Bio-Branchenverzeichnis
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Ökologie, Gesundheit,
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Hof Markt
Die Zeitung für Direktvermarkter, Märkte und Winzer Ausgabe 2/2016
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TVB Ausseerland
Inhalt
Aktuelles 3
Förderung 6
Interview 8
Messen 10
Fleisch & Wurst 20
Obst & Gemüse 22
Rund ums
Getreide 24
Honig 26
Fisch 27
Geflügel 28
Essig/Öl/Kräuter 29
Das Lokal 30
Käse 31
Wein 32
Getränke 34
International 36
Rezepte 38
P.b.b 16Z040831 M
Retouren an Postfach 555, 1008 Wien
Das Ausseerland
Kulinarische Botschafter und gelebtes Brauchtum.
Text: Katrin Schedler
Köstliche Fische aus den
Seen, wertvolles Natursalz,
gelebtes Brauchtum
und eine malerische Landschaft,
die dazu einlädt, die Region bis in
die Bergspitzen hinauf zu erkunden:
das und noch viel mehr
zeichnet das Ausseerland in der
Steiermark aus.
Brauchtum und
Tradition
Bis weit über die Grenzen hinaus
ist die Region bekannt für
ihre überwältigende Natur, ihre
kulturellen Eigenheiten und das
gelebte Brauchtum. Die steirische
Region bildet den geografischen
Mittelpunkt Österreichs, welcher
genau genommen im Hauptort
Bad Aussee zu finden ist. Altaussee,
Grundlsee, Pichl-Kainisch,
Tauplitz (samt Tauplitz-Alm)
und Bad Mitterndorf machen die
Region komplett.
Mit Stolz tragen Jung und Alt
hier ihre Tracht, die – anders als
in manch anderen Regionen –
als Alltagsgewand dient. Nicht
ohne Grund wurde Bad Aussee
zur Trachtenhauptstadt ernannt.
In Bad Aussee befinden sich verschiedene
Handdruckereien, so
wie das von Martina Reischauer
geführte Unternehmen „Mautner
Drucke“. Auch wenn man
hier im Herzen des Salzkammergutes
von den unsäglichen
Wirren des schnöden Massentourismus
weitgehend verschont
geblieben ist, ist der Tourismus
ein unverzichtbares Standbein
der Region. Mit Veranstaltungen
wie der Trachtenbiennale oder
dem alljährlich stattfindenden
Narzissenfest (nächster Termin:
vom 25. bis 28. Mai 2017) werden
Besucher aus nah und fern
angelockt.
Fisch im Mittelpunkt
Immer noch viel zu wenig bekannt
sind die hier lebenden Krungil-Seesaiblinge,
Schwarzreiter
oder Grundlsee-Hechte, allesamt
Delikatessen von einzigartigem
Geschmack. In den trinkwasserreinen
Seen fühlen sich nämlich
nicht nur Badegäste wohl,
sondern auch zahlreiche heimische
Fischarten. Während die
Fischereirechte für den Altausseer
See von Anbeginn in privater
Hand waren, besaß einst der
Adel die Rechte für die Fischerei
im Grundlsee, gegenwärtig
wird der See von den Österreichischen
Bundesforsten betreut.
Der Altausseer See beherbergt
zu etwa 80 Prozent Saiblinge und
zu 20 Prozent Forellen, die unter
Verwendung flachbödiger Boote,
sogenannten „Plätt‘n“ schonend
mit Netzen gefangen werden. Die
Fische werden direkt vermarktet,
vor allem an die regionale Gastronomie.
Im „Jagdhaus Seewiese“
werden neben Spezialitäten heimischer
Produzenten auch frische
gebratene oder geräucherte
Infos auf Seite 16
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hofundmarkt
Seite 2, 2/2016
Leitartikel
&
Hof Markt
Editorial
Von Kurt Heinz & Gerd W. Sievers
Hof Markt
Fotos: TVB Ausseerland – SalzkammergutTom Lamm
Vergangenheit
und Zukunft
Als wir beschlossen haben, für die Zielgruppe der Direktvermarkter
eine Zeitung zu gestalten, haben wir uns
sehr gut vorbereitet. In unzähligen Sitzungen und durch
laufende Recherche der einzelnen Themen haben wir den Mix
an Information und Unterhaltung zusammengestellt, der Ihnen
auch in der aktuellen Ausgabe vorliegt. Deshalb sind wir besonders
stolz, nur positive Rückmeldungen von Ihnen – den Lesern
– erhalten zu haben: „Guten Morgen liebes Hof&Markt Team,
mit großer Freude habe ich soeben in der Zeitung geblättert und
finde es fein, dass es damit ein österreichisches Format zu diesem
Thema gibt. (...)“. Dies ist eine der vielen Reaktionen, die wir
erhalten haben. Wir freuen uns ebenfalls über die Abo-Bestellungen,
möchten Sie aber gleichzeitig dazu ermutigen, uns Ihre Wünsche
und Verbesserungsvorschläge mitzuteilen. Wir wollen unsere
Arbeit fortsetzen und uns dabei auch stets weiterentwickeln. Es
macht umso mehr Freude, eine Zeitung herauszubringen, wenn
sie gelesen und verstanden wird. Denn das ist heutzutage nicht
selbstverständlich. Vieles wird nur mehr online konsumiert, aber
wir finden, das gedruckte Werk ist der beste Weg, Inhalte dorthin
zu bringen, wo sie sein sollen: Bei Ihnen!
Die zukünftigen Ausgaben sollen Sie informieren, zu neuen
Ideen und Wegen (vor allem die Beispiele in der Rubrik International)
inspirieren sowie zum Schmunzeln bringen. Wir sind
immer wieder überrascht von den kulinarischen Schätzen, die
in Österreichs Regionen zu finden sind und teilen diese Entdeckungen
sehr gerne mit Ihnen. Da aber auch uns etwas entgehen
kann, freuen wir uns über Hinweise und Anregungen. Senden Sie
einfach eine E-Mail an redaktion@hofundmarkt.at! Wir bedanken
uns recht herzlich für den tollen Zuspruch und möchten zusammen
mit Ihnen in eine genussvolle Herbstzeit starten.
Impressum
Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz (MedG) für die Print-Ausgabe der Zeitung
„Hof&Markt“ | Medieninhaber: H1 Medien-Verlag & Agentur – Kurt HEINZ,
1060 Wien, und Gerd Wolfgang Sievers, A-2320 Schwechat, jeweils zu gleichen Teilen.
| Herausgeber, Verleger: H1 Medien-Verlag & Agentur – Kurt HEINZ, A-1060 Wien,
Wallgasse 28/2 /10 + 11, Tel.: +43/664/7510 26 29, E-Mail: office@hofundmarkt.
at | Gegenstand des Unternehmens: Herausgabe, Verlag, Druck und Vertrieb
von Zeitungen und Zeitschriften sowie sonstigen periodischen Druckschriften. Die
Durchführung von Werbungen aller Art, insbesondere Inseratenwerbung (Anzeigenannahme),
Plakatwerbung, Ton- und Bildwerbung, Reportagen, Ausarbeitung von Werbeplänen
und alle sonstigen zur Förderung der Kundenwerbung dienenden Leistungen.
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und Marktfahrer des gesamten deutschsprachigen Raumes. Hof&Markt
ist unabhängig und bündelt mediengerecht das Beste aus allen Informations- und
Unterhaltungsbereichen. | Redaktion: Gerd Wolfgang Sievers (Chefredakteur),
Katrin Schedler (Chefin vom Dienst), Andrea Jungwirth, Melanie Suppan, Redaktionsbüro:
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Schwechat, www.agentur-phoenix.at, redaktion@hofundmarkt.at | Fotos: Michael
Heinz, Georg Bock. | Anzeigen: H1 Medien-Verlag & Agentur – Kurt HEINZ, A-1060
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Horn | Bankverbindung: HYPO NOE LANDESBANK, IBAN: AT02 5300 0065 5500
4891, BIC: HYPNATWW, alle nichtgegenderten verwendeten geschlechtsspezifischen
Formulierungen meinen die weibliche und männliche Form.
Saiblinge aus dem Altausseer See
angeboten. Das ehemalige Jagdhaus
der Familie Hohenlohe
Schillingfürst befindet sich am
Ufer des Sees und somit direkt
an der Quelle.
Nachhaltiger Fischfang
Die Österreichischen Bundesforste
zählen zu den größten
Gewässerbewirtschaftern in
Österreich. Das Unternehmen
betreibt am Hallstätter See sowie
am Grundlsee Berufsfischerei,
die sich ganz der Nachhaltigkeit
verschrieben hat. Die Marke
„Wildfang Fisch“ garantiert
dabei, dass freilebende Saiblinge
in Salzkammergut-Seen mit
Netzen gefangen und händisch
verarbeitet werden. Aufgrund
der großen Nachfrage werden
Forelle und Saibling zusätzlich
in eigens angelegten Kulturen
gezogen. Filetiert, geräuchert
oder gebeizt sowie zu Räucherfischpasteten
verarbeitet werden
die Fische angeboten. Ein Feinschmecker-Tipp
ist der saisonale
Saibling- und Forellenkaviar. Die
ÖBf betreiben mehrere Verkaufsstellen
und liefern den Fisch auch
mittels Zustellservice. In Kainisch
befindet sich direkt bei den
ÖBf-Fischwelten das Fischlokal
„Zur Fischerin“. Auf den Tisch
kommt hier ausschließlich fangfrischer
Fisch. Mit Blick auf die
Becken lassen sich hier Steckerlfisch
und Co. in gemütlicher
Atmosphäre genießen und der
Fisch für Zuhause kann danach
gleich mitgenommen werden.
Zum Mitnehmen eignen sich
auch die handgefertigten Pestos
von Manfred und Christina
Mayer. In Bad Aussee, umgeben
vom Naturschutzgebiet, bewirtschaften
sie nicht nur die Kohlröserlhütte,
sondern stellen hier
auch ihre kreativen Pestos – wie
das Saiblings-Pesto – her. Die
Produkte sind vor Ort und im
Onlineshop erhältlich.
Bodenständig und echt
Über verschiedenste Wanderwege
ist die urige Hechl-Hütte
in der Gnanitzalm zu erreichen.
Auf 1080 Meter Seehöhe serviert
die Chefin „Vefi“ neben hausgemachten
Mehlspeisen jeden Freitag
frische Steirerkrapfen. Vor
der Hütte zubereitet und mit dem
Blick auf den Dachstein verspeist,
sind die Krapfen mit Kraut, Kartoffeln
und Steirerkas ein Erlebnis.
Am Fuße des Gewöhnlistein
liegt das Eggerstüberl. Markus
und Daniela Weissenbäck bieten
in ihrem Stüberl vorwiegend
Produkte aus eigener Erzeugung
an. Selbstgemachte Nudeln, deftige
Jausen und ein erfrischender
Most lassen sich mit Ausblick auf
den Dachsteingletscher und den
Grimming idyllisch genießen.
Rainer Haar (Senferei AnnaMax)
verwendet für seine Senf-Kreationen
nur ausgewählte Zutaten. Die
Basis bildet dabei die Demeter
Senfsaat aus Österreich, welche
mit Wasser aus der Region, unjodiertem
Natursalz aus dem Salzkammergut
und weiteren natürlichen
Zutaten vereint wird. 23
verschiedenen Sorten werden in
Bad Aussee produziert, abgefüllt
und verkauft. Aus der Milch der
eigenen Ziegen und Kühe produziert
Andrea Leitner in Bad
Mitterndorf Käse in Handarbeit.
Wo sich früher ein Schweinestall
befand, stehen heute selbstgemachte
Spezialitäten in den Regalen.
Der liebevoll eingerichtete
Hofladen öffnet zweimal in der
Woche seine Türen. Die Familie
Feuchter hat sich auf Milchverarbeitung
und Direktvermarktung
spezialisiert. Einen Teil der
Kuhmilch verarbeiten Sonja und
Franz Feuchter zu Speiseeis. Das
Eis ist ab Hof, in Gastronomiebetrieben
und Supermärkten in
Speisen mit Fisch
haben Tradition im
Ausseerland.
der Umgebung sowie im mobilen
Eisstand erhältlich. Grundlage
für die Speisen in der Knödl-
Alm in Bad Mitterndorf sind die
Produkte aus dem eigenen Garten
und der Weide. Die Schafe
und Lämmer sind nicht nur zur
Landschaftspflege besonders
gut geeignet, sondern sind zu
Knödeln und Braten verarbeitet
wahre Köstlichkeiten. Eine besondere
Spezialität des Hauses ist der
selbstgebrannte Bio-Zirbenbrand.
Die Schnapsbrennerei befindet
sich mitten in der urigen Gaststube
und ist vor allem im Herbst
in Hochbetrieb. Produziert wird
jedoch nur in kleinen Mengen.
Kulinarische Botschafter
Auch wenn sich Direktvermarkter,
Produzenten und Gastronomiebetriebe
einzeln präsentieren,
sind sie durch Botschafter
der Region – wie dem Saibling,
der Forelle und der Tracht – miteinander
verbunden. Damit die
Betriebe aus dem Ausseerland
noch enger vereint werden,
wurde die „Selektion Ausseerland-Salzkammergut“
gegründet.
Derzeit gehören 32 Unternehmen
zu dem Verein. Ziel ist
es, das Bewusstsein für regionale
Produkte und Dienstleistungen
zu stärken. Ernst Kammerer,
Obmann Selektion Ausseerland
und Geschäftsführer TVB Ausseerland-Salzkammergut:
„Mit
dieser Auswahl werden innovative
und traditionelle Werte
zusammengefasst und sollen
für Gäste und Einheimische die
Energie fürs Leben vermitteln,
die wir alle im Ausseerland so
schätzen.“
Info
Erfahren Sie mehr über das
Ausseerland, seine Produzenten
und Direktvermarkter
unter: www.ausseerland.
salzkammergut.at und www.
selektion-ausseerland.at
In der nächsten Ausgabe:
Das Waldviertel
&
Hof Markt
Aktuelles
Seite 3, 2/2016
Neue Zusatzstoffe für
Bio-Lebensmittel
Mit dem Erlass der neuen
Durchführungsverordnung
2016/673 erhöht die
EU-Kommission die Anzahl der
zugelassenen Hilfs- und Zusatzstoffe.
Während in der konventionellen
Lebensmittelherstellung
320 Zusatzstoffe erlaubt
sind, dürfen Bio-Unternehmen
nun rund 50 verwenden. Neben
dem Bienenwachs (E 901) aus
ökologischer Bienenhaltung
und Carnaubawachs (E 903) aus
ökologischen Rohstoffen, die
beide nun als Überzugsmittel
für Süßwaren verwendet werden
dürfen, ist Gellan (E 418)
als neues Geliermittel zugelassen.
Ebenfalls erlaubt wird der
Zuckeraustauschstoff Erythrit (E
968), allerdings nur dann, wenn
er aus ökologischer/biologischer
Produktion ohne Einsatz
von Ionenaustauschtechnologie
gewonnen wird. Gellan und
Wachse sind eher unumstritten,
anders ist dies bei Erythrit. Hier
entzündet sich die alte Debatte,
wie viel Zusatzstoffe die Biobranche
wirklich braucht.
Auch die Einsatzbereiche von
Zusatzstoffen haben sich verändert.
So dürfen Zitronensäure (E
330) und Natriumcitrat (E 331)
künftig nicht nur bei Krebsen
und Weichtieren, sondern unbeschränkt
eingesetzt werden. Das
gleiche gilt für tocopherolhaltige
Extrakte (E 306). Auch das Rieselmittel
Siliciumdioxid (E551)
Wenn Tomaten sich selbst
verpacken
In Holland wachsen jährlich
ungefähr 85 Millionen Tomatenpflanzen
auf ca. 1800 Hektar.
Der Lebenszyklus der Pflanzen
endet normalerweise bei der
Kompostierung. Dass die Tomatenpflanzen
jedoch auch weiter
verwertet werden können, zeigt
das Unternehmen Solidus Solutions,
das zusammen mit Partnern
aus der Niederländischen Region
Westland die Produktion von
Vollpappe aus Tomatenpflanzen
entwickelte. Auf diese Weise können
pro Hektar Tomatenpflanzen
ca. 100.000 Kartons erzeugt werden,
indem die Fasern mit Altpapier
vermengt werden. Die eingesparte
CO 2
-Menge ist beträchtlich
und entspricht etwa 420 Autokilometern
pro erzeugter Tonne
Karton. Dank der einzigartigen
Zusammenarbeit zwischen Züchtern,
Stromverarbeitern, Kartonfabriken,
Forschungsanstalten,
Universitäten, Beratern und
Gemeinden unter dem Namen
„Bio Base Westland“, ist eine
Win-Win-Situation entstanden.
Tomatenerzeuger kaufen die
Verpackungen aus stabilem Karton,
der mit den eigenen Pflanzen
darf jetzt nicht nur in Kräutern
und Gewürzen, sondern auch
in Aromen und in Propolis vorkommen.
Schwefeldioxid (E 220)
und Kaliummetabisulfit (E 224)
dürfen allerdings nur noch bei
einem einzigen Produkt tierischer
Herkunft verwendet werden:
bei Met (Honigwein). Während
Zusatzstoffe grundsätzlich
aus ökologischen Rohstoffen
stammen müssen, macht die
neue Verordnung bei Lecithin
(E 322) eine Ausnahme. Bis 2019
darf es auch aus konventioneller
Herkunft gewonnen werden. Die
Änderungen erlangen mit 7.
November 2016 Gültigkeit.
Weitere Infos unter: www.
verbrauchergesundheit.gv.at
angereichert wurde, zurück und
verwenden ihn für die Verpackung
der eigenen Tomaten. Die
Zucht dieses Jahres liefert also die
Verpackung für das nächste Jahr.
Die Innovation hat nicht nur die
„Packaging Europe Sustainability
Awards 2016“ in der Kategorie
„biobased packaging“ gewonnen,
sondern ist vor allem ein Beispiel
dafür, wie mit Ideenreichtum der
ökologische Fußabdruck verringert
werden kann.
Weitere Infos finden Sie unter:
www.solidus-solutions.com/de
und www.biobasewestland.nl
Anmeldung für die
World Cheese Awards
Bis 11. Oktober 2016 können
österreichische Käseproduzenten
ihre Produkte für den
weltweit größten internationalen
Käsewettbewerb,
der heuer
in San Sebastián/
Spanien stattfindet,
einreichen. Die
internationale WCA-
Jury, die aus mehr als
250 fachlich ausgewählten
Personen aus zwanzig Ländern
besteht, vergibt am 16. November
2016 Auszeichnungen in
Gold, Silber, Bronze und „Super
Gold“. Die Teilnahmegebühren,
die von den Teilnehmern selbst
getragen werden müssen, sind
mit 45 Pfund (53 Euro)
pro Käsesorte gleichgeblieben.
Die
AMA-Marketing
bietet Unterstützung
bei Anmeldung
und Transport
an. Kontaktperson ist
Helmut Kolroser (E-Mail:
H.Kolroser@aon.at, Tel.: 0676
380 11 71).
Weitere Informationen finden
Sie unter: www.gff.co.uk/wca
Kein GVO-Weizen aus
den USA
Nach dem Fund gentechnisch
veränderter Weizenpflanzen
in den USA fordert Bundesminister
Andrä Rupprechter
die EU-Kommission auf, aktiv
zu werden. „Die Kommission
muss mit allen Mitteln verhindern,
dass Agrarprodukte nach
Europa kommen, wo nicht eindeutig
geklärt ist, ob die Pflanzen
gentechnisch verändert sind
oder nicht. GVO-Weizen aus den
USA darf nicht nach Europa
gelangen“, betont Rupprechter.
Auf EU-Ebene war 2015 nach
jahrelanger Diskussion beschlossen
worden, den EU-Mitgliedsländern
das Recht einzuräumen,
selbst zu entscheiden, ob sie den
Anbau gentechnisch veränderter
Pflanzen auf ihrem Staatsgebiet
zulassen oder nicht. Österreich
hat diese Richtlinie als erstes
Land der EU national umgesetzt
und dabei die Gentechnikfreiheit
im Anbau in der Verfassung
verankert. „Die österreichischen
Felder bleiben gentechnikfrei,
darauf können sich die Konsumentinnen
und Konsumenten
verlassen. Für die heimischen
Bäuerinnen und Bauern bedeutet
dieses Alleinstellungsmerkmal
einen klaren Wettbewerbsvorteil
und somit bessere Markt- und
Einkommenschancen“, stellt der
Bundesminister klar. Weitere
Infos: www.bmlfuw.gv.at
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Seite 4, 2/2016
Aktuelles
&
Hof Markt
Umweltfreundlich und praktisch
So wünscht sich der Verbraucher
eine Verpackung. Mehrfach
verpackte Lebensmittel im
Supermarkt, eine Plastiktüte für
den Einkauf und der tägliche
Becher für den Coffee-to-go –
die jährlich produzierte Menge
an Abfallprodukten ist enorm.
Die Deutschen sind dabei mit
rund 213 Kilogramm pro Bürger
EU-weit Spitzenreiter. Und
dennoch scheint ein Umdenken
stattzufinden. Das Resultat des
aktuellen Consumer Barometers
des internationalen Firmennetzwerks
KPMG und des Institut für
Handelsforschung Köln zeigt,
dass sich immer mehr Verbraucher
eine umweltfreundliche
Verpackung, die aber auch praktisch
sein soll, für ihre Produkte
wünschen. Alle drei Monate werden
aktuelle Trends im Handel
und im Konsumentenverhalten
unter die Lupe genommen.
520 Verbraucher wurden repräsentativ
über ein Online-Panel
befragt.
Dabei ist es den Konsumenten
vor allem beim Einkauf
von Getränken (85 Prozent)
und Lebensmitteln
(82 Prozent)
wichtig, dass sie in
umweltfreundliche
Tüten, Kartons etc.
eingepackt sind. Mehr als 70
Prozent geben an, dass sie gezielt
auf Produkte mit wenig zusätzlicher
Verpackung achten. Als
wichtigstes Einkaufskriterium
nennt ein Großteil die
Umweltfreundlichkeit
der „Hülle“. Allerdings
driften hier vermutlich
Wunsch und
Wirklichkeit noch
weit auseinander, meinen
die Marktforscher. Nahezu
alle Befragten finden es gut,
dass viele Händler bereits auf die
Plastiktüte verzichten. Wie sehr
Verpackungen die Kaufentscheidung
beeinflussen, zeigt sich an
der Tatsache, dass fast jeder vierte
Konsument seine Kaufentscheidung
häufig von Kartons, Flaschen
und Co. abhängig macht.
Weitere Informationen finden
Sie unter: www.kpmg.com
Pasta all‘Amatriciana essen und
Erdbebenopfern helfen
„Prävention durch
Information“
Viele Bewohner Mittelitaliens
hat das Erdbeben im August
schwer getroffen. Als Zeichen der
Solidarität hat der Slow-Food-
Gründer Carlo Petrini einen
Spendenaufruf für die Bevölkerung
von Amatrice, einem der
am schwersten vom Erdbeben
getroffenen Orte, gestartet. Mit
der Initiative „Eine Zukunft für
Amatrice“ fordert Petrini Restaurantbetreiber
auf der ganzen Welt
auf, das Gericht „Pasta all‘Amatriciana“,
welches das gastronomische
Wahrzeichen
von Amatrice ist,
für mindestens ein Jahr
auf die Karte zu nehmen
und einen Teil des Erlöses an
die betroffene Gemeinde zu spenden.
Bis jetzt haben sich hunderte
Restaurants in Italien mit dieser
Idee solidarisch erklärt und auch
europaweit beginnt der Aufruf
zu greifen. Bei Bestellung einer
„Pasta all‘Amatriciana“ werden 1 €
vom Gast und 1 € vom
Restaurantbetreiber
zu einer Spende. Der
gesammelte Betrag
wird dann vom Restaurantbetreiber
auf das Spendenkonto
beim Roten Kreuz
überwiesen und von dort an das
Italienische Rote Kreuz weitergeleitet.
Weitere Informationen
sowie die Liste der teilnehmenden
Betriebe finden Sie unter: www.
slowfood.it
EHEC-Keime in Sprossen,
Noroviren in Erdbeeren,
Pferdefleisch in Lasagne. Lebensmittelbedingte
Krankheitsausbrüche
und andere Lebensmittelkrisen
treten zwar selten, aber doch
immer wieder auf. Wie lassen sie
sich vermeiden? Wie können aus
Informationen aus der Lebensmittelkette
fundierte Erkenntnisse
gezogen werden, die den Schutz
der Verbraucher verbessern?
Diesen Fragen geht das Symposium
„Herausforderungen 2017:
Prävention durch Information“
nach, das das Bundesamt für
Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
(BVL) in Zusammenarbeit
mit dem Joint Research
Centre (JRC) der Europäischen
Kommission am 27. und 28. Oktober
2016 in Berlin veranstaltet.
Weitere Information unter: www.
bvl.bund.de/symposium2016
Katrin Schedler
Steirische Käferbohne als geschützte
Ursprungsbezeichnung
Österreich hat eine 17.
geschützte Bezeichnung:
die Steierische Käferbohne
wurde im August 2016 von der
Europäischen Kommission als
geschützte Ursprungsbezeichnung
veröffentlicht. Damit
wurde neben der Heumilch, die
seit März als garantiert traditionelle
Spezialität geschützt ist, in
kurzer Zeit eine weitere österreichische
Bezeichnung EU-weit
geschützt. „Immer mehr Menschen
setzen bewusst auf hochwertige
Produkte aus bestimmten
Ländern der Regionen. Das ist
ein großer Vorteil für unsere
Bäuerinnen und Bauern –
höchste Qualität ist ihr Markenzeichen“,
betont Bundesminister
Andrä Rupprechter.
Die Bezeichnung „Steierische
Käferbohne“ bezieht sich auf
zweifärbig gefleckte oder marmorierte
Bohnen, die in der
Steiermark angebaut werden.
Sie werden sowohl als Rohware,
frisch oder getrocknet, als auch
essfertig angeboten. Weitere
Informationen erhalten Sie
unter: www.bmlfuw.gv.at
Schmankerl-Navi:
App-Kooperation
Urlaub am Bauernhof“
und „Gutes
vom Bauernhof“ stehen
für echten Urlaub
und echte bäuerliche
Spezialitäten. Ab sofort
runden 2.200 „Urlaub
am Bauernhof“-Mitgliedsbetriebe
samt den
beliebten Almhütten
den App-Nutzern im
„Schmankerl-Navi“ als
neue Kategorie zur Verfügung.
Eine weitere Neuheit ist
die Integration der Online-Buchungsfunktion.
Zimmer oder
Ferienwohnungen können so
direkt mit der App gebucht werden.
Wer nicht nur Urlauben, sondern
auch regionale, bäuerliche
Produkte einkaufen möchte,
der findet neben den bekannten
1.400 Ab-Hof-Betrieben und
Bauernläden, 80 Bauernregalen
im Supermarkt, 380 (Bauern-,
Wochen-, Detail-) Märkten auch
175 „Gutes vom Bauernhof“-Buschenschänken/Heurige
sowie
1.160 AMA-Gastrosiegel-Wirtshäuser.
Seit dem Start der App
im Frühjahr 2013 wurde das
„Schmankerl-Navi“ bereits
24.000 Mal heruntergeladen.
Die App steht kostenlos in den
App-Stores zur Verfügung.
Weitere Infos unter www.
gutesvombauernhof.at und
www.urlaubambauernhof.at
&
Hof Markt
Aktuelles
Seite 5, 2/2016
Landwirtschaftliche Zukunft
abhängig von gesellschaftlicher
Akzeptanz
Im Rahmen der Landwirtschaftsmesse
NORLA in
Rendsburg wurde unter anderem
über die Zukunft der Landwirtschaft
diskutiert. „Landwirtschaft
und Feuerwehr haben
etwas gemeinsam: Sie werden
vor allem dann wahrgenommen,
wenn man sie braucht“,
so die Einschätzung von Hans-
Stephan Lütje, Bürgermeister
und Landwirt in Rade in Schleswig-Holstein.
Familienbetriebe
haben dann eine gute Zukunft,
wenn sie Akzeptanz finden,
meint Lütje. Dabei sind nicht
nur kompetente Gesprächspartner
unerlässlich, sondern auch
ein Einkommen, das für eine
gute Ausbildung und Entwicklung
der nächsten Generation
ausreicht. Um Risiken zu senken
sind mehrere Einkommensstandbeine
notwendig, zudem
sollte laut Lütje die Marktmacht
der landwirtschaftlichen Erzeuger
und Verarbeiter von staatlicher
Seite gefördert werden.
Johannes Bausch, Ökolandwirt
aus Altwittenbeck, setzt
in Zukunft noch mehr auf die
betrieblichen Kreisläufe, die
er mehr als bisher schließen
möchte. Auch Nebenprodukte
sollen verwertet und die Zusammenarbeit
mit anderen Höfen
weiterhin ausgebaut werden.
„Die Gesellschaft muss mit
einer in die Breite wachsenden
Landwirtschaft mitwachsen“, so
der Landwirt. Schlussendlich ist
Landwirtschaft so, wie die Verbraucher
kaufen. Anmerkung
der Redaktion: In Österreich ist
eine vergleichbare Situation der
Landwirte zu beobachten.
Weitere Informationen finden
Sie unter: www.norla-messe.de
Too Good To Go: Wegschmeißen
war gestern
In Restaurants, Cafés und
Imbissen werden jährlich etliche
Tonnen genießbare Lebensmittel
weggeworfen. „Too Good
To Go“ (auf deutsch: zu schade
zum Wegwerfen) hat das Ziel,
diese Lebensmittelverschwendung
zu reduzieren. Mithilfe der
gleichnamigen App und Internetplattform
können Betriebe ihre
überschüssigen Speisen kurz vor
Ladenschluss zu einem reduzierten
Preis an Selbstabholer verkaufen,
anstatt sie in den Müll zu
schmeißen. Die Benutzung der
App ist für Betriebe und Kunden
kostenlos. Angebote können
täglich eingesehen und nach Ort,
Preis und Abholzeit gefiltert werden.
Die Kunden bezahlen online
und holen sich das Essen selbst
beim Betrieb ab. Das ursprüngliche
Konzept der „Too good to
go“ App stammt aus Dänemark,
im April 2016 startete sie dann
auch in Deutschland. Mittlerweile
sind schon knapp 100 Partnerbetriebe
alleine in Deutschland mit
dabei, die Zahl ist steigend. Ob
das Modell auch nach Österreich
kommt, bleibt abzuwarten. Es
wäre jedoch eine großer Schritt
Richtung nachhaltige Zukunft.
Weitere Informationen finden
Sie unter: www.toogoodtogo.de
Vegan überholt
vegetarisch
Veganer ernähren sich ausschließlich
von pflanzlichen
Lebensmitteln und verzichten
komplett auf Produkte tierischen
Ursprungs. Zwar ernähren sich
weltweit immer mehr Menschen
auf diese Weise, jedoch in keinem
Land ist diese Entwicklung
so ausgeprägt wie in Deutschland.
Im Jahr 2015 wurden innerhalb
der EU die meisten veganen
Lebensmittel und Getränke
auf dem deutschen Markt eingeführt.
Der Anteil lag bei 36
Prozent, informiert das Marktforschungsunternehmen
Mintel.
Es folgten das Vereinigte
Königreich mit 21 Prozent,
Frankreich mit 7 Prozent und
Italien mit 4 Prozent. Somit war
jedes zehnte in Deutschland neu
eingeführte Lebensmittel bzw.
Getränk „vegan“, während nur
sechs Prozent als „vegetarisch“
gekennzeichnet waren. Vor
allem beim Fleischersatz gibt es
viele Innovationen – von veganer
Leberwurst und Räucherspeck
bis hin zu Wildimitaten reicht
die Palette. Oft haben diese Produkte
Bio-Qualität. Auch in der
Zukunft wird sich die Lebensmittelindustrie
noch mehr an die
vegane Lebensweise anpassen.
Angesichts der Entwicklung,
haben sich nicht nur große Firmen
an das Konsumentenverhalten
angepasst, sondern auch viele
kleine Betriebe, Direktvermarkter
und Gastronomiebetriebe bieten
„vegane“ Produkte und Speise an.
Quelle/Weitere Informationen
finden Sie unter: www.aid.de
Mobile App
„direkt:frisch“
der Salzburger
Direktvermarkter
Wo finde ich frisches Obst,
Gemüse, Milchprodukte,
Fleisch und Spezialitäten
aus der
Region? Die App
„direkt:frisch“ der
Salzburger Landwirtschaft
zeigt
auf einen Klick das
vielfältige Angebot
der Salzburger
Direktvermarkter.
Das gewünschte Produkt kann
einfach eingegeben werden und
schon werden Detailinformationen
zu Märkten
und Bauernhöfen
in der Umgebung,
sortiert nach Entfernung,
als Liste
und als Kartenansicht
angezeigt.
Die App ist in den
App-Stores von
Apple und Google
kostenlos erhältlich.
Süßstoffe verändern den Geschmack
Rillke
Mit Saccharin sollte umsichtig umgegangen werden.
Künstliche Süßstoffe wie Saccharin
& Co. haben eine
hohe Süßkraft und kaum Kalorien.
Es gib zwar Hinweise, dass
der Ersatz von Zucker durch Süßstoffe
bei der Gewichtsabnahme
helfen kann, jedoch verändert
die Aufnahme von Süßstoffen
die Geschmackswahrnehmung,
erklärt Susan Jebb, Professorin
für Ernährung und Gesundheit
an der Oxford Universität
in England. Jebb sprach sich im
Rahmen einer Diskussionsrunde
auf dem „Cheltenham Science
Festival“ für einen umsichtigen
Umgang mit künstlichen Süßstoffen
in der Ernährung aus. Denn
vor allem Kinder gewöhnen sich
sehr schnell an die extreme Süße
kalorienreduzierter Süßwaren,
Desserts und Getränke. Die natürliche
Süße von Früchten wird
nicht mehr wahrgenommen, was
zu einem verringerten Verzehr
von frischem Obst führen kann.
Doch kein Grund zur Sorge: Wird
die Ernährung wieder umgestellt,
findet der Gaumen zu einem
gesunden Geschmacksempfinden
zurück. Weitere Informationen
finden Sie unter: www.cheltenhamfestivals.com/science
Seite 6, 2/2016
Förderung
&
Hof Markt
Förderung von Erzeugerorganisationen im
Sektor Obst und Gemüse
Anerkannte Erzeugerorganisationen
(EO)
sowie Vereinigungen
von Erzeugerorganisationen
(VEO) für Obst und Gemüse
erhalten nach der Gemeinsamen
Marktorganisation Beihilfen der
Europäischen Union zur Finanzierung
eines genehmigten,
mehrjährigen operationellen
Programms (OP). Ziele dieser
Förderung durch die Union sind:
Förderung der Marktausrichtung
des Obst- und Gemüsesektors
Erhöhung der Angebotskonzentration
und Verbesserung
der Wettbewerbsposition der
Obst- und Gemüseerzeuger
Optimierung der Produktionskochen
und Effizienzsteigerung
in Produktion und
Vermarktung
Erhaltung und Steigerung der
Produktqualität
Verringerung von krisenbedingten
Einkommensschwankungen
der Obst- und Gemüseerzeuger
Ressourcenschonende Erzeugung
und Vermarktung
Folgende Kriterien sind zu
erfüllen, damit eine Erzeugerorganisation
anerkannt werden
kann:
Eine Mindestanzahl von
Erzeugern des Sektors Obst
und Gemüse bzw. Verarbeitungserzeugnisse
Obst und
Gemüse schließen sich zusammen.
Die Erzeuger müssen eine
gewisse Mindestmenge produzieren.
Die Initiative zur Gründung
der Erzeugerorganisation
geht von den Erzeugern aus.
Die Erzeugerorganisation verfolgt
zumindest eines der
oben genannten Ziele.
Die Haupttätigkeit der Erzeugerorganisation
besteht in der
Bündelung des Angebots und
der Vermarktung der Erzeugnisse
ihrer Mitglieder.
Die Erzeugerorganisation gibt
sich die Rechtsform einer
juristischen Person.
Sie erlässt eine Satzung mit
folgenden Kernbestimmungen:
Demokratische Struktur
• Einrichtung eines Betriebsfonds
zur Finanzierung der
Erzeugerorganisation
• Erzeuger dürfen für ein
Erzeugnis nur bei einer
Erzeugerorganisation sein
• Lieferverpflichtung für dieses
Erzeugnis an die Erzeugerorganisation
Sonstige Bestimmungen
• Die Erzeugerorganisation
muss die Sachkenntnis und
die technische Ausstattung
haben, um ihre Tätigkeit
wahrnehmen zu können. Sie
darf allerdings Tätigkeiten
auslagern.
Mindestanzahl an Erzeugern
und Mindestproduktion der
Erzeuger:
Eine Erzeugerorganisation
muss mindestens 20 Erzeuger
als Mitglied haben. Um als angeschlossener
Erzeuger zu gelten,
muss dieser über eine AMA-Betriebsnummer
verfügen, sowie in
dem betreffenden Jahr zumindest
500 kg eines Erzeugnisses,
für das die Erzeugerorganisation
anerkannt ist, produziert
und vermarktet haben. Letztendlich
muss der Beitrittsakt
des Erzeugers zur Erzeugerorganisation
schriftlich dokumentiert
sein und der Erzeuger muss über
einen gültigen Liefervertrag mit
der Erzeugerorganisation verfügen.
Ausnahmen: In Gebieten, in
denen es einen geringen Organisationsgrad
an Erzeugerorganisationen
gibt, genügt die Hälfte der
erforderlichen Erzeuger.
Mindestmenge der vermarkteten
Erzeugnisse der Erzeugerorganisation:
Die Mindestmenge ist über den
Wert der Waren festgesetzt und
beträgt 3,5 Millionen Euro. Diese
Umsatzzahl ist grundsätzlich
anhand des zuletzt verfügbaren
Wert der vermarkteten Erzeugung
zu ermitteln. Erzeugerorganisationen,
die die aufgrund des
geringen Organisationsgrades in
!
Da
wir von Hof&
Markt die Idee der
Erzeugerorganisationen gut
finden, wollen wir Projekte dieser
Art dahingehend unterstützen,
dass wir sie im Rahmen der
Zeitung redaktionell vorstellen.
Wir freuen uns auf Ihre „Erzeugergemeinschaften“,
die Sie
unter redaktion@hofundmarkt.at
einreichen
können!
ihrer Region die Mindestanzahl
unterschreiten dürfen, können
auch den Mindestumsatz unterschreiben.
Hinweis: Diese Informationen
geben den Stand vom Juli 2016
wieder. Gemäß Erlass des Bundesministeriums
für Land- und
Forstwirtschaft, Umwelt und
Wasserwirtschaft (BMLFUW)
LE.2.2.15/0041-II/7/2016 vom
09.05.2016 sind aktuell wegen
der herrschenden Marktsituation
keine neuen Erzeugerorganisationen
anzuerkennen. Zielsetzung
der Maßnahmen ist die Bündelung
des Angebots auf Erzeugerseite.
Der Osteria Club d‘Al Cappello präsentiert in Zusammenarbeit mit der Zeitung
„Hof&Markt“ die Verkostung regionaler Spezialitäten aus dem Ausseerland!
HOF&MARKT – die Zeitung für Direktvermarkter,
Marktfahrer und Heurigenbetriebe, lädt
zur Verkostung regionaler Spezialitäten aus
dem steirischen Ausseerland. Im Mittelpunkt
stehen dabei Spezialitäten von Saibling und
Forelle, das Fleisch von Almrindern und Wild,
edle Senfspezialitäten und natürlich BIO-Almbutter
und -Käse.
Osteria Club
d‘ Al Cappello
23. 11. 2016 ab 18.30 Uhr
Osteria Club d‘Al Cappello
7., Hermanngasse 30
Unkostenbeitrag (inkl. aller vorgesehenen
Getränke): Mitglieder des Osteria Club d‘Al
CAppello: freie Spende, Gäste: 25,– Euro
Die Clubküche bereitet typische Gerichte aus dem Aussseerland
zu, wie zum Beispiel:
Hausgemachter Hirsch-Schinken
Carpaccio vom Rehbock & Almrind
Gebackene Käseknödel
Ausseer Ursalzfisch
Lammbratwürste mit Sauerkraut
Gekochtes Schulterscherzel vom Almochsen mit Semmelkren
Gebackene Wildschwein- und Rehschnitzel mit Preiselbeeren
Ausseer Josefibraten
Den süßen Abschluss bilden ein aromatisches Wildkräuter-Sorbet,
unser beliebtes Kernöl-Parfait, eine herzhafte Schnaps-Suppe
mit Bauernkrapfen und die hausgemachte Ausseerland-Torte.
Selbstverständlich verkosten wir auch eine Auswahl edler
Schnäpse aus der Region.
Reservierungsanfragen bitte an: office@osteriaclub.com
Club-Mitglieder & können auch direkt online über die Buchungs-Funktion (bei den Terminen) auf der Homepage
www.osteriaclub.com reservieren.
Seite 8, 2/2016
Interview
&
Hof Markt
„Auf hohe Qualität setzen“
Interview mit Nationalrat Erwin Preiner (SPÖ), Sprecher für Landwirtschaft und ländlichen Raum
und Obmann des UNESCO Welterbevereins Fertö-Neusiedler See.
Von Katrin Schedler
Wie wird Direktvermarktung
innerhalb des
UNESCO Welterbe-Gebiets
gefördert?
Im Welterbegebiet selbst ist als
Hauptnaturprodukt seitens der
Landwirtschaft der Wein natürlich
im Vordergrund stehend. Bereits
die Kelten haben das Weinkeltern
in die Region gebracht. Im Seewinkel
– also im Großteil des Welterbegebietes
– hat der Weinbau
jedoch erst Mitte der 50er Jahre
begonnen. Es waren die größeren
Gemeinden wie Podersdorf
und Apetlon, die den Weinbau
flächenmäßig in einer größeren
Dimension betrieben haben und
dann Ende der 50er Jahre begonnen
haben, Selbstvermarktung in
Flaschen zu betreiben. Über Jahrzehnte
hat man auf zwei Schienen
gesetzt: Quantität primär und
dann Qualität. Der Weinskandal in
den 80er Jahren bewirkte schließlich
ein totales Umdenken. Bei den
Winzern zwangsweise, aber auch
bei den Konsumenten und auch
im Marketing. Seither setzt man
zu 100 Prozent auf Qualität. Dass
das Management des Welterbegebiets
die Direktvermarktung
dezidiert forciert, ist nur in einem
eingeschränkten Maße der Fall. Es
gibt auf internationaler Ebene das
sogenannte ViTour-Projekt. Wir
sind gerade dabei, dieses Projekt
mit Partnern auf neue Beine zu
stellen.
Zur
Person
Erwin Preiner lebt in Winden
am See/Burgenland und ist seit
1997 Bürgermeister der Gemeinde.
Er war Mitglied des österreichischen
Bundesrates und ist
bis dato Abgeordneter zum Nationalrat
(SPÖ). Seit der letzten
Nationalratswahl ist Preiner als
Sprecher für Landwirtschaft und
ländlichen Raum im Nationalrat
tätig. Zudem ist er Obmann
des UNESCO Welterbe Vereins
Fertö-Neusiedler See. „Regionale
Produkte müssen immer
den Vorzug haben gegenüber
Produkten, die von irgendwoher
kommen“, so Preiner.
Welche Rolle spielt
Obst und Gemüse in
der Region?
Die Gegend um Wallern, Pamhagen,
Tadten und St. Andrä gilt als
die Gemüsekammer Österreichs.
Auch der Obstanbau in kleineren
Bereichen nimmt immer
mehr überhand und nach wie
vor wird auch der Getreideanbau
im Seewinkel forciert. Mangalitzaschweine
und Rinderherden,
die sich auf den entsprechenden
Weideflächen herumtoben, prägen
das Landschaftsbild und
tragen unter anderem auch sehr
dazu bei, dass die Touristen das
Gebiet um den Neusiedler See
entdeckt haben. Gemüse wird
während des ganzen Jahres gezogen,
das hat es bis vor 20 Jahren
nicht gegeben. Da kommen die
diversen Fördermöglichkeiten
der Europäischen Union den
Landwirten direkterweise zu
Gute und das ist auch vernünftig
so, denn Gemüse aus der Region
ist eine Win-win-Situation. Es gibt
Ansätze, dass Direktvermarktung
und Regionalität immer stärker
gefördert werden aber in der
praktischen Umsetzung kommt
diese Fördermöglichkeit noch zu
kurz.
Die Zusammenarbeit
zwischen Direktvermarktern,
Gastronomie
und Tourismus funktioniert
im Seewinkel
vorbildlich gut. Wie kam
es dazu?
Gerd W. Sievers
NR Erwin Preiner
Es gibt immens starke landwirtschaftliche
Unterschiede zwischen
West- und Ostösterreich.
Wir haben den größten Teil
Österreichs bedeckt mit alpinen
Flächen, wo Getreide, Obst und
Gemüse bei Weitem nicht in dem
Ausmaß gedeihen wie beispielsweise
im klimatisch sehr bevorzugten
Gebiet um den Neusiedler
See. Zudem ist der See bis zum
heutigen Tage ein Tourismusanziehungspunkt.
Seitens der Gastronomie
hat man erst in den vergangenen
Jahren verstärkt den
Schritt zu den regionalen Produzenten
gesetzt. Mit der St. Martins
Therme & Lodge und der
Vila Vita sind zentrale Abnehmer
dieser regional erzeugten
landwirtschaftlichen Produkte
hochgekommen.
Wie kann man andere
Hotel- und Gastronomiebetriebe
dazu motivieren,
diesem Beispiel
zu folgen?
Neben der Eigeninitiative ist auch
die Politik gefordert. Es ist mir
gelungen, einen Antrag einzubringen,
in dem die Zusammenarbeit
zwischen Direktvermarktern,
Gastronomie und Tourismus
noch verstärkt durchgeführt werden
soll. Die Kooperationsmöglichkeiten
müsste auch insofern
intensiviert werden, dass die
regionalen Tourismusverbände
aktiver sein und offensiver in die
Vermarktung hineingehen müssen.
Für Obst- und Gemüsesorten
genauso, wie das bereits mit den
Weinen gemacht wird. Es wird
gegenwärtig das Programm der
ländlichen Entwicklung evaluiert,
wo 3,9 Milliarden Euro Fördergelder
von der Europäischen Union
in das gesamte Bundesgebiet
fließen, mit 50-prozentiger Kofinanzierung.
Das heißt, die Kofinanzierung
seitens des Bundes,
der Länder und der Gemeinden
macht wieder 3,9 Milliarden Euro
aus. Diese Gelder sind dazu da,
dass sie eben auch für eine intensivere
Kooperation eingesetzt werden
müssen. Denn es ist wesentlich,
dass man Arbeitsplätze auch
in der Landwirtschaft nachhaltig
schafft.
Welche Fördermöglichkeiten
gibt es für
Direktvermarkter?
Es gibt im Programm der ländlichen
Entwicklung die Möglichkeit,
dass es eine Förderung für
Erzeugergenossenschaften gibt.
Eine Mindestanzahl von Landwirten,
Gastronomie- und Tourismusbetrieben
können eine
Erzeugergenossenschaft bilden.
Dann gibt es auch für Marketingmaßnahmen
eine entsprechende
Förderung. In der Phase der
Evaluierung des Programms der
ländlichen Entwicklung müsste
man mehr Fördergelder auch
dafür bereitstellen. Wesentlich ist
auch, dass der Ausbau mit Breitbandinternet
in den ländlichen
Regionen schneller stattfindet.
Gelder sind vorhanden, diese
müssten zielgerichtet eingesetzt
werden.
Wir haben im Regierungsprogramm
der laufenden Periode
auf nationaler Ebenen dezidiert
verschriftlicht, dass ein Masterplan
für die ländlichen Regionen
erstellt werden muss. Dieser
beinhaltet unter anderem,
welche Möglichkeiten man im
Zuge der Direktvermarktung
hat und welche verstärkten Fördermöglichkeiten
es im Bereich
der Landwirtschaft, auch für
den biologischen Landbau, gibt.
Genauso wesentlich ist es, dass
wir gentechnikfrei im Anbau in
der Saatgutverwendung sind und
ich sage, es ist auch notwendig,
dass wir in nächster Zeit GVOfrei
in der Futtermittelverwendung
werden müssen.
Nachdem die beiden Dinge
sehr schwierig nachzuprüfen
sind, bin ich gegenwärtig auch
ein entschiedener Gegner, was
die TTIP betrifft.
Immer mehr Direktvermarkter
bieten ihre
Waren nicht nur auf
Märkten an, sondern
bieten auch gleichzeitig
Gastronomie an. Ist
dies eine Möglichkeit
zur Wertsicherung der
eigenen Produkte?
Als Landwirt sollte man auch
den Gedanken darauf legen,
dass man innovativ ist. Man hat
nur dann eine Chance, wenn
man nicht auf Massenware oder
Quantität setzt, sondern wenn
man sich spezialisiert oder versucht
Nischen herauszukristallisieren.
Es genügt nicht, nur ein qualitativ
hochwertiges Produkt zu
haben, sondern ich sollte auch
schauen, wie ich meine Produkte
möglichst gewinnbringend an
den Konsumenten bringen kann.
Würden Sie den Betrieben
raten, den Weg der
Internationalität zu
gehen? Wie wird sich
der Stellenwert von
Direktvermarktung in
den nächsten Jahren
entwickeln?
Ich hoffe, er wird sich insofern
verändern, dass sich auch die
Nachfrage der Menschen, die in
der Region wohnen und nicht
nur der Menschen, die Gast in
der Region sind, verstärken wird.
Sodass die Direktvermarkter, so
hoffe ich, positive Zukunftsperspektiven
und Aussichten haben.
Wir sind ein kleines Land und
ich bin davon überzeugt, dass die
Landwirtschaft in Österreich nur
dann eine Chance hat, wenn wir
auf hohe Qualität setzen, wenn
wir uns spezialisieren und das
heißt auch, dass wir über die nationalen
Grenzen hinwegschauen
müssen. Sich trauen aus der engeren
Umgebung hinauszufahren,
zum Beispiel auf Märkte, die in
Wien oder außerhalb Wiens liegen.
Klar ist natürlich auch, dass
ich was investieren muss, bevor
ich einen Input habe. Man muss
nur ein bisschen darüber nachdenken,
was man machen kann
und dann einfach probieren und
umsetzen.
&
Hof Markt
Kooperationen
Seite 9, 2/2016
Kurt-Michael Westermann
StarClub Neusiedler See
Eine Bühne der Besten der Region. Von Katrin Schedler
Der Zusammenschluss
mehrerer Produzenten
und Betriebe kann sich
auf eine Region sowie auf die
einzelnen Partner auf mehrere
Arten positiv auswirken. Es wird
nicht nur das zur Verfügung stehende
Know-how vergrößert, von
dem kleine Produzenten, Direktvermarkter
aber auch mittlere
und größere Unternehmen profitieren
können, sondern auch
die Aufmerksamkeit potentieller
Kunden kann gesteigert werden.
Durch einen gemeinsamen
Auftritt nach Außen können die
Vorzüge einer Region – seien es
die regionalen Produkte, Gastronomiebetriebe
oder Ausflugsziele
– auf eine Weise näher gebracht
werden, wie es einem einzelnen
Betrieb kaum möglich ist. Der
StarClub Neusiedler See ist so
eine Kooperation, die es sich zum
Ziel gesetzt hat, Direktvermarkter,
Gastronomie und weitere
Betriebe unter einer „Marke“ zu
präsentieren.
Die Liebe zur Region
Die Natur hat es gut gemeint mit
der Region Neusiedler See-Seewinkel
im Burgenland. Nicht
nur das besonders milde, pannonische
Klima und die vielen
Sonnenstunden, sondern auch
das abwechslungsreiche Freizeitund
Kulturangebot sowie die
regionalen Produkte locken das
ganze Jahr über Genießer in die
Region.
Um diese Einzigartigkeit
auch nach Außen zu zeigen und
den Qualitätstourismus in der
Region zu fördern, ihre Spitzenleistungen
anzubieten und sich
gegenseitig durch Vernetzungen
zu stärken, hat sich eine Auswahl
der 50 Besten der Region
Neusiedler See-Seewinkel unter
dem Namen „StarClub Neusiedler
See“ zusammengeschlossen.
Initiiert wurde der Club von der
St. Martins Therme & Lodge
in Frauenkirchen. Unter dem
Motto „Wir empfehlen nur die
Besten“ präsentiert der Club
eine Auswahl an Produzenten
feinster regionaler Kulinarik,
Gastronomiebetriebe, Winzer
der Neusiedler See Region, viele
der besten Hotel- und Beherbergungsbetriebe
sowie Freizeitund
Kulturattraktionen und
geht somit auf die Stärken der
Region bewusst ein. Seit 2012
besteht der Club und lädt dazu
ein, das pannonische Lebensgefühl
auf höchstem Niveau zu
erleben. „Was uns im StarClub
alle verbindet und auszeichnet,
sind die Liebe zu unserer
Region, die Achtsamkeit gegenüber
der Natur und die Leidenschaft
für Qualität. Die Zusammenarbeit
der Besten hilft, die
Besonderheiten der Region
touristisch noch vielfältiger und
intensiver erlebbar zu machen“,
erklärt Klaus Hofmann, Gründungsmitglied
und Obmann des
Vereins StarClub und Geschäftsführer
der St. Martins Therme
& Lodge.
Qualität in fünf
Kategorien
Die Mitglieder des Clubs sind
stolz darauf, Qualität, Lebensfreude,
Kulinarik und Gastlichkeit
der Region in einem
gemeinsamen Auftritt präsentieren
zu können. Produzenten
wie Erich Stekovics, der für seine
schmackhaften Paradeiser-Raritäten
bekannt ist, Norbert und
Peter Szigeti, deren sortenreine
Sekte und Frizzante-Spezialitäten
in jedermanns Munde sind,
oder auch Wolfgang Hautzinger,
der auf seinem Hof Fleisch- und
Milcherzeugnisse vom Schaf in
höchster Qualität herstellt, nutzen
das pannonische Klima, um
einzigartige Produkte zu erzeugen.
Einige der Mitglieder sind
Direktvermarkter und bieten ihre
Produkte „ab Hof“ an. Wie vielfältig
die burgenländische Gastfreundschaft
sein kann, zeigt sich
am abwechslungsreichen Angebot
an Beherbergungsbetrieben.
Ob im modernen Landhausambiente
des Birkenhofs, in der
Residenz Velich im Herzen des
Naturschutzgebietes Neusiedler
See-Seewinkel oder im denkmalgeschützten
Hotel Schandl
in der Freistadt Rust – für jeden
Geschmack ist etwas dabei. Für
das leibliche Wohl sorgen die
Gastronomiebetriebe des Star-
Clubs. Ihr Ziel ist es, die Einzigartigkeit
der Region schmeckbar
zu machen. In der Küche des
Gasthauses zur Dankbarkeit
werden die unterschiedlichsten
kulinarischen Schätze
des Seewinkels zu modernen
pannonischen Gerichten verarbeitet
und auch im Presshaus
weiß man die regionalen Produkte
zu schätzen. Dazu bringt
eine Auswahl der besten Winzer
im besonderen Mikroklima und
auf den Böden der Region international
prämierte Spitzenweine
hervor. Die edelsüßen Weine des
Weinguts Kracher sind genauso
kulinarische Botschafter wie die
Rotweincuvées und Weißweinspezialitäten
vom Weingut Umathum
oder die großen Weine mit
Tiefe, Struktur und Eleganz vom
Weingut Feiler-Artinger. Kulturund
Freizeitangebote wie das
Dorfmuseum Mönchhof oder
die Seefestspiele Mörbisch komplettieren
den StarClub.
Das Star-Logo
Das Logo des Clubs zeigt einen
Vogel, welcher den häufigsten
Vertretern der Familie der Stare
angehört.
Der Gedanke war, dem Verein
etwas Besonderes zu verleihen
und so entschied man sich für
einen „Club-Status“. Star-Clubs
gab es bereits mehrfach auf der
ganzen Welt, wobei jeder Club
traditionellerweise ein Maskottchen
hat. Der berühmteste Club
war jedoch „The Stork Club“ in
!
Sie
haben ebenfalls
einen Club, der
Regionalität fördert, oder
bilden Sie zusammen mit
anderen Direktvermarktern,
Marktfahrern etc. eine Gemeinschaft?
Wir freuen uns auf Ihre
Kooperation, die Sie unter
redaktion@hofundmarkt.at
einreichen
können!
New York, bei dessen Logo auch
zu erkennen ist, dass sich ein
Maskottchen mit Zylinderhut gut
ergänzen lässt. Das StarClub Logo
soll somit zum Schmunzeln anregen
und ist mit einem Augenzwinker
zu verstehen. Stare bewegen
sich in Schwärmen und so sollen
sich auch die besten Betriebe um
den Neusiedler See gemeinsam in
eine Richtung bewegen.
Immer wieder gibt es gemeinsame
Auftritte des StarClubs bei
Veranstaltungen. So wie beim
Gans Burgenland Festival in Rust
(14. bis 16. Oktober 2016) oder
beim Benefiz-Adventmarkt (17.
und 18. Dezember 2016) vor der
St. Martins Therme & Lodge.
Info
StarClub Neusiedler See
Obmann: Klaus Hofmann
Im Seewinkel 1
A-7132 Frauenkirchen
Tel.: +43 2172 20500
E-Mail: info@starclub.at
www.starclub.at
Seite 10, 2/2016
Messen
&
Hof Markt
Messen
Welser Herbstmesse
24
bis
25
Oktober
Autochtona
Messe Bozen
7
bis 9
Oktober
Natura Food
Lodz/Polen
27
bis
28
Oktober
Symposium „Prävention
durch Information“
Berlin
27
bis
30
Oktober
Wine, Food & Good Living
Helsinki/Finnland
5
bis
9
November
Alles für den Gast
Messezentrum Salzburg
30
bis
3
Agraria
Messegelände Wels
13
Nov.
bis
14
bio Österreich
Messe Wieselburg
16
bis
17
expoDirekt
Messe Karlsruhe
5
bis
6
Genuss pur on Tour
Bonn
18
bis
20
Slow Food Market
Messe Zürich
10
bis
13
Biolife
Messe Bozen
Dez.
November
November
November
November
November
Vom 7. bis 11. September
fand die Welser Herbstmesse
mit 735 Ausstellern
auf einer Ausstellungsfläche
von 90.100 m² statt. Zum ersten
Mal mit im Programm war der
neue Messebereich „Mein Hof“.
Dieser richtete sich vor allem
an landwirtschaftliche Direktvermarkter.
Die präsentierten
Lösungen reichten von der Herstellung,
Aufbewahrung, Kennzeichnung,
Verpackung über
Hygiene, Kühlung, Lagerung
bis zum Transport der Produkte.
Nach wie vor geht der Trend weiterhin
eindeutig hin zum Kauf
von regionalen Produkten direkt
ab Hof, da macht es nur Sinn,
dass auf die Bedürfnisse der bäuerlichen
Direktvermarkter mehr
eingegangen wird. Für Fragen
zur Logistik, der Vermarktung
von Produkten oder wie man
seine selbstgemachten Produkte
noch verbessern kann, standen
die Aussteller sowie Referenten
zur Verfügung. Praxisnahe
Vorträge, Präsentationen und
Workshops sowie Informationen
über Bierbrauen, Bienenstock für
tierschonende Honigproduktion,
Produkte in Szene gesetzt und
viele weitere Themen rundeten
das Messeangebot im „Mein
Hof“-Bereich ab.
Der Messebereich hat Potential
und könnte mit noch mehr Ausstellern
attraktiver für Direktvermarkter
werden bzw. diese
dezidiert auf die Messe locken.
Für die Zukunft wäre es wünschenswert,
dass die Bereiche
Hofcafé und Foodtruck ausgebaut
werden, zumal im Rahmen
der Messe auch das Streetfood
Festival neben der Messehalle
stattfand.
„Mein Hof“ war eine von
14 Themenwelten der Welser
Herbstmesse, die an den fünf
Tagen zu entdecken waren – für
Direktvermarkter war dies jedoch
sicherlich eine gute Gelegenheit,
sich über Neuheiten und Möglichkeiten
zu informieren, um
ihre Produkte in Zukunft noch
besser präsentieren zu können.
Die nächste Herbstmesse in Wels
findet von 5. bis 9. September
2018 statt. Ob „Mein Hof“ in
diesem Format wieder dabei sein
wird, bleibt abzuwarten. Möglich
ist auch eine Anbindung an eine
andere Messe oder „Ab Hof“ als
eigene Messe.
Auch für die Aussteller war
der „Mein Hof“-Bereich eine
Neuheit. Wie fällt das Fazit aus?
Hof&Markt hat nachgefragt.
Originalzitate einiger
Aussteller
„Die junge Messe war sehr breit
aufgestellt und hat unterschiedliches
Publikum angezogen. Für
die nächsten Jahre ist ein stärkerer
Fokus auf Direktvermarkter als
Messebesucher wünschenswert“,
so Fabian Egle vom Verpackungsstadl.
www.verpackungsstadl.at
„Die ‚Mein Hof‘ war für uns
eine gute Gelegenheit, neue Rexgläser
perfekt in Szene zu setzen.
Die kultigen Rexgläser sind Teil
einer bunten Retro-Markenwelt
und sind seit kurzem wieder
auf dem österreichischen Markt
erhältlich. Die Besucher konnten
allerhand Neuigkeiten rund
um Rexglas und Co. vom Müller
Glas-Team erfahren“, merkte
Erika Paul von Müller Glas & Co.
an. www.muellerglas.at
„Die Messeorganisation war
sehr bemüht. Bedauerlicherweise
war die Besucheranzahl
ein Desaster. Dies lag sicherlich
einerseits am Zeitpunkt der Veranstaltung
und auch am noch
sehr schönen Wetter“, lautet das
Fazit von Erich Baumgartner von
ebatec – Gewerbliche Spülmaschinen.
www.jemi.at
Info
Messe Wels GmbH
Messeplatz 1
A-4600 Wels
Tel.: +43 7242 93920
office@messe-wels.at
www.herbstmesse.at
Fotos: Michael Heinz
30. Nov. - 3. Dez. 16
Die Leitmesse für Landtechnik und Tierzucht
Nur in Wels -
Ackerbau
Bodenbearbeitung
Grünland
Tierzucht und
Tierschauen
&
Hof Markt
Märkte International
Seite 11, 2/2016
Mercat de Sant Josep, genannt: La Boquería
Mehr als 300 Marktstände bieten eine Fülle an Köstlichkeiten.
Text & Fotos: Gerd Wolfgang Sievers
Barcelona, eine Metropole
zwischen Tradition
und Moderne, hat
eine faszinierende kulinarische
Geschichte, die vor mehr als
2000 Jahren ihren Ursprung
hatte. Wie so oft gehen die
Anfänge auf die großen Zivilisationen
zurück, die einst den
Mittelmeerraum beherrschten.
So verdankt man beispielsweise
den Römern die Oliven und
das Olivenöl, den Griechen den
Wein oder den Arabern Reis
und allerlei Gemüse. All diese
Produkte sind bis heute Säulen
der katalanischen Küche. Hinzu
kommt eine einzigartige Lage
zwischen Pyrenäen und Mittelmeer,
welche der Stadt erlaubt,
auf eine Fülle an Fisch und
Meeresfrüchten gleichermaßen
zurückgreifen zu können, wie
auf Schinken, Wurstwaren und
Käse aus den Bergen. Diese Fülle
an Produkten erklärt, warum
die Küche Barcelonas eine der
reichhaltigsten und vielfältigsten
Europas ist.
Unverfälscht
Wer eine unverfälschte und
urtümlichere katalanische Küche
sucht, geht zum berühmten
Mercat de St. Josep, dem größten
Markt Spaniens. Es ist dies
unzweifelhaft einer der schönsten,
bestsortierten und beeindruckendsten
Lebensmittelmärkte
der Welt. Dem erstaunten Touristen
verschlägt es meist die Sprache,
der kundige Genießer denkt
nur an seinen Appetit, welcher
möglichst groß zu sein hat!
La Boquería, wie der Markt
im Volksmund heißt, steht auf
den Grundmauern eines alten
Mönchsklosters der Karmeliter
und blickt auf eine seltsame
Entstehungsgeschichte zurück,
welche genaugenommen wie ein
unwirkliches Märchen klingt.
Zwar gab es an diesem Abschnitt
der Ramblas bereits einen Markt,
als hier noch der Stadtrand lag,
doch es handelte sich nur um
einen kleinen Bauernmarkt.
Von diesem soll auch der Name
la Boquería herstammen, was
soviel bedeutet wie „Platz für den
Handel mit Ziegenbock-Fleisch“.
Doch erst im 19. Jahrhundert
konnte die eiserne Markthallen-Konstruktion
errichtet werden,
weil der Platz im wahrsten
Sinne des Wortes „freigelegt“
wurde. Ein ehemaliger Putschist
namens Juan Álvarez Mendizábal
wurde in seinem Londoner Exil
zunächst von den Vorteilen des
Liberalismus überzeugt, bevor
er 1835 nach Spanien zurückkehren
konnte und unter Königin
Isabel II. Finanzminister wurde.
Um den katastrophalen Staatshaushalt
zu sanieren, griff er zu
einem gleichermaßen einfachen,
wie drastisch-effektivem Mittel.
Er ließ kurzerhand die Kirche
enteignen und ihre unermesslich
erscheinenden Reichtümer
versteigern. Er machte sich dabei
die Tatsache zu Nutze, dass einige
extreme Anarchisten zuvor schon
begannen, Klöster niederzubrennen,
insbesondere in Barcelona.
So auch die beiden, auf dem
heute der Markt St. Josep steht.
Und daher befindet sich heute
an der Stelle, wo einst fromme
Mönche beteten, der Markt der
Boqueriá. Aber da Kirche und
gutes Essen schon immer im
Naheverhältnis standen, ist das
wohl schon in Ordnung so.
Heute ist die Boqueriá
Umschlagplatz für nahezu
alles, was das kulinarische Herz
begehrt, von frischen Meeresfrüchten
und Fischen über
Fleisch, Schinken und Wurstwaren
aller Art bis hin zu Käsen,
Milchprodukten, Pilzen, Obst
und Gemüsen aller Couleur und
Herkunft. Aber auch Delikatessen
wie Edelkonserven wie z.B.
die berühmten hueva de mújol
(getrockneter Kaviar von der
Meeräsche) oder mojama (gepökeltes
Thunfischfilet), Innereien
(von Kutteln bis Hammelhoden),
Hahnenkämme, Schnecken,
Seeigel oder Trüffel werden hier
feilgeboten. Selbstverständlich
kommt auch dem Bellota, dem
wertvollsten Schinken Spaniens,
eine prominente Bedeutung
zu. Kein Wunder, dass die
berühmtesten Küchenchefs von
Barcelona und Katalanien hier
genauso begeistert einkaufen wie
die Bevölkerung selbst.
Aber der Besucher kann hier
nicht nur aus einem Angebot
von mehr als 300 Marktständen
wählen, sondern sich auch in
einer der zahlreichen Taparias
kulinarisch delektieren. Ja, hier
findet man sie noch, die traditionellen
Gerichte wie pa amb
tomàque (Tomatenbrot), alioli
(im Original, ohne Ei zubereitet!),
gambas al ajillo (Knoblauchgarnelen),
navajas a la
plancha (Schwertmuscheln von
der Grillplatte), chipirones fritos
(Kleine frittierte Kalamare),
arròs amb conil (Reis mit Kaninchen),
busano (Herkuleskeulen),
caracoles con sobrasada (Schnecken
mit Paprikawurst), bacalao
(Stockfisch), tortilla (Eierkuchen),
escudella i carn d’olla (Katalanischer
Fleisch-Gemüse-Eintopf)
oder die in Nordspanien so
beliebten pies de cerdo (Gekochte
Schweinsfüße). Dazu trinkt man
Bier, Wein, Sidra und Cava in
derart beträchtlichen Mengen,
dass sich der Genießer unweigerlich
seinem Schlaraffenland
nahe fühlt und eigentlich gar
nicht mehr fortgehen möchte,
um ja keine Gaumenfreude zu
versäumen.
Info
Mercado de la Boqueria
La Rambla 91
Tel.: +34 933 182584
www.boqueria.info
Stände:
15 Lokale & Bars
56 Obst & Gemüse
50 Fleisch & Wurst
45 Fisch
34 Geflügel/ Eier
13 Spezialitäten
9 Gemischtwaren
8 Meeresfrüchte
6 Nüsse & Trockenware
6 Eingesalzene Fische
5 Innereien
4 Oliven & Konserviertes
4 Lebensmittel allgemein
3 Getreide & Hülsenfrüchte
1 Fertiggerichte
Seite 12, 2/2016
Bauernmarkt
&
Hof Markt
Steirische Schmankerl im Herzen von Graz
Der Kaiser-Josef-Markt ist für seine regionalen Bauernspezialitäten beliebt. Text & Fotos: Katrin Schedler
Die Strohkörbe füllen sich
langsam mit frischen
steirischen Äpfeln, buntem
Gartenpaprika, getrockneten
Käferbohnen, Kürbiskernöl,
Kübelfleisch, frischen Kräutern,
duftendem Bauernbrot, dem
einen und anderen Käse aus der
Region und wenn dann noch Platz
ist, darf ein Jungpflänzchen für
den eigenen Garten nicht fehlen.
Besonders in der warmen Jahreszeit
sind die Stände am Kaiser-Josef-Markt
bunt gemischt – sowohl
farblich als auch geschmacklich.
Hier findet jeder Gaumen ein
steirisches Schmankerl, das er am
liebsten an Ort und Stelle verspeisen
würde. Denn angeboten wird
von den „Standlern“ das, was auf
ihren Feldern und in den Gärten
wächst sowie regionale Produkte,
von Aufstrichen bis Sirupe, die
je nach Saison variieren – ein
typischer Bauernmarkt eben.
Vor sechs Uhr früh werden die
frischen Waren in Kisten oder
Strohkörben auf den Tischen
aufgebaut, schlicht und auf das
Wesentliche reduziert. Es braucht
auch nicht mehr, denn zum einen
hat man das Gefühl, Standler und
Einkäufer kennen sich ohnehin,
zum anderen sprechen die Produkte
für sich. Neben den vereinzelten
fixen Ständen prägen vor
allem die mobilen Marktstände
am Kaiser-Josef-Platz das Marktbild
– zu jeder Jahreszeit, bei
jedem Wetter.
Benannt ist der Platz nach Kaiser
Joseph II., aus Dankbarkeit,
denn er gewährte den Protestanten
Glaubensfreiheit. Einst
stand hier das erste protestantische
Bethaus, das nach Erlass
des Toleranzpatents in Graz
errichtet wurde, heute ziert die
evangelische Heilandskirche den
Platz. Bevor der Marktplatz seinen
Namen erhielt, war er bis ins
19. Jahrhundert als Holzmarktplatz
bekannt. Heute assoziieren
die Grazer und angereisten
Marktbesucher den Kaiser-Josef-Platz
mit echten steirischen
Genüssen, die täglich frisch von
den Bauern angeboten werden.
Viele Produkte des größten und
bekanntesten Markts stammen
aus biologischem Anbau. Unter
der Woche hat man die Möglichkeit,
gemütlich über den Platz
zu schlendern und die Auswahl
an steirischen Köstlichkeiten
in Ruhe zu begutachten und
auszuwählen, am Samstag hingegen
herrscht reges Markttreiben,
denn dann füllt beinahe
jeder Grazer, der etwas auf sich
hält, seine Taschen mit frischen
Schmankerln. Wie praktisch,
dass sich unmittelbar neben den
Ständen ein paar Gastronomiebetriebe
für eine Auszeit anbieten.
Beim Marktamt nachgefragt
Wie ist der Kaiser-Josef-Markt
aufgebaut?
Der Markt besteht aus dem sogenannten
Handelsmarkt, dabei
handelt es sich um fixe Marktstände,
und dem Produzentenmarkt.
Welche Zielgruppe
spricht der Markt an?
Vor allem Verbraucher, die
regionale Produkte schätzen,
kommen bei diesem Markt ganz
auf ihre Kosten.Von frischem
Brot über saisonales Obst und
Gemüse bis Fleisch und Käse
gibt es die unterschiedlichsten
Waren aus der Umgebung.
Welche Produkte bilden
den Schwerpunkt?
Auf dem Produzentenmarkt sind
nur aus eigener landwirtschaftlicher
Bewirtschaftung stammende
oder auf eigenem bzw.
gepachtetem Grund und Boden
gesammelte saisonale Gegenstände
zugelassen. Demnach
werden neben saisonalem Obst
und Gemüse auch Pflanzen,
Holz-, Korb- und Strohwaren
und einfache Kekse etc. angeboten.
Wie hoch sind die
Standkosten?
Für den Handelsmarkt 8,10 € je
m² und für den Produzentenmarkt
3,60 € pro Tisch und Tag.
Welche Größen gibt
es?
Das Ausmaß einer zuzuweisenden
Marktstandfläche darf auf
allen Märkten, mit Ausnahme
der Christbaummärkte, eine
Gesamtlänge von 16 Laufmetern
nicht übersteigen. Die
Gesamtfläche darf maximal 80
m² betragen.
Welche Voraussetzungen
müssen Marktfahrer
erfüllen?
Als Marktbeschicker zugelassen
sind landwirtschaftliche Direktvermarkter
aus Mitgliedsstaaten
der EU, die Waren aus dem eigenen
landwirtschaftlichen Betrieb
auf den Markt bringen. Zum
Nachweis der Selbsterzeugung
der feilgehaltenen Waren muss
der landwirtschaftliche Produzent
mit einem gültigen Produzentennachweis
ausgestattet sein.
Zudem ist ein Marktfahrer- bzw.
Handelsgewerbeschein notwendig.
Kann ein Stand auch
nur für einen Tag angemietet
werden?
Ja, beim Produzentenmarkt ist
das möglich.
Wie kann man sich um
einen Platz bewerben?
Auf den Handelsmärkten erfolgt
die Zuweisung der Marktstandflächen
mit schriftlichem
Bescheid von der Stadt Graz.
Die Zuweisung auf temporären
Märkten erfolgt durch mündliche
Anordnung des Marktaufsichtsorgans
nach der Reihenfolge
des Einlangens des
Ansuchens unter Berücksichtigung
einer allfälligen Reservierung.
Das Marktreferat kann
für Marktbeschicker, die Märkte
regelmäßig beziehen, Standplätze
reservieren.
Gibt es Strom- und
Wasseranschlüsse?
Ja, Strom- und Wasseranschlüsse
sind ausreichend vorhanden.
Wie werden Rabatte/
Sonderaktionen ausgeschrieben?
Das Marketing für den Markt
geht über den Verein „Gutes
vom Bauernhof“.
Ab wann darf aufgebaut
werden?
Der Handelsmarkt darf frühestens
30 Minuten vor Marktbeginn
bezogen werden, die Stände
für den Produzentenmarkt
bereits ab 4.30 Uhr.
Gibt es eine Interessengemeinschaft
der
Marktleute Kaiser-Josef-Markt?
Ja, das Landesgremium Steiermark
des Markt-, Straßen- und
Wanderhandels.
Info
Lage: Kaiser-Josef-Platz,
A-8010 Graz.
Öffnungszeiten: Montag bis
Samstag von 6 bis 13 Uhr.
Größe: Am Kaiser-Josef-Markt
befinden sich 24
fixe Marktstände, die der
Marktordnung unterliegen.
Zudem besteht der Produzentenmarkt
bei Vollauslastung
aus ca. 300 Produzenten.
Kontakt: Marktwesen der
Stadt Graz, Lagergasse
132, A-8020 Graz, Tel.: +
43 316 872 3291
&
Hof Markt
biologisch.at
Seite 13, 2/2016
Bio-Produkte an der Quelle kaufen
Österreichs größte Bio-Community zur Förderung eines ökologisch korrekten Lebensstils.
Bewusstsein in Sachen
„bio“ zu schaffen ist die
Leidenschaft von Silvia
Fischer. Vor über neun Jahren hat
sie das Internetportal biologisch.
at gegründet, das sie seitdem
gemeinsam mit ihrem Partner
betreibt. Die umfangreiche Website
bietet ein Bio-Verzeichnis von
Anbietern, die in Verantwortung
für Mensch, Tier und Natur
handeln und wirtschaften. Eine
Umkreissuche unterstützt dabei,
solche Anbieter im persönlichen
Umkreis zu finden. Darüber hinaus
informiert biologisch.at auch
laufend über Hintergrundthemen,
Neuigkeiten und vieles
mehr. Rund 15.000 Menschen
besuchen monatlich die Website,
die auch als Schnittstelle zwischen
Bioanbieter und Konsument
bezeichnet werden kann. Ökologisch
orientierte Unternehmen
können sich gratis eintragen,
zudem werden günstige Premium-Mitgliedschaften
angeboten.
Was war die Motivation
zur Erstellung von
biologisch.at?
Ich komme eigentlich gar nicht
aus der Öko-Szene. Ich habe
Medienwirtschaft studiert und
bei einigen Medienunternehmen
gearbeitet. Vor ca. 15 Jahren
konnte man sich URLs sichern
bzw. kaufen. Und ich habe
ge wusst, dass biologische Produkte
zum Trend werden. Also
hab ich mir die URL biologisch.
at gekauft, in der Hoffnung, sie
später teuer verkaufen zu können.
Das hab ich Gott sei Dank nicht
getan. Als ich mit meinem ersten
Kind in Mutterschutz war, hatte
ich die URL noch immer und ich
dachte mir, ich mach was draus.
Mein Partner ist IT-Profi und
kann, bezogen auf das Web, alles
umsetzen – das war bzw. ist natürlich
ein Vorteil.
Wie sahen die Anfänge
der Website aus?
Mein Partner und ich haben
beschlossen, mit einem Bio-Verzeichnis
gekoppelt mit einer
Umkreissuche zu starten – das
war auch die Zeit, als die Google-Maps
gerade populär wurden.
Ich hab dann sehr viel recherchiert,
wo man Bio-Läden und
Bio-Bauernhöfe findet und wir
konnten bald die Website mit
Verzeichnis und Umkreissuche
Gründerin Silvia Fischer hat das Internetportal vor
bereits neun Jahren ins Leben gerufen.
online stellen. Nach und nach
stiegen die Zugriffe und ich
wollte den BesucherInnen meiner
Website nicht nur Adressen
sondern auch wichtige Informationen
zur Verfügung stellen
wie z.B. Biokennzeichnung bei
Lebensmittel. Der nächste Schritt
war, regelmäßig News online zu
stellen und in weiterer Folge startete
auch BioTV, da Filmen schon
immer ein Hobby von mir war.
Was würden Sie gerne
mit dem Projekt biologisch.at
erreichen?
biologisch.at ist einerseits ein
Vermarktungsportal für ökologisch
orientierte Unternehmen
und zum anderen ein Konsumenteninformationsportal.
Ich
möchte damit erreichen, dass
Konsumenten in ihrem Umfeld
die gesunden und biologischen
Unternehmen finden, dass wieder
mehr an der Quelle gekauft
wird und natürlich liegt mir der
Erhalt der Klein- und Mittelbetriebe
sehr am Herzen.
Kann man irgendwie
bei biologisch.at
mitwirken?
Ja, sehr gerne! Wir suchen derzeit
ehrenamtliche Mitarbeiter
für die Redaktion
– umweltbewusste,
kritische
Menschen, die
gerne schreiben
oder eventuell
auch
Erfahrung mit
Kamera und Schnitt haben. Für
den Anzeigenverkauf suchen wir
Mitarbeiter auf Provisionsbasis.
Außerdem kann jeder bei uns
Aufklärungsarbeit leisten, indem
er ein fotoMULUC bei uns hochlädt,
welches auf der Startseite
publiziert wird. Der MULUC ist
das Maskottchen von biologisch.at
und fungiert als eine Art Umweltdetektiv.
Wie finanziert sich die
Website?
Ausschließlich durch die Einnahmen
von Premium-Mitgliedschaften
und Werbeschaltungen. Wir
finanzieren uns also nicht über
einen großen Sponsor oder einige
wenige große Werbekunden, sondern
über viele Klein- und Mittelunternehmer
und können so
unsere Unabhängigkeit wahren.
Wer ist die Zielgruppe
von biologisch.at?
Unsere Zielgruppe sind ökologisch
orientierte Menschen, die
biologische Unternehmen einer
bestimmten Branche oder in
ihrer Umgebung finden möchten
und natürlich all jene, die
Informationen zum Thema
gesundes und faires Konsumverhalten
suchen. Außerdem
natürlich auch die zahlreichen
Bio-Unternehmer, die
sich bei uns eintragen, sowie
viele Unternehmen aus dem
Bereich Handel, die immer
wieder auf der Suche nach
Die Website bietet ein Verzeichnis von Anbietern,
die nachhaltig für Mensch, Tier und Natur handeln.
neuen Bio-Produkten sind und
bei biologisch.at fündig werden.
Das Portal wird also auch stark
im B2B-Sektor genutzt.
Welche Voraussetzungen
braucht ein Unternehmen,
um auf der
Website einen Werbeplatz
zu bekommen?
Dadurch, dass wir alle Branchen
umfassen, ist es schwierig das
allgemein zu erklären. Bei den
Lebensmitteln ist es einfach, da
gibt es eine Bio-Lizenzierung, in
der Gastronomie auch. Bei Mode,
Kosmetik oder Möbeln gibt es die
verschiedensten Labels mit Zertifizierungskriterien.
Wir handhaben
das so, dass sich jede Firma
selbstständig bei uns eintragen
kann und wir überprüfen dann,
ob Sie wirklich die biologischen,
ökologischen bzw. nachhaltigen
Kriterien erfüllt.
Der MULUC ist das Maskottchen von biologisch.at
Welche Ziele haben Sie
für die Zukunft?
Zurzeit kommen nur diejenigen
auf unser Portal, die schon ökologisch
orientiert sind. Mein Ziel
ist es, eine breitere Masse zu erreichen.
„Ich alleine kann nichts
bewirken“ wollen wir nicht mehr
hören. Wir möchten das Bewusstsein
schaffen, dass das Handeln
jedes Einzelnen Auswirkungen
hat. Dass jeder Einzelne mit seinem
Konsumverhalten entscheidet,
was der Markt bietet. Wenn
man nicht möchte, dass massenweise
Pestizide auf unsere Äcker
und damit auf unsere Lebensmittel
gesprüht werden oder für
Tiere und Menschen lebensunwürdige
Verhältnisse herrschen,
dann muss man das nicht unterstützen
und kann bei fairen, regionalen
Bio-Betrieben einkaufen.
Ein oft gehörtes Argument, dass
dieser Konsumstil nicht leistbar
ist, stimmt nicht. Dazu gibt’s
unsere „14 Tipps für eine bessere
Welt“. Mit unserem Maskottchen,
dem Muluc, wollen wir auch
außerhalb des Webs Aufmerksamkeit
erzeugen und die Menschen
spielerisch zum Thema
führen. Seit kurzem gibt’s auch
ein eigenes Biomodelabel modamuluc
mit Shop in Wien, um die
Message nach außen zu tragen
und ein Umdenken in der Gesellschaft
zu forcieren. Wir haben
noch ganz viele weitere Ideen,
um diese Bewusstseinsbildung
voranzutreiben und sind zwecks
schneller Realisierung auch auf
der Suche nach Sponsoren, Partnern
und Mitwirkenden.
Info
biologisch.at
DI (FH) Silvia Fischer
Wolfersdorf 2
A-3061 Ollersbach
E-Mail: s.fischer@biologisch.at
oder office@biologisch.at
Tel.: +43 680 216 09 00
www.biologisch.at
Seite 14, 2/2016
Hofladen
&
Hof Markt
Hochprozentiges
aus dem Mühlviertel
Andrea Jungwirth
Im Hofladen der Familie Wiesinger stehen unverfälschte
Destillate im Mittelpunkt.
Von Katrin Schedler
Dekoration im
Hofladen
Einkaufen im Hofladen
liegt im Trend. Die
Konsumenten wollen
wissen, woher ihre Lebensmittel
kommen und wie sie produziert
werden. Für den Produzenten ist
es ein zweites Standbein, seine
Produkte direkt an die Frau oder
den Mann zu bringen. Doch
neben den rechtlichen Voraussetzungen
und den nötigen
Investitionen, ist die Gestaltung
des Verkaufsraumes ein nicht zu
unterschätzender Faktor für den
Erfolg des Ladens.
Bereits die Zufahrt und
der Außenbereich sind ausschlaggebend
für Erfolg oder
Misserfolg. Nur was den Käufer
bereits vor dem Laden
anspricht, verleitet ihn auch
einzutreten und etwas zu kaufen.
Ist der Eingangsbereich
bereits schmuddelig, sind
Gestecke verstaubt oder sind
die Zufahrten mit Erdklumpen
vom Feld oder gar Mist verschmutzt,
so hält dies vor allem
Städter ab, im Ab-Hof-Laden
einzukaufen. Ein liebevoll
gestaltetes Wohlfüllambiente
dagegen lockt auch spontane
Besucher und macht sie vielleicht
zu Stammkunden.
Gestaltungtipps
• Der Verkaufsraum sollte
leicht und sicher erreichbar
sein, am bestens barrierefrei
und auch mit Kinderwagen
sollte man gut einkaufen
können.
• Eine helle und freundliche
Atmosphäre lädt zum Verweilen
und Gustieren ein.
• Bestimmte Produkte lassen
sich durch gute Beleuchtung
besser in Szene setzen.
• Regale und Vitrinen sollten
sauber sein, die Produkte
ordentlich und ansprechend
präsentiert werden. Alte
offene Holzschränke für
Flaschen und Gläser oder
geflochtene Körbe für Obst
und Gemüse machen sich
immer gut.
• Je nach Produktgruppe lässt
sich die passende Deko finden.
Bei Sauerkraut zum
Beispiel das entsprechende
Holzfass oder ein paar
Krautköpfe, die Deko sollte
immer einen Bezug zum Produkt
herstellen.
• Der Laden darf aber auf keinen
Fall überladen wirken.
Weniger Deko ist oft sogar
besser!
• Produkte müssen in ausreichender
Menge vorhanden
und der Preis gut ausgeschildert
sein. Bei Obstkörben
kann der Preis auch auf
kleine Tafeln geschrieben
werden.
• Hübsche Flaschen und Gläser,
eventuell mit handbeschriebenen
Etiketten oder
Stoffdeckerl über dem Verschluss,
wirken ansprechend
und der Kunde ist sogar
bereit, dafür mehr zu bezahlen
als bei einer gewöhnlichen
Verpackung.
• Dekoration muss zur Jahreszeit
passen. Kürbisse im
Herbst oder frische Tannenzweige
im Winter, nichts
wirkt verstaubter als Weihnachtsdekoration
im März.
• Kleine Sachen werden auf
Tischen ordentlich präsentiert,
große Produkte auf
niedrigen Bänken oder im
unteren Bereich der Regale.
• Die Einrichtung sollte nicht
zusammengewürfelt wirken.
Einheitliche Tische und
Regale bilden die Basis. Das
eine oder andere besondere
Stück muss zum Inventar
passen, zum Beispiel ein alter
Bauernschrank, ein Apothekerschrank
oder auch eine
moderne Vitrine.
In Hirschbach – auch als die
Kräutergemeinde bekannt –
weiss man die Mühlviertler
Kostbarkeiten zu schätzen. Nicht
nur die wunderbaren Kräuter
machen die Region „schmeckbar“,
auch die unverfälschten
Schnäpse und Liköre spiegeln
das naturbelassene Landschaftsbild
wider.
Fernab von den viel befahrenen
Straßen befindet sich der
Grünlandbetrieb der Familie
Wiesinger. Bewirtschaftet wird
der Hof bereits in der zehnten
Generation von Rupert und
Brigitte Wiesinger, die neben
der Milchviehzucht mit eigener
Nachzucht im Laufe der Jahre
neue Standbeine entdeckten.
Knapp 12 ha landwirtschaftliche
Nutzfläche und gut 4 ha Wald
umfasst der Familienbetrieb.
Auf der geringen Ackerfläche
wächst vor allem Roggen, der zu
– für Hirschbach typisch – Kornbrand
verarbeitet wird. Der charakteristische
Brand dient nicht
nur als optimaler Basisalkohol
für verschiedenste Liköre und
Kräuterbrände, sondern ist auch
für sich ein Genuss – klassisch
ausgebaut oder im Eichenfass
gelagert. Wildbeeren, Stein- und
Kernobst, Kräuter und Früchte
– das, was die Natur bietet, wird
hier zu alkoholischen Köstlichkeiten
verarbeitet. Authentisch
und natürlich sollen die Endprodukte
sein und das sind sie
auch. Die Kräuter wachsen vor
der Türe, der Holunder selbst
gesammelt, das Obst reift auf der
Wiese und wartet nur darauf,
seine Bestimmung als hochprozentiger
Genuss zu finden.
Traditioneller Baustil
Am Hof befindet sich ein kleiner
Verkaufsladen. Hier können die
Produkte probiert und erworben
werden. Den Bezug zur Heimat
erkennt man gleich auf den
ersten Blick. An den Wänden
findet man den für das Mühlviertel
typischen Steinbloß-Stil.
Viele der alten Bauernhäuser
und Dreiseithöfe in der oberösterreichischen
Region weisen
diesen Stil auf, in jüngster Zeit
wird der Baustil bei Renovierungen
sogar wieder hergestellt. Die
Fassaden bekommen durch die
unverputzten Granitfeldsteine
die typische Optik aus hellen
und dunkeln Stellen.
Hell, übersichtlich und
freundlich eingerichtet ist der
kleine Hofladen und genauso
sollte es sein. Da fällt es bei der
großen Auswahl an Spezialitäten
schwer eine Wahl zu treffen.
Mühlviertler
Weidegans
Direkt neben dem Hofladen lassen
es sich ca. 50 Weidegänse gut
gehen. Noch bevor das Federvieh
zu sehen ist, verrät das aufgeregte
Geschnatter ihr Dasein.
Auf einer großen Grünfläche
bekommen die Tiere genügend
Auslauf, Futter und Wasser
und auch im neu gebauten Stall
kann Gans sich wohlfühlen. Das
Resultat: Dank der speziellen
Haltung und Fütterung ist die
Weidegans ein ganz besonderer
Leckerbissen von hervorragender
Qualität. Wer früh genug
dran ist, der kann sich die Gans
für den Martini- oder Festtagsbraten
reservieren lassen.
Info
Genussbrenner Wiesinger
Brigitte und Rupert Wiesinger
Oberhirschgraben 6
A-4242 Hirschbach
Tel.: +43 7948 350
Mobil: +43 664 4543090
www.genussbrenner.at
Katrin Schedler
&
Hof Markt
Maschinen
Seite 15, 2/2016
Der Vertikalgrill
Grillen wird immer
beliebter und moderner
und so verwundert
es wenig, dass gerade auf diesem
Sektor immer wieder Neuerungen
am Markt erscheinen. Eine
der sinnvolleren „Erfindungen“
ist der sogenannte Vertikalgrill.
Grundsätzlich ist das Vertikalgrillen
auch nicht neu – man
denke nur an Döner und Gyros.
Doch das Neue an diesem Gerät
ist, dass es für Henderln, Haxen,
Spießbraten und sogar Fische
eingesetzt werden kann. Wer
kennt es nicht, das lästige Klammern
bei Henderl-Spießen, das
meist dazu führt, dass der aus
dem Inneren des Henderls auslaufende
Saft die zuvor knusprig
gegrillte Haut wieder aufweicht.
Und Fische zu grillen war überhaupt
nur etwas für Spezialisten.
Doch mit dem Vertikalgrill wird
das Grillen zu einem einfachen
und praktikablen Vergnügen.
Tests überzeugten
Die Firma EKU-Großküchentechnik
hat zusammen mit dem
Produktentwickler Thomas
Lange den Vertikalgrill erfunden,
der sowohl bei der Bedienung
als auch bei den Grillergebnissen
bei unseren Tests vollauf
überzeugt hat. Im Vordergrund
steht vor allem das praktische
und einfache Handling: jedes
Grillgut wird einzeln auf einer
Tasse in den Grill geschoben,
was 1. das Kombinieren von
unterschiedlichstem Grillgut
möglich macht (es tropft nichts
mehr nach unten), 2. die Garzeit
für jedes Huhn und für jede
Haxe einzeln abgestimmt werden
kann – ohne jeden zusätzlichen
Aufwand und 3. das aufwendige
Aufspießen und Klammern
erspart.
Ein weiterer Vorteil sind die
Abtropfschalen – es gibt für jedes
Grillgut die passende Schale: für
Henderln, Enten, Stelzen, Spießbraten
und Fische (Sonderanfertigungen
möglich). Dadurch,
dass die Henderln beispielsweise
einzeln – wie beim Bierdosenhuhn
– auf einen Pflock aufgesetzt
werden, bleibt das Grillgut
nicht im eigenen Fett und das
Bratfett tropft nicht mehr auf
das darunter liegende Fleisch;
das Fett und der Bratensaft
tropfen in die Teller-Schalen
und werden hier aufgefangen.
So wird das Huhn perfekt knusprig
und dem Gast kann nach
Wunsch der Saft separat gereicht
werden oder man gießt den Saft
für kalorienbewusste Esser, die
fettarme Speisen bevorzugen,
einfach ab. Auch für die Hygiene
sind die Schalen von Vorteil, weil
die Reinigung wesentlich einfacher
ist als beim Horizontalgrill.
Jede Schale kann beliebig
bestückt werden, da jedes Segment
einzeln in den Grill gesetzt
und herausgenommen werden
kann, wenn es gebraucht wird
– man muss nicht mehr den
gesamten Spieß rausnehmen wie
früher. Zudem sind die Fächer
höhenverstellbar und können
dem einzelnen Grillgut angepasst
werden. Wenn ein Stück
verkauft ist, kann der Platz sofort
mit einem frischen bestückt werden
– sehr effizientes „slow-cooking“,
das so für den optisch
wichtigen guten Eindruck vor
dem Gast sorgt.
Das hohe Gewicht (je nach
Modell zwischen 110 und 140
kg) sorgt für die richtige Stabilität,
eine Rutschkupplung
verhindert das ungewollte Herausrutschen
der Grillschalen.
Der Vertikalgrill arbeitet mit
Starkstrom und verbraucht je
nach Modell zwischen 8,5 kw (2
Grillreihen à 6 Plätze), 12,5 kw (3
Grillreihen à 6 Plätze) und 16,5
kw (4 Grillreihen à 6 Plätze).
Wir empfehlen diesen Grill
für gastronomieorientierte
Heurigenbetriebe (Stelzen, Grillhuhn)
und Direktvermarkter mit
Hof-Restaurants (vor allem solche
mit eigener Geflügel- oder
Fischzucht). Da der Vertikalgrill
speziell für die Gastronomie entwickelt
wurde, sollte er auch hier
zum Einsatz kommen – soll heißen:
Für Betriebe mit begrenzter
Öffnungszeit oder relativ
wenigen Sitzplätzen wird er sich
aufgrund des recht hohen Einstiegspreises
wahrscheinlich zu
langsam rentieren, denn nach
groben Berechnungen amortisiert
sich das Gerät so richtig
erst ab der 2000sten Portion
Grillhuhn (berechnet mit 5,50
Euro/ Portion ½ Huhn).
Summa summarum überwiegen
aber unserer Meinung nach
die Vorteile des Vertikalgrills,
denn der extrem hohe praktische
Faktor des einfachen
Handlings macht aufwendige
Einschulungen auch bei ungelerntem
Hilfs-Personal nahezu
obsolet und die sehr gute Qualität,
der optische Reiz für den
Gast, die für einen Grill nahezu
perfekte Hygiene (bei richtigem
Handling ist der Vertikalgrill
praktisch immer sauber) sowie
die absolut überzeugenden
Grillergebnisse rechtfertigen die
höheren Anschaffungskosten.
Der Listenpreis für den Vertikalgrill
mit 3 Grillreihen beträgt
5.358 €. Spieße, Auflagen, Teller
und Spezialzange sind dabei
inkludiert.
Info
EKU Grossküchentechnik
GmbH
Am Schlag 30
D-65549 Limburg/Lahn
Telefon: +49 6431 900-0
E-Mail: info@eku-limburg.de
www.eku-limburg.de/
produkte/vertikalgrill/
EKU Grossküchentechnik GmbH
Die Nudelmaschine PN 100
Karl-Heinz Häussler GmbH
Haben Sie schon einmal
daran gedacht, Ihren
Kunden im Hofcafé,
auf Festen oder im Foodtruck
selbst kreierte Teigwaren anzubieten?
Die Nudelmaschine „PN
100“ von Häussler ist nicht nur
äußerst robust und pflegeleicht,
sondern ist auch einfach in der
Bedienung.
Und das Wichtigste: Sie stellt Pasta
in einer hochwertigen Qualität
her. Nudeln bestehen hauptsächlich
aus Hartweizengrieß und/
oder Weizen-Mehl und Eiern,
es können aber dank der stabilen
Ausführung auch schwere
Nudelteige aus Maismehl, Reismehl,
Kastanienmehl, Buchweizenmehl,
Vollkorngrieß mit oder
ohne Eier hergestellt werden.
Durch die Zugabe von verschiedenen
Zutaten wie Tomaten
oder Kräutern entstehen die
unterschiedlichsten Produkte.
Auch für Allergiker sind selbstgemachte
Nudeln geeignet, denn
Sie wissen, was drin ist und können
bewusst auf Kundenwünsche
eingehen.
Die Hof&Markt-Redaktion hat
das rund 1.650 Euro teure Gerät
getestet und für empfehlenswert
empfunden. Die Nudelmaschine
arbeitet sehr zuverlässig und die
Pasta wird von der Konsistenz
her exzellent. Das schöne Design
eignet sich sehr gut für Hofläden
(frische Pasta vor dem Kunden
herstellen) oder Foodtrucks;
hier empfehlen wir jedoch zwei
Maschinen – eine knetet, während
aus der anderen der fertige
Teig gepresst wird. Das
erhöht die Leistung und
macht das Ganze wirtschaftlicher.
Einen Nachteil hat die Maschine:
Es können maximal 1 Kilogramm
Mehl oder Grieß auf einmal verarbeitet
werden (das ergibt ca. 1,4
Kilogramm Nudeln). Die Leistung
ist demnach durchschnittlich
ca. 3 kg Nudeln/Stunde –
wobei es hier auch auf den Teig
und die Knetdauer ankommt (je
nach Teigbeschaffenheit plus/
minus 500 Gramm/ Stunde).
Im Lieferumfang enthalten
sind Messbecher, Reinigungsbürste,
Blindmatrize und eine
Standardmatrize für Spaghetti
(Nr. 5), zusätzliche Matrizen sind
lieferbar.
Noch ein Tipp: Wenn sich
der Erfolg der selbstgemachten
Nudeln eingestellt hat wird man
bald überlegen, auf eine größere,
leistungsfähigere Maschine
umzusteigen wollen. Für diesen
Fall bietet die Firma Häussler
an, dass beim Kauf einer neuen
Maschine das alte kleinere
Modell in Zahlung genommen
wird.
Info
Zur Maschine:
Maße BxTxH: 26x54x25 cm
Gewicht: 22,5 kg
Antriebsleistung: 0,37 kW,
Industriemotor
Anschlusswert: 230 V
Stundenleistung: ca. 3 kg
Nudelteig
Preis: ca. 1.650 Euro
Info:
Karl-Heinz Häussler GmbH
Nussbaumweg 1
D-88499 Heiligkreuztal
Tel.: +49 7371 93770
www.backdorf.de
Seite 16, 2/2016
Verpackung & Marketing
&
Hof Markt
Was ist Food Assembly?
Online bestellen, um die Ecke abholen.
Foto: The Food Assembly
Hinter dem Namen
Food Assembly (was
soviel wie „Lebensmittelversammlung“
heißt) steht ein
sozial und ökologisch orientiertes
Unternehmen, das mit neuen
Formen der Direktvermarktung
eine nachhaltige Lebensmittelherstellung
sowie eine zukunftsfähige
Landwirtschaft fördern
will. Das Ziel ist es, Kunden und
Erzeuger zusammenzubringen
und frische regionale Produkte
zu stärken. Und das funktioniert
folgendermaßen: Bauern können
ihre Produkte im Internetportal
www.thefoodassembly.
com anbieten und Konsumenten
können sich dann je nach
Angebot ihren Warenkorb online
füllen. Die Bestellung wird dann
nicht vom Bauern geliefert oder
dort abgeholt, sondern bei regelmäßigen
Veranstaltungen übergeben.
So treffen sich Landwirte,
Lebensmittelhandwerker
und Konsumenten persönlich.
Jede Assembly wird von einem
Gastgeber betreut, der regelmäßig
den Bauernmarkt organisiert
und das Angebot an Produkten
auswählt. Unterstützt wird er
dabei vom Food-Assembly-Team.
Von den Produzenten dürfen
ausschließlich die eigenen, selbst
angebauten bzw. verarbeiteten
Produkte aus einer Entfernung
von 150 km (in begründeten
Ausnahmefällen 250 km) angeboten
werden. Das Konzept,
bei dem mit einem wöchentlichen
Bauernmarkt bäuerliche
Familienbetriebe und Endverbraucher
in direkten Kontakt
gebracht werden, stammt
aus Frankreich. Mittlerweile gibt
es jedoch europaweit Assemblies
– Tendenz steigend.
In Österreich hat die Assembly
noch keinen Standort. Für
Direktvermarkter wäre das
jedoch eine weitere interessante
Möglichkeit, ihre Produkte zu
vermarkten und den Kontakt mit
den Kunden zu pflegen.
Info
www.thefoodassembly.com/de
Na Logo
Mit dem richtigen Einsatz eines Logos lässt sich einiges erreichen.
Wer kennt sie nicht, die
bekannten Logos von
großen Unternehmen
wie Coca Cola oder Apple.
Das sind zwei Beispiele, dass
Unternehmen erfolgreich am
Markt agieren, weil sie bekannt
sind. Einerseits aufgrund eines
traditionellen Hintergrundes,
andererseits aber auch durch
ihre Logos. Man unterscheidet
bei Logos zwischen drei Varianten:
einer Wortmarke (nur
Schrift), einer Wort-Bildmarke
(Schrift plus Grafik) und einer
Bildmarke (nur Grafik). Um das
beste Ergebnis zu erzielen, sollte
sich der Unternehmer für eine
Wort-Bild-Marke entscheiden,
da die beiden Komponenten
auch getrennt voneinander eingesetzt
werden können (z. B. nur
die Bildmarke auf den Produkten,
auf Rechnungen Wort- und
Bildmarke).
Warum ein Logo?
Der Einsatz eines Logos ist
keine Spielerei oder Liebhaberei,
sondern reines Marketing.
Durch die Wiederholung auf
den Produkten erkennt der
Konsument das Unternehmen
wieder. Im Falle eines erfolgreichen
Geschäftsabschlusses
und Zufriedenheit des Kunden
kommt es dadurch zu einer positiven
Erfahrung. Um die Professionalität
des eigenen Betriebes
darzustellen, muss das Logo
auch professionell gestaltet
sein. Ansonsten wirkt es laienhaft.
Um ein gutes Ergebnis zu
erreichen, muss der Unternehmer
keine große Werbeagentur
engagieren, kleine Betriebe und
Einzelunternehmer sind ebenso
Profis in der Gestaltung.
Ein weiterer Vorteil der Beauftragung
eines kleinen Unternehmens
ist die individuelle Betreuung
und das Heranführen an
das richtige Endergebnis. Dies
gestaltet sich einfacher, wenn
der Auftraggeber nur einen
Ansprechpartner hat.
Wichtiger Tipp: Bei der
Beauftragung eines Grafikers
oder einer Werbeagentur sollte
der Auftraggeber darauf achten,
dass nach Fertigstellung
des Logos die Nutzungsrechte
an den Auftraggeber übergehen.
Somit ist gewährleistet, dass das
Logo jederzeit und überall ohne
weitere Kosten eingesetzt werden
kann. Das geistige Eigentum
verbleibt allerdings laut Gesetz
immer beim Entwickler.
Info
Ein Logo sollte
• hohe Wiedererkennbarkeit
haben,
• einfach gehalten sein,
• markant sein,
• wenig Farben haben,
• auch in geringer Größe
erkennbar sein,
• in Farbe, Graustufen und in
Schwarz-Weiß funktionieren,
• stark vergrößerbar sein,
• Bezug zu der Art des
Betriebs oder den Namen
haben.
&
Hof Markt
Rechtliches
Seite 17, 2/2016
Lebensmittel landen zu schnell im Abfall
Essen zu verschwenden,
ist in der heutigen Zeit
eigentlich ein Frevel.
Alleine in Österreich werden
schätzungsweise 500.000 Tonnen
Lebensmittel pro Jahr weggeworfen.
Schuld daran sind wir
genau genommen alle miteinander.
Es beginnt mit Produktionsnormen
am Feld, wo bis zu 30
Prozent der Ernte einfach am
Feld liegenbleiben, weil die Feldfrüchte
zu groß, zu klein oder
einfach nur gekrümmte und
gebogene „Wunderlinge“ sind.
Es geht weiter mit dem Handel,
der nur optisch einwandfreie
Ware akzeptiert und bereits
Lebensmittel vor dem Ablauf des
Mindesthaltbarkeitsdatums entsorgt.
Und es endet beim Kunden,
der gerne nach Optik einkauft,
Waren nicht ideal lagert
und den richtigen Umgang mit
Lebensmitteln verlernt hat.
So werfen vor allem jüngere
Menschen original verpackte
Waren weg, obwohl das Produkt
noch in Ordnung ist, aber
das Mindesthaltbarkeitsdatum
gerade überschritten wurde.
Ohne die Verpackung, wie bei
Joghurt etwa, zu öffnen und sich
auf die eigenen Sinne zu verlassen,
landet es in der Mülltonne.
Zuerst riechen und anschließend
kosten, ob das Lebensmittel noch
in Ordnung ist, wäre was die Vernunft
und der Respekt vor der
Umwelt gebieten würden. Wer
auf Nummer sicher gehen will,
kann das Produkt ja erhitzen.
Das Mindesthaltbarkeitsdatum
macht schon Sinn, damit
der Kunde weiß, wie lange
Geschmack, Konsistenz und
Haltbarkeit jedenfalls gewährleistet
sind. Es ist aber kein Wegwerfdatum.
Es bedeutet nicht,
dass das Produkt danach verdorben
ist. Bei Camenbert, Speck
oder süßsauren Produkten führt
es sich ad absurdum. Denn erst
nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum
sind diese Produkte erst
richtig gereift und schmackhaft.
Auf jedem verpackten Produkt,
außer Frischobst und
-gemüse, Essig, Speisesalz,
Zucker und Getränken mit
einem Alkoholgehalt von zehn
oder mehr Volumenprozenten,
muss das Mindesthaltbarkeitsdatum
angegeben sein. Ist das Produkt
abgelaufen, darf es aber mit
entsprechender Kennzeichnung
noch verkauft werden. Anders
sieht es beim Verfallsdatum aus.
Es wird für leicht verderbliche
Produkte wie Faschiertes oder
Frischfisch angegeben. Nach
dessen Ablauf darf das Produkt
nicht mehr verkauft werden.
§
Monat,
Info
Korrekte Angabe des Mindesthaltbarkeitsdatums
Die Angabe erfolgt in „mindestens
haltbar bis…“, wenn
der Tag angegeben wird, die
Bezeichnung „mindestens haltbar
bis Ende…“, wenn Monat
oder Jahr genannt werden. Ist
die Haltbarkeit des Produktes
weniger als drei Monate, werden
Tag und Monat angegeben,
liegt sie zwischen drei und 18
Monaten, wird das Monat und
das Jahr genannt.
Liegt die Haltbarkeit darüber,
so wird nur mehr das Jahr
angegeben.
Mit der Angabe „mindestens
haltbar ...“ ist entweder das
Datum selbst oder die Stelle,
an der es in der Etikettierung zu
finden ist, anzugeben. Das Datum
ist in der Reihenfolge Tag,
Jahr zu schreiben.
Richtiges Etikettieren
Das Produkt muss gut sein, die Etiketten richtig.
Fischseite ist
Urprodukt
Der Konsument will
immer wissen, was er
kauft – was drin ist, muss
draufstehen. Doch Etiketten dienen
nicht nur der Information
über das Produkt, sie können
auch Werbebotschaften bis zum
Kunden nach Hause tragen. Um
das zu gewährleisten, muss der
Name, die Adresse und – wenn
vorhanden – das Logo des Herstellers
prominent zu sehen sein.
Wer technologisch am neuesten
Stand ist, druckt auf die Etiketten
auch einen QR-Code, der
zum Beispiel auf die Homepage
oder noch besser direkt zu einer
Online-Produktbeschreibung
führt. Ein solcher Code lässt
sich leicht kostenlos im Internet
erstellen. Einer der Anbieter
ist www.qrcode-generator.de.
Hier gibt es viele Möglichkeiten
der Information an die Kunden.
Rechtliche Aspekte
Etiketten sind kleine nützliche
Werbeflächen, sie müssen
aber auch den gesetzlichen
Bestimmungen standhalten.
Die EU-Kommission hat 2011
die EU-Verordnung über die
Information der Verbraucher
über Lebensmittel veröffentlicht.
Die Verordnung betrifft die allgemeine
Kennzeichnung und
die Nährwertkennzeichnung
von Lebensmitteln. Folgende
Lebensmittel müssen gekennzeichnet
werden:
• Lebensmittel, die für Endverbraucher
bestimmt sind,
einschließlich solche, die von
Anbietern von Gemeinschaftsverpflegung
abgegeben werden
und
• Lebensmittel, die für Anbieter
von Gemeinschaftsverpflegung
bestimmt sind.
Sie müssen unter anderem
• die Bezeichnung des Lebensmittels,
• die Zutaten,
• die Nettofüllmenge und
• das Mindesthaltbarkeitsdatum
tragen.
Ausnahmen bestätigen wie
immer die Regel. Bei einigen
Lebensmitteln verzichtet der
Gesetzgeber mangels ausreichendem
Platz auf den Etiketten etwa
auf die Angabe der Nährwerte
(z.B. Lebensmittel in Verpackungen
oder Behältnissen, deren
größte Oberfläche weniger als
25 cm 2 beträgt).
Ausnahmen gibt es weiters
bei Verpackungen oder Behältnissen,
deren größte Oberfläche
kleiner als 10 cm 2 ist.
Genauere Angaben zu den
Kennzeichnungen und deren
Ausnahmen gibt es beim Bund
für Lebensmittelrecht oder bei
der Wirtschaftskammer, Sparte
Industrie, Nahrungs- und
Genussmittelindustrie.
Info
wko.at
www.bll.de/de/lebensmittel/kennzeichnung
Die Vermarktung von
Urprodukten laut Urprodukteverordnung,
wie der
Verkauf von Fisch und Fleisch
von landwirtschaftlichen Nutztieren
und von Wild (auch
gerupft, abgezogen, geschuppt
im Ganzen, halbiert, bei Rindern
auch gefünftelt) löst keine
zusätzliche Beitragspflicht bei
der SVB aus, sondern ist mit
der pauschalen Beitragsermittlung
abgegolten. Werden
Fische oder Fleisch darüber
hinaus weiter be- oder verarbeitet,
führt dies zu zusätzlichen
Sozialversicherungsbeiträgen.
Strittig war in einem aktuellen
Fall, ob die Vermarktung von
Fischseiten der Urproduktion
oder der Be- und Verarbeitung
zuzuordnen sei. Bei Fischseiten
handelt es sich laut Lebensmittelkodex
um in der Längsrichtung
zerteilte, von der Rückengräte
befreite Fischhälften
ohne Kopf mit Haut in einem
Stück wie gewachsen, auch mit
Kiemenknochen/-knorpel und
Schwanzknochen/-knorpel. Im
entscheidungsrelevanten Fall
erfolgte die Zerteilung der
Fische in Längsrichtung sowie
die Entfernung der Rückengräte
und der (an dieser anhaftenden)
Bauchgräten in einem
einzigen Arbeitsschritt. Der
Verwaltungsgerichtshof stützte
sich in dem Erkenntnis auf die
Anwendbarkeit der Urprodukteverordnung
und stellte klar,
dass es sich bei den halbierten
Fischen um Urprodukte handelt.
Quelle: www.lko.at, alle Angaben
ohne Gewähr.
Katrin Schedler
Seite 18, 2/2016
Portrait
&
Hof Markt
Die vielen Gesichter des Kürbis
„Grünes Gold“ und innovative Spezialitäten vom Kürbishof Koller.
Text & Fotos: Katrin Schedler
Anfang Herbst gleicht
die Steiermark einem
kleinen Paradies. Auf
den Feldern reifen die steirischen
Äpfel zu saftigen Früchten
heran und die Trauben an den
Weinreben wecken Vorfreude auf
den neuen Jahrgang. Morillon,
Sauvignon Blanc, Schilcher und
Co. prägen das steierische Landschaftsbild
und sind untrennbar
mit der Region verbunden. Die
kulinarische Trilogie wird von
einem kleinen runden Gewächs,
welches botanisch gesehen zu den
Beeren gehört, komplettiert: dem
Kürbis. Auf den weitläufigen
Feldern wachsen die unzähligen
gelb rot bis grüngesprenkelten
„Plutzer“ bis Ende September
heran, einige von ihnen gehören
Johann Koller.
Kürbis und Kunst
Produkte
„Grünes Gold“ und hochprozentige Spezialität
Steirisches Kürbiskernöl g.g.A.
Dass es sich um ein echt steirisches Produkt handelt, garantiert
die grün-weiße Banderole, welche die Verpackung
ziert. Es dürfen ausschließlich Kürbiskerne der Kürbisgattung
Steirischer Ölkürbis Cucurbita pepo var. styriaca aus
geografisch definierten Regionen verwendet und in heimischen
Ölmühlen nach traditionellen Herstellungsverfahren
gepresst werden. Johann Koller lässt sein Öl wöchentlich
frisch pressen und füllt es sowohl in Lichtschutzflaschen zu
1 Liter, 0,5 Liter und 0,25 Liter als auch in Weissblechdosen
zu 1 Liter, 0,5 Liter und 0,25 Liter ab. Die Öldosen werden
auf Wunsch personalisiert, als kleines Mitbringsel eignet
sich das 0,1 Liter große „Punkerl“. Durch seinen einzigartigen
Geschmack – einem Duett aus Nuss und feinen Röstaromen –
eignet sich das Öl zum Verfeinern verschiedenster Gerichte in der kalten
und warmen Küche. Keinesfalls sollte das Kernöl zu stark erhitzt
werden. Das Öl enthält viele gesunde Spurenelemente, Mineralien
sowie wichtige Vitamine und ist reich an ungesättigten Fettsäuren.
Kürbiskern-Brand
Höchstens 100 Liter werden von dem exklusiven Kürbiskern-Brand
produziert. Basis dieses Brandes bilden die Kürbiskerne,
was man riechen und schmecken kann. Der exotische
Brand zeichnet sich durch seine feine Note von Röstung und
Nuss sowie einem weichen Abgang aus. Der Alkoholgehalt
beträgt 40 Vol.-%. Die Spezialität wird in der edlen Steingutflasche
(0,5 Liter) und Glasflasche (4 cl und 2 cl) angeboten.
In der Oststeiermark, genauer
gesagt in Weinberg an der Raab/
Fehring, befindet sich das Kürbisatelier
Koller, das sowohl Verkostungs-
und Verkaufsraum als
auch Atelier ist. Hier dreht sich
alles um den Kürbis: Kürbiskernpesto,
Kürbis-Chutney, Kürbis
süß-sauer, Kürbisschmalz, Kürbis-Konfitüre,
Kürbiskern-Brand,
Kürbiskern-Likör und natürlich
das „Grüne Gold“ der Steiermark
– das Kürbiskernöl – können mit
Blick über das steierische Hügelland
probiert werden. Gleichzeitig
werden im alten Kellergewölbe
eines ehemaligen Stallgebäudes,
welches 2009 neu eröffnet wurde,
immer wieder Exponate von regionalen
Künstlern zum Thema
„Kürbis“ präsentiert.
Kürbis wird bei Familie Koller
seit rund 30 Jahren angebaut,
allerdings wurde das gewonnene
Kürbiskernöl zum Eigengebrauch
produziert und nur wenige Auserwählte
kamen in den Genuss
des dunkelgrünen Öls. Das
änderte sich jedoch, als
Johann Koller der Panzerbeere
mehr Aufmerksamkeit
schenkte. Seit 1999 steigerte
der ehemalige Bundespolizist
nicht nur die Produktion
des charakteristischen Kürbiskernöls
kontinuierlich, sondern
produziert zusammen mit
Josef Fürnschuss auch die unterschiedlichsten
Spezialitäten auf
Basis von Kürbis(kernen). In der
Küche des Landgasthauses Fürnschuss
in Kirchbach werden laufend
neue Produkte gemeinsam
entwickelt, das Sortiment orientiert
sich dabei am Geschmack
der Konsumenten, welcher von
Zeit zu Zeit variiert. Gut 70.000
Gebinde stellt Johann Koller jährlich
aus Kürbis(kernen) her, der
Fokus liegt dabei auf dem Steirischen
Kürbiskernöl g.g.A.. Lediglich
5 Prozent von der Gesamtmenge
an angebauten Kürbissen
sind Speisekürbisse, der Rest sind
Steirische Ölkürbisse.
Steirisches Original
So wie auch beim Wein ist der
Boden, auf dem die Kürbisse
wachsen, ein wichtiger Faktor
für die Qualität. Der Cucurbita
pepo var. styriaca bevorzugt sandig-lehmige
Böden und gedeiht
am besten bei einem Klima aus
Wärme und Feuchtigkeit. Wenn
sich die Steirischen Ölkürbisse,
deren Anbau ausschließlich im
traditionellen Gebiet der südlichen
Steiermark sowie dem südlichen
Burgenland und Teilen
Niederösterreichs erfolgt, gelborange
verfärbt haben, ist es an
der Zeit, die wertvollen Kerne aus
der Kürbisfrucht zu holen. Wann
genau der richtige Zeitpunkt
dafür ist, ist von Saison zu Saison
verschieden, Johann Koller
erntet seine Kürbisse meist recht
spät – diese Jahr Mitte bis Ende
September. Auf dem Feld noch
wird die Frucht in kleine Stücke
gebrochen. In einer „Trommel“
werden die Kerne vom Fruchtfleisch
getrennt, die Fruchtreste
verbleiben als Dünger am Feld,
die Kerne werden gewaschen
und getrocknet. Bei ungefähr
17 Grad Celsius lagert Johann
Koller die Kerne, eine Begasung
gegen Ungeziefer ist somit nicht
notwendig. Ungefähr ein Jahr
können sie so auf Vorrat gelagert
werden.
Regionales
Zusammenspiel
Nicht nur bei der Kreation und
Produktion von neuen Produkten
setzt der kreative Kürbisbauer auf
Zusammenarbeit, sondern auch
bei der Herstellung des „Grünen
Goldes“. 5 bis 7 Hektar bewirtschaftet
Koller selbst, die restlichen
Kürbiskerne stammen von
ausgewählten Partnern aus der
Region. Vor dem Pressen werden
die schalenlos wachsenden Kerne
geröstet, was den Geschmack
des Öls wesentlich beeinflusst,
gepresst werden die Kerne nur
einmal. Für einen Liter Kür-
biskernöl werden in etwa 2,5
Kilogramm Kerne von 20 bis 30
Kürbissen benötigt, Johann Koller
lässt für sein Öl zwischen 20
und 30 Tonnen Kerne pro Jahr
pressen. Je nach Nachfrage wird
das dickflüssige, dunkelgrüne Öl
mit rötlichen Reflexen wöchentlich
frisch gepresst und abgefüllt.
Im Kürbisatelier bietet Johann
Koller kommentierte Verkostungen
an, bei entsprechendem
Wetter lässt sich zudem auf der
überdachten Terrasse der Ausblick
über die angrenzenden
Weinreben und die Umgebung
genießen. Kleinere Gruppen
werden auf Wunsch sogar mit
frisch zubereiteten Kürbisnudeln
mit Kürbiskernpesto und
einem Glas Wein verwöhnt. Die
Produkte vom Kürbishof Koller
werden direkt im Atelier sowie in
ausgewählten Delikatessenläden
rund um den Globus angeboten.
Zudem sind die steierischen
Spezialitäten auf verschiedenen
Veranstaltungen wie dem Steiermarkdorf
oder dem Genussfestival
im Wiener Stadtpark zu
finden und werden über das
Internet vertrieben.
Info
Kürbishof Koller
Weinberg an der Raab 78
A-8350 Fehring
Tel.: +43 3155 3414
www.kuerbisatelier.at
Inhaber: Johann Koller.
In enger Zusammenarbeit
mit regionalen Betrieben
produziert Koller seit 1999 die
verschiedensten Spezialitäten
aus Kürbis(kernen).
Mitarbeiter: Variiert, 1-2
Personen.
Fläche: 5 bis 7 Hektar.
Verarbeitete Ware: 20 bis 30
Tonnen Kürbiskerne im Jahr;
70.000 Gebinde (Öl, Chutney,
etc.).
Produziert werden: Steirisches
Kürbiskernöl g.g.A.,
Kürbiskernpesto, Knabberkerne,
Schmalzdelikatessen, Kürbis-Chutney,
Kürbis süß-sauer,
Kürbis-Konfitüre, Kürbisnudeln,
Kürbiskern-Brand und
Kürbiskern-Likör.
Im Kürbisatelier werden
kommentierte Verkostungen
angeboten. Die Produkte werden
ab Hof, in ausgewählten
Delikatessenläden sowie übers
Internet vertrieben.
&
Hof Markt
Portrait
Seite 19, 2/2016
Biologisch – Aus Liebe zum Wein
Das Weingut Arkadenhof Hausdorf setzt auf Bio-Wein.
Von Katrin Schedler
Nördlich der Donau
befindet sich an der
Spitze des Weinbaugebiets
Wagram im Bezirk Tulln
die Gemeinde Großriedenthal.
Hektik und Stress scheint es
hier nicht zu geben, wohl aber
vinifizierte Köstlichkeiten, die
darauf warten entdeckt zu werden.
Das zumindest lassen die
Reben, die das Landschaftsbild
prägen, erahnen. Großriedenthal
hat sich als Schauplatz des
jährlich stattfindenden internationalen
Weinbautages einen
Namen gemacht und blickt auf
eine lange Weintradition zurück.
Mitten in Neudegg, eine der
Katastralgemeinden, befindet
sich das Weingut der Familie
Hausdorf. Schreitet man durch
das Eingangstor, offenbart sich
ein geschichtsträchtiges Anwesen.
Seit fast 200 Jahren ist der prachtvolle
Arkadenhof in Familienbesitz.
Wein- und Ackerbau wurde
im Arkadenhof schon immer
betrieben, vor allem aber wurden
zahlreiche Tiere gehalten.
Nachhaltige
Landwirtschaft
Maria und Harald Hausdorf
haben den Hof vor über 25 Jahren
übernommen und bauten
Info
Weingut Arkadenhof Hausdorf
Neudegg 6
A-3471 Großriedenthal
Tel.: +43 2279 7214
www.hausdorf.at
Inhaber: Harald und Maria
Hausdorf.
Fläche: 50 Hektar Ackerfläche,
8 Hektar Rebfläche und 8
Hektar Rebfläche für Speisetrauben
(zusammen mit dem
Wein- und Obsthof Schneider).
Mitarbeiter: Familie + Erntehelfer.
Produkte: Weiß-, Rot- und
Schaumwein, Traubensaft,
Chutneys und Fruchtaufstriche
sowie Wagramer Nüsse.
Ein Teil des Weins geht an die
Firma Georg Rösner Vertriebs
GmbH, wo der Bio-Wein zur
Herstellung von „Bio-Vini“-Fruchtgummis
verwendet
wird.
Vertrieb: Die Weine werden
direkt im Arkadenhof sowie
über das Internet angeboten.
Zudem findet man die biologischen
Weine auch im Biofachgeschäft
„Bio am Platz“ in
Tulln.
nicht nur nach und nach mehr
Wein an, sondern stellten auch
im Laufe der Jahre den Betrieb
vollständig auf Bio um. Heute
bewirtschaftet die Familie 50
Hektar Acker- und 8 Hektar Rebfläche
sowie zusätzliche 8 Hektar
Rebfläche für Speisetrauben
(zusammen mit dem Wein- und
Obsthof Schneider). Dabei werden
weder umweltbelastende
chemisch-synthetische Stickstoffdünger,
leicht lösliche Phosphordünger,
chemisch-synthetische
Pflanzenschutzmittel noch chemischen
Herbizide zur Bodenpflege
eingesetzt. Stattdessen
werden ausschließlich Substanzen
verwendet, die in der Natur
vorkommen. Im Vordergrund
steht die optimale Harmonisierung
zwischen Boden, Pflanzen,
Tier und Mensch. Durch den
Verzicht von Herbiziden und
bestimmter Pflanzenschutzmittel
wird ein wesentlicher Beitrag
zur Erhöhung der Biodiversität
im Ökosystem Weingarten
erreicht. „Als wir 1995 unseren
Arkadenhof auf Bio umstellten,
haben uns alle davon abgeraten.
Es ist viel mehr Aufwand für viel
weniger Ertrag und schlussendlich
viel weniger Gewinn, wollte
man uns abschrecken. Doch wir
sind anderer Meinung. Unsere
Passion ist Wein und Natur“, so
die Familie Hausdorf.
Natürlich und
regional-typisch
Produziert wird, was dem Winzer-Quereinsteiger
Harald
schmeckt. Für die Region typisch
wird dem Grünen Veltliner
jedoch die meiste Aufmerksamkeit
geschenkt. Ungefähr 4 Hektar
nimmt die Rebsorte für sich
in Anspruch und wird klassisch,
als auch im Barrique ausgebaut.
Die Rieden Wadenthal, Spielberg
und Riesmein befinden sich
ca. 20 Kilometer entfernt von
Tulln. Hier reifen die Trauben,
bis sich der natürliche und regional-typische
Geschmack voll
entfaltet hat. Tiefgründige und
charaktervolle Weine, geprägt
von den Bodenverhältnissen und
Lagen, sind das Ergebnis. Da die
Qualität der Weine wesentlich
von der Arbeit im Weingarten
abhängt, wird nicht nur nach
den gesetzlichen Vorgaben und
Richtlinien von Bio-Produkten
gearbeitet, sondern es werden
auch zusätzliche Maßnahmen
für gesundes, hochwertiges
Traubenmaterial ergriffen. Aus
diesem Grund experimentiert
die Familie gerade mit neuen
Rebsorten und baut als vorbeugende
Maßnahme gegen
unerwünschte Krankheiten,
Pilz- oder Schädlingsbefall auch
eine Piwi-Rebsorte (sogenannte
pilzwiderstandsfähige Rebsorte)
an, den Cabernet Blanc, dessen
Widerstandsfähigkeit gegen
Mehltau hervorragend ist.
Klassiker, Raritäten
und Spezialitäten
Neben dem Cabernet Blanc, von
dem nur sehr wenig produziert
wird, findet man auch Frühroten
Veltliner, Roten Veltliner,
Riesling und einen Gemischten
Satz aus Riesling, Chardonnay
und Roten Veltliner im Weißweinsortiment
des Weinguts
Arkadenhof Hausdorf.
Die Rotweine Pinot Noir,
Zweigelt und der Cuvée aus
den Trauben Roesler und
Zweigelt präsentieren sich
fruchtbetont. Ein Rosé
sowie der erfrischende Bio
Perlwein und der weiße
Traubensaft machen das
Getränkesortiment komplett.
Aus den Früchten vom eigenen
Garten stellt Maria Hausdorf verschiedenste
Chutneys und Aufstriche
her – selbstverständlich
sind auch diese zu 100 Prozent
biologisch. Die Nuss war und
ist selbstverständlicher
Begleiter der Winzer und
des Weins im Wagram.
Die Bio Walnüsse findet
man in den Regalen des
Verkostungs- und Verkaufsraums
im Arkadenhof,
eingelegt in
Olivenöl oder geröstet,
gesalzen und mit Chili
verfeinert.
Kunst und Wein
Elias Wakonigg
Elias Wakonigg
Produkte
Grüner Veltliner ONE 2015
Der klassische Grüne Veltliner ist der erste Wein von Juniorchef
und Jungwinzer Moritz Hausdorf. Pfeffrig-würzig, vollreif
und gehaltvoll mit gelb-grünen Noten und mineralischem
Akzent präsentiert sich der Weißwein. Wer einen vollmundigen
Grünen Veltliner gegenüber einem leichten bevorzugt, der
wird seine Freude an dem Wein haben. Der trocken ausgebaute
„One“ eignet sich vor allem als Speisebegleiter für deftige Gerichte.
Der Alkoholgehalt liegt bei 13,5 Vol.-%.
Wagramer Nuss
Die eigenen Bio-Walnüsse aus dem Garten werden
zu „Walnüsse in Olivenöl“ und „Chili Nüssen“ verarbeitet.
Durch ihren besonders intensiven Geschmack
ist die für den Wagram typische Nuss ein idealer
Wein-Begleiter. Die Walnüsse werden geröstet und
gesalzen, bevor sie in griechischen Mani Bio Olivenöl
eingelegt werden. Zum Knabbern eignen sich vor
allem die Chili Nüsse, die geröstet, gesalzen und mit
Chili verfeinert werden.
Maria Hausdorf ist
nicht nur für die fruchtigen
Aufstriche verantwortlich,
sondern sie
ist auch für die Etikettengestaltung
zuständig.
Jede der Magnum-Weinflaschen
ist mit einem handgemalten
Flaschendesign (auf
Seide gemalt) verziert. Immer
wieder finden im Arkadenhof
Ausstellungen statt, bei dem
die kunstvollen Etiketten
ausgestellt werden. Am
16. Oktober 2016 findet
der nächste Tag
des offenen Ateliers
statt, dort werden auch
Naturfotografien von
Matthias Hausdorf
ausgestellt. Auch sonst
finden regelmäßig
Veranstaltungen rund
um den Wein, wie beispielsweise
der Weinherbst
oder Weinfrühling,
statt.
Katrin Schedler
Katrin Schedler
Seite 20, 2/2016
Fleisch & Wurst
&
Hof Markt
Paté „selbst gemacht”
Es kommt darauf an, was man hineingibt.
Text & Foto: Gerd W. Sievers
Die Bezeichnung Paté
kann unter Umständen
zu Missverständnissen
führen. Grund dafür ist, dass
man unter „Pasteten“ genau
genommen in Teig eingebackene
Spezialitäten aus Fleisch, Fisch,
Geflügel, Pilzen oder Gemüsen
versteht. Aber im Französischen
nennt man auch verschiedene,
mehr oder weniger fein gehackte
oder faschierte Fleischmassen,
die anschließend gebraten oder –
wie im folgenden Rezept im Glas
eingekocht – werden, Paté; wobei
die Paté meist rustikal und grob
ist, aber auch durchaus feiner
sein darf.
Bei der Paté kann man zusammenmischen,
was man will
(sofern man sich an die rechtlichen
Bestimmungen der Bezeichnungen
hält). Das hat natürlich
einerseits den Nachteil, dass es
erlaubt ist, die Massen zu „strecken“,
andererseits hat das aber
auch den Vorteil, dass der Kreativität
und der Phantasie in der
Wurstküche kaum Grenzen
gesetzt sind. Es kommt halt – wie
fast immer – darauf an, was man
hineingibt, wie man abschmeckt
und wie sorgfältig gearbeitet
wird.
Paté enthält in Frankreich
fast immer einen Teil Leber,
der ihr nicht nur den typischen
Geschmack verleiht, sondern
auch für die feine Konsistenz
sorgt – es gibt zwar auch regional
einige Paté-Rezepte ohne Leber,
doch diese sind weit weniger charaktervoll.
Das Grundkonzept hinter
allen Paté-Rezepten dieser Art ist
immer das gleiche: man nimmt
eher fettes Fleisch (in der hier
vorgestellten Variante „à la maison“
ist das fast immer Schwein,
in Regionen mit Gänsezucht
auch Gans oder Ente) faschiert
dieses nach Belieben grob oder
feiner (bei der Varianten maison
meist grob), vermischt dieses mit
einem Anteil gehackter, faschierter
oder gewürfelter Leber (vom
selben Tier, oder regional auch
mit fois gras) und verarbeitet
diese Masse mit Eiern, Alkohol
(Wein, Portwein, Armagnac &
Co) sowie Kräutern und Gewürzen
nach Lust und Laune. Das
klingt zunächst ein wenig nach
Resteverwertung, was die Paté
nach Hausmacherart in gewisser
Weise ursprünglich sicher
auch war. Heute aber sieht man
das anders und die Paté soll vor
allem von Fantasie, Handwerk
und gutem Geschmack zeugen.
Es ist also keineswegs unwichtig,
welche Zutaten verarbeitet
werden – noch viel wichtiger ist
aber, wie sie zusammengestellt
und gewürzt werden. Das nachfolgende
Rezept ist ein einfaches,
sehr traditionelles Grundrezept
aus der bäuerlichen Kultur,
das von einer deutlichen Zwiebel-Knoblauch-Armagnac-Note
geprägt wird. Man kann es nach
Herzenslust abwandeln und seine
Paté mit frischen oder getrockneten
Kräutern aromatisieren (in
Frankreich liebt man beispielsweise
Paté mit Kräutern der
Provence, mit einer deutlichen
Thymian-Note oder mit Wacholder
und Rosmarin-Geschmack)
oder mit Gewürzen aller Art,
wobei Piment, Wacholder, Anis
und Fenchel als klassisch gelten
– beliebt ist auch die Gewürzmischung
Quatre-épices (Vier
Gewürze: Ingwer, Muskat, Nelke,
weißer Pfeffer), welche sogar den
Beinamen „Pasteten-Gewürz“
trägt. Und genauso kann beim
Alkohol alles aus Bar und Keller
hergenommen werden, was dem
guten Geschmack dienlich ist.
Armagnac – wie im hier angegebenen
Rezept – gilt als der Klassiker,
aber auch Cognac, Grappa,
Portwein, Whisky, Rum, Sherry
& Co leisten hervorragende
Dienste. Eine Einlage ist bei der
Paté allerdings nicht erwünscht,
denn diese ist den Terrinen vorbehalten.
Trotz aller Rustikalität
beweist eine gute Paté vor allem
auch eines: sie gehört zu den
herzhaftesten und vielseitigsten
Genüssen, die man sich aufs Bauernbrot
schmieren kann. Dazu
handgerührter Dijon-Senf sowie
ein paar Cornichons und fertig ist
eine einfach gute Delikatesse, die
sich im Sortiment eines Hof-Ladens
besonders wohl fühlt!
Rezept
Le Pâte à l’armagnac
(à la maison)
Für etwa 30 Gläser von je
250g Inhalt
uu5 kg frischer Schweinebauch
(ohne Schwarte
und Knochen)
uu1,5 kg frische Schweineleber
uu200 g Schweineschmalz
uu200-250 ml Armagnac
uu6-8 gelbe Zwiebeln (je
nach Größe)
uu15-20 Knoblauchzehen
(auch gerne etwas mehr!)
uu6-8 Eier (je nach Größe)
uu30-40 g Piment d’Espelette
(scharf) oder Cayennepfeffer
uu20 g Pfeffer, frisch gemahlen
(kann auch weggelassen
werden)
uu50-60 g feines Meersalz
Schmalz – gesünder als
sein Ruf
Schmalz von Schwein oder
Gans hat es schwer. Seit tierische
Fette als ungesund abgestempelt
wurden und Margarine
und andere pflanzliche Fette als
bessere Lebensmittel gelten, gibt
es kaum noch jemanden, der
Schmalz oder Butter mit gutem
Gewissen isst. Was vor allem die
Werbeindustrie verteufelt hat,
wird jetzt wieder ins rechte Lot
gerückt. Denn sogenannte „gute
Fette“, also Pflanzenöle und Margarinen,
sind zum Kochen sogar
schlechter
geeignet als
die tierischen
Fette.
Gerade zum
Frittieren, Herausbacken
oder
scharfen Anbraten
ist Schmalz gut geeignet,
da es hitzestabil ist. Auch
die Fettzusammensetzung, besonders
von Freilandtieren, ist viel
besser als manche glauben. So ist
Schmalz von Weidegänsen reich
an Ölsäure
und kann
fast mit
Olivenöl
konkurrieren.
Zu
einer gesunden
Mischkost
gehört auch das Schmalz,
hin und wieder das
Grammelschmalz am Brot und
vor allem Schmalz zum Kochen,
wenn höhere Brattemperaturen
erwünscht sind.
Bis zum Gefrierpunkt gekühltes Bauchfleisch und Leber
erst grob würfeln und anschließend durch die mittlere
Scheibe des Fleischwolfs treiben. Geschälte Zwiebeln
und Knoblauchzehen hacken und in Schweine schmalz
goldbraun rösten, anschließend abkühlen lassen. Zwiebel-Knoblauch-Schmalzgemisch
zusammen mit den
Eiern sorgfältig in die Fleischfarce einarbeiten. Will man
eine feine Masse, so wird ein zweites Mal mit der 2mm
Scheibe gewolft.
Die sterilen Gläser mit etwas Armagnac ausspülen (den
Armagnac nicht wegschütten, sondern zur Farce gießen).
Die Farce mit restlichem Armagnac, Piment, Pfeffer
und Salz kräftig würzen. Danach die Farce in die Gläser
füllen (1-2cm Rand belassen) und gut festdrücken,
danach verschließen (Gläser mit Schraubverschluss am
besten bis zum Einkochen auf den Kopf stellen).
Traditionell werden die Gläser beschwert in große
Töpfe oder Einkochtöpfe geschichtet, und komplett
mit Wasser bedeckt eingekocht – ab dem Zeitpunkt wo
das Wasser kocht rechnet man 3 Stunden bei 95 Grad.
Im Einkochwasser auskühlen lassen. Heute werden die
Gläser natürlich auch im Rational oder Autoklav eingekocht.
Wichtig ist: die Paté vor Gebrauch mindestens
1-2 Monate im Kühlen reifen lassen.
&
Hof Markt
Fleisch & Wurst
Seite 21, 2/2016
Pinzgauer Rind
Idealbild einer „schönen Kuh“.
Von Gerd W. Sievers
Der Pinzgau mit seiner
traumhaften Lage am
Fuße des Nationalparks
„Hohe Tauern“ ist die Heimat des
Pinzgauer Rinds, eine der wenigen
autochthonen Rinderrassen
Österreichs. Obwohl die Rasse
weltweit – so z.B. in Brasilien,
den USA, Canada, Australien
oder Südafrika – anzutreffen ist,
so ist sie dennoch bedroht: weltweit
gibt es von ihr kaum mehr
als 10.000 Stück Vieh. Für viele
Menschen stellt das Pinzgauer
Rind das „Idealbild einer Kuh“
dar. Die kastanienbraune Zeichnung
mit den weißen Applikationen
(insbesondere der weiße
Rücken und der weiße Bauch)
ist typisch für eine der schönsten
Rinderrassen der Welt.
Exzellente
Fleischqualität
Im Pinzgau selbst werden sie
heute als Zweinutzungstier
(Fleisch- und Milchwirtschaft)
gehalten, in früheren Zeiten
auch als Dreinutzungstier (mit
Last- bzw. Zugaufgaben). Man
nimmt an, dass das Pinzgauer
Rind auf die Zeit der Kelten
zurückzuführen ist (Ahnen des
Pinzgauer kamen um 800 v. Chr.
mit den Kelten in die Hohen Tauern),
welche die durch natürliche
Auslese äußerst widerstandsfähige,
robuste, fruchtbare und
anpassungsfähige Rasse bereits
genutzt haben. Heute interessiert
man sich freilich nur mehr für
das exzellente Fleisch der Tiere,
insbesondere die Kälber liefern
Rinderzuchtverband Salzburg
ein ausgesprochen hochklassiges
Fleisch, weil sie in natürlichen
Verbänden mit der Mutter aufwachsen
dürfen. So leben die
gesunden Tiere in einer intakten
Umwelt, obendrein sind sie
extrem anpassungsfähig und für
das harte Leben in den Bergen
wie geschaffen. Seine Vorzüge in
Sachen Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit
werden ihm aber
gleichzeitig zum Verhängnis: Es
gibt für Höfe, welche sich auf
die Milchwirtschaft spezialisiert
haben, zu wenig Milch (obwohl
die Milchleistung durchaus
ansprechend ist) und für Höfe,
welche sich auf die Fleischproduktion
konzentrierten wiederum
zu wenig Fleisch, wenngleich
dieses ausgesprochen hochklassig
ist. Das Pinzgauer Rind ist also
nicht wirklich derart spezialisiert,
wie es heute in den meisten
Betrieben gewünscht wird. Aber
in der Fleischqualität besitzt das
Pinzgauer Rind aufgrund seiner
Unverfälschtheit besondere Vorteile!
So zeigen die Laborwerte,
dass das Fleisch der Rinder etwas
fetter und mit gutem intramuskulärem
Fett ausgestattet ist.
Die Tiere werden artgerecht
auf ihren heimischen Höfen
in Kleinstherden gehalten und
dürfen dann den ganzen Sommer
über auf den saftigen und
kräuterreichen Almen des Nationalparks
ihre Sommerfrische
verbringen. Und so sorgen die
schönen Kühe auch noch für
ein idyllisches Landschaftsbild
– denn was wäre eine Bergwanderung
ohne Almen mit friedlich
grasenden Kühen? Weitere
Informationen finden Sie unter:
www.pinzgauerrind.at und
www.rinderzuchtverband.at
Verzicht auf Ferkelkastration
Wie Eberfleisch am Markt bestehen könnte.
Von Gerd W. Sievers
Gerd W. Sievers
Über ein Verbot der Ferkelkastration
wird laut
nachgedacht. Aber Verbot
hin oder her, schon aus ethischen
Gründen wird in Zukunft
vermehrt Eberfleisch zur Verfügung
stehen, denn es ist für
die Tiere sicher besser, wenn sie
„echte Kerle“ bleiben könnten.
Doch Landwirten und Verarbeitungsbetrieben
ist das Risiko zu
hoch, dass geschlechtsreife Tiere
einen unangenehmen Geruch,
den berüchtigten Ebergeruch,
bilden, der auch auf das Fleisch
übergeht und Konsumenten
abschreckt. Kein Wunder also,
dass sich zahlreiche Forschungen
mit der Ebermast beschäftigen
um das Problem der sogenannten
„Stinker“ zu lösen. Der Ebergeruch
setzt sich aus mehreren Komponenten
zusammen; wichtigste
Faktoren sind das Geschlechtshormon
Androstenon, welches in den
Hoden gebildet wird, sowie das
Skatol, ein Abbauprodukt aus dem
Darm, das in niedriger Konzentration
aber auch bei weiblichen
Tieren oder Kastraten vorkommt.
Wie viele Tiere betroffen sind, ist
schwierig zu ermitteln und hängt
von Rasse, Fütterung, Haltung
aber auch von den Menschen, die
die Geruchsbestimmung vornehmen,
ab. Realistisch Zahlen gehen
von ein bis fünf Prozent aus. Aber
nicht nur für das Tier, sondern
auch für den Landwirt wäre der
komplette Verzicht auf Kastration
langfristig ein Vorteil: er spart Zeit
und er wird eine ungeliebte Arbeit
los – und noch etwas: Eber zeigen
eine wesentlich bessere Futterverwertung,
denn sie brauchen weniger
Futter, um die gleiche Menge
Fleisch anzusetzen.
Ebergeruch erkennen
und selektieren
In Deutschland werden bereits 5 %
aller männlichen Schweine unkastriert
gemästet. Mittels Fütterung,
Zucht, Haltung und selektiertem
Sperma von Ebern, die weniger
Ebergeruch vererben sind große
Fortschritte gemacht worden. Wo
sichtlicher Nachholbedarf besteht
sind die Schlachthöfe, denn die
Geruchserkennung bei der Verarbeitung
ist zuweilen schwierig und
kann genau genommen nur von
Fachpersonal durchgeführt werden;
speziell geschulte Mitarbeiter
stehen am Schlachtband und testen
das Material auf Ebergeruch
– den kann nur eine menschliche
Nase und keine Maschine erkennen.
Erfolgsversprechende
Wurstwaren
Es bleibt also die Frage bestehen,
wie man im Fall der Fälle den
Ebergeruch wegbekommt bzw.
übertünchen könnte, um eine
für den Verkauft geeignete Ware
zu erzeugen. Wirksamstes Mittel
wäre das Erhitzen von Fleisch auf
120 Grad. Weil weder Androstenon
noch Skatol hitzebeständig
sind, könnte man somit auch
stark belastetes Material für den
Genuss tauglich machen – da
viele Fleischerzeugnisse pasteurisiert
(85 Grad) bzw. sterilisiert
(120 Grad) werden, würde sich
die Geruchsfrage gar nicht mehr
stellen. Auch mit Rauch oder
Gewürzen wie Muskatnuss, Kümmel,
Koriander oder Kräutern
wie Majoran, Oregano, Rosmarin
und Salbei lässt sich Ebergeruch
maskieren. Lebensmitteltechnologen
empfehlen daher Produkte
aus dem typischen Fleischerhandwerk.
Was bedeutet das aber für die
kleine Hof-Fleischerei? Zunächst
einmal sollten zum Experimentieren
nur wenige Tiere gehalten
werden. Dann muss die Fähigkeit
vorhanden sein, auch weniger
stark belastetes Material zu
erkennen und herauszufiltern.
Der einfachste erste Schritt: man
vermischt Fleischteile geruchsauffälliger
Tiere mit dem von weniger
belasteten Tieren. Schließlich
macht man sich zum Nutzen,
dass die für den Geruch verantwortlichen
Bestandteile nicht
hitzebeständig sind. Man könnte
das Fleisch also zu klassischer konservierter
Kochwurst verarbeiten,
die gut gewürzt und über 120
Grad erhitzt wird. Schinken bietet
sich ebenfalls an, vor allem wenn
man ihn zuvor in einer kräftigen
Pökellake mit einer gut gewählten
Gewürze-Kräutermischung beizt
und vor dem Lufttrocknen noch
traditionell räuchert.
Chance für
Direktvermarkter
Die Akzeptanz bei den Verbrauchern
ist derzeit wahrscheinlich
noch das größte Problem. Weil
aber der Handel aus diesem
Grund sicher in der nächsten
Zeit auf Eberfleisch verzichten
wird, bietet sich hier vor allem
für Direktvermarkter eine große
Chance: Durch die direkte Kommunikation
mit dem Kunden
kann man auf die (vor allem ethischen)
Vorteile verweisen und ist
so gegenüber dem traditionellen
Handel in einer überlegenen
Marktposition.
Seite 22, 2/2016
Obst & Gemüse
&
Hof Markt
Heimischer Feigengenuss
Die Frucht, die normalerweise im Süden beheimatet ist, lässt sich auch hier züchten.
Von Andrea Jungwirth
Rezept
Reife Feigen schmecken
süß, saftig und aromatisch.
Jetzt im Herbst reifen die
letzten Feigen des Jahres.
Sie kommen meist aus den
Anbaugebieten Griechenlands
oder der Türkei. Aber auch in
Österreich fühlt sich der Baum
recht wohl. Wer eine winterharte
Sorte wählt und in einem
Weinanbaugebiet wohnt, kann
getrost einen Feigenbaum setzen,
der bereits nach einigen Jahren
mehrere hundert Früchte tragen
kann. Winterharte Sorten überleben
sogar Temperaturen bis zu
minus 20 Grad Celsius.
Welche Feigenbäume man in
Österreich pflanzen und was
man alles aus den Früchten
machen kann, zeigt der Feigenhof
in Wien. Von Juli bis Oktober
reifen neben zahlreichen
anderen Exoten 50 verschiedene
Feigensorten im Glashaus
und in der Freilandplantage.
Die reiche Ernte wird entweder
als Frischware ab Hof verkauft
oder der süße Überschuss zu
Senf, Marmeladen und sogar
zu Feigenschnaps verarbeitet.
Neben Früchten und verarbeiteten
Leckereien werden auch
Feigenbäume und Jungpflanzen
von Kräutern sowie Spezialitäten
verkauft.
Reife Feigen schmecken süß,
saftig und aromatisch, wobei
dunkle Sorten meist intensiver
sind. Bei reif gepflückten
Früchten kann die Schale ruhig
mitgegessen werden, da sie sehr
weich ist. Feigen harmonieren
sehr gut mit Schinken oder Käse,
vor allem Ziegen- und Schafkäse.
Aber auch Marmelade, Chutney,
Senf, Likör, Kompott oder Desserts
mit Vanille, Schokolade,
Nüssen oder Rotwein lassen
sich aus den Früchten zaubern.
Reife Feigen sind nur kurz haltbar,
höchstens ein bis zwei Tage.
Info
Mehr Informationen über den
Bio Feigenhof erhalten Sie
unter: www.feigenhof.at
Fotos: Andrea Jungwirth
uu300 g reife Feigen
uu70 g brauner Zucker
uu30 g Honig
uu3 – 4 Esslöffel helles
Senfpulver
Feigensenf
uu1 Esslöffel gelbe Senfkörner
uu2 Esslöffel Apfelessig
uu3 Esslöffel Balsamico-Essig
uu1 Prise Salz
uuEtwas Zitronensaft
Feigen vierteln und zusammen mit Zucker und Honig in
einem Topf aufkochen lassen. Alles kurz köcheln lassen
und danach mit dem Pürierstab pürieren.
Zitronensaft, beide Essige, Salz, Senfkörner und Senfpulver
dazugeben und gut vermischen.
Immer wieder gut umrühren und abschmecken. Wer es
schärfer mag, kann noch etwas Senfpulver einrühren.
Senf in saubere Gläser füllen und gut verschließen. Der
Senf entwickelt erst nach 14 Tagen sein volles Aroma.
Tipp: Das Senfmehl dickt die Feigen auf natürliche
Weise ein, wer aber gern etwas festeren Senf haben
möchte, kann noch einen halben Teelöffel Agar-Agar
unterrühren und 5 Minuten mitköcheln lassen.
Ein Beerentraum
Gesund, eine Vitaminbombe, ja sogar als Heilmittel wird die
Apfelbeere beworben. Von Andrea Jungwirth
Es stimmt, die Apfelbeere
ist äußerst gesund, aber
der Gehalt an Vitaminen und
Mineralstoffen überragt unsere
anderen heimischen Beeren
nicht. Da sind schwarze Johannisbeeren,
Heidelbeeren oder
Himbeeren genauso gut aufgestellt.
Die wahre Stärke der
Aronia liegt im schwarz-roten
Farbstoff. Diese Flavonoide und
Anthocyane wirken gefäßschützend,
krebsvorbeugend und antioxidativ.
Der Gehalt ist so hoch,
dass die Apfelbeere die schon
hohe Konzentration in anderen
Beeren deutlich übertrifft.
Nur die Holunderbeere kann
da noch mithalten. Es ist also
die Farbe, die die Apfelbeere so
gesund macht.
Einen Nachteil hat die Beere
aber. Sie ist roh eigentlich ungenießbar,
da sie Blausäure enthält.
Zudem schmeckt sie herb-säuerlich,
leicht bitter sogar, sodass
zum Naschen eher andere Beeren
geeignet sind. Aber sie wird
gerne zu Saft, Marmelade oder
Likör verarbeitet. Selbst der Saft
schmeckt noch leicht herb und
erinnert etwas an Bittermandeln,
daher ist sie die ideale Frucht
zum Kombinieren, zum Beispiel
mit Äpfeln oder anderen Beeren.
Studien haben gezeigt, dass
aber nicht der Saft am gesündesten
ist, sondern der Trester.
Der Pressrückstand, der meist
nur weggeworfen wird, hat den
höchsten Gehalt am wertvollen
Farbstoff. Das sollte eigentlich
inspirieren, den Trester in Produkten
mitzuverarbeiten. Zum
Beispiel getrocknet in Müsliriegel,
oder als Granulat für Drinks
oder Backwaren.
Alfred Osterloh
&
Hof Markt
Obst & Gemüse
Seite 23, 2/2016
Rezepte
Der „Eachtling“
Egal, ob Grundbirn oder Bramburi, die Rede ist vom Erdapfel.
Von Andrea Jungwirth
Fotos: Andrea Jungwirth
Erdapfelmarmelade
uu500 g Kartoffeln, mehlig
kochend
uu500 ml Apfelsaft,
ersatzweise Traubenoder
Beerensaft
uu500 Gramm Gelierzucker
2:1
uuSaft von 2 Zitronen
uuetwas Salz
uu20 ml Wodka
uuMark einer Vanilleschote
Kartoffeln in Salzwasser
kochen, anschließend
warm schälen und so fein
wie möglich in einen Topf
passieren. Das Püree ausdampfen
lassen, sodass so
wenig Flüssigkeit wie möglich
in den Kartoffeln enthalten
ist. Zusätzlich den Topf
mit dem Püree vier bis fünf Minuten auf einer warmen
Herdplatte unter ständigem Rühren trocknen lassen.
Gelierzucker, Salz, Saft, Zitronensaft und ausgekratzte
Vanille zum Püree geben. Die Masse so lange kochen,
bis sie durchsichtig wird, immer wieder gut umrühren.
Den weißen Schaum abschöpfen und den Wodka unterrühren,
dann die Marmelade nach der Gelierprobe in
Gläser füllen und gut verschließen.
Haltbarkeit: bis zu 6 Monate
Scharfes Tomatenrelish
uu1 kg große kernarme
Fleischtomaten
uu5 – 10 Knoblauchzehen
uu5 – 10 Chilis, Schärfegrad
nach Wunsch
uuOlivenöl
uuSalz
uueinige Spritzer Essig
uukleine Gläser mit Schraubverschluss
Den Backofengrill auf
180 Grad vorheizen. Große
Tomaten kreuzweise
einschneiden und Knoblauchzehen
in der Schale
belassen. Beides auf ein
Backblech legen.
Tomaten und Knoblauchzehen
grillen, bis die Haut
dunkel wird und leicht Blasen wirft. Das Gemüse bis zur
Weiterverarbeitung überkühlen lassen. Ausgetretene
Tomatenflüssigkeit weggießen.
Knoblauch und Tomaten schälen, aber nicht zerkleinern
und zusammen in einen Topf geben. Die fein gehackten
Chilis, je nach gewünschter Schärfe mit oder ohne
Kerne, und einige Esslöffel Olivenöl dazugeben. Alles auf
kleiner Flamme ohne Deckel dünsten, bis die gesamte
Flüssigkeit verdampft ist. Mit Salz und Essig würzen.
Die Paste abschmecken und heiß in vorbereitete, sterilisierte
Gläser bis etwa zwei Zentimeter unter den Rand
füllen. Die Gläser mit Olivenöl auffüllen und mit dem
Deckel fest verschließen.
Bis zum Öffnen und Probieren mindestens einen Monat
warten und bis dahin kühl, dunkel und trocken aufbewahren.
Haltbarkeit etwa 6 Monate bis zu 1 Jahr.
Die Lungauer nennen
ihre Knollen „Eachtlinge“
und so sind die
„Lungauer Eachtlinge“ eigentlich
ganz normale Kartoffeln aus dem
Lungau, aber nur fast. Denn das
kleine inneralpine Becken im
Salzburger Land ist besonders gut
für den Kartoffelanbau geeignet.
Die Böden sind naturbelassene
Urgesteinsverwitterungsböden,
die humusreich, aber auch sandig
sind. Alles was die Kartoffel mag.
Auf einer Höhenlage von mehr
als 1.000 Metern Seehöhe mit
viel Sonne, aber kühlen Nächten,
werden bedingt durch das Klima
Kartoffeln mit besonders guter
Qualität erzeugt. So haben Eachtlinge
den Ruf, einen intensiveren
Geschmack als andere Kartoffeln
zu haben.
Unter dem Markennamen
„Lungauer Eachtling“ werden
unterschiedliche Sorten überwiegend
biologisch produziert.
Neben klassischen Kartoffelsorten
wie Ditta oder Desiree werden
auch einige alte Sorten angebaut.
Seit die Spitzengastronomie die
besondere Qualität der Knollen
entdeckt hat, werden seit 2008
auch Sorten mit blauer Schale
oder blauem Fruchtfleisch angebaut.
Nachdem die Kartoffel jahrelang
als Dickmacher verpönt
war, kommt sie jetzt wieder in
Scharf mit Chili
Klein oder groß, von der
Form her rund, lang
oder lampionförmig und
unterschiedlich gefärbt von rot,
gelb, orange bis grün, so und noch
ganz anders können Chilis aussehen.
Aber keines der Merkmale
lässt eine verlässliche Aussage
über den Schärfegrad zu. Schauen
manche Schoten auch sehr harmlos
aus, so kann ein unbedachter
Biss schnell vom Gegenteil
überzeugen. Doch auch wenn
Sorten mit bekanntem Schärfegrad
gegessen werden,
kann man Überraschungen
erleben. Denn Hitze, Boden
und Erntezeitpunkt beeinflussen
die Schärfe der Schoten und
die Pflanze kann deutliche
Ausreißer nach oben produzieren.
Verantwortlich für die
Schärfe ist der Stoff Capsaicin,
der vor allem in den Samen und
Samenscheidewänden der Schoten
vorkommt. Das Fruchtfleisch
und die Spitzen der Schoten
sind meist milder. Das klassische
„Brennen“ beim Kontakt mit
Capsaicin, egal ob auf Haut oder
Zunge, ist nichts anderes als eine
Reizung der Nervenenden, die
für den Wärmereiz verantwortlich
sind. Die klassischen Geschmacksnerven
haben mit diesem Schärfeempfinden
nichts zu tun. Anders
als beim Essen von Pfeffer oder
Ingwer bleiben die Nerven sehr
lange desensibilisiert. Aber der
schweißtreibende Inhaltsstoff
ist äußerst gesund, er wirkt blutdrucksenkend,
durchblutungsfördernd
und regt die Verdauung
an. Aber Schärfe ist nicht alles,
Chilis schme- cken sehr
unterschiedlich.
Über 200 Verbindungen
sind für die Geschmacksvielfalt
verantwortlich: ausgeprägte
Fruchtaromen nach Beeren,
Zitronen oder Pflaumen, aber
auch nach Mango oder Banane,
süße oder bittere Töne oder
sogar Aromen, die an Tabak oder
Rauch erinnern. Die Schärfe von
Chilis wird in einer Scovillescala
Mode. Doch leider werden frische
Kartoffeln immer weniger
in unseren Küchen verwendet,
stattdessen immer mehr als Fertigprodukt.
Dabei ist kaum ein
Lebensmittel so vielseitig und so
leicht zu verarbeiten. Was wären
Suppen, Beilagen und natürlich
die klassischen österreichischen
Mehlspeisen ohne die Knolle?
Der selbstgemachte Erdäpfelteig
für Marillenknödel ist unübertroffen.
Aber Erdäpfel eignen sich
sogar zur Herstellung von Marmelade.
Die Marmelade erinnert
dabei leicht an Marzipan. Ein
optisches Highlight ist, wenn eine
blaue Erdapfelsorte mit rotem
Fruchtsaft eingekocht wird.
angegeben, die den Schärfegrad
in Scovilleeinheiten auf einer
Skala von 1 bis 10 misst. Milde
Chilis sind zwischen 1 und 3 zu
finden, also maximal 1.500 Scovilleeinheiten.
Ab 8, maximal
100.000 Scovilleeinheiten, wird
es für den Europäer schon richtig
scharf. Falls man es doch mal
übertrieben hat und der Mund
wie Feuer brennt, dann hilft auf
keinen Fall Wasser. Capsaicin
ist nicht wasserlöslich, sondern
fettlöslich. Daher Hände weg
von Bier, Wasser oder Saft, viel
besser helfen Milch, Joghurt,
ein Stück Käse oder ein Löffel
Speiseöl. Auch Alkohol lindert
das Brennen. In scharfen
Speisen lindern Zucker oder
Tomatensauce die Schärfe
etwas.
Obwohl Jalapeños zu den
milderen Chilis zählen, sind
sie nichts mehr für schärfeunverträgliche
Menschen.
Thaichilis und Habaneros
sind dann schon richtig scharf und
zu einer der schärfsten Chilis der
Welt zählt die indische Züchtung
Bhut Jolokia mit unglaublichen
1.000.000 Scovilleeinheiten. Aber
da Schärfe nicht alles ist, boomen
aktuell Chilis mit Geschmack. So
ist der „Gänseschnabel“ mit seiner
Himbeernote und seiner nur
leichten Schärfe der Renner bei
Haubenköchen.
Seite 24, 2/2016
Rund ums Getreide
&
Hof Markt
Das Powerkorn Amaranth
Alternative Getreidesorten sind gefragt.
Von Katrin Schedler
Andrea Jungwirth
Bei den Inkas und Azteken
zählten die Samen
und Blätter der Amaranthpflanze
zu den Grundnahrungsmitteln.
Heute, hunderte
Jahre später, hat man die kleinen
Körnchen wiederentdeckt.
Amaranth, das zur Gruppe
der so genannten Pseudogetreide
gehört, verfügt über eine
geballte Ladung leicht verwertbarer
Nähr- und Vitalstoffe und
ist absolut glutenfrei. Für Menschen,
die unter Glutenunverträglichkeit
leiden, ist die Pflanze
ein willkommene Alternative
zu Weizen & Co. und auch für
Gesundheitsbewusste, die auf
eine kohlenhydratreduzierte
Ernährung achten, ist Amaranth
interessant. Auf das Sättigungsgefühl
und die Darmgesundheit
wirkt sich der auffallend hohe
Ballaststoffanteil positiv aus.
Hinzu kommt, dass die Pflanze
eine wahre Eiweißbombe ist und
daher vor allem auch für Vegetarier
und Veganer ein wertvoller
Eiweißlieferant ist. Um die große
Nachfrage zu decken, werden
derzeit große Mengen aus dem
Ausland importiert. In Zukunft
soll jedoch mehr Amaranth von
den heimischen Äckern kommen.
So vergeben Firmen wie
beispielsweise das Unternehmen
LebensPflanzenInnovatoin
von Leo Posch Anbauverträge
für die Pflanze. Verwerten
lässt sich der angenehm nussig
schmeckende Amaranth sehr
vielseitig. Als Beilage, in Suppen,
als Pfannengericht, in
Brot, im Frühstücksmüsli oder
als Getränk. Auch im Anbau
hat die Pflanze einige Vorteile.
Amaranth ist eine anspruchslose
Pflanze, die weder Stickstoffdüngung
noch Spritzmittel benötigt.
Die Unkrautbekämpfung
erfolgt mittels herkömmlichen
Hackstriegeln, weshalb in Reihen
angebaut wird. Denn auch
bei konventioneller Produktion
stehen keine Herbizide zur Verfügung.
Trotz Herausforderung
bei der Unkrautregulierung
kann Amaranth eine lohnende
Alternative im Ackerbau sein.
Für den Hofladen können die
unterschiedlichsten Produkte
mit Amaranth angeboten werden.
Müsli-Mischungen, Backmischungen,
fertig gebackenes
Brot und selbstgemachte Pasta
mit Amaranth kommen nicht
nur bei gesundheitsbewussten
Konsumenten an.
Info
Weitere Informationen
erhalten Sie unter: www.
leoposch.eu und www.
steirersaat.at
Rezept
uu70 g Amaranthmehl
uu70 g Hirseflocken
uu25 g Leinsamen
uu25 g weißer Sesam
uu25 g Sonnenblumenkerne
Knäckebrot
uu25 g Kürbiskerne
uu1 TL Fenchelsamen
uu1 TL Salz
uu1 EL Olivenöl
uu200-230 ml heißes Wasser
Praktischer Mehlratgeber
Mehl ist beim Backen eine
der essentiellen Zutaten,
doch bei dem riesigen Mehlangebot
im Supermarkt sind Hobbybäcker
oft überfordert. Das
Backportal „backmomente.de“
liefert einen praktischen Mehlratgeber,
mit dem sich für jede
Backkreation das richtige Mehl
finden lässt. Die Übersicht unterscheidet
die gebräuchlichsten
Mehlarten und ist nach Weizen-,
Roggen- und Dinkelmehl sortiert.
Auch für Pizza-, Pasta- oder
Spätzlegerichte hält der Ratgeber
Tipps bereit. Neben Rezepten
sind viele weitere Informationen
rund um das Mehl auf dem
Portal zu finden. Weitere Informationen
finden Sie unter: www.
backmomente.de
In der Küchenmaschine oder Gewürzmühle 40 g Hirseflocken
und die Fenchelsamen fein mahlen. Sonnenblumen-
und Kürbiskerne mit einem Messer grob hacken.
Alle trockenen Zutaten miteinander vermengen und
etwa 200 ml heißes Wasser (nach Bedarf etwas mehr)
sowie das Olivenöl dazugeben. Gut vermischen und
ziehen lassen. Zwischenzeitlich den Backofen auf 150
°C Umluft vorheizen. Den gequollenen Teig dünn auf
ein mit Backpapier belegtes Backblech streichen. Für
20 bis 25 Minuten anbacken lassen, dann in einzelne
Scheiben schneiden, diese vorsichtig vom Papier lösen,
umdrehen und weitere 30 Minuten backen. Die Scheiben
nochmals wenden und locker im Ofen verteilen; für
weitere 15 Minuten fertigbacken.
&
Hof Markt
Rund ums Getreide
Seite 25, 2/2016
Schmalzgebäck
Die Österreicher lieben ihre Krapfen, Küachle und Zeltln.
Von Andrea Jungwirth
Fotos: Andrea Jungwirth
Aufs „Krapfenbacken“
sind die österreichischen
Bäuerinnen
besonders stolz, denn Schmalzgebäck
– und hier besonders die
Krapfen – sind mit bäuerlichen
Traditionen eng verbunden.
Kaum ein Festtag oder ein freudiges
Ereignis, zu dem nicht spezielles
Schmalzgebäck gereicht
wurde, und dort wo die Traditionen
noch hochgehalten werden,
auch heute noch gerne gebacken
und gegessen wird. Größe, Form
und Fülle des Gebäcks sind je
nach Anlass und Region sehr
unterschiedlich.
Im Westen des Landes kommen
die deftigen Spezialitäten
jedoch häufiger auf den Tisch,
vor allem am Land und in den
alpinen Tälern. In Vorarlberg
werden „Küechle“ herausgebacken,
egal ob aus
Germ- oder einem Rahmteig, in
Tirol ist der Bauernkrapfen
nicht nur Süßspeise, sondern
wird – natürlich ungezuckert –
zu Pikantem, besonders gerne
zu Sauerkraut, gegessen. Es gibt
auch kaum einen Teig, der nicht
in Schmalz herausgebacken wird
und so sind die Krapfen nicht
immer Krapfen aus Germteig
und die Bezeichnungen reichen
von „Zeltln“ und „Nudln“ bis hin
zu „Küachle“ oder „Blattlan“.
Die Steiermark steht dem
äußersten Westen natürlich um
nichts nach. Neben „Fedlkrapfen“
bereichern „Spagatkrapfen“,
„Prügelkrapfen“ oder
„Raunkerl“ die Krapfenlandschaft.
In Kärnten werden die
„Niggelan“, in Salzburg die
„Hasenöhrl“ oder „Strauben“
und in Oberösterreich werden
die klassischen „Bauernkrapfen“
und die „Schneeballen“
bevorzugt.
Spezielles Schmalzgebäck
gibt es in jedem
Winkel von Österreich
und das nicht
nur zur Faschingszeit.
Von Neujahr
über die Sonnwendtage,
die
Erntetage bis
hin zum Almabtrieb
geht nichts ohne
Deftiges aus dem Schmalztopf.
Unter der Woche einfaches
Gebäck, feineres Schmalzgebäck
zu speziellen Anlässen. Die Köstlichkeiten
werden aus Germteig,
Brandteig, Blätterteig, Mürbteig
– vor allem mit Rahm oder Topfen
– oder sogar aus Nudelteig
mit unterschiedlichen Mehlen
bereitet. Neben Weizenmehl wird
Mehl aus Roggen oder Buchweizen
verwendet. Zum Herausbacken
eignet sich am besten Butterschmalz
für Süßes. Für Krapfen,
die zu Deftigem gereicht werden,
auch Schweineschmalz. Pflanzliche
Öle oder Frittierfette eignen
sich weniger dafür. Den feinen
Buttergeschmack erreicht man
eben nur mit Butterschmalz.
Weiterer Vorteil: Schmalz eignet
sich bestens zum Herausbacken,
das Backgut saugt sich weniger
mit Fett voll und es ist gesünder
als billige Frittierfette.
Rezepte
uu500 g Mehl
uu125 g Butter
uu2 Eier
uu250 ml Sauerrahm
uuSalz
Schmalzgebäck
Weiche Butter, Mehl, Eier und Salz mit Sauerrahm zu
einem glatten Teig kneten. Danach den Teig zugedeckt
und kühl am besten über Nacht rasten lassen.
Den Teig auf einer bemehlten Fläche dünn auswalken
und mit einem Teigrad Rechtecke ausschneiden. Die
Rechtecke in der Mitte nochmals ein- oder zweimal
einschneiden.
Die Rechtecke in Butterschmalz herausbacken, auf
Küchenpapier abtropfen lassen und danach mit Zucker
bestreuen.
Zutaten für ca. 20 bis 25
Stück:
uu500 g Mehl
uu80 g Zucker
uu80 g flüssige Butter
uu4 Eidotter
uu1 Packung echter
Vanillezucker
Bauernkrapfen
uu1 halbes Päckchen Germ
uu4 Esslöffel Rum
u u~ 250 ml warme Milch
uuetwas Salz
uuButterschmalz zum
Herausbacken
uuStaubzucker zum
Bestreuen
Mehl in eine große Rührschüssel geben und in der Mitte
eine Vertiefung machen.
Germ in ein kleines Gefäß mit etwas warmer Milch und
einem Teelöffel Zucker bröseln und verrühren, bis sich
der Germ auflöst. Gefäß zudecken. Warten, bis sich das
Volumen verdreifacht hat und der Germ Blasen wirft.
In die Vertiefung Vanillezucker, Salz, Rum, Eidotter und
die flüssige Butter geben. Den Germ dazugeben und
alles mit dem Mehl vermischen. Die warme Milch nach
und nach dazugießen.
Den Teig so lange rühren, bis er Blasen wirft, dann
mit einem Küchentuch abdecken. Teig etwa 1 Stunde
„gehen“ lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat.
Den Teig zusammenschlagen und nochmals eine halbe
Stunde gehen lassen.
Danach den Teig in 20 bis 25 gleich große Stücke teilen,
diese zu Kugeln formen, etwas flach drücken und wieder
etwa 30 Minuten gehen lassen. Die bereits „gegangenen“
Krapfen mit den Fingern von der Mitte her so
auseinanderziehen, dass ein dicker Rand bleibt und die
Mitte hauchdünn wird.
Reichlich Butterschmalz erhitzen und die Krapfen mit
dem Boden nach oben in das heiße Fett geben, goldbraun
backen, einmal wenden und fertig backen.
Krapfen aus dem Fett heben und auf Küchenpapier abtropfen
lassen. Die ausgekühlten Krapfen mit Staubzucker
bestreuen und eventuell mit Marmelade servieren.
Seite 26, 2/2016
Honig
&
Hof Markt
Fleißige Carnica-Biene
Die autochthone Rasse mit Weltruhm.
Von Katrin Schedler
Carnica-Region Rosental
Fleißig, sanftmütig, wabenruhig
und widerstandsfähig
– so lässt sich die im
Süden Kärntens beheimatete
Carnica-Biene beschreiben. Seit
Jahrhunderten ist die Bienenrasse
in der Region zuhause und
hat sich an die in der Carnica-Region
Rosental vorherrschenden
klimatischen Bedingungen ausgezeichnet
angepasst. Die Temperaturgefälle
zwischen den
Jahreszeiten machen ihr wenig
aus, gegen Kälte ist die Carnica-Biene
immun. Wie wichtig
das Insekt für die Region ist,
zeigt sich schon an der Tatsache,
dass es namensgebend für
das Gebiet ist. Die Vereine im
Rosental haben sich zusammengeschlossen
und fördern die flächendeckende
Kleinimkerei im
Sinne des Naturschutzes und der
Steigerung der regionalen Wertschöpfung.
Der dunkelbernsteinfarbige
Rosentaler Waldhonig
ist bis über die Grenzen hinaus
beliebt. Er ist vor allem durch
seine kräftige Würze, leichte
Herbheit und der wenigen Süßkraft
erkennbar. Dem helleren
Rosentaler Mischblütenhonig
verleihen Wiesensalbei, Lindenblüten
und Löwenzahn seine
charakteristische Note. Neben
Honig werden von den Imkern
wertvolle Zusatzprodukte wie
Gelée Royale, Bienenwachs,
Propolis sowie Blüten- und
Gebirgspollen produziert. Aus
den Honigrohstoffen werden
Liköre, Honigwein, handgeschöpfte
Schokoladen und weitere
Produkte hergestellt. Viele
der Honigspezialitäten werden
regional über Ab-Hof-Verkauf
angeboten. Im erlebnisorientierten
Carnica-Bienen-Museum in
Strau/Kärnten wird die Wichtigkeit
der Biene für die Umwelt
und das Leben sowie die Leistung
der heimischen Imker in
den Mittelpunkt gestellt. Weitere
Informationen finden Sie unter:
www.carnica-rosental.at
Rezept
Nusscreme mit Honig
uu100 g milder Blütenhonig
uu120 g Butter
uu100 g Nüsse nach Wahl,
z.B. Haselnüsse oder
Mandeln
uu40 g Nussöl, passend zur
gewählten Nusssorte
uu40 g Nussmus, passend zur
gewählten Nusssorte
uu10 g Stärke
uu50 g Staubzucker
uu40 g Kakao oder Carob
uu1 Esslöffel Vanillezucker
uu1 Prise Salz
Nüsse in einer Pfanne ohne Fett leicht rösten, auskühlen
lassen und je nach Geschmack fein oder sehr fein
mahlen. Butter und Honig in einem Topf leicht erwärmen
und zergehen lassen. Kakao, Zucker und Stärke
vermischen und in die warme Butter-Honigmasse
einrühren. Alles einige Minuten gut verrühren. Restliche
Zutaten dazugeben und die Nussmasse so lange rühren,
bis eine homogene Masse entsteht. Creme in ein
Schraubglas füllen und im Kühlschrank aufbewahren.
Nach dem Öffnen rasch verbrauchen.
Entgeltliche Einschaltung
GANS BURGENLAND GENUSSFESTE
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Rust 14.–16.10.
Bad Tatzmannsdorf 01.–02.10. A Pamhagen, VILA VITA Pannonia 09.10. A Oggau am Neusiedler See 15.–16.10. A Markt St. Martin 07.–11.11. A St. Martin an der Raab 11.11.
&
Hof Markt
Fisch
Seite 27, 2/2016
Fischbratwurst
Rezept
Das Wort Bratwurst verbinden
die meisten
Menschen mehr oder
weniger automatisch mit „Braten“
und Fleischgenuss. Dabei
stammt der Wortteil „Brat“ von
„Brät“ ab, womit die Wurst-
Farce gemeint ist – Bratwurst hat
also vom Namen her nichts mit
der Zubereitung zu tun; Bratwürste
können nämlich auch
gekocht, gebrüht oder gesotten
werden.
Und auch das Brät muss nicht
zwingend aus Fleisch hergestellt
werden. Aus Geflügel, Fisch
und sogar Getreide kann man
genauso Brät herstellen. Das
Problem bei der Produktion ist
Alpenlachs: Freude an
der Fischzucht
aber, dass Geflügel- und Getreidefarcen
nicht besonders gut
binden und die Farce daher mit
Ei aufgebessert werden muss –
bei Fisch sind prinzipiell genügend
Eiweiß-Enzyme vorhanden,
die für eine gute Bindung des
Brät sorgen, dennoch kann das
Ei auch hier dienlich sein, weil
es die Bindung einerseits unterstützt
und andererseits das Fett
im Dotter die Masse verbessert.
Fischbratwurst ist erst seit kurzer
Zeit im Umlauf, wird aber
modernen Ernährungsformen
gerecht – und im Notfall kann
man die Fischbratwurst auch
ganz vegetarisch herstellen,
indem man auf den Schweinebauch
verzichtet und dafür mehr
Ei einarbeitet – und statt Milch
nur Obers nehmen, da die Masse
sonst zu wenig Fett beinhaltet.
Statt der Lammsaitlinge können
auch Kunstdärme verwendet
werden, dann sollten die Würste
aber nicht zum Braten bestimmt
sein.
Bei der Produktion von Fischbratwürsten
muss man außerdem
sehr darauf achten, dass
die Masse wirklich gut gekühlt
ist – sonst erhält die Wurst keinen
richtigen Biss oder es gibt
hygienische Probleme. Maximal
10 Grad warm darf die Masse
werden, alles darüber würde die
Bindung verderben.
Es gibt in Österreich eine Franchise-Form, die sich mit der
(Auf)zucht von Fischen beschäftigt.
Von Georg Bock
www.alpenlachs.at
Die Seesaiblinge wachsen
in natürlicher Umgebung
zum Alpenlachs
heran.
Wir schreiben das Jahr
1982. Es gibt noch
keinen Bio-Boom.
Fischliebhaber Peter Brauchl
hat ein Ziel. Er möchte Fische
nachhaltig züchten, sie sollen
die besten Speisefische Europas
werden. Begonnen hat er
mit zwei Lachs arten. „Nach viel
Forschungs- und Entwicklungsarbeit
hat sich der Seesaibling
als idealer Fisch für die Zucht in
Österreich gezeigt“, so Brauchl.
Mit speziellem Futter und mit
viel Platz wachsen die Seesaiblinge
zum „Alpenlachs“ heran.
Die technische Lösung der Haltung
war die Entwicklung von
Rundbecken mit einem Grundablass.
Hier kann die Strömungsgeschwindigkeit
geregelt werden,
unabhängig von der zuströmenden
Wassermenge. Das tut den
Fischen gut. Ein weiterer wichtiger
Aspekt bei der Fischzucht ist
das speziell für dieses Verfahren
entwickelte und patentierte Futter.
Durch hochwertige Inhaltsstoffe
bleiben die Fische gesund
und der Einsatz meeresbiologischer
Stoffe wird minimiert.
Die Anlagen nutzen – wo immer
technisch möglich – das Wasser
auch zur Energiegewinnung und
helfen durch die Weiterverarbeitung
der im Abwasser befindlichen
Nährstoffe zu Dünger,
Emissionen zu vermeiden. Der
Seesaibling benötigt kristallklares,
kaltes und sauerstoffreiches
Wasser in großer Menge, um
gesund zu bleiben. Daher sind
die Plätze für die Zucht rar.
Selbst in Österreich, das sich
doch durch hohe Wasserqualität
auszeichnet. Die Marke und
die Lizenzpartner werden mittlerweile
von der HaFi Naturfisch
GmbH betreut. Die Struktur
für die Fischzucht wurde im
Alpenlachs Lizenzpartnersystem
geschaffen. Liebhaber von qualitativ
hochwertigem Fisch und
der Natur wird die Möglichkeit
geboten, sich der Idee von
Alpenlachs anzuschließen. Das
wichtigste Kriterium, abgesehen
von den technischen Details, ist
aber die Freude an der Fischzucht.
Die Aufzucht der Fische
bis zum Speisefisch dauert zwei
Jahre. Den Verkaufspreis bestimmen
die Lizenznehmer selbst.
Die Erfahrungen der
Lizenznehmer
Dass die Aufzucht des Alpenlachses
nicht nebenbei passieren
kann, ist angesichts des
Aufwandes klar. Die Lizenznehmer
sind allesamt Fisch-Liebhaber
und mit Passion dabei. Die
Vertriebswege sind dabei recht
unterschiedlich. Verkauft wird
der Fisch regional, aber auch
auf Märkten und in ausgesuchten
Lebensmittelläden.
Gerhard Wolf aus der niederösterreichischen
Ramsau, seit
zehn Jahren Lizenzpartner: „Ich
beliefere das Steirereck, Meinl
am Graben und das Landhaus
Gerd Wolfgang Sievers
uu3 kg schieres Fleisch von
verschiedenen Süßwasserfischen
(ohne Haut)
uu600 bis 750 g sehr fetter
Schweinebauch (entschwartet)
uu2 weiße Zwiebeln
uu2 Knoblauchzehen
uu1,5 bis 2 EL gehackte
Petersilie
uu1,5 TL gehackter Majoran
uu1,5 altbackene Semmeln
uu500 ml Milch zum Ein-
Fischbratwurst
weichen der Semmel (oder
auch 50 % Milch und 50 %
Schlagobers)
uu250 g Eis (in Flocken)
uu1 BIO-Ei (nach Belieben)
uu1 gute Prise Nelkenpulver
uu6 g Ingwerpulver
uu12 g weißer Pfeffer, frisch
gemahlen
uu60 g Meersalz
uuLamm-Saitlinge in Lake
uuFischfond
Fischfilets und
Schweinebauch
in kleine Würfel
schneiden und
einige Stunden im
Tiefkühler frosten.
Semmeln in Milch
einweichen.
Das eiskalte Material
salzen, durch
die 4 mm Scheibe
des Fleischwolfs drehen. Salz, gehackte Zwiebel, Kräuter,
Gewürze und Eis dazugeben, kurz vermischen und
nochmals alles durch die 4 mm oder auch 2 mm Scheibe
wolfen. Die Masse mit der eingeweichten Semmel
und dem Ei auf Bindung vermischen.
Die Wurstmasse in die gewaschenen Lamm-Saitlinge
füllen und zu etwa 80 Gramm schweren Würsten abdrehen.
Die Würste in 80 Grad heißem Fischfond ca. 30 bis
45 Minuten brühen, lauwarm abspülen, abkühlen lassen
und 2 Stunden im Kühlschrank rasten lassen. Entweder
sofort verbrauchen (schmecken besonders gut in Butter
gebraten oder vom Grillrost) oder vakuumieren (so
halten sie einige Tage im Kühlschrank).
Tipp: Die Wurstmasse zusätzlich mit etwas abgeriebener
Zitronenschale aromatisieren. Sehr gut macht sich
auch feinst gehackter Jalapeno-Chili in der Wurst.
Bacher. Da kann man schon die
Qualität des Fisches erkennen.“
Am Beginn einer Partnerschaft
stehen die Behördenwege, die
manchmal schwierig sein können
– vor allem, was das Wasserrecht
betrifft. „Bei mir war das
ein langwieriges Verfahren“, so
Wolf.
Es gibt aber auch die Möglichkeit,
eine Anlage zu pachten, wie
das bei Quereinsteiger Heinz
Heinisch aus Schwarzau der
Fall ist: „Ich kam vor ca. sieben
Jahren zum Alpenlachs. Ich war
früher Techniker, wollte aber
etwas machen, was mit Natur
zu tun hat. So bin ich auf das
Thema Fischzucht gestoßen.
Mittlerweile produziere ich 10
bis 15 Tonnen heimischen Fisch
– nicht nur den Alpenlachs – pro
Jahr in meinem Bio-Betrieb.“
Info
HaFi Naturfisch GmbH
Schubertstraße 62 8010
Graz, Austria
kontakt@alpenlachs.at
www.alpenlachs.at
Voraussetzungen für die
Alpenlachs-Aufzucht
- höchste Wasserqualität
- Wassertemperatur: nicht
über 12 Grad Celsius im
Sommer
- spezielles Futtermittel
- viel Platz pro Fisch
Seite 28, 2/2016
Geflügel
&
Hof Markt
Das Burgenland wird
„Gans“ kulinarisch
Andrea Jungwirth
Info
Veranstaltungstermine:
Gans Burgenland Genuss
Festival Rust: 14. bis
16.10.2016
Schmatz in Tatz – Kosten,
genießen, tafeln: 01. und
02.10.2016
Vila Vita Genussfestival:
09.10.2016
Gans Oggau – Wein &
Kulinarik in der Natur
genießen: 15. und 16.10.2016
Martinstage mit Gala und
Kirtag: 07.11. bis 11.11.2016
Festum Martini Novum:
10.,11., und 13.11.2016
Weitere Informationen über
Veranstaltungen rund um die
Gans finden Sie unter: www.
burgenland-schmeckt.at
und www.burgenland.info
Burgenland Tourismus/Peter Burgstaller
Wenn sich die Zugvögel
schön langsam auf
ihren langen Weg
Richtung Süden vorbereiten, ist
es wieder an der Zeit für kulinarische
Herbst-Genüsse. Bereits
zum fünften Mal präsentiert das
Burgenland heuer das Genussfestival
„Gans Burgenland“, bei
dem von Anfang Oktober bis weit
in den Dezember hinein an die 30
unterschiedliche Veranstaltungen
rund um das gefiederte pannonische
Wahrzeichen – die Gans –
stattfinden. Das Spektrum reicht
dabei vom Federnschleiß-Workshop
über Gansl-Galamenüs bis
zu Martini-Veranstaltungen. Die
Feste rund um das Gansl finden
Putenfleisch
Ein Nischenprodukt im Bio-Bereich.
Putenfleisch ist bei gesundheitsbewussten
Konsumenten
sehr beliebt, da es als besonders
fettarm gilt. Auch wenn Putenfleisch
tatsächlich nicht gesünder
als Schweinefleisch oder Hühnchen
ist, so hat die steigende
Beliebtheit eine Entwicklung
in Gang gebracht, die weniger
erfreulich ist. Speziell gezüchtete
Rassen mit extrem großer Brust
und fetteren Schenkeln können
unnatürlich schnell Gewicht
zulegen. Das bleibt nicht ohne
Folgen. Puten in Stallhaltung, die
in mehreren Orten, die ein besonderes
Augenmerk auf die Regionalität
von heimischen Spezialitäten,
Weinen und Produzenten legen,
statt.
Die Gans als kulinarischer
Botschafter
Gänse prägten bis in die
1960er-Jahre das pannonische
Ortsbild und waren auf jedem
Festtagstisch ein Muss. Allerdings
geriet das Federvieh im Laufe
der Zeit fast in Vergessenheit, bis
sich 2002 eine Gruppe engagierter
Landwirte zusammenschloss
und den Verein „Südburgenländische
Weidegans“ gründete. Sie
haben es sich zum Ziel gesetzt,
die über Jahrhunderte gepflegte
Gänsehaltung aufleben zu lassen.
Heute schnattern wieder einige
tausend Gänse im Burgenland
und wachsen zu schmackhaften
Delikatessen heran. Die Gänse
werden artgerecht auf großen
Weideflächen gehalten und kommen
nach 26 Wochen als köstliche
Martinigänse auf die Teller. Das
ihr eigenes Gewicht kaum tragen
können und in Folge eine Reihe
von Problemen in der Mast. Tierwohl
sieht anders aus.
Eine Alternative dazu ist die
Bio-Putenhaltung. Doch bei den
großen Preisunterschieden ist
Bio-Putenfleisch immer noch
ein Nischenprodukt. Die höheren
Produktionskosten und die
Fleischqualität rechtfertigen
aber den Preis. Ernährungsbewusste
Konsumenten fragen
verstärkt Bio-Putenfleisch nach,
da der tiefere Griff in den Geldbeutel
in dieser Zielgruppe nicht
immer für die Kaufentscheidung
ausschlaggebend ist.
Wesentlich für eine funktionierende
Bio-Haltung ist die Putenrasse.
Es sollte sich um Arten
handeln, die äußerst robust sind
und daher ohne Probleme im
Freiland gehalten werden können.
Dort können sie ohne tierisches
Eiweiß im Futter langsam
heranwachsen. Turbo-Mastputen
sind nichts für eine Bio-Tierhaltung.
Die „Bronce Puten“
dagegen haben eine längere
Wachstumsphase, eine geringe
Krankheitsanfälligkeit und eine
sehr hohe Fleischqualität. Das
macht sie zur idealen Rasse für
Bio-Freilandputen.
Geschmacklich lässt sich Putenfleisch
aus den unterschiedlichen
Zuchtformen nicht vergleichen.
Bio-Putenfleisch schneidet deutlich
besser ab, es ist feinfasrig,
saftig, aromatisch und voll im
Geschmack, je nach Sorte ist das
Fleisch auch dunkler.
Weidegansfleisch zeichnet sich
durch einen geringen Fettgehalt,
die Feinfasrigkeit des Fleisches,
die dunkle Fleischfarbe und durch
ein gutes Safthaltevermögen aus.
Das intensive Bratenaroma des
Martinigansls verlangt geradezu
nach einem eleganten Zweigelt
Rezept
mit seinen samtigen Tanninen
oder auch einem reifen, strukturierten
Blaufränkischen. Die pannonischen
Rotweinstars sind also
wie gemacht für das herbstliche
Kulinarik-Erlebnis mit der Gans.
Weitere Informationen finden Sie
unter: www.weidegans.at
Gebratene Gans mit Uhudler
uu1 Mastgans (3 bis 4 kg),
küchenfertig vorbereitet
uuMajoran
uueinige kleine Äpfel
(eventuell mit Nelken
gespickt)
www.koeb.at
uu1 bis 2 Zwiebeln
uuMehl zum Stauben des
Saftes
uuButter
uuSalz
uu1/2 L Uhudler
Den Vogel innen und
außen gut salzen, innen
zusätzlich mit Majoran
würzen. Die Bauchhöhle
mit kleinen ungeschälten
Äpfeln ausfüllen, dann
die Gans zunähen, Füße
und Flügel an Körper
feststecken. Das Tier mit
der Brust nach unten
in eine nicht zu große
Kasserolle legen, mit
zerlassener Butter (oder
Gänseschmalz) übergießen
und etwas Wasser
dazu geben.
Gans in den Ofen schieben
und bei lebhafter
Hitze unter öfterem Begießen
mit Eigensaft und frischer Butter ca. 2 Stunden
braten. Sobald der Rücken goldbraun ist, das Tier umdrehen
und weiterbraten bis auch die Brustseite braun
ist, dabei die stärkeren Fleischteile und die Schenkel
mehrmals anstechen.
Ist die Gans rundherum schön knusprig gebraten, wird
sie aus dem Bräter gehoben und warm gestellt. Den
Bratensaft abgießen und entfetten; die Bratenrückstände
im Bräter mit Mehl stauben, dieses kurz durchrösten,
danach mit etwas Wasser ablösen und verkochen.
Den entfetteten Bratensaft und ein Stück Butter hinzugeben,
die Sauce abschmecken.
Den perfekt goldbraun knusprig gebratenen Vogel
auf ein Brett legen und bei Tische tranchieren, Sauce
extra dazu reichen. Klassische Beilagen sind warmer
Speck-Krautsalat, Rotkraut und Semmel- oder Erdäpfelknödel.
Tipp: Ein besonderes Geschmackserlebnis erhält man,
wenn man den Bratensaft der Gans zwischenzeitlich
mit etwas Uhudler ablöscht und das Tier zwischendurch
immer wieder mal mit Uhudler-Schnaps einpinselt.
www.raps.at
&
Hof Markt
Essig, Öl & Kräuter
Seite 29, 2/2016
Einlegen in Essig und Zucker
Von Andrea Jungwirth
Kombiniert man Säure
mit Zucker und Hitze,
erhält man Produkte,
die sogar ein paar Jahre haltbar
sind. Klassisches Beispiel sind die
Essiggurkerl, die meist dreifach
konserviert sind, also eingelegt
in Essig mit Zucker und anschließend
noch pasteurisiert. Erhöht
man die Dosis an Zucker, so lassen
sich zahlreiche Obs t sorten und
Gemüse süßsauer einlegen. Dazu
sollte der Essig hochwertig sein
und zumindest 5 bis 6 % Säure
enthalten, damit neben dem
Geschmack die konservierende
Wirkung gewährleistet bleibt. Ob
die Wahl auf Apfel-, Most- oder
Weinessig fällt, ist aber am Ende
reine Gustofrage.
Am besten eignen sich feste
Gemüsesorten wie Zucchini, Paprika,
Kürbis oder Gurken, aber
auch Pilze oder Cocktailtomaten.
Kräuter und Gewürze runden
den Geschmack des Einlegegutes
ab. Bei Obst ist besonders
festfleischiges Steinobst wie die
Zwetschge beliebt. Andere Obstsorten
werden seltener eingelegt,
sondern eher zu Chutneys, also
süßsauer, eingekocht.
Für ein Kilo festes Gemüse
wird ein halber Liter fünfprozentiger
Essig mit einem viertel Liter
Wasser und den Gewürzen aufgekocht.
Je nach Rezept werden
100 bis 250 Gramm Zucker und
etwa 5 Gramm Salz dazugegeben.
Entweder wird das geschnittene
Gemüse darin gekocht und
anschließend mit dem Sud in
Gläser abgefüllt oder das in Gläser
geschlichtete Gemüse mit
dem heißen Sud übergossen und
verschlossen.
Fotos: Andrea Jungwirth
Rezepte
Alles
Pesto!
Es gibt kaum ein Kräutlein,
das sich nicht dazu eignet,
in Öl konserviert zu werden.
Auch bei den Nüssen ist erlaubt,
was schmeckt. Klassiker sind
natürlich die Pinienkerne, aber
auch Walnüsse schmecken gut
zu Petersilie oder Pistazien zu
Basilikum.
Wer ein Pesto selber macht,
kann mixen, wie er will. Die Haltbarkeit
ist jedoch beschränkt.
Pesto wird durch das Salz und
vor allem durch die Ölschicht
konserviert. Durch den Zitronensaft
behält es seine grüne
Farbe. Es hält bis zu 6 Monate
im Kühlschrank. Werden Nüsse
und Hartkäse weggelassen, verlängert
sich die Haltbarkeit
nochmals. Pesto lässt sich auch
einfrieren! So hält es sich bis zu
einem Jahr.
Industriell hergestelltes Pesto
wird zusätzlich durch Erhitzen
haltbar gemacht. Durch Erhitzen
auf 60-90 Grad Celsius während
der Produktion wird eine
Haltbarkeit von bis zu 2 Jahren
erreicht.
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Hof Markt
Die Zeitung für Direktvermarkter, Märkte und Winzer Ausgabe 2/2016
neu
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Wandelbares Kräuterpesto
uu50 g frische Kräuter wie
Basilikum, Petersilie,
Ruccola, Wildkräuter wie
Giersch oder Bärlauch
uu1 Knoblauchzehe
uu30 g Hartkäse wie Parmesan
uu30 g Nüsse wie Pinienkerne,
Walnüsse, Cashewkerne
oder Sonnenblumenkerne
u u~ 150 ml Olivenöl oder
Rapsöl
uu½ Teelöffel Meersalz
uuetwas frischer Abrieb einer
Bio-Zitrone
uuSaft einer halben Zitrone
Kräuter kurz waschen, trocknen lassen und grob
schneiden.
Nüsse ohne Fett in einer Pfanne leicht rösten. Käse grob
würfeln.
Alle Zutaten in einer Küchenmaschine zerkleinern. Soviel
Öl zugeben, dass eine cremige Masse entsteht.
Pesto mit Salz abschmecken und in kleine Gläser einfüllen.
Mit Öl das Pesto versiegeln. Eine 0,5 bis 1 cm dicke
Ölschicht als Abschluss für das Pesto.
Haltbarkeit bis zu 2 Monate im Kühlschrank
Nach dem Öffnen innerhalb von 2 bis 3 Tagen verbrauchen
Eingelegtes Gurkengemüse
uu2 kg Gurken, geschält
und entkernt
uu1 Gemüsepaprika
uu4 Zwiebeln
uu750 ml Essig
uu500 g Zucker
uu8 g Salz
uu1 Teelöffel Curcuma
uu1 Teelöffel Dillsamen
uu1 Esslöffel Senfkörner
uu1/2 Teelöffel Pfefferkörner
uu6 Gewürznelken
Gurken schälen, halbieren, entkernen und in etwa ½
cm dicke Scheiben schneiden. Zwiebeln schälen und in
Streifen schneiden, Paprika in dünne Streifen schneiden.
Gemüse in eine Schüssel geben, mit Salz vermischen
und mit einem Teller abdecken und leicht beschweren.
Das Gemüse etwa 4 Stunden ziehen lassen.
Danach das Gemüse in ein Sieb geben und gut abtropfen
lassen.
Essig, Zucker und Gewürze in einen Topf geben und
aufkochen lassen.
Das Gemüse dazugeben
und etwa 3
Minuten kochen.
Gemüse in Gläser
füllen, mit Sud
aufgießen und die
Gläser gut verschließen.
Gurken etwa 2
Wochen lagern,
bevor sie probiert
werden können.
Haltbarkeit: 1 Jahr
Nach dem Öffnen
kühl lagern und
rasch verbrauchen.
Die besten Würzungen und Zusatzsto
fe für die gesamte Wurstküche
und alles für den perfekten Gastronomiebetrieb.
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Inhalt
Das Ausseerland
Kulinarische Botschafter und gelebtes Brauchtum.
Aktue les 3
Förderung 6
Interview 8
Messen 10
Fleisch & Wurst 20
Obst & Gemüse 22
Rund ums
Getreide 24
Honig 26
Fisch 27
Geflügel 28
Essig/Öl/Kräuter 29
Brauchtum und
Das Lokal 30
Tradition
Käse 31
Wein 32
Getränke 34
International 36
Rezepte 38
K
Text: Katrin Schedler
Fisch im Mittelpunkt
RAPS_A_Anzeige_Alles _fuer_Wurst_u_Fleisch_160715_MZ.in 15.07.16 d 08:56 1
östliche Fische aus den genau genommen im Hauptort
Seen, wertvo les Natursalz,
gelebtes Brauchtum see, Grundlsee, Pichl-Kainisch, sind die hier lebenden Krun-
Bad Au see zu finden ist. Altaus-
Immer noch viel zu wenig bekannt
und eine malerische Landschaft, Tauplitz (samt Tauplitz-Alm) gil-Seesaiblinge, Schwarzreiter
die dazu einlädt, die Region bis in und Bad Mi terndorf machen die oder Grundlsee-Hechte, a lesamt
die Bergspitzen hinauf zu erkunden:
das und noch viel mehr Mit Stolz tragen Jung und Alt Geschmack. In den trinkwa ser-
Region komple t.
Delikate sen von einzigartigem
zeichnet das Au seerland in der hier ihre Tracht, die – anders als reinen Seen fühlen sich nämlich
nicht nur Badegäste wohl,
Steiermark aus.
in manch anderen Regionen –
als A ltagsgewand dient. Nicht sondern auch zahlreiche heimische
Fischarten. Während die
ohne Grund wurde Bad Au see
zur Trachtenhauptstadt ernannt. Fischereirechte für den Altausseer
See von Anbeginn in priva-
Bis weit über die Grenzen hinaus
ist die Region bekannt für schiedene Handdruckereien, so ter Hand waren, besaß einst der
In Bad Au see befinden sich ver-
ihre überwältigende Natur, ihre wie das von Martina Reischauer Adel die Rechte für die Fischerei
im Grundlsee, gegenwärtig
kulture len Eigenheiten und das geführte Unternehmen „Mautner
Drucke“. Auch wenn man wir der See von den Österrei-
gelebte Brauchtum. Die steirische
Region bildet den geografischen hier im Herzen des Salzkammergutes
von den unsäglichen Der Altau seer See beherbergt
chischen Bundesforsten betreut.
Mi telpunkt Österreichs, welcher
Wirren des schnöden Ma sentourismus
weitgehend verschont zu 20 Prozent Fore len, die unter
zu etwa 80 Prozent Saiblinge und
geblieben ist, ist der Tourismus Verwendung flachbödiger Boote,
ein unverzichtbares Standbein sogenannten „Plä t‘n“ schonend
der Region. Mit Veranstaltungen mit Netzen gefangen werden. Die
wie der Trachtenbiennale oder Fische werden direkt vermarktet,
dem a ljährlich sta tfindenden vor a lem an die regionale Gastronomie.
Im „Jagdhaus Seewiese“
Narzi senfest (nächster Termin:
vom 25. bis 28. Mai 2017) werden
Besucher aus nah und fern mischer Produzenten auch fri-
werden neben Spezialitäten hei-
angelockt.
sche gebratene oder geräucherte
TVB Auss erland
Infos auf Seite 16
www.verpackungsstadl.at
30. Nov. - 3. Dez. 16
Die Leitme se für Landtechnik und Tierzucht
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Seite 30, 2/2016
Das Lokal
&
Hof Markt
Die Fische für den Forellenhof
Joglland kommen aus der
eigenen Fischaufzucht.
Katrin Schedler
Forellengasthof Joglland
Eigene Fischaufzucht und die größte Forellenspeisekarte Österreichs.
Von Katrin Schedler
Das ganze Jahr über pilgern
Genießer aus der
Steiermark und den
angrenzenden Bundesländern
ins Joglland, mit einem bestimmten
Ziel: frischen Fisch zu verspeisen.
Am Fuße der Fischbacher
Alpen befindet sich mit dem
Forellengasthof Joglland ein
Paradies für Fischliebhaber. Ob
gekocht, gebraten, geräuchert
oder in Essigspezialitäten der
Familie Fischerauer eingelegt
– im Gasthaus mit der größten
Forellenspeisekarte Österreichs
findet jeder Gaumen etwas. An
den Wildbret- und Gansltagen
(11. bis 13. November 2016)
jedoch rücken die Fische etwas in
den Hintergrund. Die Gerichte
Info
Forellengasthof Joglland
Rettenegg 104
A-8674 Rettenegg
Tel.: +43 3173 82700
www.forellengasthof.at
Inhaber: Sonja und Erich
Tösch.
Küchenleitung: Erich Tösch.
Mitarbeiter: 5, davon 1
Lehrling.
Betrieb: 70 Sitzplätze im
Gasthof + 70 Sitzplätze auf
der Terrasse. 15 Teiche mit
Trinkwasserqualität in denen
60.000 Fische heranwachsen.
Produktion: Verarbeitet werden
ca. 5 Tonnen Fisch (Bach-,
Seeforelle und Bachsaibling)
pro Jahr.
Absatzwege: Die Produkte
können direkt im Gasthof
verspeist werden und sind im
Lokal über den Gassenverkauf
sowie übers Internet per Bestellformular
und im Delikatessen-Geschäft
Frankowitsch in
Graz erhältlich.
tragen allesamt die Handschrift
von Erich Tösch, der es versteht,
aus einem hervorragenden
Grundprodukt klassische aber
auch kreative Speisen auf den
Teller zu zaubern. Für den reibungslosen
Ablauf im Service ist
Sonja Tösch zuständig. Im Restaurant
mit heimeliger Stube
finden rund 70 Gäste Platz,
wenn es das Wetter zulässt, ist
die Terrasse mit 70 Sitzplätzen
und Grünblick der ideale Platz,
um eine genussvolle Zeit zu verbringen.
Seit 15 Jahren bewirtschaften
die beiden das Gasthaus in Rettenegg
und legen dabei größten
Wert auf Qualität, Frische und
Regionalität. Aus diesem Grund
betreibt die Familie ihre eigene
Fischaufzucht in den eigenen
Gewässern, ganz ohne den Einsatz
von Antibiotika und sonstigen
Zusätzen.
Höchste Qualitätsansprüche
Bis zu 60.000 Fische schwimmen
in den 15 Teichen mit glasklarem
Bergquellwasser und wachsen
innerhalb von drei Jahren
zu echten Delikatessen heran.
Damit stets für Nachschub
gesorgt ist, werden die Fischsetzlinge
in regelmäßigen Abständen
vom Fischereibetrieb Payr (über
den Fischereibetrieb Payr werden
wir in einer kommenden
Ausgabe berichten) geliefert.
Gefüttert werden die Bach- und
Seeforellen sowie der Bachsaibling
mit natürlichem Futter. Die
Teiche sind zum größten Teil
Naturteiche und weisen eine
Sauerstoffsättigung von fast
100 Prozent auf. Dank der langen
Zuchtzeit und den idealen
Bedingungen ist der Fisch von
höchster Qualität und besticht
vor allem durch seinen hervorragenden
Geschmack.
Auf dem Anfahrtsweg zum
Gasthaus fallen bei genauerem
Betrachten Netze zwischen den
Bäumen auf. Um die Speisefische
vor Vögeln, Otter und Co.
zu schützen, sind die Teiche nicht
nur umzäunt, sondern auch mit
einem Netz großräumig abgedeckt.
Wenn die Forellen und
der Saibling die richtige Größe
erreicht haben, werden sie in den
Teich gleich neben dem Gasthaus
umquartiert. Von hier aus gelangen
sie in die wenige Meter entfernte
Küche und werden für den
täglichen Betrieb vorbereitet und
zu Fischspezialitäten zum Mitnehmen
zubereitet.
Marken-Fisch aus dem
Joglland
„Jobi – Die Joglland Bergforelle“,
unter diesem Namen bietet
die Familie Tösch ihre Fische
an. Im Sortiment befinden sich
neben den rohen Fischen im
Ganzen auch das Jobi-Saiblingsfilet
„Matjes Art“, die Jobi-Forellenleberpastete,
geräuchertes
Jobi-Filet und weitere Forellenspezialitäten.
Ein besonderer Genuss für
jeden Fischliebhaber: der
Jobi-Roller, ein in würziger Essigmarinade
eingelegtes, mit Zwiebel
gerolltes Jobi-Saiblingsfilet,
das sich nicht nur als Vorspeise
eignet, sondern auch als kleiner
Happen für Zwischendurch.
Erhältlich sind auch andere
regionale Produkte so wie die
hausgemachten Marmeladen,
Holundersirup, Rettenegger
Waldhonig oder „Der Wein zum
Fisch“, eine Exklusivfüllung vom
Weingut Kapper. Die Produkte
werden über den Gassenverkauf
während der Öffnungszeiten des
Gasthofs verkauft und können
online mittels Anfrageformular
Rezept
Jobi – Saiblingsfilet im Kräutermantel
mit gerösteten Eierschwammerl
und Rahmerdäpfeln
uu8 frische Forellenfilets
uu400 g Eierschwammerl
uu4 größere gekochte
Erdäpfel
uu2 – 3 Eier
uu1 Becher Sauerrahm
bestellt werden. Auch der Osteria
Club d‘Al Cappello in Wien
hat die Spezialitäten für sich
entdeckt und bietet seinen Mitgliedern
regelmäßig die unterschiedlichsten
Jobi-Produkte an.
uuMargarine
uuButter
uuSalz, Pfeffer
uuMehl
uuFrisch gehackte Kräuter
(Petersilie, Schnittlauch,
Estragon, je nach Belieben)
Zubereitung: Die frischen Forellenfilets salzen und in
Mehl, Ei und den auf einem Tablett ausgestreuten, gehackten
Kräutern wenden. Die Margarine in einer Pfanne
zerlassen, die Filets nun zuerst mit der Hautseite nach
unten in das nicht zu heiße Fett legen und langsam auf
beiden Seiten goldbraun backen (insgesamt ca. 10 Minuten).
Inzwischen werden die Eierschwammerl in Butter
angeschwitzt und mit Salz, Pfeffer und gehackter Petersilie
abgeschmeckt. Dann werden die gekochten Erdäpfel
der Länge nach geviertelt, in der Butter kurz angebraten
und danach in Sauerrahm geschwenkt und gesalzen.
Forellengasthof Joglland/ Erich Tösch
&
Hof Markt
Käse
Seite 31, 2/2016
Tiroler Graukäse g.U.
Rezept
Ein Original der Alpenregion.
Von Katrin Schedler
Zillertaler Krapfen
Andrea Jungwirth
Überall dort wo er verwendet
wird, hinterlässt
er seinen würzig-säuerlichen
Geschmack: die
Rede ist vom Tiroler Graukäse,
ein Sauermilchkäse mit Charakter.
Dezente Zurückhaltung
ist nichts für den durch Milchsäuerung
(ohne Labzusatz)
hergestellten Käse. Und das
ist auch gut so, denn „Zillertaler
Krapfen“, „Graukassuppe“
und „Kaspressknödel“ erhalten
gerade durch die Zutat „Tiroler
Graukäse“ ihren so typischen
Geschmack. Der Tiroler Graukäse
g.U. wird als traditionelles
Lebensmittel durch die europäische
Ursprungsbezeichnung
geschützt und darf ausschließlich
von befugten Erzeugern
bzw. Verarbeitern und im Rahmen
der bäuerlichen Milchverarbeitung
in Tirol (Nordtirol/
Osttirol) hergestellt werden.
Vom Arme-Leute-Essen
zur Spezialität
Der Käse galt einst als ein
Arme-Leute-Essen. In der
Wälder Schokolade:
Eine Rarität
Sig nennt sich die kulinarische
Rarität aus Vorarlberg,
die selbst vielen Einheimischen
kein Begriff mehr
ist. Mühsam ist seine Herstellung
und intensiv ist sein Geschmack.
Einige wenige Älpler widmen
sich auch heute noch der zeitaufwendigen
Kunst der Sig-Produktion
und bewahren so den
einzigartigen Geschmack der
„Wälder Schokolade“. Die
Molke wird dafür über
Stunden vorsichtig eingekocht,
bis der Milchzucker
zu karamellisieren beginnt.
Dann heißt es: kräftig rühren.
Nach ungefähr weiteren
1,5 Stunden und der
Zugabe von Butter, Rahm und
Zucker entsteht eine formbare
braune Masse – der Sig. Nachdem
die Masse ausgekühlt ist,
wird der Sig zu kleinen Laibchen
geformt. Während der Sig
im Bregenzerwald/Vorarlberg
unter der Bezeichnung „Wälder
Alpenregion war Magermilch
nach dem Abschöpfen des
Rahms meist im Überfluss da.
Aus dieser Milch wurde dann
mit einfachen Mitteln ein verwertbares
Lebensmittel erzeugt
– der Graukäse.
Nach 10 bis 20 Tagen Reifung
ist der Sauermilchkäse tafelfertig
und bereit, die unterschiedlichen
Speisen der alpenländischen
Kaser und Sennerkost mit
seinem besonderen Geschmack
zu vollenden. Oder man genießt
ihn einfach mit etwas Butter auf
dem Bauernbrot oder mit Essig
und Öl sowie frischen Zwiebeln
mariniert.
Je nachdem ob der Käse stark
oder weniger stark gepresst
wurde, ist er im Kern eher
speckig oder trocken-weiß.
Die
Farbe kann
gebietsweise
variieren und
grau-grüne bis
blau-graue Verfärbungen
durch
Schimmelreifung aufweisen.
Der fettarme Käse (er enthält 0
bis 2 Prozent Fett in der Trockenmasse)
besitzt ein ausgesprochen
säuerliches, würzig-pikantes
Aroma.
Schokolade“ bekannt ist, wird er
anderorts auch als Sieg, Gsig oder
Älplerschokolade bezeichnet.
Früher wurde der Sig als
Schokoladenersatz genascht,
heute findet man ihn in den
unterschiedlichsten Speisen.
Genießt man den Sig pur, ist
die Intensität für Nicht-Kenner
anfangs gewöhnungsbedürftig.
Er schmeckt kräftig nach Karamell,
ein wenig herb und
überrascht mit einer süßen
und salzigen Note. Manche
essen ihn auf Schwarzbrot
mit Butter oder auf Zopfbrot,
die anderen essen ihn
zum Riebel oder als „Sig-
Knöpfle“.
Teig:
uu200 g Roggenmehl
uu100 g Weizenmehl
uu1 Prise Salz
uukalte Milch oder Wasser
nach Bedarf
Fülle:
uu250 g Graukäse
uu500 g Kartoffeln
Außerdem:
uuSalz
uuSchnittlauch
uuetwas Schlagobers oder
heißes Wasser
uuÖl oder Schmalz zum Herausbacken
Mehl, Salz und Milch (oder Wasser) zu einem Teig vermischen,
nur so viel Flüssigkeit zugeben, dass ein fester
Krapfenteig entsteht. Kräftig kneten, damit der Teig glatt
wird; anschließend ca. 30 Minuten ruhen lassen. Inzwischen
die Fülle vorbereiten: Hierzu die Erdäpfel kochen
und anschließend passieren, mit geriebenem Graukäse,
Salz und geschnittenem Schnittlauch vermischen und
mit Schlagobers (oder Wasser) zu einer bindigen Masse
abrühren. Ein Stück vom Teig herunterschneiden und
daraus eine Rolle formen (ca. 5 cm im Durchmesser).
Von dieser Rolle kleine Stücke abschneiden und diese
sehr dünn zu einer runden Form auswalken. Auf jedes
Teigblatt nach Bedarf Fülle geben und halbkreisförmig
zusammenschlagen, den Rand gut zusammendrücken.
In heißem Öl oder Schmalz goldbraun herausbacken.
uu125 g Sig
uu75 g Zucker
uu6 Eigelb
Sig-Parfait
uu300 g Sahne
uu240 g Wasser
Sig, Wasser und Zucker zusammen aufkochen. Die
Masse vom Herd nehmen und 5 EL davon beiseite
geben. Die Sig-Masse (5 EL) mit dem Eigelb vermengen,
anschließend in die restliche, noch warme Sig-Masse
unterrühren. Nochmals kurz erwärmen und für mehrere
Stunden (am besten über Nacht) stehen lassen. Dann
die geschlagene Sahne unterheben, in eine Terrinenform
abfüllen und einige Stunden kalt stellen.
Katrin Schedler Gerd W. Sievers
Seite 32, 2/2016
Wein
&
Hof Markt
Wein trifft Käse – Was passt zusammen?
Wenn Geschmack aufeinandertrifft.
Text & Fotos: Katrin Schedler
Ein guter Käse, ein schönes
Glas Wein, dazu ein
selbstgebackenes Brot
und der Genuss scheint perfekt.
Damit die Kombination
von Wein und Käse zu einer
Gaumenfreude wird, gibt es ein
paar Richtlinien, die hilfreich
sein können. Während ein milder,
fetthaltiger Käse sehr gut
zu einem ähnlich milden, leicht
„öligen“ Wein passt, harmoniert
ein säurehaltiger Käse sehr gut
mit einem süßen, alkoholreichen
Wein. Sehr salzige Käsesorten
verstehen sich mit säurebetonten
Weinen genauso gut wie mit
edelsüßen Vertretern. Je härter
der Käse, desto gerbstoffreicher
kann der Wein dazu sein. Kommen
Wein und Käse aus der selben
Region, ist es meist eine gute
Wahl.
Vorweg sei gesagt, dass der
eigene Geschmack die Basis des
Kombinierens bildet. Während
der eine im Zusammenspiel eher
Ähnlichkeiten bevorzugt, sind es
für den anderen die Kontraste
im Geschmack, die den Genuss
bringen. Am besten findet man
das durch Probieren heraus. In
diesem Sinne: keine Angst vor
dem Kombinieren.
Käse ist nach Wein jenes natürliche
Produkt, das die größte
Vielfalt aufweist. Nur logisch,
dass es bei der Kombination der
beiden zahlreiche Möglichkeiten
gibt. Und weil es so viele Variationen
gibt, bietet Ihnen Hof&-
Markt eine Orientierungshilfe
und stellt Ihnen in jeder Ausgabe
Die Vorschläge der Redaktion
für Käse-Weinkombinationen.
jeweils einen Vertreter aus den
Käsegruppen Frischkäse/Weichkäse
(inklusive Sauermilchkäse),
Schnittkäse und Hartkäse mit
passender Weinbegleitung vor.
Frischkäse/Weichkäse
Mostviertler Schofkas
War der Schofkas aus dem
Mostviertel früher nur ein
Nebenprodukt der Schafwollproduktion,
so ist er heute nicht
mehr wegzudenken von der
Heurigenjause.
Charakteristik: Der Frischkäse
in typischer Rollenform ist
entweder ein reiner Schafkäse
oder ein Mischkäse aus Schafund
Kuhmilch und hat eine feine
Struktur, glatte, glänzende Oberfläche
ohne Hautbildung und ist
cremig. Beide Käsekreationen
sind mild bis leicht säuerlich im
Aroma, der reine Schafkäse weist
jedoch eine festere Konsistenz
auf und ist gehaltvoller.
Weinbegleitung: Die Bandbreite
reicht von Welschriesling
und Muskateller bis Rosé. Auch
ein Schaumwein (klassisch oder
Varianten aus Muskateller oder
Sauvignon Blanc) kann mit dem
Frischkäse sehr gut harmonieren.
Wer mehr Süße bevorzugt,
sollte es mit einer Spät- oder
Auslese (jeder Weißweinsorte)
versuchen.
Schnittkäse
Rotholzer Blauhudler
Der Schnittkäse aus Tiroler
Kuhmilch wurde mit einem südburgenländischen
Uhudler vom
Weingut Gratl affiniert.
Charakteristik: Der Blauhudler
besitzt eine Bruchlochung,
zarte Schimmelnester (Reifung
durch grünen Edelschimmel)
und einen cremig-weichen Teig.
Am Gaumen ist er zart-pikant mit
feinem Pilzaroma und bekommt
durch die Veredelung mit Uhudler
eine leicht herbe Note.
Weinbegleitung: Blauhudler
und Uhudler sollte man hier
nicht trennen. Die beiden spezielle
aufeinander abgestimmten
Köstlichkeiten vereinen sich zu
einem wahren Genuss.
Hartkäse
Gailtaler Almkäse (g.U.)
Früher dienten die Almkäsereien
dazu, die täglich frisch
gewonnene Alpenmilch haltbar
und lagerfähig zu machen. Diese
Tradition ist bis heute erhalten
geblieben. Auf 13 Almen oberhalb
der Dörfer des Gailtals
wird der europaweit ursprungsgeschützte
Gailtaler Almkäse aus
Kuhmilch erzeugt. Die Produktion
erfolgt nur während der
Sommermonate.
Charakteristik: Die runden
Laibe besitzen eine gelbe, harte
und trockene Naturrinde. Gailtaler
Almkäse zeichnet sich
durch einen glatten, gelblichen
Teig mit geschmeidiger Konsistenz
und geringer runder und
gleichmäßiger Lochung auf. Der
Geschmack ist kräftig, feinwürzig
und aromatisch.
Weinbegleitung: Ein grüner
Veltliner, reifer Riesling oder
Weißburgunder passt zu dem
Almkäse ideal. Der mindestens
7 Wochen gereifte Hartkäse harmoniert
auch mit einem Pinot
Noir oder Zweigelt.
Neu: „Vulkanland
Steiermark“
Das neue Weinbaugebiet „Vulkanland
Steiermark“, das aus dem
bisherigen Weinbaugebiet „Südoststeiermark“
hervorgegangen ist, umfasst
1.600 Hektar an Weingärten. Durch
die Bezirkszusammenlegung wurde
eine Umbenennung möglich und auch
nötig. Seit Juli 2016 dürfen alle 1200
Winzer aus der Region das neue Weinbaugebiet
„Vulkanland Steiermark“ als
offizielle Herkunftsbezeichnung auf ihre
Weinflaschen-Etiketten drucken. „Durch
eine enge Vernetzung der Weinbauern
mit der regionalen Gastronomie, Hotellerie
und den Tourismuseinrichtungen
wollen wir die Attraktivität und den
Bekanntheitsgrad unseres Weinbaugebietes
‚Vulkanland Steiermark‘ national
und international steigern“, so Günther
Rauch, Winzer und Vizepräsident des
Weinbauverbandes Steiermark. Das
Weinbaugebiet macht ungefähr ein Drittel
der Weinbauregion Steiermark aus
und erstreckt sich von Bad Radkersburg
über Fürstenfeld bis hoch ins Hartberger-Land.
Weitere Informationen unter:
www.steirischerwein.at und www.
vulkanland.at
Prognosedienst soll
Winzern helfen
Vitimeteo ist ein Prognosedienst und
eine Wetterdatendarstellung für
den Weinbau, welcher durch die Forschungsanstalt
Agroscope Changins-Wädenswil
in der Schweiz, das staatliche
Weinbauinstitut Freiburg in Deutschland
und der Softwareentwicklerfirma
Geosens entwickelt wurde.
In Österreich wird das Vitimeteosystem
durch die Weinbauschule Krems betreut,
wobei die Wetterdaten von zahlreichen
Wetterstationen bereitgestellt werden.
Das System soll den Winzern helfen, ihre
Pflanzenschutzmaßnahmen in der jeweiligen
Weinbauregion bestens auf die Infektionsbedingungen
anzupassen. Durch den
Einsatz kann einerseits die Kultur so gut
wie möglich geschützt, anderseits der Einsatz
von Pflanzenschutzmitteln optimiert
werden.
Erfahrung, die Kenntnis der eigenen
Weingärten und das vorbeugende Planen
von Pflanzenschutzmaßnahmen werden
jedoch dadurch nicht ersetzt. Weitere
Informationen finden Sie unter: www.
vitimeteo.at
(Quelle: Landwirtschaftskammer Österreich)
&
Hof Markt
Wein
Seite 33, 2/2016
Es ist wieder „stürmisch“
Kosten pro Liter
Kosten Trauben/Liter
Verarbeitungskosten/Liter
Verpackung
Standkosten anteilsmäßig
Gesamt
Auch wenn ein Blick aus
dem Fenster etwas anderes
zeigt, es ist eine stürmische
Zeit, die bereits begonnen
hat. Die Rede ist nicht vom
Herbstwetter und dem damit
verbundenen Wind, sondern vom
Traubenmost, der sich in dieser
Zeit zum Sturm entwickelt.
Als Traubensaft noch so
unschuldig, versteckt sich der
Alkohol im Neuen Wein gekonnt
hinter dem Trauben- und Fruchtzucker,
der ihn besonders „süffig“
macht. Unter einem Neuen Wein
versteht man einen aus weißen
oder roten Rebsorten gepressten
Traubenmost, dessen alkoholische
Gärung gerade begonnen
hat und der noch keiner Filtration
unterworfen war – er ist
also noch kein fertiger Wein. Im
deutschen Sprachraum kennt
man viele Namen für das alkoholische
Getränk: Suser, Sauser,
Bitzler, Rauscher, Federweißer
oder Federroter (je nach Traubensorte).
Gemäß dem österreichischen
Weingesetz heißt der
teilweise vergorene Traubenmost,
egal welcher Farbe, in Österreich
„Sturm“. Österreichischer Sturm
darf zwischen 1.8. und 31.12. des
Erntejahres in Verkehr gebracht
werden, solange sich das Erzeugnis
im Zustand der Gärung befindet
und aus österreichischen
Trauben hergestellt wurde.
Regionale
Sturm-Spezialitäten
Neben dem weißen und roten
Sturm wird in der Steiermark
der trübe rosa- bis violettfarbene
Schilchersturm hergestellt. Das
steirische Unikat wird aus der
Rebsorte Blauer Wildbacher
gewonnen.
Den Uhudlersturm gibt es im
Südburgenland. Der Sturm ist
dann trinkreif, wenn die Gärung
der typischen Uhudlertrauben
(Ripatella, Concord, Delaware
oder Elwira – da sind unveredelte
Sorten – so genannte Direktträger)
begonnen hat.
Sturm-Kalkulation für den Bauernmarkt
Saisonales
Nebenprodukt
Sturm gehört in diese Jahreszeit
genauso wie Maroni – die
übrigens hervorragend mit dem
stürmischen Getränk harmonieren.
Für Heurigen-Betriebe
ist der Sturm mit allen seinen
geschmacklichen Unterschieden
eine wahre Bereicherung und ein
Vorbote des neuen Wein-Jahrgangs.
Auch auf den Bauernmärkten
greifen Konsumenten
gerne nach dem Sturm, der auch
zum Bauernbrot mit Schmalz
und einer Blunz‘n auszeichnet
schmeckt. Auch wenn für die
meisten Weinbauern Sturm nur
ein saisonales Nebenprodukt ist,
kann er in Verbindung mit Veranstaltungen
(z.B. einem Sturm-
Brunch), bei Hoffesten und im
Heurigen Gewinn einbringen.
Generell lässt sich aus jeder
gesunden Weintraube Sturm
herstellen, es gibt jedoch Sorten,
die sich besonders gut anbieten,
wie beispielsweise die extrem
2,66 Euro
0,40 Euro
0,30 Euro
0,10 Euro
3,46 Euro (Brutto)
Die Kalkulation soll lediglich als Beispiel dienen. Die Zahlen (vor allem der Kilopreis für Trauben) variieren von Region zu Region.
Bei diesem Beispiel wird von einem Trauben-Kilopreis von 2 Euro ausgegangen. Pro Kilogramm Trauben erhält man ca. 0,75 Liter
Traubensaft. Für einen Liter benötigt man somit ca. 1,33 Kilogramm Trauben.
Wird der Sturm direkt im Heurigen oder Buschenschank ausgeschenkt, minimieren sich die Verpackungskosten, jedoch müssen
hier dann anteilsmäßig Kosten für die Reinigung von Gläsern und evtl. Personal berücksichtigt werden.
frühreife Traubensorte Bouvier.
Hochwertige Lagenweine bringen
oft einen zu starken Eigencharakter
mit. Die Herstellung
von rotem Sturm ist aufwändiger,
da rote Trauben in Eigenmaische
gären.
Info
Informationen über verpflichtende
Angaben auf Sturm-Flaschen
finden Sie unter:
www.bundeskellereiins
pektion.at
Buchtipp
Der ultimative Wein-Guide. Zum
Kenner in über 333 Grafiken
Einen guten Wein trinken kann natürlich jeder, aber um
einen guten Wein zu erkennen, benötigt man meist
doch ein etwas tieferes Verständnis und vor allem ein
fundiertes Grundlagenwissen. Dieses Buch ist als Leitfaden
für all diejenigen geeignet, die die ersten Schritte in
die Welt des Weins wagen wollen. Vielleicht möchten Sie
Ihren eigenen Weinkeller anlegen oder auch den passenden
Wein in Ihrem Hofcafé oder auf Festen zu Ihren
Produkten anbieten. Der Wein-Guide ist absichtlich klein
gestaltet und eignet sich als praktischer Begleiter für
den ganz normalen Weingenießer. Dank vieler Grafiken
sowie Illustrationen und wenig Text werden selbst komplizierte
Sachverhalte schnell und unterhaltsam erklärt.
Der ultimative Wein-Guide. Zum
Kenner in über 333 Grafiken
Von Madeline Puckette und
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München: Heyne Verlag 2016
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ÖSTERREICH WEIN
Seite 34, 2/2016
Getränke
&
Hof Markt
Rezept
Hagebutten
Fotos: Andrea Jungwirth
Hagebuttenwein
Dieser Wein muss nicht oder nur wenig geschwefelt
werden, da der Kontakt mit Luft für die Geschmacksentwicklung
sogar wünschenswert ist. Dadurch wird
eine Art Sherryisierung erzielt. Wird Hagebuttenwein
mehrere Jahre gelagert, so entwickelt sich ein cognacartiges
Aroma.
uu3 kg Hagebutten
uu8 l Wasser
uu3 kg Zucker
uu10 ml Antigeliermittel
uu4 g Hefenährsalz
uu40 g Milchsäure 80 %
uuReinzuchthefe für die Weinbereitung
Hagebutten waschen, Blütenansatz und Stiel entfernen.
Die Hagebutten zerstampfen.
Wasser mit Zucker aufkochen lassen und in einen passenden
Gärbehälter über die Hagebutten gießen.
Bei etwa 40 Grad Celsius das Anti-Geliermittel dazugeben.
Alles gut verrühren.
Ist die Flüssigkeit abgekühlt, die restlichen Zutaten dazugeben.
Es wird so viel Reinzuchthefe benötigt, wie auf
der Verpackung für die entsprechende Ansatzmenge
angegeben ist.
Gärverschluss aufsetzen und bei 20 Grad Celsius gären
lassen. Das Gefäß täglich schütteln. Nach 14 Tagen wird
der Überstand abgezogen und zur weiteren Vergärung
in einen Ballon mit Gärverschluss gegeben. Nach 4 Wochen
die klare Flüssigkeit in Flaschen abfüllen und mit
Korken verschließen.
Früchtetee mit Hagebutte
uu1 Teil getrocknete
uuHagebutten
uu1 Teil gemischte, getrocknete
Beeren wie
Holunder, Heidelbeere oder
Brombeere
uu1 Teil getrocknete Apfelstücke
mit Schale
Hagebutten lassen sich auf zwei Arten für Früchtetee
trocknen: einmal mit, und einmal ohne Kerne. Schale
und Fruchtfleisch sind reich an Vitamin C, die gesunden
Kerne wirken harntreibend. Jedoch sind die Kerne
von feinen Härchen umgeben, die auf der Haut jucken
und im Tee stören würden. Werden die ganzen Früchte
samt Kernen und nicht nur die rote Frucht verwendet,
so empfiehlt es sich, den Tee vor dem Aufgießen unbedingt
in kleine Teesäckchen zu füllen, sodass die feinen
Härchen nicht in den Aufguss gelangen.
Getrocknete Zutaten grob zerkleinern, z.B. in einer
Küchenmaschine, und mischen. 2 Esslöffel Tee für eine
Tasse mit kochendem Wasser aufgießen und 10 Minuten
ziehen lassen.
Vergessenes Wildobst.
Leuchtend rot zieren die
Hagebutten im
Herbst die
Rosensträucher und
jeder kennt sie. Entweder
hat so mancher
die juckende Eigenschaft
der feinen Härchen im
Inneren der Frucht als
Kind kennengelernt, oder
die Früchte in Form von
Tee getrunken. Aber aus
der Hagebutte lassen sich
noch zahlreiche weitere
Köstlichkeiten zaubern –
von Marmelade über Liköre bis
Wein.
Die Ernte und Verarbeitung
der Hagebutte ist etwas mühsam,
der aromatische Geschmack der
Produkte entlohnt jedoch dafür.
Verwendet wird meist das Hagebuttenmark,
das fruchtig, säuerlich
herb schmeckt. Je später
im Herbst die Früchte geerntet
werden, desto zuckerreicher
sind sie und desto besser sind
sie im Geschmack. Roh sind die
Früchte eigentlich nicht genießbar.
Sie sind zwar nicht giftig,
aber durch die feinen Härchen
im Inneren und den adstringierenden
Geschmack aufgrund
der enthaltenen Gerbstoffe lässt
man besser die Finger davon.
Hagebutten zählen zu den
gesündesten Wildfrüchten in
Österreich. So übertrifft keine
heimische Obst- oder Wildobstsorte
den extrem hohen Vitamin
C-Gehalt. Mehr als 20 Mal so viel
Vitamin C wie in Zitronen steckt
in den roten Früchten. Weiters,
ist die Frucht reich an Lycopin,
einen Stoff, den wir als Farbstoff
von der Tomate kennen. Lycopin
wirkt antioxidativ und somit
zellschützend. Zahlreiche weitere
gesundheitsfördernde Stoffe
machen die Hagebutte zur echten
heimischen Powerfrucht. Das
in Samen und Fruchtfleisch enthaltene
Galactolipid wird sogar
medizinisch genutzt. So kann
Hagebuttenpulver bei Athrose
helfen, da es die Entzündung
mildert und den Knorpelabbau
verzögert. So lohnt es sich,
die Hagebutte vermehrt in der
Küche zu nutzen. Neben dem
gesundheitlichen Nutzen überrascht
die Frucht durch ihr einzigartiges
Aroma.
Egal welche Rosenart, alle reifen
Früchte können in der Küche
genutzt werden. Jedoch sind
Schale und
vor allem
Frucht- fleisch
bei den meisten Arten
sehr dünn, was die Ausbeute für
das Hagebuttenmark dezimiert.
Anders sieht es mit der dickfleischigen
Kartoffelrose aus. Sie
trägt die größten Hagebuttenfrüchte
und ist sehr ergiebig
in der Verarbeitung. Einziger
Nachteil, sie ist geschmacklich
Katrin Schedler
Rezept
uu1 Liter Wodka oder Korn
(je nach Geschmack)
uu2 süße Birnen
Birnenlikör
Von Andrea Jungwirth
nicht so intensiv
wie die Früchte
der heimischen
Hundsrose.
In der Küche eignet
sich die Frucht für Süßes und
Pikantes gleichermaßen. Das
Mus wird in Marmeladen verarbeitet
oder für pikante Chutneys,
Senf und Saucen. Die Herstellung
des Hagebuttenmus ist
etwas mühsam. Dazu werden die
Hagebutten grob zerkleinert, mit
etwas Wasser weich gekocht und
anschließend passiert, um alle
Härchen zu entfernen. Getrocknete
und zerkleinerte Hagebutten
ergeben einen guten Tee, der
jedoch kaum das Wasser färbt.
Hagebuttentee im Beutel färbt
nur durch zugesetzte Malvenblüten.
Getrocknete, jedoch zuvor
entkernte Hagebutten eignen
sich als Zutat für Müslis.
uu50 Gramm brauner Kandiszucker
uu100 Gramm Zucker
uu1 Päckchen Vanillezucker
Birnen waschen, von
den Kernen befreien,
in schmale Streifen
schneiden und in
eine große Glasflasche
füllen. Alle drei
Zuckersorten über
die Birnen geben und
mit dem Wodka oder
Kornbrand übergießen.
Fest verschlossen
ca. 1 Woche am
Fenster in der Sonne ziehen lassen, danach noch ca. 3
Wochen ruhen lassen. Den Likör durch ein feines Sieb
gießen (eventuell Passiertuch) und in Flaschen abfüllen.
Für den Hofladen oder Bauernmarkt eignen sich Glasflaschen
optimal zum Verzieren und Beschriften.
&
Hof Markt
Getränke
Seite 35, 2/2016
Fruchtsirup: Konzentrierter
Geschmack aus der Flasche
Rezept
Selbstgemachte Fruchtsirupe
liegen im Trend.
Ohne Zusatz von Aromen
oder künstlichen Farbstoffen
steht beim Fruchtsirup der
Eigengeschmack des Obstes im
Vordergrund, der durch Zucker
haltbar gemacht wird. Mit Wasser
aufgespritzt erhält man so
einen Durstlöscher, der bei
Kindern beliebt ist. Aber auch
Erwachsene sagen nicht Nein,
da sich zahlreiche alkoholische
Getränke mit dem dickflüssigen
Saft aufpeppen lassen.
Bei Fruchtsirup handelt es sich
um ein Konzentrat. Er wird oft
aus Fruchtsaft hergestellt, der mit
Zucker versetzt bis zur gewünschten
Konsistenz eingekocht wird.
Andrea Jungwirth
Jedoch kann die Zubereitung je
nach Obst und Rezept sehr stark
variieren. Nicht jeder Fruchtsirup
muss so süß sein. So lässt sich
aus Beeren ein Sirup herstellen,
bei dem das Obst mit Essig und
Zucker versetzt wird. Nachdem
das Obst 2 Tage zugedeckt seine
Aromen an den Essig abgegeben
hat, wird der Saft abgegossen
und die Beeren durch ein Safttuch
gepresst. Der gewonnene
Saft wird, mit Zucker versetzt,
zum Sirup eingekocht.
Es gibt kaum ein Obst, das
nicht für die Herstellung von
Fruchtsirup geeignet ist. Am
besten schmecken jedoch Beeren,
Sauerkirschen, Pflaumen
oder auch Wildobst wie Holunderbeeren
oder Sanddorn. Versetzt
mit ein paar Aromaten wie
Kräutern, Gewürzen oder Zitrusschalen
entsteht ein besonderes
Konzentrat in der Flasche.
uu1 kg Früchte
uu500 g Zucker
Grundrezept Sirup
uu500 ml bis zu 1 Liter
Flüssigkeit wie Wasser, Wein
oder Essig
uu20 g Zitronensäure
uueventuell Aromaten wie
Schalen von Zitrusfrüchten
oder Kräutern
Gewaschenes Obst grob zerkleinern
oder zerstampfen. Obst mit der Flüssigkeit
und der Hälfte des Zuckers und
den Aromaten weichköcheln. Die
gewonnene abgekühlte Flüssigkeit
durch ein Safttuch pressen und mit
dem restlichen Zucker und Zitronensäure
auf die gewünschte Konsistenz
einkochen. Den Sirup in sterile
Flaschen abfüllen. Haltbarkeit 1 Jahr.
Mühlviertler Biergenuss
Im Bierbuschenschank Eder Bräu wird ausschließlich selbstgebrautes Bier gezapft. Von Katrin Schedler
Eder Bräu
Ab 26. Oktober kommen Bierliebhaber in den Genuss von Bockbier.
Der Buschenschank wird
von den meisten wohl
mit köstlichem Wein in
Verbindung gebracht, dass dies
jedoch nicht zwingend so
sein muss, zeigt ein
ganz besonderer
Buschenschank
in Oberösterreich.
Im Eder
Bräu stehen
nämlich nicht
Wein oder Most
im Mittelpunkt,
sondern der Hopfensaft
– eigens gebraut, wie sich
von selbst versteht. Margit und
Gerhard Ehrensperger betreiben
den bierigen Buschenschank,
der jedoch als Gasthaus
geführt wird, seit
2006. Der Name
ist Programm,
denn die beiden
sind nicht nur
Wirtsleute, sondern
vor allem
Hopfenbauer
und Braumeister.
Bereits Margits Vater
widmete sich dem Hopfenanbau.
Mit seinem Hopfen belieferte
er die Mühlviertler Genossenschaft,
sein eigenes Bier hat er
jedoch nicht gebraut. Das hat
sich geändert und nun stehen
im Eder Bräu immer mindestens
drei verschiedene Biersorten zur
Auswahl.
Hopfensorte ist
namensgebend
Benannt sind die Biere jeweils
nach der verwendeten Hopfenart.
Wer ein süffiges, malzbetones,
halbdunkles Bier bevorzugt,
der wird mit dem „Hersbrucker“
eine Freude haben. Zur Feinwürze
wird der Hersbrucker
Hopfen verwendet, der dem
Bier eine angenehme Hopfung
im Hintergrund gibt. Das helle
Märzenbier trägt den Namen
„Golding“ – benannt nach dem
Golding Hopfen, der zur Hauptwürze
verwendet wird. Für das
helle Weizenbier wird Malling
Hopfen genommen, dementsprechend
ist auch der Name
des Biers „Malling“. Zusätzlich
werden saisonal verschiedenste
Spezialitäten angeboten – ab 26.
Oktober kommen Bierliebhaber
in den Genuss von Bockbier,
einem hellen, untergärigen Bier
mit ca. 17 Prozent Stammwürze.
Zu Weihnachten gibt es natürlich
ein Weizen-Weihnachtsbock.
Frisch gezapft
Gebraut wird in einem 300 Liter
Braublock mit Gärkeller, direkt
neben der Gaststube. Das Bier
könnte also kaum frischer sein,
denn gezapft wird direkt von drei
Ausschanktanks. Im Gastgarten
lassen sich die selbstgebrauten
Biere inmitten der Hopfenfelder
genießen – authentischer kann
Biergenuss nicht sein. Und wenn
die Temperaturen sinken, eignet
sich die Hopfenstub‘n zum
gemütlichen Beisammensein.
Von Anfang an ist die Regionalität
der verwendeten Produkte
der Familie ein großes Anliegen.
Deshalb arbeitet der Betrieb so
gut es geht mit anderen Produzenten
aus der Umgebung
zusammen.
Info
Bierbuschenschank
Eder Bräu
Netzberg 32
A-4292 Kefermarkt
Tel.: +43 7236 20940
Mobil: +43 699 12150697
www.ederbraeu.at
Inhaber: Margit Ehrensperger
Größe: 15 Hektar Hopfenfelder.
Gastronomie: 90 Sitzplätze
in der Hopfnstub‘n, der Gastgarten
bietet Platz für 100
Personen.
Mitarbeiter: 2 Teilzeitkräfte
+ Familienmitglieder, bei der
Hopfenernte 6 Erntehelfer.
Gebraut werden die Biersorten
Hersbrucker, Golding und
Malling sowie 4 Saisonbiere.
Braumenge: ca. 300 Liter/
Woche.
Das Bier ist ausschließlich im
Bierbuschenschank erhältlich
und wird nicht in Flaschen
abgefüllt.
www.raps.at
Seite 36, 2/2016
International
&
Hof Markt
Les 3 Fermiers
Wenn kreative Landwirte zusammenarbeiten.
Text & Foto: Gerd W. Sievers
✁
Die Trauminsel Guadeloupe
gehört zu den
kleinen Antillen (Karibik)
und ist ein französisches
Übersee-Departement – womit
es automatisch ein Mitglied
der EU ist. Wie fast überall in
der Karibik wird auch hier das
Marktleben groß geschrieben
und ein besonderes Augenmerk
der Direktvermarktung
geschenkt. Ein ganz besonders
interessanter Betrieb ist der „Les
3 Fermiers“, im Norden des östlichen
Insel-Teils gelegen, denn
dieser Zusammenschluss von
„3 Bauern“ brachte ein außergewöhnlich
gutes Ergebnis
hervor – nomen est omen mit
drei Standbeinen: Landwirtschaft
mit Direktvermarktung,
Markt-Fahren und Gastronomie.
Karibische Genüsse
„ab Hof“
Inhalt
Aktue les 3
Förderung 5
Kooperationen 8
Marktaugenschein &
Messen 9
Hofladen 12
Portraits 16
Fleisch & Wurst 18
Obst & Gemüse 20
Rund ums
Getreide/Fisch 22
Geflügel 24
Käse 26
Das Lokal 27
Getränke 28
International 28
Rezepte 31
Der Seewinkel
Vielseitigkeit und regionale Zusammenarbeit.
D
P.b.b 16Z040831 M
H1 Verlag und Werbeagentur, A-1060 Wien, Wa lgasse 28/2 /10
Retouren an Postfach 555, 1008 Wien
Hof Markt
Die Zeitung für Direkt-Vermarkter und Marktfahrer Ausgabe 1/2016
Inhalt
Aktuelles 3
Förderung 6
Interview 8
Messen 10
Fleisch & Wurst 20
Obst & Gemüse 22
Rund ums
Getreide 24
Honig 26
Fisch 27
Geflügel 28
Essig/Öl/Kräuter 29
Das Lokal 30
Käse 31
Wein 32
Getränke 34
International 36
Rezepte 38
Text: Katrin Schedler
ie Ab-Hof- und Direktvermarkter
sind für den Markt der Erde ist es uns nicht auf regionale Produkte durch eine
Regionalität garantiert. „Mit dem hervorgehoben werden, indem
Seewinkel von enormer nur gelungen, Freude am verantwortungsbewussten
Genießen zu Rezepten aufmerksam gemacht
separate Karte mit traditionellen
Bedeutung. Als direkte Schnittstelle
zwischen Produzenten und schaffen und regionale Traditionen
zu bewahren, sondern auch Initiator Gerhard Windholz vom
wird. Allen voran ist dabei der
Konsumenten sind Produkte wie
Mangalitza-Speck, Rindfleisch den Bezug zwischen Produzenten
und Endverbrauchern aller nennen (siehe Seite 27).
Gasthaus „Zur Alten Mauth“ zu
vom Nationalpark-Steppenrind,
Gemüse (vor allem Paradeiser, Altersgruppen (wieder-)herzustellen“,
ist Michael Andert von Slow für seine Wurstwaren vom Manga-
Das „Gowerl-Haus“ in Illmitz ist
Paprika, Gurken, Grünspargel),
Neusiedlersee-Fische, Ziegenkäse,
Essige & Öle und natürlich Markts überzeugt.
gionalen Schweinerasse, berühmt.
Food Burgenland vom Erfolg des litza, einer selten gewordenen re-
Weine und Sekte unverzichtbare
Zu den herzhaften Spezialitäten
Botschafter einer kulinarischen
schenkt man im traditionsreichen
Heurigen den hauseigenen
Region, die von einer einzigartigen
Vielfalt geprägt ist.
Dass die Produkte der Region mittlerweile
zu Ikonen des Genusses der eigenen Mangalitza-Schweine
Wein aus. Bei der Verarbeitung
Bei dem vom Slow-Food-Trend
inspirierten „Markt der Erde“ in geworden sind, kommt nicht von arbeitet das „Gowerl-Haus“ mit der
Parndorf ist neben der Vielfalt die irgendwo. Dies ist den Landwirten, Fleischerei Karlo zusammen. Fleischermeister
Martin Karlo führt
Produzenten, Direktvermarktern
und Gasthäusern zu verdanken, den Familienbetrieb in Pamhagen
bereits in dritter Generation.
die es sich zum Ziel gesetzt haben,
die regionale Vielfalt zu bewahren, Das Spezielle: Karlo ist der einzige
Betrieb, der die Graurinder
zu fördern und der breiten Öffentlichkeit
zugänglich zu machen – aus dem Nationalpark Neusiedler
das gelingt nur mit konstruktiver See schlachtet und verarbeitet. Das
Zusammenarbeit. Die Kooperation
„Pannonische Schmanker-
den selten gewordenen Haustier-
Ungarische Steppenrind gehört zu
lwirte“ ist dabei beispielgebend: rassen des pannonischen Raums.
Die Aromen des Seewinkels sollen Eine Herde von rund 500 Tieren
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Das Ausseerland
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Kulinarische Botschafter und gelebtes Brauchtum.
K
östliche Fische aus den
Seen, wertvolles Natursalz,
gelebtes Brauchtum
und eine malerische Landschaft,
die dazu einlädt, die Region bis in
die Bergspitzen hinauf zu erkunden:
das und noch viel mehr
zeichnet das Ausseerland in der
Steiermark aus.
Brauchtum und
Tradition
Bis weit über die Grenzen hinaus
ist die Region bekannt für
ihre überwältigende Natur, ihre
kulturellen Eigenheiten und das
gelebte Brauchtum. Die steirische
Region bildet den geografischen
Mittelpunkt Österreichs, welcher
Hof Markt
Die Zeitung für Direktvermarkter, Märkte und Winzer Ausgabe 2/2016
genau genommen im Hauptort
Bad Aussee zu finden ist. Altaussee,
Grundlsee, Pichl-Kainisch,
Tauplitz (samt Tauplitz-Alm)
und Bad Mitterndorf machen die
Region komplett.
Mit Stolz tragen Jung und Alt
hier ihre Tracht, die – anders als
in manch anderen Regionen –
als Alltagsgewand dient. Nicht
ohne Grund wurde Bad Aussee
zur Trachtenhauptstadt ernannt.
In Bad Aussee befinden sich verschiedene
Handdruckereien, so
wie das von Martina Reischauer
geführte Unternehmen „Mautner
Drucke“. Auch wenn man
hier im Herzen des Salzkammergutes
von den unsäglichen
Wirren des schnöden Massentourismus
weitgehend verschont
geblieben ist, ist der Tourismus
ein unverzichtbares Standbein
der Region. Mit Veranstaltungen
wie der Trachtenbiennale oder
dem alljährlich stattfindenden
Narzissenfest (nächster Termin:
vom 25. bis 28. Mai 2017) werden
Besucher aus nah und fern
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Text: Katrin Schedler
Fisch im Mittelpunkt
Immer noch viel zu wenig bekannt
sind die hier lebenden Krungil-Seesaiblinge,
Schwarzreiter
oder Grundlsee-Hechte, allesamt
Delikatessen von einzigartigem
Geschmack. In den trinkwasserreinen
Seen fühlen sich nämlich
nicht nur Badegäste wohl,
sondern auch zahlreiche heimische
Fischarten. Während die
Fischereirechte für den Altausseer
See von Anbeginn in privater
Hand waren, besaß einst der
Adel die Rechte für die Fischerei
im Grundlsee, gegenwärtig
wird der See von den Österreichischen
Bundesforsten betreut.
Der Altausseer See beherbergt
zu etwa 80 Prozent Saiblinge und
zu 20 Prozent Forellen, die unter
Verwendung flachbödiger Boote,
sogenannten „Plätt‘n“ schonend
mit Netzen gefangen werden. Die
Fische werden direkt vermarktet,
vor allem an die regionale Gastronomie.
Im „Jagdhaus Seewiese“
werden neben Spezialitäten heimischer
Produzenten auch frische
gebratene oder geräucherte
TVB Ausseerland
!
Leicht zu finden ist dieses etwas
versteckt liegende Kleinod nicht
und eine Anreise ist mit leichten
Schwierigkeiten verbunden.
Der Betrieb ist weder beschriftet,
noch ist das Navi ein zuverlässiger
Partner, denn es führt nur
eine (dem Navi nicht bekannte)
Schotterstraße zum öffentlich
zugänglichen Teil des Betriebes.
Und dennoch ist die großzügig
angelegte Halle, in welcher
Gastronomie, Hofladen und
Rum-Verkauf untergebracht
sind, ständig gut besucht – nicht
nur von Einheimischen und
Ortskundigen, sondern auch von
Touristen. Längst ist die sensationelle
kreolische Küche, die hier
aufgetischt wird, geradezu legendär
und das Hof-Restaurant von
Clotilde und Marie Laure Lagrin
ein absoluter Insider-Tipp.
Hinzu kommt das erntefrische
Obst und Gemüse, welches hier
„ab Hof“ verkauft wird und
alles offenbart, was unter karibischem
Himmel an Viktualien
gedeiht. Dazu hat man sich mit
angesetzten Rum-Spezialitäten
einen Namen gemacht – egal ob
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Limetten, Kräutern, exotischen
Gewürzen oder einfach nur pur:
die Rumsorten sind vielfältig,
aromatisch und vor allem trinkanimierend!
Während sich die Männer
vornehmlich um die Landwirtschaft
kümmern, so führen die
Damen den Gastronomiebetrieb
samt „Hofladen“. Diese Arbeitsteilung
führt dann zu einem
Ergebnis, wie man es sich als
neugieriger Gourmet auf Guadeloupe
wünscht, denn hier wird
ausschließlich mit Produkten
aus der eigenen Landwirtschaft
gearbeitet und dabei stammt das
Obst und Gemüse auch noch
aus Bio-Anbau. Das Geflügel
durfte Zeit seines Lebens frei
herumgehen und das picken, was
ihm schmeckt, Schweinefleisch
stammt von einem befreundeten
Bauern aus der näheren Umgebung
und die Fische von einem
Verwandten, der sie fang- &
tagesfrisch direkt aus dem wenige
ABO-Aktion zur Einführung
der Zeitung Hof&Markt!
Hof&Markt erscheint heuer dreimal, im
Juli, September und November.
Ab 2017 ist die Erscheinungsweise 6 mal
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oder per Mail an: office@hofundmarkt.at
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Erntefrisches Gemüse wird „ab Hof“ verkauft.
Kilometer entfernten Meer rausholt.
Hier ein kreolisches Huhn,
einen Langusten-Eintopf oder
auch nur einen Avocado-Aufstrich
zu genießen ist wahre
Freude.
Mit Liebe zur
kreolischen Küche
Das „Les 3 Fermiers“ ist im
Grunde genau das, was die
moderne Küche predigt und
eigentlich nur von Direktvermarktern
wirklich umgesetzt werden
kann. Mutter Lagrin kümmert
sich um die Geschicke in der
Küche, die Tochter charmant um
das Wohlbefinden der Gäste. Aufgetischt
wird eine leichte, saisonal
abgestimmte, kreative kreolische
Küche, die nicht auf handwerkliche
Raffinesse setzt, sondern
auf die Qualität der Rohstoffe
vertraut, die man möglichst pur,
natürlich und mit der gebotenen
Liebe zur kreolischen Kochtradition
auftischt. Hier setzt man auf
ein sehr feminines, natürliches
Ambiente, das das viel zitierte
Gesamtpaket, welches sich hinter
dem Begriff „Hof-Restaurant“
verbirgt, auf sehr entspannte
Art zum Gast rüberbringt – und
zur „Erholung“ gehört natürlich
auch, dass man sich hier an
ungezählten hauseigenen angesetzten
Rum-Punsch-Varianten
laben darf. Ein rustikales, aber
sehr regionaltypisches Konzept,
dem der Erfolg Recht gibt und
das durchaus Schule machen
könnte. Es bräuchten sich dafür
nur zwei/drei Betriebe zusammentun
und ein eigenes regionales
Kooperations-Konzept überlegen,
das so ausgearbeitet ist, dass
der feinsinnige Gast unbedingte
Lust verspürt, dorthin zu fahren
um es selbst zu erleben.
Und dass es ein derartiges Publikum
gibt, dafür ist das „Les 3
Fermiers“ das beste Beispiel,
denn wir haben Leute vor Ort
getroffen, die eine mehrstündige
Flugreise auf sich genommen
haben, extra um diesen Betrieb,
dessen guter Ruf mittlerweile bis
nach Kontinental-Europa reicht,
zu besuchen. Was drei kreative
Landwirte und ihre Familien
mit einer guten Zusammenarbeit
bewerkstelligen können …
Info
„Les 3 Fermiers“
Route de Longuerue
Saint-Jacques
97121 ANSE BERTRAND
Frankreich
Telefon: +33 5 90 22 19 17
E-Mail: les3fermiers@
gmail.com
&
Seite 37, 2/2016
Hof Markt
International
Törggelen am Ursprung
IDM Südtirol/Alex Filz
Wenn die Ernte eingefahren
ist und sich die
Blätter bunt verfärben,
beginnt in Südtirol die wohl
schönste Zeit: die Törggele-Zeit.
In der ganzen Region öffnen
von Ende September bis November
Weingüter und Gasthöfe ihre
Türen zur Verkostung von neuen
Weinen und kulinarischen Spezialitäten.
Der Begriff „Törggelen“
leitet sich von der „Torggl“ ab –
so nennen die Südtiroler ihre
Weinpresse. Der Herbstbrauch
hat seinen Ursprung in den bäuerlichen
Buschenschänken, die
am „Buschen“, der oberhalb des
Eingangs hängt, zu erkennen
sind. Bauern, die Wein anbauten,
revanchierten sich bei ihren
Erntehelfern mit einem herbstlichen
Bauernschmaus und
dem neuen Wein. Traditionell
kommen beim Törggelen neben
Kastanien auch gerne Speck, Surfleisch,
deftige Würste mit Sauerkraut
und natürlich der „Nuie“,
ein junger Wein, auf den Tisch.
Um das Törggelen in Südtirol
in seiner authentischen Form zu
stärken und qualitativ aufzuwerten,
haben IDM-Südtirol und
der Südtiroler Bauernbund eine
gemeinsame Initiative gestartet –
das „Törggelen am Ursprung“.
Insgesamt sind es derzeit 24
Buschenschankbetriebe, die sich
an den Qualitätskriterien der
Marke „Roter Hahn“ orientieren
und an der Initiative teilnehmen.
Weitere Infos über die Initiative:
www.roterhahn.it
Info
Ursprünglich törggelen
lässt es sich auf Bauernhöfen,
bei denen:
Weine zu 100 Prozent vom
eigenen Weinbauernhof
stammen
Kastanien aus Südtirol
angeboten werden
Authentische bäuerliche
Gerichte aufgetischt
werden
Über 30 Prozent der
Produkte vom eigenen Hof
und Feld stammen
Projekt für mehr Tiergesundheit
Die neue Plattform „aniplus+“
soll Landwirten in
der Metropolregion Bremen-Oldenburg
künftig schnelle Informationen
zur Tiergesundheit
geben und damit den Einsatz
von Antibiotika in der Landwirtschaft
reduzieren. Ganz nach
dem Grundsatz: Gesunde Tiere
brauchen keine Antibiotika.
Ab Mitte Oktober 2016 können
bei der Internetplattform
Informationen über Krankheiten
und geeignete Behandlungsformen
sowie Tipps zur
Fütterung und Tierhaltung
für Rinder, Schweine, Hühner
und Puten abgerufen werden.
Die Informationen werden von
Experten geschrieben und vor
ihrer Veröffentlichung von
einem wissenschaftlichen Beirat
geprüft. Projektträger ist das
Agrar- und Ernährungsforum
Oldenburger Münsterland e.V.
(AEF), das bereits den Ratgeber
„Tiergesundheit im Oldenburger
Münsterland – Gesundheitsmanagement
in der Nutztierhaltung“
herausgegeben hat. Das
Projekt „aniplus+“ soll nun als
webbasierte Weiterentwicklung
dieses Ansatzes dem Nutzer
eine gezielte Orientierung bieten.
Mehr Informationen dazu
unter: www.aniplus.de
Umweltschutz fängt am
Esstisch an
„Allgäuer Sennalpkäse“ ist geschützt
Seit Juni 2016 gehört der „Allgäuer
Sennalpkäse g.U“, ein
Hartkäse aus naturbelassener
Rohmilch von Kühen, zu den
europaweit geschützten Spezialitäten.
Das EU-Gütezeichen
„geschützte Ursprungsbezeichnung“
garantiert Erzeugung,
Verarbeitung und Herstellung
eines Erzeugnisses in einem
bestimmten geografischen
Gebiet nach einem anerkannten
und festgelegten Verfahren.
Für den Sennalpkäse wird
ausschließlich Milch der auf
den Alpen gemolkenen Kühe
vor Ort zu lagerfähigen Käselaiben
verarbeitet. Das
kräuterreiche Alpfutter
sorgt für einen pikanten
bis kräftigen, etwas
nusskernartigen und
bei Holzfeuerung mitunter
leicht rauchigen
Geschmack. Die behördlich
anerkannten Sennalpen liegen
in den Landkreisen Ostallgäu,
Oberallgäu und Lindau. Bis
heute erfolgt die Herstellung
und Verarbeitung des Käses rein
StMELF
handwerklich und zu großen
Teil unter Einsatz traditioneller
Arbeitsmittel. Weitere Informationen
über bayrische Spezialitäten
finden Sie unter: www.
spezialitaetenland-bayern.de
Laut Entwurf des neuen
„Klimaschutzplans 2050“
des Bundesumweltministeriums
soll sich in Deutschland einiges
ändern. Dazu zählen Autos
ohne Benzin, Häuser ohne
Ölheizung und klimafreundliches
Essen. Das Ziel ist simpel:
Mehr Gesundheit und Umweltschutz
durch weniger tierische
Lebensmittel. Ein Vergleich
der CO 2 -Bilanzen (berechnet
wurden diese vom Institut für
Energie- und Umweltforschung
Heidelberg GmbH) von beliebten
Frühstücksprodukten zeigt,
dass die Unterschiede zwischen
pflanzlichen und tierischen
Lebensmitteln enorm sind.
Während beispielsweise 1 Kilogramm
Margarine nur 1.300
g CO 2 -Emissionen produziert,
schlägt 1 Kilogramm Butter mit
8.900 g CO 2 zu Buche. Bei der
Produktion tierischer Lebensmittel
wie Milch und Fleisch entstehen
durch Haltung und Fütterung
zahlreiche Emissionen.
Wer seinen CO 2 -Fußabdruck
also schon morgens verkleinern
will, kann dies mit ein paar
kleinen Änderungen erreichen.
Weitere Informationen finden
Sie unter: www.ifeu.de
Buchtipp: Slow Food Genussführer 2017/18
Mit dem Genussführer
2017/18 erschien der kulinarische
Kompass von Slow Food
Deutschland am 26. September
zum dritten Mal. Mit vielen
Extras und 502 Restaurantempfehlungen
ist er dicker denn je
und zeigt mit der doppelten Jahreszahl
im Titel die verlängerte
zeitliche Reichweite und das
nun zweijährige Erscheinungsintervall
an. Vorgestellt werden
Wirtshäuser, Restaurants,
Fischkaten und Weinstuben,
zusätzlich erhöht der erweiterte
Serviceteil die Wertigkeit. Mit
dem umfangreichen „ABC der
regionalen Spezialitäten“ wurde
eine kleine kulinarische Heimatkunde
eingeführt. Die Kriterien
für die Auswahl sind die alten
geblieben. Wer mit frischen und
saisonalen Lebensmitteln der
Region kocht und auf lieblose
Fertigprodukte verzichtet, wer
gutes Handwerk praktiziert, wer
ein einladendes Ambiente bietet
und freundlichen Service lebt
und wer sich der kulinarischen
Tradition seiner Region bewusst
ist und im familienfreundlichen
Preissegment bleibt – der gehört
in den Slow Food Genussführer.
Slow Food Deutschland e.V.,
»Slow Food Genussführer
Deutschland 2017/18«
ca. 580 Seiten, gebunden, Lesebändchen,
ISBN 978-3-86581-
809-6, 24,95 Euro /25,70 (A).
Auch als E-Book erhältlich.
Seite 38, 2/2016
Rezepte
&
Hof Markt
Neue Homepage:
Über 500 regionale Rezepte
Rezepte
Regionale
Lebensmittel
sind gefragt, nicht weniger
beliebt sind traditionelle Rezepte.
Mit der gemeinsamen Homepage
www.regionale-rezepte.at
stellen „Gutes vom Bauernhof“
und die Seminarbäuerinnen
gemäß dem Motto „von Bäuerinnen
empfohlen“ ihr traditionelles,
bäuerliches, saisonales
Küchenwissen mit ausgewählten
Rezepten online zur Verfügung.
Der persönliche Rezept-Tipp
liefert Tipps, Tricks, hilfreiche
Hinweise und Hintergrundinformationen
von den Seminarbäuerinnen
und Rezeptautoren.
Bei jedem Rezept finden Sie die
Information zu den Quellen,
Broschüren und Kochbücher.
Die Seminarbäuerinnen bieten
zudem Kochkurse an, um
ihr traditionelles, saisonales
Küchenwissen weiterzugeben.
Die Rezeptseite ist optimiert für
PC, Tablet und Smartphones.
Weitere Informationen finden
Sie unter: www.regionale-rezepte.at
Montafoner Polsterzipfel
Rezept-Quelle: www.regionale-rezepte.at
uu500 g Mehl
uu4 Stück Eidotter
uuSalz
uu375 ml Obers
uuein Schuss Weißwein
Außerdem:
uuFett
uuZucker
uuZimt, gemahlen
Katrin Schedler
Aus den Zutaten einen geschmeidigen Teig kneten,
diesen 30 Minuten rasten lassen. Danach den Teig
3 mm dick auswalken, 8 x 8 cm große Stücke ausradeln
und diese in Dreiecke teilen. Die Polsterzipfel in heißem
Fett beidseitig goldbraun backen und auf Küchenpapier
abtropfen lassen. Mit dem Zucker-Zimt-Gemisch
bestreuen und noch warm servieren.
Blunzen-Sauerkrautstrudel
Rezept-Quelle: www.regionale-rezepte.at (Lipp, Schober,
Schneider: „Versuchungen aus der Strudelküche“)
uu250 g Mehl
uu1 EL Öl
uu1/8 Liter lauwarmes
Wasser
uuSalz
uu1/2 EL Essig
Fülle:
uu1 Zwiebel
uu1-2 EL Öl
uu500 g Blutwurst
uu500 g Sauerkraut
uu2 Erdäpfel (gekocht)
uu1 Ei
uuPfeffer
uuMajoran
uu1 Ei zum Bestreichen
Zutaten für den Strudelteig mit dem Mixer verkneten,
dann mit der Hand gut kneten. Der Teig soll so lange
geknetet werden, bis er eine seidig glatte Oberfläche hat.
Teig mit Öl bestreichen und zugedeckt rasten lassen; zusätzliche
Wärme (im Rohr bei 50 °C; Schüssel mit heißem
Wasser ausspülen) erfordert weniger Rastzeit; je mehr
„Entspannungszeit“ für den Teig gegeben ist, desto besser
lässt er sich ausziehen, mind. 40 Minuten.
Für die Fülle:
Erdäpfel weich kochen und schälen, Zwiebel kleinwürfelig
schneiden, in Butter anrösten, Blutwurst in Scheiben oder
Würfel schneiden, beigeben und unter häufigem Umrühren
mitrösten, bis ein Brei entsteht. Erdäpfel mit der Gabel
zerdrücken und unter den Blutwurstbrei mengen. Ei unter
die Masse geben und mit Pfeffer und Majoran würzen.
Fertigstellung:
Strudelteig mit beiden Händen auf einem bemehlten Tuch
ausziehen und mit Blunzenmasse füllen, darüber das
Sauerkraut verteilen und einrollen. Achtung: Heiße Füllungen
gut auskühlen lassen! Der Teig kann brechen. Streichfüllungen
werden direkt auf den Teig gestrichen. Mit dem
verquirlten Ei bestreichen und im vorgeheizten Backrohr
bei 180 °C ca. 30 Minuten backen..
&
Hof Markt
Rezepte
Für gut befunden
Seite 39, 2/2016
Gerd Wolfgang Sievers
Neptun-Forellenfilets mit Körndlkruste
(Rezept von Doris Kastner. Mühlviertler Forellenwirt)
uu8 Forellenfilets, fangfrisch
und küchenfertig vorbereitet
uuZitronensaft, frisch gepresst
uuSalz
Für die Körndlkruste:
uu250 g Körner gemischt:
Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne,
Pinienkerne
uuMehl zum Wenden
uu1-2 Eier
uu50-100 ml Obers (süße
Sahne)
Außerdem:
uu75 ml Öl zum Braten
uu250 g Butter
uu2-3 EL Petersilie, fein gehackt
Beilage:
uuPetersilkartoffeln
uuSalat
Die Forellenfilets säubern und entgräten.
1/3 der Körner im Cutter zerkleinern danach
mit den restlichen ganzen
Körndln vermischen. Die Forellenfilets mit
Salz und Zitronensaft würzen und in Mehl
wenden. Danach die Fischfilets durch das
mit Obers verschlagene Ei ziehen und anschließend
in der Körndlmischung wenden.
Die Körndln leicht andrücken. In der
Pfanne etwas Öl erhitzen und die Forellenfilets
ganz vorsichtig (mit wenig Hitze,
dafür etwas längere Garzeit berechnen)
braten. Wenn die Körndlpanier eine goldbraune
Farbe hat, Bratfett aus der Pfanne
abgießen und Butter darin aufschäumen,
gehackte Petersilie dazugeben und die
Butter mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Die Filets auf Tellern anrichten und die Butterzubereitung heiß extra dazu reichen.
Dazu passen Petersilkartoffeln und Salat.
Produkte
Produkte von Lebensmittelhandwerkern, die die
Redaktion für gut befunden hat. Als Anregung für
kreative Ideen.
Sauwald Wodka
Erdäpfel werden schon jahrzehntelang im
Sauwald und vor allem in St. Aegidi angebaut.
Dass sich aus diesen Knollen auch
hochwertiger Wodka herstellen lässt, zeigt
Martin Paminger. Der Sauwald Wodka wird
rein aus der Sorte Freya gebrannt und mit
Urgesteinswasser verfeinert. Das Destillat
mit 41,5 Vol.-% Alkohol sollte vorwiegend
pur genossen werden, dann kommt das
intensive Aroma besonders zur Geltung.
Der Wodka punktet mit einem etwas süßlichen
Mundgefühl und einem langanhaltenden Abgang.
Bezugsquelle:
Sauwald Wodka
Martin Paminger
Oberleiten 1, A-4725 St. Aegidi
Tel.: +43 676 82 12 54 070
www.sauwaldwodka.at
Sauwald Wodka
Mühlviertler Bio-Pfefferminze
uu1,5 – 2 kg Schweinefleisch
vom Schopf oder
Karree (man kann auch
andere Fleischteile suren,
aber Schopf und Karree
haben sich bewährt
– und übrigens: auch
Pute und Huhn werden
durch die Sur wesentlich
schmackhafter)
Für die Sur:
uuSalzlake ca. 8 % nach
Bedarf (80 – 90 Gramm
Salz auf 1 Liter Wasser –
Surschnitzel
mit Meersalz wird’s besonders
gut, wer mag kann
auch einen Teil Salz durch
Pökelsalz ersetzen)
Pro Liter Lake:
uu2 EL Weißwein oder
Weinessig
uu2 Zwiebeln (geschält und
geviertelt)
uu4-6 Knoblauchzehen
(geschält und mit dem
Handballen angedrückt)
uu2-3 Lorbeerblätter
uu4-6 Wacholderbeeren
(mit dem Messerrücken
angedrückt)
uu1 TL Pfefferkörner
(angestoßen)
uu1-2 Pimentkörner
(nach Belieben)
uu¼ TL Koriander und/ oder
Senfsaat (nach Belieben)
uu1 EL Zucker (nach Belieben)
Außerdem:
uuMehl
uuEier
uuSemmelbrösel
uuSchweineschmalz – und
zwar ausschließlich
Im Mühlviertel fühlt sich die Pfefferminze
besonders wohl. In der sanft hügeligen Landschaft
wachsen die Mühlviertler Bergkräuter
auf kleinen Feldern, fernab von Industrie und
stark befahrenen Straßen. Die Tee- und Gewürzkräuter
entwickeln hier ein unvergleichbares
Aroma, ganz ohne Einsatz von Chemie.
Während herkömmliche Pfefferminze ca.
0,9 Prozent ätherische Öle enthält, kann die
im Mühlviertel angebaute Pfefferminze mit
einem Gehalt von etwa 3 Prozent auftrumpfen. Dementsprechend
intensiv ist die Pfefferminze im Geschmack.
Bezugsquelle:
Österreichische Bergkräutergenossenschaft eGen
Geschäftsführer: Karl Dirnberger
Thierberg 1, A-4192 Hirschbach
Tel.: +43 7948 8702
www.bergkraeuter.at
Katrin Schedler
Kurt Michael Westermann
Man kann das Fleisch im Ganzen suren oder auch in
Schnitzel (ca. 0,7-1 cm dick) vorportioniert suren –
ganze Stücke brauchen je nach gewünschter Intensität
4-10 Tage, Schnitzel sind bereits nach 2-3 Tagen verzehrfertig.
Das Fleisch rundherum mit Salz einreiben, in eine
Wanne legen und mit der Lake übergießen. Zudecken,
in den Kühlschrank legen und dort marinieren lassen –
alle 12 Stunden wenden.
Das gesurte Fleisch aus der Lake heben, mit kaltem
Wasser abspülen und gut abtrocknen. Ganze Fleischstücke
in Schnitzel von ca. 0,7 -1 cm schneiden. Surschnitzel
sollten etwas dicker sein, daher wird nicht
geklopft sondern das Fleisch nur ganz vorsichtig
etwas plattiert. Surschnitzel wie gewohnt mehlieren,
dann durch verquirltes Ei ziehen und in Semmelbrösel
panieren. In nicht zu heißem Schweineschmalz beidseitig goldbraun ausbacken – für jedes
Schnitzel eigenes, frisches Schmalz verwenden. Schnitzel auf Küchenpapier abtropfen lassen
und anrichten.
Tipp: Frisch gerissenen Steirischen Kren darüber hobeln! Zum Surschnitzel schmeckt ein
grüner Salat oder Grazer Krauthäuptl (evtl. mit Steirischem Kürbiskernöl g.g.A. verfeinert), ein
Rahm-Gurkensalat (mit Dill!) oder ein klassischer Mayonnaise-Salat (aus Kipflern!).
Kümmelsenf
23 verschiedene Sorten Senf produziert Rainer Haar in
seiner Senferei in Bad Aussee. Die Demeter Senfsaat
und der Kümmel stammen aus Österreich, das Wasser
aus der Region und das unjodierte Natursalz aus
dem Salzkammergut. Die kleinen Chargen stellt Haar
in Handarbeit her – ganz ohne Konservierungsstoffe.
Der Kümmelsenf ist kraftvoll, im Glas dominiert das
ausgeprägte Aroma und der Geschmack vom Almtaler
Urkümmel. Er harmoniert nicht nur
mit Schweinefleisch hervorragend,
sondern auch mit Erdäpfeln.
Bezugsquelle:
Senferei Annamax
Inhaber: Rainer Haar
Meranplatz 36, A-8990 Bad Aussee
Tel.: +43 3622 525 54
www.senferei.at
Katrin Schedler
Seite 40, 2/2016
Dies & Das
&
Hof Markt
Kulinarische Spitzen zum Schmunzeln
Der Napoletaner Guido R.
ist Gastronom aus Leidenschaft,
auch wenn man ihm
das auf nebenstehendem Bild
nicht so richtig ansieht. Guido
ehelichte eine hübsche Blondine
aus der Ukraine, die zu
ihm nach Neapel zog, fortan
sein Bett teilte und im Lokal
kellnerte. Das tat sie nicht ohne
Charme, allerdings trug sie tagsüber
eigenartiger Weise immer
eine riesige Sonnenbrille – weil
ihr die südliche Sonne in den
Augen brennen würde, wie sie
sagte.
Eines schönen Mittags wurde
ich Zeuge folgender Begebenheit:
zwei Russinnen – die Gesichter
ebenfalls hinter Sonnenbrillen
verborgen – fragten nach
von Gerd W. Sievers
Tagliatelle sind keine Spaghetti
dem Lesen der Speisekarte
was denn Tagliatelle sind. Darauf
antwortete Christina, dass
dies breitere Spaghetti seien.
Guido saß gerade vor einem
Teller Pasta, als er aufgrund
der etwas dilettantischen
Erklärung schlagartig mit den
(frei übersetzten) Worten „die
dumme Pute kapiert nichts“
in sich zusammensackte. Ich
zückte die Kamera, fotografierte
meinen verzweifelnden
Freund und dachte mir: wenn
ich nach 4 Jahren Neapel
immer noch nicht wüsste, was
Tagliatelle sind, dann würde
ich mich auch hinter Sonnenbrillen
verstecken.
Buchtipp
Cicchetti und andere köstliche
Kleinigkeiten Italiens
Die italienische Küche ist weithin beliebt und ihre Rezepte
immer wieder für Anregungen gut. Aus diesem Grund
stellen wir an dieser Stelle „Cicchetti“ vor, denn die kleinen
Häppchen, die in Venedig zum Wein oder Aperitivo
serviert werden, gibt es in überwältigender Vielfalt. Die
köstlichen Kleinigkeiten kann man mit etwas Fantasie
nach persönlichem Geschmack oder mit eigenen regionalen
Produkten abwandeln und damit seinen Gästen
am Marktstand, im Hofladen oder bei
Festen etwas Besonderes bieten.
Von Lindy Wildsmith und
Valentina Sforza
256 Seiten, geb., 19 x 24,6 cm, durchgehend
farbig
€ [D] 19,95 € [A] 20,60 €
ISBN 978-3-942787-50-5
Handweberei F.X. Moser
Die Linzer Goldhaube
und ihr goldenes Band
Fest verwurzelt mit der
Region „Wegscheider
Land“ in Bayern pflegt
die Handweberei F.X. Moser die
Treue zur Tradition. In mehr
als 200 Arbeitsstunden entsteht
hier eine filigrane Kostbarkeit
– das goldene Band der Linzer
Goldhaube. Das punkvolle
Accessoire wird von Brauchtumsgruppen
in Oberösterreich,
im Salzkammergut und im Passauer
Land bei Umzügen oder
besonderen Anlässen getragen.
Den Ursprung hat die Linzer
Goldhaube nicht, wie ihr Name
vermuten lässt, in Linz, sondern
im Krems-, Steyr- und Almtal.
Wegen des hohen Arbeitsaufwands
und der entsprechend
hohen Kosten werden
die Hauben
fast ausschließlich
in Eigenarbeit
gefertigt. Das
Grundband besteht
aus Nickelgoldgespinst.
Dies ist ein
vergoldeter Faden,
der Zentimeter
für Zentimeter auf
uralten Webstühlen
von Hand verarbeitet
wird. Die
Bänder werden auf
einen Holzrahmen
gespannt und dann
mit Goldplättchen bestickt. Ein
Drahtgestell bildet das Grundgerüst
einer Goldhaube, darauf
wird rundherum der Hauptbestandteil
des kunstvollen Kopfschmuckes
– das bestickte Goldband
– befestigt. Der Gebrauch
von naturbelassenen und qualitätsvollen
Materialien ist bei der
Handweberei aus Wegscheid eine
Selbstverständlichkeit.
Die Herstellung und Verwendung
der Linzer Goldhaube
gehört seit diesem Jahr zum
immateriellen Kulturerbe Österreichs.
Erfahren Sie mehr über diese
Tradition unter: www.handweberei-moser.de
und www.
ooe-goldhauben.at
Trauben für die Schönheit
Inmitten der südsteirischen
Weinberge gründete Luise
Köfer im Jahr 2005 ihre naturnahe
Kosmetiklinie „Vinoble“.
Dass die steirischen Trauben die
Basis für köstlichen Wein sind,
ist bekannt, dass diese jedoch
auch für die Haut eine Wohltat
sind, ist weniger bekannt.
Die Hauptbestandteile der
Vinoble-Cosmetics-Produkte verbergen
sich im Rebstock. Neben
dem Antioxidans OPC, das wirksamste
Mittel gegen sogenannte
freie Radikale, die im Körper
unter anderem durch Strahlung
und künstliche Geschmacks- und
Konservierungsstoffe freigesetzt
Olympischer Kürbis-Dreikampf
werden, kommt auch Resveratrol
besonders hoch konzentriert
in roten Trauben vor. Er gilt als
spezieller Anti-Aging-Wirkstoff
und soll die Haut stärken und
glätten, genauso wie kaltgepresstes
Traubenkernöl.
Traubenstammzellen sollen
vor lichtbedingter Hautalterung
schützen,
Viniferin aus
dem Fruchtfleisch
der
Traube wirkt
beruhigend
auf die Haut.
Mittlerweile
hat Vinoble Cosmetics
70 Spezialprodukte auf
den Markt gebracht und damit
verbunden eine ganze Reihe
an Anwendungsmöglichkeiten.
Weitere Informationen
finden Sie im Internet unter:
www.vinoble-cosmetics.at
Cartoon
Butternuss-Wettessen Hokkaido-Schnitzen Kürbis-Fußball
© Der Bock
Vinoble Cosmetics