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Arbeitswelt der Zukunft

Analyse_2016_108_Arbeitswelt_der_Zukunft

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dende Belastungsfaktoren im Auge zu behalten. Es liegt die Vermutung<br />

nahe, dass es in <strong>Zukunft</strong> auf das konkrete Handeln <strong>der</strong> Beschäftigten und<br />

Führungskräfte auf <strong>der</strong> Arbeitsebene und damit <strong>der</strong>en Eigenverantwortung<br />

ankommt, wie ein ausgewogenes Verhältnis zwischen individuellen und<br />

betrieblichen Flexibilisierungsansprüchen gefunden wird.<br />

• Aussagen <strong>der</strong> Beschäftigten legen zwar nahe, dass Termin- und Leistungsdruck<br />

sowie Multitasking-Anfor<strong>der</strong>ungen in einem digitalisierten Arbeitsum<br />

feld relativ hoch sind. Allerdings verfügen die Beschäftigten in einem<br />

solchen Umfeld auch über größere Handlungs- und Entscheidungsspielräume,<br />

die es ihnen erlauben, die höheren Anfor<strong>der</strong>ungen zu bewältigen.<br />

Dazu zählt auch die Möglichkeit, private und berufliche Anfor<strong>der</strong>ungen besser<br />

zu vereinbaren. Empirische Evidenz für eine stärkere psychische Belastungssituation<br />

findet sich <strong>der</strong>zeit nicht.<br />

Gleiches gilt auch für die Frage, ob die Beschäftigten durch digitale Technologien<br />

für dienstliche Belange permanent in <strong>der</strong> Freizeit erreichbar sein<br />

müssen. Nur eine Min<strong>der</strong>heit <strong>der</strong> Beschäftigten wird zumindest mehrmals<br />

in <strong>der</strong> Woche kontaktiert. Und auch unter diesen empfindet nur eine kleine<br />

Gruppe dies als eine stark belastende Situation.<br />

Implikation: An<strong>der</strong>s als häufig vorgebracht, birgt die Digitalisierung nach<br />

bisher vorliegen<strong>der</strong> Evidenz kein beson<strong>der</strong>es Risikopotenzial für einen Anstieg<br />

psychischer Erkrankungen, auch wenn Termin- und Leistungsanfor<strong>der</strong>ungen<br />

vielerorts relativ hoch sind. Hauptgrund hierfür ist, dass die Beschäftigten<br />

auch mit den Ressourcen und Handlungsmöglichkeiten ausgestattet<br />

sind, gestiegene berufliche Anfor<strong>der</strong>ungen zu bewältigen. Es ist zu<br />

erwarten, dass an <strong>der</strong> Gemeinsamkeit von höheren Anfor<strong>der</strong>ungen und<br />

mehr Handlungsmöglichkeiten (beziehungsweise Ressourcen) sich im<br />

Zuge einer fortschreitenden Digitalisierung nichts än<strong>der</strong>n wird. Die Ausschöpfung<br />

<strong>der</strong> Potenziale digitaler Technologien setzt nämlich die Mobilisierung<br />

<strong>der</strong> individuellen Kompetenzen und Motivation voraus. Dies gelingt<br />

am ehesten durch Delegation und Dezentralisierung.<br />

• Die große Mehrheit <strong>der</strong> Beschäftigten arbeitet <strong>der</strong>zeit we<strong>der</strong> mobil noch<br />

(gelegentlich) im Homeoffice. Häufig scheitert dies an dem Wunsch <strong>der</strong> Be-<br />

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