, Fritz Karl, Helmut<br />

Lurz, Gustav Richter, Adolf Schemm,<br />

Seit 65 Jahren Mitglied<br />

Max Gerl, Karl Loeffler, Guenther Markert<br />

Seit 70 Jahren Mitglied<br />

Elmar Schimmel<br />

Region Darmstadt-Mainz<br />

Seit 65 Jahren Mitglied<br />

Peter Gruenewald<br />

Region Mittelrhein<br />

Seit 60 Jahren Mitglied<br />

Ingo Degner, Jakob Maurer<br />

Seit 65 Jahren Mitglied<br />

Erich Holzhäuser, Werner Neis<br />

Region Rhein-Main<br />

Seit 60 Jahren Mitglied<br />

Gerhard Kahmann, Wolfram Lautner<br />

Seit 65 Jahren Mitglied<br />

Rudolf Bergmann, Günther Bernart, Werner<br />

Jordan, Armin Mergenthal, Rudolf Pohl,<br />

Edmund Schick, Helmut Stein, Peter Trenz,<br />

Hermann Zipp<br />

Seit 70 Jahren Mitglied<br />

Rudolf Kettner, Erich Zibotke<br />

Region Nord-Mittelhessen<br />

Seit 60 Jahren Mitglied<br />

Dieter Göbel, Sigrid Lukas-Umbach, Reinhold<br />

Müller, Heinrich Wagner, Helmut Wagner,<br />

Eckhardt Wicke<br />

Seit 65 Jahren Mitglied<br />

Heinz Bietz, Oswald Grohmann, Wolfgang Müller,<br />

Werner Rückert, Heinz Spohr, Oswald Thron<br />

Region Pfalz<br />

Seit 60 Jahren Mitglied<br />

Erich Becki, Gottfried Berghoff, Manfred<br />

Dejung, Willi Friedrich, Helmut Fuernkranz,<br />

Horst Hartmann, Klaus Müller, Kurt Rech,<br />

Klaus Windecker<br />

Seit 65 Jahren Mitglied<br />

Otto Bergner, Rudi Chalupa, Kurt Rausch,<br />

Hans Schumacher<br />

Seit 70 Jahren Mitglied<br />

Heinz Hanauer, Fritz Wurm<br />

Region Saar<br />

Seit 60 Jahren Mitglied<br />

Karl Goldmann, Leo Hoffmann, Anton Karl,<br />

Annemarie Klein, Norbert Kropp,<br />

Lothar Schmitt, Werner Weirich<br />

Seit 65 Jahren Mitglied<br />

Erwin Christmann, Erika Dingert, Ludwig<br />

Mohr, Manfred Schneider<br />

Seit 70 Jahren Mitglied<br />

Gertrud Arendt, Franz Jacob, Eugen Lex<br />

Region Trier<br />

Seit 60 Jahren Mitglied<br />

Walter Dietrich, Gerhard Metze<br />

Seit 65 Jahren Mitglied<br />

Josef Schilling<br />

Region Schwarzwald-Hochrhein<br />

Seit 60 Jahren Mitglied<br />

Wolfgang Dürrenberger, Werner Gerber,<br />

Anna Hauber, Albert Huber, Adolf Imberi<br />

Seit 65 Jahren Mitglied<br />

Karl Glaser<br />

Region Heilbronn<br />

Seit 60 Jahren Mitglied<br />

Alfred Anger, Manfred Blessing<br />

Seit 65 Jahren Mitglied<br />

Lothar Köhlich, Brunhilde Voith<br />

Region Mittelbaden-Nordschwarzwald<br />

Seit 60 Jahren Mitglied<br />

Alfred Eberhardt, Alfred Hilbert, Fritz Kummer<br />

Seit 65 Jahren Mitglied<br />

Ernst Haug, Adolf Ludwig, Erich Oechsler,<br />

Ernst Schmid, Herta Wünsch<br />

Seit 70 Jahren Mitglied<br />

Werner Mellert<br />

Region Mannheim-Heidelberg<br />

Seit 60 Jahren Mitglied<br />

Karl Dörr, Georg Galm, Dietmar Gemünd,<br />

Hermann Hofmann, Karl Illmer, Heinz Kink,<br />

Günther Milautzki, Horst Muley, Berthold<br />

Neumann, Klaus Oest, Günter Schäfer,<br />

Walter Volz<br />

Seit 65 Jahren Mitglied<br />

Emma Bär, August Diener, Hannelore Eckstein,<br />

Dieter Götzelmann, Franz Hertel, Edwin Jaster,<br />

Josef Kirchner, Günter Lammer, Georg Stein,<br />

Franz Werner<br />

Seit 70 Jahren Mitglied<br />

Anneliese Gentner, Renate Kerner, Eugen<br />

Schnepf, Oswald Wickenhäuser, Else Zähringer<br />

Region Baden-Württemberg-Süd<br />

Seit 60 Jahren Mitglied<br />

Eckhard Arndt, Wilfried Arndt, Eugen Baeurle,<br />

Berthold Ebi, Eberhard Kunkel, Ruth Reckling,<br />

Paul Schuhwerk, Margot Strasser<br />

Seit 65 Jahren Mitglied<br />

Alfred Laeufle, Adalbert Maerkle, Werner<br />

Mueller, Josef Schuhnagel, Edmund Veser<br />

Seit 70 Jahren Mitglied<br />

Walter Auer, Anneliese Gompper, Artur<br />

Horber, Eugen Retter<br />

Foto: NGG<br />

PERSONALIEN<br />

Anne Widder arbeitet seit 1. September<br />

<strong>2016</strong> als Gewerkschaftssekretärin in der<br />

NGG-Region Hamburg-Elmshorn.<br />

Thomas Lißner wurde nach seiner Ausbildung<br />

zum Gewerkschaftssekretär zum<br />

1. Oktober in der Region Dresden-Chemnitz<br />

übernommen.<br />

Im Ruhestand sind seit 1. September<br />

Kurt Graß, ehemals Gewerkschaftssekretär<br />

in der Ortsstelle Ostsachsen in Bautzen,<br />

und seit 1. Oktober Heidi Floigl, ehemals<br />

Referatsleiterin in der Hauptverwaltung in<br />

Hamburg.<br />

Ihre Ausbildung zum/zur GewerkschaftssekretärIn<br />

aufgenommen haben am<br />

17. August<br />

David Monjau im NGG-Landesbezirk Südwest<br />

und am 1. September<br />

Tim Lünnemann im Landesbezirk Bayern.<br />

Weitere SekretärInnen zur Ausbildung (SzA)<br />

sind seit 1. Oktober<br />

Michael Schweiger und Laura Schimmel<br />

innerhalb des Landesbezirks Bayern,<br />

Zuhal Demir innerhalb des NGG-Landesbezirks<br />

Südwest,<br />

Inga Kristina Schneider und Lisa Baumeister<br />

innerhalb des Landesbezirks Nordrhein-<br />

Westfalen sowie Anna Basten innerhalb des<br />

Landesbezirks Ost.<br />

Die neuen SekretärInnen zur Ausbildung zusammen<br />

mit der NGG-Vorsitzenden Michaela Rosenberger.<br />

(2. von links)<br />

WIR GRATULIEREN...<br />

... zum Geburtstag:<br />

Dr. Herbert Grimberg, Vorsitzender des<br />

Landesbezirks Nord, 60 Jahre;<br />

Georg Schneider, Geschäftsführer der<br />

Region Rosenheim-Oberbayern, 60 Jahre;<br />

Monika Leichtenberger, Gewerkschaftssekretärin<br />

in der Region Thüringen, 60 Jahre;<br />

Horst Brehm, ehemaliger Leiter des Bildungszentrums<br />

Oberjosbach, 80 Jahre;<br />

Anni Rahm, ehemalige Gewerkschaftssekretärin<br />

in der Region Niederbayern, 80 Jahre;<br />

Rolf Hille, ehemaliger Gewerkschaftssekretär<br />

in der Region Magdeburg, 80 Jahre;<br />

Gunther Kenk, ehemaliger Geschäftsführer<br />

der Region Mecklenburg-Vorpommern,<br />

65 Jahre.<br />

<strong>einigkeit</strong> 5 /<strong>2016</strong> 11


INTERNATIONALES<br />

Menschen<br />

machen<br />

sich stark!<br />

EU plant Reform der Entsende-Richtlinie<br />

Die EU-Kommission hat angekündigt, die<br />

sogenannte Entsende-Richtlinie zu überarbeiten.<br />

Die Regeln des Binnenmarktes in der EU<br />

haben bisher Lohndumping und Ausbeutung<br />

von ArbeitnehmerInnen, die von ihren<br />

ArbeitgeberInnen in andere EU-Länder<br />

entsandt werden, nicht eingedämmt. Im Gegenteil.<br />

Die Forderung nach gleichem Lohn<br />

für gleiche Arbeit am gleichen Ort ist noch<br />

nicht umgesetzt. Die Erfahrungen mit der<br />

geltenden Entsende-Richtlinie sind im Organisationsbereich<br />

der NGG ausgesprochen<br />

schlecht. Dies betrifft den Fleischbereich,<br />

aber nicht nur diesen. Die Kontrollen der<br />

Spielregeln sind nicht effektiv. Zwischen<br />

den einzelnen Ländern herrscht eine Art<br />

organisierte Verantwortungslosigkeit.<br />

Anspruch auf Mindeststandards<br />

Die von ihren Unternehmen nach Deutschland<br />

entsandten ArbeitnehmerInnen haben<br />

Anspruch auf den allgemeinen gesetzlichen<br />

Mindestlohn bzw. geltende Branchenmindestlöhne<br />

(z. B. Fleisch) sowie auf die<br />

gesetzlichen Mindeststandards im Hinblick<br />

Bunge-Betriebsräte kooperieren<br />

Der europäische Betriebsrat der Bunge<br />

Europe wurde in 2004 gegründet. Die<br />

Delegierten aus den deutschen Standorten<br />

haben sich nun mit weiteren zehn Betriebsräten<br />

aus sieben Ländern zum Informationsaustausch<br />

getroffen.<br />

Die Bunge-Gruppe ist weltweit<br />

eines der größten Handels- und<br />

Verarbeitungsunternehmen von<br />

Öl- und Getreidesaaten. Sie ist<br />

mit rund 35.000 Beschäftigten<br />

in 30 Ländern vertreten. Zu den<br />

Unternehmensfeldern gehören der<br />

Handel und die Verarbeitung von<br />

Agrarprodukten und Düngemitteln<br />

sowie die Produktion von Nahrungsmitteln<br />

wie Speiseölen.<br />

Die Besichtigung einer Produktionsstätte<br />

in Lehlio bei Bukarest gehörte<br />

Kurz erklärt<br />

Entsendung: Wenn ein/e UnternehmerIn Aufträge in einem anderen EU-Land erledigen<br />

will, kann sie/er dies mit bei ihm/ihr angestellten ArbeitnehmerInnen tun. Die<br />

Beschäftigten bleiben dann sog. Entsendete statt angestellt. Im Heimatland bleiben<br />

sie auch in der Sozialversicherung. Die Regeln des Aufnahmestaates gelten nur eingeschränkt.<br />

In der EU sind rund 1,9 Millionen Menschen im Rahmen von Entsendung<br />

beschäftigt. Die Zahl der Entsendungen ist zwischen 2010 und 2014 um 45 Prozent<br />

gestiegen. Die Entsendung muss vorübergehend sein.<br />

auf gesetzlichen Mindesturlaub, Arbeitsschutz,<br />

Höchstarbeitszeiten. Anspruch auf<br />

den Tariflohn haben sie nicht.<br />

Der Vorschlag der EU-Kommission sieht u.a.<br />

vor, die Entsendung zu den Bedingungen<br />

des Heimatlandes auf 24 Monate zu begrenzen.<br />

Danach soll eine weitere Entsendung<br />

möglich sein, dann aber zu den Regeln des<br />

Zielstaates. Das ist viel zu lang. Künftig<br />

sollen entsandte ArbeitnehmerInnen im<br />

Aufnahmestaat in den Genuss der gleichen<br />

Vorschriften über Entlohnungs- und Arbeitsbedingungen<br />

kommen wie lokale ArbeitnehmerInnen.<br />

Dies würde bedeuten, dass die<br />

in Gesetzen und in allgemeinverbindlichen<br />

ebenso zum Programm wie die kritische<br />

Befragung der europäischen Geschäftsführung<br />

von Bunge. Bunge wird in diesem<br />

Jahr zwei Standorte des Megakonzerns<br />

Cargill in den Niederlanden und Frankreich<br />

übernehmen. Bereits übernommen wurden<br />

zwei Standorte der traditionsreichen Walter<br />

Leonhard Hülsken (Betriebsrat Bunge Werk Hilter), Peter Buddenberg<br />

(NGG), Joachim Ningel (BR-Vorsitzender Bunge Werk Mannheim), Detlef<br />

Steinbrecher (BR-Vorsitzender Bunge Werk Hilter)<br />

Foto: NGG<br />

Tarifverträgen festgelegten Vorschriften in<br />

allen Branchen auf entsandte Arbeitnehmer<br />

angewandt würden. Weiterhin könnten Mitgliedsstaaten<br />

festlegen, dass Unterauftragnehmer<br />

ihren Arbeitnehmern das gleiche<br />

Entgelt zahlen müssen wie der Hauptauftragnehmer.<br />

Aus Sicht der NGG und des DGB reicht der<br />

vorliegende Entwurf der EU-Kommission<br />

jedoch nicht aus. Wichtig ist, dass der Missbrauch<br />

durch Briefkastenfirmen oder Scheinentsendungen<br />

wirksam verhindert wird.<br />

Hierzu sind mehr und bessere Kontrollen<br />

erforderlich. Die Entsendung muss zeitlich<br />

eingeschränkt werden.<br />

Rau Lebensmittelwerke GmbH in Hilter bei<br />

Osnabrück und im rheinländischen Neuss.<br />

SOLIDARITÄTSFONDS<br />

Aus dem Solidaritätsfonds für internationale<br />

gewerkschaftliche Arbeit unterstützt<br />

die NGG verfolgte GewerkschafterInnen<br />

und ihre Familien. In besonderen Notfällen<br />

gibt es auch direkt Hilfe für die gewerkschaftliche<br />

Arbeit. Bitte helft mit<br />

und überweist eine Geldspende auf unser<br />

NGG-Konto:<br />

SEB-Bank AG<br />

IBAN: DE86 2001 0111 1132 026600<br />

BIC: ESSEDE5F200<br />

Kennwort: Solidaritätsfonds für<br />

internationale gewerkschaftliche Arbeit<br />

12<br />

<strong>einigkeit</strong> 5 /<strong>2016</strong>

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