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Geschäftsbericht Entsorgung St.Gallen 2011 (1287 kb, PDF

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<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>Entsorgung</strong> <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

resultierte, dass sowohl der Faulturm als auch<br />

das Betriebsgebäude saniert werden müssen,<br />

um der ökologischen und wirtschaftlichen<br />

Betrachtung gerecht zu werden.<br />

Die Faulung des Schlammes erfolgt in den beiden<br />

Faultürmen. Im Vorfaulraum, dem Frischschlamm<br />

zugeführt wird, beträgt die Temperatur<br />

konstant 38 °C, damit die Abbauprozesse<br />

optimal erfolgen. Dabei wird Methangas gebildet,<br />

das in den BHKWs zur Produktion von<br />

elektrischer Energie und Wärmeerzeugung<br />

genutzt wird. Der Nachfaulraum dient als<br />

<strong>St</strong>apelbehälter, der keine zusätzlichen Heizmassnahmen<br />

erfordert. Infolge der fehlenden<br />

Isolation beim Vorfaulraum war der Wärmeverlust<br />

erheblich. Die Abwärmenutzung der<br />

BHKWs reichte nicht aus, um das Temperaturniveau<br />

im Vorfaulraum zu halten, entsprechend<br />

musste dazu Heizöl verwendet werden.<br />

Die energetischen Sanierungsmassnahmen<br />

bei der ARA Au<br />

führen zu einer weiteren Verbesserung<br />

der Energieeffizienz<br />

der Anlage.<br />

Im Rahmen des energetischen Sanierungsprojektes<br />

wurde das seit den 80er Jahren in<br />

Betrieb stehende zweite BHKW ersetzt. Vorhergehende<br />

Abklärungen belegten, dass die<br />

sinnvollste und wirtschaftlichste Verwertung<br />

von Klärgas weiterhin im Betrieb von zwei<br />

BHKWs liegt.<br />

Die energetischen Sanierungsmassnahmen<br />

bei der ARA Au konnten <strong>2011</strong> im Rahmen der<br />

genehmigten Investitionskredite abgeschlossen<br />

werden und führen zu einer weiteren Verbesserung<br />

der Energieeffizienz der Anlage.<br />

Ersatz der Schlammentwässerung<br />

Die ARA Au verfügt über eine Schlammentwässerung,<br />

in der nebst dem dort anfallenden<br />

Faulschlamm rund zwei Drittel des bei der<br />

ARA Hofen anfallenden Schlammes entwässert<br />

wird. Der entwässerte Faulschlamm wird<br />

seit rund 10 Jahren dem Kehrichtheizkraftwerk<br />

(KHK) zur thermischen Behandlung<br />

zugeführt. 2010 beschloss das <strong>St</strong>adtparlament,<br />

die mit jährlich etwa 8200 Betriebsstunden<br />

pro Jahr nahezu ununterbrochen laufende<br />

Anlage zu ersetzen.<br />

Geplant wurde, den Schlamm neu auf dem<br />

Areal des KHK zu entwässern. Der dafür<br />

vorgesehene Dekanter wurde beim Kranabstellplatz<br />

beim Kehrichtbunker installiert.<br />

Der Dünnschlamm wird vom Faulraum der<br />

ARA zum KHK gepumpt und der entwässerte<br />

Schlamm mit Förderbändern in die Einfülltrichter<br />

des KHK geleitet. Der Speichertank<br />

für das ausgepresste Faulwasser wurde innerhalb<br />

des KHK installiert, von wo dieses im<br />

freien Gefälle in das <strong>St</strong>apelbecken der ARA<br />

abfliessen kann.<br />

Das Projekt der Erneuerung der Klärschlammentwässerung<br />

konnte <strong>2011</strong> kosten- und zeitgerecht<br />

abgeschlossen werden.<br />

Ableitung ARA Hofen-Bodensee<br />

mit Kleinwasserkraftwerk<br />

Morgental<br />

Die <strong>St</strong>immbürgerinnen und <strong>St</strong>immbürger der<br />

<strong>St</strong>adt <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> haben am 28. September 2010<br />

dem Projekt zur Verbesserung der Wasserqualität<br />

der <strong>St</strong>einach mit einer neuen direkten<br />

Ableitung des gereinigten Abwassers der<br />

ARA Hofen in den Bodensee mit einem Ja-<br />

<strong>St</strong>immen-Anteil von rund 88 % zugestimmt.<br />

Bereits vorgängig der Abstimmung in der<br />

<strong>St</strong>adt lagen die Zustimmungen der Gemeinde<br />

Wittenbach und der Delegierten des Abwasserverbandes<br />

Morgental vor. Das Projekt mit<br />

Gesamtkosten von CHF 23,554 Mio. besteht<br />

im Wesentlichen aus einer Abwasserdruckleitung<br />

von der ARA Hofen bis zum Areal der<br />

ARA Morgental, einem Kleinwasserkraftwerk<br />

auf dem Gelände der ARA Morgental sowie<br />

einer neuen Seeleitung. Die Einleitung des gereinigten<br />

Abwassers in den Bodensee erfolgt<br />

weiter vom Ufer entfernt und in grösserer Tiefe<br />

und hat eine deutliche Entlastung der Arboner<br />

und <strong>St</strong>einacher Bucht zur Folge.<br />

Die Planungsarbeiten für die Projektumsetzung<br />

sind durchgeführt. Eine Projektverzögerung<br />

von rund einem Jahr ergibt sich durch<br />

die Einsprache eines Mitbewerbers bezüglich<br />

Lieferung der Druckrohre. Die Einsprache<br />

gegen den Vergabeentscheid der <strong>St</strong>adt wurde<br />

zwischenzeitlich durch das Verwaltungsgericht<br />

nach einer Gerichtsentscheidungspha-<br />

– 24 –<br />

se von 14 Monaten abgelehnt und somit der<br />

Vergabe der <strong>St</strong>adt zugestimmt. Da der Bau der<br />

Ableitung im Landwirtschaftsgebiet nicht in<br />

der Vegetationszeit ausgeführt werden kann,<br />

müssen die Bauarbeiten auf das Jahr 2012 verlegt<br />

werden.<br />

Weitere Etappe zur Werterhaltung<br />

der Abwasserreinigungsanlage (ARA)<br />

Hofen-Wittenbach<br />

Im Juni 2008 nahm das <strong>St</strong>adtparlament vom<br />

Konzept der zweistufigen Sanierung der ARA<br />

Hofen und der Ableitung des gereinigten Abwassers<br />

in den Bodensee Kenntnis und genehmigte<br />

den für die erste Sanierungsetappe<br />

erforderlichen Verpflichtungskredit von CHF<br />

5 100 000 mit einem auf die <strong>St</strong>adt <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

entfallenden Kostenanteil von CHF 4 250 000.<br />

Die erste Sanierungsetappe der ARA Hofen<br />

kann kosten- und zeitgerecht abgeschlossen<br />

werden. Sie bezog sich im Wesentlichen auf<br />

das Rechengebäude, Sandfang, Vor-, Regen-<br />

und Nachklärbecken, Lösemittelstation für<br />

Fällmittel, Optimierung der Reinigungsleistung,<br />

ökologische Ausgestaltung des Geländes<br />

nach Vorgaben der Organisation «Natur und<br />

Wirtschaft» und verschiedene weitere kleinere<br />

Sanierungsarbeiten. Die Arbeiten sind soweit<br />

ausgeführt. Noch ausstehend sind Massnahmen<br />

zur Verbesserung der Reinigungsleistung<br />

der ARA, da dafür als Entscheidungsgrundlage<br />

länger dauernde und zurzeit noch laufende<br />

Versuche im Bereich der biologischen Reinigung<br />

erforderlich sind.<br />

Um die rund 30-jährige ARA Hofen auf einen<br />

aktuellen technischen und betrieblichen <strong>St</strong>and<br />

zu bringen, ist eine weitere Sanierungsetappe<br />

vorgesehen. Die wesentlichen noch zu sanierenden<br />

Betriebsteile sind einerseits die<br />

Anlagen zur Schlammbehandlung, Teile des<br />

Betriebsgebäudes und das Betriebsareal sowie<br />

anderseits in einer späteren Phase die<br />

Optimierung der Leistung der biologischen<br />

Abwasserreinigung. Vorgängige Vorversuche<br />

zur <strong>St</strong>eigerung der Reinigungsleistung<br />

nehmen eine längere Zeitphase als geplant<br />

in Anspruch. An die vorgesehene dritte Sanierungsetappe<br />

muss daher noch eine vierte<br />

Etappe angeschlossen werden.

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