Herr Mag. Peter Berger im Interview mit der Kufsteinerin über die Immobilienpreise in der Festungsstadt
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immobilien
Spezial
sonderthema für immobilien, bauen & wohnen
boom
town
Eine aktuelle Studie der Kufsteiner
Berger Consulting zeigt, dass das
Preisniveau für Immobilien in der
Festungsstadt durchaus noch
Luft nach oben hat.
für den handel
wird es schwieriger
Während die Preise für Privatimmobilien
davongaloppieren, wird
die Vermietung von Handelsimmobilien
schwieriger. Warum, erklärt
Josef Feichtner im Interview.
vertikales
altholz
Tirolerisch mit einer großen
Portion Klarheit und Sachlichkeit.
So hat das Ellmauer Unternehmen
P&G Immobilien ein Haus entwickelt,
das selbst für den Hausherren
Überraschungen bietet.
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zur sache
Kufstein boomt und damit
steigen auch die Immobilienpreise.
Derzeit liegt die
Festungsstadt im tirolweiten
Ranking auf Platz drei.
Auch wenn der Abstand
zu Innsbruck noch gehörig
ist, holt Kufstein immer
schneller auf. Insbesondere
die vergangenen 2-3
Jahre haben bei den Immobilienpreisen
für einen
gehörigen Schub gesorgt.
Trotzdem: Der Markt
boomt und Wohnungen
sind schneller weg als Bauträger
Grundstücke für
neue Projekte finden.
bei neuwohnungen gab es
eine Preissteigerung von 20% in fünf jahren
» Kufstein ist eine
extrem aufstrebende Stadt.
NICHT NUR DIE FACHHOCHSCHULE KUFSTEIN TIROL, SONDERN
AUCH DIE GESAMTE STÄDTISCHE ENTWICKLUNG DER
VERGANGENEN JAHRE TRÄGT DAZU BEI. «
PETER BERGER, BERGER CONSULTING
nen präsentiert, „aus dem durchaus interessante
Tendenzen zu erkennen sind“, so Peter
Berger. So wurden 2015 exakt gleich viele
Neuwohnungen wie gebrauchte Wohnungen
gekauft. Jeweils 68 an der Zahl. „Gerade bei
Wohnungen sieht man beim Erstverkauf
am besten, wie sich der Markt entwickelt“,
erklärt Peter Berger. So hat sich der Durchschnittspreis
von 2010 bis 2015 bei Neuwohnungen
von 2.255 € pro Quadratmeter
Wohnfläche auf 2.679 € pro Quadratmeter
Wohnfläche erhöht. „Das entspricht einer
Steigerung von knapp 20% in fünf Jahren“,
rechnet Peter Berger vor. Jährlich also rund
4%. Trotzdem: Durchforstet man die aktuellen
Angebote im Internet, werden dort weit
höhere Preise angeboten. „Derzeit kommen
in Kufstein sehr hochwertige Immobilien
wie Mitterndorf 2022, Olbrichhaus, Kulturquartier
oder Mittendrin am Bahnhof auf den
Markt, die man mit dem Höchstpreis aus dem
vergangenen Jahr vergleichen muss“, so Peter
Berger. Der lag 2015 bei 4.084 € pro Quadratmeter
für eine gekaufte Neuwohnung.
„Interessant ist aber, dass der höchste Quadtext:
CHRISTIAN MEY
foto:
TVB KUFSTEINERLAND
@LOLIN
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boom Town
GEMEINSAM MIT DER FACHHOCHSCHULE KUFSTEIN ERSTELLT DAS KUFSTEINER UN-
TERNEHMEN BERGER CONSULTING IN REGELMÄSSIGEN ABSTÄNDEN STUDIEN ÜBER
DEN TIROLER IMMOBILIENMARKT. BEWERTET WERDEN DABEI DIE ENTWICKLUN-
GEN DER LANDESHAUPTSTADT, ABER AUCH VON BEZIRKSHAUPTSTÄDTEN WIE KUF-
STEIN, DIE SICH IN DER AKTUELLEN STUDIE TIROLWEIT PLATZ DREI BEI DEN PREISEN
FÜR PRIVATIMMOBILIEN GESICHERT HAT. TENDENZ EINDEUTIG STEIGEND.
Wo Platz und Angebot Mangelware sind
und die Nachfrage steigend ist, kennen die
Preise nur eine Richtung: nach oben. So und
nicht anders kann man die Entwicklung der
Immobilienpreise in Tirol kurz und bündig
zusammenfassen. Wie schnell und in welchen
Gebieten sich die Preisschraube weiterdreht,
untersucht seit 2006 das Kufsteiner Unternehmen
Berger Consulting gemeinsam mit dem
Team www.prochecked.at und der Fachhochschule
Kufstein. „Wir holen uns über das
digitale Grundbuch alle Kaufverträge, die es in
der jeweils untersuchten Stadt innerhalb eines
Jahreszeitraumes gibt und bewerten somit
anhand der tatsächlich abgewickelten Käufe die
Entwicklung des Preisniveaus“, erklärt Peter
Berger von der gleichnamigen Consulting.
Bewertet werden Grundstückspreise, Preise
für Neuwohungen und gebrauchte Wohnungen
sowie Preise für Einfamilienhäuser.
2015 WURDEN INSGESAMT
136 WOHNUNGEN IN KUFSTEIN GEKAUFT
Im aktuellen Marktbericht „Wohnen in Tirol“
werden die aktuellsten Immobilientransaktio-
68
» Wir holen uns über das digitale
Grundbuch alle Kaufverträge eines
Jahres UND BEWERTEN SOMIT ANHAND DER TATSÄCH-
» Natürlich wird
die Schicht an
Kunden, die sich
hochwertige
Wohnungen
leisten können,
immer dünner.
INTERESSANTER-
WEISE GIBT ES
JEDOCH IMMER
NOCH GENUG DA-
VON, SODASS DIE
DERZEIT ANGEBO-
TENEN WOHNUN-
GEN ZU PREISEN
AUCH WEIT ÜBER
4.000 € ÜBER
DEN LADENTISCH
GEHEN. «
ratmeterpreis für eine gebrauchte
Wohnung im vergangenen Jahr
bei 4.565 € pro Quadratmeter lag
und damit sogar 11% höher ist.
Noch 2014 lag der Preis für den
höchsten Preis pro Quadratmeter
Neuwohnung in Kufstein bei
3.435 €. Satte 19% mehr binnen
eines Jahres. „Kufstein ist eine
extrem aufstrebende Stadt, nicht
nur die Fachhochschule, sondern
die gesamte städtische Entwicklung
trägt dazu bei“, weiß Peter
Berger. Wo die Nachfrage groß
ist, steigen die Preise. Klar.
GRUNDSTÜCKE
WERDEN GEHORTET
Aber auch bereits gewidmete
Grundstücke kommen nur
spärlich auf den Markt. Berger:
„Die Grundeigentümer spekulieren
wohl darauf, dass die Preise
noch weiter steigen und warten
ab.“ Das wirkt sich aus. Für die
kommenden Jahre rechnet man
bei Berger Consulting daher mit
weiter steigenden Preisen. „Kufstein
hat sich in den vergangenen
Jahren hinter Kitzbühel und Innsbruck
auf Platz drei in Tirol mit
gutem Abstand zu den dahinter
liegenden Gemeinden etabliert.
Und dass selbst beim derzeitigen
Durchschnittspreis bei Neuwohnungen
jede Menge Luft nach
oben ist, zeigt die Landeshauptstadt.
„Dort liegen die Preise 68%
über dem Niveau von Kufstein“,
betont Peter Berger. Kufstein wird
mit Ausnahme von Kitzbühel - das
LICH ABGEWICKELTEN KÄUFE DIE MARKTENTWICKLUNG. «
ein Sonderfall ist - sicherlich der
zweite Hotspot in Tirol. „Daher
sind die derzeit angebotenen
Preise durchaus alle im Rahmen“,
bestätigt der Immobilienfachmann
und prognostiziert, dass
selbst die gehobensten Immobilien,
welche in Kufstein derzeit
angeboten werden, in Kürze über
den Ladentisch gehen. Auch wird
der Durchschnittspreis mittelfristig
anziehen, da der Anteil
an geförderten Wohnungen
schon seit Jahren sinkt. Nicht
zuletzt, weil der reale Grundpreis
inzwischen weit über dem
vom Land geförderten liegt.
„Natürlich wird die Schicht an
Kunden, die sich hochwertige
Wohnungen leisten können
dünner, doch interessanterweise
gibt es noch genug davon.“
Kufstein habe das Ausreizen des
Marktes noch nicht hinter sich.
ANLAGEOBJEKTE SIND BELIEBT
Wohnungen werden auch in
Kufstein immer mehr als Anlageobjekt
gesehen. Niedrige Zinsen
und die gute Nachfrage durch die
steigende Zahl an Studenten tragen
dazu bei. „Die beliebteste Größe ist
dabei eine Wohnung mit rund 70
m 2“ , so Berger. Diese Größe sei ideal
für die Vermietung an zwei Studenten,
deren Budget für monatliche
Miete bei rund 350 Euro liegt.
Mieten von 10 € pro Quadratmeter
seien damit locker zu erzielen.
„Das war in Innsbruck vor ein paar
Jahren so. Jetzt liegen wir dort im
Schnitt bei 14 €, in der Spitze weit
darüber“, weiß Berger.
WEITERFÜHRENDE INFORMATION
FINDEN SIE IN DER STUDIE
WOHNEN IN TIROL
ERHÄLTLICH BEI
pb@bergerconsutlting.at
www.bergerconsulting.at
Marktbericht Bestellungen:
www.prochecked.at
decke nicht erreicht
PETER BERGER
BERGER CONSULTING, KUFSTEIN
» Wir haben in Kufstein die
Decke der Preise noch nicht erreicht.
IM VERGLEICH ZU INNSBRUCK LIEGEN WIR NOCH ÜBER 60% UNTER DEN
PREISEN, DIE DORT ERZIELT WERDEN. WEIL KUFSTEIN IMMER ATTRAKTIVER
WIRD, SIND NOCH GRÖSSERE PREISSPRÜNGE ZU ERWARTEN. «