Firmenmagazin Krux Heft 2 2016
2. Ausgabe KRUX REPORT Beim Spielen lernen Tipps für häusliche Pflege Krux in Aktion Strahlende Kinderaugen sind der schönste Lohn
- Seite 2 und 3: 2 Liebe Leserin, lieber Leser! Viel
- Seite 4 und 5: 4 Strahlende Kinderaugen sind der s
- Seite 6 und 7: 6 Der etwas andere Kindergarten Von
- Seite 8 und 9: 8 Krux in Aktion Wer sich als Unter
- Seite 10 und 11: 10 Kompressionstherapie in der Prax
- Seite 12 und 13: 12 Therapieerfolge durch Vibrations
- Seite 14 und 15: 14 Tipps und Tricks für die häusl
- Seite 16: Orthopädie-Technik Krux GmbH Kaise
2. Ausgabe<br />
KRUX REPORT<br />
Beim Spielen lernen<br />
Tipps für häusliche Pflege<br />
<strong>Krux</strong> in Aktion<br />
Strahlende<br />
Kinderaugen<br />
sind der schönste Lohn
2<br />
Liebe Leserin, lieber Leser!<br />
Viel Zeit ist vergangen seit dem Erscheinen unseres ersten<br />
<strong>Firmenmagazin</strong>s, dem <strong>Krux</strong>-Report. Eine Zeit, in der wir wieder<br />
einmal so manche Herausforderung gemeistert haben – wenn<br />
es darum ging, umfassend zu beraten, Lösungen zu finden oder<br />
auch „nur“ Termine einzuhalten. Eine Zeit aber auch, in dem<br />
das <strong>Krux</strong>-Team über das Alltagsgeschäft hinaus wieder so einiges<br />
auf die Beine gestellt hat, zum Beispiel durch die Beteiligung an<br />
Veranstaltungen, aber auch mit Schulungen und Infoabenden.<br />
Mit allem, was wir tun, verfolgen wir aber letztlich nur ein Ziel:<br />
Wir wollen unsere Kunden rundum zufriedenstellen. Daher<br />
lassen wir unsere Arbeit und die Betriebsabläufe Jahr für Jahr<br />
von unabhängiger Seite durchleuchten. Wie der jüngste Check<br />
ausgegangen ist, lesen Sie auf dieser Seite. Was in einer solchen<br />
Überprüfung allerdings nicht bewertet wird, ist die Bandbreite<br />
des Angebots – schade eigentlich! Denn welches Sanitätshaus<br />
kann schon mit einem ausgewählten Sortiment an pädagogisch<br />
sinnvollen, schadstofffreien Spielsachen<br />
aufwarten? Oder mit hochwertigen<br />
Hausschuhen namhafter Hersteller?<br />
„Bei Ihnen finden wir jedes Mal ein<br />
passendes Geschenk, das gut ankommt“, bestätigen uns unsere<br />
Kunden immer wieder.<br />
Mit diesem <strong>Heft</strong> wollen wir Ihnen nicht nur unsere Arbeit<br />
näherbringen. Wir freuen uns auch, dass wir erneut<br />
Experten aus den verschiedensten Bereichen gewinnen<br />
konnten, die den <strong>Krux</strong>-Report mit Gastbeiträgen bereichern.<br />
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine anregende Lektüre.<br />
Tilman <strong>Krux</strong><br />
Geschäftsführer Sanitätshaus <strong>Krux</strong><br />
Tilman <strong>Krux</strong><br />
Orthopädietechniker-Meister<br />
Überwachungsaudit erneut bestanden<br />
Dass in seinem Unternehmen alles rund läuft, hat Tilman <strong>Krux</strong> jetzt schwarz auf weiß: Wie in jedem<br />
Jahr wurden die Betriebsabläufe im Rahmen eines sogenannten Überwachungsaudits auf Herz und<br />
Nieren geprüft. „Erfolgreich bestanden“ lautete das erfreuliche Ergebnis, das Dipl. Ing. Günter Huth,<br />
unabhängiger Prüfer, zum Abschluss verkünden konnte. Für Tilman <strong>Krux</strong> und sein Team ist<br />
diese Bestätigung Ansporn, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen.<br />
Immer mehr Unternehmen entschließen<br />
sich zur Einführung eines Qualitätsmanagementsystems<br />
nach ISO-Normen.<br />
Die Gründe sind vielfältig: Die Kunden<br />
oder Kostenträger legen zunehmend<br />
Wert auf eine Zertifizierung und die<br />
Konkurrenz schläft nicht. Vor allem<br />
aber soll hierdurch eine Verbesserung<br />
der internen Abläufe erreicht werden –<br />
zum Vorteil der Kunden.<br />
Tilman <strong>Krux</strong> war 2001 einer der Ersten in<br />
der Branche, der sich mit der Einführung<br />
eines Qualitätsmanagementsystems<br />
befasste und sein Unternehmen nach<br />
DIN EN ISO 9001 und DIN EN ISO<br />
13485 zertifizieren ließ. Effektivität<br />
und Effizienz des eingeführten<br />
Organisationssystems werden seitdem<br />
regelmäßig durch eine unabhängige<br />
Stelle überprüft.<br />
Neutrale Bewertung<br />
Die Zertifizierung ist eine jährlich zu<br />
wiederholende, neutrale Bewertung der<br />
Qualitätsfähigkeit des Unternehmens<br />
durch eine anerkannte Stelle mit dem<br />
Ziel, Vertrauen gegenüber den Kunden<br />
und Krankenkassen zu schaffen. Im<br />
Rahmen dieser sogenannten Audits<br />
(von lateinisch audire = hören) werden<br />
die in einem Organisationshandbuch<br />
beschriebenen Abläufe im Unternehmen<br />
stichprobenartig überprüft.<br />
So verfolgt beispielsweise der Auditor,<br />
wie ein Auftrag durch das Unternehmen<br />
läuft, Schritt für Schritt, vom ersten<br />
Kundenkontakt über den Kostenvoranschlag<br />
an die Krankenkasse bis zur<br />
Auslieferung, Wartung der Hilfsmittel<br />
und Nachbetreuung der Kunden. Dabei<br />
wird das „Regelwerk“ des Qualitätsmanagementsystems,<br />
welches sich das<br />
Unternehmen zum Beispiel in Form von<br />
Verfahrensanweisungen, Formularen<br />
und Handlungsleitfäden gegeben hat,<br />
begutachtet und hinterfragt nach den<br />
Kriterien:<br />
• Wer ist verantwortlich?<br />
• Welche Informationen, Materialien<br />
und Unterlagen werden für den<br />
jeweiligen Arbeitsschritt benötigt?<br />
• Was ist das Ergebnis dieses Schrittes?<br />
• Wie qualifiziert ist das Personal?<br />
• Wie werden die Mittel eingesetzt?<br />
• Welches ist der nächste Schritt?<br />
Tilman <strong>Krux</strong>: „Durch das Überwachungsaudit<br />
erhalte ich wertvolle Hinweise,<br />
wie ich die Abläufe in meinem Hause<br />
weiterentwickeln und letztendlich die<br />
Kundenzufriedenheit weiter steigern<br />
kann.“ Die jährliche Zertifizierung hat<br />
daher längst ihren festen Platz im Terminkalender<br />
des Sanitätshauses <strong>Krux</strong>.<br />
Die Unternehmensabläufe wurden durch den<br />
Auditor kritisch unter die Lupe genommen.
KRUX REPORT<br />
3<br />
Das Kind im Mittelpunkt<br />
Von Tilman <strong>Krux</strong><br />
Sanitätshaus – Orthopädietechnik – Hilfsmittel: Wer denkt bei diesen Begriffen schon an Kinder?<br />
In der Praxis sieht das anders aus. Die Versorgung unserer jüngsten Kunden, gerade im<br />
Bereich der Orthopädietechnik, macht einen ganz erheblichen Teil unserer<br />
täglichen Arbeit aus. Viele Kinder sind mit Handicaps behaftet – die einen<br />
nur ganz geringfügig oder vorübergehend, andere haben schwerste<br />
Einschränkungen, oft ihr Leben lang. Diese Kinder in jedem<br />
Abschnitt ihres jungen Lebens optimal zu versorgen, stellt<br />
im Vergleich zu Erwachsenen einen Orthopädietechniker<br />
vor eine ungleich schwierigere Aufgabe.<br />
Soll ein Kind mit einem Hilfsmittel versorgt werden, kommt es<br />
nicht ausschließlich darauf an, dass es selbst mit dem Produkt<br />
gut zurechtkommt und zufrieden ist. Vielmehr gilt es,<br />
die verschiedensten Interessen aller Personen, die in seinem<br />
Alltag eine Rolle spielen, bestmöglich zu vereinen.<br />
So ist es aus meiner Sicht unerlässlich, mit allen<br />
Beteiligten das Gespräch zu suchen, noch besser,<br />
sie alle an einen Tisch zu bekommen, bevor ich mit<br />
der Konzeption beginne. Der behandelnde Arzt, der<br />
Physiotherapeut, der Ergotherapeut, Eltern, Lehrer<br />
oder Erzieher – sie alle sollen ihre Vorstellungen<br />
äußern und begründen dürfen. Und natürlich ist<br />
auch das Kind selbst gefragt.<br />
Spaß an<br />
der Arbeit<br />
Erfahrung<br />
Mediator-Funktion<br />
Sämtliche Wünsche der Beteiligten zu erfüllen,<br />
ist allerdings zuweilen schlicht unmöglich. Meine<br />
Funktion sehe ich dann als eine Art Mediator,<br />
der sich gegenüber allen Argumenten offen zeigt<br />
und versucht den bestmöglichen Kompromiss<br />
herbeizuführen, mit dem am Ende jeder zufrieden ist.<br />
Im direkten Kontakt mit diesen Personen erhalte ich<br />
weitere wertvolle Informationen, die unbedingt in<br />
die Planung einfließen sollen, beispielsweise zum<br />
Entwicklungsstand, eventuellen Entwicklungsverzögerungen<br />
oder einer geistigen Beeinträchtigung des Kindes.<br />
Weitere Besonderheit bei der Versorgung von Kindern: Sie<br />
wachsen noch – ein Umstand, der sowohl bei der Konzeption<br />
Berücksichtigung finden muss als auch bei der Häufigkeit der sich<br />
anschließenden Kontrolltermine.<br />
Gespräche<br />
Zuwendung<br />
Zeit<br />
Einfühlungsvermögen und Geduld gefragt<br />
Für mich stellt die Versorgung eines Kindes stets eine enorme, aber auch willkommene<br />
Herausforderung dar. Jede Produktanfertigung für einen jungen Menschen ist hoch individuell<br />
und extrem zeitaufwendig. Sie erfordert außerdem viel Geduld, nicht nur bei den einzelnen Herstellungsschritten,<br />
sondern auch im Umgang. Denn Kinder haben Ängste, verweigern die erforderliche Mitarbeit, sind passiv<br />
oder aggressiv, brauchen viel Zeit und Zuwendung. Um dennoch das optimale Ergebnis zu erzielen, sind ein hohes Maß an<br />
Einfühlungsvermögen, auch gegenüber den Eltern, und viel Erfahrung erforderlich. Regelmäßige Fortbildungen sind für diese<br />
verantwortungsvolle Tätigkeit ebenso unerlässlich wie der ständige interdisziplinäre Austausch.<br />
Spaß an der Arbeit<br />
Doch neben all diesen unbestritten wichtigen fachlichen und menschlichen Herausforderungen ist für mich auch nach<br />
Jahrzehnten der Spaß an der Arbeit immer noch der Motor für mein Engagement.<br />
Und schließlich: Das Ergebnis gibt mir wieder viel von dem zurück, was ich eingesetzt habe.
4<br />
Strahlende Kinderaugen<br />
sind der schönste Lohn<br />
Aroldo ist sechseinhalb Jahre alt. Ein aufgewecktes Kind, das durch<br />
seinen Humor und seine Schlagfertigkeit verblüfft und seine<br />
Umgebung rasch für sich einnimmt. Ein Kind wie viele – und auch<br />
wieder nicht. Denn eines unterscheidet Aroldo von den meisten seiner<br />
Altersgenossen: Eine angeborene Erkrankung hindert ihn daran,<br />
es anderen Sechsjährigen gleichzutun.<br />
Rennen, hüpfen, Fußball spielen, kurz<br />
all das, wofür man sicher auf beiden<br />
Beinen stehen und gehen können muss,<br />
wird wohl nie auf Aroldos Freizeitplan<br />
stehen. Heute aber strahlt der Lockenkopf<br />
übers ganze Gesicht: Gerade hat<br />
er seine neue Orthese bekommen,<br />
ein abenteuerlich aussehendes Gestell<br />
aus Schienen, Gurten und Polstern,<br />
in dem seine Beine fixiert sind.<br />
Nicht gerade das, wovon ein Junge in<br />
seinem Alter träumt. Für Aroldo<br />
aber ist der Apparat der Schlüssel zu<br />
größerer Mobilität und damit mehr<br />
Unabhängigkeit. Spina bifida, auch<br />
bekannt als Offener Rücken, lautete die<br />
Diagnose, mit der man Aroldos Eltern<br />
nach der Geburt ihres Kindes<br />
konfrontierte. Hierbei handelt es sich<br />
um eine Neuralrohrfehlbildung – der<br />
Wirbelkanal der Wirbelsäule ist nicht<br />
vollständig ausgebildet – bei der es zur<br />
Aussackung von Rückenmark kommt.<br />
Die Krankheit kann verschiedene Ausprägungen<br />
haben und sich dementsprechend<br />
unterschiedlich auswirken<br />
– von nur geringfügigen Beeinträchtigungen<br />
bis hin zu schwersten<br />
Schäden wie Lähmungen, fehlende<br />
Kontrolle über Darm und Blase sowie<br />
Bildung eines Hydrozephalus, umgangssprachlich<br />
als Wasserkopf bezeichnet.<br />
Gelähmt trotz Operation<br />
Aufgrund der heutigen Möglichkeiten<br />
pränataler Diagnostik ist es möglich,<br />
die Erkrankung bereits im Mutterleib<br />
festzustellen. Die betroffenen Kinder<br />
werden in der Regel per Kaiserschnitt<br />
auf die Welt geholt und müssen wegen<br />
des Infektionsrisikos möglichst sofort von<br />
Neurochirurgen operiert werden.<br />
In Aroldos Fall wussten die Eltern vor<br />
-<br />
Wie eine Orthese entsteht<br />
Schritt 1: Am Anfang steht die Konzeption. Das heißt, es wird gefragt, was das Kind oder der Erwachsene<br />
mithilfe der Orthese können soll. Darüber hinaus ist es wichtig, das genaue Krankheitsbild zu kennen.<br />
Durch Palpation (Abtasten) verschafft sich der Orthopädietechniker einen aktuellen Eindruck, der mit in die Planung einfließt.<br />
Im Fall von Aroldo soll die Orthese das Knöchel-, Knie- und Hüftgelenk stabilisieren, hierdurch den Körper aufrichten<br />
und den Jungen in die Lage versetzen zu gehen.<br />
Schritt 2: Ein Gipsabdruck des zu korrigierenden Körperteils, hier<br />
Beine und Becken, wird genommen, und zwar in weitestgehend<br />
korrigierter Körperhaltung. Ein Gipsnegativ entsteht. Bereits in<br />
diesem Arbeitsschritt wird ein Maßblatt für die spätere<br />
Anfertigung angelegt.<br />
Schritt 3<br />
Schritt 2<br />
Schritt 3: Am Gipsnegativ werden nach den ermittelten Maßen<br />
die Gelenkdrehpunkte von Knöchel-, Knie- und Hüftgelenk<br />
angezeichnet.<br />
Schritt 4<br />
Schritt 4: Das Negativ wird mit einem Gipsbrei ausgegossen.<br />
Nach der Aushärtung braucht nur die Außenform abgelöst<br />
zu werden und man erhält ein Gipspositiv, das bereits<br />
ein sehr detailliertes Abbild des zu versorgenden Körperteils<br />
darstellt.
KRUX REPORT<br />
5<br />
seiner Geburt nichts von der Erkrankung.<br />
Unmittelbar nach der Diagnose Spina<br />
bifida wurde der Neugeborene in die<br />
Universitätsklinik Freiburg verlegt und<br />
dort operiert. Dennoch bleibt er wohl für<br />
den Rest seines Lebens querschnittsgelähmt.<br />
Er kann die Muskeln seiner Beine<br />
nicht bewusst bewegen und somit<br />
Knöchel-, Knie- und Hüftgelenk nicht<br />
stabilisieren. Ohne Unterstützung würde<br />
er im Stand einfach zusammenklappen.<br />
Fortbewegen könnte er sich nur robbend,<br />
unter Zuhilfenahme seiner Arme.<br />
Stützende Schiene<br />
Dass der Junge dennoch in der Lage ist<br />
zu stehen und zu gehen, verdankt er<br />
einer Orthese. Hierbei handelt es sich,<br />
einfach ausgedrückt, um eine Schiene,<br />
die den Körper da unterstützt, wo die<br />
erforderlichen Funktionen nicht oder<br />
nicht ausreichend vorhanden sind.<br />
Bereits im Alter von drei Jahren erhielt<br />
der Kleine seine erste Orthese. Ziel war<br />
nicht nur, ihm eine Fortbewegung in<br />
aufrechter Haltung zu ermöglichen. Im<br />
Blickpunkt standen und stehen auch<br />
die weiteren zentralen Vorteile dieser<br />
sogenannten Vertikalisierung, wie zum<br />
Beispiel der positive Einfluss auf Kreislauf,<br />
Atmung, Knochenwachstum,<br />
Orientierung im Raum und körperliche<br />
Fitness. Außerdem wird im Gegensatz<br />
zur Fortbewegung mit dem Rollstuhl<br />
die vorhandene Restmuskulatur genutzt<br />
und so verhindert, dass diese gänzlich<br />
verkümmert.<br />
Viel Erfahrung nötig<br />
Einige Wochen sind ins Land gegangen<br />
vom ersten Kontakt mit Orthopädietechniker-Meister<br />
Tilman <strong>Krux</strong> bis zu dem<br />
Tag, an dem Aroldo die ersten Schritte<br />
mit seinem neuen Hilfsmittel wagen<br />
kann. Denn die Orthese ist das Ergebnis<br />
aufwendiger und sorgfältiger Arbeit,<br />
von der Konzeption bis zur Übergabe<br />
des fertigen Produkts. Immer wieder<br />
muss gemessen, geplant, modelliert,<br />
anprobiert und eventuell korrigiert<br />
werden. Eine entsprechende fachliche<br />
Qualifikation und viel Erfahrung des<br />
Orthopädietechnikers sind notwendig,<br />
damit das Hilfsmittel schließlich perfekt<br />
sitzt und die ihr zugedachte Funktion<br />
erfüllt.<br />
Aroldos Orthese passt optimal. Dennoch<br />
ist sich der Junge auch mit seinen sechs<br />
Jahren schon über eines im Klaren:<br />
Gesunde Beine kann auch die beste<br />
Orthese nicht ersetzen. „Bei einem<br />
schwerbehinderten Jungen wie Aroldo<br />
kann durch eine Orthese nie die<br />
vollständige Mobilität erreicht werden“,<br />
erläutert Tilman <strong>Krux</strong>. Selbst bei intensivstem<br />
Training wird er immer langsamer<br />
sein als ein „normaler“ Fußgänger,<br />
mit nicht behinderten Gleichaltrigen<br />
kann er niemals mithalten.<br />
Rollstuhl für lange Strecken<br />
Die Orthese ist allerdings nicht das einzige<br />
Hilfsmittel, um Aroldo zu mehr Mobilität<br />
zu verhelfen. Ergänzend kommt ein<br />
Rollstuhl zum Einsatz. „Der Rolli ist für<br />
schnelle und lange Wege gedacht. Mit<br />
der Orthese, die das Kind im Rollstuhl<br />
anbehält, kann es zum Beispiel Stufen<br />
überwinden, um in ein Gebäude zu<br />
gelangen“, erläutert Tilman <strong>Krux</strong>.<br />
Endlich ist der Tag der Übergabe da:<br />
Eine ganz schöne Prozedur muss Aroldo<br />
über sich ergehen lassen, bis das neue<br />
Stück sachgerecht angelegt ist. Doch<br />
nun geht es ab auf die Probestrecke.<br />
Und während er die ersten, ziemlich<br />
anstrengenden Schritte wagt, blicken<br />
strahlende Kinderaugen in die Runde.<br />
Tilman <strong>Krux</strong>: „Das ist der schönste Lohn<br />
für meine Arbeit.“<br />
Schritt 8<br />
Schritt 5: Als „Zweckmodellieren“ wird die Veränderung des<br />
Gipspositivs in Richtung der gewünschten Körperhaltung<br />
bezeichnet. So können zum Beispiel die Winkelgrade verändert<br />
werden, um ein in Bezug auf die Konzeption korrigiertes Modell<br />
zu erhalten.<br />
Schritt 6: Eine Probeorthese wird angefertigt und anprobiert,<br />
die in Form und Funktion dem endgültigen Produkt<br />
schon sehr nahe kommt. Eventuell erforderliche Korrekturen,<br />
auch am Gipsmodell, können in diesem Stadium ohne<br />
Weiteres erfolgen.<br />
Schritt 7: Nun wird die eigentliche Orthese in Carbonfaserlaminat-<br />
Technik gearbeitet. Hierbei werden Carbonfasermatten<br />
auf das Modell aufgebracht. Anschließend erfolgt<br />
die Einarbeitung der Passteile, in diesem Fall Knöchel-, Knie- und<br />
Hüftgelenk, zwischen die Fasermatten. Die erforderliche<br />
Stabilität erreicht der Orthopädietechniker, indem er Harz<br />
in den Hohlraum zwischen Modell und Matten einfüllt.<br />
Schritt 7<br />
Schritt 8: Bei mehreren statischen<br />
und dynamischen<br />
Anproben werden sämtliche<br />
Maße, Formen und konzipierte<br />
Funktionen genau überprüft<br />
und erforderliche Änderungen<br />
vorgenommen, bis die optimale<br />
Passform erreicht ist.<br />
Schritt 9: Zur endgültigen Fertigstellung<br />
müssen nun noch<br />
die Kanten, Verschlüsse und<br />
Verschlusspolster endbearbeitet<br />
werden, danach wird die<br />
Orthese mit einem Innenfutter<br />
versehen.<br />
Schritt 9<br />
Schritt 10: Der Abgabetermin steht an: Gemeinsam<br />
mit den Eltern erfolgt eine letzte Anprobe mit<br />
Einweisung in den Gebrauch.<br />
Schritt 11: Nach einer Eingewöhnungsphase wird ein<br />
Kontrolltermin durchgeführt.
6<br />
Der etwas andere Kindergarten<br />
Von Günter Fier, Leiter der inklusiven Kindertagesstätte Mullewapp in Rastatt<br />
Wenn ein Kind in den Kindergarten kommt, gleich ob behindert oder<br />
nicht, sind die folgenden drei oder vier Jahre mit die prägendsten in<br />
seinem Leben. Das Kind trennt sich in der Regel zum ersten Mal von<br />
seinen Eltern, begegnet gleichaltrigen Jungen und Mädchen und muss<br />
sich dabei vollkommen neue Fertigkeiten und Verhaltensweisen<br />
aneignen. Soziale, kognitive und motorische Fähigkeiten werden erlernt<br />
und weiterentwickelt. Dies gilt für Kinder im Regelkindergarten ebenso<br />
wie für die Besucher der inklusiven Kindertagesstätte Mullewapp im<br />
Rastatter Westring, in der Kinder mit Körper- und Mehrfachbehinderung<br />
sowie mit Seh- und Hörschädigungen betreut und gefördert werden.<br />
Kleine Gruppen von vier bis sechs Kindern bieten<br />
die Möglichkeit einer individuellen Betreuung und<br />
Förderung.<br />
„Mut tut gut“ – der Leitspruch des Trägers<br />
der Einrichtung, der Reha-Südwest,<br />
und der Satz des englischen Philosophen<br />
John Locke (1632-1704) „Die größte<br />
Kunst ist, den Kleinen alles, was sie tun<br />
oder lernen sollen, zum Spiel und Zeitvertreib<br />
zu machen“, gehören zu den<br />
Säulen unseres täglichen Handelns.<br />
Vielfältige Angebote<br />
und Aktivitäten<br />
Jeder Tag in der Kindertagesstätte<br />
soll für die Jungen und Mädchen lehrreich,<br />
fördernd, spannend, interessant,<br />
ermutigend und mit Spaß und Liebe<br />
gestaltet sein. Dies wollen wir mit vielfältigen<br />
Angeboten und Aktivitäten<br />
erreichen: Regelmäßiges Schwimmen,<br />
Psychomotorik in der Sporthalle, Kooperation<br />
mit dem allgemeinen Kindergarten<br />
St. Laurentius in Rastatt,<br />
gruppenübergreifende Projektarbeit,<br />
ein Snoezelenraum, Musikprojekte und<br />
Ferienfreizeiten, ein bilinguales Projekt<br />
und Yoga sind nur einige Beispiele hierfür.<br />
Unsere Aufgabe ist es, noch nicht schulpflichtige<br />
oder wegen fehlender Schulreife<br />
zurückgestellte Kinder mit Körperund<br />
Mehrfachbehinderung sowie mit<br />
Flankiert wird die Arbeit der inklusiven Kindertagesstätte<br />
durch den Förderverein „Rasselbande“,<br />
der sich nicht nur als „Geldbeschaffer“ versteht,<br />
sondern vielmehr als ein Instrument, Eltern und<br />
Kinder auch nach der Zeit in der Kita Mullewapp<br />
zu begleiten und ihnen Lebenshilfe zu geben.<br />
Weitere Infos zum Förderverein gibt es unter<br />
www.rasselbande-rastatt.de.<br />
Spannende und mit viel Spaß und Liebe<br />
gestaltete Tage erleben die Kleinen in der<br />
Kindertagesstätte Mullewapp. Zu den<br />
zahlreichen dort angebotenen Aktivitäten<br />
zählt auch das „Verzieren” eines Autos.<br />
Seh- und Hörschädigung vom vollendeten<br />
zweiten Lebensjahr an zu fördern.<br />
Insbesondere die Vorbereitung auf den<br />
Besuch der Schule für Körperbehinderte,<br />
einer anderen adäquaten Förderschule<br />
oder einer allgemeinen Grundschule<br />
stehen dabei im Fokus.<br />
Zur Verwirklichung unseres Auftrags<br />
sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
mit Engagement, persönlicher Befähigung,<br />
hoher Motivation und der<br />
Bereitschaft zu ständiger Fortbildung<br />
notwendig. So arbeiten in der Einrichtung<br />
Fachlehrerinnen, Erzieherinnen,<br />
Physiotherapeutinnen, eine Kinderkrankenschwester,<br />
eine Logopädin, eine<br />
Ergotherapeutin, Sonderschullehrer<br />
und ein Musikpädagoge. Sie werden<br />
von Bundesfreiwilligendienstleistenden,<br />
jungen Menschen im Freiwilligen Sozialen<br />
Jahr oder Praktikanten unterstützt.<br />
Individuelle Betreuung in<br />
kleinen Gruppen<br />
Selbstverständlich arbeiten wir auch<br />
mit Kinderärzten, Kinderzentren und<br />
anderen Fachärzten eng zusammen.<br />
Die Möglichkeit zur Entspannung, zum<br />
Beispiel mittels Klangschalentherapie, ist<br />
wichtig für die Entwicklung der Kinder.<br />
Die kleinen Gruppen mit vier bis sechs<br />
Kindern bieten genügend Raum für<br />
Individualität und methodisch breite<br />
Differenzierung.<br />
Wir wollen die Kinder als Persönlichkeiten<br />
achten, annehmen und ihnen<br />
mit Liebe, Einfühlungsvermögen und<br />
Geduld begegnen. Auch die kleinsten<br />
Schritte führen uns gemeinsam zum<br />
Ziel. In einem freundschaftlichen Miteinander<br />
möchten wir mit den Kindern<br />
und ihren Eltern gute und schwierige<br />
Zeiten durchleben. Dies verbindet uns und<br />
gibt uns Kraft und Mut für die Zukunft.<br />
„Mut tut gut!“<br />
Gerne können sich Interessierte vor Ort<br />
über unsere Arbeit informieren.<br />
Kontakt:<br />
Günter Fier<br />
Kita Mullewapp<br />
mit Schulkindergarten Rastatt<br />
Telefon 07222 77485912 oder E-Mail:<br />
kita.rastatt@reha-suedwest.de<br />
Informationen gibt es auch im Internet<br />
unter www.reha-suedwest.de/skigara.
KRUX REPORT<br />
7<br />
Versorgung brustoperierter Frauen:<br />
Beratung erfordert viel Feingefühl<br />
Auch wenn der Begriff nicht falsch ist: Das Wort „Brustprothese“ hört Renate Laubel nicht gerne. „Wir<br />
sprechen von Brustausgleich oder kosmetischem Ausgleich“, sagt die langjährige Fachberaterin im<br />
Sanitätshaus <strong>Krux</strong>. Und nicht nur bei der Wortwahl ist Feingefühl gefragt, denn die prothetische Versorgung<br />
von Frauen unmittelbar nach einer Brustoperation zählt zu einem der sensibelsten Bereiche im Sanitätsfachhandel<br />
überhaupt. Hierbei spielt es keine Rolle, ob es um die Anpassung des ersten Ausgleichs nach dem<br />
Eingriff geht oder um eine Folgeversorgung. „Die Frauen sollen sich in ihren Bedürfnissen verstanden und gut<br />
aufgehoben wissen, außerdem ist Diskretion ein absolutes Muss“, stellt Renate Laubel heraus.<br />
Im Sanitätshaus <strong>Krux</strong> ist sie nicht die<br />
einzige Fachkraft, die als kompetente<br />
Ansprechpartnerin für die Anpassung<br />
eines Brustausgleichs zur Verfügung<br />
steht. „Es ist praktisch immer jemand<br />
da, der sich der Kundin kompetent annehmen<br />
kann.“ Wie ihre Kolleginnen<br />
bringt sich auch Renate Laubel durch<br />
regelmäßige Fortbildung stets auf den<br />
neuesten Stand.<br />
Modelle für jeden Anspruch<br />
Gerade im Bereich der Versorgung<br />
brustoperierter Frauen hat die Entwicklung<br />
in den letzten Jahren rasante<br />
Fortschritte gemacht. Während sich die<br />
Betroffenen vor einigen Jahren noch<br />
mit schweren, wenig komfortablen<br />
Modellen mehr schlecht als recht<br />
behelfen mussten, stehen heute die<br />
unterschiedlichsten Varianten für jeden<br />
Anspruch zur Verfügung. Zur Auswahl<br />
stehen entweder sogenannte Kontaktprothesen,<br />
die mittels einer speziellen<br />
Oberfläche direkt auf der Haut haften,<br />
oder eine Einlage, die in die Innentasche<br />
eines Spezial-BHs oder Badeanzugs<br />
geschoben wird.<br />
Die schicken Dessous oder Bademoden<br />
brauchen sich übrigens hinter<br />
„normalen“ Wäschemodellen nicht zu<br />
verstecken. Neben modischen Aspekten<br />
spielen jedoch vor allem praktische<br />
Gesichtspunkte, wie angenehme<br />
Trageeigenschaften und Qualität, bei<br />
der Auswahl die entscheidende Rolle.<br />
Beratung in separaten Räumen<br />
Eine gute Beratung ist immer aufwendig<br />
und braucht Zeit. „Wenn eine Kundin<br />
mit einem entsprechenden Rezept für<br />
einen Brustausgleich zu uns kommt,<br />
wird sie umgehend von einer Fachberaterin<br />
in einen separaten Raum begleitet.<br />
Dort findet dann auch die Anpassung<br />
statt“, schildert Renate Laubel<br />
den Ablauf. Für die Fachfrau<br />
eine Selbstverständlichkeit:<br />
„Bevor ich mit der eigentlichen<br />
Beratung beginne,<br />
frage ich die Kundin, wie es<br />
ihr geht.“ Man müsse sich<br />
schließlich bewusst machen,<br />
dass die Betroffenen sich<br />
mit einer schwerwiegenden<br />
Erkrankung auseinandergesetzt<br />
haben und daher außerordentlich<br />
empfindsam<br />
sein können. „Auch Stimmungen<br />
und körperliches<br />
Befinden können von Tag zu<br />
Tag sehr stark schwanken.<br />
Viele Frauen haben dann zunächst einmal<br />
das Bedürfnis, einfach nur zu reden.“<br />
Genaues Ausmessen<br />
Dann geht es an die Auswahl eines BHs.<br />
Allen Modellen gemeinsam sind relativ<br />
breite Träger, um ein Einschneiden zu<br />
vermeiden, eine Polsterauflage über<br />
der Schulter sowie ein hoher Steg im<br />
vorderen Bereich. Anschließend wird<br />
der geeignete Brustausgleich ermittelt.<br />
Ganz wichtig, damit dieser später<br />
auch richtig sitzt, ist das Ausmessen.<br />
„Von den Herstellern werden uns Tabellen<br />
zur Verfügung gestellt, so dass die<br />
Größe sehr genau bestimmt werden<br />
kann. Nicht jede Kundin empfindet<br />
es dabei als angenehm, von einer ihr<br />
fremden Person berührt zu werden.<br />
Ich frage daher vorher immer nach“,<br />
sagt Renate Laubel.<br />
Ob die Kundin mit dem ausgewählten<br />
Modell auch wirklich zurechtkommt,<br />
zeigt sich bei der anschließenden<br />
Anprobe. Der kosmetische Ausgleich<br />
wird angelegt und muss nun die Probe<br />
aufs Exempel bestehen: Die Kundin<br />
zieht ein enges, körpernahes Shirt über,<br />
damit die Optik genauestens überprüft<br />
werden kann. Jetzt sieht man zum<br />
Renate Laubel, Fachberaterin im Sanitätshaus <strong>Krux</strong>,<br />
weiß um die besonderen Anforderungen von<br />
Frauen nach einer Brustoperation.<br />
Beispiel sofort, ob der kosmetische Ausgleich<br />
mit den Konturen der anderen<br />
Brustseite übereinstimmt.<br />
Ausgleich auch nach<br />
brusterhaltender Operation<br />
Was viele nicht wissen: Auch bei einer<br />
brusterhaltenden Operation, wie sie<br />
heute in der Mehrzahl der Fälle durchgeführt<br />
wird, kann ein Ausgleich erforderlich<br />
sein. „Nicht selten kommt es<br />
vor, dass nach dem Eingriff die Optik<br />
nicht mehr ganz stimmt“, erklärt Renate<br />
Laubel. Schließlich werde in der Regel<br />
nicht nur der Tumor selbst, sondern zur<br />
Sicherheit auch gesundes Gewebe in<br />
einem Radius von zwei bis drei Zentimetern<br />
entfernt. Um hier die Symmetrie<br />
wieder herzustellen und den Frauen<br />
damit Sicherheit und Selbstbewusstsein<br />
zu geben, stehen heute spezielle<br />
Ausgleichsmodelle in den unterschiedlichsten<br />
Varianten zur Verfügung.
8<br />
<strong>Krux</strong> in Aktion<br />
Wer sich als Unternehmer in einer Stadt wohl und zu Hause fühlt, will dies auch nach außen zeigen. Für<br />
Tilman <strong>Krux</strong> ist es daher keine Frage, dass er und sein Team sich an Veranstaltungen in Rastatt beteiligen.<br />
Präsenz zeigte das Sanitätshaus beim Tag der offenen Tür der chirurgischen Abteilung im Klinikum<br />
Mittelbaden Forbach, wo sich neben Rastatt und Durmersheim ein weiterer <strong>Krux</strong>-Standort befindet. Auf teils<br />
überwältigende Resonanz stießen auch die verschiedenen Fortbildungs- und Informationsveranstaltungen,<br />
zu denen das Unternehmen Fachleute, Betroffene und Interessierte eingeladen hatte.<br />
Osteoporose vorbeugen,<br />
erkennen und behandeln<br />
Fast die Hälfte der über 70-Jährigen, zumeist Frauen, leiden an Osteoporose.<br />
Diese Alterserkrankung des Knochens kann aber auch bei jüngeren Menschen<br />
auftreten. Das auch als Knochenschwund bezeichnete Leiden zeigt sich<br />
durch eine geringe Knochenmasse und den außerordentlich raschen<br />
Abbau von Knochensubstanz und -struktur.<br />
Auf Einladung des Sanitätshauses <strong>Krux</strong> nahmen rund 20 Mitarbeiterinnen<br />
von Arztpraxen aus dem Landkreis Rastatt und der Stadt Baden-Baden die<br />
Gelegenheit wahr, sich in einem Seminar über dieses wichtige Thema zu<br />
informieren. In den Rastatter Geschäftsräumen referierten zwei Experten<br />
über Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Osteoporose.<br />
Venenscreening – ja bitte!<br />
Wie immer, wenn das Sanitätshaus <strong>Krux</strong> ein kostenloses Venenscreening anbietet, ist der Andrang groß. Auch beim Tag der<br />
offenen Tür der Chirurgischen Abteilung des Klinikums Mittelbaden Forbach ließen zahlreiche Besucher ihre Venenfunktion,<br />
natürlich schmerzfrei, überprüfen. „Eine solche Messung liefert zwar keine Ergebnisse im Sinne einer ärztlichen Diagnose.<br />
Bei kritischen Messwerten geben wir aber den Rat, mit einem Arzt des Vertrauens darüber zu sprechen“, erklärt Tilman <strong>Krux</strong>.<br />
Den Tag der offenen Tür nutzte der Orthopädietechniker-Meister auch zu einem informativen Rundgang mit Dr. Ulrich Penski,<br />
Chefarzt Chirurgie (rechtes Bild, links).
KRUX REPORT<br />
9<br />
Krampfadern sind mehr<br />
als ein Schönheitsfehler<br />
Gefäßerkrankungen, insbesondere Krampfadern, zählen<br />
zu den häufigsten Krankheitsbildern in Deutschland,<br />
Tendenz steigend. Kein Wunder also, dass in der Bevölkerung<br />
ein großes Interesse an diesem Thema besteht. Dies zeigte sich<br />
bei einem Informationsabend, zu dem das Sanitätshaus <strong>Krux</strong><br />
in das Klinikum Mittelbaden Rastatt eingeladen hatte.<br />
„Bereits lange vor Beginn der Veranstaltung waren sämtliche<br />
Stühle belegt und am Ende gab es nicht einmal mehr<br />
einen Stehplatz“, sieht Tilman <strong>Krux</strong> sich in seinem Konzept<br />
bestätigt, Betroffenen und Interessierten bereits zum<br />
wiederholten Mal wertvolle Informationen aus erster<br />
Hand zu vermitteln.<br />
Dr. Volker Mickley, Leitender Arzt Gefäßchirurgie am<br />
Klinikum Mittelbaden Rastatt, und Dr. Dietmar Paul, Oberarzt<br />
Chirurgische Klinik am Klinikum Mittelbaden Rastatt,<br />
erläuterten einem aufmerksamen Publikum die verschiedenen<br />
Untersuchungsverfahren sowie die heutigen Möglichkeiten<br />
der Behandlung von Gefäßkrankheiten. Am Ende stellten sich<br />
die beiden Mediziner den Fragen der Zuhörer.<br />
Auf sehr großes Interesse stießen die Ausführungen von<br />
Dr. Volker Mickley über das Angebot und den Behandlungsablauf<br />
am Klinikum Mittelbaden Rastatt. Durch die enge Zusammenarbeit<br />
mit der Medizinischen Klinik und dem Radiologischen<br />
Institut des Hauses ist ein regelrechtes Gefäßzentrum<br />
entstanden. Der Vorteil für den Patienten liegt darin, dass<br />
immer ein kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung steht.<br />
Nach den erforderlichen Untersuchungen werden mit den Betroffenen<br />
die Behandlungsmöglichkeiten erörtert und ein maßgeschneidertes<br />
Therapiekonzept erstellt. Dr. Volker Mickley:<br />
„Wir machen nichts Besonderes, aber wir machen es besonders.“<br />
Frühlingsgefühle pur<br />
Im Rahmen einer Veranstaltung in Rastatt<br />
präsentierten regionale Einzelhändler und<br />
Gewerbetreibende ihr Leistungsspektrum.<br />
Am frühlingshaft dekorierten Messestand<br />
des Sanitätshauses <strong>Krux</strong> gab es neben<br />
vielfältigen Informationen auch kleine<br />
Aufmerksamkeiten für die Besucher.<br />
Informationen<br />
aus erster Hand<br />
Den sachgerechten Umgang mit<br />
Rumpforthesen demonstrierte Tilman<br />
<strong>Krux</strong> im Rahmen einer Schulung in der<br />
Chirurgie des Klinikums Mittelbaden<br />
Rastatt. Sowohl Krankenschwestern<br />
als auch Ärzte ließen sich von ihm in der<br />
Handhabung unterweisen.
10<br />
Kompressionstherapie in der Praxis<br />
Eine große Zahl von Arzthelferinnen<br />
folgte der Einladung des Sanitätshauses<br />
<strong>Krux</strong>, um sich in einem Workshop über die<br />
Anwendung der Kompressionstherapie<br />
in der täglichen Praxis auf den neuesten<br />
Stand zu bringen. Nach einem einführenden<br />
Vortrag hatten die Teilnehmerinnen<br />
ausreichend Gelegenheit, die Theorie sogleich in die Praxis umzusetzen. Geübt<br />
wurden das An- und Ausziehen von Kompressionsstrümpfen mit verschiedenen<br />
Hilfsmitteln sowie das Anlegen eines Kompressionsverbandes zur Behandlung<br />
des Ulcus cruris, des sogenannten Offenen Beins.<br />
Alles für die Gesundheit<br />
Die Teilnahme an Veranstaltungen im Zeichen der Gesundheit sind<br />
für das <strong>Krux</strong>-Team ein absolutes Muss. Am Stand des Sanitätshauses<br />
erhalten Besucher neben zahlreichen Informationen auch stets<br />
die Möglichkeit, ganz besondere Angebote zu nutzen. Zum Beispiel<br />
einen Venenfunktionstest mittels Licht-Reflektions-Rheographie –<br />
inklusive fachkundiger Erläuterung durch den Chef.<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
Orthopädie-Technik <strong>Krux</strong> GmbH<br />
Geschäftsführer Tilman <strong>Krux</strong> (V.i.S.d.P.)<br />
Kaiserstraße 38 | 76437 Rastatt<br />
Telefon 07222 77790<br />
www.krux.de | krux@krux.de<br />
Konzeption und Realisation<br />
SCHAUPPEL | PR<br />
Kaiserstraße 28 | 76437 Rastatt<br />
Telefon 07222 157970<br />
www.schauppel-pr.de<br />
Texte: Tilman <strong>Krux</strong>, Renate Bikar,<br />
Stephanie Schönemann<br />
Gastautoren: Karel Dekempe, Günter Fier,<br />
Dr. med. Christel Kannegießer-Leitner,<br />
Heike Keller<br />
Fotos: SCHAUPPEL | PR, privat<br />
Gestaltung: Manuela Frei<br />
Druck<br />
Kraft Druck GmbH<br />
Industriestraße 5-9 | 76275 Ettlingen<br />
Telefon 07243 5910 | www.kraft-druck.de<br />
4. Auflage (überarbeitet)
KRUX REPORT<br />
11<br />
Maden – kleine Mikrochirurgen<br />
in der chronischen Wundversorgung<br />
Von Heike Keller, zertifizierte Wundmanagerin am Klinikum Mittelbaden Rastatt<br />
Fliegenmaden gegen chronische Wunden: Was dem Laien unvorstellbar erscheint, ist<br />
in der Medizin inzwischen anerkannte Praxis. Der positive Einfluss von Fliegenmaden<br />
auf offene Wunden wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wieder beschrieben. Schon<br />
seit jeher machen sich australische Aborigines Fliegenlarven zur Reinigung von Wunden<br />
zunutze. Militärärzte, die während des Zweiten Weltkrieges im nördlichen Burma<br />
stationiert waren, konnten die therapeutischen Anwendungen von Fliegenlarven<br />
bei den dort ansässigen Völkern beobachten.<br />
Es wird vermutet, dass die Effizienz des Madeneinsatzes nicht<br />
auf einen einzigen Wirkstoff zurückzuführen ist. Sie könnte<br />
sich vielmehr aus dem Zusammenspiel mehrerer Faktoren<br />
ergeben:<br />
• Wundreinigung<br />
• Vernichtung von Keimen<br />
• Stimulation der Wundheilung<br />
Die Vorgänge lassen sich folgendermaßen erklären: Die<br />
in einem Labor steril gezüchteten Larven zerkleinern und<br />
verdauen ihre Nahrung nicht innerhalb ihres Körpers,<br />
sondern geben ihre Verdauungssäfte an die Umgebung ab.<br />
So verflüssigen sie abgestorbenes Gewebe und saugen es<br />
anschließend ein.<br />
Wundreinigung durch<br />
Verdauungsenzyme<br />
Beißwerkzeuge werden bei dieser Ernährungsweise nicht<br />
benötigt, die Wundreinigung erfolgt ausschließlich durch<br />
Verdauungsenzyme. Lebendes Körpergewebe wird nicht<br />
verletzt, allerdings kann eine mechanische Reizung der Haut<br />
auftreten.<br />
Bei der chronisch gestörten Wundheilung versagt die Fähigkeit<br />
des Organismus zur Selbstheilung. Die mikrobiologische<br />
Barriere der Haut ist durch die Wundsetzung zusammengebrochen.<br />
Bakterien, Pilze und Viren besiedeln diesen neuen<br />
Futterplatz, verhindern die Wundheilung und können sogar<br />
das Leben des Menschen bedrohen.<br />
Hier kann die Madentherapie helfen. Doch<br />
eines kann sie nicht: Die Ursache für<br />
die Entstehung chronischer Wunden<br />
beseitigen, wie Zuckerkrankheit, Durchblutungsstörung,<br />
Mangelernährung oder<br />
Aufliegedruck des Patienten.<br />
Wundbeläge sind Hauptsitz der oft pathogenen<br />
(das heißt krankheitserregenden) Wundflora.<br />
Mit der Wundreinigung durch Eiweiß<br />
zersetzende Enzyme ist vielen Bakterien<br />
bereits die Lebensgrundlage entzogen. Auf<br />
der Wundoberfläche verbleibende Mikroben<br />
werden samt ihren Giftstoffen durch die reichlich<br />
gesteigerte Wundsekretion ausgespült.<br />
Stimulierende<br />
Wachstumsfaktoren<br />
Die rasche Heilung und die außerordentlich schnelle Entwicklung<br />
von wundverschließendem Granulationsgewebe führt<br />
man darauf zurück, dass die Verdauungssekrete der Maden<br />
auch stimulierende Wachstumsfaktoren enthalten wie zum<br />
Beispiel Allantoin, Ammoniumbikarbonat und Harnstoff.<br />
Die moderne Madenbehandlung erfolgt mit einer teebeutelartigen<br />
Wundauflage, dem sogenannten Biobag. Die Larven<br />
werden dabei in eine offenporige Membran aus Polyvinylalkohol<br />
eingeschlossen, die das Madensekret ebenso durchlässt<br />
wie die Nährstoffe der Wunde. Die Vorteile liegen in der<br />
problemlosen Applikation, rascher Entsorgung, Verringerung<br />
des Wundschmerzes sowie im weitgehend sicheren Verschluss<br />
der kaum sichtbaren Maden. Die Wunde kann auf diese Weise<br />
jederzeit inspiziert und therapiert werden.<br />
Die Behandlung chronischer Wunden erfordert ein erfahrenes<br />
Behandlungsteam, das die Ursache diagnostiziert, eine<br />
fachgerechte Behandlung einleitet und die Wunde nach neuesten<br />
medizinischen Erkenntnissen zur Heilung bringt. Die<br />
Madentherapie ist dabei ein wichtiger Baustein und aus der<br />
modernen Wundversorgung nicht mehr wegzudenken.<br />
Abb. links: Bei der Madentherapie werden in einem Labor steril<br />
gezüchtete Larven der Goldfliegenart Lucilia sericata zur<br />
Wundversorgung eingesetzt.<br />
Abb. rechts: Die moderne Madenbehandlung erfolgt mit einer<br />
teebeutelartigen Wundauflage. Dabei werden die Larven in eine<br />
offenporige Membran aus Polyvinylalkohol eingeschlossen.<br />
Fotos: www.biomonde.de
12<br />
Therapieerfolge<br />
durch Vibrationstraining<br />
Von Dr. med. Christel Kannegießer-Leitner<br />
In meiner Praxis erstelle ich im Rahmen der von mir entwickelten Psychomotorischen Ganzheitstherapie<br />
(PMG) Übungsprogramme für entwicklungsauffällige und behinderte Kinder. Die PMG ist ein interdisziplinäres<br />
Therapiekonzept, welches die theoretisch bestehende Forderung nach Zusammenarbeit zwischen den<br />
geltenden Therapierichtungen als ganzheitlichen Therapieansatz konsequent in die Praxis umsetzt.<br />
Die eigentliche Therapie wird darauf<br />
aufbauend von den Eltern mit ihrem<br />
Kind zu Hause durchgeführt. Die<br />
Kontrolltermine in der Praxis, um<br />
entsprechend der erreichten Fortschritte<br />
den Therapieplan anzupassen, finden<br />
im Abstand von vier bis sechs Monaten<br />
statt. Aufgrund dieser grundlegenden<br />
Strukturen der Psychomotorischen<br />
Ganzheitstherapie können die Übungen<br />
mit dem Kind regelmäßig, häufig und<br />
intensiv durchgeführt werden.<br />
Heute möchte ich über den Einsatz des<br />
sogenannten Galileo-Vibrationstrainings<br />
berichten. Man muss sich bei diesem<br />
Therapiegerät eine Platte vorstellen, die<br />
rechts und links abwechselnd angehoben<br />
und gesenkt wird – und das mit einer<br />
Frequenz von zum Beispiel 25 Hertz,<br />
also 25-mal pro Sekunde. Steht man<br />
nun auf dieser Platte, beugt und streckt<br />
man beide Beine im schnellen Wechsel<br />
und dies wegen der Geschwindigkeit<br />
eher reflektorisch. Auf weitere<br />
physiologische und anatomische<br />
Grundlagen möchte ich an dieser<br />
Stelle nicht eingehen, sondern vielmehr<br />
meine praktischen Erfahrungen der letzten<br />
Monate mit diesem Therapiegerät<br />
beschreiben.<br />
Patientin mit Hirnschädigung<br />
Laura ist 13 Jahre alt und seit langer<br />
Zeit meine Patientin. Aufgrund einer<br />
Frühgeburt in der 33. Schwangerschaftswoche<br />
kam es bei ihr zu einer Hirnschädigung<br />
mit daraus resultierender<br />
globaler psychomotorischer Entwicklungsstörung.<br />
Als ich sie kennenlernte,<br />
war es Laura nicht möglich, barfuß<br />
oder in Schuhen das Körpergewicht<br />
zu übernehmen. Spitzfuß und Auswärtsdrehung<br />
der Füße waren zu stark<br />
ausgeprägt, die Übernahme des Körpergewichtes<br />
nur mithilfe von Orthesen<br />
möglich. Die Verbesserung der Motorik<br />
erreichte ich mittels eines Gesamtpro-<br />
gramms im Rahmen der Psychomotorischen<br />
Ganzheitstherapie, das unter<br />
anderem Kreuzmuster-, Krabbel- und<br />
Rückenübungen sowie ein Gehtraining<br />
beinhaltete.<br />
Füße deutlich lockerer<br />
Laura führt nun zusätzlich mehrmals<br />
täglich das Galileo-Vibrationstraining<br />
durch. Hierbei steht sie auf dem<br />
Gerät, indem ihre Mutter sie von hinten<br />
stützt. Bis vor Kurzem trug sie dabei<br />
noch Orthesen. Nachdem sich jedoch<br />
innerhalb weniger Monate die Lockerung<br />
der Füße deutlich verbessert hat,<br />
habe ich empfohlen, Laura lediglich in<br />
Strümpfen auf die vibrierende Platte zu<br />
stellen. Sie kann ihren linken Fuß jetzt<br />
selbst ganz plan aufstellen, beim rechten<br />
hat sich die Stellung wesentlich verbessert.<br />
Außerdem trainiert sie nicht nur im<br />
Stehen, sondern auch im Sitzen, wobei<br />
zusätzlich die untere Rumpfmuskulatur<br />
gekräftigt wird. Die Haltung des Oberkörpers<br />
wurde aufrechter und die Kopfkontrolle<br />
besser.<br />
Spastische Spitzfußstellung<br />
Derjenige meiner „Patienten“, mit dem<br />
ich die intensivsten Erfahrungen sammeln<br />
konnte, ist auch bei dem Galileo-Training<br />
mein Sohn Frank-Udo. Er<br />
ist 1,80 Meter groß und wiegt rund<br />
60 Kilogramm. Frank-Udo hat ein Angelman-Syndrom,<br />
was sich unter anderem<br />
darin äußert, dass er noch nicht frei<br />
gehen kann. Geführt geht er schon seit<br />
einiger Zeit. Bei ihm kommen – typisch<br />
für die Erkrankung – eine Hypotonie<br />
(zu geringe Muskelspannung) des Oberkörperbereichs<br />
und eine Hypertonie<br />
(zu hohe Muskelspannung) der unteren<br />
Extremitäten zusammen. Diese spastische<br />
Spitzfußstellung mit Supinationsstellung<br />
der Füße wurde immer stärker,<br />
sodass er zunächst Nancy-Hylton-Einlagen<br />
(DFO: Dynamic Foot Ortheses)<br />
Dr. med. Christel Kannegießer-Leitner mit ihrem<br />
Sohn Frank-Udo, der auf dem Vibrationsgerät<br />
seine Rumpf- und Beinmuskulatur trainiert.
KRUX REPORT<br />
13<br />
bekam. Als diese nicht mehr ausreichten,<br />
erhielt er knöchelübergreifende NH-<br />
Orthesen (DAFO). Zu diesem Zeitpunkt<br />
konnte man mit ihm nicht mehr laufen,<br />
wenn er barfuß war, so stark verdrehte<br />
er die Füße.<br />
Schließlich wurde Frank-Udo mehrfach<br />
im Orthozentrum München operiert.<br />
Zum ersten Mal seit Langem hatten<br />
wir nun wieder den Eindruck, dass es<br />
aufwärts geht. Er konnte jetzt sogar barfuß<br />
gehen und trug ganz normale<br />
Sportschuhe – natürlich musste<br />
man ihn nach wie vor beim Gehen<br />
führen. Die Gehstrecke ließ sich<br />
kontinuierlich in kleinen Schritten<br />
steigern, bis sie wieder bei ein bis<br />
zwei Kilometer pro Tag lag. Doch<br />
immer wieder gab es Tage, an<br />
denen er nur 100 Meter am Stück<br />
gehen konnte und dann eine Pause<br />
benötigte. Unser Gehtraining<br />
findet sowohl draußen als auch<br />
auf dem Laufband statt.<br />
Gehstrecke von 1.000 Metern am Stück<br />
erreichen, bei einem Tempo von 3,7 bis<br />
4 km/h.<br />
Die Erfahrung mit dem Galileo-Vibrationstraining<br />
bei meinen Patienten<br />
zeigt, dass dieses Training, integriert<br />
in ein ganzheitliches Konzept, zu einer<br />
deutlichen Verbesserung im motorischen<br />
Bereich führen kann, indem die<br />
Muskulatur gekräftigt wird und auch<br />
hypertone Anteile gelockert werden<br />
– bei zusätzlicher Verbesserung der<br />
Körperkoordination.<br />
Weitere Informationen:<br />
Dr. med. Christel Kannegießer-Leitner<br />
Ludwig-Wilhelm-Straße 6/2<br />
76437 Rastatt<br />
Telefon: 07222 21176<br />
Muskelkraft verbessert<br />
Dann begann ich mit Frank-<br />
Udo das Galileo-Vibrationstraining.<br />
Zu Beginn musste ich<br />
ihn fast komplett am Oberköper<br />
umfassen, wenn er stehend<br />
trainierte. Nach und nach aber<br />
wurde er immer sicherer. Die<br />
Anfangsfrequenz lag bei 12<br />
Hertz, inzwischen trainiert er mit<br />
25 Hertz. Am Anfang übte er<br />
mehrmals ein bis zwei Minuten am<br />
Tag, heute sind es vier bis fünf Mal<br />
jeweils drei Minuten stehend und<br />
zusätzlich noch mehrmals sitzend.<br />
Im Laufe der Zeit hat sich seine<br />
Muskelkraft deutlich verbessert.<br />
Die Wadenmuskulatur<br />
war anfangs fast<br />
einer geraden Linie ähnlich,<br />
jetzt zeigt sie eine deutliche<br />
Muskelkurve. Womit<br />
ich vorher nicht gerechnet<br />
hatte: Auch die Körperkoordination<br />
hat sich<br />
erheblich verbessert, denn inzwischen<br />
muss man Frank-Udo lediglich<br />
noch an einer Gürtelschlaufe<br />
oder an einer Hand festhalten.<br />
Zudem ist es ein großes Plus, dass<br />
seine Füße wesentlich lockerer<br />
geworden sind. Auch an der gesamten<br />
Laufleistung meines Sohnes<br />
kann man die Verbesserung<br />
ablesen. Denn jetzt können wir<br />
zwischendurch auch mal eine<br />
In der Therapie behinderter Kinder ist Kreativität gefragt. Dieser Junge hat noch Probleme,<br />
das Körpergewicht zu übernehmen. Seine Mutter behilft sich mit einem Bügelbrett, auf dem er<br />
sich bei Bedarf stützen kann.
14<br />
Tipps und Tricks<br />
für die häusliche Pflege<br />
Von Karel Dekempe, Alten- und Krankenpfleger<br />
Jemanden zu Hause zu pflegen, bedeutet oft eine sehr große Belastung für die Angehörigen, sowohl<br />
körperlich als auch seelisch. Nicht selten stehen die Familienmitglieder von einem Tag auf den anderen vor<br />
der Herausforderung, umfassend für einen schwerkranken Verwandten sorgen zu müssen. Doch oft fehlt es<br />
an den notwendigen Kenntnissen im Umgang mit Pflegebedürftigen. Wer den vielfältigen Aufgaben gerecht<br />
werden will, ohne sich dabei selbst zu überfordern, sollte daher alle sich bietenden Gelegenheiten zur<br />
Information nutzen und Hilfe von außen annehmen.<br />
Praktische Anleitungen und wertvolle Tipps vermitteln<br />
beispielsweise Hauskrankenpflegekurse. In verschiedenen<br />
Einheiten werden die wichtigsten Themen wie Griffe und<br />
Lagerungen, das Umsetzen und der Einsatz von verschiedenen<br />
Hilfsmitteln behandelt. Praktische Übungen nehmen bei<br />
diesen Kursen einen breiten Raum ein. Außerdem lernen die<br />
Teilnehmer vieles über den Umgang mit kranken und alten<br />
Menschen. Einige Tipps und Tricks, welche die häusliche<br />
Pflege erleichtern, möchte ich pflegenden Angehörigen an<br />
dieser Stelle mit auf den Weg geben. Hierzu sind weder<br />
medizinische Kenntnisse noch vorheriges Üben erforderlich:<br />
1. Machen Sie nicht, was der Patient selbst machen kann<br />
Häufig werden Kranke gefüttert, obwohl sie durchaus in der<br />
Lage sind, ihre Mahlzeiten eigenständig einzunehmen.<br />
Wird ihnen diese Aufgabe abgenommen, verlernen sie das<br />
selbstständige Essen und sind dann erst recht auf Hilfe<br />
angewiesen. Denken Sie immer daran: Es schadet überhaupt<br />
nicht, wenn mal etwas daneben geht oder das Essen<br />
länger dauert. Die täglichen Mahlzeiten sind Abwechslung und<br />
Therapie zugleich. Der Kranke hat viel Zeit und zum Schutz<br />
der Kleidung kann zum Beispiel ein großes Handtuch<br />
verwendet werden. Vermeiden Sie dabei, in der Kindersprache<br />
mit dem Kranken zu sprechen: Sagen Sie zum Beispiel „Serviette“<br />
statt „Lätzchen“. Bevor Sie den Pflegebedürftigen<br />
im Bett hochlegen, fragen Sie ihn, ob er nicht selbst<br />
hochrutschen kann, oder ob er zumindest mithelfen kann.<br />
Dies gilt auch fürs Umsetzen vom Bett auf den Nachtstuhl<br />
oder in den Rollstuhl. Viele Kranke können dies durchaus<br />
noch alleine oder mit wenig Hilfe.<br />
2. Machen Sie nicht alleine, was Sie zu zweit, zu dritt,<br />
oder zu mehreren tun können<br />
Es kommt immer wieder vor, dass ein Kranker stürzt. Wenn<br />
er sich dabei verletzt hat, rufen Sie am besten gleich den<br />
Arzt. Blieb der Sturz ohne Blessuren, befindet sich der Kranke<br />
dennoch oft in einer hilflosen Lage, aus der er sich ohne<br />
fremde Hilfe nicht befreien kann. Viele Pflegepersonen<br />
versuchen in dieser Situation den Kranken alleine aufzuheben<br />
und ziehen sich dabei nicht selten einen schweren Rückenschaden<br />
zu. Holen Sie daher lieber Ihren netten Nachbarn<br />
zu Hilfe oder rufen Sie einen Verwandten. Dauert es<br />
etwas länger, bis Hilfe eintrifft, legen Sie dem Gestürzten<br />
ein Kissen unter den Kopf und decken Sie ihn mit einer<br />
Praktische Informationen über den sachgerechten Umgang mit<br />
Kranken erhalten pflegende Angehörige in Hauskrankenpflegekursen.<br />
Unser Bild zeigt Karel Dekempe, den Autor dieses Beitrags,<br />
während eines Kurses der Sozialstation St. Elisabeth e.V., Rastatt.<br />
Decke zu. Ist der Kranke im Bett nach unten gerutscht, geht es<br />
ebenfalls zu zweit viel leichter, ihn wieder in die gewünschte<br />
Position zu bringen.<br />
3. Machen Sie nicht in einem Schritt,<br />
was in vielen kleinen Schritten geht<br />
Ein Pflegebedürftiger muss nicht auf einmal vom Fußende<br />
des Bettes ans Kopfende hochgezogen werden. Auch in<br />
kleinen Schritten wird das Ziel erreicht: zwei Zentimeter,<br />
fünf Zentimeter, zehn Zentimeter… und schon ist der Kranke<br />
wieder richtig gebettet. Dasselbe Prinzip gilt bei einem Sturz:<br />
Der Angehörige muss nicht gleich direkt vom Fußboden auf<br />
den Stuhl gehoben werden. Sie können ihn beispielsweise<br />
zuerst auf einen niedrigen Schemel setzen, dann auf einen<br />
umgedrehten Getränkekasten und von dort aus auf den Stuhl.<br />
Die Sozialstation St. Elisabeth e.V. bietet zur Unterstützung<br />
von pflegenden Angehörigen nicht nur Pflegekurse in<br />
eigenen Räumen in Rastatt an, sondern auch Schulungen<br />
daheim am Krankenbett. Weitere Informationen erhalten<br />
pflegende Angehörige vormittags zwischen 8 und 12 Uhr<br />
unter Telefon 07222 93750.
KRUX REPORT<br />
15<br />
Beim Spielen lernen<br />
Spielen ist mehr als nur Zeitvertreib. Im Spiel können<br />
Kinder ihre motorischen Fähigkeiten erproben und soziales<br />
Verhalten erlernen. Sie können forschen, experimentieren,<br />
ausprobieren und ihrer Fantasie freien Lauf lassen.<br />
Doch nicht jedes im Handel erhältliche Spielzeug fördert die<br />
Kreativität. Sprechende Puppen und Roboter, dröhnende<br />
Autos und Flugzeuge oder nervig blinkende Mini-Computer<br />
und Kinderhandys regen die Fantasie nicht an, sondern engen<br />
sie eher ein. Das hat zur Folge, dass Spielsachen dieser Art<br />
häufig schon nach kurzer Zeit langweilig werden. Pädagogisch<br />
wertvolles Spielzeug dagegen bleibt länger interessant. Weil es<br />
bewusst einfach gehalten ist, gibt es dem Kind Freiraum für<br />
eigene Entdeckungen.<br />
Welches Spielzeug aber ist das richtige? Angesichts der<br />
erdrückenden Angebotsvielfalt überfällt auch erfahrene Eltern<br />
oder Großeltern zuweilen Ratlosigkeit. Orientierung gibt hier<br />
beispielsweise der „spiel gut Arbeitsausschuss Kinderspiel<br />
und Spielzeug e.V.“. Diese gemeinnützige Einrichtung hat<br />
es sich zur Aufgabe gemacht, gutes Spielzeug zu fördern.<br />
Unabhängige Experten bewerten die im Handel erhältlichen<br />
Produkte nach strengen Kriterien. Danach sollten Spielsachen<br />
• dem Alter und Entwicklungsstand des Kindes entsprechen<br />
• die Fantasie anregen<br />
• absolut sicher und gesundheitlich unbedenklich sein<br />
• haltbar und belastbar sein<br />
• in Farbe, Form und Material kindgerecht beschaffen sein.<br />
Jährlich bewertet der Arbeitsausschuss rund 600 Spiele und<br />
Spielsachen. Die Produkte, die den Kriterien entsprechen,<br />
erhalten das kleine orangefarbene „spiel gut“-Qualitätssiegel,<br />
auf das man beim Kauf ebenso achten sollte wie auf das<br />
CE- oder besser noch GS-Zeichen (Geprüfte Sicherheit).<br />
Was viele nicht wissen: In der Rastatter Hauptgeschäftsstelle<br />
des Sanitätshauses <strong>Krux</strong> gibt es eine spezielle Abteilung<br />
für Holzspielzeug und andere entwicklungsfördernde<br />
Spielsachen mit Produkten namhafter Hersteller wie Haba,<br />
Käthe Kruse, Sigikid, Margarete Ostheimer und NIC.<br />
Die Auswahl ist riesengroß: Greiflinge, Figuren, Autos,<br />
Flugzeuge, Puzzles aus Holz, aber auch hochwertige<br />
Plüschtiere, Stoffpuppen, Bücher und vieles mehr zur<br />
optimalen Entwicklungsförderung des Kindes finden<br />
anspruchsvolle Eltern und Großeltern im Hause <strong>Krux</strong>. Bei der<br />
Auswahl des individuell richtigen Spielzeugs sind geschulte<br />
Fachberaterinnen gerne behilflich.<br />
Im Sanitätshaus <strong>Krux</strong> findet man eine große<br />
Auswahl an pädagogisch sinnvollen Spielsachen<br />
namhafter Hersteller.
Orthopädie-Technik <strong>Krux</strong> GmbH<br />
Kaiserstraße 38 | 76437 Rastatt | 07222 77790<br />
Hauptstraße 96 | 76488 Durmersheim | 07245 919790<br />
Klinikum Mittelbaden | 76596 Forbach | 07228 969169<br />
www.krux.de | krux@krux.de