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Arbeitswelt der Zukunft

Analyse_2016_108_Arbeitswelt_der_Zukunft

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für die Beschäftigten mit heterogenen und im Zeitablauf wechselnden Bedürfnissen<br />

wird daher davon abhängen, ob es ihnen gelingt, differenzierte<br />

Tarifstandards auszuhandeln, die potenzielle Mitglie<strong>der</strong> zum Eintritt o<strong>der</strong> aktuelle<br />

Mitglie<strong>der</strong> zum Verbleib bewegen.<br />

Sowohl im Grünbuch „Arbeiten 4.0“ des BMAS (2015a, 79) als auch in dem<br />

Positionspapier „Arbeiten 4.0“ <strong>der</strong> SPD-Bundestagsfraktion (2016, 3) wird betont,<br />

dass <strong>der</strong> Qualifizierung <strong>der</strong> Beschäftigten eine zunehmend wichtigere<br />

Rolle zukommen sollte, um die individuelle Beschäftigungs- und Anpassungsfähigkeit<br />

an den digitalen Wandel zu verbessern und Dequalifizierungsprozessen<br />

entgegenzuwirken. Die Vermeidung von Arbeitslosigkeit und damit <strong>der</strong><br />

Präventionsgedanke sollen stärker in den Fokus <strong>der</strong> Arbeitsför<strong>der</strong>ung gerückt<br />

werden. Dabei wird vorgeschlagen, dass die Bundesagentur für Arbeit zu einer<br />

Bundesagentur für Arbeit und Qualifizierung umgebaut wird. Sie soll im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Arbeitslosenversicherung helfen, klar formulierte individuelle<br />

Ansprüche auf Aus- und Weiterbildung umzusetzen (SPD-Bundestagsfraktion,<br />

2016, 3).<br />

Derartige Vorschläge folgen dem für sich zunächst als sinnvoll zu erachtenden<br />

Leitgedanken, dass es besser ist, die einzelnen Beschäftigten zu befähigen,<br />

sich an Verän<strong>der</strong>ungen anzupassen – verglichen mit dem Versuch, bestehende<br />

Arbeitsplätze mit Subventionen und an<strong>der</strong>en politischen Interventionen<br />

zu erhalten, die unmittelbar o<strong>der</strong> mittelbar von einer fortschreitenden Digitalisierung<br />

bedroht sind. Die Ideen korrespondieren im Grundsatz auch mit<br />

<strong>der</strong> Erwartung, dass die Kompetenzanfor<strong>der</strong>ungen tendenziell zunehmen.<br />

Gleichwohl ist <strong>der</strong> Vorschlag, die Verantwortung für Fragen <strong>der</strong> Aus- und Weiterbildung<br />

und damit den Aufgabenbereich <strong>der</strong> Bundesagentur für Arbeit im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Arbeitsför<strong>der</strong>ung zu erweitern, eher zurückhaltend zu bewerten.<br />

Erstens bleibt bei einer Qualifizierungsberatung durch die Arbeitsagenturen<br />

offen, ob die Berater vor Ort das erfor<strong>der</strong>liche Wissen aufweisen, welche konkreten<br />

Kompetenzen in <strong>der</strong> <strong>Zukunft</strong> auf einem bestimmten Arbeitsplatz in<br />

einem bestimmten Betrieb erfor<strong>der</strong>lich sind und welche Formen <strong>der</strong> Qualifizierung<br />

beziehungsweise welche Anbieter von Qualifizierungsmaßnahmen<br />

geeignet sind, diese Kompetenzen zu vermitteln o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en Entwicklung zu<br />

unterstützen. In <strong>der</strong> Regel ist davon auszugehen, dass die Beschäftigten und/<br />

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