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Quizduell-Gruppe, die nun immer mehr Raum in ihrem Leben einnahm.<br />

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte die Mitgliedschaft in einer<br />

Facebook-Gruppe für Cora nie zur Debatte gestanden. Sie wusste<br />

weder, wie so ein virtuelles soziales Miteinander funktionierte,<br />

noch auf welche Weise sie sich dort einbringen sollte. Dass es nun<br />

zu ihren Lieblingsbeschäftigungen gehörte, in einer solchen<br />

Gruppe aktiv zu sein, verdankte sie ihren Quizduell-Freundinnen<br />

Hanne und Esther. Die hatten Cora im Chat dazu überredet beizutreten,<br />

indem sie den Unterhaltungswert der Gruppengespräche<br />

immer wieder in den schillerndsten Farben beschrieben. Die Neugier<br />

siegte, und schnell stellte Cora fest, dass die beiden nicht<br />

übertrieben hatten. Täglich gab es mindestens zwei Beiträge in der<br />

Gruppe, zu denen ausführliche Diskussionen entbrannten. Diese<br />

waren häufig witzig, oft informativ und arteten gelegentlich in<br />

Streitereien, bis hin zu Beleidigungen aus. Die ganze Palette sozialer<br />

Kommunikation wurde jeden Tag neu durchgemischt und per<br />

Knopfdruck serviert. Auf diese Weise kamen Menschen miteinander<br />

ins Gespräch, die sich im wirklichen Leben nicht einmal eines<br />

Blickes würdigten.<br />

Das Grundprinzip hatte Cora schnell verstanden. Jedes Mitglied<br />

durfte Beiträge in der Gruppe veröffentlichen, und im Gegensatz<br />

zu WhatsApp konnten andere Mitglieder unmittelbar auf die<br />

sogenannten Postings reagieren. Mit dem berühmten »Daumenhoch-Zeichen«<br />

signalisierte man seine Zustimmung oder Anerkennung.<br />

Diese »Gefällt-mir-Funktion« benutzte Cora vom ersten Tag<br />

an und verfolgte gespannt, wer außer ihr solch ein »Like« zu welchem<br />

Thema abgab. Bald begann sie damit, Kommentare zu<br />

schreiben. Mit dieser zweiten und ausführlicheren Möglichkeit auf<br />

ein Posting einzugehen, war allerdings ein gewisses Risiko verbunden.<br />

Während ein »Like« in der Regel keine Konsequenzen<br />

nach sich zog, lehnte man sich mit einem selbstverfassten Kommentar<br />

schon deutlich mehr aus dem Fenster und fiel nicht selten<br />

aus diesem heraus – mitten auf das Schlachtfeld eines kommunikativen<br />

Gemetzels.<br />

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