O+P Fluidtechnik 11/2016
O+P Fluidtechnik 11/2016 O+P Fluidtechnik 11/2016
5445 11-12 November 2016 ORGAN DES FORSCHUNGSFONDS FLUIDTECHNIK IM VDMA FLUIDTECHNIK 36 I FLUGZEUGSCHLEPPER Flexibel programmierbares Steuergerät regelt dieselhydraulisches Fahrantriebssystem 50 I VERSPANNPRÜFSTÄNDE Zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk 58 I AUTOMATISIERUNG Spritzgießen 4.0 08 I LOUNGE „Wir brauchen eine Renaissance der Innovation“ Dr. Peter Achten oup-fluidtechnik.de
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5445<br />
<strong>11</strong>-12 November <strong>2016</strong><br />
ORGAN DES FORSCHUNGSFONDS<br />
FLUIDTECHNIK IM VDMA<br />
FLUIDTECHNIK<br />
36 I FLUGZEUGSCHLEPPER<br />
Flexibel programmierbares<br />
Steuergerät regelt dieselhydraulisches<br />
Fahrantriebssystem<br />
50 I VERSPANNPRÜFSTÄNDE<br />
Zuverlässig wie ein Schweizer<br />
Uhrwerk<br />
58 I AUTOMATISIERUNG<br />
Spritzgießen 4.0<br />
08 I LOUNGE<br />
„Wir brauchen eine<br />
Renaissance der<br />
Innovation“<br />
Dr. Peter Achten<br />
oup-fluidtechnik.de
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!<br />
DIE GESCHÄFTSSTELLE DES<br />
FACHVERBANDS FLUIDTECHNIK<br />
IM VDMA, DIE REDAKTION<br />
DER FACHZEITSCHRIFT <strong>O+P</strong><br />
FLUIDTECHNIK UND DIE<br />
VEREINIGTEN FACHVERLAGE<br />
IN MAINZ GRATULIEREN UND<br />
WÜNSCHEN ALLES GUTE.<br />
Hartmut Rauen, Stellvertretender<br />
Hauptgeschäftsführer des VDMA und<br />
Geschäftsführer der Fachverbände<br />
Antriebstechnik und <strong>Fluidtechnik</strong>,<br />
feierte am 27. Oktober <strong>2016</strong> seinen<br />
50. Geburtstag.<br />
NUR<br />
HIER<br />
WISSEN, WAS WIRKLICH<br />
WICHTIG IST
EDITORIAL<br />
SECURITY IST EIN<br />
VERKAUFSARGUMENT<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
keine Diskussionsrunde um das Internet der Dinge oder Industrie 4.0, die<br />
nicht irgendwann auf die Themen Datensicherheit und Security zu<br />
sprechen kommt. Mit der umfassenden Vernetzung unserer Welt im Sinne<br />
des IoT öffnen wir Cyber-Kriminellen Tür und Tor, unter Umständen mit<br />
lebensbedrohlichen Folgen, so Kritiker. Bis 2020 sollen 25 bis 30 Mrd.<br />
Dinge auf der Welt kommunikationstechnisch verbunden sein. Auch in der<br />
Industrie, und gerade der <strong>Fluidtechnik</strong> mit ihrer enormen Leistungsfähigkeit,<br />
kann man sich Situationen ausmalen, in denen es durch Manipulation<br />
schnell gefährlich für den Anlagen- oder Maschinenbediener werden<br />
kann – beispielsweise bei Kontrollverlust über eine große, mobile<br />
Arbeitsmaschine.<br />
Doch dieses Szenarien halte ich für unrealistisch. Auch wenn rein<br />
technisch ein solcher Fall heraufbeschworen werden könnte – Hacker sind<br />
immer schneller als die Sicherheitstechnik – wer sollte Interesse an der<br />
Menschen gefährdenden Manipulation beispielsweise eines Baggers<br />
haben? Wirklichkeitsnähere Bedrohungen sind der Datenklau oder die<br />
Sabotage der Produktion. Und hier gilt es, die passende, individuelle<br />
Sicherheitslösung für die eigene Anlage zu finden. Zudem muss die<br />
Datensicherheit gleich bei der Einführung neuer Prozesse berücksichtigt<br />
werden. Nachbessern führt in der Regel nur zur zweitbesten Lösung.<br />
Infektion mit Schadsoftware oder DDoS-Attacken können verheerende<br />
Folgen für die Verfügbarkeit von Maschinen und Anlagen haben. Somit<br />
kann ein durchdachtes Security-Konzept, das den stetig neuen<br />
Bedrohungen der Cyber-Kriminalität genügt, auch heute schon ein<br />
gewichtiges Verkaufsargument sein. Ich wünsche Ihnen: Bleiben Sie auf<br />
der Höhe der Zeit und finden Sie den passenden Schutz gegen Cyber-<br />
Kriminelle. Und zu guter Letzt: Frohe Weihnachten und einen guten<br />
Rutsch in das Jahr 2017.<br />
Ihr<br />
Peter Becker<br />
p.becker@vfmz.de<br />
Dr-Breit.indd 1 06.08.2012 13:59:15
INHALT<br />
24<br />
58<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
BIG PICTURE<br />
06 Maßgeschneiderte<br />
Hydraulikaggregate<br />
<strong>O+P</strong> LOUNGE<br />
08 „Wir brauchen eine Renaissance<br />
der Innovation“<br />
PERSONALIEN<br />
10 Turck eröffnet Vertriebs- und<br />
Marketingzentrale<br />
NACHRUF<br />
12 Prof. Jürgen Matthies ist im<br />
Alter von 94 Jahren gestorben<br />
EHRENKOLLOQUIUM<br />
14 TU Dresden dankt Dr. Edgar<br />
Freitag<br />
WERKSERÖFFNUNG<br />
16 Neues Werk für maximale<br />
Performance<br />
KOLLOQUIUM<br />
MOBILHYDRAULIK<br />
20 Karlsruhe zeigte:<br />
Es geht voran!<br />
INTERNATIONALE<br />
DICHTUNGSTAGUNG<br />
22 Ohne Dichtung geht nichts!<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
ÜBER DEN TELLERRAND<br />
GESCHAUT<br />
24 Hydraulik ist Kunst<br />
DIE 5<br />
32 Highlights der <strong>Fluidtechnik</strong><br />
<strong>2016</strong><br />
ZUR AKTUELLEN SITUATION<br />
AM IFAS<br />
82 Wie es nach dem Brand<br />
weitergeht<br />
ANTRIEBE<br />
72 EcoPlant Design – Moderne<br />
Antriebskonzepte für<br />
Schmiedepressen<br />
76<br />
DICHTUNGEN<br />
76 Additiveinfluss auf das Reibverhalten<br />
von hydraulischen<br />
Stangendichtungen<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
„HERAUSFORDERUNGEN<br />
MOTIVIEREN UNS“<br />
46 Zu Gast bei Montanhydraulik<br />
ZUVERLÄSSIG WIE EIN<br />
SCHWEIZER UHRWERK<br />
50 Prüfstand für Helikoptergetriebe<br />
AUFSTECKEN, EINSTELLEN,<br />
ANSTEUERN<br />
52 Elektronische Steckerverstärker<br />
mit Bluetooth<br />
EINE HOCHGENAUE<br />
ÖLVERSORGUNGSANLAGE<br />
FÜR UNTERSCHIEDLICHSTE<br />
GETRIEBE<br />
54 Konditionieranlagen für die<br />
Schmierung und Kühlung<br />
DIE NÄCHSTE GENERATION<br />
VON MEMBRANSPEICHERN<br />
56 Neues Konzept reduziert<br />
Montagezeit<br />
SPRITZGIESSEN 4.0<br />
58 Ganzheitliche Automatisierungslösung<br />
für Spritzgießmaschinen<br />
BASICS<br />
70 Was macht eine Maschine<br />
intelligent?<br />
4 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong>
34<br />
SPECIAL / SPS IPC DRIVES <strong>2016</strong><br />
SPS IPC DRIVES <strong>2016</strong><br />
34 Marktplatz der State-of-the-Art-Technology<br />
36 Den Flieger sicher im Griff<br />
40 Ziehen und pressen für perfekte Resonanz<br />
44 Risikofrei Stapler abladen<br />
NÄHERUNGS-<br />
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SERVICE<br />
03 Editorial<br />
64 Impressum<br />
69 Inserentenverzeichnis<br />
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MASSGESCHNEIDERTE HYDRAULIKAGGREGATE<br />
Vom Komponenten- zum Systemlieferanten – diesen Ansatz verfolgt<br />
Liebherr auch im Bereich Hydraulik. Bei der Herstellung von<br />
Hydraulikaggregaten greift Liebherr auf Komponenten aus dem<br />
eigenen Haus zurück. Der Vorteil: Sie sind perfekt aufeinander<br />
abgestimmt und bilden damit eine besonders effiziente Einheit. Für<br />
unterschiedliche Anwendungen umfasst das Aggregate-Portfolio<br />
Antriebsleistungen bis zu 75 kW sowie Fassungsvolumina bis zu 2 000<br />
Litern. Die Fördervolumina werden anwendungsspezifisch projektiert<br />
bei einem Betriebsdruck bis 600 bar (auch höhere Drücke auf Anfrage<br />
möglich). Die Hydraulikaggregate sind außerdem mit weiteren<br />
Komponenten wie Sensoren, Hydrospeichern oder beispielsweise<br />
einer Steuerung kombinierbar. Eines dieser Aggregate kommt beim<br />
Bau des Lakhta Centers in Sankt Petersburg zum Einsatz. Es versorgt<br />
dort die Klettervorrichtung eines Turmdrehkrans.<br />
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WIR BRAUCHEN EINE<br />
RENAISSANCE DER<br />
INNOVATION<br />
Dr. Peter Achten ist in der Branche bekannt<br />
als Innovater und Querdenker. Fast 30 Jahre<br />
ist er inzwischen geschäftsführender<br />
Gesellschafter der INNAS. Seit 2007 ist er<br />
zudem Träger der Bramah-Medal,<br />
ausgezeichnet für seine außergewöhnliche<br />
Innovationskraft in der <strong>Fluidtechnik</strong>. Logisch,<br />
dass <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> mit ihm über<br />
Einfallsreichtum und Kreativität sprach.<br />
Herr Dr. Achten, für die<br />
wenigen, die sie noch nicht<br />
kennen: Stellen Sie sich bitte<br />
vor. Wie sind Sie zu Ihrer<br />
aktuellen Position gekommen?<br />
Nach meinem Abschluss an der TU Eindhoven im Jahr 1982, begann ich, am Centre for Energy<br />
conservation in Delft zu arbeiten. An diesem Institut war ich für den Bereich Produktentwicklung<br />
verantwortlich. 1987 ging diese Abteilung in einem eigenen Unternehmen auf: Innovation<br />
Associates, oder kurz INNAS. Ich bin geschäftsführender Gesellschafter dieses Unternehmens.<br />
INNAS ist ein einhundertprozentiges Innovations- und Entwicklungsunternehmen.<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Was macht für Sie die<br />
Faszination <strong>Fluidtechnik</strong> aus?<br />
Ihr Job ist es, innovativ zu sein.<br />
Können Sie Konstrukteuren<br />
einen Rat geben, wie man zu<br />
einer innovativen Lösung<br />
kommt? Nutzen Sie eine<br />
spezielle Methodik?<br />
Dies ist mit Abstand das faszinierendste und interessanteste Feld, auf dem wir uns als Innovationsunternehmen<br />
profilieren können. Die meisten unserer Kunden verlangen absolute<br />
Geheimhaltung. Daher können wir die Früchte unserer Arbeit leider nicht öffentlich präsentieren.<br />
Aus diesem Grund haben wir uns von Anfang an dazu entschieden, eigene Lösungen zu<br />
entwickeln, die wir auf Messen, Konferenzen oder online präsentieren können. Hydraulische<br />
Systeme und Komponenten haben sich zu unserer Spielwiese entwickelt. Ich glaube an das<br />
Potenzial der Hydraulikindustrie. Aber: Um dieses Potenzial zu heben, brauchen wir dringend<br />
eine Renaissance der Innovation, sowohl auf System- als auch auf Komponenten-Ebene.<br />
Es gibt viele Missverständnisse, wenn es um Innovation geht. Einer der größten Fehler ist es,<br />
zu glauben, dass es genügt nur Software oder Simulationen zu nutzen, um neue Lösungen zu<br />
finden. Diese Technologien sind nützliche Helfer, aber nicht das Allheilmittel auf dem Weg<br />
zur Innovation. Eine weitere Fehleinschätzung: Man muss nur kreativ sein, um auf eine neuartige<br />
Lösung zu kommen. Was wirklich nötig ist, ist eine Kombination aus Kreativität, Können,<br />
Wissen und, nicht zuletzt, Talent. Die Universitäten vermitteln hervorragend das Wissen oder<br />
8 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 9/<strong>2016</strong>
„Wer in den gewohnten Bahnen denkt,<br />
schafft immer nur eines: eine Kopie.“<br />
Dr. Peter Achten<br />
die nötigen Software-Skills, aber in anderen Bereichen hapert es. Dies schließt auch das<br />
Benutzen der eigenen Hände zur Problemlösung ein. Zudem tun sich sowohl Hochschulen<br />
wie auch Industrie schwer damit, kreative Talente zu erkennen und zu fördern.<br />
Etwas Neues zu schaffen, etwas, das noch nicht exisitiert, ist extrem schwierig. Es ist viel<br />
verlockender, in den gewohnten Bahnen zu denken. Dies führt jedoch immer zu demselben<br />
Ergebnis: einer Kopie. Eine weitere Versuchung besteht darin, eine schrittweise Produktverbesserung<br />
als Innovation zu bezeichnen. Wenn Produkte das Ende ihres Entwicklungszyklus<br />
erreichen, gibt es keine Alternative: Eine vollkommen neue Technologie oder ein<br />
völlig neues Produkt müssen entwickelt werden. INNAS hat einige Strategien entwickelt, um<br />
neuartige Lösungen zu finden. Aber die Basis dieser Strategien bildet unser Kollegium von<br />
äußerst talentierten Ingenieuren.<br />
Was sind die größten zukünftigen<br />
Herausforderungen für<br />
die <strong>Fluidtechnik</strong>?<br />
Die größten Aufgaben stellen Kostenreduktion und Effizienzsteigerung dar. Ich rate der<br />
Hydraulik, von der Automobilindustrie zu lernen, und ein Konstruktionsprinzip zu schaffen,<br />
das es ermöglicht, die weitaus kosteneffektiveren Produktionstechnologien der Automobilbranche<br />
in die Hydraulik einzubringen. Weiterhin müssen wir die Effizienz von Pumpen<br />
und Motoren erhöhen, gerade die der Verstellpumpen inklusive der Ventile und Steuerungen.<br />
Wenn man die Systemebene betrachtet, bin ich überzeugt davon, dass wir Common Pressure<br />
Rail Systeme brauchen, die letztlich einen weitaus modulareren Systemansatz ermöglichen –<br />
ähnlich dem Stromnetz. Solche Systeme werden die Flexibilität, Steuerbarkeit und Effizienz<br />
hydraulischer System deutlich steigern.<br />
www.innas.com<br />
<strong>O+P</strong> <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong> 9/<strong>2016</strong> 9
PERSONALIEN<br />
ZUSATZINFORMATIONEN<br />
Mehr über die Eröffnung<br />
in Mülheim können Sie<br />
hier lesen:<br />
bit.ly/TurckMuelheim<br />
TURCK ERÖFFNET VERTRIEBS- UND MARKETINGZENTRALE<br />
Mit einer feierlichen Eröffnung hat der Automatisierungsspezialist Turck seine neue Vertriebs- und Marketingzentrale in Mülheim<br />
eingeweiht. Die Turck-Geschäftsführer Ulrich Turck (l.) und Christian Wolf (r.) übergaben das neue Gebäude seiner Bestimmung und<br />
hießen Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (Mitte) als Ehrengast willkommen.<br />
www.turck.de<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
DAGMAR<br />
WEBER<br />
verstärkt seit Anfang<br />
Oktober als neue<br />
Geschäftsführerin die<br />
Eplan Software &<br />
Service AG in der<br />
Schweiz. Sie ist vor Ort<br />
für die Teams in Urdorf<br />
und Le Mont-sur-Lausanne<br />
zuständig. Die<br />
46-Jährige verfügt u. a.<br />
über Erfahrungen im<br />
PDM/PLM Markt im<br />
Bereich Vertrieb und<br />
Consulting sowie bei<br />
der Implementierung<br />
von CAD-Systemen in<br />
internationalen<br />
Unternehmen.<br />
JÜRGEN<br />
VON HOLLEN<br />
ist der neue Präsident<br />
von Universal Robots<br />
A/S (UR). Von Hollen<br />
tritt damit die Nachfolge<br />
von Enrico Krøg<br />
Iversen an, der im Juni<br />
<strong>2016</strong> aus eigenem<br />
Wunsch von diesem<br />
Posten zurückgetreten<br />
war, um sich anderen<br />
Aufgaben zuzuwenden.<br />
DR. CHRISTIAN<br />
WIEHEN<br />
wird für sein Lebenswerk<br />
mit dem „Europäischen<br />
Sicherheitspreis<br />
Nutzfahrzeuge“ geehrt.<br />
Der Preis wird in diesem<br />
Jahr zum 27. Mal, im<br />
Rahmen des Jahreskongresses<br />
<strong>2016</strong> der Europäischen<br />
Vereinigung für<br />
Unfallforschung und<br />
Unfallanalyse (EVU) in<br />
Bratislava vergeben.<br />
Ausgezeichnet werden<br />
Personen, die sich in<br />
besonderer Weise um die<br />
Sicherheit des Nutzfahrzeuges<br />
verdient gemacht<br />
haben.<br />
DR. DANIEL<br />
MEYER<br />
nahm im Rahmen des<br />
6. Jahreskongresses der<br />
Wissenschaftlichen<br />
Gesellschaft für<br />
Produktionstechnik<br />
(WGP) die renommierte<br />
Otto-Kienzle-Medaille<br />
für seine interdisziplinären<br />
Ansätze in der<br />
Produktionstechnik<br />
entgegen. Die WGP<br />
zeichnete damit einen<br />
Nachwuchswissenschaftler<br />
aus, der<br />
produktionstechnische<br />
mit mikrobiologischen<br />
und chemischen<br />
Fragestellungen<br />
verbindet.<br />
MARTIN<br />
SCHILLING<br />
wurde zum weiteren<br />
Geschäftsführer der<br />
a.b.jödden gmbh<br />
bestellt. Er verantwortet<br />
die Bereiche Marketing<br />
und Vertrieb, die er<br />
bereits seit seinem<br />
Firmeneintritt im Jahr<br />
20<strong>11</strong> maßgeblich<br />
mitsteuert. Zukünftig<br />
wird er darüber hinaus<br />
enger in den Bereichen<br />
Verkauf und Verwaltung<br />
mit dem geschäftsführenden<br />
Gesellschafter<br />
Dipl.-Ing. Bernd Jödden<br />
zusammenarbeiten.<br />
10 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong>
NEUES LOGISTIKZENTRUM<br />
FÜR STILL<br />
Vielseitig präzise.<br />
Für ein neues Logistikzentrum von Still ist im Oktober der<br />
Grundstein gelegt worden. Es entsteht in Hamburg in unmittelbarer<br />
Nähe zum Stammhaus des Anbieters von innerbetrieblichen<br />
Logistiklösungen. Die bisher dezentral im Gewerbegebiet<br />
Billbrook angesiedelten Bereiche Großteilelager und Fahrzeugversand<br />
werden in dem neuen Zentrum gebündelt. In den Neubau<br />
mit zwei Hallen mit insgesamt 27 000 m 2 wurden 30 Mio. Euro<br />
investiert. Entwickelt, geplant und realisiert wird das wird er vom<br />
Gewerbeimmobilien-Spezialisten ECE. Still hat dafür einen<br />
langfristigen Mietvertrag abgeschlossen. Mit der Fertigstellung<br />
des Baus wird für das Frühjahr 2017 gerechnet.<br />
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Die IMTS <strong>2016</strong> (International Manufacturing Technology Show)<br />
hat die endgültigen Zahlen bekannt gegeben. Die 31. Show,<br />
erreichte bei den Besucherregistrierungen mit <strong>11</strong>5 612 Personen<br />
und der Netto-Ausstellungsfläche von rd. 127 300 m 2 , die<br />
drittgrößten Zahlen in ihrer Geschichte. Bei der Anzahl der<br />
ausstellenden Unternehmen stellte die IMTS mit 2407 einen<br />
neuen Rekord auf. „Die IMTS ist nicht nur in der Größe gewachsen,<br />
sondern auch was die Bandbreite der Fertigung angeht“,<br />
erklärt Peter R. Eelman, Vice President Exhibitions & Business<br />
Development bei der AMT (Association For Manufacturing<br />
Technology), Eigentümer und Organisator der IMTS. „Es gibt für<br />
die Menschen viele Gründe für einen Besuch. Ob sie kommen, um<br />
neue Technologien zu erforschen, um vor einem Kauf die Anbieter<br />
zu überprüfen, um Lösungen zu finden oder mit den führenden<br />
Unternehmen in der Fertigungsindustrie in Kontakt zu treten.”<br />
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<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong> <strong>11</strong>
NACHRUF<br />
HANS JÜRGEN MATTHIES<br />
Am 10. September <strong>2016</strong> verstarb Prof. em. Dr.-Ing.<br />
Dr.-Ing. E.h. Hans Jürgen Matthies im Alter von 94 Jahren<br />
in Braunschweig. Er war eine der großen<br />
Persönlichkeiten in der Landtechnik und der<br />
Mobilhydraulik. Über drei Jahrzehnte leitete er das<br />
Institut für Landmaschinen in Braunschweig.<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Geboren am 6. November 1921 wuchs er als Sohn eines<br />
Unternehmers in Teterow in Mecklenburg auf. Nach dem<br />
zweiten Weltkrieg studierte er Maschinenbau, zunächst<br />
in Berlin, dann in Stuttgart. Dort lernte er die Grundlagen<br />
und die funktionalen Zusammenhänge in Landmaschinen<br />
in den Vorlesungen von Prof. Dr.-Ing. Walter E. Fischer-Schlemm<br />
kennen, der zu dieser Zeit die Agrartechnik in Hohenheim leitete<br />
und Honorarprofessor an der TH Stuttgart war. Als Diplom-Ingenieur<br />
ging er 1950 nach Braunschweig und wurde Assistent bei<br />
Prof. Dr.-Ing. Georg Segler am Institut für Landmaschinen. Mit<br />
seiner Dissertation „Der Strömungswiderstand beim Belüften<br />
landwirtschaftlicher Erntegüter“ erlangte er 1954 die Promotion an<br />
der Technischen Hochschule Braunschweig.<br />
Daran schloss sich eine vierjährige Industrietätigkeit bei der Landmaschinenfabrik<br />
Gebr. Welger in Wolfenbüttel an. In diesem Unternehmen<br />
entwickelte Professor Matthies als Chefkonstrukteur unter<br />
anderem auch sein Interesse an der Halmgut-Prozesstechnik weiter<br />
aus. Dies sollte für ihn und insbesondere für das Braunschweiger Institut<br />
für Landmaschinen bis heute prägend sein. Denn 1958 wurde<br />
er als Nachfolger seines Doktorvaters zum Ordinarius und Direktor<br />
des Instituts für Landmaschinen an der TH Braunschweig berufen.<br />
Professor Matthies erzählte gern, dass ihm die Entscheidung, den Ruf<br />
anzunehmen, gar nicht leicht gefallen war, weil sich ihm zeitgleich<br />
die Gelegenheit bot, an die sehr renommierte Forschungsanstalt für<br />
Landwirtschaft (FAL) in Braunschweig zu gehen. Bereut hatte er den<br />
Schritt allerdings nie; das persönliche Zitat dazu von ihm aus dem<br />
Jahr 2012: „Professor zu sein, ist der schönste Beruf der Welt“.<br />
Mit einem Blick auf die große Anzahl von Veröffentlichungen und<br />
auf die 42 Dissertationen, die er betreut hat, lassen sich die wesentlichen<br />
Schwerpunkte der Forschungsarbeiten herausstellen. So behandeln<br />
die erste von ihm betreute Dissertation von W. Busse 1966<br />
und die letzte 1996 von K. Martensen und viele weitere Arbeiten in<br />
den dazwischen liegenden 30 Jahren die Halmgut-Prozesstechnik,<br />
vor allem das Verdichten von Halmgut. Mit großer Weitsicht entwickelte<br />
Professor Matthies darüber hinaus den Schwerpunkt der<br />
Ölhydraulik in Forschung und Lehre am Braunschweiger Institut.<br />
Er und seine Doktoranden verschafften sich dabei mit ihren<br />
Arbeiten große internationale Anerkennung. Die wichtigen<br />
Forschungsarbeiten zum Reibungsverhalten, zur Pulsation sowie<br />
zur Effizienz der Aggregate und Systeme führten zu signifikanten<br />
Ergebnissen und Fortschritten. Sie bilden die Grundlagen für die<br />
heutige Entwicklung und für den nutzenbringenden Einsatz der<br />
Mobilhydraulik.<br />
Dem Humboldtschen Bildungsideal, der Einheit von Forschung<br />
und Lehre folgend, bot Professor Matthies dann von 1970 an eine auf<br />
die Erläuterung der Funktionen und Zusammenhänge ausgerichtete<br />
und durch ihre Systematik geprägte Hydraulikvorlesung an. Das daraus<br />
entwickelte Buch „Einführung in die Ölhydraulik“, es wird heute<br />
gemeinsam mit Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Karl T. Renius herausgegeben,<br />
gehört zu den Standardwerken in der Hydraulikausbildung. Diese<br />
Vorlesung ist der Vorläufer der heutigen Grundlagen- und Vertiefungsvorlesungen<br />
zur Ölhydraulik an der TU Braunschweig. Den<br />
Studierenden und seinen Doktoranden hat Professor Matthies hervorragende<br />
Voraussetzungen für eine erfolgreiche berufliche Tätigkeit<br />
mitgegeben. Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich,<br />
dass namhafte Persönlichkeiten in der Industrie und in der Wissenschaft<br />
sich mit Stolz als Matthies-Schüler bezeichnen.<br />
In vielfältiger Form hat Professor Matthies sich für die Interessen<br />
der Universität und der Fachgemeinschaft in die Pflicht nehmen<br />
lassen. So war er 1978/79 Rektor und erster Präsident der Technischen<br />
Universität Braunschweig und von 1983 bis 1988 Vorsitzender<br />
der VDI-Fachgruppe Landtechnik. Gemeinsam mit Dr. F. Meier<br />
initiierte er das Jahrbuch Agrartechnik. Seit 1988 berichten Jahr für<br />
Jahr in diesem Nachschlagwerk zahlreiche Experten über die aktuellen<br />
Entwicklungen in der Agrartechnik. Die Nachfolger am Braunschweiger<br />
Institut, zunächst Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Hans-Heinrich<br />
Harms und heute der Verfasser dieses Nachrufs, haben gemeinsam<br />
mit den Autoren dieses wichtige Werk fortgeführt.<br />
Vor dem Hintergrund der Lebensleistung von Professor Matthies<br />
ist es geradezu selbstverständlich, dass sein Wirken durch hochrangige<br />
Ehrungen gewürdigt wurde. Hervorzuheben sind die Ehrendoktorwürde<br />
der Technischen Universität München, das Ehrenzeichen<br />
des Vereins Deutscher Ingenieure und die Tilo-Freiherr<br />
von Wilmowsky-Medaille, verliehen durch das Kuratorium für<br />
Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft.<br />
Wir haben mit Professor Matthies einen lieben Menschen und<br />
Kollegen, einen großartigen Ingenieur, Forscher und Lehrer unter<br />
uns gehabt. Wir werden ihm nun ein ehrenvolles Andenken bewahren.<br />
Braunschweig, im September <strong>2016</strong><br />
Prof. Dr. Ludger Frerichs, Institut für mobile Maschinen<br />
und Nutzfahrzeuge der TU Braunschweig<br />
12 <strong>O+P</strong> – <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong>
SZENE<br />
ATP HYDRAULIK IST EATON<br />
LEAN SOLUTION PARTNER<br />
Eaton baut sein Netzwerk an<br />
„Authorized Lean Solution<br />
Partnern“ weiter aus, um den<br />
Kunden einen einfachen<br />
Zugang zu effizienten und integrierten<br />
Lösungen zu ermöglichen.<br />
Mit der ATP Hydraulik,<br />
die sich auf die Entwicklung<br />
und Produktion von hydraulischen<br />
Systemen und mechatronischen<br />
Lösungen inklusive Elektrosteuerungen und Automation<br />
spezialisiert hat, hat Eaton den richtigen Partner gefunden. Diese<br />
Partnerschaft deckt das Netzwerk in den Fachgebieten der Automatisierungs-,<br />
Steuerungs- und Antriebstechnik über Fernwirken,<br />
Fernwarten, Cloud- und Hydrauliksystemen und maßgeschneiderten<br />
Bedien- und Gehäusekonzepten für den Direkteinbau in die Maschine<br />
ab.Das Bild zeigt bei der Vertragsunterzeichnung (vorne sitzend)<br />
Heinrich Schwerzmann (links), Gründer und CEO ATP Hydraulik, und<br />
Ernesto Mitruccio, Country Sales Manager Eaton Industries, sowie<br />
stehend (von links) André Schwerzmann, Leiter Verkauf und Marketing<br />
ATP Hydraulik, Philippe Daga, Vice President Sales EMEA Eaton<br />
Electrics), Michael Fabianek, CTO ATP Hydraulik, und Valentino<br />
Arnone, Senior Sales OEM Eaton Industries.<br />
www.atphydraulik.ch; www.eaton.eu<br />
70 JAHRE BÜRKERT<br />
Bürkert Fluid Control Systems kann in diesem Jahr auf seine<br />
70-jährige Erfolgsgeschichte zurückblicken. Vor diesem<br />
Hintergrund und zur Einweihung des neuen Campus Criesbach<br />
fand am 17. September <strong>2016</strong> die Jubiläumsfeier statt. Auf<br />
Erfahrung, Nähe und Mut basiert der Erfolg des Unternehmens,<br />
so Prof. Dr. Andreas Bürkert, Sprecher der Gesellschafter,<br />
in seiner Begrüßungsrede. Heribert Rohrbeck (Bild, Mitte),<br />
Geschäftsführer und im Ehrenamt stellvertretender Vorsitzender<br />
des Vorstandes des Fachverbandes <strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA,<br />
griff die Philosophie von Bürkert auf: „Wir fangen da an, wo<br />
andere aufhören“. Globaler Wettbewerb um die besten Ideen,<br />
Konzepte und Lösungen wird heute in den Köpfen der Mitarbeiter<br />
ausgetragen, daher ist Bürkert in über 36 Standorten<br />
weltweit aktiv. Wilfried Kretschmann, Ministerpräsident des<br />
Landes Baden Würtemberg, unterstrich in seiner Festrede die<br />
Bedeutung familiengeführter<br />
Unternehmen für<br />
das Bundesland und vor<br />
allen für die Region.<br />
Ingelfingen-Criesbach sei<br />
zwar nicht der Nabel der<br />
Welt, aber der Standort<br />
eines Weltmarktführers<br />
auf dem Gebiet Fluid<br />
Control Systeme.<br />
www.buerkert.de<br />
MOTEK UND BONDEXPO AUF DIGITALISIERUNGSKURS<br />
Industrie 4.0, Big Data und die damit verbundene Digitalisierung der<br />
Industriewelt waren Leitthemen der diesjährigen Motek und Bondexpo.<br />
Es dominierten Komponenten, Baugruppen, Teil- und Komplettlösungen,<br />
die mit den Hard- und Software-Schnittstellen für die übergeordnete<br />
Steuerung und Kommunikation versehen waren, teilte der<br />
Messeveranstalter Schall mit. Auch das Rahmenprogramm griff das<br />
Thema auf, zu dem noch viel Aufklärungsbedarf bestehe. In diesem<br />
Jahr waren 1 049 Aussteller aus 29 Nationen gekommen, um sich mehr<br />
als 35 000 Fachbesuchern aus 90 Ländern zu präsentieren. Im Rekordjahr<br />
2015 waren mehr als 38 000 Besucher gekommen.<br />
www.schall-messen.de<br />
Richtungsweisende<br />
Messtechnik<br />
digiSENS-NGS2<br />
Neigungs- und Gyroskopsensor<br />
• 3-Achsen Beschleunigungssensor<br />
• 3-Achsen Gyroskop- und Neigungssensor<br />
• Exakt von −40 … +85 °C<br />
• Analog & CAN-Bus<br />
• In rauesten Umgebungen<br />
• Schock-, Vibrations- und Temperaturfest<br />
Messetermine<br />
bauma China, Schanghai (CHN)<br />
22.<strong>11</strong>. – 25.<strong>11</strong>.<strong>2016</strong><br />
Halle N1, Stand 638<br />
SPS/IPC/DRIVES, Nürnberg<br />
22.<strong>11</strong>. – 24.<strong>11</strong>.<strong>2016</strong><br />
Halle 7, Stand 150<br />
Sensor-Technik Wiedemann GmbH · Am Bärenwald 6 · 87600 Kaufbeuren · Deutschland · Telefon: +49 8341 9505-0<br />
Internet: www.sensor-technik.de
SZENE<br />
TU DRESDEN DANKT<br />
DR. EDGAR FREITAG<br />
Im Jahr 1998 fand die Lehrveranstaltung<br />
„Dichtungstechnik in hydraulischen und<br />
pneumatischen Antrieben und Steuerungen“<br />
erstmalig an der Technischen Universität<br />
Dresden statt. Von Beginn der Lehrveranstaltung<br />
bis zum Sommersemester dieses Jahres hielt<br />
Dr. Edgar Freitag die Vorlesung. Nun<br />
verabschiedete das Institut für <strong>Fluidtechnik</strong> der<br />
TU Dresden ihn feierlich in den Ruhestand.<br />
Dr. Edgar Freitag wurde im Jahr 1951 in Thüringen geboren<br />
und absolvierte seine Ausbildung als Zerspannungsfacharbeiter<br />
in den VEB Barkas Werken. Der naturwissenschaftlich<br />
interessierte Mann entschloss sich anschließend für<br />
ein Studium an der Pädagogischen Hochschule in Erfurt. Nach seinem<br />
Studienabschluss im Jahr 1979 nahm er an der Selbigen eine<br />
Stelle als Lehrer an. Er promovierte und verfasste 1987 seine Dissertation<br />
zum Thema „Tribotechnische Untersuchung von NBR Dichtungskautschuk<br />
auf ausgewählten mit Haftschichten versehenen<br />
Gleitpartnern der Hochdruckpneumatik“. Im Jahr 1990 erreichte<br />
ihn der Ruf der Firma Freudenberg in Schwalmstadt, wo er die Stelle<br />
des Leiters Produktentwicklung übernahm.<br />
Im Zuge der Gründung des Instituts für <strong>Fluidtechnik</strong> im Jahr 1997<br />
war der damalige Leiter Prof. Siegfried Helduser bestrebt, Industriepartner<br />
für die universitäre Ausbildung zu gewinnen. Um den<br />
01 Prof. Jürgen Weber (links) und Dr. Edgar Freitag (rechts)<br />
02 Das Bild wird im Kutzbach-Bau der TU Dresden<br />
einen Ehrenplatz erhalten<br />
Studenten den Bereich der Dichtungstechnik näher zu bringen, bat<br />
er Dr. Edgar Freitag, an der TU Dresden eine Vorlesungsreihe über<br />
jenes Thema zu halten. Ein Jahr später war es soweit, die erste Vorlesung<br />
wurde am 17. April 1998 in Dresden gehalten. Der Erfolg<br />
spiegelt sich in der Teilnehmerzahl wider. Von anfänglich vier im<br />
Jahr 1998 hat sich die Anzahl der Studenten bis zum letzten<br />
Sommer semester stetig auf 52 erhöht.<br />
Zum Abschied wurde für Dr. Edgar Freitag am 26. September <strong>2016</strong><br />
ein Ehrenkolloquium in Dresden veranstaltet. Dieses eröffnete Prof.<br />
Michael Beckmann, Prodekan der Fakultät Maschinenwesen an<br />
der TU Dresden. Dabei sprach er dem zu Würdigenden für die 19<br />
Jahre währende Unterstützung den Dank der Fakultät Maschinenwesen<br />
aus. In der anschließenden Laudatio lobte Gonzalo Barillas von<br />
der Firma Freudenberg seinen langjährigen Kollegen und guten<br />
Freund vor allem wegen seiner herausragenden systematischen Vorgehensweise,<br />
seinem Weitblick und den vielseitigen Interessen.<br />
Peter-Michael Synek, stellvertretender Geschäftsführer des Fachverbandes<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA, betonte in seiner Rede, dass<br />
Dr. Edgar Freitag sowohl in der Industrie als auch in der Forschung<br />
für sein Engagement und Wissen geschätzt wird. Institutsdirektor<br />
Prof. Jürgen Weber unterstrich die enorme Bedeutung und Bereicherung<br />
durch die Vorlesungsreihe „Dichtungstechnik“ für die<br />
Lehre im Fachbereich <strong>Fluidtechnik</strong> an der TU Dresden. Das<br />
Schlusswort gehörte dem sichtlich gerührten Dr. Edgar Freitag<br />
selbst. Neben dem Dank an seine Wegbegleiter der letzten Jahre,<br />
die Herren Barillas und Dr. Ehrentraut, schenkte er dem Institut für<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> eines seiner selbstgeschaffenen Bilder, welches einen<br />
Ehrenplatz im Kutzbach-Bau erhalten wird.<br />
Das Institut für <strong>Fluidtechnik</strong> dankt – auch im Namen der Studenten,<br />
welche die Vorlesung „Dichtungstechnik“ besucht haben –<br />
Dr. Edgar Freitag für die großartige Unterstützung in der Lehre und<br />
wünscht ihm für die Zukunft alles erdenklich Gute und beste<br />
Gesundheit.<br />
Fotos: Peter-Michael Synek<br />
www.tu-dresden.de/mwifd<br />
02<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
01<br />
14 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong>
SZENE<br />
HANSA-FLEX IST JETZT<br />
FACHBETRIEB NACH WHG<br />
Durch das Zertifikat des TÜV Nord wird bestätigt, dass Hansa-Flex<br />
über die notwendige Ausrüstung sowie sachkundiges Personal<br />
verfügt, um an Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden<br />
Stoffen zu arbeiten. Immer mehr Unternehmen verlangen von<br />
ihrem Hydraulik-Dienstleister einen solchen Nachweis. Wasser ist<br />
die wertvollste Ressource. Zu ihrem Schutz hat der Gesetzgeber<br />
hohe Anforderungen an Betriebe gestellt, die mit Stoffen<br />
arbeiten, die Wasser gefährlich verunreinigen können. Für<br />
hydraulische Komponenten gelten diese Regeln meistens nicht,<br />
denn Hydrauliköl wird je nach Sorte entweder als nicht wassergefährdend<br />
oder als nur schwach wassergefährdend eingestuft.<br />
Dennoch hat sich das Unternehmen dazu entschlossen, sich<br />
insgesamt als Fachbetrieb<br />
nach §3 der Rechtsverordnung<br />
zu §62 WHG zertifizieren<br />
zu lassen. Denn damit<br />
dürfen die Servicetechniker<br />
an Anlagen arbeiten, in<br />
denen wassergefährdende<br />
Stoffe verarbeitet werden,<br />
beispielsweise in der<br />
chemischen Industrie.<br />
www.hansa-flex.com<br />
BAU VON SCHAEFFLER-LOGISTIK-<br />
ZENTRUM GESTARTET<br />
Für das neue Logistikzentrum<br />
für die<br />
Industriesparte von<br />
Schaeffler in Kitzingen<br />
wurde Anfang Oktober<br />
der erste Spatenstich<br />
gesetzt. Von diesem<br />
Zentrallager aus sollen<br />
ab Mitte 2018 Kunden<br />
in ganz Europa beliefert werden. Rund 200 Mitarbeiter sollen hier<br />
beschäftigt werden. Investiert wurden rund 120 Mio. Euro. Die<br />
Hallenfläche beträgt insgesamt rund 22 000 m 2 . Das Hochregallager<br />
und das automatische Behälterlager sind durch eine Elektrobodenbahn<br />
mit kombinierten Arbeitsplätzen verbunden. Damit<br />
sollen Standardprodukte innerhalb von 24 bis 48 Stunden nach<br />
Auftragseingang ausgeliefert werden. In den kommenden<br />
Monaten laufen Erd- und Tiefbauarbeiten. Das Richtfest ist für<br />
Mai 2017 anvisiert. Kitzingen ist der letzte Baustein bei der<br />
Modernisierung der Logistik der Industriesparte. Bisher gibt es im<br />
Verbund der Europäischen Distributionszentren je ein Lager für<br />
Nord-Europa im schwedischen Arlandastad und eines für<br />
Süd-Europa in Carisio, Italien.<br />
www.schaeffler.de<br />
BEWERBEN MIT INNOVATIVEN GLEITLAGER-ANWENDUNGEN<br />
Der internationale Manus Award geht in die nächste Runde. Bewerben können sich<br />
Unternehmen und Entwickler mit innovativen Polymer-Gleitlager-Anwendungen, sowohl<br />
mit Serienanwendungen als auch mit Einzelstücken. Polymer-Gleitlager finden Anwendung<br />
in Bereichen zu Wasser, zu Lande und in der Luft. In Solarflugzeugen sparen sie Gewicht, im<br />
Wellenkraftwerk schützen sie vor Korrosion, auf der Straße sorgen sie für reibungslosen Lauf<br />
und können dabei günstiger und langlebiger sein als Metall-Lösungen. Und das Potenzial ist<br />
noch nicht ausgeschöpft. Der Wettbewerb wird von Igus, dem Institut für Verbundwerkstoffe,<br />
dem Industrieanzeiger und der TH Köln ausgerichtet. Im vergangenen Jahr hatte ein<br />
System für die Ohrchirurgie der Uni Hannover den 1. Platz belegt. Bewerben kann man sich<br />
bis Februar 2017 online unter www.manus-wettbewerb.de. Die Gewinner werden auf der<br />
Hannover Messe ausgezeichnet. Die Sieger erhalten Preisgelder bis 5 000 Euro.<br />
www.igus.de<br />
Visualisieren<br />
aber sicher!<br />
interACT-VSX-Serie<br />
Display-Familie<br />
• Varianten von 7 bis 15 Zoll<br />
• SIL2-qualifizierte Hard- und<br />
Softwareplattform<br />
• Ausbaufähig durch Erweiterungsboards<br />
• Hohe Betrachtungswinkel<br />
• Graphisches Design- und Programmiertool<br />
Messetermine<br />
bauma China, Schanghai (CHN)<br />
22.<strong>11</strong>. – 25.<strong>11</strong>.<strong>2016</strong><br />
Halle N1, Stand 638<br />
SPS/IPC/DRIVES, Nürnberg<br />
22.<strong>11</strong>. – 24.<strong>11</strong>.<strong>2016</strong><br />
Halle 7, Stand 150<br />
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WERKSERÖFFNUNG<br />
NEUES WERK FÜR MAXIMALE PERFORMANCE<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
DEUBLIN firmiert in Mainz. Im Mai <strong>2016</strong> hatte<br />
die DEUBLIN GmbH den Firmensitz bereits von<br />
Hofheim-Wallau in die rheinland-pfälzische<br />
Hauptstadt verlagert. Ab dem 06. Juni <strong>2016</strong> ist<br />
vollständig vom neuen Domizil aus gearbeitet<br />
worden. Am 27. September fand nun die<br />
offizielle Einweihung des Werks statt.<br />
Besonders bemerkenswert an dem neuen Werk ist die geringe<br />
Bauzeit von weniger als zwei Jahren für ein Gebäude mit<br />
9 000 m² Produktions- und 2 500 m² Bürofläche. Im August<br />
2014 wurde der erste Spatenstich gesetzt. Zudem fand der<br />
Umzug im Tagesgeschäft statt. Sicher keine leichte Aufgabe für die<br />
beteiligten Fachfirmen und die ca. 175 Mitarbeiter der deutschen<br />
Tochter der DEUBLIN Company aus Waukegan, USA, eine laufende<br />
Produktion mit allen Werkzeugmaschinen, Lager, Roh- und Halbmaterialien,<br />
allen Fertigungs- sowie Büroarbeitsplätzen innerhalb<br />
eines kleinen Zeitfensters zum neuen Platz zu bringen und umgehend<br />
in Betrieb zu nehmen. Aber eine, die mit Bravour und viel<br />
Einsatz gelöst wurde, worauf Mitarbeiter, Geschäftsleitung und<br />
Eigentümer mit Recht stolz sein dürfen.<br />
HOCHRANGIGE GÄSTE<br />
Am 27. 09. <strong>2016</strong> fand das „Grand Opening“ als offizielle Einweihung<br />
des Werkes statt, zu der der CEO und Chairman of the Board<br />
Donald L. Deubler und ebenso der President und COO Ronald P.<br />
Kelner mit ihren Ehefrauen in den neuen Räumlichkeiten begrüßt<br />
wurden. Weitere internationale Gäste zu diesem Event waren die<br />
Mitglieder des Boards und Vice Presidents des Unternehmens, das<br />
weltumspannende Aktivitäten mit vier Werken, 17 Niederlassungen<br />
und weitreichendem Vertriebsnetz unterhält.<br />
Wolfgang Trittin, Executive Director of European Operations und<br />
Geschäftsführer der DEUBLIN GmbH konnte außerdem den Bürgermeister<br />
von Mainz, Michael Ebling, und den Wirtschaftsdezernenten<br />
Christopher Sitte zur Einweihung begrüßen, die maßgeblich<br />
an der Ansiedelung des Werkes in Mainz beteiligt waren.<br />
GÜNSTIG GELEGENER STANDORT<br />
DEUBLIN als weltgrößter Hersteller der technischen Komponente<br />
„Drehdurchführung“, also der Schnittstelle zwischen Versorgungsleitungen<br />
und rotierenden Maschinenteilen, hat das Werk Mainz<br />
weltweit als erstes unmittelbar für DPS, das „DEUBLIN Performance<br />
System“ geplant und gebaut. Kurz gesprochen geht es beim<br />
DPS darum, kürzeste Lieferzeiten für das Produkt zu erreichen und<br />
parallel alle Ressourcen an Materialien, Energie und Arbeit äußerst<br />
effizient und schonend einzusetzen.<br />
Don Deubler, der Inhaber der DEUBLIN Company, ist davon<br />
überzeugt, dass der deutschen Niederlassung nach wie vor eine<br />
entscheidende Rolle bei der flächendeckenden Belieferung und<br />
einer umfassenden Unterstützung des europäischen Marktes<br />
zukommt.<br />
Darüber hinaus war bei der Auswahl des neuen Standortes ausgesprochen<br />
wichtig, dass er für die Mitarbeiter gut und mit dem<br />
geringstmöglichen zusätzlichen Aufwand erreichbar ist. Auch die<br />
Arbeitsumgebung für die Mitarbeiter spielte bei der Erbauung eine<br />
wichtige Rolle. Das modernste Werk mit Standort Mainz in<br />
Deutschland soll mindestens für die kommenden Jahrzehnte positive<br />
Perspektiven geben – für das Unternehmen, die Innovationskraft,<br />
den technischen Fortschritt und die Region gleichermaßen.<br />
www.deublin.eu<br />
16 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong>
SZENE<br />
STRATEGISCHE KOOPERATION MIT M+S HYDRAULIC<br />
Die Unternehmen Hydraulik Nord <strong>Fluidtechnik</strong><br />
GmbH & Co. KG und M+S Hydraulic<br />
Plc. unterschrieben einen Kooperationsvertrag<br />
für die nächsten fünf Jahre. Die<br />
Zusammenarbeit dieser etablierten<br />
Hersteller der globalen Mobilhydraulik-<br />
Branche ermöglicht es beiden Firmen,<br />
zukünftige Potenziale effizient zu nutzen.<br />
Während die Hydraulik Nord <strong>Fluidtechnik</strong><br />
als einer der Technologieführer im Bereich<br />
der hydraulischen Lenkaggregate gilt, ist<br />
M+S Hydraulic ein bekannter Hersteller<br />
von Gerotormotoren und Bremsen.<br />
Darüber hinaus produziert M+S Hydraulic hydraulische Lenkaggregate in<br />
geringem Umfang. Die Zusammenarbeit offeriert den Kunden die Vorteile beider<br />
Firmen. Die Kooperation umfasst in erster Linie die technologische Entwicklung,<br />
Produktion und den gemeinsamen Auftritt im OEM-Markt. In den Werken beider<br />
Firmen produzieren derzeit etwa 1200 Mitarbeiter über 700000 hydraulische<br />
Erzeugnisse pro Jahr. Die Erzeugnisse der Hydraulik Nord <strong>Fluidtechnik</strong> und der<br />
M+S Hydraulic werden in über 100 Länder weltweit verkauft. Die strategische<br />
Zusammenarbeit wird zur Wert- und Wachstumssteigerung beider Unternehmen<br />
in den nächsten Jahren beitragen. Neue und größere Chancen werden erwartet,<br />
denn die Partnerschaft erlaubt es beiden Firmen, ihren Kunden einen Mehrwert<br />
auf einem wettbewerbsfähigen Level zu bieten.<br />
www.hnfluidtechnik.de<br />
KLIMANEUTRALER NEUBAU MIT INDUSTRIE-4.0-STANDARD<br />
Der italienische Antriebstechnik-Hersteller Bonfiglioli plant den Neubau seiner<br />
Konzernzentrale und eines Werks in Bologna. Das so genannte „EVO-Projekt“<br />
soll nach den neuesten Energieeffizienzstandards konzipiert werden und<br />
zudem mit Industrie-4.0-fähigen Produktionslinien ausgestattet werden. In<br />
dem Werk, das bis 2018 fertig gestellt sein soll, sollen dann 600 Mitarbeiter<br />
arbeiten, die bisher auf drei andere Standorte verteilt sind. In das Projekt<br />
werden nach Unternehmensangaben 60 Mio. Euro investiert. Mit einer<br />
Photovoltaikanlage auf den Dachflächen und anderen grünen Technologien<br />
sollen die Gebäude klimaneutral werden.<br />
www.bonfiglioli.de<br />
NEUE SUCHFUNKTION IN<br />
DER DATENBANK<br />
Die AEF-Isobus Datenbank bietet zusätzliche<br />
Möglichkeiten, um nach Produkten zu suchen.<br />
Bislang konnten Nutzer nur nach Hersteller und<br />
Marke suchen. Fortan können sie die Kompatibilitätsprüfung<br />
auch mit der Auswahl einer<br />
Produktkategorie beginnen und im nächsten<br />
Schritt eine Funktionalität wählen, die das<br />
Produkt unterstützen soll. Beispielsweise eine<br />
Präzisionssämaschine, die TC-BAS unterstützt.<br />
Eine weitere neue Option der Kompatibilitätsprüfung<br />
ist, direkt eine Funktionalität auszuwählen.<br />
Der Nutzer erhält daraufhin einen<br />
Überblick der entsprechenden Kategorien, aus<br />
denen er wählen kann, d.h. alle Kategorien, in<br />
denen Produkte mit genau dieser Funktionalität<br />
gelistet sind. Ein weiterer Klick zeigt dem Nutzer<br />
dann nur die in Frage kommenden Hersteller,<br />
beispielsweise alle Hersteller, die gezogene<br />
Feldspritzen mit der Funktionalität TC-SC<br />
anbieten.<br />
www.aef-isobus-database.org<br />
Multifunktion<br />
im Kraftpaket!<br />
ESX-3CM Frei programmierbare<br />
Zentralsteuerung<br />
• Entwicklung mit CODESYS und “C“<br />
• Große Schaltleistung mit bis zu 15A<br />
• Flexibilität durch Multifunktions-I/Os<br />
• Vielfältige Kommunikationsschnittstellen<br />
• Geeignet für den robusten Einsatz<br />
• Starter-Kit zur effektiven Inbetriebnahme<br />
Messetermine<br />
bauma China, Schanghai (CHN)<br />
22.<strong>11</strong>. – 25.<strong>11</strong>.<strong>2016</strong><br />
Halle N1, Stand 638<br />
SPS/IPC/DRIVES, Nürnberg<br />
22.<strong>11</strong>. – 24.<strong>11</strong>.<strong>2016</strong><br />
Halle 7, Stand 150<br />
Sensor-Technik Wiedemann GmbH · Am Bärenwald 6 · 87600 Kaufbeuren · Deutschland · Telefon: +49 8341 9505-0<br />
Internet: www.sensor-technik.de
SZENE<br />
INNOVATIONEN<br />
MOBILER MASCHINEN<br />
01<br />
Systeminnovationen –<br />
Produktinnovationen im Verhältnis zu Technologie und Elektronik<br />
Produktgruppe<br />
Electronic controls and devices<br />
Electric drives<br />
Sensor technology<br />
Connectivity<br />
Hydraulics<br />
Engine technology<br />
HMI<br />
Hybrid + generator technology<br />
Software<br />
Transmission<br />
Camera systems<br />
Steering technology<br />
Connectors<br />
Engineering<br />
Cabs<br />
0 50 100 150 200 250 300<br />
Technologien & Elektronik<br />
Cameras<br />
Controls<br />
Electric Energy Storage<br />
Electrical Drive Systems<br />
Electromechanical Actuator<br />
Electronics<br />
Engine<br />
GNSS Devices + Services<br />
HMI<br />
Hybrid Drives<br />
Hydraulics<br />
Sensors<br />
Software<br />
Steering<br />
Traction & Suspension<br />
Transmission<br />
Quelle: STM Innovationsdatenbank<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Die Innovationsdatenbanken<br />
Landmaschinen und Baumaschinen<br />
zeigen auf, in<br />
welchen Produktbereichen<br />
aktuell Innovationen getätigt werden.<br />
Im Innovationsfeld Landmaschinen<br />
wurden zur Analyse circa<br />
800 Unternehmen, die als Zulieferer<br />
für mobile Arbeitsmaschinen auf der<br />
Agritechnica 2015 vertreten waren,<br />
herangezogen. Die Analyse kommt<br />
auf rund 200 Innovationen. Im Innovationsfeld<br />
Baumaschinen wurden<br />
weitere 700 Unternehmen analysiert,<br />
die bei der bauma <strong>2016</strong> vertreten<br />
waren. Die Analyse kommt auf<br />
rund 250 Innovationen. Wir stellen<br />
Ihnen hier die Ergebnisse vor, die die<br />
Antworten auf die Fragen „Wie viele<br />
Innovationen werden in welchem<br />
Bereich entwickelt“ und „Wie interagieren<br />
die Innovationen mit anderen<br />
Maschinentechnologie“ geben.<br />
www.stm-stieler.de<br />
02<br />
Produktinnovationen für mobile Arbeitsmaschinen<br />
Produktgruppe<br />
Electronic controls and devices<br />
Electric drives<br />
Hydraulics<br />
Engine technology<br />
Sensor technology<br />
Transmission<br />
Hybrid + generator technology<br />
Camera systems<br />
Connectivity<br />
Software<br />
Steering technology<br />
Connectors<br />
HMI<br />
Robotics<br />
Engineering<br />
Lubrication Systems<br />
Landtechnik Baumaschinen<br />
Cabs<br />
0 5 10 15 20 25 30 35 40<br />
Anzahl<br />
18 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong>
SZENE<br />
HAUCK-SERVICE-POINT ZIEHT<br />
NACH UNNA<br />
Genau zwei<br />
Jahre nachdem<br />
Hauck Hydraulik-Technik<br />
den<br />
Kamener<br />
Standort<br />
übernommen<br />
und in einen<br />
Service Point<br />
umgewandelt<br />
hat, steuert der<br />
Strandort jetzt<br />
weiter in<br />
Richtung<br />
Zukunft.Modernere Räumlichkeiten, ein breiteres Portfolio an<br />
Serviceleistungen und damit ein noch besserer Match mit den<br />
Kundenbedürfnissen: Dies sind die Vorteile, die sich der Hydraulik-<br />
Spezialist durch den Neustart seines Service Points in Unna<br />
verspricht. Ein kleiner Schritt auf der Landkarte, aber ein wichtiger<br />
Meilenstein auf dem Weg für zukünftiges Wachstum. Der neue<br />
Standort liegt nur etwa 10 km entfernt im Gewerbegebiet westlich<br />
der BAB 1, die Adresse ab 1. November <strong>2016</strong> lautet: Hauck Hydraulik-<br />
Technik,Service Point Unna, Dreherstraße 13, 59425 Unna<br />
www.hydraulik-hauck.de<br />
ENTWICKLER GEBEN FEEDBACK<br />
ZU APP SPACE<br />
Zur zweiten Konferenz des Sick App Space Developers Clubs im<br />
September in Freiburg kamen rund 50 Teilnehmer. Sie diskutierten<br />
darüber, wie der App Space eine optimale Performance<br />
erreichen kann, wie die Programmierung einfacher und<br />
schneller gelingt und wie der Support verbessert werden<br />
könnte. Zudem wurden neue App Space-Produkte vorgestellt,<br />
z. B. die programmierbaren Kameras der Inspector P-Familie und<br />
die Sensor Integration Machine SIM4000. App Space ist eine<br />
offene Plattform für programmierbare Sensoren von Sick.<br />
Systemintegratoren und OEMs können damit ihre Applikationssoftware<br />
auf diese Sensoren passend für spezielle Aufgabenstellungen<br />
entwickeln.<br />
www.sick.de<br />
ONLINE-SCHLAUCHKONFIGURATOR<br />
Der E-Shop des Unternehmens Schwer Fittings wurde nun durch ein weiteres<br />
Highlight ergänzt: einem Schlauchkonfigurator, mit dem der Wunschschlauch mit<br />
der passenden Armatur und Pressfassung komplett und individuell zusammengestellt<br />
werden kann. Für die exakte Bestimmung des Komplett-Schlauches mit<br />
Armaturen sind vier Schritte notwendig. Zuerst den Schlauch, inklusive der Schlauchlänge,<br />
definieren. Anschließend die linke und rechte Armatur bestimmen. Zuletzt<br />
noch den Verdrehwinkel festlegen. Als Schlauchart stehen Hydraulik-, Thermoplastund<br />
PTFE-Edelstahl-Schläuche zur Auswahl. Die Schlaucharmaturen werden in den<br />
gängigen Anschlussarten wie DIN, JIC, BSP und SAE angeboten. Die Lieferung des<br />
Schlauches geschieht inklusive Verpressung und ist somit sofort einsatzbereit.<br />
www.schwer.com<br />
Innovationen<br />
jetzt vernetzen!<br />
ESX-TC3G Konnektivitätsund<br />
Datenmanagementplattform<br />
• Frei programmierbar auf Linux<br />
• Erweiterbare Softwaremodule/Apps<br />
• Cumulocity Cloud Datenkonnektor<br />
• 400MHz CPU, 128MB RAM<br />
• 3G, GPS / GLONASS, WLAN, BT4.0<br />
• 2xCAN, RS232, USB, Ethernet<br />
Messetermine<br />
bauma China, Schanghai (CHN)<br />
22.<strong>11</strong>. – 25.<strong>11</strong>.<strong>2016</strong><br />
Halle N1, Stand 638<br />
SPS/IPC/DRIVES, Nürnberg<br />
22.<strong>11</strong>. – 24.<strong>11</strong>.<strong>2016</strong><br />
Halle 7, Stand 150<br />
Sensor-Technik Wiedemann GmbH · Am Bärenwald 6 · 87600 Kaufbeuren · Deutschland · Telefon: +49 8341 9505-0<br />
Internet: www.sensor-technik.de
KARLSRUHE ZEIGTE:<br />
ES GEHT VORAN!<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Das gesamte Spektrum der Mobilhydraulik, von<br />
der Komponente bis zur kompletten Maschine,<br />
war im Rahmen des 9. Kolloquiums<br />
Mobilhydraulik am 22. und 23. September <strong>2016</strong><br />
in Karlsruhe zu sehen. Und die Teilnehmenden<br />
erfuhren, dass bei dieser Thematik das Ende der<br />
Fahnenstange noch lange nicht erreicht ist.<br />
Denkanstöße der besonderen Art gab der niederländische<br />
Hydraulikexperte Dr. Peter Achten von der Firma Innas BV<br />
als Keynote-Speaker mit seinem Vortrag „Eine neue Perspektive<br />
für die Hydraulik“. In den rund 45 Minuten seiner<br />
Rede empfahl Dr. Achten öfters einmal die Perspektive zu wechseln<br />
und die Zukunft durch neue, verlustarme Hydrauliksysteme neu zu<br />
gestalten. Gemeinsame Anstrengungen aller Beteiligten aus<br />
Industrie und universitärer Forschung seien dabei gefordert. Die<br />
Reduzierung der Vielfalt und der Kosten von Komponenten,<br />
Wirkungsgrad-Steigerungen, neue Pumpen- und Motorengenerationen,<br />
hydraulische Transformatoren, neue Systemarchitekturen<br />
und preiswerte Speicher nannte er als wichtigste Punkte der<br />
Prioritätenliste für Forschung und Entwicklung.<br />
Am 9. Kolloquium Mobilhydraulik nahmen 130 Interessierte aus<br />
Industrie und universitärer Forschung teil. In neun qualitativ hochwertigen<br />
Beiträgen wurde der aktuelle Stand der Forschung im<br />
Bereich Mobilhydraulik vorgestellt und diskutiert. Als Leitthemen<br />
des ersten Tages wurden neue mobilhydraulische Konzepte sowie<br />
Druckflüssigkeiten und Komponenten für Fahr- und Arbeitsantriebe<br />
festgelegt.<br />
Die zur Tagung gehörende Abendveranstaltung fand der Tradition<br />
folgend in den Versuchshallen des Teilinstituts Mobile Arbeitsmaschinen<br />
auf dem KIT-Gelände Campus Ost statt. Zum abend -<br />
lichen Programm gehörte neben einem reichhaltigen Buffet die<br />
Vorführung zweier Prüfstände des Teilinstituts Mobile Arbeitsmaschinen,<br />
die im Laufe der Vortragssessions vorgestellt wurden.<br />
Als Erstes wurde ein Komponentenprüfstand gezeigt, mit dem die<br />
Wirksamkeit einer bedarfsangepassten Entlastung der tribologischen<br />
Kontakte von Axialkolbenmaschinen als Optimierungsmaßnahme<br />
untersucht werden konnte. Die zweite Anlage stellte ein<br />
vollständiges Ein-Kreis-Load-Sensing-System der Arbeitshydraulik<br />
01<br />
20 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong>
VDMA<br />
eines Hydraulikbaggers dar, an welchem die Effizienzsteigerung<br />
durch die Reduzierung systembedingter Druckverluste untersucht<br />
werden konnte. Parallel hierzu wurden Führungen durch die Prüfeinrichtungen<br />
des Teilinstituts angeboten.<br />
Die Vorträge des zweiten Tages befassten sich mit dem Thema<br />
„Energieeffizienz in mobilhydraulischen Systeme“. So wurde im<br />
Rahmen eines Vortrags ein effizienzoptimierter Forstkran „Skidder“<br />
der Firma Ritter vorgestellt, der seinem neuartigen Steuerungskonzept<br />
mittels elektrohydraulischer Bedarfsstromsteuerung<br />
eine Effizienzsteigerung von 14 % gegenüber dem Ursprungsfahrzeug<br />
verdankt. Die optimierte Maschine stand im Rahmen der<br />
Maschinenausstellung als Demonstrator zur Verfügung und wurde<br />
von einigen Tagungsgästen mit großer Begeisterung im praktischen<br />
Einsatz auf „Herz und Nieren“ untersucht.<br />
Alle Beiträge der Tagung stehen in Form eines Tagungsbands<br />
zum kostenlosen Download bereit unter:<br />
http://www.ksp.kit.edu/9783731505730<br />
01 Pausengespräche (v.l.n.r.): Michael Pfister, Professor Hans-Heinrich<br />
Harms, Dr. Peter Achten, Peter-Michael Synek und Professor Marcus Geimer<br />
02 Forstkran „Skidder“ der Firma Ritter<br />
02<br />
Das Kolloquium Mobilhydraulik genießt in Fachkreisen zu Recht<br />
einen besonderen Stellenwert, da an Demonstratoren umgesetzte<br />
Lösungen gespiegelt werden, die in den Vorträgen vorgestellt wurden.<br />
Auch der „geistige Vater“ dieser Veranstaltung, Professor<br />
Hans-Heinrich Harms, war in Karlsruhe anwesend. Träger der Veranstaltung<br />
sind im Wechsel das Teilinstitut Mobile Arbeitsmaschinen<br />
(Mobima) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) bzw.<br />
das Institut für mobile Maschinen und Nutzfahrzeuge (IMN) der<br />
Technischen Universität Braunschweig sowie der Forschungsfonds<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA. Das 10. Kolloquium Mobilhydraulik findet<br />
in zwei Jahren turnusgemäß in Braunschweig statt.<br />
www.fast.kit.edu<br />
HYBRIDE UND ENERGIEEFFIZIENTE ANTRIEBE FÜR MOBILE ARBEITSMASCHINEN<br />
Am 15. Februar 2017 findet in Karlsruhe die 6. Ausgabe der Fachtagung „Hybride und energieeffiziente Antriebe für<br />
mobile Arbeitsmaschinen“ statt. Seit der Erstveranstaltung im Jahr 2007 erfreut sich die Tagung eines regen, wachsenden<br />
Interesses und präsentiert sich 2017 als etabliertes Diskussionsforum rund um hybride und effizienzsteigernde Antriebstechnologien.<br />
Ein neuer Schwerpunkt der kommenden Tagung ist das Thema „Antriebstechnik unter Berücksichtigung von Industrie 4.0“.<br />
Der Diskussionsschwerpunkt liegt dabei auf Themen wie Vernetzung (Smart and Connected Systems), Regelung (Intelligence),<br />
Energieeffizienz und Hybridisierung. Zusätzlich sollen die technologisch bzw. wirtschaftlich treibenden Schlüsselfaktoren<br />
der angestrebten oder bereits umgesetzten Antriebstechnik in den Vorträgen dargestellt werden.<br />
Kontakt: Prof. Dr.-Ing. Marcus Geimer, KIT Karlsruher Institut für Technologie, FAST Institut für Fahrzeugsystemtechnik,<br />
Mobima Lehrstuhl für Mobile Arbeitsmaschinen, Rintheimer Querallee 2, 76131 Karlsruhe, Telefon: 0721 608-48601,<br />
E-Mail: hybridtagung2017@fast.kit.edu, Internet: www.fast.kit.edu/mobima<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong> 21
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
VDMA<br />
OHNE DICHTUNG GEHT NICHTS!<br />
22 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong>
VDMA<br />
Egal ob Auto, Hydraulikzylinder, Smartphone<br />
oder Küchenmaschine – kein technisches<br />
Produkt kommt ohne das Bauelement Dichtung<br />
aus. Werden die Produkte leistungsfähiger,<br />
steigen auch die Anforderungen an die<br />
Dichtsysteme. Wie entsprechende Lösungen<br />
aussehen können, erfuhren die Teilnehmenden<br />
der 19 th ISC in Stuttgart.<br />
Die 19. Internationale Dichtungstagung (ISC), veranstaltet<br />
vom Fachverband <strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA mit seinem Arbeitskreis<br />
Fluiddichtungen, fand am 12. und 13. Oktober<br />
<strong>2016</strong> an der Universität Stuttgart statt. Unter dem Motto<br />
„Dichtungstechnik – unverzichtbar“ trafen sich 285 Experten, darunter<br />
54 Ausländer, aus insgesamt 18 Ländern. Ihnen wurde in<br />
48 Vorträgen, unter der wissenschaftlichen Leitung von Professor<br />
Dr.-Ing. habil. Werner Haas, Leiter Dichtungstechnik am Institut für<br />
Maschinenelemente (IMA) der Universität Stuttgart, interessante<br />
wissenschaftliche und praxisorientierte Beiträge geboten. In den<br />
hochkarätigen Vorträgen ging es sowohl um statische Dichtungen<br />
als auch um Wellendichtungen, Dichtungen für die Hydraulik und<br />
um dichtungstechnische Grundsatzfragen. Wichtige Themen waren<br />
außerdem unter anderem Energieeffizienz, neue Werkstoffe,<br />
Gleitringdichtungen, Strukturieren von Oberflächen, Simulation<br />
und Berechnung, additive Fertigung, Prüfverfahren und gesetzliche<br />
Vorgaben sowie konkrete Praxis-Anwendungen. Alles brandaktuelle<br />
Trends mit Zukunftsperspektive – vorgestellt von Hochschulen,<br />
Forschungs- und Entwicklungsstellen, Herstellern, Beratern und<br />
Anwendern.<br />
Von den 285 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gehörten rund<br />
46 % zur Gruppe der Dichtungshersteller, etwa 25 % zu den Anwendern,<br />
17 % kamen aus wissenschaftlichen Einrichtungen und die<br />
restlichen 12 % verteilten sich auf Zulieferer, Händler, Verbände und<br />
Presse. In den Pausen und insbesondere während des Festabends<br />
in der Legendenhalle der "Motorworld Region Stuttgart" hatten die<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmer reichlich Zeit zum Gedankenaustausch.<br />
Parallel zu den Vorträgen wurde dem Publikum eine<br />
tagungsbegleitende Fachausstellung und eine Posterschau mit insgesamt<br />
18 Ausstellern geboten.<br />
Weitere Informationen und das vollständige Tagungsprogramm<br />
zur 19 th ISC stehen Interessenten im Internet unter www.sealingconference.com<br />
zur Verfügung. Die 20 th ISC – Internationale Dichtungstagung<br />
– wird am 10. und <strong>11</strong>. Oktober 2018 an der Universität<br />
in Stuttgart stattfinden.<br />
www.sealing-conference.com<br />
01<br />
03<br />
02<br />
01 Lic. Oec. HSG Ingrid Hunger (links), Leiterin des<br />
Arbeitskreises Fluiddichtungen im VDMA, und<br />
Professor Dr.-Ing. habil. Werner Haas (rechts), Leiter<br />
Dichtungstechnik am Institut für Maschinenelemente<br />
(IMA) der Universität Stuttgart<br />
02 Die 48 Vorträge stießen auf großes Interesse<br />
03 Auch die Pausen wurden rege zum Erfahrungsaustausch<br />
genutzt<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong> 23
James Capper demonstriert den<br />
MOUNTAINEER PROTOTYPE auf<br />
der Art Basel Miami 2015.<br />
Bild: Paul Kasmin Gallery<br />
HYDRAULIK<br />
IST KUNST<br />
Wir führten das Interview in<br />
englischer Sprache. Um die<br />
Aussagen nicht zu verfälschen,<br />
haben wir die Antworten<br />
im O-Ton belassen.<br />
Autor: Peter Becker, Redakteur<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong><br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Wie entstehen die<br />
Ideen für Ihre<br />
"Hydraulik-Kunst"?<br />
Seit 2010 kreiert der Londoner James Capper mobile Skulpturen. Basis<br />
seiner Werke: Hydraulik. Die Skulpturen sind mobil und erinnern an<br />
Bau- oder Material-Handling-Maschinen. Cappers Werke sind mehrfach<br />
ausgezeichnet und werden rund um den Globus ausgestellt. Was ihn an<br />
der Hydraulik so fasziniert und was er mit seinen Werken ausdrücken<br />
möchte, hat er uns im Interview verraten.<br />
An idea forms in the shape of a pen drawing made on paper. Then a selected drawing will be made in CAD.<br />
From this, we can create fabrication drawings and cutting files. All welding and hydraulic system installation<br />
is conducted in the studio. Powder coating takes place in the factory next to the studio. Final assembly<br />
hoses and system commissioning is conducted at the studio before the machine is sent to its exhibition.<br />
In principle, there are five divisions of mobile sculptures that I am interested in making, EARTH-<br />
MARKING, CARVING, OFFSHORE, MATERIAL HANDLING, and AVIATION.<br />
These divisions all deal with real world problems, such as those approached by equipment manufactures.<br />
However, I choose to challenge myself in the concept outlines for instance, not use common<br />
propulsion techniques such as crawler tracks or wheels. In the case of the EARTHMARKING and<br />
MATERIAL HANDLING divisions make machine walk.<br />
24 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong>
ÜBER DEN TELLERRAND GESCHAUT<br />
01 EARTH MAKING EXPEDITION: James<br />
Cappers Kunst adaptiert die Techniken,<br />
Materialien und Problemlösungsprozesse des<br />
Maschinenbaus, um die Möglichkeiten einer<br />
Skulptur zu entwickeln. Seine Skulpturen<br />
entwickeln sich entlang von Modulketten,<br />
sogenannter Divisions. Jedes Werk kann als<br />
Prototyp verstanden werden, welcher Fragen<br />
aufwirft, die das Folgeprojekt zu beantworten<br />
sucht. Auf diese Weise entwickelt jede<br />
Division ihre eigene Ikonographie.<br />
Bild: Damian Griffiths<br />
Warum nutzen Sie<br />
Hydraulik als Basis für<br />
Ihre Kunst?<br />
I have been working with hydraulic systems since 2010 and have found that the power transfer and<br />
control of functions is in a class of its own. What I believe with the smaller prototype works like<br />
TELESTEP and HYDRA SHUFFLE is that if they were to be scaled up to quite a few more tons, they<br />
would use similar if not the same hydraulic systems but scaled up. This is not something you can<br />
achieve with pneumatics or dc stepper/servo motors.<br />
Verstehen Sie sich selbst<br />
eher als Künstler oder als<br />
Ingenieur?<br />
I embrace both engineering and art like many artists in the history of art, like Michelangelo, Jean<br />
Tingaly, David Smith and Rebecca Horn. As an artist, I am a problem maker, in the first pen drawing<br />
there is an idea that maybe should not exist in the world of engineering.<br />
Engineering when you process every step of the journey of making a hydraulic mobile sculpture is<br />
very creative; you are kept problem solving from the CAD drawing all the way through to operating<br />
the joysticks for the first time! This for me is a very exciting way to work, and a method that is really<br />
tailored to my way of working.<br />
Was wollen Sie mit Ihren<br />
Skulpturen ausdrücken?<br />
Freedom to build, create and innovate using engineering and cultivating a conceptual structure or<br />
language that allows for evolution in the sculptures I am making.<br />
There must be an infinite number of potentials for a sculpture to move using hydraulic systems.<br />
Innovation and problem solving, making us see solutions in not so obvious places like the movements<br />
in the legs of an insect!<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong> 25
MEHR VON JAMES CAPPER<br />
WEBSITE<br />
www.jamescappersculpture.com<br />
HANNAH BARRY GALLERY<br />
www.hannahbarry.com/#gallery-grid-196<br />
PAUL KASMIN GALLERY<br />
www.paulkasmingallery.com/<br />
artist/james-capper<br />
VIDEOS<br />
GREENHORN:<br />
ATLAS:<br />
TELESTEP:<br />
PORTA CARVE:<br />
NIPPERS:<br />
MIDIMARKER:<br />
vimeo.com/146667266<br />
vimeo.com/147167704<br />
vimeo.com/180298499<br />
vimeo.com/182555851<br />
vimeo.com/<strong>11</strong>8910241<br />
vimeo.com/54794852<br />
02 ATLAS: Diese Skulptur ist die erste aus der CARVING Division.<br />
Über die Ausstellungsdauer hat die Maschine ihren Sockel<br />
kreisförmig behauen, um das antike namensgebende Motiv des<br />
weltenstützenden Titanen zu imitieren. Capper: „Den ATLAS<br />
PROTOTYP skizzierte ich bereits 2007. Nun eine funktionstüchtige<br />
Skulptur geschaffen zu haben, ist fantastisch. Im Rahmen der<br />
Ausstellung hatte ich ausgiebig Gelegenheit, die Skulptur zu steuern<br />
und zu demonstrieren. Diese Erfahrungen haben mir geholfen, eine<br />
Menge neuer Ideen für Folgeprojekte zu entwicklen.“<br />
Bild: Damian Griffiths<br />
03 TOOLS FOR THE TRADE: Auch die Anbaugeräte<br />
der Skulpturen schafft Capper selbst. Die<br />
hier zu sehenden NIPPER und NIPPER LONG<br />
REACH Skulpturen sind inspiriert von der<br />
Anatomie von Reptilien, Insekten und Vögeln.<br />
Bild: Damian Griffiths<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
04 GREENHORN ist die erste<br />
Skulptur aus der MATERIAL<br />
HANDLING Division und erinnert<br />
an eine Mischung aus Schiff und<br />
Forstmaschine. Das außergewöhnliche<br />
Fortbewegungskonzept<br />
auf Basis von hydraulisch<br />
angetriebenen „Flippern“ soll<br />
das Ökosystem Wald schonen<br />
und die üblichen Flurschäden,<br />
die durch Forstwirtschaft<br />
entstehen, vermeiden.<br />
Bild: Cass Sculpture Foundation<br />
26 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong>
CHRISTIAN BOLLIN VERLÄSST FRANKFURT<br />
Die Christian Bollin Armaturenfabrik verlagert Firmensitz und Produktion von Frankfurt nach<br />
Oberursel. Grund dafür sei, dass am aktuellen Standort die Kapazitätsgrenzen erreicht seien. Im<br />
Gewerbepark „An den drei Hasen“ in der Stadt nahe<br />
Frankfurt entsteht eine Produktionshalle mit 2100 m 2 und<br />
ein Verwaltungsgebäude mit 900 m 2 . In der Halle sind ein<br />
separater Raum für spezielle Messverfahren und ein<br />
Montageraum für öl- und fettfreie Armaturen geplant. Der<br />
erste Spatenstich wurde Anfang September gesetzt. Mit<br />
der Fertigstellung wird Ende März 2017 gerechnet. Das<br />
1924 gegründete Familienunternehmen produziert<br />
Armaturen für die Mess- und Regeltechnik.<br />
www.bollin.de<br />
LEITUNGEN FÜR EXTREME TEMPERATUREN<br />
Igus hat im Zuge seines Testlaborausbaus einen<br />
weiteren 40-Fuß-Container eingerichtet, um dort<br />
bewegte Leitungstests bei realen Bedingungen unter<br />
extremen Temperaturen durchzuführen. Am Markt gibt<br />
es zwar international gültige Normen für bewegte<br />
Leitungen, diese geben jedoch keine verlässlichen<br />
Aussagen über die Lebensdauer bewegter Leitungen<br />
bei tiefen oder hohen Temperaturen im Einsatz in<br />
Energieketten. Aus diesem Grund testet der Leitungsexperte<br />
seit über zehn Jahren seine Leitungen in der<br />
Dauerbewegung. Durch die Vielzahl an Tests unter<br />
realen Bedingungen ist der Anbieter in der Lage, in seinem Chainflex Katalog für jede Leitungen<br />
jeweils drei Aussagen zum geeigneten Biegeradius und zur zulässigen Temperatur zu treffen. Es gibt<br />
aber nicht nur die Angaben, bei welchen Temperaturen sich eine Leitung für die Festverlegung sowie<br />
für die Bewegung nach der Norm-Kältewickelprüfung eignet – auch können wir für jede Leitung eine<br />
Temperatur angeben, bei der die Leitung garantiert sicher in einer E-Kette verfahren werden kann.<br />
www.igus.de<br />
WETTBEWERB: AUTOMATISIE-<br />
RUNGSPROJEKTE GESUCHT<br />
Zum 4. Mal veranstaltet die Ethernet Powerlink<br />
Standardization Group (EPSG) einen<br />
Wettbewerb für Projekte und Automatisierungskonzepte<br />
von Studierenden europäischer<br />
Hochschulen auf Basis des offenen Industrial-<br />
Ethernet-Protokolls Powerlink. Eingereicht<br />
werden können z. B. mechatronische Applikationen<br />
zur Lösung industrieller Anwendungen,<br />
neue entwickelte Geräte mit Powerlink-Anschaltung<br />
oder Implementierungen neuer<br />
Features im open Powerlink-Stack. Die<br />
Projekte sollen einen Bezug zu Industrie 4.0/<br />
IoT haben. Projekte können bis Ende <strong>2016</strong><br />
eingereicht werden und müssen bis Juni 2017<br />
umgesetzt sein. Mehr Infos unter: _www.<br />
ethernet-powerlink.org/en/award_<br />
www.ethernet-powerlink.org<br />
LEAN & GREEN AWARD FÜR<br />
TECHNOLOGIEFABRIK VON FESTO<br />
Die Technologiefabrik Scharnhausen von Festo hat<br />
den Sonderpreis des „Lean & Green Management<br />
Award <strong>2016</strong>“ gewonnen. Die industrieübergreifende<br />
Auszeichnung bewertet Prozesslösungen in<br />
der Produktion aus dem Bereich des Lean- sowie<br />
des Energie- und Umweltmanagements. Schlanke,<br />
nachhaltige Prozesse und eine umweltbewusste<br />
Produktion sind ein wichtiger Bestandteil der<br />
Werksstrategie, die Festo sowohl in der Produktion<br />
als auch in technischen Innovationen beim Bau<br />
des neuen Werks umgesetzt hat. „Der Gewinn des<br />
Lean & Green Management Awards in der<br />
Kategorie Sonderpreis bestätigt uns in unserem<br />
Handeln und motiviert uns gleichzeitig, diesen<br />
Weg gemeinsam konsequent weiterzugehen“,<br />
sagt Werksleiter Stefan Schwerdtle.<br />
www.festo.com
SZENE<br />
SCHAEFFLER REDUZIERT<br />
VERSCHULDUNG<br />
VON S ÜBER D NACH H<br />
Während der 19th ISC in<br />
Stuttgart zeigte COG<br />
spezielle Elastomerdichtungen<br />
für Anwendungen<br />
in Lebensmittel- und<br />
Pharma-Industrie.<br />
Michael Pfister, Chefredakteur<br />
SPEZIELLE COMPOUNDS<br />
INNOVATIVE WÜRFELTECHNIK<br />
Die IHO Holding, eine Gruppe von Holding-Gesellschaften, die<br />
indirekt der Familie Schaeffler gehören, will Verbindlichkeiten von<br />
insgesamt 3,3 Mrd. Euro refinanzieren. Dann will die Schaeffler<br />
AG eine Anleihe von 850 Mio. US-Dollar mit Laufzeit bis 2021<br />
vorzeitig zurückzahlen. Die Verbindlichkeiten reduzieren sich<br />
danach um 674 Mio. auf 4,2 Mrd. Euro. Die Mittel sollen aus der<br />
Teilrückzahlung eines Darlehens an die IHO Holding und eigenen<br />
Barmitteln stammen. Nach Abschluss der Transaktion beträgt das<br />
ausstehende Volumen des Darlehens noch rund 1 Mrd. Euro. Ein<br />
Ziel dieses Vorgehens ist es laut Schaeffler, ein Investment Grade<br />
Rating zu erreichen.<br />
www.schaeffler.de<br />
INNOVATIONSPREIS FÜR SENSOR-<br />
TECHNIK WIEDEMANN<br />
Auf der K<strong>2016</strong> in Düsseldorf präsentierte Arburg die neue<br />
Allrounder Cube 2900. Sie ist für schnelllaufende Würfeltechnik<br />
ausgelegt. Auf der Messe produzierte das Exponat mit einem<br />
32+32-Würfelwerkzeug Verschlüsse für Spülmittelflaschen.<br />
Peter Becker, Redakteur<br />
KOMPAKTES LENKSYSTEM<br />
Der Spezialist für Verdichtungstechnik Bomag hat seinen<br />
Lieferanten Sensor-Technik Wiedemann mit einem Innovationspreis<br />
ausgezeichnet – neben der Prämierung als A-Lieferant des<br />
Jahres. Der Innovationspreis wurde für die gemeinsame Entwicklung<br />
des Economizer verliehen, einer Anzeigeeinheit für Verdichtungsverhältnisse,<br />
die Sensordaten mit speziellen Algorithmen<br />
verknüpft und bewertet. Dazu unterstützt Wiedemann das<br />
Datenmanagement und die Konnektivität mit innovativen<br />
On-board-Modulen und Cloud-Dienstleistungen. Wiedemann<br />
beliefert Bomag seit mehr als 20 Jahren mit Steuerungen,<br />
E/A-Modulen, Sensoren, Bedien- und Anzeigeelementen.<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Auf der IAA Nutzfahrzeuge<br />
in Hannover<br />
präsentierte Peter Wink,<br />
Prokurist bei Weber-Hydraulik,<br />
das kompakte<br />
Lenksystem Electric<br />
Motor Steering (EMS).<br />
Der Einsatz weniger<br />
Komponenten ermöglicht<br />
eine gewichtsoptimierte<br />
Lenkung für<br />
Zusatzachsen und spart<br />
zudem Energie.<br />
Svenja Stenner, Redakteurin<br />
www.sensor-technik.de<br />
28 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong>
200 MAL MOBILER<br />
HYDRAULIK-SERVICE<br />
Der mobile<br />
Hydraulik-Service<br />
Indunorm hat sein<br />
200. Einsatzfahrzeug<br />
auf die Straße<br />
geschickt. Der<br />
Sprinter wurde<br />
Baldur Eichert,<br />
Inhaber des<br />
Hydraulikservices<br />
Erwin Eichert in<br />
Karlsruhe übergeben, der seit 18 Jahren Systempartner von<br />
Indunorm ist. Für ihn ist es das neunte Einsatzfahrzeug. Mit dem<br />
Hydraulik-Service-Fahrzeug werden defekte Schlauch- oder<br />
Rohrleitungen direkt vor Ort ausgebaut, Anschlussart und Maße<br />
definiert und die neue Leitung sofort wieder eingebaut. Die<br />
Sprinterenthalten eine komplette Werkstatt, die für den Service<br />
an Hochdruckschlauch- und Rohrleitungen konfiguriert ist.<br />
www.indunorm.de<br />
NEUE<br />
SLIP-IN VENTILE:<br />
Bemerkenswert MEHR.<br />
GTM BEZIEHT NEUES FIRMENGEBÄUDE<br />
Die GTM Testing and Metrology GmbH, ein international führender<br />
Anbieter im Bereich Messtechnik, mit Sitz im hessischen<br />
Bickenbach an der Bergstraße, zieht im September in die neuen<br />
Firmengebäude um. In unmittelbarer Nachbarschaft zum<br />
aktuellen Firmensitz konnte GTM ein Grundstück mit großer<br />
Montagehalle erwerben. Während der 13 monatigen Bauzeit<br />
wurde die Halle erweitert, modernisiert und mit einer direkten<br />
Verbindung zu den bisherigen Gebäuden ausgestattet, weiterhin<br />
wurde ein zusätzliches modernes Gebäude für Verwaltung,<br />
Training und Konferenzen errichtet. „Mit seinen Vorzügen, wie<br />
der direkten Autobahnanbindung und die Nähe zum Flughafen,<br />
ist Bickenbach für uns der geeignete Standort um die steigenden<br />
Anforderungen der Zukunft zu erfüllen.“, erläutert Horst Mischke,<br />
einer der beiden Geschäftsführer von GTM.<br />
www.gtm-gmbh.com<br />
Und deutlich WENIGER.<br />
Entwickelt speziell für<br />
Vorsteuerungen, Getriebe- und<br />
Dieselmotorenanwendungen, bieten<br />
unsere neuen G3 Slip-In Ventile<br />
bemerkenswert mehr Flexibilität,<br />
Zuverlässigkeit und Effizienz –<br />
auch unter härtesten Bedingungen.<br />
G3 Ventile arbeiten mit stärkeren<br />
elektromagnetischen Kräften.<br />
Dadurch sind sie weniger anfällig<br />
gegen Verschmutzung und reduzieren<br />
Wartungs- und Standzeiten.<br />
Das verbesserte Design reduziert<br />
außerdem den Bauraum und bietet<br />
eine präzise und verlässliche<br />
Wegesteuerung – mit geringer<br />
Hysterese und noch weniger Leckage.<br />
Für weitere Informationen oder<br />
technische Unterstützung, besuchen<br />
Sie uns unter hydraforce.com<br />
SCHNELL ZUM NÄCHSTEN<br />
HYDRAULIK-SPEZIALISTEN<br />
Ob Adapter, Druckmessgeräte und Schmierstoffe aus einer Hand<br />
oder die Konfektionierung eines Hydraulikschlauchs nach<br />
Muster: Spezialisten für Hydraulik und Zubehör in der eigenen<br />
Region finden Einkäufer, Konstrukteure, Instandhalter und<br />
Sicherheitsbeauftragte mit der Technik-Suchmaschine tectop.<br />
Unter www.tectop-vth.de oder über das Smartphone mit der<br />
App tectop-vth können Suchbegriffe eingegeben werden, die<br />
zum nächstgelegenen Lieferanten oder Serviceanbieter führen.<br />
www.tectop.de; www.tectop-vth.de<br />
Lincolnshire, IL, USA +1 847-793-2300<br />
Birmingham, UK +44 121 333 1800<br />
Changzhou, China +86 519 6988 1200<br />
hydraforce.com<br />
November 22-25<br />
Halle N4, Stand 701<br />
Eussenheim, GER +49 9353 9855 86<br />
Karlsruhe, GER +49 721 2048 3493<br />
Zweibrücken, GER +49 6332 79 2350<br />
© <strong>2016</strong> HydraForce, Inc.<br />
Bildwiedergabe mit freundlicher Genehmigung von J C Bamford Excavators Limited.
SZENE<br />
NEUE RUNDE „JUGEND FORSCHT“ –<br />
JETZT ANMELDEN<br />
Unter dem Motto<br />
„Zukunft – ich<br />
gestalte sie!“ ist der<br />
Wettbewerb<br />
„Jugend forscht“ in<br />
die 52. Runde<br />
gestartet. Ab sofort<br />
können sich Kinder<br />
ab der 4. Klasse und<br />
Jugendliche bis 21<br />
Jahre mit innovativen<br />
Forschungsprojekten<br />
bewerben.<br />
Das Thema ist frei<br />
wählbar, muss aber<br />
einer der folgenden<br />
Kategorien zuzuordnen<br />
sein: Arbeitswelt,<br />
Biologie,<br />
Chemie, Geo- und<br />
Raumwissenschaften,<br />
Mathematik/<br />
Informatik, Physik oder Technik. Bewerben bis 30. November <strong>2016</strong><br />
können sich Einzelpersonen oder Teams mit bis zu drei Mitgliedern.<br />
Die Regionalwettbewerbe finden ab Februar 2017 statt, im<br />
Mai geht es ins Bundesfinale. Infos und Anmeldung unter: www.<br />
jugend-forscht.de.<br />
www.jugend-forscht.de<br />
NEUES VERANSTALTUNGSDATUM<br />
STEHT FEST<br />
Die dritte Auflage Bauma Conexpo Africa, Internationale Fachmesse<br />
für Baumaschinen, Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen und<br />
Baufahrzeuge, findet von 13. bis 16. März 2018 im Johannesburg<br />
Expo Centre (JEC) statt. Stefan Otto, Vorsitzender des Fachbeirates<br />
der Bauma Conexpo Africa und Vorsitzender des lokalen Branchenverbandes<br />
Conmesa, bestätigt: „Als Vertreter der lokalen Industrie<br />
freuen wir uns, dass die Organisatoren der Bauma Conexpo Africa<br />
sich erneut flexibel zeigen und die nächste Messe in den März<br />
gelegt haben.“ Auch Elaine Crewe, CEO des Organisators BC Expo<br />
South Africa, ist überzeugt, „dass der neue Termin im März und der<br />
Drei-Jahres-Turnus optimal für die Industrie und die Region sind.<br />
Mit diesem Zyklus bildet die Veranstaltung die Entwicklungen im<br />
afrikanischen Markt bestens ab.“<br />
www.bcafrica.com<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
EIN HALBES JAHR-<br />
HUNDERT PRÄZISION<br />
Der Spezialist für Strömungsund<br />
Durchflusstechnik Höntzsch<br />
in Waiblingen hat sein 50-jähriges<br />
Bestehen gefeiert. Am 13. Juni<br />
1966 hatte Ernst-Ewald Höntzsch<br />
mit dem Vertrieb pharmazeutischer<br />
und chemisch-technischer<br />
Produkte begonnens. 1976 wurde<br />
der erste Strömungssensor<br />
entwickelt. Heute vertreibt das<br />
Unternehmen seine Messtechnik<br />
weltweit. Zuletzt kam ein<br />
multifunktionales Handgerät für<br />
Ex-Bereiche der Zone 1 neu dazu.<br />
Mit seinem DAkkS-akkreditierten<br />
Kalibrierlabor gehört das<br />
Unternehmen seit 2012 zur<br />
DMT in Essen und somit zur TÜV<br />
Nord Group. Anlässlich des<br />
Jubiläums spendete das<br />
Unternehmen 10 000 EUR an<br />
verschiedene gemeinnützige<br />
Zwecke.<br />
www.hoentzsch.com<br />
WERKE IN BRASILIEN<br />
ZUSAMMENGEFÜHRT<br />
Freudenberg Chemical<br />
Specialities hat einen neuen<br />
Standort in Valinhos, Brasilien,<br />
eingeweiht. Die Anlage wird<br />
von den Geschäftsbereichen<br />
Chem-Trend und SurTec<br />
betrieben und ersetzt zwei ältere<br />
Werke. Die beiden Unternehmen<br />
entwickeln und produzieren<br />
Spezialtrennmittel, Prozesschemikalien<br />
und Lösungen zur<br />
chemischen Oberflächenbehandlung.<br />
Das neue Werk<br />
erhöhe die Produktion und<br />
verbessere Logistik, technischen<br />
Support und Arbeitssicherheit,<br />
hieß es vom Unternehmen.<br />
Außerdem wurde dort der<br />
Bereich Forschung und<br />
Entwicklung erweitert. In dem<br />
Werk, das auch für Märkte von<br />
Nachbarländern Brasiliens<br />
produziert, arbeiten rund<br />
120 Mitarbeiter.<br />
www.fcs-muenchen.de<br />
AVENTICS STÄRKT VERTRIEB IN<br />
EUROPA UND DEUTSCHLAND<br />
Das Unternehmen Aventics hat Sergio Caligara (links) zum neuen<br />
Vertriebschef Europa ernannt. Als Vice President Sales Europe<br />
verantwortet der Italiener seit dem 1. Februar <strong>2016</strong> die Geschäfte<br />
der Pneumatikspezialisten in allen europäischen Ländern mit<br />
Ausnahme von Deutschland. „Sergio Caligara verfügt über<br />
umfangreiche Erfahrung im Vertrieb, kennt den europäischen<br />
Pneumatikmarkt und bringt zudem Wissen im Bereich Online-<br />
Sales mit“, erläutert Paul Cleaver, CEO bei Aventics. Die Verantwortung<br />
für den deutschen Markt trägt weiterhin Christoph Becker<br />
(rechts), der zum Vice President Sales Germany avancierte.<br />
Deutschland ist für Aventics in Europa der größte Markt und<br />
nimmt deshalb eine Sonderstellung in der Unternehmensstruktur<br />
ein. Aventics baut sein weltweites Vertriebsnetz derzeit weiter aus.<br />
Die Pneumatikspezialisten sind mittlerweile in 20 Ländern mit<br />
eigenen Vertriebsgesellschaften aktiv. Seit Jahresbeginn sind<br />
Spanien und Singapur hinzugekommen. Die Erweiterung um neue<br />
Standorte ist Teil der Wachstumsstrategie des Unternehmens.<br />
www.aventics.com<br />
30 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong>
RUBRIZIERUNGSEBENE<br />
IN VIER SCHRITTEN ZUM WUNSCHSCHLAUCH<br />
APP ERHÖHT VERFÜGBARKEIT<br />
VON WERKZEUGMASCHINEN<br />
Der E-Shop von Schwer Fittings wurde durch einen Schlauchkonfigurator<br />
erweitert. Für die Bestimmung des Komplett-Schlauches mit Armaturen<br />
sind vier Schritte notwendig: Die Schlauchlänge definieren, die linke und<br />
rechte Armatur bestimmen sowie den Verdrehwinkel festlegen. Als<br />
Schlauchart stehen Hydraulik-, Thermoplast- und PTFE-Edelstahl-Schläuche<br />
zur Auswahl. Die Schlaucharmaturen sind in den Anschlussarten wie DIN,<br />
JIC, BSP und SAE verfügbar. Zudem geschieht die Lieferung inklusive<br />
Verpressung.<br />
www.schwer.com<br />
Siemens präsentiert mit dem „Fleet Manager for<br />
Machine Tools“ eine App für die industrielle IoT<br />
(Internet of Things)-Plattform MindSphere. Mit der<br />
cloud- basierten Applikation (MindApp) lassen sich<br />
weltweit Werkzeugmaschinen in Produktionsstätten<br />
über wachen und so deren Verfügbarkeit und Produktivität<br />
erhöhen. Anwender erhalten einen Überblick<br />
über die Nutzung und die Leistung von Maschinen<br />
und können so die Kosten für Service und Instandhaltung<br />
reduzieren.<br />
www.siemens.com<br />
NEUE E-SHOP INTERNATIONAL ONLINE<br />
Zeitgleich mit der Umfirmierung zur Leybold GmbH ist auch der e-Shop<br />
verbessert worden. Damit ist es für Anwender weltweit einfacher, aus<br />
dem Sortiment an vakuumtechnischen Produkten online auszuwählen<br />
und zu bestellen. Der neue Shop ist zudem in sieben Sprachen aufrufbar.<br />
Neu im Angebot ist auch ein Gebrauchtgerätemarkt in dem über 700<br />
generalüberholte Artikel verfügbar sind.<br />
www.leybold.com<br />
VIA APP GERÄTE KONFIGURIEREN<br />
Mit dem Präzisionsdigitalmanometer<br />
CPG1500 von WIKA<br />
können User via Smartphone<br />
kommunizieren. Die entsprechende<br />
Mobile-App „myWIKA<br />
device“ ist kostenlos verfügbar.<br />
Über die App und die WIKA-<br />
Wireless-Verbindung lässt<br />
sich das CPG1500 per Handy<br />
für Prüf- und Kalibrieraufgaben<br />
konfigurieren. Während<br />
der Druckmessung wird<br />
der Messwert in der gewünschten<br />
Einheit auf dem<br />
Display angezeigt. Anwender<br />
können ferner weitere Parameter wie Temperatur und<br />
Druckänderungsrate sowie über die WIKA-Webseite<br />
zusätzliche Geräteinformationen abrufen. Die App<br />
ermöglicht zudem die Konfiguration, Steuerung und<br />
Speicherung von Log-Vorgängen.<br />
www.wika.de<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong> 31
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
HIGHLIGHTS<br />
DER FLUIDTECHNIK <strong>2016</strong><br />
Was ist <strong>2016</strong> eigentlich Bemerkenswertes geschehen – in der Welt,<br />
in der Branche, in Ihrer <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong>? Wir haben unsere<br />
Highlights des vergangenen Jahres für Sie zusammengestellt.<br />
109. & <strong>11</strong>0. <strong>O+P</strong>-GESPRÄCHE<br />
FORSCHUNGSPROJEKT<br />
STEAM<br />
10. IFK<br />
PANAMAKANAL<br />
32 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 9/<strong>2016</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong>
109. & <strong>11</strong>0. <strong>O+P</strong>-GESPRÄCHE<br />
Auch im vergangenen Jahr fanden in unserem Verlagshaus in<br />
Mainz zwei exzellent besetzte <strong>O+P</strong>-Gespräche statt. Wie immer<br />
waren die Diskussionsthemen ganz nah am Puls der Industrie. In<br />
unserer Runde zu Industrie 4.0 diskutierten unsere Experten das<br />
große Ganze. Die Diskussion rund um mögliche Geschäftsmodelle,<br />
Standardisierungshürden oder die Problematik der Datensicherheit<br />
lesen Sie hier:<br />
bit.ly/OUP0316p28<br />
PREDICTIVE MAINTENANCE<br />
Unser Expertengespräch zu Predictive Maintenance hatte einen<br />
eher praktischen Bezug: Wie weit ist die <strong>Fluidtechnik</strong> in Sachen<br />
Predictive Maintenance? Welche Ansätze gibt es, welche Konzepte<br />
sind bereits umgesetzt und wo liegt der konkrete Nutzen? Die<br />
Antworten auf diese Fragen können Sie hier nachlesen:<br />
bit.ly/OUP1016p18<br />
10. IFK<br />
„Smart Fluid Power“ war das Motto des 10. Internationalen<br />
Fluidtechnischen Kolloquiums, das im März in Dresden stattfand.<br />
Über 600 Teilnehmende kamen zum größten Forum der Branche in<br />
Europa. 14 Fachvorträge aus 14 unterschiedlichen Themengebieten<br />
stellten eindrucksvoll unter Beweis, dass die <strong>Fluidtechnik</strong> bereit<br />
ist für die Herausforderungen der Zukunft.<br />
bit.ly/OUP0516p18<br />
PREDICTIVE MAINTENANCE<br />
Von Sensoren erfasste und von Software ausgewertete Daten über<br />
Betriebszustände ermöglichen es dem Instandhalter nicht nur, den<br />
optimalen Wartungszeitpunkt und drohende Stillstandszeiten zu<br />
erkennen, um so Produktionsausfälle zu vermeiden. Die Sonderausstellung<br />
Predictive Maintenance auf der Hannover Messe<br />
beleuchtete den Stand der Technik.<br />
bit.ly/OUP1016p28<br />
FORSCHUNGSPROJEKT STEAM<br />
STEAM steht für Steigerung der Energieeffizienz in der Arbeitshydraulik<br />
mobiler Maschinen. Im Rahmen des Projekts wurde die<br />
Hydraulik eines Mobilbaggers erweitert. Kraftstoffeinsparungen<br />
von bis zu 30 % konnten auf diese Weise erzielt werden. Das<br />
erkenntnisreiche Abschlussgespräch der am Projekt beteiligten<br />
Forschungs- und Industriegrößen lesen Sie hier:<br />
bit.ly/OUP0816p54<br />
PANAMAKANAL<br />
Nach neunjähriger Bauzeit konnte die Erweiterung des Panamakanals<br />
abgeschlossen werden. Nun sind die Schleusen und die<br />
Fahrrinne auch für moderne Containerschiffe befahrbar. Ein<br />
Jahrhundertbauwerk, das ohne <strong>Fluidtechnik</strong> nicht denkbar wäre.<br />
bit.ly/OUP0916p48<br />
<strong>O+P</strong> <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong> 9/<strong>2016</strong> 33
SPECIAL / SPS IPC DRIVES <strong>2016</strong><br />
SPS IPC DRIVES <strong>2016</strong><br />
MARKTPLATZ<br />
DER STATE-OF-THE-ART-TECHNOLOGY<br />
34 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong>
SPS IPC DRIVES <strong>2016</strong><br />
Die sps ipc drives liefert ihren Fachbesuchern<br />
vom 22. bis 24. November <strong>2016</strong> einen<br />
umfassenden Überblick über die einzelnen<br />
Komponenten sowie komplette Lösungen der<br />
elektrischen Automatisierung. Darüber hinaus<br />
zeigt sie richtungsweisende Technologien der<br />
Zukunft. Über 1600 Aussteller nehmen an der<br />
Veranstaltung in Nürnberg teil.<br />
Die Besucher der sps ipc drives profitieren vom breiten<br />
Angebotsspektrum und dem fundierten Wissen der Aussteller.<br />
Die Messe bietet eine hervorragende Gelegenheit,<br />
aktuelle Informationen zu Themen der Automatisierungsund<br />
Antriebstechnik zu erhalten. Die steigenden Aussteller- und<br />
Besucherzahlen sprechen eine eindeutige Sprache.<br />
AUGENMERK AUF INDUSTRIE 4.0<br />
Aufgrund der positiven Resonanz im Vorjahr und den zunehmenden<br />
Herausforderungen in der industriellen Fertigung ist Halle 3A<br />
erneut das Schaufenster für die Industrie-4.0-Area. Sie bietet Besuchern<br />
vielfältige Möglichkeiten, sich fokussiert über die Digitalisierung<br />
und intelligente Vernetzung der Produktion zu informieren.<br />
Der Gemeinschaftsstand mit Forum „Automation meets IT“ präsentiert<br />
datenbasierte Geschäftsmodelle sowie IT-basierte Lösungen<br />
aus der Automatisierung auf dem Weg in die digitale Produktion der<br />
Zukunft. Der Gemeinschaftsstand „MES goes Automation“ zeigt,<br />
wie durch den Einsatz von Manufacturing Execution System (MES)<br />
Auftragsabwicklung und Fertigungsprozesse optimiert werden.<br />
Erstmals bereichern Unternehmen aus dem Bereich Cyber Security<br />
wie Airbus Defence and Space, das Bundesamt für Sicherheit in der<br />
Informationstechnik und Kaspersky die Sonderschau.<br />
GEMEINSCHAFTSSTÄNDE UND FOREN<br />
SETZEN IMPULSE<br />
Auf den Gemeinschaftsständen „AMA Zentrum für Sensorik, Messund<br />
Prüftechnik“ in Halle 4A und „wireless in automation“ in Halle 10<br />
erhalten Besucher zielgerichtete, umfassende Kenntnisse über die<br />
jeweiligen Themen. Darüber hinaus können sie die Chance nutzen,<br />
sich mit Anbietern über ein individuelles Problem oder Spezialthema<br />
auszutauschen.<br />
Auch die Messeforen auf der sps ipc drives stellen höchste<br />
Expertise bereit: Die Verbände ZVEI in Halle 2 und VDMA in Halle 3<br />
gehen hier in qualifizierten Fachvorträgen und Podiumsdis kussionen<br />
auf Themen ein, die für Anwenderbranchen relevant sind. Sie liefern<br />
somit einen Wissens- und Erfahrungsaustausch auf hohem Niveau.<br />
ONLINE REGISTRIERUNG FÜR KOSTENFREIE<br />
TAGESKARTE<br />
Weitere Informationen zur Veranstaltung, den Öffnungszeiten sowie<br />
zur Anreise sind online zu finden. Besucher erhalten hier auch<br />
Zugang zu den Buchungsportalen für Reisespecials und können<br />
sich für eine kostenfreie Tageskarte registrieren.<br />
Fotos: Mesago GmbH, 70178 Stuttgart<br />
www.sps-messe.de<br />
Vollständig<br />
überarbeitet!<br />
Die Berechnung<br />
und Gestaltung von<br />
Wälzlagern erreicht<br />
eine neue Ära<br />
Wälzlagerpraxis<br />
Das Standardwerk für Konstrukteure<br />
und Studenten in der 4. Auflage.<br />
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TITEL<br />
Foto: Goldhofer<br />
DEN FLIEGER<br />
SICHER IM GRIFF<br />
SPECIAL / SPS IPC DRIVES <strong>2016</strong><br />
Foto: Goldhofer<br />
36 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong>
STEUERELEKTRONIK<br />
Rudolf Filser<br />
Auf der „Inter Airport Europe 2015“ präsentierte<br />
Goldhofer die neue High-Speed-Towing-<br />
Flugzeugschlepper-Generation AST-2P/X. Mit dem<br />
Fahrzeug können Flugzeuge, angefangen von der<br />
Embraer 170 bis hin zur Boeing B777-300ER und<br />
dem A340, bewegt werden. Für das Fahrmanagement<br />
und die Zugkraftbegrenzung<br />
zeichnet sich das Steuergerät ESX-3XL Safety von<br />
Sensor-Technik Wiedemann verantwortlich.<br />
POINTIERT<br />
NEUER FLUGZEUGSCHLEPPER VON<br />
GOLDHOFER MIT MODULAREM KONZEPT<br />
FAHRMANAGEMENT ÜBERNIMMT<br />
STW-STEUERUNG<br />
VON BEGINN AN SICHERHEITS-<br />
GERICHTETE ENTWICKLUNG<br />
ENTWICKLUNGSUMGEBUNG FÜR SICHER-<br />
HEITSNORM-KONFORME PARAMETRIERUNG<br />
Autoren: Dipl.-Ing. (FH) Rudolf Filser, Teamleiter System<br />
Support, Sensor-Technik Wiedemann GmbH in Kaufbeuren<br />
Der Goldhofer AST 2 der vierten Generation zeichnet sich<br />
durch ein neues, kompaktes und modulares Fahrzeugkonzept<br />
aus. Hier ist in erster Linie die hydrostatisch<br />
angetriebene Lenkachse für beste Traktion auch bei geringer<br />
Auflast zu nennen. Das Fahrzeug verfügt wahlweise über zwei<br />
Motorenstärken und bietet ein 3-Kreis-Bremssystem, das die<br />
Bremskraft für bestmögliche Stabilität und Sicherheit optimal aufteilt.<br />
Dabei erfüllen die Motoren alle geforderten internationalen<br />
Abgasnormen Euro IIIa oder IVf.<br />
Auch in der Performance setzt die neue Generation Maßstäbe. So<br />
können Flugzeuge in weniger als 1 min aufgenommen werden.<br />
Auch im Notfall kann das Flugzeug in weniger als 1 min freigegeben<br />
werden. Der hydrostatische Fahrantrieb mit einer kombinierten<br />
Lenktriebachse garantiert ein stufenloses Beschleunigen. Eine<br />
zuschaltbare Differentialsperre garantiert beste Traktion auch bei<br />
widrigen Wetterverhältnissen, wie z.B. Wintereinsatz.<br />
Die Stromversorgung des Flugzeuges ist während des Schleppbetriebes<br />
über eine Ground Power Unit (GPU), die auch nachträglich<br />
in jedes dieser Fahrzeuge eingebaut werden kann, sichergestellt.<br />
Die voll klimatisierte Fahrerkabine präsentiert sich in<br />
neuem Design mit einem neuen Federungssystem.<br />
Der Wartungsplan ist so gestaltet, dass alle Wartungen auf dem<br />
1-Schicht-Prinzip basieren. Dies verkürzt Liegezeiten und garantiert<br />
höchste Verfügbarkeit im Betrieb. Alle Wartungsstellen sind<br />
übersichtlich und gut zugänglich. Optional kann zur Diagnose über<br />
Fernzugriff auf die Fahrzeugdaten und Parameter zugegriffen werden.<br />
Bedingt durch den Betrieb auf Flughafenvorfeldern gibt es viele<br />
Wartezeiten. Dieses Kosteneinsparpotential beim Kraftstoffverbrauch<br />
wurde durch den Einbau einer Start-Stopp-Automatik<br />
genutzt. Hierdurch kann nicht nur der Dieselverbrauch erheblich<br />
gesenkt werden, auch die Wartungskosten der Schlepper werden<br />
verringert, da die Wartungsintervalle von den Betriebsstunden<br />
abhängen. Für den Kunden sind dies weitere Bausteine zur Reduzierung<br />
der „Total Cost of Ownership“ (TCO).<br />
DAS ANTRIEBSSYSTEM IM DETAIL<br />
Im oben beschriebenen System spielt der Fahrantrieb eine zentrale<br />
Rolle. Das dieselhydraulische Fahrantriebssystem ist mittels einer<br />
Pumpe mit elektrischer Proportionalverstellung und zwei Hydraulikmotoren<br />
mit elektrischer Proportionalverstellung realisiert, die<br />
über ein Summier-Getriebe eine Differential-Lenk-Achse antreiben.<br />
Die Energie für das Antriebssystem liefert ein 231KW (optional:<br />
283 KW) starker Cummins QSL9 Dieselmotor. Die Steuerung<br />
des Antriebssystems übernimmt der Drive Line Controller (DLC).<br />
Der DLC ist zuständig für das gesamte Fahrmanagement und die<br />
flugzeugtypabhängige Zugkraftbegrenzung. Beim Schleppvorgang<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong> 37
TITEL<br />
STEUERELEKTRONIK<br />
01<br />
SPECIAL / SPS IPC DRIVES <strong>2016</strong><br />
darf nur mit begrenzter Zugkraft am Bugrad gezogen werden. Die<br />
Zugkraftbegrenzung ist im DLC durch eine dynamische flugzeugtypabhängige<br />
Hochdruckabschneidung realisiert. Zusätzlich ist der<br />
DLC für die Funktionalität der Start-Stopp Automatik zuständig.<br />
FLEXIBEL PROGRAMMIERBARE<br />
STEUERUNGSPLATTFORM<br />
Bei der Auswahl der Fahrantriebssteuerung wurde eine flexible und<br />
leistungsstarke Steuerung gesucht, die in der Lage ist, die sicherheitsrelevanten<br />
Funktionalitäten zuverlässig auszuführen. Das Steuergerät<br />
sollte auf andere Flugzeugschleppertypen adaptierbar sein und die<br />
nötige Performance bieten, um aktuelle und zukünftige Anforderungen<br />
sicher abzudecken. Mit der nach den Normen DIN IEC 61508: SIL 2<br />
und DIN EN ISO 13849: PL d zertifizierten 32-Bit Steuerung ESX-3XL<br />
Safety der Firma Sensor-Technik Wiedemann, kurz STW, wurde eine<br />
Lösung gefunden, die diesen Anforderungen mehr als gerecht wird.<br />
Die Basis des Steuergerätes bildet ein 32-Bit TriCore-Controller,<br />
mit 150MHz Core, 4MB RAM, 6MB Flash und 32kB EEPROM. Neben<br />
den flexiblen Anpassungsmöglichkeiten in der Grundausstattung –<br />
beispielsweise können alle Eingänge über Init-Funktionen als<br />
Strom-/Spannungs-/Digital- oder Drehzahleingänge konfiguriert<br />
werden – ist die Skalierbarkeit über Erweiterungsboards eine<br />
herausragende Eigenschaft der ESX-3XL. Da die Steuerung mit bis<br />
zu sechs dieser Erweiterungsboards jederzeit ausbaubar ist, wächst<br />
es einfach mit dem Projekt flexibel mit. Aktuell sind 14 Erweiterungsboard-Varianten<br />
mit verschiedenen Ein- und Ausgängen, zusätzlichen<br />
RS232/RS485/CAN-Schnittstellen oder auch ein programmierbares<br />
Linux-System inkl. Ethernet und USB verfügbar. Grundsätzlich werden<br />
für das Steuergerät Entwicklungsumgebungen für die Programmierung<br />
in „C“, Matlab und CODESYS angeboten.<br />
Firma Goldhofer hat sich für die Variante CODESYS SAFETY SIL2<br />
entschieden. CODESYS ist eine IEC 6<strong>11</strong>31-3 konforme SPS-Programmierumgebung,<br />
die folgende Programmiersprachen unterstützt:<br />
Strukturierter Text (ST), Funktionsplan (FUP), Kontaktplan (KOP),<br />
Anweisungsliste (AWL), Ablaufsprache (AS), Freigraphischer Funktionsplaneditor<br />
(CFC). CODESYS unterstützt den Entwickler von der<br />
Implementierung bis zum Debugging und der Visualisierung durchgängig<br />
innerhalb einer Entwicklungsumgebung (All-In-One). Die<br />
Safety Variante CODESYS SAFETY SIL2 basiert auf CODESYS V3.<br />
SICHERHEITSGERICHTETE ENTWICKLUNG<br />
Entsprechend den Vorgaben der anzuwendenden Normen wurde<br />
eine Risikoanalyse für die Funktionalitäten des Fahrantriebs durchgeführt,<br />
die für diverse Teilfunktionen einen geforderten Sicherheitslevel<br />
AgPLr >= c ergab. Da eine sicherheitsgerichtete Entwicklung<br />
einen wesentlichen Kostenfaktor bei der Produktentstehung<br />
und Wartung des späteren Produkts darstellt, wurde beim Entwurf<br />
des technischen Sicherheitskonzepts entsprechend großes Augenmerk<br />
auf die klare und eindeutige Definition der Sicherheitsfunktionen<br />
und deren Zuordnung zu den Software-Komponenten gelegt.<br />
Dabei wurde gezielt darauf geachtet, den sicherheitsrelevanten<br />
Teil auf das Notwendige zu beschränken und klare Schnittstellen<br />
zwischen sicherheitsrelevanten und nicht sicherheitsrelevanten<br />
Softwareteilen zu schaffen. Dies wird in der Softwarearchitektur in<br />
sicherheitsgerichteten und nicht sicherheitsgerichteten Modulen<br />
abgebildet.<br />
Die klare Zuordnung von Funktionalitäten und die eindeutige<br />
Definition der Schnittstellen zwischen den entsprechenden<br />
Softwareteilen ist in der Regel immer sinnvoll, führt aber erst zu<br />
einer Kostenreduktion bei Entwicklung und Wartung, wenn die<br />
Trennung unterschiedlicher Softwareteile auch von der verwendeten<br />
Hardware unterstützt wird.<br />
Entsprechend IEC 61508-3, 7.4.2.9, müssen Softwareteile mit<br />
unterschiedlicher Sicherheitseinstufung auf einem Steuergerät<br />
38 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong>
STEUERELEKTRONIK<br />
Global Data Flow<br />
Safety Context<br />
read/write<br />
GVL (Global Variable List)<br />
read<br />
Safety-Components<br />
Non-Safety-Components<br />
Safety POUs<br />
Non-Safety POUs<br />
read/write<br />
EVL (Exchange Variable List)<br />
read/write<br />
02<br />
gemäß dem höchsten Sicherheitslevel entwickelt werden, außer es<br />
liegt eine geeignete Unabhängigkeit durch zeitliche und räumliche<br />
Trennung vor. Das verwendete ESX-3XL Steuergerät unterstützt die<br />
zeitliche und räumliche Trennung von Applikationsteilen durch entsprechende<br />
Speicherschutz- und Watchdog-Funktionalitäten. Damit<br />
können Softwareteile mit unterschiedlichen Sicherheitsanforderungen<br />
zeitlich und räumlich unabhängig ausgeführt werden. Dies eröffnet<br />
dem Entwicklungsteam die Möglichkeit, die nicht sicherheitsrelevanten<br />
Teile der Applikation gemäß einem vereinfachten<br />
Ent wicklungs- und Verifikationsprozess zu entwickeln.<br />
ENTWICKLUNGSUMGEBUNG ERMÖGLICHT<br />
SICHERE PARAMETRIERUNG<br />
Das Ziel war eine normkonforme Parametrierung zu gewährleisten.<br />
Außerdem sollte sichergestellt werden, dass Parameteränderungen<br />
an nicht sicherheitsrelevanten Applikationsteilen nachweislich keine<br />
Auswirkungen auf die sicherheitsrelevanten Applikationsteile haben,<br />
um auch an dieser Stelle den nötigen Validierungs- und Verifikationsaufwand<br />
möglichst gering zu halten. Grundsätzlich bringt jede<br />
Parametriermöglichkeit zusätzliche Komplexität, zusätzliche Fehlerquellen<br />
und somit erhöhten Validierungs- und Verifikationsaufwand<br />
mit sich. Bei der Spezifikation und dem Design der sicherheitsrelevanten<br />
Module wurde demzufolge darauf geachtet, die Parametriermöglichkeiten<br />
auf das Notwendigste zu beschränken.<br />
Mit der klaren Abgrenzung des sicherheitsrelevanten Applikationsteils<br />
vom nicht sicherheitsrelevanten Applikationsteil wurde<br />
die Grundlage geschaffen, auch die Parametrierung in sicherheitsrelevant<br />
und nicht sicherheitsrelevant aufzuteilen.<br />
Der Prozess der sicheren Parametrierung wird innerhalb der<br />
ESX-3XL-Entwicklungsumgebung durch die ESX-KEFEX-Toolchain,<br />
die mit Benutzer- und Sicherheitshandbuch im Lieferumfang<br />
enthalten ist, unterstützt. Die KEFEX-Toolchain ist zertifiziert für den<br />
01 CODESYS unterstützt den Entwickler von der Implementierung<br />
bis zum Debugging und der Visualisierung<br />
durchgängig innerhalb einer Entwicklungsumgebung<br />
02 Trennungsprinzip der sicherheitsrelevanten bzw.<br />
nicht sicherheitsrelevanten Komponenten<br />
Einsatz in Projekten mit Sicherheitsanforderungen entsprechend<br />
DIN IEC 61508: SIL 2 und DIN EN ISO 13849: PL d.<br />
Das Parametriertool unterstützt eine komplett getrennte Verwaltung<br />
von Parametern mit unterschiedlichen Sicherheitseinstufungen<br />
auf einem Steuergerät. So können z.B. unterschiedliche<br />
Parametersätze für sicherheitsrelevante und nicht sicherheitsrelevante<br />
Parametersätze angelegt werden. Die jeweiligen RAM-<br />
Ko pien der sicherheitsrelevanten/nicht sicherheitsrelevanten<br />
Parameter werden dann bei der Codegenerierung in unterschiedliche<br />
Speicherbereiche gelegt, die über geeignete Speicherschutzmechanismen<br />
voneinander getrennt sind.<br />
Durch die Trennung der Projektdateien und der internen<br />
Datenstrukturen können der sicherheitsgerichtete und der nicht<br />
sicherheitsgerichtete Teil der Applikation komplett unabhängig<br />
voneinander weiterentwickelt werden. Damit bietet die ESX-<br />
KEFEX-Toolchain eine optimale Unterstützung der sicheren Parametrierung<br />
und der rückwirkungsfreien Weiterentwicklung des<br />
nicht sicherheitsrelevanten Teils der Applikation.<br />
Der gesamte Entwicklungsprozess (Risikoanalyse, Hardwarebelegung,<br />
Ausarbeitung Sicherheitskonzept, Software Architektur,<br />
Implementierung, Verifizierung) wurde in enger Abstimmung<br />
zwischen STW und Goldhofer realisiert, was in Summe zu einem<br />
sicheren, wartbaren und optimal abgestimmten Antriebssystem führte.<br />
www.sensor-technik.de<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong> 39
SPECIAL / SPS IPC DRIVES <strong>2016</strong><br />
ANTRIEBE<br />
ZIEHEN UND PRESSEN<br />
FÜR PERFEKTE RESONANZ<br />
40 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong>
Mit Pressen bringen die Automobilzulieferer Metallblech durch<br />
Tiefziehen in die gewünschte Form. Damit das Bandmaterial<br />
optimal und kontrolliert dem Formprozess zwischen Stempel<br />
und Matrize folgen kann, kommen so genannte Ziehkissen<br />
zum Einsatz. Dank Steifheit und Präzision des Gesamtsystems<br />
von Presse und Ziehkissen, konnte Anwender Tenneco seine<br />
Produktivität und Werkzeugstandzeiten deutlich erhöhen,<br />
sowie den Ausschussanteil reduzieren.<br />
Die Ziehkissen arbeiten synchron zum eigentlichen Formverfahren, daher<br />
muss die Bewegungsführung exakt mit der Pressenbewegung korrelieren.<br />
ANDRITZ Kaiser setzt dafür Servohydraulik von Bosch Rexroth ein. Die<br />
Ziehkissen sorgen über den Blechhalten für eine Fixierung der Blechplatinen<br />
am Rand und verhindern damit zunächst das unkontrollierte Nachrutschen<br />
während des Umformvorgangs. Im Verlauf der Umformung sorgt das Ziehkissen<br />
wiederum dafür, dass das Blech exakt nachgeführt wird, damit die entstehenden<br />
Materialspannungen nicht zu einem Reißen des Bauteils führen.<br />
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PRÄZISE PROZESSE FÜR KOMPLEXE KONSTRUKTIONEN<br />
Mit Schalldämpfern senken Automobilbauer den hohen Geräuschpegel eines Verbrennungsmotors<br />
im Ansaug- und Abgasstrang auf ein akzeptables Maß. Die akustischen<br />
Anstrengungen sind einerseits gesetzlich begründet und andererseits auch<br />
dem Fahrkomfort im Inneren geschuldet. Gleichzeitig lässt sich mit Schalldämpfern<br />
auch der Klang eines Motors beeinflussen – komfortbetont leise oder sportlich mit<br />
sattem Sound.Die unterschiedlichen Ansprüche an so einen Schalldämpfer machen<br />
schnell klar, dass es sich bei diesen Bauteilen um komplexe Konstruktionen mit<br />
einer filigranen Strömungs- und Schallführung im Inneren handeln muss.<br />
Mit einem Maß von 800 mal 400 mm handelt es sich nach Auskunft von Wolfgang<br />
Wiedenmann, stellvertretender Vertriebsleiter bei der ANDRITZ Kaiser GmbH, um<br />
bereits relativ große Bleche, die zu Komponenten für Abgasanlagen in Form<br />
gebracht werden. „Das Besondere dieser Anlage sind die 180 mm Ziehtiefe sowie<br />
die anspruchsvollen geometrischen Anforderungen der Bauteile.“ Diese Entwicklung<br />
ist einerseits begründet im stetig sinkenden Platz mit engen Räumen im Unterboden<br />
sowie der Tatsache, dass Abgasanlagen immer mehr aus Sandwich-Blechen<br />
gefertigt werden. Hierbei werden zwei Bleche während des Pressvorgangs gleichzeitig<br />
geformt und miteinander verbunden. Weil die beiden Bleche im Inneren von<br />
einer Luftschicht voneinander getrennt sind, schwingt nichts mehr auf. Das schafft<br />
ein deutlich leiseres und angenehmeres Schallgeräusch. Damit sich Blechtafeln im<br />
Kaltformverfahren mit viel Raffinesse im Detail herstellen lassen, sind entsprechend<br />
präzise Formprozesse gefragt. Hierzu zählt die Schmierung der Werkstücke zur<br />
Absenkung der Reibung im Werkzeug genauso, wie die Pressgeschwindigkeit und<br />
das Nachführen des Bleches durch die Ziehkissen.<br />
HOHE QUALITÄT NACH KÜRZESTER ZEIT<br />
Der eingangs geschilderte Trend zu immer aufwändigeren Formen führte dazu, dass<br />
immer öfter in kritischen Grenzbereichen tiefgezogen wird. Bis zu 50 % Ausschuss<br />
können in der Branche bei speziellen Teilen durchaus auftreten. Die heutige Ausrüstung<br />
des Ziehkissens mit einer frei programmierbaren hydraulischen Bewegungsführung<br />
von Rexroth ermöglicht es Kunden von ANDRITZ Kaiser, Bauteile herzustellen,<br />
die bis dato nicht möglich waren. Eine weitere Herausforderung war der Einsatz<br />
eines servohydraulischen Ziehkissens in einer mechanischen Servopresse. Servopressen<br />
zeichnen sich durch eine hohe Flexibilität bei der Programmierung der<br />
Stößelbewegung aus. Da das Ziehkissen während der Umformung der „Gegenspieler“<br />
des Stößels ist, muss auch die Programmierung der Kissenbewegungen der<br />
Flexibilität der Pressenbewegung entsprechen. „Wir können jetzt mit dem Ziehkissen<br />
achskoordiniert der Stößelbewegung folgen. Damit sind wir in der Lage, für<br />
unterschiedliche Werkzeuge die jeweils perfekten Umformkurven zu fahren“,<br />
Brüsseler Allee 2 | 41812 Erkelenz<br />
Tel.: +49 24 31/80 91 0 | Fax: +49 24 31/80 91 19<br />
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ANTRIEBE<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
Pressenstößel<br />
Matrize, Oberwerkzeug<br />
Ziehteil<br />
Blechhalter<br />
Stempel, Unterwerkzeug<br />
Druckbolzen<br />
7<br />
Druckkasten /<br />
Ziehkissenplatte<br />
8<br />
Ziehkissenzylinder<br />
9<br />
Ziehkissenmodule<br />
Schematische Darstellung einer Presse<br />
SPECIAL / SPS IPC DRIVES <strong>2016</strong><br />
betont Wiedenmann. Dieses Detail sorgt dafür, dass die neue Großstufenpresse<br />
schnell mit sehr guter Teilequalität produziert. Die<br />
Kissenkräfte können dabei in allen bekannten Modi programmiert<br />
werden: ob progressiv, degressiv, Bolsterbetrieb oder nur als Auswerfer.<br />
AUFBAU DER PLUG-AND-PLAY-LÖSUNG<br />
Die neue Anlage ermöglicht ein optimales Zusammenspiel aus<br />
Werkzeug, den physikalischen Eigenschaften des Bandmaterials,<br />
Schmierung, Ziehkissen mit eingebauten Servoventilen und Presse.<br />
Mit der einbaufertigen Servohydraulik von Rexroth kann die neue<br />
Großstufenpresse bis zu 30 Bauteile in der Minute in Form bringen.<br />
Dafür sind drei Ziehkissenblöcke von Rexroth im Einsatz, die direkt<br />
an die Zylinder angeflanscht sind. Die Kissenachsen sind wiederum<br />
über Konsolen direkt im Pressentisch verbaut. Die maximale<br />
Aufwärtsgeschwindigkeit der Achsen beträgt 500 mm/s bei einer<br />
Verdrängerkraft von 1 250 kN. Ein weiterer Ziehkissenblock dient<br />
als Auswerfer und bringt dafür bei gleicher Geschwindigkeit eine<br />
Kraft von 300 kN auf. Den notwendigen Druck liefert ein Rexroth<br />
Hydraulikaggregat mit zwei Axialkolbenpumpen A10VSO in<br />
Baugröße 140. Die beiden Einheiten erzeugen einen Volumenstrom<br />
von max. 308 l/min bei einem Systemdruck von 130 bar.<br />
Entstanden ist die Servohydrauliklösung in einer engen Engineering-Zusammenarbeit<br />
zwischen Kunde, OEM und Ausrüster. „Das<br />
Ergebnis ist sehr gut und unser Kunde begeistert“, fasst Wiedenmann<br />
zusammen. Diese Ziehkissenlösung konnten Bosch Rexroth<br />
und ANDRITZ Kaiser bereits zum dritten Mal erfolgreich bei einem<br />
Kunden zum Einsatz bringen.<br />
SICHER AUCH BEI HÖCHSTEM TEMPO<br />
Der Benefit zeigte sich bereits in der Einlaufphase: die neue<br />
Maschine lieferte aufgrund der flexiblen Steuerungsmöglichkeiten<br />
bereits nach einem Tag qualitativ gute Teile. In ähnlichen Anlagen<br />
kann es durchaus bis zu einem Jahr dauern, bis die letzten Feinabstimmungen<br />
Wirkung zeigen. Dank des hydraulischen Achsverbundes<br />
lassen sich über die von ANDRITZ Kaiser entwickelte<br />
Servo-NC-Steuerung hingegen Kräfte und Positionen einzelner<br />
Achsen exakt und mit hoher Wiederholgenauigkeit ausregeln. In<br />
der neuen Maschinengeneration gewährleistet das Ziehkissen<br />
reproduzierbare Genauigkeit, wann und mit welchem Tempo Blech<br />
nachgeführt wird. Zudem ist die Antriebslösung von Bosch Rexroth<br />
darauf ausgelegt, Vorschub- und Ausbringungsfunktionen schnell<br />
zu erledigen. Das erhöht die Produktivität.<br />
Damit hohe Taktzahlen in der Produktion nicht auf Kosten der<br />
Sicherheit gehen, beinhaltet die Rexroth-Lösung funktionale<br />
Sicherheitstechnik für die Aufwärts- und Abwärtsbewegungen. Weil<br />
die Anlagen von ANDRITZ Kaiser im Einrichtbetrieb per Hand bei<br />
offener Schutztüre gefahren werden, muss die Safety-Lösungen<br />
PL e/Kat 4 (EN ISO 13849-1) erfüllen (entspricht SIL 3 der IEC 62061).<br />
Bei anspruchsvollen Aufgaben in der Bauteilefertigung für Autos<br />
kommen herkömmliche Umformlösungen an ihre Grenzen. Mit einer<br />
ausgefeilten servohydraulischen Motion Control und präziser Mehrachskoordinierung<br />
lassen sich diese Fertigungsgrenzen schrittweise<br />
verschieben. Gleichzeitig steht der Weg für neue Konstruktionen und<br />
Bauteile offen. Das Beispiel zeigt, welches Potenzial im Engineering<br />
steckt, wenn OEM, Ausrüster und Kunde am Projekttisch sitzen und<br />
die Realisierung einer neuen Maschine als gemeinsame Aufgabe verstehen.<br />
Aufgrund der Steifheit und Präzision des Gesamtsystems<br />
Presse und servohydraulisches Ziehkissen kann sich Endkunde<br />
Tenneco heute schon über eine Steigerung der Produktivität von bis<br />
zu 30 %, eine Reduzierung von Ausschussteilen bis zu 20 % und eine<br />
Erhöhung der Werkzeugstandzeiten bis zu 25 % freuen.<br />
Fotos: Aufmacher oben links Bosch Rexroth AG, Aufmacher oben rechts und<br />
unten Tenneco, Grafik Bosch Rexroth AG<br />
www.boschrexroth.de<br />
42 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong>
TECHNIKWISSEN FÜR INGENIEURE<br />
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Antriebe<br />
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Antriebe<br />
Effektives Biegen<br />
und Umformen von Rohren<br />
Steuerungen und Regelungen<br />
Mess- und Prüftechnik<br />
Weitere Systemkomponenten<br />
ORGAN DES FORSCHUNGSFONDS<br />
FLUIDTECHNIK IM VDMA<br />
FLUIDTECHNIK<br />
54 I FORSCHUNG<br />
IM DIALOG<br />
Experten diskutieren<br />
Erfolgsprojekt STEAM<br />
12 I BREXIT<br />
Welche Auswirkungen hat<br />
der Austritt auf die Branche?<br />
08 I MENSCHEN<br />
UND MÄRKTE<br />
„Mich faszinieren die Dynamik<br />
und der Facettenreichtum<br />
der <strong>Fluidtechnik</strong>“<br />
Peter-Michael Synek (VDMA)<br />
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Das Jahresabonnement umfasst 9 Ausgaben und kostet € 159,- (Ausland € 179,- netto) inkl. Versandkosten. Als Begrüßungsgeschenk<br />
erhalte ich den Bluetooth-Lautsprecher. Das Abonnement verlängert sich jeweils um ein weiteres Jahr, wenn es nicht spätestens<br />
4 Wochen zum Ende des Bezugsjahres schriftlich gekündigt wird.<br />
Die Bestellung kann innerhalb von 14 Tagen ohne Begründung bei der Vereinigte Fachverlage GmbH widerrufen werden. Zur Wahrung der Frist genügt die rechtzeitige Absendung.<br />
Ihre Daten werden von der Vereinigten Fachverlage GmbH gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen zukommen zu lassen. Sowie möglicherweise von ausgewählten Unternehmen<br />
genutzt, um Sie über berufsbezogene Produkte und Dienstleistungen zu informieren. Dieser Speicherung und Nutzung kann jederzeit schriftlich beim Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />
Name/Vorname<br />
Position<br />
Firma<br />
Abteilung<br />
Straße oder Postfach<br />
PLZ/Ort<br />
Telefon/E-Mail<br />
Datum, Unterschrift<br />
Vereinigte Fachverlage GmbH . Vertrieb . Postfach 10 04 65 . 55135 Mainz . Telefon: 06131/992-0 . Telefax: 06131/992-100<br />
E-Mail: vertrieb@vfmz.de . Internet: www.engineering-news.net<br />
„<strong>O+P</strong>“ ist eine Zeitschrift der Vereinigten Fachverlage GmbH, Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz, HRB 2270, Amtsgericht Mainz,<br />
Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Umsatzsteuer-ID: DE 149063659, Gerichtsstand: Mainz
INDUSTRIEPNEUMATIK<br />
RISIKOFREI<br />
STAPLER<br />
ABLADEN<br />
SPECIAL / SPS IPC DRIVES <strong>2016</strong><br />
Die Pneumatikspezialisten von Aventics bieten<br />
eine vormontierte Komplettlösung zur<br />
Erstausrüstung sowie Nachrüstung von Lkw an.<br />
Mit Hilfe der pneumatischen Vorrichtung lässt<br />
sich das Gestell von Mitnahmestaplern mit einer<br />
Hebelbewegung ausfahren. Das schont die<br />
Gesundheit der Lkw-Fahrer, hilft ihnen Zeit zu<br />
sparen und somit effizienter zu arbeiten.<br />
Das vormontierte Komplettpaket von Aventics besteht aus<br />
zwei Pneumatikzylindern, einem handbetätigten Ventil,<br />
einem Druckregler, Pneumatikschläuchen und den notwendigen<br />
Befestigungskomponenten. Ist der Lkw damit<br />
ausgerüstet, betätigt der Fahrer lediglich einen Hebel am Ventil, um<br />
den Mitnahmestapler abzuladen. Die beiden Zylinder ziehen dann<br />
die Sicherungsstangen unter dem Stapler weg. Das erhöht die<br />
Sicherheit für den Fahrer, da er nicht mehr unter den Lkw klettern<br />
muss, um das Untergestell manuell herauszuziehen. Ist der Mitnahmestapler<br />
wieder aufgeladen, schiebt die Pneumatik die Sicherungsstangen<br />
zurück in Position. Dadurch wird die Arbeit der Lkw-<br />
Fahrer um ein Vielfaches einfacher und produktiver und sie schaffen<br />
mehr Ladevorgänge pro Tag. Zudem sinkt die Verletzungsgefahr.<br />
ROBUST, BEDIENER- UND KUNDENFREUNDLICH<br />
Die Aventics-Komponenten sind auf die besonderen Anforderungen<br />
im rauen Lkw-Einsatz ausgelegt. Sie widerstehen Wind und<br />
Wetter, Spritzwasser und den Vibrationen und Stößen des täglichen<br />
Fahrbetriebs. Als robuste und einfach zu bedienende Technologie<br />
kann die Pneumatik dabei ihre Vorteile ausspielen. Im Nutzfahrzeugverkehr<br />
gelten zudem hohe Sicherheitsanforderungen: Die<br />
44 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong>
INDUSTRIEPNEUMATIK<br />
Das Komplettpaket besteht aus<br />
zwei Pneumatikzylindern, einem<br />
handbetätigten Ventil, einem<br />
Druckregler sowie Pneumatikschläuchen<br />
und den notwendigen<br />
Befestigungskomponenten<br />
Befestigungen müssen die teilweise mehr als 1 000 kg schweren<br />
Maschinen sicher halten, auch wenn Schlaglöcher oder Straßenschwellen<br />
an den Befestigungen reißen oder Kopfsteinpflaster das<br />
Fahrzeug durchschüttelt. Dazu dienen die beiden Sicherungsstangen<br />
unter dem Mitnahmestapler.<br />
Mit dem neuen Angebot an Befestigungssätzen erschließt sich<br />
Aventics eine Nische im Nutzfahrzeugbereich. Die Materialsets sind<br />
unter einer Bestellnummer erhältlich, so dass die Geschäftsprozesse,<br />
die Logistik und die Fertigungsabläufe bei den Kunden<br />
vereinfacht werden.<br />
NEUE KOOPERATIONSPARTNER<br />
Die Komplettlösung wird als einbaufertige Baugruppe ausgeliefert<br />
und ist für alle Mitnahmestapler-Marken geeignet. Neben der Erstausstattung<br />
von Mitnahmestaplern ist auch eine Nachrüstung möglich.<br />
In den Niederlanden arbeitet Aventics daher seit Beginn des<br />
Jahres mit Quickstra und De Kruif zusammen, zwei Großhändlern<br />
und Wartungsspezialisten für Mitnahmestapler.<br />
Mit Gabelstaplern, die am Heck eines Lastkraftwagens befestigt<br />
werden, können schwere Lasten schnell und sicher auf- und abgeladen<br />
werden. Aus Sicherheitsgründen müssen die sogenannten<br />
Mitnahmestapler auf der Fahrt von einem Kunden zum nächsten<br />
auf einem Metallgestell transportiert werden. Nach jeder Nutzung<br />
muss der Fahrer sie erneut auf dem Lkw montieren.<br />
www.aventics.com<br />
POINTIERT<br />
KOMPLETTSYSTEM ZUM ABLADEN<br />
VON MITNAHMESTAPLERN<br />
PER EINFACHER HEBELBEWEGUNG<br />
STAPLER ABSENKEN<br />
FAHRER MUSS NICHT MEHR<br />
UNTER LKW KLETTERN<br />
ERHÖHUNG DER SICHERHEIT,<br />
GERINGERE VERLETZUNGSGEFAHR<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong> 45
„HERAUSFORDERUNGEN<br />
MOTIVIEREN UNS“<br />
Chefredakteur Michael Pfister<br />
(rechts) im Gespräch mit Dr. Ralf<br />
Becker (Mitte) und Dr. Richard Käsler<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Montanhydraulik wurde 1952 als Handelsund<br />
Dienstleistungsunternehmen für<br />
Waggonhydraulik gegründet. Heute hat sich<br />
die Unternehmensgruppe zu einem der<br />
weltweit führenden Hersteller von Hydraulikzylindern<br />
und -systemen entwickelt. Die<br />
Unternehmensgruppe weist acht Gesellschaften<br />
an zehn Standorten mit über 1000<br />
Mitarbeitern auf. Wir sprachen mit Dr. Ralf<br />
Becker, Vorsitzender der Geschäftsführung,<br />
und Dr. Richard Käsler, Vertriebsleiter, über<br />
die immer komplexer werdenden Ansprüche<br />
an Hydraulikzylinder und -systeme sowie ihre<br />
Hersteller.<br />
46 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong>
ANTRIEBE<br />
WOHIN ENTWICKELT SICH DIE<br />
KOMPONENTE SONDERZYLINDER?<br />
Was macht Montanhydraulik<br />
aus?<br />
Becker: Qualitätsführerschaft hinsichtlich Produkte und Liefertreue genauso wie technische Führerschaft<br />
stehen für Montanhydraulik. Ein wesentliches Merkmal der Montanhydraulik Gruppe ist,<br />
dass wir alle Anforderungen unserer Kunden nicht nur an die Zylinderdimension und Gestaltung<br />
erfüllen können, sondern auch an komplexe hydraulische Gesamtsysteme. Hierbei können wir<br />
unsere Stärken ausspielen, sowohl im Engineering als auch in der Fertigung. Um jedem Kundenwunsch<br />
gerecht zu werden, produziert die Gruppe an mehreren Standorten die verschiedensten<br />
Hydraulikzylinder mit Kolbendurchmessern bis 1,2 m und Hublängen bis 27 m. Ein Beispiel:<br />
Nehmen wir einen Zylinder mit 27 m Hub. Hierzu benötigt man nicht nur die Fertigungsmaschine<br />
in der entsprechenden Dimension und Genauigkeitsklasse sondern ebenso entsprechende<br />
Beschichtungs- und Montageeinrichtungen. Um die geforderten Toleranzen und Qualitäten einzuhalten<br />
benötigen Sie aber auch entsprechend qualifiziertes Personal. All dies haben wir bei uns.<br />
In welchen Anwendungen<br />
findet man Zylinder von<br />
Montanhydraulik?<br />
Becker: Das Anwendungsspektrum ist sehr groß. Unser größtes Geschäftsfeld stellen Mobilkrane<br />
dar. In nahezu jedem Mobilkran ist mindestens ein Zylinder aus unserem Haus im Einsatz.<br />
Daneben sind wir stark in den Bereichen Erdbewegungs- und Baumaschinen sowie Mininggeräte<br />
und Tunnelbohrmaschinen. Stationär findet man uns im Stahlwasserbau, im Off- und On-Shore-<br />
Bereich, bei industriellen Großpressen und vielen weiteren Spezialanwendungen. Überall dort, wo<br />
höchste Anforderungen an die Leistungsdichte und Qualität benötigt werden, sind wir zuhause.<br />
Käsler: In allen unseren Anwendungsbereichen steigen die Anforderungen an die Effizienz, die<br />
Lasten und die Lebensdauer so rasant, dass neue Systemlösungen nötig werden. Dort bilden wir<br />
Gesamtsysteme ab, vom Zylinder über das Aggregat bis hin zur elektrischen Steuerung im Leistungsbereich<br />
von einigen KW bis in den MW-Bereich.<br />
Damit bietet die Montanhydraulik-Gruppe ihren Kunden neben der Entwicklung und eigener<br />
Fertigung hochwertiger Zylinder und Aggregate auch die Realisierung anspruchsvoller anwendungsspezifischer<br />
Lösungen im Produkt- und Systembereich inklusive komplexer Steuerungssysteme<br />
an. In vielen Bereichen wie z.B. bei Hubsystemen für Schiffe, Staudammprojekten oder<br />
bei industriellen Pressen müssen die Zylinder und Aggregate immer anwendungsspezifische<br />
Individualanfertigungen sein, die wir gemeinsam mit den führenden Anbietern dieser Anlagen<br />
stetig weiterentwickeln.<br />
Wenn Zylinder in diesen<br />
Anlagen ausfallen, wird es<br />
schnell sehr teuer für den<br />
Betreiber. Spielt Online-<br />
Monitoring hier schon<br />
eine Rolle?<br />
Becker: Das wird kommen und wir arbeiten unter Hochdruck daran. Denn das Problem ist nicht<br />
der Ausfall eines Zylinders, sondern der UNKONTROLLIERTE Ausfall. In Zukunft müssen die<br />
Zylinder kommunizieren können und ihren Betriebszustand kennen. Sie müssen Abweichungen<br />
von der Norm, sei es z.B. temperatur- oder druckseitig, erkennen und analysieren können, so dass<br />
man die Wartungsintervalle präventiv gestalten kann. Im Idealfall sollte es möglich sein, die Wartungsintervalle<br />
so abzustimmen, dass die Überprüfung des Zylinders parallel zur generellen Wartung<br />
der Maschine geschieht. Das Thema Industrie 4.0 wird auch in unserem Bereich und unseren<br />
Anwendungen Einzug halten.<br />
Einfach nur Zylinder herzustellen, reicht in der heutigen Zeit nicht mehr. Wie bereits erwähnt<br />
bieten wir Systemlösungen an, d.h. neben der Installation und Inbetriebnahme übernehmen wir<br />
dank unseres internationalen Netzwerkes auch überall auf der Welt Reparaturen und Instandhaltungen.<br />
Dies alles gehört zu unserem Leistungs- und Lösungsportfolio.<br />
Können Sie hierfür ein<br />
Beispiel nennen?<br />
Becker: Für das aktuell größte Staudammprojekt in Asien, die Xayaburi-Talsperre, liefern wir<br />
insgesamt mehr als 130 Zylinder und über 40 Aggregate. Die gesamte hydraulische und elektrische<br />
Installation bis zur Inbetriebnahme auf der Baustelle übernimmt unser eigenes Personal.<br />
Dies ist ein großartiges Alleinstellungsmerkmal. Darüber hinaus haben wir auch die Regulierung<br />
von Staudämmen automatisiert. Dazu trägt vor allem unser ARMAC-System bei (Automatic<br />
Reservoir Monitoring and Control). Mithilfe von ARMAC wird unter Berücksichtigung der geografischen<br />
und klimatischen Gegebenheiten der optimale Wasserstand für ein Reservoir sowohl für<br />
die Stromgewinnung als auch für die Bewässerung der Umgebung ermittelt. Der Betreiber kann<br />
diese Aspekte also im Automatikmodus laufen lassen.<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong> 47
Wie gehen Sie vor,<br />
wenn bei einem<br />
solchen Projekt ein<br />
Wartungsfall eintritt?<br />
Käsler: Primär gewährleisten unsere hohe Entwicklungs- und Fertigungskompetenz, die höchsten Qualitätsstandards<br />
sowie ein moderner Maschinen- und Anlagenpark, dass derartige Wartungsfälle nur<br />
selten auftreten. Alle erforderlichen Fertigungstechnologien wie modernste Werkzeugmaschinen für die<br />
mechanische Bearbeitung, Schweißroboter, Galvanik- und Lackieranlagen sind in-house verfügbar und<br />
erlauben es uns, weltweit ein technisch wie wirtschaftlich optimiertes Produkt anzubieten.<br />
Becker: Wir haben jedoch bei solch einem Fall die Möglichkeit, über Remote-Services zu unterstützen oder<br />
Servicemitarbeiter auf die jeweilige Baustelle zu entsenden. Bei komplexeren Service-Fällen empfiehlt sich, mit<br />
eigenen Spezialisten vor Ort zu sein, da es meist mit einem reinen „Software-Update“ nicht getan ist. Zudem<br />
bieten wir Ersatzteilpakete an, mit denen gewährleistet ist, dass die kritischen Bauteile immer auf Lager sind.<br />
Gibt es bei solchen<br />
Großanwendungen wie<br />
den Hubschiffen<br />
Alternativen zur<br />
Hydraulik?<br />
Käsler: Ja, die gibt es – allerdings sind diese der Hydraulik schon aufgrund der Leistungsdichte völlig unterlegen.<br />
Grundsätzlich kann eine Linearbewegung elektrisch, mechanisch oder hydraulisch ausgeführt werden.<br />
Bei hohen Lasten und Positioniergenauigkeiten ergeben sich bei mechanischen Übertragungselementen<br />
enorm große Pressungen auf den Flächen. Zudem führen die Fertigungstoleranzen in Verbindung mit Vibrationen<br />
zu erhöhten Hysterese- und Verschleißerscheinungen. Diese Probleme haben sie mit einer kompakten,<br />
hydraulischen Zylinderlösung nicht. Es gibt nichts Besseres als Hydraulik, um große Kräfte zu übertragen. Die<br />
Zylinder und Aggregate auf diesen Hubschiffen müssen teilweise bis zu 20 000 t Gesamtgewicht heben und<br />
eine Leistung im Megawattbereich zuverlässig vorhalten. Das ist nur mit Hydraulik möglich. Aber auch bei<br />
deutlich kleineren Kräften im Anwendungsbereich ab ca. 10 t stellen hydraulische Lösungen die wirtschaftlich<br />
bessere Alternative dar.<br />
An welcher Stelle sehen<br />
Sie noch Optimierungsbedarf<br />
für die<br />
Komponente Zylinder?<br />
Becker: Der zentrale Aspekt ist mit Sicherheit das Gewicht und die Korrosionsbeständigkeit. Wir arbeiten<br />
schon immer sehr eng mit den Rohrherstellern zusammen und treiben die Entwicklung zu immer<br />
hochfesteren Stählen voran. Eine weitere Option, um Gewicht zu sparen, ist der Einsatz von Kohlefaserwicklungen<br />
zur Verstärkung sehr dünner Rohre. Dies kann z.B. in Anwendungen wie Mobilkranen oder<br />
Betonpumpen das Mittel der Wahl sein, um das Gewicht an der Spitze des ausgefahrenen Tragarmes<br />
kleinstmöglich zu halten – Reduzierung des Kippmoments ist hier das Stichwort.<br />
Käsler: Bei den Anforderungen, die der Markt uns stellt, müssen wir Gewicht einsparen und die Korrosionsbeständigkeit<br />
auch unter extremen Bedingungen sicherstellen. Dabei darf die Sicherheit und Qualität allerdings<br />
nicht zu kurz kommen, deshalb besitzen unsere Zylinder und Systeme vielfach eine Zertifizierung<br />
nach DNV-GL, ABS, Lloyds Register, Bureau Veritas oder TÜV, um nur einige zu nennen. Durch unsere hohen<br />
Qualitätsziele und zukunftsweisenden Produktentwicklungen werden wir von unseren Kunden als<br />
innovativer und wettbewerbsfähiger Entwicklungspartner wahrgenommen und können diesem ein für<br />
seine Ansprüche optimiertes Produkt anbieten.<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Zentrale Aspekte des<br />
Unternehmenserfolgs<br />
sind unter anderem<br />
Expertenwissen und<br />
Erfahrungswerte. Wie<br />
sichern Sie dieses<br />
Wissen?<br />
Becker: Diese beiden Aspekte tragen selbstverständlich ebenfalls zum Unternehmenserfolg bei. Das Knowhow,<br />
das in über 60 Jahren aufgebaut wurde, haben wir systematisiert gesichert. Natürlich ist es auch in den<br />
Köpfen unserer Mitarbeiter. Durch hausinterne Seminare wird dieses Know-how immer wieder an die jüngeren<br />
und neuen Mitarbeiter weitergegeben. Die Produkt- und Fertigungskompetenz wird durch unser<br />
eigenes Engineering mittels modernster Entwicklungs- und Produktionstools gewährleistet und abgesichert.<br />
Eigenentwickelte Berechnungsprogramme und Produktionstools repräsentieren dabei unsere langjährige<br />
Erfahrung in der Herstellung von hydraulischen Zylindern und Aggregaten. Montanhydraulik hat schon<br />
immer viel Wert auf eine gute Ausbildung gelegt. In unseren Lehrwerkstätten werden z.Z. ca. 70 junge Leute<br />
in technischen Berufsbildern ausgebildet. Darüber hinaus bilden wir entsprechend im kaufmännischen<br />
Bereich aus und bieten Duale Studiengänge an. Bei uns gilt der Leitspruch: Erfolgreich sein kann man nur,<br />
wenn man Wissen teilt.<br />
Käsler: Natürlich gilt es, unsere Erfolgsgeschichte, die sich über sechs Jahrzehnte hin erstreckt, fortzusetzen.<br />
Mit dem Expertenwissen und unseren hochqualifizieren Mitarbeitern wollen wir auch in Zukunft weiter<br />
wachsen, insbesondere über neue Applikationen und verstärkte Spezialisierung. Mit unseren Aktivitäten sind<br />
wir schon heute in wichtigen internationalen<br />
Märkten vertreten. Die weitere<br />
Internationalisierung verbunden mit<br />
dem deutlichen Bekenntnis zur Qualitätsaussage<br />
“Made in Germany“ sollen<br />
auch in Zukunft weiter verfolgt werden.<br />
www.montanhydraulik.com<br />
Im Rahmen einer Werksführung<br />
konnte man sich von den gewaltigen<br />
Ausmaßen der Zylinder überzeugen<br />
48 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong>
MARKTPLATZ<br />
MIT EINER LAUFBRÜCKE DIE WELLEN AUSGETRICKST<br />
Wer schon einmal per Steg ein Schiff betreten<br />
hat, kennt das Problem: Schon bei leichtem<br />
Seegang fordert der Weg Trittsicherheit. Für<br />
Kopfzerbrechen sorgt das in seichten Gewässern<br />
noch nicht. Anders sieht es aber auf hoher<br />
See aus: Wenn meterhohe Wellen das Schiff<br />
heben und senken, ist der Weg etwa von einem<br />
Schiff auf eine Ölbohrplattform lebensgefährlich.<br />
In Zusammenarbeit mit Bosch Rexroth hat<br />
Barge Master nun eine Laufbrücke entwickelt,<br />
die die Bewegung des Schiffes kompensiert<br />
und den Transfer von Personal und Fracht auch bei starkem Seegang erlaubt. Möglich machen das<br />
extrem schnelle Sensoren und eine komplexe Technik, die Wellen bis zu einer Höhe von viereinhalb<br />
Metern durch eigene Gegenbewegungen kompensiert. So wird der Zugang über die Landungsbrücke<br />
laut Hersteller auch bei unruhiger See zuverlässiger und sicherer als ein Helikopterflug.<br />
RKP-SERVICEZENTRUM<br />
ROBERT SCHÖNING<br />
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EINLEGEN, DREHEN, FERTIG<br />
Vielseitige<br />
Näherungssensoren,<br />
die sich<br />
schnell und<br />
ohne<br />
Spezialwerkzeug<br />
einbauen<br />
lassen, bietet die Serie ST6 von Aventics. Sie werden von oben per<br />
Drop-in-Montage in die T-Nut eines Profilzylinders gelegt. Dann<br />
wird die Exzenterschraube mit einem Schlitzschraubendreher<br />
oder Innensechskantschlüssel fixiert. Die Schraube hält den<br />
Sensor auch bei Stößen und Vibrationen auf Position. Seitliche<br />
Halterippen ermöglichen eine einfache Montage auch an schwer<br />
zugänglichen Orten oder bei Überkopfmontage. Die Sensoren<br />
erfassen das Magnetfeld des Kolbenmagneten, wenn sich der<br />
Kolben im Sensorbereich bewegt. Sobald ein Schwellenwert<br />
erreicht ist, reagiert die Elektronik. Die Serie umfasst verschiedene<br />
Versionen, Leitungslängen und Anschlüsse. So sind z. B. eine<br />
Variante mit Atex-Zertifizierung sowie eine kalt- und warmfeste<br />
Ausführung für Einsatztemperaturen von - 40 bis + 120 °C<br />
erhältlich. Die Sensoren verfügen über eine Culus-Zulassung, sind<br />
verpolungssicher und kurzschlussfest.<br />
www.aventics.com<br />
INTELLIGENT<br />
POSITIONIERT<br />
Speziell für Pneumatikzylinder<br />
entwickelt hat Sick den<br />
Positionssensor MPS-C. Er kann direkt in C-Nuten montiert<br />
werden und erfasst kontinuierlich, direkt und berührungslos die<br />
Kolbenstellung von pneumatischen Antrieben. Bedient wird er<br />
über Touchpad oder IO-Link. Durch die kontinuierliche Lieferung<br />
von Daten<br />
lösen die<br />
Sensoren auch<br />
Aufgaben wie<br />
Qualitätsüberwachung<br />
und<br />
Prozesssteuerung<br />
und sind<br />
so geeignet für<br />
flexible<br />
Maschinenkonzepte.<br />
Eine<br />
Integration in<br />
die Anlage ist jederzeit möglich, da der Sensor außen am Zylinder<br />
angebracht wird. Pneumatikzylinder werden durch Positionssensoren<br />
zu smarten Aktuatoren.<br />
www.sick.de<br />
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MODULARES EX-PROGRAMM<br />
FÜR MAGNETVENTILE<br />
Ein flexibles Ex-Programm für Magnetventile bietet Bürkert. Das<br />
modulare Spulen- und Ventilkonzept ist nach EN 60079 explosionsgeschützt.<br />
Der Kabelkopf 2513 erlaubt eine flexible Verlegung der<br />
Anschlussleitung bis zum Ventil. Mit fest angespritztem Kabel<br />
bietet er einen sicheren Anschluss. Für die Zonen 1 und 21 sowie<br />
aggressive Umgebungen gibt es die mit Epoxid ummantelte<br />
Magnetspule. Das chemisch hochbeständige Anschlusskabel ist<br />
auch für Außenbereiche oder Tankstellen geeignet. Der exgeschützte,<br />
drehbare Klemmenanschlusskasten hat ein Aludruckguss-Gehäuse,<br />
das mechanischen Schlägen und Temperaturschwankungen<br />
von - 40 bis + 60 °C widersteht.<br />
www.bürkert.de<br />
EIN VOLLSTÄNDIGES<br />
SENSOREN PROGRAMM<br />
GEFRAN DEUTSCHLAND GmbH<br />
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<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong> 49<br />
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ANTRIEBE<br />
ZUVERLÄSSIG WIE EIN<br />
SCHWEIZER UHRWERK<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Um zu prüfen, ob ihre mechanischen<br />
Antriebssysteme den hohen Anforderungen an<br />
Qualität, Reproduzierbarkeit und Sicherheit<br />
entsprechen, setzen Helikopterhersteller<br />
weltweit auf eine in der Schweiz hergestellte<br />
Technologie: Back-to-Back-Verspannprüfstände<br />
mit Rotodiff-Technologie.<br />
Die Rotodiff-Lösung von Viscotherm gewährleistet als Kern<br />
von Verspannprüfständen, dass diese mit einem Bruchteil<br />
der Turbinenleistung betrieben werden können. Zudem<br />
lassen sich Getriebe dadurch mit diversen Übersetzungen<br />
unter den vorgeschriebenen Betriebsbedingungen testen. Darüber<br />
hinaus können Verspannprüfstände mit dem Rotodiff in einem<br />
mechanisch geschlossenen Kreislauf betrieben werden, was den<br />
Energieverbrauch deutlich reduziert.<br />
01 Schematische<br />
Darstellung einer<br />
closed loop Backto-Back-Anordnung<br />
mit integrierter<br />
Drehwinkel -<br />
anpassung<br />
Bei Verspannprüfständen in Back-to-Back-Anordnung und mechanischem<br />
closed loop werden Ein- und Ausgangswelle des Prüflings<br />
spiegelsymmetrisch an ein baugleiches Getriebe gekoppelt. Beide<br />
werden anschließend bis zur Nenndrehzahl beschleunigt und auf<br />
diesem Niveau im Leerlauf gehalten. In den Antriebskreis wird<br />
dann ein Drehmoment eingeleitet, wodurch die Getriebe gegeneinander<br />
verspannt werden. Über die elastische Verformung von Prüfling<br />
und Prüfstand ergibt sich ein Verspannwinkel zwischen<br />
un- und -belastetem Aufbau. Geprüft wird dabei nur mit einem<br />
Bruchteil der Nennleistung der Getriebe, da nach Erreichen der<br />
Nenndrehzahl nur Leerlauf- und Verlustleistung bereitgestellt werden<br />
müssen. So spart ein Helikopterhersteller bei seinen jährlich<br />
anfallenden Getriebetests im Werk so viel Strom, dass damit eine<br />
durchschnittliche Stadt mit 30 000 Einwohnern versorgt werden kann.<br />
FLEXIBLE ANPASSUNG AN ALLE LASTFÄLLE<br />
UND GETRIEBETYPEN<br />
Um Tests mit verschiedenen Getrieben für Helikopter zu ermöglichen,<br />
haben sich bei derartigen Prüfständen Rotodiffs zur Einleitung des<br />
Drehmoments bewährt. In Kombination mit einer Vorrichtung zur Anpassung<br />
der Prüfstandgeometrie an die jeweiligen Ein- und Ausgangswellen<br />
der unterschiedlichen Getriebetypen, ergibt sich über den Ausgleich<br />
der Differenzdrehzahl eine universelle Testumgebung. Dazu<br />
wird der Ölvolumenstrom über ein Hydraulikaggregat geregelt und so<br />
den jeweiligen Über- oder Untersetzungen angepasst. Hierbei drehen<br />
Gehäuse und Rotor des Hydromotors, die Differenzdrehzahl zwischen<br />
beiden ist stets proportional zum Volumenstrom. Da Prüfstand und<br />
Prüfling gegeneinander verspannt sind, ist das Drehmoment proportional<br />
zum Druck und wird hydraulisch reguliert. Diese hydraulische<br />
Lösung erlaubt es, Schwingungen vollständig zu eliminieren. Je nach<br />
Baugröße erreicht das Gehäuse Drehzahlen bis zu 6 500 min -1 , während<br />
die Differenzdrehzahl des Rotors zwischen ± 0,5 und ± 200 min -1 ,<br />
bei einem Drehmoment von bis zu 100 000 Nm, betragen kann.<br />
Mit dem Rotodiff ist es zudem möglich, die Drehrichtung von<br />
Gehäuse und Rotor an das zu prüfende Getriebe anzupassen. Das<br />
50 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong>
ANTRIEBE<br />
02<br />
03<br />
04<br />
02 Der Hydromotor Rotodiff ermöglicht eine flexible Einstellung von<br />
Prüfständen für unterschiedliche Getriebe und Lastsituationen. Eine<br />
Grundlage dafür ist die Differenzdrehzahlanpassung zwischen drehendem<br />
Gehäuse (grün), Rotor (gelb) und stehendem Anschlussblock (grau)<br />
03 Verschiedene Belastungen des Prüflings lassen sich aufgrund der<br />
Anpassung des Drehmoments sowie der Drehrichtung des Rotors bzw.<br />
des Gehäuses simulieren<br />
04 In Abhängigkeit von Drehrichtung und Drehmoment fungiert der<br />
Rotodiff mal als hydraulischer Motor (I, III, VI und VIII), mal als Pumpe<br />
(II, IV, V und VII). Die Last wird durch eine Drossel symbolisiert<br />
POINTIERT<br />
VERSPANNPRÜFSTÄNDE MIT ROTODIFF-<br />
TECHNOLOGIE U. A. FÜR GETRIEBE<br />
EINSATZMÖGLICHKEIT IN EINEM<br />
MECHANISCH GESCHLOSSENEN KREISLAUF<br />
REDUZIERUNG DES ENERGIEVERBRAUCHS<br />
BEI BETRIEB DER PRÜFSTÄNDE<br />
DER ROTODIFF KANN ALS HYDRAULISCHER<br />
MOTOR ABER AUCH ALS PUMPE FUNGIEREN<br />
Getriebe wird dabei über ein Druckbegrenzungsventil gegen Überlast<br />
gesichert. Durch die Kombinationen der diversen Variablen ergibt sich<br />
ein flexibler Verspannprüfstand, der Tests unterschiedlicher Getriebevarianten<br />
bei hohen Drehmomenten und verschiedenen Frequenzen<br />
und minimalem Stromverbrauch erlaubt. In Zusammenarbeit mit Viscotherm<br />
hat z. B. Airbus Helicopters seine Prüfstandtechnologie bis hin<br />
zur neusten Generation von „Multipurpose“-Prüfständen entwickelt.<br />
MOTOR ODER PUMPE, VOR- ODER<br />
NACHEILENDER ROTOR<br />
Zur Veranschaulichung der Funktion des Rotodiffs wird dieser in<br />
acht Betriebsquadranten aufgeteilt, die einzeln betrachtet und mit<br />
ihrer jeweiligen hydraulischen Schaltung dargestellt werden können.<br />
In den Quadranten I, III, VI und VIII fungiert der Rotodiff als Hydromotor:<br />
Die von einer Hochdruckpumpe eingespeiste hydraulische<br />
Leistung wird in Drehmoment und Drehbewegung umgewandelt. In<br />
den Quadranten II, IV, V und VII arbeitet der Rotodiff dagegen als<br />
Pumpe: Die dem Rotor oder Gehäuse über eine Welle zugeführte<br />
mechanische Arbeit wird in hydraulische Leistung umgewandelt.<br />
Dabei dreht sich der Rotor langsamer als das Gehäuse, also nacheilend,<br />
wohingegen in den Quadranten I, IV, VI und VII der Rotor<br />
schneller als das Gehäuse, also voreilend, läuft. In den Quadranten IV<br />
und VII muss dazu das Antriebsdrehmoment am Rotor eingeleitet<br />
werden, in II und V stehen Rotor oder Gehäuse zur Auswahl. Durch<br />
diese Schaltmöglichkeiten lassen sich Back-to-Back-Prüfstände zum<br />
einen auf verschiedenste kinematische Gegebenheiten der Prüflinge<br />
abstimmen, zum anderen können die erwünschten Belastungsparameter<br />
bequem durch hydraulische Regelung erzielt werden.<br />
Mit den vielseitigen Anpassungsmöglichkeiten der Kinematik,<br />
ihrer Robustheit und einem hohen Wirkungsgrad bewähren sich<br />
Rotodiffs inzwischen in Verspannprüfständen weltweit. Zudem<br />
lassen sich durch den kompakten und einfachen Aufbau der<br />
Aggregate Infrastrukturkosten einsparen. Ein weiterer Vorteil ist die<br />
Energiebilanz, welche geringer ausfällt als bei gleichwertigen elektromechanischen<br />
Prüfständen. Der kompakte Rotodiff von Viscotherm<br />
empfiehlt sich daher überall als effiziente Lösung, wo sehr<br />
große Drehwinkel- oder Drehzahlanpassungen zur energieoptimierten<br />
Prüfung rotierender Bauteile unter sehr präzisen und<br />
flexibel steuerbaren Parametern benötigt werden.<br />
Bilder: Aufmacher pixabay, 01-05 Viscotherm<br />
www.viscotherm.ch<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong> 51
STEUERUNGEN UND REGELUNGEN<br />
AUFSTECKEN, EINSTELLEN, ANSTEUERN<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Mit dem elektronischen Steckerverstärker Typ<br />
EV2S-CAN bietet Hawe Hydraulik einen<br />
praxistauglichen und sehr flexiblen<br />
Elektronikbaustein an. Mit zwei analogen<br />
Eingängen und zwei präzise stromgeregelten<br />
PWM-Ausgängen steuern sie alle gängigen<br />
Proportionalventile zuverlässig und platzsparend<br />
an. Mit Bluetooth lesen Sie Prozessdaten auch<br />
mit dem Smartphone aus.<br />
Egal ob Wegeschieber, Druckventil oder Pumpenregler – mit<br />
dem elektronischen Verstärker Typ EV2S-CAN können alle<br />
gängigen Proportionalmagnete angesteuert werden. Der Verstärker<br />
ist als Stecker konstruiert und kann dadurch einfach<br />
auf den Magneten aufgesteckt werden. Er ist der klassische Verstärker<br />
für alle gängigen Eingangssignale von 0 bis 10 V DC, 4 bis 20 mA,<br />
CAN-Bus und viele weitere.<br />
ERÖFFNET MÖGLICHKEITEN<br />
Durch eingespeicherte Programme für viele Hawe-Produkte ist er<br />
natürlich auf das Produktprogramm sowohl für Mobil- als auch für<br />
Industriehydraulik des Herstellers ideal abgestimmt, kann aber<br />
auch für Ventile anderer Hersteller eingesetzt werden. Mit den beiden<br />
analogen Eingängen werden sowohl die Signale der Hauptsteuerung<br />
als auch weitere Prozessdaten eingelesen. Damit ist die<br />
Einstellung der Sollwerte, aber auch die Nachführung der Ventilsteuerungen<br />
entsprechend der anliegenden Temperatur, Druckwerte,<br />
Position oder Geschwindigkeit sehr präzise möglich.<br />
52 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong>
EINFACHER GEHT ES NICHT<br />
Vier einfache Einstellungen werden während der Inbetriebnahme mit Drucktastern,<br />
PC oder Smartphone vorgenommen und schon sind der Steckerverstärker und damit<br />
das Proportionalventil einsatzbereit. So ist eine Inbetriebnahme vor Ort ohne Spezialkenntnisse<br />
und mit geringem Aufwand möglich. Das einfache Kopieren von Einstellungen<br />
und Programmen von einem Stecker zum anderen ist vor allem für Serienproduktionen<br />
interessant.<br />
Über LEDs plus integriertes Display oder mit Bluetooth über das Smartphone ist das<br />
Monitoring von Betriebszustand oder Fehlermeldung einfach und vor Ort möglich.<br />
Zusätzlich wird durch die direkte Anbindung ins CAN-Netzwerk und eine Datenverarbeitung<br />
im Stecker die zentrale Maschinensteuerung entlastet.<br />
PRAXISNAHE APP<br />
Mit einem Smartphone können mühelos Live-Werte abgefragt, Einstellungen vorgenommen<br />
und die Funktion der hydraulischen Anwendung optimiert werden. Die Wunscheinstellung<br />
lässt sich speichern und kabellos auf weitere EV2S-Proportionalverstärker übertragen.<br />
Ein Passwort schützt den Stecker vor unberechtigtem Zugriff. Die passende App<br />
„Hawe eControl“ ist im App Store und im Google Play Store kostenlos verfügbar.<br />
Die elektronischen Steckerverstärker eignen sich besonders gut für<br />
n Erstinbetriebnahmen an schwer zugänglichen Orten,<br />
n Ferndiagnose und Condition-Monitoring von Proportionalventilen,<br />
n Fehlersuche in hydraulischen Anlagen,<br />
n Anpassung und Optimierung der Konfiguration in Echtzeit und das<br />
n Duplizieren von Konfigurationen ohne PC- oder Busanbindung.<br />
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Kunden aus unseren Niederlassungen<br />
gewohnt sind: von<br />
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PRÜFSTÄNDE<br />
EINE HOCHGENAUE<br />
ÖLVERSORGUNGSANLAGE FÜR<br />
UNTERSCHIEDLICHSTE GETRIEBE<br />
Die RENK AG mit Sitz in Augsburg erweiterte vor<br />
kurzem mit dem Projekt „HALLE 22“ seine<br />
Produktionskapazitäten für Schiff- und<br />
Industriegetriebe. Einen wesentlichen Teil dieser<br />
Erweiterung stellen die vier neuen Getriebeprüfstände<br />
dar. HAINZL lieferte für diese<br />
Prüfstände die Konditionieranlagen für die<br />
Schmierung und Kühlung der zu prüfenden<br />
Getriebe.<br />
Im Zuge eines Engineeringprojekts wurden zunächst gemeinsam<br />
mit RENK AG die Rahmenbedingungen der Ölversorgungsanlagen<br />
definiert, um die Anforderungen der Getriebeprüftechnik<br />
für die nächsten 20 Jahre erfüllen zu können. Durch eine Kombination<br />
von zusätzlich installierten Regelventilen bzw. spezieller<br />
Lösung bei der Anlagenverrohrung zur Minimierung der Totzeiten im<br />
System, sowie einem ausgeklügeltem Software-Regelkonzepts war es<br />
möglich, Druckregelgenauigkeiten von 40 mbar am Getriebeeintritt<br />
sowie dynamische Temperaturregelungen auf ± 0,4 °C zu realisieren.<br />
Gleichzeitig müssen aber über dieselben Komponenten Prüfungen<br />
an „kleinen“ Getrieben mit den gleichen Genauigkeits- und Dynamikanforderungen<br />
geprüft werden können. Realisiert wurde dies<br />
durch Kaskadierung der Pumpen sowie der Wärmetauscher.<br />
Das Prüfprogramm erkennt über die Leitsystemanbindung die<br />
Kenndaten des Prüfgetriebes und wählt die Anzahl der Förderpumpen<br />
bzw. die entsprechende Anzahl bzw. Type der Wärmetauscher aus.<br />
HOHE GENAUIGKEIT<br />
Die Pumpenfördermenge wird über einen Frequenzumrichter<br />
(f/U) geregelt. Durch ein in der Steuerung hinterlegtes Pumpenmodell<br />
bzw. der Druck- und Temperaturabhängigkeit der Fördermenge<br />
liegt die Genauigkeit der eingeprägten Ölmenge bei ca. 1 %. Zur<br />
exakten Druckregelung am Getriebeeintritt sorgen zusätzlich<br />
Bypass-Regelventile, die dynamische Lastschwankungen schnell<br />
und präzise ausregeln. Die Temperaturregelung wurde durch<br />
Mischventile realisiert.<br />
Um laminare Strömungen in den Plattenwärmetauschern und<br />
damit verbundenen Regelproblemen zu unterbinden wird über<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
HERAUSFORDERUNG: VARIANZ DER GETRIEBE<br />
Die große Herausforderung bei der Entwicklung der Ölversorgungsanlagen<br />
ist die Bandbreite der Prüfgetriebe. Es werden an<br />
einer Schmierölversorgung sowohl Getriebe mit einer Verlustleistung<br />
von 10 kW bis 3 MW dynamisch getestet. Der Öldurchfluss<br />
variiert dabei von ca. 100 l/min bis über 3 000 l/min. Kurzfristig<br />
kann der Durchfluss sogar auf 6 000 l/min gesteigert werden.<br />
Aufgrund der großen Eckleistung der Anlagen mussten die<br />
wesentlichen Anlagenteile wie Pumpen, Filter, Kühler, Regelventile<br />
und Rohrleitungen ebenfalls sehr groß dimensioniert werden.<br />
POINTIERT<br />
RENK AG ERWEITERT PRODUKTION U. A. MIT<br />
VIER GETRIEBEPRÜFSTÄNDEN<br />
HAINZL LIEFERTE KONDITIONIERANLAGEN<br />
FÜR DIE SCHMIERUNG UND KÜHLUNG<br />
GROSSE HERAUSFORDERUNG: ENORME<br />
BANDBREITE DER GETRIEBE<br />
KONSTRUKTION UND SOFTWARE<br />
ERMÖGLICHEN HOCHPRÄZISE REGELUNG<br />
54 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong>
PRÜFSTÄNDE<br />
eine Kreiselpumpe zusätzlich das Kühlwasser im Kühler umgewälzt.<br />
Dadurch ist es möglich, die bei der Getriebeprüfung geforderten<br />
Temperaturprofile exakt abzufahren. Zusätzlich besteht bei<br />
der Kaltbetriebsprüfung der Getriebe die Möglichkeit auf Kaltwasserversorgung<br />
umzuschalten. Das ermöglicht Prüfungen bis zu<br />
ca. 20 °C Öltemperatur.<br />
Auch einer Forderung der API (American Petrol Industry) wurde<br />
bei der Realisierung Rechnung getragen. Durch den API-Test<br />
kann unmittelbar nach dem Prüflauf überprüft werden, ob sich<br />
während des Tests Partikel im Prüfgetriebe abgesetzt haben.<br />
Bisher musste das Prüfgetriebe für diesen Test immer aufgebockt<br />
werden, was bei Getriebemassen von bis zu 150 t immer einen<br />
großen Aufwand darstellt. Bei diesem Projekt wurden die Filter in<br />
die Behälterkonstruktion integriert. Darüber hinaus führt der<br />
Getrieberücklauf nicht, wie üblich, drucklos und belüftet zum<br />
Tank, sondern wird über ein durch API definiertes Filterelement<br />
geführt. Die Auslegungskriterien für diese Filter sind: geringer<br />
Differenzdruck, auch bei hohen Durchflussraten von bis zu<br />
4 000 l/min, Luftverbindung zum Getriebe sowie schnelle Überprüfungsmöglichkeit<br />
des Filters nach jeder Prüfung.<br />
SOFTWAREANBINDUNG AN DIE LEITWARTE<br />
Das Softwareregelkonzept wurde speziell für diese Applikation<br />
entworfen. Zum Einsatz kommen mehrfach kaskadierte Regelschleifen<br />
für Druck und Temperatur und entsprechenden<br />
Vor-steuerungen für alle Regelglieder. Die Kennlinien sämtlicher<br />
Stellglieder sind in der SPS abgebildet. Die vier Ölversorgungsanlagen<br />
sind vollständig in das Produktionsleitsystem der RENK AG<br />
eingebunden, alle Prüfungen können von der Leitwarte aus<br />
angesteuert werden.<br />
Zusätzlich wurden im Zuge dieses Projekts Befüllanlagen für das<br />
automatische Befüllen bzw. Entleeren der Prüfgetriebe mitgeliefert.<br />
Diese Anlagen sind über WLAN-Verbindung mit dem RENK-Leitsystem<br />
verbunden. Die Anlage wurde Ende 2015 dem Kunden<br />
übergeben und ersetzt seit Februar <strong>2016</strong> zu 100 % die bisherigen<br />
Ölanlagen.<br />
www.hainzl.at<br />
Technische Daten<br />
Durchflussbereich<br />
Getriebeverlustleistung/<br />
Kühlleistung<br />
100 - 5 000 l/min<br />
10 - 3000 kW<br />
Druckregelgenauigkeit<br />
40 mbar am Getriebeeintritt<br />
Temperaturregelgenauigkeit 0,4 °C am Getriebeeintritt<br />
Prüftemperatur 20 - 70°C<br />
Verrohrung<br />
3 000 m mit einer Nennweite<br />
von DN 65 bis DN 500<br />
01 Ölversorgungsanlage für Getriebeprüfstand<br />
02 API-Filter in Funktion bei 3 800 l/min<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong> 55
HYDRAULIKSPEICHER<br />
DIE NÄCHSTE GENERATION<br />
VON MEMBRANSPEICHERN<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Peter Stipp<br />
Freudenberg Sealing Technologies hat ein<br />
neues Montagekonzept zur Herstellung von<br />
Membranspeichern entwickelt. Es verringert<br />
die Zahl der Prozessschritte sowie den<br />
Bauteilebedarf und verkürzt somit die<br />
Montagezeiten. Zudem sind die<br />
Membranspeicher deutlich leichter, was<br />
neue Anwendungsmöglichkeiten eröffnet.<br />
Autor: Dr. Peter Stipp, Fachjournalist, awikom GmbH, Bensheim<br />
Membranspeicher mit Stickstofffüllung werden unter<br />
anderem als Druck- und Volumenkompensatoren,<br />
Pulsationsdämpfer und Energiespeicher eingesetzt.<br />
Sie bestehen aus einem Gas- und einem Flüssigkeitsteil,<br />
die durch eine Membran getrennt sind. Steigt der Druck im Ölkreislauf,<br />
nimmt der Membranspeicher die Flüssigkeit auf. Dabei<br />
wird das Gas komprimiert. Sinkt im Hydrauliksystem der Druck<br />
wieder ab, expandiert das Gas und verdrängt die gespeicherte<br />
Flüssigkeit zurück in den Ölkreislauf.<br />
Beim Einsatz in der Industrie geht es neben der generellen Speicherung<br />
hydraulischer Energie um die Erhöhung von Taktzeiten<br />
und die Verkürzung von Hubzeiten in Prozessabläufen. Weitere<br />
Anwendungen betreffen die Steuerölversorgung von Vorsteuerölkreisen<br />
bei mobilen Arbeitsmaschinen und die Pulsationsdämpfung<br />
im Bereich Mobilhydraulik, da sich durch unterschiedliche<br />
Arbeitsvorgänge der Strömungszustand des Drucköls stoß- oder<br />
schwingungsartig verändert. Dazu gehören beispielsweise Schaufelbewegungen<br />
bei Baggern oder Hub- und Fahrbewegungen mit<br />
schweren Lasten.<br />
56 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong>
HYDRAULIKSPEICHER<br />
POINTIERT<br />
NEUES MONTAGEKONZEPT FÜR<br />
MEMBRANSPEICHER<br />
FORMSCHLÜSSIG HERGESTELLTE<br />
SPEICHER OFT „ÜBERENTWICKELT“<br />
EMF-VERFAHREN AUCH FÜR GERINGE<br />
SYSTEMDRÜCKE GEEIGNET<br />
GERINGERE KOSTEN UND<br />
REDUZIERTE BAUTEILEMENGE<br />
NACHTEILE FORMSCHLÜSSIG<br />
HERGESTELLTER MEMBRANSPEICHER<br />
Den Vorteilen beim Einsatz von Membranspeichern stehen aber<br />
auch Nachteile gegenüber, die sich hauptsächlich auf die Produktion<br />
des Membranspeichers beziehen. Der Druckkörper besteht<br />
meist aus zwei tiefgezogenen Gehäusehälften, die in herkömmlicher<br />
Schweißtechnik, also über ein stoffschlüssiges Verfahren, gefügt<br />
sind. Das gilt auch für die Anschlüsse am Druckkörper (Flüssigkeit<br />
und Gas). Nach dem Montageprozess erfolgt die Befüllung mit<br />
Stickstoff, um die spezifische Gasvorspannung des Speichers einzustellen.<br />
Ein weiterer Schritt ist das Lackieren als Korrosionsschutz.<br />
Durch die Vielzahl der Produktionsschritte und Komponenten<br />
sind Membranspeicher für Standardanwendungen mit größtenteils<br />
geringen Systemdrücken deutlich „überentwickelt.“ Das verursacht<br />
gerade bei steigenden Stückzahlen höhere Kosten als notwendig.<br />
Negativ ist auch das hohe Gewicht aufgrund der bislang eingesetzten<br />
Materialien wie beispielsweise Stahl und die Anzahl der<br />
notwendigen Bauteile. Das schränkt eine mögliche Erweiterung der<br />
Produktpalette auf neue Bereiche zusätzlich ein. Membran speicher,<br />
die in formschlüssigen Verfahren hergestellt werden, benötigen<br />
zudem noch eine zusätzliche Dichtung.<br />
Vorteil dieser Technologie ist die präzise Dosierung der Energiemenge,<br />
was eine hohe Wiederholgenauigkeit ermöglicht.<br />
ERSCHLIESSUNG NEUER ANWENDUNGEN<br />
Am bekanntesten ist das elektromagnetische Pulsumformen vom<br />
Rohren. Diese Technologie kann aber auch zum Fügen von zwei<br />
gleichartigen oder verschiedenen Werkstoffen eingesetzt werden.<br />
Dabei nähern sich die Atome der beiden Fügepartner durch den<br />
hohen magnetischen Druck soweit an, dass durch den Austausch<br />
der Elektronen ein äußerst stabiler und gasdichter Verbund entsteht.<br />
Und genau dies nutzt Freudenberg Sealing Technologies bei<br />
der Verbindung von Ober- und Unterschale des Membranspeichers.<br />
Der Prozess mit einer hohen Stabilität und Bauteilsauberkeit,<br />
kombiniert mit dem Leichtwerkstoff Aluminium, erschließt zudem<br />
neue Möglichkeiten für weitere Anwendungen in den Bereichen<br />
Automotive und Industrie.<br />
Das neue Montagekonzept für Membranspeicher von Freudenberg<br />
Sealing Technologies reduziert sowohl die Prozessschritte als<br />
auch die Anzahl der benötigten Komponenten. Außerdem erfolgen<br />
Fügeprozess und Befüllung in einem Arbeitsschritt. Das senkt die<br />
Kosten deutlich – gerade bei Standardanwendungen mit häufig<br />
geringen Systemdrücken. Die Ergebnisse einer Vielzahl von statischen<br />
und dynamischen Druckprüfungen sowie Funktionstests<br />
haben gezeigt, dass die neue Montagetechnik die an sie gestellten<br />
Erwartungen voll erfüllt.<br />
www.freudenberg.com<br />
VORTEILE DES EMF-VERFAHRENS<br />
Motivation genug für Freudenberg Sealing Technologies ein neues<br />
stoffschlüssiges Konzept zur Herstellung von Membranspeichern<br />
zu entwickeln – mit weniger Prozessschritten, reduziertem Bauteilebedarf<br />
und kürzeren Montagezeiten. Es basiert auf einer hermetisch<br />
geschlossenen Druckkammer, in der das Fügen der beiden<br />
Gehäusehälften aus Aluminium mit Hilfe der elektromagnetischen<br />
Pulsumformtechnik (EMF) und die Stickstoffbefüllung der Gasseite<br />
im gleichen Arbeitsschritt durchgeführt werden.<br />
Elektromagnetisches Pulsumformen basiert auf der berührungslosen<br />
Verformung elektrisch leitfähiger Werkstoffe durch starke<br />
magnetische Felder. Die Anlage für eine elektromagnetische<br />
Umformung besteht aus Pulsgenerator, Spule und Feldformer. Um<br />
die zur Umformung metallischer Werkstoffe notwendigen magnetischen<br />
Drücke zu erreichen, sind gepulste Ströme bis über 1000 kA<br />
notwendig. Die Umformung selbst erfolgt in Abhängigkeit von<br />
Energie und Material innerhalb von 10 bis 200 µs. Ein weiterer<br />
Prinzip des elektromagnetischen Umformens mit Spule und Pulsgenerator<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong> 57
4.0<br />
SPRITZGIESSEN<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Ralf Högel<br />
Auf der Weltleitmesse K in Düsseldorf zeigte<br />
Stäubli, wie sich mit ganzheitlichen<br />
Automatisierungslösungen rund um die<br />
Spritzgießmaschine neue Dimensionen in<br />
Sachen Produktivität, Prozesssicherheit und<br />
Flexibilität erschließen lassen.<br />
Autor: Dipl.-Ing. Ralf Högel, Industrie Kommunikation Högel<br />
Steigende Ansprüche an Design und Qualität von Spritzgussteilen<br />
sind allgegenwärtig. Hinzu kommt der Trend zu<br />
immer höherer Variantenvielfalt, was die Losgrößen<br />
schrumpfen lässt. Das Resultat sind häufige Werkzeugwechsel,<br />
die mittlerweile bei vielen Unternehmen mehrmals pro<br />
Schicht anstehen.<br />
Dass diese die Produktivität negativ beeinflussenden Wechsel<br />
auch sehr schnell vonstattengehen können, zeigte Stäubli auf der<br />
K <strong>2016</strong>– mit ganzheitlichen Lösungen, die von den Kernkompetenzen<br />
Stäublis – Kupplungstechnik, Quick Mould Change (QMC) und<br />
Robotik – profitieren.<br />
Hier bildete das Unternehmen in einer Demozelle die wesentlichen<br />
Prozessschritte einer ganzheitlichen Automation einer Spritzgießmaschine<br />
ab.<br />
Die Messeapplikation verdeutlichte, was man bei Stäubli unter<br />
Quick Mould Change und SMED versteht. Mit den Stäubli-QMC-<br />
Lösungen gelingt der Wechsel der Spritzgießwerkzeuge unter<br />
höchsten Sicherheitsstandards innerhalb weniger Minuten.<br />
Mit welchen Technologien sich diese Performance realisieren<br />
lässt, erfahren die Fachbesucher Schritt für Schritt anhand des<br />
Demonstrators.<br />
58 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong>
01 Den Startpunkt bildet die Werkzeugvorbereitung<br />
mit integrierter Vorwärmstation.<br />
Hier wird parallel zur laufenden Produktion das<br />
nächste Spritzgießwerkzeug für den Einsatz auf der<br />
Maschine vorbereitet.<br />
Knackpunkt dabei ist die Vortemperierung des<br />
Werkzeugs, ohne die ein sofortiger Einsatz auf der<br />
Spritzgießmaschine unmöglich wäre. Dazu schließt<br />
der Bediener innerhalb von Sekunden sämtliche<br />
Medien-, Energie- und Signalverbindungen mit<br />
einem einzigen Handgriff über ein Stäubli-Multikupplungssystem<br />
an. Dieser Prozess schließt Fehlanschlüsse<br />
aus und kann auf Wunsch auch vollautomatisiert<br />
werden.<br />
Nun beginnt die Vortemperierung des Werkzeugs<br />
auf der Station. Dank integrierter Sensorik können<br />
die montierten Kupplungen den Werkzeugzustand<br />
erfassen und die gesammelten Daten in den weiteren<br />
Prozess einsteuern. Eventuelle Störungen wie<br />
beispielsweise das Nichterreichen der Betriebstemperatur<br />
lassen sich so vorzeitig erkennen. Dies<br />
ermöglicht die Fehlerbeseitigung noch vor dem<br />
Einbau des Werkzeugs auf der Spritzgießmaschine,<br />
wodurch hoher Aufwand und teuere Stillstandszeiten<br />
vermieden werden.<br />
02 Hat das Werkzeug die vorgeschriebene Temperatur<br />
erreicht, kann der Transport beginnen.<br />
Auf der K übernimmt ein schienengebundener<br />
Werkzeugwechselwagen diese Aufgabe. In der Praxis<br />
sind alternativ auch frei bewegliche oder induktionsgeführte<br />
Lösungen realisierbar. Der Werkzeugshuttle<br />
fährt mit dem neuen Werkzeug aus der Vorbereitungsstation<br />
zur Spritzgießmaschine und holt dort<br />
das im Einsatz befindliche Werkzeug ab.<br />
Noch bevor die Maschine den letzten Schuss des<br />
laufenden Auftrags durchführt, steht der Wechselwagen<br />
mit dem produktionsbereiten Werkzeug<br />
bereits vor der Maschine und wartet auf das Startsignal<br />
für den Werkzeugwechsel.<br />
Jetzt muss alles schnell gehen. Im ersten Schritt<br />
verriegelt die Stäubli-Werkzeughälftenverriegelung<br />
automatisch beide Formhälften. Sogleich trennen<br />
die vollautomatischen Multikupplungen alle Signalund<br />
Medienverbindungen, während die automatische<br />
Auswerferkupplung das Werkzeug von der Auswerfermechanik<br />
löst. Bevor die Maschine auffährt<br />
und das Werkzeug freigibt, wird es noch automatisch<br />
über die Stäubli-Magnetspannvorrichtung<br />
entspannt.<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong> 59
VERBINDUNGSELEMENTE<br />
03<br />
Nun erfolgt der Werkzeugwechsel: hochpräzise und sensorisch<br />
überwacht. Während des Wechsels befinden sich kurzzeitig beide<br />
Werkzeuge an Bord des Shuttles. Trotz dieser Belastung müssen Transport<br />
und insbesondere Positionierung des neuen Werkzeugs mit einer Präzision<br />
von wenigen Zehntelmillimetern erfolgen.<br />
Um auch hier höchste Prozesssicherheit zu gewährleisten, stimmen<br />
Maschine und Werkzeugwagen ihren Zustand automatisch bei jedem<br />
Schritt ab. Der Werkzeugwechselwagen erkennt sowohl die Werkzeug- als<br />
auch die Maschinendaten und passt selbst die Übergabehöhe des Werkzeuges<br />
genau an. Anschließend gewährleistet die Stäubli-Werkzeug-Zentriereinheit<br />
eine passgenaue Positionierung, ehe das Werkzeug in wenigen<br />
Sekunden magnetisch gespannt wird.<br />
Das Besondere dabei: Das Stäubli-Magnetspannsystem IMAG kontrolliert<br />
die tatsächlichen Spannparameter des Werkzeuges und gleicht diese<br />
mit den Sollwerten der Maschine und den vorher definierten Werkzeugdaten<br />
ab. Unterschreitet die erreichte Haltekraft die vorhandene Maschinenaufreißkraft,<br />
sorgt das System für eine erforderliche Anpassung dieses<br />
Maschinenparameters.<br />
Dieses Konzept sorgt für einen störungsfreien Ablauf des kompletten<br />
Werkzeugwechselprozesses innerhalb einer Minute.<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
04 Während der Großteil<br />
der QMC-Aktivitäten<br />
bei laufender Produktion im<br />
Hintergrund abläuft, ist an der<br />
Spritzgießmaschine Hochbetrieb<br />
angesagt. Hier geht es in<br />
erster Linie darum, die Werkzeugoffenzeit,<br />
in der das Beund<br />
Entladen des Spritzgießwerkzeugs<br />
erfolgt, so kurz wie<br />
möglich zu halten. Zu diesem<br />
Zweck kommen Stäubli-Roboter<br />
in Düsseldorf zum Einsatz.<br />
Dabei arbeiten zwei Roboter,<br />
ein TS60 SCARA sowie ein<br />
Sechsachser der neuen TX2-<br />
Generation Hand in Hand. Aufgabe<br />
des Vierachsers ist es, die<br />
über eine intelligente Federlösung<br />
bereitgestellten Inserts,<br />
die im Anschluss auf der Spritzgießmaschine<br />
umspritzt werden<br />
sollen, aufzunehmen und<br />
in einer Zwischenablage zu positionieren. Für die Insertdetektierung<br />
ist der TS60 mit einem Visionsystem ausgestattet.<br />
An der definierten Übergabeposition holt der TX2-90L<br />
die Inserts ab und startet einen bis ins letzte Detail optimierten<br />
Zyklus. Die TX2-Sechsachser sind noch einmal um<br />
30 % schneller als ihre leistungsfähigen Vorgänger. Denn<br />
bei den Einlegeprozessen in das Werkzeug kommt es nicht<br />
nur auf kürzeste Taktzeiten an, es sind auch Toleranzen im<br />
Bereich von wenigen Hundertstel Millimetern einzuhalten.<br />
Der TX2-90L reduziert so die Werkzeugoffenzeit auf ein<br />
absolutes Minimum.<br />
60 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong>
RUBRIZIERUNGSEBENE<br />
Konfigurieren<br />
leicht gemacht.<br />
Der EV2S-BT & die HAWEeControl-<br />
App steuern Proportionalventile<br />
jetzt einfacher als je zuvor.<br />
Ihr Smartphone macht‘s möglich.<br />
Die HAWE eControl-App verbindet sich via Bluetooth<br />
blitzschnell mit dem HAWE EV2S-BT Proportionalverstärker.<br />
So können Sie mühelos Live-Werte abfragen,<br />
Einstellungen vornehmen und die Funktion Ihrer<br />
hydraulischen Anwendung optimieren. Speichern Sie<br />
außerdem Ihre Wunscheinstellungen und übertragen<br />
Sie diese kabellos auf weitere EV2S-BT.<br />
WELTWEIT EINMALIGE,<br />
GANZHEITLICHE<br />
LÖSUNGSKOMPETENZ<br />
Die Industrie 4.0-Spritzgießzelle<br />
mit Vorwärmstation, automatischem<br />
Werkzeugtransport und<br />
-wechsel, automatischem<br />
Magnetspannsystem, hochentwickelter<br />
Kupplungstechnologie<br />
zum vollautomatisierten<br />
Anschluss aller Medien-,<br />
Energie- und Signalkreisläufe<br />
sowie den weltweit schnellsten<br />
Safe-Robots mit automatischem<br />
Greiferwechselsystem<br />
nimmt die Zukunft des Spritzgießens<br />
vorweg.<br />
Was der EV2S-BT & HAWE eControl können:<br />
■ Einfache Inbetriebnahme<br />
■ Ferndiagnose & Condition-Monitoring<br />
■ Optimierung d. Konfiguration in Echtzeit<br />
■ Fehlersuche auch an schwer zugänglichen Orten<br />
■ Duplizieren von Konfigurationen ohne Computeroder<br />
Bus-Anbindung<br />
HAWE eControl<br />
verfügbar im App Store & im Google Play Store<br />
Wir sind Partner.<br />
info@hawe.de | www.hawe.com<br />
www.staubli.com<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong> 61
MARKTPLATZ<br />
SICHERE UMRICHTER FÜR<br />
SPRITZGUSSANLAGEN<br />
Der flüssigkeitsgekühlte<br />
Frequenz umrichter ADV200LC<br />
von Gefran wurde speziell für<br />
Kunststoffextrusions- und -spritzgussanlagen<br />
entwickelt. Er nutzt<br />
den Umstand, dass diese Anlagen<br />
oft schon mit einer Flüssigkeitskühlung<br />
ausgerüstet sind. Seine<br />
Leistungsbandbreite erstreckt<br />
sich von 30 bis 1800 kW. Die<br />
Reglerplatine sichert eine<br />
24V-Versorgung auch bei<br />
ausgeschalteter Hauptstromversorgung.<br />
Dadurch werden<br />
Feldbus, Steuerung und sicherheitsrelevante<br />
Systeme aufrechterhalten.<br />
Seine Software überwacht zudem die Kondensationsbildung<br />
im Umrichter und schützt ihn so vor Fehlfunktionen<br />
– und zwar schon vor dem Zuschalten der Leistungselektronik.<br />
(SPS IPC Drives, Nürnberg, 22. bis 24. November <strong>2016</strong> Halle 4,<br />
Stand 548)<br />
www.gefran.de<br />
VENTILE FÜR GESCHLOSSENE<br />
ENTSORGUNGSSYSTEME<br />
TELEMATIK-PLATTFORM FÜR MOBILE<br />
ARBEITSMASCHINEN<br />
Sensor-Technik Wiedemann stellt mit der ESX-TC1-Familie eine<br />
neue Telematik-Plattform für den Einsatz in mobilen Arbeitsmaschinen<br />
in drei Varianten vor. Die Plattform dient als Onboard-<br />
Datenlogger in der Kommunikation zu Steuerungen und Sensoren<br />
mittels CANbus. Dabei werden CANopen, SAE J1939 und offene<br />
CAN-Kommunikation unterstützt. Über die Software VDS lässt die<br />
sich konfigurieren. Durch die freie Programmiermöglichkeit<br />
lassen sich die Daten vorverarbeiten und auswerten. Die Weiterleitung<br />
kann über Ethernet oder drahtlose Schnittstelle erfolgen.<br />
Die TC1-WiFi und die TC1-WiFi+ verfügen über WLAN und<br />
Bluetooth. Alternativ kann die Plattform als Hotspot fungieren,<br />
sodass die Daten heruntergeladen werden können.<br />
www.sensor-technik.de<br />
HOHER DURCHFLUSS BEI<br />
GERINGER BAUGRÖSSE<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Die Öl-Service-Ventile des Unternehmens Skarke finden Einsatz in<br />
der Bau-, Land- und Nutzfahrzeugindustrie, sowie im Motoren-,<br />
Getriebe und Anlagenbau. Sie ermöglichen umweltgerechte<br />
Wartungsarbeiten in einem geschlossenen Entsorgungssystem<br />
für Öle und ölhaltige Medien. Aufgrund neuer Anwendungsfelder<br />
wurde die Anbindung der Verschlusskappen an den Ventilkörper<br />
der Serien 45, 45L, 25SA, 23 und 75 von Kette auf Edelstahlseil<br />
umgestellt. Vorteile sind neben dem neuen Werkstoff Edelstahl,<br />
die Korrosionsresistenz, sowie die Leichtgängigkeit in der<br />
Handhabung der Seile. Selbst unter robuster Anwendung sind die<br />
Kappen gegen Verlust gesichert und bieten Schutz gegen<br />
Verschmutzung des Ventilkörpers und das Abtropfen des<br />
Benetzungsöls nach dem Ablass. Zudem verfügen die Ventile mit<br />
geringem Durchflusswiderstand über eine Druckbeständigkeit bis<br />
100 bar sowie eine Temperaturbeständigkeit im Einsatzbereich<br />
von -30 bis +200 °C. Die Verbrennungsgefahr durch heißes Öl und<br />
eine Zerstörung des Ölgewindes sind ausgeschlossen. Ein<br />
Dichtungswechsel ist nicht mehr nötig.<br />
www.skarke.de<br />
Die Asco<br />
Numatics<br />
Baureihe 651<br />
mit Filtern,<br />
Reglern und<br />
Ölern für die<br />
Druckluftaufbereitung<br />
erweitert die<br />
650er-Familie<br />
um die<br />
Anschlussgrößen<br />
G1/8<br />
und G1/4. Die<br />
Modelle<br />
wurden für<br />
Anwendungen<br />
mit wenig<br />
Bauraum entwickelt, die hohe Durchflüsse erfordern. Damit<br />
eignen sie sich z. B. für Verpackungsmaschinen. Die Baureihe<br />
erweitert zudem den Temperaturbereich: Sie ist zwischen -40 und<br />
+80 °C einsetzbar. Die Produkte sind modular aufgebaut, robust<br />
und einfach zu montieren. Ihre Endplatten ermöglichen es, die<br />
Baugruppe ohne Trennung von der Rohrleitung zu entnehmen.<br />
Ihre nach vorn gerichteten, dünnen Manometer sind einfach<br />
abzulesen.<br />
www.asconumatics.de<br />
62 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong>
MARKTPLATZ<br />
DRUCKREGELVENTILE<br />
EROBERN<br />
BAHNTECHNIK<br />
Die Druckregelventile ED05 von<br />
Aventics kombinieren Regelelektronik,<br />
Drucksensor und den<br />
direkten Antrieb über einen<br />
Proportionalmagneten in einer<br />
geschlossenen Einheit. Ursprünglich<br />
für Nutzfahrzeuge<br />
entwickelt, werden sie nun auch<br />
in Schienenfahrzeugen eingesetzt.<br />
In Zügen regeln sie<br />
Bremszylinder für komfortorientierte<br />
Bremsvorgänge oder<br />
passen als Luftfedersteuerungsventil<br />
die Fahrzeugeinstiegshöhe<br />
an jede Bahnsteighöhe an. Mit<br />
Komponenten aus Aluminium-<br />
Druckguss und Stahl erfüllen sie<br />
die Anforderungen der Bahntechnik<br />
an Brandschutz und<br />
Robustheit gegenüber Stößen<br />
und Vibrationen. Der Einsatztemperaturbereich<br />
reicht von<br />
-40 bis +70 °C.<br />
www.aventics.com<br />
PROZESSVENTILE FÜR DIE E-MOBILITÄT<br />
Vom Matrix-Prozessventilsystem von Bürkert für<br />
die Durchflussregelung von Heiz- und Kühlwasser<br />
in Bussen gibt es nun auch eine elektromotorisch<br />
angetriebene Version. Die pneumatischen Ventilblöcke<br />
Typ 8830 und 8835 basieren auf den<br />
Standardventilen Typ 2000 und 0300. Die neue<br />
Version setzt auf die elektromotorischen Prozessregelventile<br />
Typ 3361. Ohne den Umweg über die<br />
Pneumatik können die Prozessventile damit direkt<br />
elektrisch angetrieben werden. Mit ihr ist ein<br />
zuverlässiges Wärme- und Luftmanagement für<br />
die Klimatisierung von Reisebussen auch bei effizienteren Antriebsmotoren realisierbar, die<br />
weniger nutzbare Abwärme produzieren.<br />
www.bürkert.de<br />
KANTENSCHUTZPROFILE MIT UND OHNE DICHTFUNKTION<br />
Die Kantenschutz-Profile sowie die -Dichtprofile aus dem<br />
Hause Ganter sorgen für sichere stirnseitige Abschlüsse z.B.<br />
an Klappen. Zudem beschleunigen sie die Produktionsphase,<br />
weil das Entgraten oder Anfassen der Kanten weitgehend<br />
entfallen kann. Die GN 2184 ist in zwei Größen<br />
verfügbar und besteht aus extrudiertem PVC. Für Kantenschutz<br />
und Abdichtung zugleich sorgen die Kantenschutz-<br />
Dichtprofile GN 2180 und GN 2182. Sie sind in verschiedenen<br />
Größen erhältlich und setzen sich aus dem Klemmprofil<br />
und dem mitextrudierten, weicher ausgeführten<br />
Hohlkammer-Dichtprofil zusammen. Die Klemmeinlage<br />
besteht hier aus einer Stahldraht-Polyester-Kombination.<br />
Das Dichtprofil ist oben oder seitlich am Klemmprofil<br />
angebracht. Die Profile sind wahlweise aus EPDM oder NBR,<br />
oder aus einer PVC-EPDM-Kombination hergestellt. Die<br />
verwendeten Materialien sind dauerelastisch ausgelegt<br />
und haben ein gutes Rückstellvermögen, wodurch die Dichteigenschaften lange erhalten bleiben.<br />
Alle Profile erfüllen die Vorgaben von RoHS und Reach. Zusätzlich sind die EPDM-Profile der GN<br />
2180 gemäß UL 50 und UL 94-HB zertifiziert.<br />
www.ganter-griff.de<br />
Schlauchleitungen mit längerem<br />
„Mindesthaltbarkeitsdatum“<br />
Beim Joghurt ist Ihnen das MHD schließlich auch nicht egal.<br />
Höhere Abriebbeständigkeit<br />
der Schlauchdecke<br />
- Exovation Typ G & Typ B 0,2 g Abrieb<br />
- Exovation Typ Z
MARKTPLATZ<br />
DREHMODUL FÜR ROTATIONEN<br />
AUF ENGSTEM RAUM<br />
Um z.B. in Werkzeugmaschinenbau<br />
drehende Baugruppen<br />
mit Energie zu<br />
versorgen, entwickelt<br />
das Unternehmen<br />
Igus schon seit<br />
Jahren Systeme, bei<br />
denen sich<br />
Drehbewegungen<br />
von 420 bis 900°<br />
realisieren lassen.<br />
Für den Fall, dass<br />
weniger die mehrmalige Drehung um die eigene Achse sondern<br />
vielmehr die optimale Ausnutzung des beengten Bauraums<br />
entscheidend ist, hat Igus das ‚compact rotation module‘<br />
entwickelt. „Das kompakte CRM ermöglicht Kreisbewegungen<br />
von ±180°“, erklärt Harald Nehring, Prokurist E-Kettensysteme bei<br />
Igus. „Eine Skala auf dem Gehäuse gibt dabei eine Orientierung<br />
zur jeweiligen Position.“ Im Innern des CRM werden Chainflex-<br />
Leitungen, die speziell für die Bewegung entwickelt wurden, und<br />
gleichzeitig auch Schläuche für Medien parallel und unterbrechungsfrei<br />
geführt – so kann auf störungsanfällige und unflexible<br />
Drehdurchführungen verzichtet werden, was die Anlagensicherheit<br />
erhöht und ungeplante Stillstandzeiten verringert. Das neue<br />
Modul hat eine Höhe von 140 mm und ist im Außendurchmesser<br />
120 mm breit.<br />
www.igus.de<br />
MOBILE MASCHINEN EINFACHER<br />
AUTOMATISIEREN<br />
Weg mit dem unübersichtlichen Kabelbaum: Mit dem Qubus-System<br />
von Graf-Syteco werden Sensoren und Aktoren in Automatisierungssystemen<br />
von mobilen Arbeitsmaschinen einfach über<br />
einen Bus angeschlossen. Das System verwendet einen Eindrahtbus<br />
mit einer zusätzlichen Spannungsversorgung. Mit Steckern<br />
Typ QB100 lassen sich bis zu 125 Sensoren und Aktoren an einen<br />
Strang anschließen. Verbraucher wie Magnetventile oder<br />
Leuchten können direkt eingebunden und mit Strom versorgt<br />
werden. Zum Testen gibt es ein Evaluierungskit aus einem<br />
Steuer- und Bediengerät, vier Steckern und Kabeln. Die Projektierung<br />
erfolgt mit der mitgelieferten Software Graf-Design-Studio.<br />
(SPS IPC Drives, Nürnberg, 22. bis 24. November <strong>2016</strong>, Halle 7,<br />
Stand 177)<br />
www.graf-syteco.de<br />
IMPRESSUM<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
FLUIDTECHNIK<br />
erscheint <strong>2016</strong> im 60. Jahrgang, ISSN 0341-2660<br />
Redaktion<br />
Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Michael Pfister<br />
Tel.: 06131/992-352, E-Mail: m.pfister@vfmz.de<br />
(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />
Redaktion:<br />
Peter Becker B. A., Tel.: 06131/992-210,<br />
E-Mail: p.becker@vfmz.de<br />
Svenja Stenner, Tel.: 06131/992-302,<br />
E-Mail: s.stenner@vfmz.de<br />
Redaktionsassistenz: Melanie Lerch,<br />
Tel.: 06131/992-261, E-Mail: m.lerch@vfmz.de,<br />
Angelina Haas, Gisela Kettenbach, Ulla Winter<br />
(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
Herausgeber: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Hubertus Murrenhoff,<br />
Institut für fluidtechnische Antriebe und Steuerungen<br />
der RWTH Aachen, Steinbachstr. 53, 52074 Aachen,<br />
Tel.: 0241/80275<strong>11</strong>, Fax: 0241/80-22194,<br />
E-Mail: mh@ifas.rwth-aachen.de,<br />
Internet: www.ifas.rwth-aachen.de<br />
Organ: Organ des Forschungsfonds des Fachverbandes<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA<br />
Gestaltung<br />
Mario Wüst, Doris Buchenau, Anette Fröder,<br />
Sonja Schirmer<br />
Chef vom Dienst<br />
Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />
Anzeigen<br />
Andreas Zepig, Tel. 06131/992-206,<br />
E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />
Annemarie Benthin, Anzeigenverwaltung<br />
Tel. 06131/992-250, E-Mail: a.benthin@vfmz.de<br />
Anzeigenpreisliste Nr. 57: gültig ab 1. Oktober <strong>2016</strong><br />
Leserservice<br />
vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />
Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />
Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige<br />
Änderungen Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />
(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />
Preise und Lieferbedingungen:<br />
Einzelheftpreis: € 14,50 (zzgl. Versandkosten),<br />
Jahresabonnement: Inland: € 159,- (inkl. Versandkosten),<br />
Ausland: € 179,- (inkl. Versandkosten)<br />
Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />
weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />
Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />
Verlag<br />
Vereinigte Fachverlage GmbH, Lise-Meitner-Straße 2,<br />
55129 Mainz, Postfach 100465, 55135 Mainz<br />
Tel.: 06131/992-0, Fax: 06131/992-100<br />
E-Mail: info@engineering-news.net,<br />
www.engineering-news.net<br />
Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />
Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />
Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />
Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen<br />
Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />
Gesamtanzeigenleiterin: Beatrice Thomas-Meyer<br />
(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />
Tel.: 06131/992-265,<br />
E-Mail: b.thomas-meyer@vfmz.de<br />
Vertrieb: Lutz Rach, Tel.: 06131/992-148<br />
Druck und Verarbeitung<br />
Limburger Vereinsdruckerei GmbH<br />
Senefelderstraße 2, 65549 Limburg<br />
Datenspeicherung<br />
Ihre Daten werden von der Vereinigten Fachverlage<br />
GmbH gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige<br />
Informationen zukommen zu lassen. Sowie<br />
möglicherweise von ausgewählten Unternehmen genutzt,<br />
um Sie über berufsbezogene Produkte und<br />
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und Nutzung kann jederzeit schriftlich beim Verlag widersprochen<br />
werden (vertrieb@vfmz.de).<br />
Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge<br />
und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.<br />
Mit der Annahme des redaktionellen Contents (Texte,<br />
Fotos, Grafiken etc.) und seiner Veröffentlichung<br />
in dieser Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche,<br />
räumlich, zeitlich und inhaltlich unbeschränkte<br />
Nutzungsrecht auf den Verlag über. Dies<br />
umfasst insbesondere das Recht zur Veröffentlichung<br />
in Printmedien aller Art sowie entsprechender<br />
Vervielfältigung und Verbreitung, das Recht zur Bearbeitung,<br />
Umgestaltung und Übersetzung, das Recht<br />
zur Nutzung für eigene Werbezwecke, das Recht zur<br />
elektronischen/digitalen Verwertung, z. B. Einspeicherung<br />
und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />
zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger<br />
jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im<br />
Rahmen von Internet- und Online-Dienstleistungen,<br />
CD-ROM, CD und DVD und der Datenbanknutzung<br />
und das Recht, die vorgenannten Nutzungsrechte auf<br />
Dritte zu übertragen, d. h. Nachdruckrechte einzuräumen.<br />
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Contents kann trotz sorgfältiger Prüfung<br />
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über deren Nutzungsrechte der Einsender verfügt,<br />
und die nicht gleichzeitig an anderer Stelle zur Veröffentlichung<br />
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zur Feststellung der Verbreitung von<br />
Werbeträgern e. V. (IVW), Berlin.<br />
64 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong>
DREHGEBER JETZT AUCH MIT SIN/COS-SCHNITTSTELLE<br />
Die inkrementalen<br />
Drehgeber FG 40 für die<br />
Schwerindustrie von<br />
Hübner sind ab sofort alle<br />
mit Sin/Cos-Schnittstelle<br />
ausgestattet. Die Dreh geber<br />
sind für Regelungsaufgaben<br />
in der Antriebstechnik<br />
konzipiert und zeigen<br />
durch ihr Aluminium-<br />
Gehäuse eine hohe<br />
Vibrations- und Schockfestigkeit. Sie sind damit besonders für Modernisierungs- und<br />
Neubauprojekte mit hohen Anforderungen geeignet. Mit einer hohen Signalqualität<br />
und einer Interpolierbarkeit bieten sie eine große Regelgenauigkeit. In Verbindung mit<br />
sicheren Auswerteeinheiten lassen sich Sicherheitsfunktionen bis SIL 2/PL d realisieren.<br />
Die optische Präzisions-Abtastung sorgt für ein Tastverhältnis von 1:1 (± 3 %) und einen<br />
Phasenversatz von 90° (± 3 %). Verfügbar ist auch ein Doppel-Signalausgang mit zwei<br />
gleichen Sinussignal-Blöcken oder in Kombination mit HTL- oder TTL-Ausgangssignalen.<br />
Vor kurzem wurde die Serie bereits mit einem Modell für explosionsgefährdete<br />
Bereiche erweitert.<br />
www.huebner-giessen.com<br />
FLUIDTECHNIK<br />
NEWSLETTER<br />
Der E-Mail-Service<br />
für die<br />
<strong>Fluidtechnik</strong>-Szene<br />
Aktuelle Nachrichten<br />
rund um Hydraulik<br />
und Pneumatik, Aktorik,<br />
Steuerelektronik<br />
und Sensorik<br />
PRODUKT- UND LÖSUNGSPORTFOLIO FÜR<br />
DIE FLEXIBILISIERUNG VON PROZESSEN<br />
Sick will unterschiedlichen Möglichkeiten und Wege aufzeigen, um das Ziel – die<br />
smarte Fabrik – zu erreichen. Mit seinem breiten Produkt- und Lösungsportfolio bietet<br />
der Sensorhersteller die Basis für die Flexibilisierung der Prozesse. Hierbei geht es um<br />
Digitalisierung, Intelligenz und Vernetzung in Produktions- und Logistiksystemen,<br />
damit sich diese autonom selbst optimieren und steuern können. Im Kontext von<br />
Industrie 4.0 sorgt die Sensorik des Herstellers dafür, dass Kunden ihre Realität in Daten<br />
fassen und sie zielgereichtet für ihre Applikation einsetzen können. Um die nie dagewesenen<br />
Datenmengen zu verarbeiten, müssen Sensoren robuster und leistungsfähiger<br />
werden, vor allem aber intelligenter. Aber auch bei Daten gilt: Qualität vor Quantität. Je<br />
kompakter und aussagekräftiger die eingespeisten Daten sind, desto effizienter können<br />
Ressourcen genutzt werden und desto genauer fällt die Analyse aus. Intelligente<br />
Sensoren, die direkt im Sensor Daten vorverarbeiten, komprimieren und filtern,<br />
perfektionieren die Prozesse für die Industrie 4.0.<br />
www.sick.de<br />
3/3-WEGE-VENTILE SPAREN FAST 50 % ENERGIE<br />
Die Entwicklungsingenieure<br />
von SMC überarbeiteten die<br />
3/3-Wege-Ventilserie VEX3. Die<br />
vier neuen Typen brauchen nur<br />
noch halb so viel Energie und<br />
kommen aufgrund ihrer<br />
kompakteren Bauweise mit<br />
etwa 10 % weniger Platz aus.<br />
Anwender profitieren von mehr<br />
Auswahl und mehr Flexibilität.<br />
So sind z. B. weitere Optionen für die Handhilfsbetätigung hinzugekommen: Neben der<br />
bereits vorhandenen, nicht verriegelbaren Variante stehen jetzt drei weitere Ausführungen<br />
zur Auswahl. Die neuen VEX3-Ventile sind für Durchflussraten von bis zu<br />
3 300 l/min ausgelegt und verfügen über drei Schaltstellungen. Dadurch lassen sich bei<br />
Bedarf auch Zwischenstopps der Zylinder bis 125 mm realisieren. Die VEX3-Serie<br />
zählt zu den universellen Lösungen in der Fluidsteuerung und kommt in unterschiedlichsten<br />
Branchen und Anwendungen zum Einsatz.<br />
www.smc.de<br />
Jetzt<br />
kostenlos<br />
anmelden!<br />
ERSCHEINT<br />
MONATLICH<br />
http://bit.ly/News_VFV
MARKTPLATZ<br />
SCHWINGUNGSSENSOR ERMÖGLICHT<br />
EINSTELLUNG EINES ANLAGEN-STOPPS<br />
NEUE SENSOR-LÖSUNGEN FÜR<br />
ZYLINDERDRUCK<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Bei einer Windkraftanlage,<br />
die im Gefahrenfall<br />
heruntergefahren<br />
werden muss, kann es<br />
entscheidend sein, in<br />
welcher Phasenlage<br />
der Turmschwingung,<br />
Nulldurchgang oder<br />
Maximum, die Anlage<br />
gestoppt wird. Dieser<br />
Punkt kann bei dem<br />
SIL2 Schwingungssensor vom Typ NVA<strong>11</strong>5 aus dem Hause TWK<br />
eingestellt werden. Wenn die Turmschwingungen einen erlaubten<br />
Grenzwert überschreiten, öffnen die zwei Sicherheitskontakte<br />
und die Sicherheitskette wird unterbrochen. Der Sensor erfasst<br />
Schwingungen von 0,1 bis 60 Hz und schützt die Anlage vor<br />
Schäden durch Vibrationen. Der Messwert wird über einstellbare<br />
Frequenzfilter ausgewertet und dreierlei Schnittstellen zugeführt:<br />
Zweimal Analog, z.B. für x- und y-Achse, CANopen Safety<br />
und zwei sichere Schaltkontakte. Der Messwert der Beschleunigung<br />
kann als Momentan- oder Peakwert, als RMS-Mittelwert<br />
oder als aufintegrierter Wert ausgegeben und weiterverarbeitet<br />
werden. Eine Fourier-Frequenz-Analyse, die das Frequenzspektrum<br />
ermittelt, rundet die Funktionsvielfalt des NVA<strong>11</strong>5/S3 ab.<br />
www.twk.de<br />
KOMPAKTE VENTILE MIT HOHEM DURCHFLUSS<br />
Die Ventilserie<br />
Essential EL von Univer<br />
zeichnet sich durch<br />
eine hohe Durchflussrate<br />
bei kompakter,<br />
modularer Bauweise<br />
aus. Beim 18 mm-Modell<br />
G 1/8 beträgt die<br />
Durchflussrate 800 Nl/<br />
min, beim 22 mm-Modell<br />
G1/4 sind es<br />
1700 Nl/min. Die<br />
Ventile sind mit modularer Technopolymer- oder Aluminiumgrundplatte<br />
erhältlich. Mit neu entwickelten Pilotventilen und<br />
dynamischen, auswechselbaren Spulen sind die Ventile zudem<br />
besonders energiesparend. Der verfügbaren Spannungsbereiche<br />
für die Ventile sind 12 – 24 V DC und 20 – <strong>11</strong>0 – 220 V AC. Sie<br />
eignen sich zur Einzel- und zur Gruppenplattenmontage.<br />
www.univer-gmbh.de<br />
ROHRE BIEGEN FÜR DAS SCHIFFSINNERE<br />
Für die Produktion von Rohren mit besonders kleinen Biegeradien, wie sie für das<br />
Innere von Schiffen nötig sind, hat Schwarze-Robitec die Rohrkaltbiegemaschine<br />
CNC 220 HD entwickelt. Diese elektro-hydraulische Maschine ist flexibel einstellbar,<br />
damit Rohre unterschiedlicher Durchmesser und Materialien in kurzer Abfolge<br />
hergestellt werden können. Sie kann Rohre z. B. aus Stahl, seewasserbeständigen<br />
Kupfer-Nickel-Legierungen oder rostfreiem Edelstahl mit einem maximalen Durchmesser<br />
von 220 mm und einer maximalen Wandstärke bis 22 mm verarbeiten.<br />
Optionale Mehrfachbiegewerkzeuge für unterschiedliche Nennweiten sparen Rüstzeit.<br />
www.schwarze-robitec.com<br />
Sensor-Technik<br />
Wiedemann weitet<br />
sein Angebot von<br />
Sensor- und Datenmanagement-Lösungen<br />
für Hersteller<br />
großer Motoren aus,<br />
insbesondere im<br />
maritimen Bereich.<br />
Schwerpunkte sind<br />
die Messung von Zylinderdruck großer Diesel-, Gas- und Zweistoffmotoren<br />
und Gasmotoren als Hauptantrieb und für die Bordstromerzeugung<br />
auf Schiffen. Hinzu kommt die zunehmende und<br />
komplexere Nutzung von Zylinderdruckdaten in modernen<br />
Steuerungssystemen. Dies umfasst die ausgeklügelte Erkennung<br />
von Klopfen, den Abgleich der Zylinderleistungen und die Berechnung<br />
von NOx-Bildung. Ebenfalls im Fokus stehen Anforderungen<br />
an beständigere Messsysteme durch steigende Spitzendrücke.<br />
www.sensor-technik.de<br />
GLATTROHRE MIT BÖRDEL AUF<br />
DICHTHEIT PRÜFEN<br />
Bei der Dichtheitsprüfung von Rohren mit Bördel/Aufweitung ist<br />
es wichtig eine sichere Verbindung herzustellen, da die Beschaffenheit<br />
der Aufbördelung sehr unterschiedlich sein kann. Der<br />
Schnelladapter TW231 aus dem Hause Weh, dichtet nicht außen<br />
am aufgebördelten Rohr ab, sondern im Innendurchmesser des<br />
nicht aufgeweiteten Rohrs. Durch die Verlängerung des Abdichtelementes<br />
findet die Abdichtung erst hinter dem aufgebördelten<br />
Bereich statt und ist somit unabhängig von der Beschaffenheit<br />
der Bördelung. Der TW231 ist für Rohrinnendurchmesser von 9,5<br />
bis 22,2 mm und einer Länge der Aufbördelung bis 29,5 mm<br />
ausgelegt. Der Adapter<br />
hält bis zu einem<br />
Betriebsdruck von<br />
70 bar selbstsichernd<br />
im Glattrohr und wurde<br />
für Dichtheitsprüfungen<br />
von u.a. Wärmetauschern,<br />
Druckbehältern,<br />
Ventilen, Kompressoren,<br />
Klima- und<br />
Heizungsanlagen konzipiert.<br />
www.weh.de<br />
66 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong>
MARKTPLATZ<br />
LEICHTES UND WENDIGES<br />
LENKSYSTEM FÜR TRAILER<br />
Das elektrohydraulische Lenksystem VSE Steering aus dem Hause<br />
Weber-Hydraulik ist ein leichtes, elektrohydraulisches Lenksystem<br />
für LKW-Auflieger, welches für Konfigurationen mit bis zu drei<br />
gelenkten Achsen konzipiert ist. Das Plug-and-Play-System ist mit<br />
einem Systemkasten sowie mit der benötigten Anzahl Lenkzylinder<br />
und Winkelsensoren verfügbar. VSE Steering benötigt zudem<br />
weder Drehkränze noch Stangen und kann somit bis zu 500 kg<br />
einsparen. Zudem präsentiert Weber-Hydraulik das Entwicklungsprojekt<br />
Electric Motor Steering (EMS). Dieses kompakte Lenksystem<br />
für LKW kommt mit weniger Komponenten aus und ermöglicht<br />
daher eine gewichtsoptimierte Lenkung. Durch die Änderung der<br />
Drehrichtung eines reaktionsschnellen Elektromotors wird direkt<br />
der Lenkzylinder angesteuert – Ventile zur Drehrichtungsumkehr<br />
entfallen. Der Energieverbrauch wird im Vergleich mit herkömmlichen<br />
Lenksystemen um mehr als 80 % reduziert.<br />
www.weber-hydraulik.com<br />
MOBILES ULTRASCHALLPRÜFGERÄT FÜR<br />
MASCHINEN UND ANLAGEN<br />
Das digitale Ultraschallprüfgerät Sonaphone von Sonotec eignet<br />
sich zur Lecksuche und -bewertung an Druckluftanlagen,<br />
Maschinendiagnose, Prüfung von Kondensatableitern und<br />
Ventilen, Detektion von Teilentladungen und Dichtheitsprüfung.<br />
Das Gerät enthält breitbandigen Sensoren, die gleichzeitig<br />
Ultraschallsignale von 20 bis 100 kHz empfangen und verarbeiten.<br />
Die dadurch gewonnenen zusätzlichen Informationen<br />
ermöglichen es, den Zustand von Maschinen und Anlagen<br />
umfassend zu bewerten. Bedient wird das Gerät über einen<br />
5-Zoll-Touchscreen. Mit unterschiedlichen Apps lassen sich<br />
Leckagen an Druckluft- und Gasanlagen orten und deren Größe<br />
bewerten. Prüfberichte lassen sich mit wenigen Klicks erstellen.<br />
www.sonotec.de<br />
NUR<br />
HIER<br />
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Sonderausgabe<br />
der Zeitschrift <strong>O+P</strong> <strong>2016</strong><br />
ORGAN DES FORSCHUNGSFONDS<br />
FLUIDTECHNIK IM VDMA<br />
KONSTRUKTIONSJAHRBUCH<br />
DAS BASISKOMPENDIUM<br />
FÜR DEN INGENIEUR IN<br />
PLANUNG, KONSTRUKTION<br />
FLUIDTECHNIK<br />
WISSEN, WAS WIRKLICH<br />
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MIT ALLEN LEISUNGSDATEN.<br />
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COMMUNITY<br />
GRUNDLAGEN<br />
Exportweltmeister Wichtige Hinweise für<br />
trotz schwierigem die Projektierung fluidtechnischer<br />
Marktumfeld<br />
Maschinen<br />
PRODUKTKATALOG<br />
Das gesamte Angebot der<br />
Hydraulik und Pneumatik<br />
in Tabellenform<br />
FIRMENVERZEICHNIS<br />
Alle wichtigen<br />
Informationen von rund<br />
560 Anbietern<br />
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Marktüberblick in der FLUIDTECHNIK<br />
Finden Sie hier die Produkte für Planung,<br />
Konstruktion und Betriebstechnik von<br />
mehr als 550 Anbietern, gegliedert nach<br />
relevanten Leistungsdaten.<br />
oder bestellen unter: Telefon: 06131/992-0<br />
E-Mail: vertrieb@vfmz.de<br />
JETZT für € 39,-<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong> 67
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
MARKTPLATZ<br />
EINFACHERES HANDLING VON<br />
MOBILHYDRAULIK-POSITIONSSENSOR<br />
Der magnetostriktive FMH-Sensor der MTS Sensor Technologie<br />
GmbH & Co. KG lässt sich auch im freien Feld warten, denn er<br />
wurde für den Einsatz in Hydraulikzylindern in beengten Platzverhältnissen<br />
mobiler Anwendungen optimiert. Ausgelegt für hohe<br />
Vibrations- und Schockbelastungen besitzt er ein zweiteiliges<br />
Design, welches ermöglicht, das flexible Sensorelement und die<br />
Elektronik im Servicefall aus dem verbauten Gehäuse zu lösen,<br />
ohne den Hydraulikkreis zu öffnen. Geschulte Techniker können die<br />
Sensorkomponenten entfernen und ersetzen. Benötigt wird dafür<br />
ein kleiner Arbeitsfreiraum von 200 mm, unabhängig von der<br />
Hublänge. Der Sensor liefert Messergebnisse mit einer Toleranz von<br />
± 0,2 mm typischer Auflösung, einer Wiederholgenauigkeit von<br />
± 0,005 % (Endwert) und einer Toleranz von ± 0,04 % Linearität<br />
(Endwert). Verfügbar ist der FMH-Sensor mit analogem oder<br />
CAN-Bus-Ausgang und Messlängen von 500 bis 5 000 mm.<br />
www.mtssensor.de<br />
SICHERHEITSSENSOREN FÜR SIL2-<br />
UND PLD-ANWENDUNGEN<br />
Der absolute<br />
Multiturn-Drehgeber<br />
TRK/S3 mit<br />
Safety over EtherCAT<br />
- (FSoE-)Schnittstelle<br />
vervollständigt die<br />
Serie magnetischer<br />
Drehgeber von<br />
TWK-Elektronik. Er<br />
erlaubt die sichere<br />
Überwachung von<br />
Position und Geschwindigkeit einer Anlage. Das FSoE-Protokoll<br />
läuft dabei auf dem Standard-EtherCAT, sodass sich Nicht-Safetyund<br />
Safety-Teilnehmer in demselben EtherCAT-Netzwerk<br />
betreiben lassen. In der Serie der hochauflösenden magnetischen<br />
Drehgeber steht der neue SIL2-/PLd-zertifizierte Singleturn-Drehgeber<br />
HBN/S3 mit CANopen-Safety-Schnittstelle zur Verfügung.<br />
Er bietet eine Auflösung von bis zu 22 Bits pro Turn. Der Bereich<br />
der Neigungs- und Vibrationssensoren wurde um den Vibrationsaufnehmer<br />
NVA/S3 erweitert. Er kann Vibrationen im Bereich<br />
0.1 … 60 Hz sicher erfassen und über CANopen-Safety oder analog<br />
ausgeben. Zusätzlich besitzt er zwei SIL2-/PLd-zertifizierte<br />
Schaltkontakte, die beim Überschreiten von Warn- und Alarmwerten<br />
der Beschleunigung die Anlage sicher abschalten.<br />
www.twk.de<br />
MASSGESCHNEIDERTE HYDRAULIK-ANTRIEBE<br />
Parker Hannifin hat eine<br />
besonders energieeffiziente<br />
Generation von drehzahlvariablen<br />
hydraulischen<br />
Antrieben entwickelt. Die<br />
Systemlösungen „Drive<br />
Controlled Pump“ werden<br />
exakt auf einen Maschinenzyklus<br />
abgestimmt. Die<br />
Pumpensysteme bestehen<br />
aus einer Antriebseinheit<br />
(Umrichter und Regelelektronik), einem Asynchron- oder Synchron-Servomotor<br />
sowie einer Hydraulikpumpe. Sie ermöglichen<br />
eine zentrale, geregelte hydraulische Versorgung aller Abtriebe. Bei<br />
den Systemen werden wahlweise Flügelzellen- oder Axialkolbenpumpen<br />
oder Kombinationen aus beiden eingesetzt. Mit dem Software-Tool<br />
„Drive Creator“ können die optimalen Komponenten<br />
ausgewählt werden.<br />
www.parker.com<br />
MEDIENFÜHRENDE LEITUNGEN BIS ZUR<br />
ENDMONTAGE SICHER SCHÜTZEN<br />
Mit dem Kunststoffstopfen<br />
GPN 245<br />
hat das Unternehmen<br />
Pöppelmann Kapsto<br />
einen QC-Stopfen zum<br />
Verschließen von<br />
Wasser-, Luft-, Öl- oder<br />
Kraftstoffleitungen im<br />
Programm. Die bereits<br />
vorhandene Form A ist durch eine weitere Form B ergänzt<br />
worden, die sich aufgrund der flachen Abmessungen auch für<br />
Anwendungen mit wenig Bauraum eignet. Die radial montierte<br />
Ringlasche ermöglicht ein einfaches Handling des Stopfens. Der<br />
QC-Stopfen ist in Anlehnung an SAE J2004 ausgeführt. Die<br />
Klemmung findet dabei schonend und sicher auf den innenliegenden<br />
Dichtungsringen des Connectors statt. Innerhalb<br />
gewisser Grenzen ist der Stopfen auch für Drucktests geeignet.<br />
www.poeppelmann.com<br />
SCHLÄUCHE SICHER VERBINDEN<br />
SSKV Nickel entwickelt und fertigt<br />
sichere und leicht montierbare<br />
Schlauchkupplungen individuell.<br />
Bei Konstruktion und Materialien<br />
für die Steckschalenklemmverbindungen<br />
werden unterschiedliche<br />
Viskositäten, Temperaturen,<br />
Drücke und Einsatzumgebungen<br />
beachtet. Werden mehrere mit<br />
Schlauchkupplungen verbundene Leitungen in einer Konstruktion<br />
genutzt, können einzelne Geräte und Aggregate schnell gewechselt<br />
und die Schläuche an den Einsatzzweck angepasst werden.<br />
Zur Installation sind keine Werkzeuge notwendig: Die Steckschalenklemmverbindung<br />
drückt sich, sobald Druck auf die Leitung<br />
kommt, auseinander und wird somit unter Druck untrennbar.<br />
www.sskv-nickel.de<br />
68 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong>
MARKTPLATZ<br />
FLEXIBEL EINSETZBARE AXIALKOLBENPUMPEN<br />
Die modularen MP1-Axialkolbenpumpen<br />
für den geschlossenen<br />
Kreislauf von Danfoss sind eine<br />
kompakte Lösung für den<br />
mittleren Leistungsbereich. Sie<br />
eignen sich für den Aufbau von<br />
präzisen Maschinensteuerungen<br />
und bieten Möglichkeiten der<br />
Vernetzung und Datenerfassung<br />
über Danfoss Telematics Solutions.<br />
Sie können an die erforderliche Steuerfähigkeit angepasst<br />
werden, einschließlich manueller und elektrischer Pumpenverstellung.<br />
Durch ihre robuste Konstruktion sind sie z. B. für den<br />
Straßenbau, Rasenpflege, Materialförderung und Sondermaschinen<br />
geeignet. Flexibel bei der Positionierung sind sie durch eine<br />
Pumpenseite ohne Anschlüsse.<br />
powersolutions.danfoss.de<br />
AXIALKOLBENPUMPEN IN MODULAUFBAU<br />
Bei der Axialkolbenpumpen-Serie<br />
TPV 3600 von Hansa-TMP sind<br />
Einzelpumpen und Tandemausführungen<br />
in Modul-Bauweise<br />
konstruiert. Diese sind geeignet<br />
für Betriebsdruck bis 450 bar. Das<br />
Grundgehäuse wird mit unterschiedlichen<br />
Steuerungen und<br />
Zubehör bestückt: mechanischmanuell,<br />
servo-hydraulisch,<br />
elektrisch-proportional, mit oder ohne Feed-Back, oder automotiv.<br />
Dazu gibt es ein Sortiment von elektronischen On-board-Sensoren,<br />
wie Drucksensor, Drehzahlsensor, Schwenkwinkel-Sensor<br />
und „Man-on-Board“-Sicherung. Die Pumpen eignen sich für<br />
hydrostatische Fahrantriebe von Baumaschinen, Maschinen in der<br />
Landwirtschaft, im Forstbereich oder im Transportwesen.<br />
www.hansatmp.it<br />
OFFSHORE-ENERGIEKETTEN MIT NEUEN<br />
TRENNSTEGEN<br />
Um mehrere<br />
Leitungen und<br />
Schläuche sicher<br />
in einer Energiekette<br />
zu<br />
bewegen, dienen<br />
Trennstege in<br />
den einzelnen<br />
Kettengliedern dazu, die Leitungen in Position zu halten. Speziell<br />
in Offshore-Anwendungen im Hafen oder auf Schiffen wirken<br />
auch auf die Trennstege hohe Kräfte. Um dabei mehr Sicherheit<br />
zu bieten, hat Igus die neuen Rast-Klemm-Trennstege entwickelt.<br />
Sie lassen sich genau positionieren und in den Kettengliedern<br />
befestigen. Sie sind ohne Zerstörung von Kettenglied oder<br />
Trennsteg nicht demontierbar. Damit ist auch eine hohe Verliersicherheit<br />
gegeben. Die Trennstege werden aus dem gleichen<br />
hochabriebfesten Kunststoff im Spritzgussverfahren gefertigt,<br />
aus dem auch der Rest der Energiekettenglieder besteht.<br />
www.igus.de<br />
KOMPAKTE HYDRAULIK-BEHÄLTER FÜR<br />
ROTATORISCHE ANTRIEBE<br />
Der Hydraulik-Behälter<br />
TMSx von Bosch Rexroth<br />
ist mit 330 mm Durchmesser<br />
und 480 mm<br />
Höhe kompakt und dazu<br />
leicht. Er eignet sich<br />
besonders für den<br />
Einsatz in rotatorischen<br />
Antrieben wie hydrostatischen<br />
Fahr-, Lüfter-,<br />
Generator- oder Kompressorantrieben. Eine Zyklonspirale<br />
gewährleistet ein gutes Entgasungsverhalten der Hydraulikflüssigkeit.<br />
Die Funktionsfähigkeit wurde bei Volumenströmen bis<br />
350 l/min nachgewiesen. Das Reservoir aus Stahl bietet mehrere<br />
Möglichkeiten für die Niveauüberwachung. Die zugelassene<br />
Medientemperatur beträgt -30 bis +90 °C. Der Behälter erfüllt die<br />
relevanten Normen der europäischen Bahnindustrie.<br />
www.boschrexroth.com<br />
INSERENTENVERZEICHNIS HEFT <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong><br />
bolz Hydraulik, Rellingen 83<br />
Breit, Heiligenhaus3<br />
EKOMAT, Karben 49<br />
GEFRAN Deutschland, Seligenstadt 49<br />
HANSA-FLEX, Bremen 53<br />
HAWE Hydraulik, München 61<br />
Heinrichs, Dommershausen <strong>11</strong><br />
HYDRAFORCE INC,<br />
Lincolnshire/IL (USA) 29<br />
HYDRAULIK NORD, Parchim <strong>11</strong><br />
Dr.-Ing. C. Boes, Böblingen<br />
Dipl.-Ing. M. Dieter, Sulzbach/Saar<br />
Prof. Dr.-Ing. A. Feuser, Lohr a. M.<br />
Dr.-Ing. M. Fischer, Kraichtal<br />
Dr.-Ing. G. R. Geerling, Elchingen<br />
Prof. Dr.-Ing. M. Geimer, Karlsruhe<br />
Prof. Dr.-Ing. habil. W. Haas, Stuttgart<br />
Dr.-Ing. W. Hahmann, Kempen<br />
Prof. Dr.-Ing. S. Helduser, Krefeld<br />
Frau Prof. Dr.-Ing. M. Ivantysynova,<br />
Purdue University<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. G. Jacobs, Aachen<br />
Dipl.-Ing. M. Knobloch, München<br />
Dr. L. Lindemann, Mannheim<br />
INTERHYDRAULIK, Selm 63<br />
JUMO, Fulda <strong>11</strong><br />
MICRO-EPSILON MESSTECHNIK,<br />
Ortenburg5<br />
RKP-Servicezentrum, Uslar 49<br />
Schwer Fittings, Denkingen 27<br />
Sensor-Technik Wiedemann,<br />
Kaufbeuren 13, 15, 17, 19<br />
SUN Hydraulik, Erkelenz 41<br />
W.E.St. Elektronik, Niederkrüchten7<br />
TECHNISCH-WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT<br />
DER DIREKTE WEG<br />
Prof. Dr.-Ing. P. U. Post, Esslingen<br />
Dr.-Ing. K. Roosen, Kaarst<br />
Dr.-Ing. P. Saffe, Hannover<br />
Dr.-Ing. MBA IMD A. W. Schultz,<br />
Memmingen<br />
Dipl.-Ing. E. Skirde, Neumünster<br />
Prof. Dr.-Ing. C. Stammen, Krefeld<br />
Dipl.-Ing. P.-M. Synek, Frankfurt<br />
Prof. Dr.-Ing. J. Weber, Dresden<br />
Der Vorsitzende und stellvertretende<br />
Vorsitzende des Forschungsfonds<br />
<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA:<br />
Prof. Dr.-Ing. P. U. Post, Esslingen<br />
Dr.-Ing. R. Rahmfeld, Neumünster<br />
<strong>O+P</strong> IM INTERNET: www.oup-fluidtechnik.de<br />
<strong>O+P</strong> ALS E-PAPER: www.engineering-news.net<br />
<strong>O+P</strong>-REDAKTION: m.pfister@vfmz.de<br />
WERBUNG IN <strong>O+P</strong>: a.zepig@vfmz.de<br />
MDA TECHNOLOGIES – FLUIDTECHNIK INTERNATIONAL:<br />
www.en.engineering-news.net<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong> 69
BASICS<br />
WAS MACHT EINE MASCHINE<br />
INTELLIGENT?<br />
„Intelligent“ hat eine unterschiedliche Bedeutung für unterschiedliche Maschinen.<br />
Eine automatische Abschaltfunktion macht beispielsweise ein Bügeleisen „intelligent“.<br />
Ein Computer oder ein Auto mit nur einer intelligenten Funktion entspricht<br />
der Grunddefinition von „intelligent“, würde gemeinhin aber als „dumm“ angesehen<br />
werden. Was eine Maschine intelligent macht, ist deshalb relativ: Ist sie intelligenter<br />
als andere Anlagen ihrer Klasse?<br />
GEHIRN UND KOMMUNIKATION<br />
Der erste Baustein für jede smarte Maschine ist etwas in der Maschine, das programmiert<br />
werden kann. Ein Steuerkreis, Mikroprozessor, SPS, PC, alles, was als<br />
„Gehirn“ funktionieren kann, vom einfachen Steuerkreis für ein Bügeleisen bis hin<br />
zu einem multifunktionalen SPS- oder PC-Programm für Industriemaschinen.<br />
Nachdem ein „Gehirn“ eingebaut wurde, ist eine Schnittstelle und Kommunikationsmethode<br />
mit der Außenwelt sehr wichtig. Eine Maschine, die mit ihrer Umgebung<br />
kommunizieren kann, durch Anzeigen oder Lesen von Informationen, und<br />
diese irgendwie verarbeiten kann, wird sicherlich als smart angesehen.<br />
DIAGNOSE UND HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN<br />
Oftmals verfügen intelligente Maschinen über Prognose- und/oder Diagnosefunktionen.<br />
Dabei ist die Programmierschnittstelle der Maschine mit Sensoren ausgestattet<br />
und kann Meldungen anzeigen, mit denen sie die an der Maschine arbeitenden<br />
Personen erkennen lässt, welche präventiven Wartungs- oder Reparaturmaßnahmen<br />
erforderlich sind. Die Kommunikation lässt sich dahingehend ausweiten, dass intelligente<br />
Maschinen in der Lage sind, Rückschlüsse zu ziehen und sich ihrer Umgebung<br />
anzupassen. Sensoren stellen eine Veränderung in der Umgebung fest und entscheiden<br />
aufgrund dieser Information, etwas in ihrem Arbeiten zu verändern. Ebenfalls<br />
wichtig: Maschinen werden immer besser darin, Daten zu lesen, wichtige Informationen<br />
zu markieren und Empfehlungen für das weitere Vorgehen auszugeben.<br />
Diese Intelligenz kann in Komponenten eingebettet oder als Funktionen ausgespielt<br />
werden. Um aber grundsätzlich als intelligent angesehen zu werden, müssen<br />
Maschinen über Echtzeitsteuerung und Datenüberwachung für effizientere und<br />
besser steuerbare Ausrüstung verfügen.<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
INTELLIGENZ UND EFFIZIENZ<br />
Effizienz ist eine spezielle Herausforderung für die Hydraulikindustrie. Während<br />
Produkte mit hoher Energiedichte robust und zuverlässig sind, besteht hinsichtlich<br />
der Effizienzverbesserung im Bezug auf alternative Energiequellen noch Handlungsbedarf.<br />
Intelligentere Komponenten und Systemkonfigurationen haben in diesem<br />
Bereich Fortschritte erzielt und da neue Funktionen entwickelt werden und neue<br />
Arten von Integration möglich sind, könnte sich die Diskussion hinsichtlich der Effizienz<br />
von Hydraulikmaschinen verändern. Die Industrie beobachtet diese Entwicklung<br />
in der variablen Frequenzantriebstechnologie, in der ein drehzahlvariabler<br />
Elektromotor für den Antrieb von hydraulischen Pumpen zur Erhöhung der Industrieanlageneffizienz<br />
einem Konstantmotor vorgezogen wird.<br />
Die smarten Maschinen von heute werden in zehn Jahren als dumm gelten.<br />
Maschinen werden in Zukunft mehr Entscheidungen treffen, mehr Informationen<br />
be- und verarbeiten und vielfältiger und besser kommunizieren können. Die Intelligenz<br />
von Anlagen wird weiter zunehmen und die Definition einer intelligenten<br />
Maschine wird sich immer wieder verändern.<br />
Foto: Aufmacher Dmitry Kalinovsky/Getty Images<br />
www.eaton.com/hydraulic<br />
Autor: Paul Smith, Application Engineering<br />
Manager, Eaton Hydraulics Group<br />
70 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong>
BASICS<br />
INTELLIGENZTHEORIE<br />
Es gibt in der Psychologie verschiedene Intelligenzmodelle,<br />
die versuchen, die Ursachen und<br />
Auswirkungen von Intelligenz zu beschreiben.<br />
Zwei-Faktoren-Theorie von Spearman: Es gibt<br />
einen g-factor (general), den generellen Intelligenzfaktor,<br />
der alle Leistungsbereiche beeinflusst.<br />
Neben diesem bestimmen die s-factors<br />
(specific) die Leistungsfähigkeit in bestimmten<br />
Bereichen (z.B. Sprache, Mathematik, …).<br />
Cattels Zwei-Faktoren-Modell: Cattel definiert<br />
die fluide und die kristalline Intelligenz. Fluide<br />
Intelligenz ist vererbt und nicht beeinflussbar.<br />
Die kristalline Intelligenz umfasst alle<br />
Fähigkeiten, die erlernt wurden (auch Verhaltensweisen).<br />
Thurstones Primärfaktorenmodell basiert auf<br />
sieben Primärfaktoren aus denen sich die<br />
Intelligenz zusammensetzt: räumlich-visuell,<br />
Wahrnehmung, rechnerisch-mathematisch,<br />
Gedächtnis, Logik, Wortflüssigkeit, verbale<br />
Beziehungen verstehen und interpretieren.<br />
Das CHC Modell nach Caroll integriert die drei<br />
o.g. Ansätze zu einem mehrstufigen Modell.<br />
Die unterste Stufe betrifft spezifische Aufgaben,<br />
die mittlere komplexere Fähigkeiten<br />
und die höchste Stufe die allgemeine kognitive<br />
Fähigkeit.<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong> 71
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
ANTRIEBE<br />
ECOPLANT DESIGN – MODERNE<br />
ANTRIEBSKONZEPTE FÜR<br />
SCHMIEDEPRESSEN<br />
Eckhard Siemer, Achim Kluge<br />
Im Rahmen des EcoPlant Designs stellt die SMS Group GmbH ein<br />
neues Hydraulikkonzept für Schmiedepressen vor. Highlights dieser<br />
Produktinnovation sind Power on Demand durch frequenzgeregelte<br />
Servoantriebe, direkter Pumpenantrieb im geschlossenen<br />
Hydraulikkreis und eine tanklose Hydraulik.<br />
72 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong>
ANTRIEBE<br />
MOTIVATION<br />
„Die umweltfreundlichste und günstigste Kilowattstunde ist die, die<br />
wir gar nicht erst verbrauchen. Und je bewusster und effizienter wir<br />
mit Strom und Wärme umgehen, desto weniger müssen wir erzeugen.<br />
Das spart Geld, erhöht gleichzeitig die Versorgungssicherheit<br />
und trägt dazu bei, dass wir unsere Klimaziele erreichen.“ Ein Zitat<br />
des Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, BMWi. Die<br />
Bundesregierung hat hierzu mit dem Gesetz über die umweltgerechte<br />
Gestaltung energieverbrauchsrelevanter Produkte (Energieverbrauchsrelevante-Produkte-Gesetz<br />
– EVPG) die ECO Design<br />
Directive 2009/32/EG der Europäischen Gemeinschaft umgesetzt.<br />
Ging es in den Anfängen in erster Linie darum, den Energieverbrauch<br />
von Handtools wie Kreissägen, Staubsaugern, Leuchtmittel<br />
etc. zu reduzieren, sind nun weitere Produktgruppen wie die<br />
ENTR5, Werkzeugmaschinen, hinzugekommen.<br />
Die Antwort der SMS Group auf diese Anforderungen des<br />
Marktes heißt EcoPlant Design (Bild 01). Kriterien für eine<br />
EcoPlant-Lösung sind die folgenden vier Dimensionen:<br />
n signifikante Reduzierung des Einsatzes von Energie und<br />
Betriebsstoffen,<br />
n signifikante Reduzierung des Rohmaterialeinsatzes,<br />
n signifikante Reduzierung von Emissionen,<br />
n signifikante Verbesserung der Recycling-Quote.<br />
Senkbewegung erfolgt über die Gravitationskraft der bewegten<br />
Masse. Dabei wird die Senkgeschwindigkeit über das Auslassventil<br />
der Ringseite gedrosselt. Die Dekompression des Kolbenraums wird<br />
nach dem Pressen durch ein separates Ventil in den Tank geleitet.<br />
Die Nachteile dieses Konzeptes sind:<br />
n hohe Leerlaufverluste der Asynchronmotoren (ca. 20 % der<br />
Nennleistung) während der Stillstandzeiten der Presse und<br />
dadurch erhöhter Energieverbrauch der Anlage,<br />
n hohe Energieverluste durch die Dekompression des Hochdrucks<br />
in dem Kolbenraum,<br />
n hohe Drosselverluste in der Senkbewegung und während der<br />
Gleichlaufsteuerung der beiden Presszylinder und dadurch<br />
starke Ölerwärmung und Bedarf an hoher Kühlleistung des Öls,<br />
n sehr hohe Strömungsgeschwindigkeiten des Öls während der<br />
Eilgangsbewegung in und aus dem Tank und dadurch starke<br />
Verwirbelung des Öl mit der Luft im Tank und damit Gefährdung<br />
ZIELSETZUNG<br />
Im Jahre 2014 ist unser langjähriger Kunde Platestahl Umformtechnik<br />
GmbH auf uns zugekommen, um eine neue Ringwalzan -<br />
l age zu konzipieren, die den vorgenannten EcoDesign Prinzipien<br />
entsprechen sollte. Die Anforderungen gliederten sich wie folgt:<br />
n Reduzierung des Energieverbrauchs, insbesondere im Stillstand,<br />
n Reduzierung des Lärmpegels (bei Bedarf Produktion in der<br />
Nachtschicht),<br />
n automatisierte Verkettung der Gesamtanlage mit manuellen<br />
Eingriffsmöglichkeiten,<br />
n Teileverfolgung mit Qualitätskontrolle,<br />
n räumliche Begrenzung durch bestehende Halle, äußerst<br />
kompaktes Gesamtlayout.<br />
Bild 02 und Bild 03 zeigen das Gesamtlayout der Anlage bestehend<br />
aus dem Drehherdofen, der Ringrohlingpresse, der Ringwalzmaschine<br />
und diversen Handlingseinrichtungen. Die hier vorgestellte<br />
Ringrohlingpresse PL 2000-3 besteht aus einer geschweißten<br />
Ständerkonstruktion mit drei Umformstufen. Der Kraftaufbau erfolgt<br />
über zwei Differentialzylinder, die jeweils zentrisch zu den<br />
äußeren Umformstufen angeordnet sind.<br />
Die technischen Daten der Presse sind wie folgt:<br />
n benötigte Umformleistung P = 900 kW bei einer max. Presskraft<br />
von 20 000 kN in der mittleren Umformposition und einer<br />
Umformgeschwindigkeit von 45 mm/s,<br />
n bis zu einer Presskraft von 10 000 kN beträgt die max. Umformgeschwindigkeit<br />
bis zu 90 mm/s,<br />
n im Eilgang kann die Presse mit einer Geschwindigkeit von bis zu<br />
300 mm/s bewegt werden.<br />
01 EcoPlant Design<br />
02 Layout Ringwalzanlage<br />
KONVENTIONELLE AUSFÜHRUNG<br />
Bei der konventionellen Hydraulik (Bild 04) sind die Kolbenseiten<br />
der Hydraulikzylinder jeweils über ein Füllventil mit einem 10 000-l-<br />
Hydrauliktank verbunden. Die Antriebsstation besteht aus 5 Axialkolbenpumpen,<br />
die über Asynchronmotoren mit konstanter Netzfrequenz<br />
(1500 min -1 ) angetrieben werden. Die Fördermenge wird<br />
über eine Verstellung der Axialkolbenpumpen gesteuert, die auch<br />
eine Leistungsbegrenzung der Pumpen ermöglichen. Der Förderstrom<br />
der Pumpen wird über Ventile entweder in den Kolbenraum<br />
(Pressen) oder zu den Ringseiten (Rückzug) geleitet. Für den Eilgang<br />
(Heben und Senken) wird das Füllventil aktiv aufgesteuert. Die<br />
03 Pressenraum aus Sicht des Bedieners<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong> 73
ANTRIEBE<br />
04 Konventionelle Hydraulik<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
durch Kavitation und höherer Verschleiß. Daraus ergibt sich der<br />
Bedarf für ein großes Ölvolumen im Tank (10 000 l), um die Luft<br />
im Öl wieder auszuscheiden.<br />
VERBESSERTES ANTRIEBSKONZEPT<br />
Das neue Hydraulikkonzept beruht auf einer Patenschrift „hydraulische<br />
Achse“ von Bosch Rexroth [1]. Dieses Konzept wurde von<br />
SMS Group GmbH als Innovation im hydraulischen Pressenbau auf<br />
eine 2000-t-Ringrohlingpresse übertragen. Das Prinzip beruht auf<br />
drehzahlgeregelten Axialkolbenpumpen, die im geschlossenen Ölkreislauf<br />
im Vierquadrantenbetrieb arbeiten. Die Drehzahlregelung<br />
erfolgt präzise und hochdynamisch über wassergekühlte Servomotoren<br />
(Bild 05). Jeweils vier Motoren bilden einen Antriebsstrang<br />
für je einen Zylinder. Dadurch ist ein permanenter Gleichlauf der<br />
beiden Zylinder zu jeder Zeit gewährleistet. Durch einen Hilfszylinder<br />
(7) wird das Pendelvolumen der Differenzialzylinder (4) aufgenommen.<br />
Damit entfällt der Öltank vollständig. Das Gesamtvolumen<br />
des Öls in diesem System liegt bei ca. 900 l.<br />
Durch die Ventile 5 und 6a wird eine Flächenumschaltung der<br />
Zylinder für den Arbeitsgang (Pressen) bzw. Eilgang (Senken und<br />
Heben) durchgeführt. Die Pumpe (1) sieht in jeder Bewegungsphase<br />
quasi einen Gleichgangzylinder. Das Pendelvolumen des Differenzialzylinders<br />
4 wird durch den Hilfszylinder 7 fast vollständig<br />
eliminiert. Beim Pressen (Bild 06, oben) sind die Zylinderflächen<br />
groß, daraus resultieren hohe Kräfte bei kleinen Pressgeschwindigkeiten.<br />
Beim Eilgang (Bild 06, unten) wirken kleine Flächen, kleine<br />
Kräfte und große Geschwindigkeiten. Die Bewegungsumkehr der<br />
Presse erfolgt über einen Drehrichtungswechsel der Servoantriebe.<br />
Die Vorteile dieses Konzeptes sind:<br />
Power on Demand: Während des Pressenstillstands z. B. in den Pausenzeiten<br />
für das Werkstückhandling bzw. Kühlung und Schmierung<br />
der Werkzeuge stützt sich der Rückzug auf entsprechende Sicherheitsventile<br />
ab. Die Servomotoren stehen still (keine Leerlaufverluste).<br />
Effiziente Energienutzung: Die potentielle Energie der bewegten<br />
Masse wird beim Senken in elektrische Bremsenergie gewandelt.<br />
Die Dekompressionsenergie und die elastische Auffederungsenergie<br />
des Pressenrahmens werden bei Entlastung ebenfalls in Bremsenergie<br />
der Servomotoren umgewandelt. Diese Energie wird im<br />
Zwischenkreis der Umrichter gespeichert bzw. durch Rückspeisemodule<br />
wieder in das Netz gespeist.<br />
Drastische Reduzierung der Ölmengen: Das Ölvolumens wurde<br />
05 Neues Hydraulikkonzept nach [1]<br />
von 10 000 l auf ca. 900 l verringert. Durch den geringen Lufteinschluss<br />
im Öl wird die Ölqualität verbessert und die Kompressionsverluste<br />
werden verringert.<br />
Geräuschemission stark reduziert: Durch den kompakten Aufbau<br />
ist eine effektive Geräuschkapselung möglich. Bei Stillstand ist die<br />
Hydraulik nahezu geräuschlos.<br />
74 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong>
ANTRIEBE<br />
Geringer Verrohrungsaufwand: Schnellerer Aufbau und<br />
Inbetriebnahme.<br />
Geringerer Verschleiß und weniger Wartung.<br />
Built-in Condition Monitoring.<br />
NEUES STEUERUNGSKONZEPT<br />
Die komplexe Steuerungstechnik der Hydraulik wurde in eine intelligente<br />
Umrichtertechnik der Elektrik (Bild 07) verlagert. Alle<br />
Wechselumrichter zur Ansteuerung der Servomotoren hängen an<br />
einem gemeinsamen 750-V-DC-Bus, der von zwei Einspeisegeräten<br />
mit Energie versorgt wird. Die Achssteuerung und die Gleichlaufregelung<br />
der beiden Zylinder wird von einer Beckhoff CNC ausgeführt,<br />
die über einen EtherCAT Bus mit den Wechselumrichtern<br />
verbunden ist. Als übergeordnete Steuerung ist eine Siemens SPS<br />
im Einsatz.<br />
6 ZUSAMMENFASSUNG<br />
Das neue Hydraulikkonzept erfüllt alle Bedingungen für ein<br />
EcoPlant Design:<br />
n Energieeinsparung > 30 %<br />
n Power on Demand, keine Stillstandverluste<br />
n Reduktion der benötigten Ölmenge > 80 %<br />
n Geräuschemission < 85 dBA<br />
n schneller Aufbau und Inbetriebnahme<br />
n kompaktes Layout<br />
www.sms-group.com<br />
Autoren:<br />
Dr.-Ing. Ekhard Siemer, SMS Group GmbH, Witten<br />
Dr.-Ing. Achim Kluge, Platestahl Umformtechnik GmbH, Lüdenscheid<br />
06 Prinzip der Flächenumschaltung für Pressen/Umformen (oben)<br />
sowie für Eilgang-Bewegungen (unten)<br />
Literatur:<br />
[1] G. Hendrix; Hydraulische Achse, Patenschrift Bosch Rexroth<br />
DE10 20<strong>11</strong> <strong>11</strong>6 964 A1<br />
07 Steuerungskonzept Pressenantriebe<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong> 75
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
DICHTUNGEN<br />
ADDITIVEINFLUSS AUF DAS<br />
REIBVERHALTEN VON HYDRAULISCHEN<br />
STANGENDICHTUNGEN<br />
M.Sc. Felix Fischer, Univ.-Prof. Dr.-Ing. Hubertus Murrenhoff, Dr.-Ing. Olivier Reinertz<br />
Aufgrund der hohen Leistungsdichte, der hohen Effizienz und des robusten Designs sind<br />
Hydraulikzylinder in technischen Anwendungen weit verbreitet. Energieverluste<br />
innerhalb des Hydraulikzylinders und Einbußen an Dynamik entstehen in erster Linie in<br />
den hart-weich Kontakten der Dichtungen. Insbesondere dynamische Effekte, wie der<br />
Stick-Slip-Effekt, erschweren Positionieraufgaben mit hohen Anforderungen an die<br />
Genauigkeit und hängen stark mit dem Reibverhalten des Tribosystems (TS) zusammen.<br />
Maßnahmen zur Minderung oder gar zur Eliminierung dieser Phänomene erfordern<br />
zunächst eine Untersuchung, um ein besseres Verständnis des TS Dichtung-<br />
Kolbenstange zu erlangen.<br />
76 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong>
DICHTUNGEN<br />
Erste experimentelle Untersuchungen der Autoren haben gezeigt,<br />
dass die Additivierung des Öls einen großen Einfluss auf die Reibcharakteristik<br />
der Kolbendichtung hat, wobei der Einfluss der Viskosität<br />
von untergeordneter Bedeutung ist. Bei der Verwendung<br />
von Getriebeöl als Arbeitsfluid ist das dynamische Verhalten des<br />
Systems als deutlich gutmütiger einzustufen, als bei der Verwendung<br />
von herkömmlichen Hydrauliköl. Hier kommt dem Reibwertminderer<br />
(Friction Modifier, FM), als Bestandteil des Additivpakets<br />
in Getriebeölen, eine besondere Rolle zu. Mit Hilfe eines Prüfstands<br />
konnte nachgewiesen werden, dass die Zugabe eines modellhaften<br />
FM das Reibverhalten des TS ähnlich positiv beeinflussen kann.<br />
In diesem Beitrag wird der Effekt einer Variation des FM-Moleküls<br />
auf das Reibverhalten des TS experimentell untersucht. Ein definiertes<br />
Hydraulikfluid wird mit ausgewählten FM additiviert und<br />
die Auswirkungen auf das TS Dichtung-Kolbenstange werden experimentell<br />
ermittelt und diskutiert. Hierfür wird das System mit<br />
einem Aktor erregt und der Verlauf der Reibkraft analysiert. Weiterhin<br />
werden quasistationäre Stribeck-Kurven aufgezeichnet, mit den<br />
Ergebnissen aus den Anregungsversuchen verglichen und ein kausaler<br />
Zusammenhang aufgezeigt.<br />
EINLEITUNG<br />
Die Stärken hydraulischer Antriebssysteme liegen in ihrer hohen<br />
Kraftdichte, der exzellenten Steuer- und Regelbarkeit, der flexiblen<br />
Möglichkeiten der Leistungsübertragung durch Rohr- und<br />
Schlauchleitungen, sowie der trivialen Überlastabsicherung per<br />
Druckbegrenzungsventil [1]. Eine simple Lasthaltefunktion mittels<br />
Sitzventil stellt ebenfalls einen Vorteil gegenüber anderen Antriebsarten<br />
in Bezug auf die energetische Effizienz und die wirtschaftliche<br />
Realisierbarkeit dar. Aufgrund dieser Vorteile sind Hydraulikzylinder<br />
als Linearaktuator im Bereich der mobilen Arbeitsmaschinen<br />
als Standard anzusehen.<br />
In einen Hydraulikzylinder, wie etwa dem Differentialyzlinder in<br />
Bild 01, kann durch die Stangendichtung ein Druck im Kolbenstangenraum<br />
aufgebaut werden und das Arbeitsfluid zur Umgebung,<br />
gegen die Kolbenstange, abgedichtet werden. Die Kolbendichtung<br />
trennt die linke von der rechten Zylinderkammer und ermöglicht<br />
dort einen Druckaufbau.<br />
Bei Standardanwendungen in mobilen Arbeitsmaschinen sind<br />
diese Dichtungen häufig aus einem thermoplastischen Elastomer<br />
gefertigt. Hier ist insbesondere thermoplastisches Polyurethan<br />
(TPU) als Werkstoff weit verbreitet und wird daher in dieser Arbeit<br />
als Dichtungsmaterial verwendet. Aufgrund des stark zeit- und frequenzabhängigen<br />
elastoplastischen Materialverhaltens und dessen<br />
Auswirkungen auf das Reibverhalten des TS hat die Dichtung einen<br />
großen Einfluss auf das dynamische Betriebsverhalten des Hydraulikzylinders.<br />
Innerhalb bestimmter Betriebspunkte tritt der sogenannte Stick-<br />
Slip-Effekt auf. Hierbei stellt sich ein wiederkehrendes Haften und<br />
Gleiten der Kolbenstange ein, was sich in Schwingungen äußert. Je<br />
nach Anbindung des Hydraulikzylinders und angegliederter Struktur<br />
werden diese Schwingungen zunächst als störendes Geräusch<br />
wahrgenommen und senken die Anwenderakzeptanz des Systems<br />
stark. Weiterhin wird die Steuer- und Regelbarkeit in den kritischen<br />
Betriebspunkten eingeschränkt. In vorherigen Arbeiten der Autoren<br />
wurde festgestellt, dass der Stick-Slip-Effekt ebenfalls stark vom<br />
verwendeten Betriebsfluid, meistens ein Hydrauliköl, und insbesondere<br />
von der Additivierung abhängt [3]. Dieser Beitrag zeigt auf,<br />
inwiefern die Variation der funktionellen Gruppe eines Additivs die<br />
Reibkraftcharakteristik und das Auftreten des Stick-Slip-Effekts beeinflusst.<br />
REIBUNG IN GESCHMIERTEN HART-WEICH-<br />
DICHTKONTAKTEN UND SYSTEMVERHALTEN<br />
Eine mögliche Darstellungsart der Reibung von geschmierten TS ist<br />
die Stribeck-Kurve. Bild 02 zeigt eine solche Stribeck-Kurve schematisch,<br />
welche in ihrer klassischen Form den Reibkoeffizienten<br />
über dem Verhältnis vom Produkt aus Viskosität und Relativgeschwindigkeit<br />
zur Normalkraft, auch Gümbel-Hersey-Zahl genannt,<br />
darstellt [4]. Die Schmierungszustände im TS Dichtung-Kolbenstange<br />
ähneln denen in Gleitlagern und erstrecken sich, je nach<br />
Relativgeschwindigkeit, von der Grenzreibung bis hin zur Hydrodynamik<br />
(Bild 02).<br />
Gebiete, in denen das System instabil werden kann, sind insbesondere<br />
die Grenz- und Mischreibung, da hier eine fallende Reibkraftcharakteristik<br />
auftritt. Anschaulich kann in diesen Schmierungszuständen<br />
von einer „negativen Dämpfung“ gesprochen werden,<br />
also einem negativen geschwindigkeitsproportionalen Dämpfungsterm,<br />
welcher die Instabilität verursacht. In Bild 02 entspricht<br />
dies dem linken Teil der Stribeck-Kurve. Dort kann das Instabilitätsphänomen<br />
Stick-Slip auftreten.<br />
Allgemein setzt sich die Reibung in geschmierten Kontakten aus<br />
einem Festkörperreibungsanteil und einem Flüssigkeitsreibungsanteil,<br />
in Form der Scherung des newtonschen Fluids, zusammen.<br />
Der Festkörperreibungsanteil setzt sich aus einem Deformationsanteil<br />
und einem Adhäsionsanteil zusammen. Dieser Sachverhalt<br />
wird in Gleichung 1 zusammengefasst [10].<br />
FR = FFestk. + FHyd. = FDef .<br />
+ FAdh. + FHyd. Gl. 1<br />
In Bild 03 ist ein Ausschnitt des geschmierten Kontakts zwischen<br />
hartverchromter Kolbenstange und Dichtung aus TPU abgebildet,<br />
wobei die einzelnen Reibungsanteile am Ort ihrer Entstehung<br />
ebenfalls dargestellt sind. Der Beitrag der einzelnen Anteile an der<br />
Dichtungsreibung variiert je nach Betriebsparameter und Oberflächenbeschaffenheit.<br />
Aufgrund des viskoelastischen Verhaltens der Dichtungen, hervorgerufen<br />
durch die Beiträge der Festkörperreibung (Bild 03),<br />
01 Hydraulikzylinder [2] 02 Stribeck-Kurve (beispielhaft) und Schmierungszustände in geschmierten<br />
hart-weich-Kontakten<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong> 77
DICHTUNGEN<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
03 Ausschnitt aus dem Dichtspalt mit Reibungsanteilen<br />
04 Prinzip des Kolbenstangen-Reibkraftprüfstands<br />
am IFAS der RWTH Aachen<br />
05 Reibkraftverläufe von HLP 46 bei 30 °C und 50 bar<br />
reicht eine Betrachtung des TS durch quasistationäre Stribeck-Kurven<br />
nicht zur Charakterisierung aus. Insbesondere der Stick-Slip-<br />
Effekt, als hochdynamischer Vorgang, muss hier differenzierter betrachtet<br />
werden. Im Folgenden wird die experimentelle Herangehensweise<br />
an diese Problematik erläutert.<br />
PRÜFAUFBAU UND VERSUCHSDURCHFÜHRUNG<br />
Im Rahmen von Voruntersuchungen wurde am IFAS ein Kolbenstangen-Reibkraftprüfstand<br />
entwickelt und aufgebaut, welcher<br />
konzeptionell in Bild 04 dargestellt ist. Das zu untersuchende Dichtungspaar<br />
wird in einer Testkammer angeordnet und trennt das Arbeitsfluid<br />
in der Testkammer zur Umgebung ab. Der Antrieb der<br />
Kolbenstange erfolgt über einen reibungsarmen Servogleichgangzylinder,<br />
welcher mit einem induktiven Wegsensor ausgerüstet ist.<br />
Ein schnelles Proportionalventil steuert den Hydraulikzylinder. Aus<br />
technischen Gründen musste das Proportionalventil für die hier<br />
vorgestellten Versuche, im Vergleich zu [3], gewechselt werden. Es<br />
wird ein Ventil mit äquivalenter Kennlinie eingesetzt. Über eine<br />
mechanische Kopplung wird die Bewegung vom Antriebszylinder<br />
an die Kolbenstange übertragen und durch die eingesetzten Gelenkverbindungen<br />
wird eine querkraftfreie Aufhängung der Testkammer<br />
realisiert. Die Reibkraft wird über einen Kraftsensor gemessen,<br />
der die Testkammer an das Maschinenbett fesselt.<br />
In der Testkammer wird der Druck über einen Druckübersetzer<br />
eingeregelt. Eine Heizung regelt die Temperatur in der Testkammer.<br />
Für die Versuche werden die Temperaturen 30 °C und 60 °C, sowie<br />
die Druckstufen 0, 50, 150 und 250 bar angefahren. Als Dichtungen<br />
werden Nutringe aus TPU verwendet, die in der Mobilhydraulik ein<br />
häufig verwendetes Dichtelement mit hoher Verschleißfestigkeit<br />
darstellen [7].<br />
Die Dichtungspaare werden vor den Versuchen mit einer Einlaufphase<br />
über eine Reibstrecke von einem Kilometer, bei konstantem<br />
Druck und konstanter Temperatur, kalibriert. Nach Tao und Heipl<br />
liegt dieser Reibweg über dem, was zum Erreichen eines konstanten<br />
Verschleißniveaus notwendig ist [5] [6]. Diese Abschätzung zur sicheren<br />
Seite hilft somit, die Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu verbessern.<br />
Nach jedem Versuch wird ein neues Dichtungspaar verwendet<br />
und somit die Wechselwirkung von auf der Oberfläche anhaftenden<br />
Additiven zwischen mehreren Versuchen unterbunden.<br />
Für die Untersuchung der Fluide werden zwei Experimente<br />
durchgeführt. Die Erfassung des quasistationären Reibverhaltens<br />
durch die Aufnahme von Stribeck-Kurven bei diskreten Geschwindigkeiten<br />
stellt den ersten Versuch dar. Eine solche Reibkraftkurve<br />
ist in Bild 05 (links) dargestellt. Die quasistatische Reibkraftkurve<br />
eines Dichtungspaares wird aus diskret eingeregelten Geschwindigkeiten<br />
ermittelt. Die gemessenen Reibkräfte werden zeitlich gemittelt<br />
und über der logarithmisch geteilten Relativgeschwindigkeit<br />
aufgetragen. Da die Form der Kurve in Bild 05 (links) formell der<br />
Stribeck-Kurve entspricht, wird diese Art Diagramm im Folgenden<br />
Stribeck-Kurve genannt. Im vorliegenden Tribokontakt „Dichtung-<br />
Kolbenstange“ können keine Normalkräfte ohne tiefergehende numerische<br />
Analyse angegeben werden. Daher wird die Reibkraft<br />
über der Relativgeschwindigkeit aufgetragen [5] [6].<br />
Die Auswirkungen der tribologischen Besonderheiten des TS, die<br />
mit dem Prüfstand erfasst werden können, sind in Bild 05 (rechts)<br />
sichtbar. Im rechten Diagramm sind Reibkraftkurven über der Relativgeschwindigkeit<br />
aufgetragen. Die Kurven wurden bei einer sinusförmigen<br />
Bewegung der Kolbenstange gemessen. Bei Variation der<br />
Sinusfrequenz unterscheiden sich die Verläufe signifikant und es<br />
werden mehrere Besonderheiten des TS deutlich. Zum einen entsteht<br />
eine Hystereseschleife bei einer sinusförmigen Bewegung.<br />
Zum anderen wird eine Abhängigkeit des Reibkraftverlaufs von der<br />
Bewegungsfrequenz sichtbar. Diese Effekte lassen sich durch das<br />
viskoelastische Verhalten des Dichtungsmaterials erklären und erfordern<br />
einen weiteren experimentellen Ansatz zur Charakterisierung<br />
des Systemverhaltens, welcher im Folgenden erläutert wird [6].<br />
Im zweiten Versuch werden das instationäre Reibverhalten und<br />
die Stick-Slip-Neigung des Öls untersucht. Dieser Versuch wird im<br />
Folgenden Stick-Slip-Versuch genannt. Hierfür erzeugt die Messelektronik<br />
ein sinusförmiges Signal, welches dem Ventilschieber<br />
des Servoventils eine sinusförmige Auslenkung auferlegt. Es wird<br />
ein Bereich von 2 bis 10 % Ventilschieberamplitude und 1/16 bis<br />
<strong>11</strong>/16 Hz Ventilschieberfrequenz durchfahren. Diese Bereiche wurden<br />
in Vorversuchen evaluiert. Hierbei sind Frequenz- und Amplitudenbereiche<br />
mit verschiedenen Ölen durchfahren worden. Es<br />
wurde somit eine obere und eine untere Grenze definiert, oberhalb<br />
und unterhalb derer Stick-Slip-Schwingungen gerade noch oder<br />
nicht mehr im System auftreten. Die Nutzung einer Steuerung<br />
schließt den Einfluss von Regeleingriffen auf Stick-Slip-Erscheinungen<br />
in tilgender, sowie in verstärkender Weise aus. Die Steifigkeit<br />
des Antriebssystems wird während des Stick-Slip-Versuchs<br />
durch die Zuschaltung von Hydraulikspeichern reduziert, was ein<br />
78 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong>
DICHTUNGEN<br />
Ruckgleiten begünstigt, jedoch die Reibcharakteristik der Dichtungspaarung<br />
nicht verändert.<br />
Die Auswertung des Stick-Slip-Versuchs wird mit der Berechnung<br />
des sogenannten Abweichungsmittels durchgeführt [3]. Hiermit<br />
lässt sich die Stick-Slip-Neigung des Systems beurteilen (Bild 06).<br />
Die Rohwerte der Reibkraft sind in Bild 06 links dargestellt. Im ersten<br />
Schritt wird die Reibkraft gefiltert und vom ungefilterten Verlauf<br />
subtrahiert. Der so entstandene Verlauf wird betragsmäßig<br />
über der Messzeit integriert, siehe Schritt 2 in Bild 06. Aus diesem<br />
Rechenschritt ergibt sich das Abweichungsmittel für den Betriebspunkt.<br />
Da der Stick-Slip-Effekt in besonders ausgeprägter Form bei<br />
2 und 4 % Ventilschieberamplitude auftritt, wird im Folgenden dieser<br />
Betriebspunkt betrachtet und das Abweichungsmittel über der<br />
steigenden Ventilschieberfrequenz aufgetragen.<br />
VERHALTEN DES TS BEI VERWENDUNG<br />
VOLLSTÄNDIG FORMULIERTER ÖLE<br />
Im Rahmen der Vorversuche wurde ein vollständig formuliertes<br />
Hydrauliköl nach DIN 51524 Teil 2 der Viskositätsklasse ISO VG 46,<br />
im Folgenden HLP 46 genannt, untersucht [8]. Dem wurde ein vollständig<br />
formuliertes Getriebeöl mit einer Viskosität von 38 mm²/s<br />
gegenüber gestellt. Das Getriebeöl unterscheidet sich vom Hydrauliköl<br />
in erster Linie durch seine Additivierung [9]. Die Öle wurden<br />
durch Stribeck-Kurven und Stick-Slip-Versuche charakterisiert.<br />
In Bild 07 (links) ist die Stribeck-Kurve des HLP 46 bei 30 °C<br />
Fluidtemperatur für alle Druckstufen abgebildet. Der typische Verlauf<br />
der Stribeck-Kurve ist für die Druckstufen 50, 150 und 250 bar<br />
gut erkennbar. Das Tribosystem Stangendichtung durchläuft bei<br />
den Versuchen daher alle Schmierungszustände von der Grenzreibung<br />
bis hin zur hydrodynamischen Reibung.<br />
Der Effekt des sogenannten Ausformdrucks lässt sich in Bild 07<br />
sehr gut erkennen. Im Falle des Dichtelements Nutring, welches in<br />
den Versuchen verwendet wird, lässt sich durch die Steigerung des<br />
Innendrucks die Reibkraft nur bis zu einem bestimmten Druck<br />
signifikant steigern. Dieser Druck wird Ausformdruck genannt und<br />
repräsentiert den Zustand, in dem die Stangendichtung durch die<br />
Druckverformung vollständig an der Stange anliegt. In Bild 07<br />
(links) lässt sich bei einer Steigerung des Drucks über 150 bar<br />
hinaus auf 250 bar keine signifikante Steigerung der Reibkraft erkennen.<br />
Für den verwendeten Nutring liegt der Ausformdruck<br />
demzufolge zwischen 50 und 150 bar.<br />
Im Falle des Getriebeöls liegt das Reibkraftniveau der Stribeck-<br />
Kurven, besonders im Bereich der Mischreibung, höher, was in Bild<br />
07 rechts abgebildet ist. Bei geringen Relativgeschwindigkeiten ist<br />
ein positiver Gradient der Reibkraft festzustellen, der dann bei höheren<br />
Relativgeschwindigkeiten zu einem Plateau ansteigt. Mit zunehmenden<br />
Anteilen hydrodynamischer Reibung sinkt die Reibkraft<br />
dann wieder. Ein deutlich sichtbarer Bereich hydrodynamischer<br />
Reibung stellt sich beim Getriebeöl, in den Grenzen der in<br />
den Versuchen angefahrenen Geschwindigkeiten, nicht ein.<br />
In Bild 08 sind die Abweichungsmittel, wie zuvor definiert, für<br />
das HLP 46 abgebildet. Sowohl bei 2 % Ventilschieberamplitude, als<br />
auch bei 4 % Ventilschieberamplitude lässt sich ein ausgeprägter<br />
Stick-Slip-Effekt beobachten. Ein Betriebsdruck von 0 bar ruft bei<br />
bei keinem der getesteten Öle einen Stick-Slip-Effekt hervor. Der<br />
Versatz von etwa 25 N bei 0 bar ist charakteristisch für das Auswerteverfahren<br />
und resultiert aus dem Messrauschen des Kraftsensors,<br />
sowie nicht filterbaren Anfahrreibungseffekten.<br />
Die Abweichungsmittel für das Getriebeöl sind in Bild 09 dargestellt.<br />
Es zeigt sich, dass die Verwendung von Getriebeöl ein Ruckgleiten<br />
des Tribokontakts unterbindet.<br />
Die hohe Stick-Slip-Neigung des HLP 46 einerseits und die nicht<br />
vorhandene Stick-Slip-Neigung des Getriebeöls andererseits korreliert<br />
mit den Stribeck-Kurven der Öle. Im Falle des HLP 46 sind im<br />
Bereich kleiner Geschwindigkeiten unterhalb von 4 mm/s stark ne-<br />
gative Gradienten der Reibkraft vorhanden. Das Getriebeöl zeigt im<br />
Bereich dieser Relativgeschwindigkeiten positive Gradienten und<br />
dämpft das System daher.<br />
Die Ursache dieser unterschiedlichen Reibkraftcharakteristiken<br />
ist in den spezifischen Eigenschaften der verwendeten Öle zu suchen.<br />
Ein Einfluss der Viskosität der Öle wird ausgeschlossen, da<br />
die Verwendung eines HLP 32 im Prüfstand zu ähnlichen Stick-Slip-<br />
Effekten führt, wie bei der Verwendung von HLP 46.<br />
Die stark unterschiedliche Additivierung der Öle ist eine mögliche<br />
Ursache für die unterschiedlichen Reibkraftverläufe. Getriebeöle<br />
sind zur Einstellung eines definierten Reibverhaltens in La-<br />
06 Auswertung des Stick-Slip-Versuchs für einen typischen Verlauf<br />
07 Stribeck-Kurven von HLP 46 (links) und Getriebeöl (rechts)<br />
bei 30 °C Fluidtemperatur<br />
08 Abweichungsmittel des HLP 46 bei 30 °C Fluidtemperatur<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong> 79
DICHTUNGEN<br />
mellenkupplungen mit FM additiviert. Diese FM sind auch im TS<br />
Dichtung-Kolbenstange aktiv und verändern die Reibkraftcharakteristik<br />
des Systems. Im Folgenden wird untersucht, inwiefern die<br />
Zugabe von Modell-FM die Stick-Slip-Neigung des TS positiv beeinflussen<br />
kann.<br />
VERGLEICH DER WIRKSAMKEIT VON FM UNTER<br />
VARIATION DER FUNKTIONELLEN GRUPPE<br />
FM verändern die Grenzflächeneigenschaften des Tribokontakts.<br />
Die Zugabe einiger 100 ppm kann häufig schon die gewünschten<br />
Effekte in der Einstellung der Reibung durch FM erzielen [<strong>11</strong>]. Wünschenswert<br />
ist eine Konzentration von 0,5 bis 2 Gew.-% im vollständig<br />
formulierten Öl [<strong>11</strong>]. Auch Extrem-Pressure-Additive (EP) und<br />
Anti-Wear-Additive (AW) verändern die Grenzflächeneigenschaften<br />
eines TS, allerdings nur bei hoher Aktivierungsenergie, durch<br />
tribochemische Reaktionen, was bei einem niedrig belasteten<br />
Dichtungskontakt ausgeschlossen werden kann [12].<br />
Als FM geeignete Moleküle sind organische Säuren, Amine, Alkohole<br />
oder organo-metallische Verbindungen. Typische molekulare<br />
Strukturen von FM zeichnen sich durch ein polares Ende und eine<br />
lange Kohlenwasserstoffkette aus. Das polare Ende der funktionellen<br />
Gruppe weist ein gutes Haftpotenzial auf metallischen Oberflächen<br />
auf und die Kohlenwasserstoffkette stabilisiert die Filmbildung<br />
durch disperse Kräfte zwischen den FM-Molekülen [12]. Ingram<br />
et al. schlagen als FM unter anderem Dodecansäure vor [9].<br />
Die molekulare Struktur von Dodecansäure ist in Bild 10 dargestellt.<br />
Die Stribeck-Kurve des mit Dodecansäure additivierten HLP 46<br />
ist in Bild <strong>11</strong> (rechts) abgebildet. Das Reibkraftniveau ist insbesondere<br />
im Bereich der Grenz- und Mischreibung deutlich niedriger<br />
im Vergleich zum unadditivierten HLP 46, welches in Bild <strong>11</strong> links<br />
dargestellt ist. Auch der Gradient der Reibkraft im Übergang von<br />
Grenz- zur Mischreibung ist deutlich reduziert. Das Verhalten des<br />
TS im Stick-Slip-Versuch ist, wie die Stribeck-Kurven andeuten,<br />
ebenfalls als positiv zu bewerten [3]. Die Additivierung mit Dodecansäure<br />
eliminiert den Stick-Slip-Effekt völlig [3].<br />
Die Verwendung einer anderen funktionellen Gruppe im FM-Molekül<br />
hat signifikante Auswirkungen auf das Reibverhalten des TS.<br />
Daher wird im Folgenden der Einfluss von Dodecanol (C 12<br />
H 26<br />
O), im<br />
Vergleich zur Dodecansäure (C 12<br />
H 24<br />
O 2<br />
), auf die Reibkraftcharakteristik<br />
des TS diskutiert. Hierfür werden auf dem Kolbenstangen-Reibkraftprüfstand<br />
sowohl Stribeck-Kurven aufgenommen, als auch der<br />
Stick-Slip-Versuch für alle Betriebspunkte durchgeführt. Die Molekülstruktur<br />
des Modell-FM Dodecanol ist in Bild 12 dargestellt.<br />
In Bild 13 (rechts) ist die Stribeck-Kurve bei 30 °C Fluidtemperatur<br />
von HLP 46 mit 2,12 Gew.-% Dodecanol abgebildet. Dem ist in<br />
Bild 13 (links) die Stribeck-Kurve des mit 2,12 Gew.-% Dodecansäure<br />
additivierten HLP 46 gegenüber gestellt. Es wird ein Unterschied<br />
in der Auswirkung der FM auf die Reibkraftcharakteristik in Abhängigkeit<br />
der verwendeten funktionellen Gruppe sichtbar.<br />
Die Stribeck-Kurven des mit Dodecanol additivierten HLPs zeigen<br />
einen Verlauf, der dem unadditivierten HLP 46 ähnelt. Insbesondere<br />
im Bereich der Grenz- und Mischreibung ist die Reibkraft<br />
in der Größenordnung von 3 kN. Der negative Gradient der Reibkraft<br />
über der Relativgeschwindigkeit bleibt auch nach der Hinzugabe<br />
von Dodecanol erhalten, wird aber abgeschwächt. Daher ist<br />
das Gebiet der Grenzreibung im Vergleich zum unadditivierten<br />
HLP 46 breiter. Der Verlauf der Stribeck-Kurven des mit Dodecanol<br />
additivierten HLP 46 lässt auf einen immer noch vorhandenen<br />
Stick-Slip-Effekt schließen.<br />
Die aus den Stick-Slip-Versuchen ermittelten Abweichungsmittel<br />
sind in Bild 14 für das HLP 46 mit Dodecansäure und Dodecanol<br />
für 30 °C Fluidtemperatur und einer Ventilschieberamplitude von<br />
2 % dargestellt. Die Wirksamkeit des FM Dodecanol ist gegenüber<br />
der Dodecansäure deutlich schwächer. Es sind ausgeprägte Stick-<br />
Slip-Schwingungen zu beobachten, welche sich in sehr ähnlicher<br />
Weise auch bei 4 %Ventilschieberamplitude äußern. Diese Ergebnisse<br />
decken sich mit den Verläufen der Stribeck-Kurven in Bild 13.<br />
Eine mögliche Erklärung dieser unterschiedlichen Verhaltensweisen<br />
kann in den verschiedenen Adsorptionsmechanismen des<br />
Alkohols und der organischen Säure auf den tribologischen Oberflächen<br />
gesucht werden.<br />
Säuren binden sich an Metalloxidoberflächen durch chemische<br />
Reaktionen [4] [13]. So werden Grenzschichten gebildet, welche aus<br />
einer Molekülschicht bestehen [13]. Die unpolaren Kohlenwasserstoffketten<br />
ragen dabei in den Dichtspalt. Das Reaktionsprodukt<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
09 Abweichungsmittel des Getriebeöls bei 30 °C Fluidtemperatur<br />
10 Molekulare Struktur der Dodecansäure<br />
<strong>11</strong> Stribeck-Kurve von HLP 46 mit 2,12 Gew.-% Dodecansäure (rechts)<br />
im Vergleich zum unadditivierten HLP 46 (links) bei 30 °C Fluidtemperatur<br />
12 Molekulare Struktur des Dodecanols<br />
80 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong>
DICHTUNGEN<br />
13 Stribeck-Kurven von HLP 46 mit Dodecanol (rechts)<br />
und Dodecansäure (links) bei 30 °C Fluidtemperatur<br />
zwischen stationärer und instationärer Reibung zu unterscheiden.<br />
Beim Betrieb von Hydraulikzylindern können dynamische Phänomene<br />
auftreten, die unerwünscht sind. Eines dieser Phänomene ist<br />
der Stick-Slip-Effekt, welcher die Feinsteuerbarkeit verschlechtert<br />
und angrenzende Strukturbauteile zum Schwingen anregen kann.<br />
Das Auftreten des Stick-Slip-Effekts ist unter anderem von der Reibungscharakteristik<br />
des TS Stangendichtung abhängig.<br />
Es wurde gezeigt, dass der Stick-Slip-Effekt durch die Verwendung<br />
bestimmter Öle unterbunden werden kann. Dies lässt sich<br />
zum einen durch die Betrachtung der quasistationären Stribeck-<br />
Kurve und zum anderen durch einen gezielten Stick-Slip-Versuch<br />
quantifizieren. Für diese Versuche wurde am IFAS der RWTH<br />
Aachen ein Prüfstand aufgebaut und eine adäquate Auswertung<br />
der Versuche entwickelt. Das Auftreten des Stick-Slip-Effekts wurde<br />
auf die Additivierung des Öls zurückgeführt. In früheren Versuchen<br />
der Autoren ließ sich mit der Zugabe von Dodecansäure als FM bereits<br />
eine sehr gute, Stick-Slip mindernde Wirkung erzielen.<br />
Die Vorliegende Untersuchung zeigt, dass die funktionelle Gruppe<br />
des verwendeten FM einen signifikanten Einfluss auf das Auftreten<br />
des Stick-Slip-Effekts und die Reibkraftcharakteristik hat. Bei<br />
der Verwendung von Dodecanol als FM ist die Verringerung des<br />
Stick-Slip-Effekts am Prüfstand deutlich schwächer, jedoch besser<br />
als mit dem verwendeten HLP 46 ohne FM. Als möglicher Grund<br />
für die unterschiedliche Wirksamkeit der FM werden die verschiedenen<br />
Adsorptionsmechanismen von Alkoholen und Säuren auf<br />
Metalloxiden identifiziert.<br />
Autoren:<br />
M.Sc. Felix Fischer, Univ.-Prof. Dr.-Ing. Hubertus Murrenhoff, Dr.-Ing. Olivier<br />
Reinertz; Institut für fluidtechnische Antriebe und Steuerungen (IFAS) der RWTH<br />
Aachen<br />
14 Abweichungsmittel des HLP 46 mit Dodecanol (rechts)<br />
und Dodecansäure (links) bei 30 °C Fluidtemperatur<br />
der Säure und des Metalloxids ist eine Metallseife, welche reibungsreduzierend<br />
wirkt. Weiterhin werden die relativ zueinander bewegten<br />
tribologischen Oberflächen getrennt und somit die Reibung<br />
ebenfalls beeinflusst.<br />
Die Bindung von Alkoholen an Metalloxidoberflächen findet zumeist<br />
über einen Physisorptionsprozess durch Van-der-Waals-Kräfte<br />
statt [4]. Die so gebildete Schicht ist deutlich schwächer an die Oberfläche<br />
gebunden und kann schon bei geringer Belastung durch Scherung<br />
zerstört werden [4]. Dies kann eine Erklärung dafür sein, dass die Additivierung<br />
des HLP 46 mit Dodecanol eine weniger starke Reibungsreduktion<br />
zur Folge hat, als die Additivierung mit Dodecansäure.<br />
Bei TPU handelt es sich um ein polares Polymer [14]. Anlagerungen<br />
der FM auf der Dichtungsoberfläche sind demzufolge Physisorptionsprozesse.<br />
Möglicherweise können auf dem Polymer<br />
demnach Schichten, ähnlich denen auf dem Metalloxid gebildet<br />
werden, was die Wirkung von FM verbessern würde. In diesem Zusammenhang<br />
muss allerdings noch die langfristige Verträglichkeit<br />
vom Dichtungsmaterial mit den FM geklärt werden.<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
Hydraulikzylinder besitzen, durch ihre weite Verbreitung in mobilen<br />
Anwendungen, eine große technische Bedeutung. Das Betriebsverhalten<br />
von Hydraulikzylindern wird insbesondere bei<br />
niedrigen Geschwindigkeiten maßgeblich von der Reibung in den<br />
hart-weich Kontakten der Dichtungen beeinflusst. Bei der Betrachtung<br />
der Reibung in hart-weich Dichtkontakten ist es aufgrund des<br />
viskoelastischen Verhaltens des Dichtungsmaterials notwendig<br />
Literaturhinweise:<br />
[1] Murrenhoff, H.: „Umdruck zur Vorlesung - Grundlagen der <strong>Fluidtechnik</strong>, Teil<br />
1: Hydraulik“; Shaker; Aachen; 20<strong>11</strong><br />
[2] SKF Sealing Solutions GmbH: „Hydraulikzylinder“; http://www.skf-dichtungen.ch/index.php?id=204;<br />
Aufgerufen am 12.01.<strong>2016</strong><br />
[3] Fischer, F.; Heitzig, S.; Reinertz, O.: „Einfluss von Ölen auf das Reibverhalten<br />
von hart-weich-Dichtkontakten“; GETLUB Tribologie- und Schmierstoffkongress;<br />
Würzburg; <strong>2016</strong><br />
[4] Czichos, H.; Habig, K. H.: “Tribologie Handbuch - Tribometrie, Tribomaterialien,<br />
Tribotechnik”; Vieweg + Teubner; 2010<br />
[5] Tao, J.: „Untersuchung der physikalischen Vorgänge im Dichtspalt<br />
und des Reibverhaltens von Hydraulikstangendichtungen”; Dissertation; RWTH<br />
Aachen; 1991<br />
[6] Heipl, O. P.: „Experimentelle und numerische Modellbildung zur Bestimmung<br />
der Reibkraft translatorischer Dichtungen”; Dissertation; RWTH Aachen; 2013<br />
[7] McCrum, N. G.; Buckley, C. P.; Bucknall, C. B.: „Principles of polymer<br />
engineering”; Oxford University Press; Oxford; 1997<br />
[8] DIN 51524 Teil 2: „Druckflüssigkeiten - Hydrauliköle - Teil 2: Hydrauliköle<br />
HLP; Mindestanforderungen“; Beuth; Berlin; 2006<br />
[9] Ingram, M. et al.: „Frictional Properties of Automatic Transmission Fluids -<br />
Part I-Measurement of Friction–Sliding Speed Behavior”; Tribology Transactions;<br />
Nr. 54; S. 145–153; Taylor & Francis; London; 2010<br />
[10] Moore, D. F.: „The Friction and Lubrication of Elastomers”; Pergamon Press;<br />
Oxford; 1972<br />
[<strong>11</strong>] US Patent; Nummer 4664826; 1987<br />
[12] Stachowiak, G. E.; Batchelor, A. W.: „Engineering Tribology”; Butterworth<br />
Heinemann; Oxford; 2000<br />
[13] Jacobs, G.: „Vorlesungsumdruck Tribologie“; Mainz; Aachen; 2013<br />
[14] Eyerer, P. et al.: „Polymer Engineering“; Springer; Heidelberg; 2008<br />
ANMERKUNG DER REDAKTION<br />
Der vorstehende Fachbeitrag basiert auf einen Vortrag,<br />
der während des 19 th ISC Internationalen Dichtungskonferenz<br />
gehalten wurde. Die 20 th ISC findet am 10. und<br />
<strong>11</strong>. Oktober 2018 in Stuttgart statt.<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong> 81
ZUR AKTUELLEN<br />
SITUATION AM IFAS<br />
Wie Ihnen als Lesende der <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> wahrscheinlich<br />
bekannt ist, ist die an das Prüffeld des<br />
IFAS angrenzende Halle des Werkzeugmaschinenlabors<br />
(WZL) der RWTH Aachen in der Nacht vom<br />
4. auf den 5. Februar <strong>2016</strong> einem Großbrand zum Opfer gefallen.<br />
Glücklicherweise sind hierbei keine Personen zu Schaden gekommen.<br />
Auf Seiten des IFAS sind der Schallmessraum und die Klimakammer,<br />
welche direkt dem Feuer ausgesetzt waren, zerstört worden.<br />
Die elektrische und informationstechnische Infrastruktur sowie<br />
die Lüftungsanlage, welche beide Hallenabschnitte versorgte,<br />
wurden durch den Brand in erheblichem Umfang beschädigt bzw.<br />
zerstört und müssen vollständig erneuert werden. Daher ist die<br />
große Laborfläche (Halle I) des IFAS seit Februar nicht für Forschungsarbeiten<br />
nutzbar. Die generelle statische Freigabe sowie<br />
die Reinigung der Halle von brandbedingten Schadstoffen erfolgten<br />
rasch und wurden im Mai abgeschlossen. Seit Februar konnten<br />
für diverse Forschungsprojekte notwendige Ersatzflächen an<br />
befreundeten RWTH-Instituten gefunden und provisorisch genutzt<br />
werden. Zusätzlich konnte Anfang Mai ein Notbetrieb in der<br />
kleineren Halle 2 aufgenommen werden, so dass viele Forschungs-<br />
und Dienstleistungsprojekte unter erschwerten Umständen<br />
durch- bzw. weitergeführt werden können.<br />
Aufgrund der speziellen Rahmenbedingungen im Bereich der<br />
öffentlichen Liegenschaften ist das Land Nordrhein-Westfalen für<br />
die Wiederinstandsetzung der Infrastruktur verantwortlich. Der<br />
Nutzer kann nur unzureichend Einfluss auf Planung und Fortschritt<br />
nehmen. Der Abschluss der Wiederinstandsetzungsarbeiten<br />
an Halle I wurde dabei zunächst für Ende <strong>2016</strong> avisiert. Leider<br />
stellt sich dieser Termin als nicht haltbar heraus. Der Mitte September<br />
vermittelte Termin des zuständigen Bau- und Liegenschaftsbetrieb<br />
(BLB) sieht nunmehr einen Wiederbezug der Halle<br />
im 3. Quartal 2017 vor!<br />
Zusammen mit meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern arbeiten<br />
wir nach Kräften daran, trotz des Ausfalls der Halle und<br />
insbesondere der hydraulischen Infrastruktur, unsere Forschungstätigkeiten<br />
und Dienstleistungen in vollem Umfang fortzuführen.<br />
An dieser Stelle möchten wir uns sehr herzlich bei den<br />
vielen Unterstützern und Spendern bedanken, welche mittels unkomplizierter<br />
und schneller Hilfeleistungen einen provisorischen,<br />
dezentralen Betrieb des IFAS ermöglicht haben und weiter ermöglichen.<br />
Wir sind weiterhin dankbar für jegliche Unterstützung,<br />
beispielsweise bezüglich infrastruktureller Komponenten<br />
oder Aggregate, um die Zeit bis zur sehnlichst erwarteten Wiederinbetriebnahme<br />
der Halle I überbrücken zu können. Spenden<br />
werden gerne über den Förderverein für <strong>Fluidtechnik</strong> e.V.<br />
(www.ifas.rwth-aachen.de/?verein) gegen entsprechende Spendenbescheinigungen<br />
angenommen.<br />
In den vergangenen knapp fünf Jahrzehnten der aktiven<br />
Forschung im Bereich der <strong>Fluidtechnik</strong> an der RWTH Aachen,<br />
zunächst unter meinem kürzlich verstorbenen Vorgänger<br />
em. Univ. Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. mult. Wolfgang Backé, haben<br />
wir in enger Kooperation mit der <strong>Fluidtechnik</strong>-Branche viele<br />
Herausforderungen angenommen und wesentliche Impulse<br />
setzen können. Unsere Arbeit ist durch die Situation zwar erschwert,<br />
unsere Bemühungen aber ungebrochen, so dass wir<br />
mit Zuversicht auch diese Herausforderung meistern wollen<br />
und werden.<br />
Ich bedanke mich auch im Namen meiner Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter für das entgegengebrachte Verständnis und Vertrauen.<br />
Bei Fragen stehe ich Ihnen zusammen mit meinen Mitarbeitern<br />
gerne zur Verfügung.<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Hubertus Murrenhoff<br />
Institutsdirektor<br />
Institut für fluidtechnische Antriebe und Steuerungen (IFAS)<br />
der RWTH Aachen<br />
post@ifas.rwth-aachen.de<br />
Am 4. Oktober <strong>2016</strong> informierte sich der<br />
Rektor der RWTH Aachen, Univ.-Prof.<br />
Dr.-Ing. Ernst Schmachtenberg (3. von<br />
links), vor Ort über die aktuelle Situation<br />
am IFAS; außerdem zeigt das Bild (v.l.n.r.)<br />
Dr.-Ing. Olivier Reinertz (Wissenschaftlicher<br />
Direktor), Univ.-Prof. Dr.-Ing.<br />
Hubertus Murrenhoff (Institutsleiter) und<br />
Dipl.-Ing. Christian Schleihs<br />
(Oberingenieur)<br />
82 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong>
IM NÄCHSTEN HEFT: 1-2/2017<br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 07. 02. 2017<br />
ANZEIGENSCHLUSS: 23. 01. 2017<br />
01<br />
02<br />
03<br />
01 Bei der Minimalmengenschmiertechnik werden geringe Mengen verschiedener Flüssigkeiten<br />
gezielt, prozesssicher und feinstdosiert auf einen Gegenstand aufgesprüht. Die<br />
microjet GmbH ist Experte in diesem Bereich. Bei den kundenindividuellen Systemen des<br />
Unter nehmens kommt es auf zuverlässige Anschlusstechnik an.<br />
Foto: Eisele<br />
02 40 Vertreter aus dem Maschinenbau sind der Einladung von Aventics nach Lemgo gefolgt,<br />
einen Tag lang praxisorientierte Informationen über Industrie 4.0 und intelligente Pneumatik<br />
aus erster Hand zu erhalten. Die Teilnehmer hatten während der Veranstaltung auch die<br />
Gelegenheit, die SmartFactory OWL zu besichtigen.<br />
Foto: Aventics<br />
03 Die standardisierte Beschreibungssprache AutomationML (AML) ist ein wichtiger Baustein<br />
für die Produktion der Zukunft. Die diesjährige AML User Conference unter dem Titel „Road to<br />
Industrie 4.0: AutomationML as Digital Enabler“ fand im Oktober bei Festo in Esslingen-<br />
Berkheim statt.<br />
Foto: Festo<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>11</strong>-12/<strong>2016</strong> 83<br />
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