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WELTCUP 2017<br />
<br />
«Wir tragen<br />
gern e<strong>in</strong>en Teil<br />
dazu bei, dass<br />
der Grossanlass<br />
e<strong>in</strong> Erfolg wird.»<br />
Berta Aellig mit<br />
ihren Töchtern Christ<strong>in</strong>e<br />
und Therese<br />
«Es ist e<strong>in</strong>e<br />
tolle Veranstaltung<br />
mit<br />
grossartiger<br />
Stimmung.»<br />
Wirt Urs Gerber<br />
«Während des<br />
Weltcups liegt<br />
das Geld auf<br />
der Strasse.»<br />
Metzger Fritz Gemperle<br />
«Uns ist es sehr wichtig,<br />
dass die lokalen<br />
Geschäfte etwas vom<br />
Weltcup haben.»<br />
Geschäftsführer<strong>in</strong><br />
Kathr<strong>in</strong> Hager<br />
<br />
sitzern im «Boden» und zeigen ihnen,<br />
was sich ändern wird. Über allem<br />
steht e<strong>in</strong> Gesamtkonzept. Es gilt, Beschallung<br />
und Brandschutz zu regeln<br />
oder die Hygiene der Gastrobetriebe<br />
sicherzustellen. 3300 Arbeitsplätze<br />
müssen über das Event-Wochenende<br />
besetzt werden. Aber auch Profis<br />
stellen <strong>in</strong> gewissen Bereichen e<strong>in</strong>en<br />
reibungslosen Ablauf sicher. 120 bis<br />
150 «Broncos» übernehmen die neuralgischen<br />
Punkte der Security, e<strong>in</strong><br />
Sanitätsteam ist vor Ort, Ambulanzen<br />
und Rettungshelikopter stehen <strong>in</strong><br />
ständiger Bereitschaft.<br />
Freiwillige Helfer sammeln den<br />
liegen gebliebenen Abfall e<strong>in</strong><br />
Mehr als hundert Sattelschlepper<br />
Material werden nach Adelboden<br />
gefahren. Kann das nachhaltig se<strong>in</strong>?<br />
«Vermutlich lässt sich e<strong>in</strong> solcher<br />
Gross-Event nicht im engeren S<strong>in</strong>n<br />
nachhaltig durchführen», räumt Geschäftsführer<strong>in</strong><br />
Kathr<strong>in</strong> Hager e<strong>in</strong>.<br />
«Als Veranstalter können wir aber<br />
unser Möglichstes versuchen.» Dazu<br />
gehört etwa, dass nur kompostierbares<br />
Geschirr verwendet oder auf Glasflaschen<br />
Depot erhoben wird. «Schon<br />
während des Weltcup-Fests sammeln<br />
rund zwanzig Freiwillige liegen gebliebenen<br />
Abfall e<strong>in</strong>», sagt Kathr<strong>in</strong><br />
Hager. In der Woche darauf folgt<br />
e<strong>in</strong>e weitere Güselrunde. «Und ist der<br />
Schnee im Frühl<strong>in</strong>g weg, gehen das<br />
OK und se<strong>in</strong>e Helfer zwei Tage lang<br />
über das Festgelände, um auch noch<br />
die letzten Reste aufzusammeln.»<br />
■<br />
IN A NUTSHELL<br />
World Cup fever<br />
3300 Freiwillige gesucht<br />
Each year the <strong>in</strong>ternational Ski World Cup<br />
descends on the <strong>Bern</strong>ese Oberland. So<br />
on the weekend of 6–8 January 2017,<br />
when Adelboden will host the big World<br />
Cup Party with the men’s giant slalom and<br />
slalom on the legendary Chuenisbärgli<br />
mounta<strong>in</strong>. More than 40,000 people are<br />
expected to l<strong>in</strong>e the slopes to cheer on<br />
their favourite skiers. After the races, the<br />
party cont<strong>in</strong>ues <strong>in</strong> the so-called pit lane<br />
well <strong>in</strong>to the night. A week later, on 13–15<br />
January, Wengen will be the centre of the<br />
World Cup universe. The highlight is the<br />
Lauberhorn downhill race on Saturday,<br />
which will be staged for the 87th time.<br />
With a length of 4,500 metres it is also the<br />
World Cup’s longest run.<br />
Die Organisatoren der Weltcup-Rennen <strong>in</strong><br />
Adelboden setzen auf e<strong>in</strong> <strong>in</strong>novatives System,<br />
um die rund 3300 Arbeitsplätze zu besetzen.<br />
«Wir suchen die Leute nicht über Plattformen,<br />
sondern über Vere<strong>in</strong>e», sagt Mart<strong>in</strong> Hari, Projektleiter<br />
Unterkunft und Staff. Der Clou: Entschädigt<br />
werden nicht die Volunteers selber,<br />
sondern die jeweiligen Vere<strong>in</strong>e.<br />
E<strong>in</strong>er dieser Volunteers ist Adrian Goetschi.<br />
Der 33-jährige <strong>Bern</strong>er ist Projektleiter<br />
bei Adelboden Tourismus und betreut die<br />
rund 200 Fotografen und Medienvertreter.<br />
Geme<strong>in</strong>deschreiber<strong>in</strong> Jolanda Lauber ist noch<br />
näher am Geschehen. Die 34-jährige Adelbodner<strong>in</strong><br />
hilft seit fast zehn Jahren beim Starthäuschen.<br />
«Bei me<strong>in</strong>em Beruf fühle ich mich<br />
fast schon verpflichtet zu helfen – schliesslich<br />
nützt der Anlass dem ganzen Dorf», sagt sie.<br />
Es sei <strong>in</strong>teressant, wie unterschiedlich sich<br />
die Athleten kurz vor dem Start verhalten.<br />
«Benjam<strong>in</strong> Raich und Didier Cuche waren<br />
immer so fokussiert, dass man sie gar nicht<br />
ansprechen durfte. Andere wiederum machen<br />
Witze, bis sich das Starttor öffnet.»<br />
Christoph Weissmüller ist seit zwanzig<br />
Jahren Kassier am Weltcup-Wochenende – logisch,<br />
der 54-jährige Adelbodner arbeitet bei<br />
der <strong>Bern</strong>er Kantonalbank als Kundenberater.<br />
«Der Weltcup ist für Adelboden e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>maliges<br />
Erlebnis, da muss man e<strong>in</strong>fach mitmachen!»,<br />
sagt er. E<strong>in</strong>en Nachteil hat se<strong>in</strong> Weltcup-Engagement<br />
allerd<strong>in</strong>gs. «Ich habe noch<br />
nie e<strong>in</strong>en zweiten Lauf gesehen!», lacht der<br />
Skifan. «Wenn es spannend wird, packen wir<br />
im ‹Boden› zusammen. Wer gewonnen hat,<br />
erzählen mir dann die Kollegen.»<br />
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MADE IN BERN 1/2016