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Arbeitswelt der Zukunft

Analyse_2016_108_Arbeitswelt_der_Zukunft

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2.2.4 Zwischenfazit II<br />

• Befristete Beschäftigung ist ein etabliertes betriebliches Flexibilisierungsinstrument,<br />

das den Betrieben die Möglichkeit eröffnet, die Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Auftragslage abzuwarten, bevor es zu einer Festeinstellung kommt. Sie<br />

weist wesentliche Merkmale eines Übergangsphänomens auf und betrifft<br />

insbeson<strong>der</strong>e jüngere Altersjahrgänge. Ein Zusammenhang mit dem digitalen<br />

Wandel ist hingegen nicht zu erkennen.<br />

Zeitarbeit ermöglicht es Unternehmen ebenfalls, Auftragsschwankungen<br />

ohne Anpassung <strong>der</strong> Stammbelegschaften abzufe<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> auf kurzfristig<br />

entstehende Engpässe an bestimmten Kompetenzen zu reagieren. Der<br />

Blick auf die schwerpunktmäßigen Einsatzbereiche und das dominierende<br />

Anfor<strong>der</strong>ungsniveau spricht genauso wenig für einen systematischen Zusammenhang<br />

mit <strong>der</strong> Digitalisierung wie die Beschäftigungsentwicklung in<br />

diesen Bereichen. Zudem zeigen Unternehmensbefragungen, dass die<br />

Wahrscheinlichkeit des Einsatzes von Zeitarbeitern in hoch digitalisierten<br />

Unternehmen sich nicht signifikant von jener in relativ wenig digitalisierten<br />

Betrieben unterscheidet.<br />

Implikation: Befristete Beschäftigung und Zeitarbeit stehen (<strong>der</strong>zeit) in keinem<br />

direkten systematischen Zusammenhang mit <strong>der</strong> Digitalisierung <strong>der</strong><br />

Wirtschaft und <strong>Arbeitswelt</strong>. Sie haben sich aber als betriebliche Flexibilisierungsinstrumente<br />

etabliert, mit denen die Betriebe sich an Verän<strong>der</strong>ungen<br />

im betrieblichen Umfeld anpassen können. Da die Volatilität mit <strong>der</strong> Digitalisierung<br />

nicht geringer werden dürfte, werden beide Beschäftigungsformen<br />

ihre Bedeutung für Unternehmen auch in einer digitalisierten Wirtschaft<br />

behalten.<br />

• Auch bei Teilzeit- und geringfügiger Beschäftigung spricht die empirische<br />

Evidenz eher gegen einen systematischen Zusammenhang mit einer zunehmenden<br />

Digitalisierung. Erstere Beschäftigungsform ist ins beson<strong>der</strong>e von<br />

Erwägungen getrieben, die sich aus Bedingungen im pri vaten Umfeld <strong>der</strong><br />

Beschäftigten ergeben. Letztere konzentriert sich auf Helfer- und Fachkräftetätigkeiten<br />

und dabei vor allem auf Einsatzbereiche, bei denen das Substituierbarkeitspotenzial<br />

allenfalls als mittelhoch eingeschätzt wird.<br />

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