Arbeitswelt der Zukunft
Analyse_2016_108_Arbeitswelt_der_Zukunft
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auf, dass technische Automatisierungspotenziale überschätzt werden könnten,<br />
wenn eine Tätigkeit implizites Wissen o<strong>der</strong> Intuition voraussetzt o<strong>der</strong><br />
rechtliche, gesellschaftliche o<strong>der</strong> ethische Hürden <strong>der</strong> Umsetzung einer neuen<br />
Technologie im Wege stehen. Ferner muss beachtet werden, dass die Implementierung<br />
neuer Technologien mit hohen Investitionskosten verbunden<br />
sein kann. Die Investitionen müssen sich am Ende rechnen, was voraussetzt,<br />
dass das technologische Automatisierungs- o<strong>der</strong> Rationalisierungspotenzial<br />
auch ökonomisch erfor<strong>der</strong>lich ist. Offen ist, ob und wie sich die relativen Faktorpreise<br />
von Kapital und Arbeit verän<strong>der</strong>n könnten.<br />
Zumindest in kurzer Frist ist kein eindeutiger Zusammenhang zwischen<br />
Beschäftigungsentwicklung und Substituierbarkeitspotenzial zu erkennen<br />
(Tabelle 3). Die Korrelationskoeffizienten weisen nur bei Fachkräften, Spezialisten<br />
und Experten das zu erwartende negative Vorzeichen auf. Ein negatives<br />
Vorzeichen bedeutet, dass die Beschäftigungsentwicklung in einer<br />
Berufshauptgruppe tendenziell zurückhalten<strong>der</strong> verläuft, wenn sie ein relativ<br />
hohes Automatisierungspotenzial aufweist. Eine signifikante Korrelation ist<br />
auch nur in einer Konstellation zu beobachten, nämlich bei den Fachkräften<br />
im Zeitraum 30. Juni 2014 bis 30. Juni 2015. Dabei ist zu beachten, dass die<br />
Beschäftigungsentwicklung in allen Berufshauptgruppen auf allen Anfor<strong>der</strong>ungsniveaus<br />
positiv verlaufen o<strong>der</strong> zumindest stabil geblieben ist.<br />
Eine Analyse auf Basis <strong>der</strong> Berufsklassifikation KldB 2010 ist nur für die<br />
jüngste Vergangenheit möglich. Der Zeitraum zur Analyse von potenziellen<br />
Beschäftigungsentwicklung und Substituierbarkeitspotenzial Tabelle 3<br />
nach Anfor<strong>der</strong>ungsniveau, Korrelationskoeffizienten nach Pearson<br />
31. Dezember 2013 bis<br />
30. Dezember 2014<br />
30. Juni 2014 bis<br />
30. Juni 2015<br />
Insgesamt 0,105 0,076<br />
Helfer 0,208 0,119<br />
Fachkraft –0,229 –0,338 – –<br />
Spezialist –0,183 –0,135<br />
Experte –0,249 –0,270<br />
Ausgeübte Tätigkeit nach <strong>der</strong> KldB 2010;<br />
– –: zweiseitige Signifikanz auf 5-Prozent-Niveau.<br />
Quellen: BA, 2016a; 2015a; 2015b; 2015c;<br />
Dengler/Matthes, 2015; eigene Berechnungen<br />
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